Donnerstag, 10. Mai 1928.
Die Lebensarbeit eines Gelehrten. Nach dem Joeben vollenderen Wert von eff Bänden über die Sprachen und Dialekte, die in Indien gesprochen werben, gibt es in Indien 197 Sprachen und 544 Dialekte. Die erwähnte Publikation ist zur Gänze bas Werk eines einzigen Gelehrten, nämlich Sir Georg Griersons, der selbst 180 Sprachen und 480 Dialekte spricht. Su Georg Grier fon hatte zwar bei der Sammlung von Proben und Mustern der einezinen Sprachen Mitarbeiter, führte jedoch die mit der klassifizierung und Einordnung der Systeme verbundene Arbeit ganz allein durch Er begann sein Wert vor 45 Jahren und arbeiteie ausdauernd die ganze Zeit an demselben. Gleichzeitig verjah er ein hohes Amt im indischen Zivildienst Dienstag war Sir Grierson Ehrengast der löniglichen Afiatischen Gesellschaft in London , bei welcher Gelegenheit Lord Birkenhead , der Staatssekretär für Inbien, das gewaltige Werk Griersons würdigte und erflärte, daß Lord Grierson durch seine Arbeit dem britischen Reiche und Indien einen unschätzbaren Dienst erwiesen habe.
sich der neue Staat, diese Schlamperei anzuer- Rasov. Bei der Abtragung des Gebäudes der] kennen. Und als fie, die um Großes betrogen früheren Storbfabrik ließen die Arbeiter die nötige wurde einen kleinen Betrug beging, sperrte die Borsicht fehlen, so daß eine Mauer vorzeitig zum Justiz sie ein. Denn Ordnung muß sein. Einsturz kam. Unter den Schuttmassen wurden mehrere Arbeiter begraben. Zivei waren auf der Stelle tot. Ein drifter starb ein halbe Stunde
Sang's
Selte 8
KALODONT
in aller Munde.
24 Tage Hungerstreir! Nach den Massenver haftungen in Transsylvanien hat die Sguranza ihre Tätigkeit nun nach Bukarest konzentriert. Derräter, während der vierte mit lebensgefährlichen Verlegungen ins Spital gebracht werden mußte. Charakter dieser grundlosen und willkürlichen Ver Unter dem Verdacht des Muttermordes verhaftungen zeigt sich immer klarer: Es geht um die physische Ausrottung der aktiven Kräfte der Arbei haftet. Aus Preßburg wird berichtet: In Kleinerbewegung. So wurde kürzlich in Bukarest Ste- Losoncz wurde die Pänerin Haraj in ihrer Woh- größten Genughung muß das hohe Ansteigen der fan Foris, ein Journalist. der in der Arber'er nung erschlagen aufgefunden. Der Mordverdacht Spareinlagen von 36 auf 79 Millionen fonsta bewegung tätig war, verhaftet. Er war zuletzt richtet sich gegen ihren Sohn Stefan, der jedoch tiert werden. Es beweist, daß die Arbeiterschaft Redakteur des in ungarischer Sprache erscheinen entschieden leugnet. Ein Polizeihund nahm eine das größte Vertrauen zu ihrem Institute hat. den Blattes der unitären Gewerkschaften Mun Fährte auf, die in das Haus des Stefan Sazaj Der Vorstand konnte ferner in seinem Berichte tafélet". Die Folterungen und Grausamkeiten ge- führte. Dort blieb der Hund bei einem Baar feststellen, daß die Bank durch die Hergabe gute gen die Verhafteten werden dabei immer ärger. Röhrenstiefel stehen, die mit einer Lehmbruste bes gesicherter Bauzwischenkredite die Errichtung von als einz ges Kampfmittel bleibt den Verhafteten dedt waren. Man stellte fest, daß es sich um die rund 4000 Wohnungen ermöglicht hat. der Hungerstreit. Die Siruganza scheint es aber selbe Zehmart handelt, die in der Wohnung der darauf abgesehen zu haben, solche Sungerstreiks Ermordeten am Boden vorgefunden ward. Dar Direkt zu provozieren, um auf diese bequeme Art" aufbin wurde Stefan Bazaj verhaftet. den Tod der Verhaf eten ohne Gerichtsurteil herDie Hochzeit mit dem Toten. Die„ Arbeiter beizuführen. Stefan Foris befindet sich schon seit Zeitung" berichtet folgenden erschütternden Fall: 24 Tagen im Hungerstreit zum Protest gegen das Er war mit einem Mädchen verlobt und wurde in Rußland gefangen, damals, als der Tod und mishandlungen und gegen die völlig gesetzwidrige unerträgliche Regime im Gefängnis, gegen die der Hunger Europas Götter waren. In Sibirien Verhaftung. interniert, beauftragte er Anfang 1920,
Voltswirtschaft.
