Samstag, 5. Mai 1928.

Juwelenschmuggel. Nach Schäßung des Ob­mannes der New Yorker Juwelier Genossenschaft werden für 35 Millionen Dollar( 1200 Millionen K) Juwelen und Edelsteine aus dem Auslande in die

Vereinigten Staaten geschmuggel.

Ein Gegenstüd zur Therese Neumann   von Konnersreuth   bot fürzlich ein Landmädchen in Frankreich  , bei dem sich regelmäßig an jedem Rachmittag um 4 Uhr himmlische Visionen ein ftellten. Sie fand natürlich auch zahlreiche gläu­bige Anbeter dieser Gaufelei. Vor einigen Tagen jedoch wurde eine Schar von mehreren tausend Tigern dadurch hart enttäuscht, daß die Visionen nicht zur vorgesehenen Beit eintraten. Das schlaue Wundermädchen hat für dieses Mißgeschick später die gewiß einleuchtende Erklärung gefun den, daß man im Himmel nicht die Sommer zeit berücksichtige", die am gleichen Morgen in Frankreich   eingeführt worden war.

Der Weg in das Leben.

Darum stedt euch ein Ziel außerhalb der Arbeitsfron, ihr Jungens und Mädels, um geistig und förperlich den überaus harten Lebenskampf be­stehen zu können. Wissen und Können find die nächtigsten Waffen des Menschen. Sie kommen nicht von allein, sondern müssen im raſtlosen Lernen und leben erworben werden. In den Arbeiterorganisa tionen der sozialistischen   Jugend und der Gewerk­

Frei, endlich frei! so werden in wenigen| unter dem Deckmantel der Neutralität" kommen. Wochen viele Knaben und Mädchen jubeln in Ver­tennung des verhaßten Schulzwanges; andere aber sehen voll geheimen Aengsten in die Zukunft. Ihnen war die Schule lieb und sie fürchten sich vor dem Erwerbsleben. Die letteren haben eher Recht. Die Schule versteht uns mit geistigen Waf en für den Lebenskampf, felbst wenn sie noch fo unvollkommen ist. Man kann nie zuviel lernen und wissen; und gewaltigen Ausbau bedarf auch unsere heutige Schule noch, bevor sie ihre Aufgaben der Geist, Seele und Körperbildung nur einiger­maßen befriedigend löst. Nur Wissen ist Macht und Bildung macht frei! Der Jubel über das Ende der Schulzeit ift daher bei der Rüdständigkeit vieler Sechs Kinder vom Hagel getötet. Ein schwerer Schulen manchmal verständlich, aber in Hagelsturm ging über der Stadt Cluf in Rumänienbetracht des Wertes möglichst hoher nieder. Die Bevölkerung, die sich in großer Zah! ima unberechtigt. Freien befand, wurde von dem Unwetter überrascht. Sechs Kinder wurden von Hagelstücken, die die Größe von Hühnereiern hatten, erschlagen. Bah: reiche Personen wurden verleßt Viele Fenster scheiben gingen in Trümmer. Die Auslagen der Kaufläden wurden gleichfalls in Mitleidenschaft gezoner.

Abgestürzt. In Meaux  ( Frankreich  ) stürzte am Donnerstag ein Militärflugzeug, das im Nebel die Orientierung verloren hatte, GO Merer von einer Farm entfernt ab. Der Aufschlag war so heftig, daß das Flugzeug vollständig zerstört wurde. Nur mi Mühe konnten die völlig entstellten Körper der beiden Insassen des Flugzeuges geborgen werden. Ihre Identitätſt bisher noch nicht festgestellt

worden.

Berechtigter ist die Angst vor dem Ermerbsleben. Die Rationalisierung der Arbeit macht diese immer frendloser, immer geifttötender und stumpfsinniger. Diese Arbeit geftattet feinen Lich  : blid, weist dem jungen Menschenkinde fein Ziel, dem nachzustreben sich lohnte, stumpit Rönnen und Wollen ab.

