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Stresemann geht es besser.
halten kann. Man erwartet daher, daß sie die[ nächste Gelegenheit, etwa das neuerliche Aufrollen Berlin , 17. Mai. Die Besserung im Befinden der Optantenfrage in Genf , benutzen wird, um
des Reichsaußenministers Dr. Stresemann sich zurückzuziehen.
Freitag, 18. Mai 1928.
Das Gemeindefinanzgefeß ruinös und undurchführbar!
hält an. Die Tätigkeit der Nieren hat sich weiter Was aber auch immer aeschehen mag, in Ru gehoben. Temperatur 36.9, Puls 84. Es ist zumänien beginnt ein frischer Wind zu wehen. Gäbe hoffen, daß im weiteren Verlauf der Erkrankung es eine stärkere Arbeiterbewegung, imstande, die Feststellungen der Reichskonferenz der sozialdemokratischen Gemeindevertreter. Rudfälle nicht eintreten. Gez. S. Zondek, Sanitätsrat Dr. Gifelius, Dr. Schulmann.
ungeheuren Bauernmassen mit sich zu reißen, so wäre der Kampf um vieles erleichtert. Aber der Endfieg ist jedenfalls sicher. Und die revolutionäre Stimmung die immer weitere Kreise erfaßt, wird der Nährboden sein für die Stärkung der Sozial demokratie, für die Mehrung ihres Einflusses auf die Massen und für eine machtvollere Teilnahme der Arbeiterklasse am Kampf um die Verwirk lichung der Demokratie, der selbst nach dem Sturz der Liberalen noch keineswegs abgeschlossen sein wird.
Inland.
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Gemeindevertreterkonferenz in und Lugussteuer- gebildet wird, die vorher diesen Trautenan nahm gestern nach einem er Körperschaften direkt zugeflossen sind. Was die schöpfenden Referat des Genossen Pölzl, Selbstverwaltungslörper also bestenfalls aus dem das wir noch ausführlicher wiedergeben Fonds erhalten können, wurde ihnen vorher entwerden, folgende Resolution einstimmig an: zogen. Neberdies aber wurden den Gemeinden durch das Verpflegskosten fünftel wobei in Mähren die Die Revolution des Jahres 1848 hat den für kleinere Gemeinden bisher bestandenen ErGrundsatz proklamiert, daß die freie Gemeinde leichterungen beseitigt wurden- sowie durch Aufdie Grundlage des freien Staates ift. erlegung neuer Leistungen im übertragenen WirAuch die in der liberalen Acra geschaffenen Ge- kungskreis neue erhebliche Lasten auf, meindeordnungen haben ausgesprochen, daß die Gegebürdet. Dadurch wird jede ordentliche Ge meinden innerhalb ihres selbständigen Wirkungs- meindewirtschaft unmöglich gemacht. Latente Fi treises, der alles umfaßt, was das Interesse der nanzkrisen sind akut geworden und selbst bisher gut Gemeinde zunächst berührt, nach freier Selbstituierte Gemeinden werden ins finanzielle Elend bestimmung anordnen und verfügen können. hineingestoßen. Daran kann auch die vom FinanzAn diese Prinzipien hat sich das Bürgertum folange minister mit so vielen Verheißungen begleite: e De
mehr auch in der kommunalen Finanzwirtschaft mit aller Schärfe zum Durchbruch bringen.
kratischen Partei ein demokratisches Programm beschlossen wurde, durch dessen Verwirklichung die Grundlagen eines neuen Rumänien gelegt werden follten. Die Oligarchie des Altreiches hat, auf ſo ihre Machtmittel geſtützt, dieses Programm, das eigentliche Programm des Anschluſſes, mit Füßen getreten und die demokratischen Hoffnungen der nationalen Revolution enttäuscht. So ist denn heute Alba Julia zum Symbol der demokra fischen Revolution geworden, und gerade die Sozialdemokraten betonen es bewußt, daß das Sauptziel des gegenwärtigen Rampfes die Durch führung des Programmes von Alba Julia , das Dr. Rosches Abfägung vollzogen. ist die Demokratisierung Rumäniens , sein müsse. Prag , 17. Mai. Heute tagte im Deutschen gehalten, als es vermöge eines Klassenwahlrechies purierungsaktion nichts wesentliches ändern, sie ist Der 6. Mai hat die revolutionäre Stimmung der Massen offen dargelegt. Es war eine wahre Haus in Prag die Reichsparteileitung der Deutsch in den Gemeinden allein herrschen und die arbei vielmehr im großen und ganzen gescheitert. von der ausschließen Völkerwanderung, die im ganzen Reiche und be- nationalen, die sich von 10 Uhr früh bis gegen tonnte. Das allgemeine Wahlrecht in die Ge- Aber auch die Einhebung neuer Abgaben und sonders in Siebenbürgen die Massen mit dem 7 Uhr abends mit dem Fall Dr. Rosche befaßte; meindevertretungen hat der Alleinherrschaft der be- Gebühren, die den Gemeinden durch die neue Ab. Ziele: Alba Julia , in Bewegung gesetzt hat. Man zur Debatte ſtand das Ansuchen ihres lub fißenden Klassen ein Ende gemacht, die Ver- gabenordnung und durch Vermittlung eines bis lann sagen, daß Gendarmerie und Militär macht- obmanns, ihn unter Belaffung seines Manda estreter der Arbeiterschaft zur Mit, zum Diktat gesteigerten Aufsichtsrechtes aufgezwun los waren. Hätten sie es gewagt, sich dem Strom parteilos zu stellen, damit er von einer überpar- verwaltung berufen und ihnen vor allem gen werden sollen, vermögen