Die Sparkassenabteilung der Berliner Arbei terbank, die es ermöglicht, mittels Spartarten, Sparmarken, Sparautomaten und Heimspartaf sen die kleinsten Einlagen anzulegen, muß bereits als eine wesentliche Stütze des Institutes ange fehen werden.
Entsprechend der Einlagenzunahme ist auch der Gesamtumsatz der Bank bedeutend gestiegen und weist folgende Ziffern auf:
1924
1925
1296 1297
175 200 000.448,346.799.716,361 000.1.350,000.000.
Reichsmark
"
"
"
Die Berliner Arbeiterbank. Der vierten ordentlichen Generalversamm lung vom 16. April 1928 fonnte der Vorstand der Bank der Arbeiter, Angestellten und Be amten, A.-G. in Berlin , einen günstigen Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr erstatten. Die Gs ergibt sich demnach von 1924 auf 1925 e: ne Berliner Arbeiterbank wurde am 31. Mai 1924 Steigerung unt 155.2 Prozent, von 1923 auf als eine reine Bewerkid of bank von dem Age 1926 um 59.8 Prozent und von 1926 auf 1927 Age- 1926 meinen Deutschen Gewerkschaftsbund, dem All- um 88.5 Prozent. gemeinen freien Angestelltenbund( Afa) und dem Eine lebersicht über den Vermögensstand Allgemeinen Deutschen Beamtenbund gegründet. und den Erfolg der Bank gibt uns die nachfol In den letzten Jahren traten der Bank als Af- gende Tabelle: tionäre noch bei der Hauptverband deutscher vankenkassen E. V. und die Konzentrations
Das Geschäftsjahr 1927 bedeutete soft durch
Aktien Referve Rein- DiviJahr kapital fonds newinn 1924 750.000 4,000.000
dende
100.000
139 556
5%
200.000
200 953
10%
4,000.000
650.000
878 026
10%
10%
1925 wegs ein Jahr wirtschaftlicher Aufwärtsentwid- 1926 lung. Die wirtschaftliche Konjunktur, das Sint- 1927 4,000.000 1,100.000 903 875 Arbeiterbank beeinfluffen, und zwar im günsti- Serbste 1927 eine eigene Gefellschaft für Ver fen der Arbeitslosigkeit mußten selbstverständlich auch die wirtschaftliche Tätigkeit der Berliner und Treuhandabeiltung hat dazu geführt, daß m Die rege Inanspruchnahme der Revisionsgen Sinne. Wenn wir die Vilanz und die Ge- Derbste 1927 eine eigene Gefellschaft für Ver winn- und Verlustrechnung der Bank durchſtudies Revision) mit beschränkter Saftung" gefchaffent mögenswahrung und verwaltung( Treuhand und ren und sie mit denen der früheren Jahre verallen Gebieten ihrer Tätigkeit einen Aufstieg zu gleichen. müffen wir feststellen, daß die Bank auf wurde, die allein die Aufgaben der Treuband abteilung durchführt. verzeichnen bat. Die nachstehende Tabelle" foll Zu den Filialen in Hamburg und Breslau Die nachstehende Tabelle follament im Laufe des Geschäftsjahres 1927 noch uns eine Uebersicht über die Entwicklung der die Filialen in Frankfurt a. M., Dresden und Bank seit ihrem Bestehen geben:
immer vergeblich von Heimkehr träumend einen Polizeigefängnisse in Montenegro. Ein monKameraden in Wien, als Stellvertreter seine tenegrinisches Bauernblatt schreibt über die Zu Braut zum Altar zu führen. Wenigstens ihre Stände im Polizeigefängnis von Podgorica , einem Zukunft sollte halbwegs gesichert sein, wenn schon der größten Orte Montenegros . Die Fenster der feine dunkel und ungewik war; und so wurde Zellen sind schon seit Jahren ohne Glas der Fuß das Mädchen am 19. September 1920 ihrem boden ist gestampfte Erde. In diesen Löchern, durch krieg gefangenen Bräutigam in aller Form an welche jährlich über tausend äftlinge gehen, fin getraut. Eine Verordnung aus der Kriegszeit det man an den Wänden Inschriften aus dem machte das möglich, solche Kriegsehen in Ab Jahre 1920, ein Beweis, daß die Zellen durch wesenheit des Bräutigams waten nicht selten. 