Die rationalisierte Arbeit am flte­Benden Band, und Typisierung unter­drüden aber nicht nur erbarmungslos jeden Geistesflug, sondern die einseitige Arbeit macht den Körper frühzeitig frumm, häßlich, frant und siech. So müßte das junge Proletarierfind för­perlich und geistig rettungslos verfom­men, wenn nicht die älteren Genossen, wenn nicht die Arbeiterorganisationen sich seiner annähmen.

Flugpost England- Indien  . Der englische  Minister für Flugwesen erklärte bei Eröffnung des neuen Flughafens in New- Croydon, mit der britischen   Fluggesellschaft sei ein Vertrag über Die sozialistische Jugendorganisation, und dies eine regelmäßige wöchentliche Flugverbindung Gewerkschaftsjugend sorgen für erfrischende Gertes bischen London   und Indien   abgeschlossen wor- bildung, die Arbeitersportorganisationen für förper den. Der Verkehr auf dieser Linie werde am liche Erziehung, für Kräftigung der Muskeln und 1. April nächsten Jahres aufgenommen werden Organe, für tüchtige ausgiebige Bewegung in Licht und es werde möglich sein, einen Brief von Lon- d Luft, für Frohsinn und Lebensfreude nach der don in sieben Tagen nach Delhi   und in neun sermürbenden und zerrüttenden Tagesarbeit. Tagen nach Kalkutta   zu befördern.

der Lehrerverbände. Im Jahre 1926 fam es wi

schaften findet ihr einzig das geiftige Rüstzeug für euere Bedürfnisse und in den Arbeitersportorganifa tionen fönnt ihr durch Turnen, Spiel, Leichtathletik, Schwimmen euren Körper stählen, fönn: euch tum meln nach Herzensluft, Frohsinn, Gesundheit, Schön heit und Arbeitsfähigkeit spielend leicht erringen und geistig und förperlich gesunde Menschen werden.

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Gerichtssaal.

Prozeß Börösmarty.

Der Beginn der heutigen Verhandlung brachte gleich einen Zwischenfall, als es sich herausgestellt hatte, daß zwei der Ersatzgeschworenen nicht er schienen waren, und zwar der Ersatzgeschworene Cuban aus Böhm.- Brod und der Buchhändler Refyta aus Smichow  . Der Vorsitzende unterbricht die Verhandlung und beauftragt die Gerichtsärzte, sich zu dem Ersaßgeschworenen Relyta zu begeben, um festzustellen, ob dieser Ivankheitshalber verhindert jei, zur Verhandlung zu kommen. Die Aerzte be­geben sich auch nach Smichow   und kehren nach un­gefähr einer halben Stunde mit dem Ersatzgeschwo renen zurück. Sie teilen mit, daß sie diesen gerade bei der Lektüre der eingelaufenen Post ange­troffen hätten und daß er ihnen angab, Ropf. schmerzen zu haben. Bezüglich des zweiten Ge­sdyvorenen kam über telegraphische Anfrage in Böhm.- Brod die Antwort, daß der Zug mit eint­stündiger Verspätung in Prag   eintreffen werde.

Es wird hierauf Sikorsky allein in den Verhandlungssaal geführt. Der Vorsitzende teilt mit, daß über Antrag der Verte diger die Angeflag­tent separat einvernommen werden. Sikorskys Ver­teidiger erflärt hierauf, er bitte um Beistellung eines Stenographen und daß er die hiezu erforder­liche Saution erlege. Nach ungefähr einer halben Stunde erscheint ein Rammerstenograph und wird vereidigt. Sierauf beginnt das eigentliche Verhör mit Sikorffy.