8 Jahre nicht ge'üncht wurden, Boden und Wände Aber Margarete heiratete einen Toten, stroßen von Schmuß, der Aufenthalt in diesen Zelwar Gattin eines Leichnams geworden, der in len bildet eine ständige Infektionsgefahr. In ruffischer Erde ruhte; denn am 19. September einer Ede steht der übel", der fast nie gereinigt lebte der Oberleutnant Franz Sierath nicht wird und einen entsetzlichen Gestank verbreitet. mehr. Er war im Irrenhaus in Tomst Die Zellen sind voll von Flöhen, Wanzen. Läufen gestorben, die große Zeit hat seine Nerven ver- und anderem Ungeziefer. Am Boden sind mehrere wie eine düstere Ballade, wie eine graufige Le- schweren Ketten geschlossen werden, so daß sie unier wüstet, ihn zugrunde gerichtet. Das alles flingt Eisenvinge, an welche die Häftlinge nachts mit gende; aber nun griff mit Paragraphen und amt qualvollen Schmerzen schlafen müssen. Im Winlichen Entscheidungen die offiziell beglaubigte, ter gefriert das Waffer in den Zellen und ein aftenmäßig bewiesene Wirklichkeit ein. Die Frau, Schlafen ist überhaupt unmöglich. die einen Toten geheiratet und fünf Jahre lang auf feine Rückfehr gewartet hatte, fuchte schließlich kaum noch alaublichen Grotesken der GrenzwirrEine Groteske der Kleinstaaterei. Zu welchen um eine Witwenpension an; das Heeresministe rium verweigerte die Auszahlung der Pension, be- warr in Deutschland führen kann, beweist folgen ftritt die Gültigkeit der Ehe. Es begann ein des Beiſpiel, Nördlich vom Harz Itegt das Dork Prozeß, in dessen Verlauf Frau Margarete eine Pabstorf . Mitten durch das Dorf führt die Ansichtskarte ihres Mannes vom 5. Oktober 1920, preußisch- braunschweigische Grenze, ja sie macht einen Brief vom 3. Oktober und einen Brief vom durchschneidet sogar das Haus des 1924 nicht einmal vor einem Gebäude halt, sondern abr 19. Oftober vorlegte, um zu beweisen, daß Franz auf manns Ziegenberg. In diesem 1925 Sierath zur Zeit der Eheschließung noch lebte. Der Gerichtshof stellte sich aber auf den Stand- Hause wohnten bisher die hochbetagten Schwestern, 1926 punkt, daß die Daten gefälscht seien, und erklärte die beide furz nacheinander starben. Der Tod der 1927 Wie in den früheren Geschäftsjahren hat die Ehe für ungültig; außerdem erhob die Staats älteren Schwester, der in einem in Preußen Die Beträge verstehen sich in Reichsmark( 1 RM. auch im letzten die Berliner Arbeiterbank bas anwaltschaft die Anflage wegen Dokumentenfälgelegenen Zimmer erfolgte, mußte der preußiBörsengeschäft mit der größten Zurückhaltung be schung und die Frau wurde gestern zu drei Mohen Gemeindeverwaltung gemeldet werden. Die Für die Verwendung der Gelder wurden frieben, um die ihr anvertrauten Gelder nicht zu naten Kerfer verurteilt.... Denn weite Schwester starb in dem auf braunschwei- wie in den Vorjahren die gleichen Grundfäße be- gefährden. der Staat ist pedantisch genau, wenn es sich um gischem Boden gelegenen Zimmer. Ihr Tod mußte achett. Konsumgeroffenschaften, soziale Vau- und Die angeführten Zahlen beweisen, daß sich einen fleinen Geldbetrag handelt, wie er skrupel- nach Braunschweig gemeldet werden. So ge- Siedlungsgesellschaften, foziale Versicherung an die deutsche Arbeiterschaft