Sforsty macht den Eindruck eines Muster­schülers. Als er in den Verhandlungsjaal geführt wurde, verbeugte er sich vor dem Gerichtshof und beantwortet zunächst mit flarer Stimme die an ihn Ihr Jungens und Mädels! Schützt gestellten Fragen. Seine Ausführungen decken fich euch vor Stumpfsinn und Siechtum, ver- im großen und gangen mit den bereits in der Vor­geubet eure paar Pfennige mitsamt der Gesundheit untersuchung, hauptsächlich im leßten Geſtändnis ge nicht in Kneipen und Tanzfälen für Alkohol, Nikotin machten Aussagen. Erst bei der Schilderung und anderen Schädlichkeiten, sondern kommt zu uns des Mordes gerät er in Erregung und in die sozialistischen   und gewerkschaftspricht stellenweise weinend. Er spricht auch so lichen Jugendorganisationen und in leise, daß der Kammerstenograph ganz nahe an ihn heranrüden muß. Diefes leise Sprechen ruft m Auditorium Unruhe hervor, so daß der Vorsigende einschreiten muß.

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Alles dies hat der unfertige, in der Entwicklung begriffene junge Mensch dringend nötig. Er muß Erfte Tagung der internationalen Bereinigung sich geistig und körperlich gesund und leiſtungsfähig schen den Lehrerverbänden Deutschlands  , Englands erhalten, um ſelbſt mitkämpfen zu können für ein und Frankreichs   zu vorbereitenden Verhandlungen menschenwürdigeres Dasein des Werkvolks, dazu kön­um ähnlich wie vor dem Weltkriege, eine Zusam nen ihm nur die Arbeiterorganisationen verhelfen. menarbeit der Lehrerverbände der verschiedenen Kein Proletarierkind darf in die seelenvergiftenden Staaten aufzubauen. Das Ergebnis dieser Unter- bürgerlichen Organisationen gehen, auch wenn sie die Arbeitersportvereine! handlungen war die Gründung der internationalen XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Vereinigung der Lehrerverbände im Jahre 1927. Heute gehören dieser Vereinigung etwa eine halbe Million Lehrer und Lehrerinnen Europas   an und zwar vor allem die Lehrervereine Deutschlands  , Englands, Frankreichs  , Hollands  , Bulgariens  , der Baltenländer, Polens  , Schwedens  , der Schweiz  , Südslawiens und aus der Tschechoslowakei der Deutsche   Lehrerbund und der tschechische Svaz. Unter dem Vorsitze des Obmannes des Deutschen Lebrer vereines, Schulrates Georg Wolff  , traten die Ver­treter der angeschlossenen Berbände jüngst in Ber lin zu ihrer ersten Tagung zusammen. Aus den Ergebnissen der Beratung sind folgende Gesichts, punfte hervorzuheben: Es werden zwei pädagogische Umfragen über die Lehrerbildung und über die Ge­haltsverhältnisse in den verschiedenen Ländern durchgeführt. Weiters ist ein Austauschdienst und

Lafter im Tierreich.

Von E. Aldt.

Den Mord versucht er so darzustellen, als ob er feine Ahnung davon hatte, daß es sich um die Be­seitigung Margits handelte. Er jei nur deshalb m't in die Slowakei   gefahren, weil Margit zu ihm be­sonderes Vertrauen hatte Nach der Ermordung Margits sei Dr. Klepetař, der das Pulver Michalko übergeben hatte, in Erregung gekommen und habe, indem er sich zu der Stelle wandte, wo die Leiche lag, ausgerufen: Requiescat in pace!" verbände wurden ferner auch vom preußischen Ferner sagte er: Ich habe zwischen einer Bestie Unterrichtsminister und vom Magistrat der Stadt und einem Wenschen geschwant. Was bin ich jetzt? Berlin   begrüßt und hatten Gelegenheit, die kul- Ein lebermensch! Ich sage, daß oft dem Menschen tuvelle Aufbauarbeit Deutschlands   zu sehen und zu ein Tag genügt, um ein Glüd im Leben zu erkennen." Aus den Ausführungen Sikorskys geht immer wieder die starke Initiative Michalkos hervor.

ein Reisedienst beschlossen worden, der es Lehrern zwischenstaatlichen Zusammenarbeit das erste Mal und Schülern ermöglichen soll, Aufenthalt in frem sich wieder zu gemeinsamer Betätigung zusammen­den Ländern zur Erlernung von Sprachen und zu gefunden zu haben. Die Bedeutung dieser Tagung Reisen durch fremde Länder zu nehmen. Ein gewurde noch unterstrichen durch die gleichzeitige Ver­meinsamer Kampf soll geführt werden anstaltung eines pädagogischen Kongresses, unter gegen kriegsbegerische Schulbücher, dem Titel Die neuzeitliche deutsche Volksschule" die, statt die geschichtliche Wahrheit darzustellen, der von über 7000 Lehrern besucht war und wo die blinden Haß und grundloses Mißtrauen zwischen bedeutendsten deutschen   Pädagogen das Wort er den Völkern säen. Endlich tritt die Vereinigung griffen. Die Vertreter der verschiedenen Lehrer­dafür ein, daß in Ländern mit verschiedensprachiger Bevölkerung jedes Volk die Möglichkeit und die Sicherheit habe, den Unterricht in seiner eigenen Muttersprache zu erhalten und seine kulturellen Einrichtungen zu pflegen und zu bewahren. Der würdigen, Sauptzwed dieser ersten Zusammenkunft der ver- Deutsche   Berufsberatungsstelle Prag   1., Křižov schiedenen Lehrerverbände lag darin, nach mehr als nicka 5. Anmeldungen zur unentgeltlichen Beratung einem Jahrzehnt währender Unterbrechung der jeden Dienstag von 5 bis 6 Uhr.