ein Institut gefchaffen los verschwenderisch war, als es um das Leben geschehen im Jahre 1928! ſtalten und andere Wirtschaftsunternehmungen hat, das seine Lebensfähiafeit bemesen hat und der Untertanen ging. Der alte Staat hat es ver- Drei Todesopfer eines Einsturzunglüds. Aus der Arbeitnehmerschaft ebenso wie staatliche und das die Möglichkeit gewährt, die kulturellen und hindert, daß Margarete einen Lebenden heiratete; Belly Sevlius wird berichtet: Ein fdaveres fommunale Stellen waren und sind die Sanvtwirtschaftlichen Einrichtungen der Arbeiterschaft da sie die Frau eines Toten wurde, weigerte Bauunglüd ereignete fid) in dem nahe gelegenen kreditnehmer der Berliner Arbeiterbank. Mit der zu fördern und zu unterstüben. B. S.
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Laufende Wefristete Einlagen Ginlanen 5,473 926 13.111.197 20,729.867 57,523.001
8.107 599 15,407 882 21,590.650
zirka 8 Kč).
Brenten. Neben diesen Filialen, die einen zuta In% friedenstellenden Geschäftsgang aufweisen, befint die Bank ein ganzes Net von Zahlstellen bet dert Ortsausschüssen des ADGV. und Afa- Bundes, die die Möglichkeit geben, alle freien Gelder der nabestehenden Kreise at erfaffent.
Sufammen Stein 9.417.324 21,218.796 36,137 249 79,113.651
125.3 70.8 118.9
leiht er seine mächtigen Gipfelzaden zu ehrfürch- Fortschritt unserer Zeit. Als wir Sonntag mor- Höhenzug des böhmischen Mittelgebirges, gekrönt tigem Schauen und Verweilen. gens frohgemut dem Laufe eines Forellenbachleins von dem Steilgipfel des Milleschauer, den einfolgend gegen den Zinfenftein aufsteigen, zeigt sich ein neues Lebensbild. Ganz oben beim Walbrand, auf unwahrscheinlich steiler Böschung, mühen fich Menschen und Tiere mit dem Pflügen eines schma fen Gebirgsäderleins ab. Nicht einmal die Sonn tagsrube dürfen sich die Leute gönnen denn
famen Georgsberg bei Raudnik, am andern Elbeufer die Hügel des Daubaer Ländchens. Von da ab ftreift der Blick über die herbe nordböhmische Landschaft, über die dunklen Waldrücken des Kummergebirges, bis er in blauer Ferne das Laufiber gebirge entbedt. Die Burgruine Böfig thront über
Am Sperlingstein und am Zinkenstein Ein Landmann am Wege beraubt mit feiner scharfen Säge einen reich blühenden Pflaumen Ueberall bringt der Frühling eine fröhliche baum seiner schönsten Aefte. Istnischtwert" Zeit ins Land, aber durchs Elbtal gar kommt das begründet er furz diefen revel. Eine wilde Frühlingswunder in prächtigem leide gezogen. Sorte", die jedes Jahr großartig blüht und im das Wetter ist launisch und die günstige Anbauzeit fchroffen Sügeln, im Hintergrunde grüßen der Benn die warme Maiensoune die Sügel und Herbst eine Frucht bringt, wird veredelt. damut furzmit äußerstem Straftaufwand fämpfen fie stolze Jeschken und die hochragende Lausche . Und Hänge des böhmischen Mittelgebirges füßt, reißt fic fünftig bescheidener blithe und bessere Früchte um die magere Ernte, die jeder Gelvitterregen in der Nähe wieder ein luftiges Gedränge grüner fie Milliarden zarter Baumfnospen aus ihrem trage. Wenn man es mit den Menschen auch Schlummer, heißt sie ihr schimmernd weißes oder einfach machen könnte! Die fleinen Beute im Glb- wieder fortschwemmen fann, und sie sollten fich Stuppen und Sänge, durchflochten von dem filberrosafarbens Blütenkleid anziehen und den armen tal und und im Mittelgebirge haben ja die Obit nicht einreihen in das große Heer des werftätig nen Band des Elbſtromes, deſſen Weg man bis Menschenkindern ein großes Freudenfeft bereiten. bäume nicht zu ihrer Augenweide gepflanzt, fonschaffenden Volkes? weit ins innerböhmische Flachland verfolgen fann. Und sie kommen herbeigeströmt aus nah und fern, dern damit sie mit reichem Ertrag die mübfelige Die Fabriksschlote von Auffig, Nestomus, Pöm halbblind noch von dem trüben winterlichen Werf Arbeit belohnen. Für zahlreiche Bewohner ist der Durch sonnenglänzenden Buchenivald führt merle. Strischwitz, Neschwiß und Bodenbach fönnen tag in Fabriten und Kontoren, blaß von der Enge Obstbau Haupterwerbsquelle. Jetzt schon werden der Höheniveg zum 3 intenstein. Einige Früh büfteren Farbton hineinbringen. Obwohl das Elb in diese Welt des Blühens und Prangens feinen ihrer Wohnstuben, gebüdt ein wenig von der die Elbfahrzeuge bereitgestellt, die in Serbst die aufsteher kommen schon bergab und preifen die getal schon längst der Sitz der deutschböhmischen schweren Arbeitsbürde freudloser Wochen. Doch, mehr oder weniger füße Last weit ins Nachbarland noffenen Gipfelfreuden. Gruppen fröhlicher Sonnjie kommen! Eine seltsame Unraft hat Männlein tragen sollen. Gute Birnensorten werden bis in tagsmenschen lagern am Wegrand, Munter hüpft Großinduftrie ist und in diefer Richtung noch eine und Weiblein gepadt, wie ein froh bewegter die nordischen Länder, nach Schweden und Nor das Waldwässerlein zu Tal. Ein Brachtfert von reiche Entwicklung vor sich zu haben scheint, wird Ameiſenzug krabbeln sie hügelauf hügelab, auswegen hinauf geliefert. Die Aepfelschiffe fahren einem Feuersalamander fonnt sich in der fühlen das troftlose Grau des Industrialismus im weiß gelassen dabei wie schlimme Schulkinder, die Augen elbeabwärts bis Samburg oder zweigen bei Mag- Flut. Vor dem Objektiv des Amateurphotographen grünen Blüten- und Blättermeer diefer begnadeten trunken von all der Herrlichkeit ringsum. Früh- deburg über den Großschiffahrtsweg nach Berlin reißt er eiligst aus. Eines der feltenen Geschöpfe, mentich braucht hier nicht in Staub und Ruh ver Mag- Fiut. Täler immer wieder extrinfen. Der Industrielingswunder im Elbtal ! ab. Vor Weihnachten warten im Berliner Binnen- die feinen Wert darauf legen, in eine illustriert fümmern, sondern er wird in jeder Feierstunde lafen oft 70 bis 80 Stähne mit böhmischem Obst Beitschrift zur fommen! Vom sogenannten ,, püsten Das dichte Kirschblütenkleid der Gärten und auf ihre Käufer. Von den monatelangen Reifen Schloß", einem leicht zu besteigenden Kletterfeljen feinen Schritt in das exquidende Zauberreich der Söhen bei Sale sel ist schon arg zerschliffen und mit dem Obstgeschäft, von der scharfen Stonturrenz neben dem Bergpjad, lott ein weiter Ausblic bird gerade dura) ein hellgrünfarbenes Spätfrüh mit den französischen, italienischen und ameritani- gegen Nord und Weft. Aber am Gipfel oben erDie Schar der Pilger, die das Frühlingswunlingsfostüm ersetzt. Aber in den lieblichen stillen fchen Obstzüchtern, von der notwendigen Ausschal wartet uns noch reichere Sicht. Vorbei an dem der des Elbtales offenen Herzens anbeten fommen, Seitentälern ist das Blühen und Prunten der tung des Zwischenhandels und von dem 3wang zur weihevoll gestimmten Naturbom eines Buchen teigt von Jahr zu Jahr. Ein rüftiges Sommen Qualitätsproduktion auch in diesem Zweige, geht