scheinen, als wäre aller Egoismus, ja der Selbst darauf aufmerksam gemacht, daß es sich hier tat erhaltungstrieb ganz verschwunden auf Stoſten des sächlich um etwas ähnliches handelt, wie beim Arterhaltungstriebes. Oder hat er nur eine andere Alfoholismus der Menschen, denn diese Exsudate Richtung genommen? Selbstaufopferung als des Käfers find fein Nahrungsmittel, sondern ein höchste Daseinserfüllung und Lebenslust? Man Genußmittel, vielleicht sogar ein narkotisches Reiz­Rann es denn überhaupt lasterhafte Tiere bente nur daran, daß die Bienen, welche ihrer mittel. Der Stäfer begnügt sich nun nicht damit, geben? Sind wir berechtigt zu dieser Bezeich Organisation nach viele Monate lang leben tön- fich von den Ameisen aus deren Kropf füttern zu nung? Steht nicht das Tier jenseits von Gut nen, in der Zeit der Honigernte nur weitige lassen, was diese willig tun, sondern es gelüftet und Böse, weil es die Tragweite seiner Handlun- Wochen alt werden, weil sie ihre Sträfte erschöpfen ihn zuweilen auch nach Fleischnahrung und so gen nicht abschätzen fann, sondern triebhaft tut, in der Arbeit für die fünftige Generation: und macht er sich über die Brut der Ameisen her und was es tun muß, naturgewollt und selbstverständ dabei scheinen sie feinen anderen Wunsch zu fen- verzehrt soviel er mag, ohne von den Ameisen lich; weil es sich feine Rechenschaft geben fann nen, als zu arbeiten und ihre Sträfte hinzugeben. daran gehindert zu werden. Ja sie betten seine über Ursache und Wirkung, sich dessen nicht be- Sält man sie gefangen, fern von ihrem Stod und Eier und Larven zu der eigenen Brut und wehren wußt wird, warum es etwas tut, furz, weil eben ihrer Arbeitsstätte, se sterben sie in fürzester Zeit den heranwachsenden Larven nicht, wenn sie räu­in der Natur überhaupt nichts gut oder böse, son- felbst bei der besten Nahrung. Wenn der Imler berisch über die Ameisenbrut berfallen, und sie dern alles natürlich ist. Denn Gut und Böse sind eine Bienenfönigin verschicken will, so gibt er ihr vernachlässigen sogar über der Pflege der Stäjer Begriffe, die der Mensch geschaffen hat. Und doch, einige Arbeiterinnen zur Pflege mit und man larven die eigene Nachkommenſchaft. Immer da gibt es etwas im Leben gewisser Tiere. das in weiß, daß diese, bis zum letzten Nahrungstropfen find es die kleinen Larven der Arbeiterinnen, Ursache und Wirkung dem Alkoholismus völlig in ihrem Stropf das Leben der Königin zu erhalten welche den Käfern zum Opfer fallen, nicht die der bergleichbar erscheint. Und wäre der Alkoholis fuchen, und lieber selbst zugrunde gehen, als ihre fruchtbaren Weibchen und Männchen. Beginnt mus etwa fein Laster? Stönigin dem Untergang preiszugeben. Und man dann der Mangel an Arbeiternachwuchs im Staate Der Mensch scheint in seiner Entwicklungs- dente an die kleinen Ameisenarbeiterinnen, die fühlbar zu werden, so tun die Ameisen nicht etwa richtung eine höchste Stufe erreicht zu haben. Aber raftlos schwerste Arbeit leisten, nicht für sich, son- dem Treiben der Räuber Einhalt, sie werfen sie es gibt andere Entwicklungsrichtungen mit anderen dern für die Allgemeinheit und die kommenden nicht hinaus, wie sie es mit anderen Eindring Höhepunkten. Da haben wir einmal den großen Generationen. Und gerade hier, bei diesen felbft lingen tun, sondern sie greifen zu einem Mittel, Zweig der Insekten an dem Stammbaum der losesten Geschöpfen sehen wir die merkwürdige Er­Lebewesen. Die Insekten haben einen ganz scheinung, daß neben diesen wunderbaren, wed anderen Weg eingeschlagen und auch auf diesem mäßigen Instinkten andere Regungen mächtig gibt es Höhepunkte, Stufen größter Vollkommen werden, die unzweckmäßig sind und alle Errungen heit: hier wie dort sind es die Staatenbildenden. fchaften vernichten. welche den Gipfel ihrer Entwicklungsrichtung er Es ist bekannt, daß es eine ganze Reihe von reicht zu haben scheinen: Die Benen, Ameisen Tieren, besonders stäfern gibt, die regelmäßig in und der Mensch. Und hier wie dort die Schatten Ameisenstaaten angetroffen werden und ander- fümmertem Legeapparat, in deren fleinem Kopf seiten dieser Steigerung bestimmter Fähigkeiten wärts laum je zu finden sind. Viele von diesen das große Sirn der Arbeiterin mit seinen erstaun bis ins Extrem: Dekadenzerfchemungen. Unzwed- find aan; harmlos und werden von den Ameisen lichen geistigen Fähigkeiten feinen Platz hat, die da mäßiastes, schädliche Auswüchse der Lebensgewoh geduldet. Andere werden verfolgt und bekämpft, her leiner der beiden Aufgaben der weiblichen heiten, Mißbrauch der Errungenschaften, welche wo sie fich blicken lassen. Noch andere aber wer Ameisen gewachsen sind. Das ist der Anfang vom dieie Wesen den anderen stammesverwandten vor den von den Ameisen gehegt und gepflegt und Ende. Dauert die Zucht der Büschelkäfer jahre gerade unter ihnen gibt es Arten, die geradezu lang fort, so ist der Staat dem Untergang geweiht. Die Ameise wird gern als Sinubild des zu einer sozialen Strantheit des Ameisenstaates Sind wir nun berechtigt, hier von einem La. Fleikes hingestellt. Cie tönnte uns enb- nisaut werden, wie ein Forscher es ausgedrückt hat. Der ster zu sprechen? Wiffen diefe Tiere, was fie tun? als das der Selbstlosigkeit und Aufopferung die- Büschelfäfer, ein 5-6 Millimeter großer, rot Wie mögen fich die Instinkte entwickelt haben, nen. Es gibt feine Wesen, die selbstloser und brauner Halbflügler, lebt bei gewissen Raub- denen diefe Tiere folgen, wenn sie Königin- Larven jezialer gerichtet wären als die Arbeiterinnen der anteisen, die diesen ärgsten ihrer Feinde ruhig in zu Arbeiterinnen umzüchten, eine Sandlung die ſtaatenbildenden Insekten. Die Individualität ihrem Neite dulden. Der Stäfer hat an feinem fo zwerfvoll und überlegt erscheint und deren kläg tritt vollſtändig zurück. Einziges Interesse. ein- Sinterleib beiderseits ie vier goldbraune Saar- liches Resultat die Tiere doch nicht belehrt? Wir aiges Ziel, einziger Lebenszweck wird Staatser- büschel, welche einen Saft abscheiden, der von stehen da vor kaum sösbaren Lebensrätseln, haltung, Pflege der Nachkommenschaft. Es will fast den Ameisen sehr begehrt wird. Forel hat zuerst

aus haben.

Gelegentlich der fingierten Trauung erzählte Siforsfy, daß Michalko vor der Trauung die War­git ins Parlament führte, um sie hervorragenden Bolitikern vorzustellen. Auch habe er sie einmai in die Narodny sty" geführt, um seinen Eindruc bei ihr zu verstärken. Bei einem Spaziergang führte er sie zur Villa des Dr. Vibensky und spiegelte ihr vor, daß er diese einrichten wolle.

Literatur.

Ekstasen." Novellen von Mela Hartwig  . Verlag von Paul Zsolnay  , Berlin  . Buch für oberflächliche Menschen und Spießbürger. Was sollten diese auch mit den in die tiefsten Ab gründe der Menschenseele hineinleuchtenden Analysen Mela Hartwigs anfangen! Seltsame Menschen, Aus­nahmsfälle find es, die in den vier Novellen erken­nend und mitfühlend geschildert werden, Frauen mit durch äußere Umstände bedingtem und frankhaft ge steigerten Simmenleben, das sie mit Gesetz und Sitte in Stonflikt bringt und zur Auflehnung treibt. Wit wahrer und höchster Stünstlerschaft, einprägiamer Sprache und schonungsloser Offenheit entwirft die Verfassevin Bilder von dämonischer Wirkung. Die aktuellste der Novellen ist Der phantastische Parr graph", die beste und erschütterndste wohl Aufzeich das sie vollends ins Verderben stürzt. Sie er mungen einer Häßlichen". Im phantastischen Par ziehen Larven, aus denen fruchtbare Weibchen ragraph" fühlt sich ein armes, häßliches und frankes hätten werden sollen. dadurch, daß sie ihnen andere Mädchen durch omen leidenschaftlichen Traum, ben Entwicklungsbedingungen geben, zu Arbeiterin sie für Wirklichkeit hält, in Schwangeridhaftszustand nen. Der Erfolg ist fläglich. Es entstehen Wesen. verfeßt, und in ihrer überhitten Phantasie durchlebt die weder dem einem noch dem anderen Zweck zu fie alle Stadien derselben. In der Angst, die sie dienen fähig sind: schwächliche Geschöpfe mit verdarch befällt, will sie die eingebildete Frucht ihres Leibes durch ein Gift abtreiben, doch ehe sie ihre Absicht ausführen fann, wird sie von einem Blut­sturz befallen, ins Spital geschafft Das aufgefun dene Rezept und hr Gebaren haben zur Folge, daß fie nach ihrer Entlassung aus der Spitalspflege wegen Frudytabtreibung vor Gericht gestellt und- die Räder der Justizmaschine greifen mit vollkom mener Präzision ineinander verurteilt wird, also wegen einer Tat, die sie nicht begangen hat und nicht begehen konnte Schärfer, grimmiger und äßender hat wohl kaum noch jemand sowohl den phantastischen Paragraphen" wie and) die, uc), ſo forrekten" Repräsentanten der Justiz und der Me­bizin verhöhnt, wie es die Verfasserin in dieser Er­ählung tut. Die Erstasen" werden sicher viele Veser finden. t.