hochwalbes, über Höhengefilde, wo timmerlicher und Gehen, ehrfürchtiges Staunen und frohes BerBaumfamilien noch in schönstem Gange. In ge- abends noch stundenlang die Unterhaltung mit den Nachwuchs die Verwüstungen des Nonnenfraßes weilen herrscht Sonntags auf den Söhen. Dorfschüsten Niederungen zieren schon matt rotleuchischlow her Steleinbauern und Elbeschiffern. Ver- nur spärlich zubeckt, erreichen wir die Spiße des mädchen in einfachem, hellen Sonntag staat fomtende Apfelblüten die stronen, näher den Gipfeln ſtehen die Birnbäume, Plaumentäume und sogar bie Unsicherheit des Daseins auch in diesem idylli Solzveranda zum Bleiben. Eine Tafel beim zu Liebsten zu begegnen; Wandervögel, Rotfalten mit schärfter Ronfurrenzfampf, hartes Ringen gegen 3intensteines. In 684 Meter Seehöhe labet eine mädchen in einfachem, hellem Sonntag staat fomdie Kirschbäume noch in herrlichstem Flor. Bon men herauf, um in lauschiger Einsamkeit ihrent gang erinnert daran, daß hier Alexander von der Bahnstation Tich low is, unterhalb Schret. schen Landstrich! Bumboldt anläßlich eines Besuches fein Dich bunten Wimpeln, fächsische Kleinbürgerfamilien fenstein, führt uns der Weg durs ein in verborgener Schönheit blühendes Tal aufwärts zu den terherz für das böhmische Landschaftsbild be- wünschen liebenswürdig'n guden Tachch", ia fogar geiſterie. Selten auch wird mit geringer Anstren- Großmütterchen wird von Kindern und Enfein gung ein so wundervoller Rundblick zu erreichen beraufgeschleppt, um vielleicht das erste, und leßte
jetn.
Natur lenfen können.
mal staunend das Bild ihrer Heimat zu schaunen. Auf der Seimfahrt gibt es auf allen Stationen ein gefährliches Gedränge. Braungebrannte
Brächtig reihen sich die niedlichen schwarzen drei shroffen Felszinnen der Sperlingstein. Golzhäuschen in die landschaft ein. Bereinzelt Ein von der Natur erbauter Buginsland, nahe tragen sie noch struppige Strohdächer wie su den verkehrsreichen Stromgebilden wie geschaffen väter Beiten. In Babutin, am Fuße des für ein schwer zu bezwingendes Raubritternest. Sperlingstein, find noch einige malerische Oxis Im zwölften Jahrhundert hausten hier oben die bilder erhalten. Ebenso merfwürdig wie erfreulich Von den Bodenbacher Vororten aus lann„ Naturfreunde" stürmen den Zug und erzählen Streitbaren Bünauer Herren, aber der schroffe war die Entdeckung, daß gerade das fleinste Boly man dem Kamm des Elbesandsteinge- von einer unermeßlich schönen Nachtwanderung Basaltfelsen hat das Gemäuer der Zwingburg bis bäuschen von Babutin mit der Tafel: Gebirges folgen, den hohen Schneeberg, die Tyffaer und von der ergreifenden Schönheit des Sonnen auf spärliche Reſte wieder abgeschüttelt und trost meinde amt geziert ist. Die Kleinen haben die Wände fehen, dann beim Nollendorfer Baß den aufganges auf dem Gipfel des Milleschauer. Alle. durch die Jahrhunderte Sturm und Wetter Macht in der Gemeinde erobert und setzten den Uebergang zum Erzgebirge , dahinter das Müden alle tragen fie in frobgestimmtem Herzen das einsamer Majestät. Nur dem neugierigen Wanderleinsten Beiber zum Gemeindeoberhaupt ein. Ein türmchen den Teplißer Schloßberg als einen Vor- Frühlingswunder des Elbtales mit in den komvölkchen, das eine kleine Felskletterei nicht fürchtet, kleiner Ausschnitt von den großen lebendigen posten des Gebirges, weiter in der Runde der menden Werktag! W. J.