die Kriſe der Gemeinde. der Massen entgegenzusetzen, so wäre viel Blut teilichen Warte aus seine bis jetzt gescheiterten in den Industriegemeinden entscheidenden wirtschaft nicht zu bannen, wozu aber noch kommt, geflossen, und der 6. Mai wäre weniger friedlich Bemühungen nach einer Annäherung bzw. Zu Einfluß verlichen. Die Arbeitervertreter haben daß diese Abgaben durchaus un sozial find und verlaufen, als er nun einmal- gerade infolge fammenarbeit aller deutschen Parteien fortsetzen die Verwaltung der Gemeinden unter den schwie die in der Staatswirtschaft seit Jahren herrschende der Zurückhaltung der Regierung verlaufen ist. Dr. Brunars, der erflärt hatte, man werde meindewirtschaft war durch die ökonomischen und wälzen und den breiten Massen aufzubürden, nun- rigsten übernehmen müssen. Die GeBauern, die zur Bukarester Versammlung wollten, einer solchen Sonderstellung Dr. Rosches nur finanziellen Auswirkungen des Krieges vollständig wurden von der Gendarmerie aufgehalten. Sie dann zustimmen können, wenn auch die anderen zerrüttet, während auf der anderen Seite das Nach durchbrachen die Reihen, fünf fielen den Kugeln Parteien Jesser, Freising und sedebur triegselend die höchsten Anforderungen an die fom- Angesichts dieser Fatsachen erklärt die Konsezum Opfer, aber die Leichtverwundeten famen in freigeben, war zu ersehen gewesen, daß die Par- munale Sozialpolitik stellte. Die Vertreter der renz, daß das Gefeß, für dessen Zustandekommen in die Versammlung und zeigten ihre blutenden Wun- teileitung der Deutschnationalen für Rosches Plan Arbeiterschaft haben in dieser schwierigen Lage erster Linie die Regierungsparteien, aber mittelbar den den wuttobenden Massen. Nach der Versamm von vornherein nicht zu haben war durch Wohnungsfürsorge, Armenpflege, Hebung des durch ihre Heße gegen die angebliche GemeindeJung sollte eine Straßendemonstration stattfinden. und daß auch die ausdrückliche Drohung Rosches, Gesundheitswesens, durch Förderung des geistigen mißwirtschaft auch die Unternehmerverbände Ganze Regimenter waren aufgeboten, um sie hinter werde sonst sein Mandat niederlegen, nicht ver- und leiblichen Wohles der schulpflichtigen Jugend ihre politischen Exponenten, die Deutschnationalen, anzuhalten. Trotzdem durchbrachen die Maſſer fangen wird. Der Verlauf der heutigen Sigung gewaltige Leistungen vollbracht, welche verantwortlich sind, für die Selbstverwal mehrere Militärfordons und mur das Einschreiten bestätigte diese Vermutungen. Nach vielstündiger naturgemäß bedeutende Wittel und daher die Be- tung ruinös und undurchführbar ist der Führer vereitelte weitere Zusammenstöße. Und Debatte, in die auch Dr. Rosche wiederholt ein- lastung der besißenden und tragfähigen Schichten und daß seine raschefte Beseitigung notwendig ist, Alba Julia drängte die Wenge zum„ Marsch griff, wurde der Antrag Dr. Rosches mit über der Bevölkerung und der kapitalistischen Unter- um den wirtschaftlichen und finanziellen Zusammen nach Bukarest ". Diese Stimmung der" Maſſen wiegender Mehrheit abgelehnt. Ob nehmungen erforderten. Das erregte den Haß der bruch der Selbstverwaltung zu verhindern. Die hat sich auch der nationalzaranistischen Partei mit- Rosche daraufhin sofort sein Mandat zur Verfü- Bourgeoisie gegen die demokratische Verwaltung Konferenz billigt die Saltung, welche die deutsche geteilt. Auf ihrem Kongreß in Alba Julia , der gung gestellt hat, wird nicht bekanntgegeben; es und die Autonomie der Gemeinden. Eine wüste sozialdemokratische Arbeiterpartei von allem Anfang gleichzeitig mit den großen Versammlungen statt- ist aber sicher, daß er es spätestens in den aller- eße gegen die„ rote Gemeindewirt an gegenüber diesem Gefeße eingenommen hat und fand, haben sie beschlossen, von nun ab alle zived- nächsten Tagen tun wird. Ebenso sicher ist es, daß ich aft" wurde entfesselt, deren Früchte nicht aus die den Interessen der gesamten schaffenden Bes dienlichen Mittel zum Sturz der Regierung an diese Abfägung Dr. Rosches in gewissen Streisen blieben. Schon das Gemeindefinanzgesetz vom völkerung entspricht. Sie spricht der parlamentarizuwenden. Die durchaus legalistische Partei hat der Deutschnationalen mit der größten Genug- Jahre 1921 hat die finanzielle Selbständigkeit der schen Vertretung der Partei und der Parteipreffe Damit die Notwendigkeit revolutionärer Kampf- tuung begrüßt werden wird. Gemeinden empfindlich eingeschränkt. Gleichzeitig den Dank und die Anerkennung aus und mittel proflamiert. hat die verspätete Vorschreibung und vor allem die erwartet von diesen Faktoren die energische verspätete Einhebung der zuschlagsfähigen Staats- Fortführung ihres Rampfes. Sie er steuern und die daraus resultierende jahrelange flärt ihrerseits, daß es Pflicht der sozialdemokratis Verzögerung in der Zuweisung der Zuschläge an die schen Fraktionen ist, auch in den Selbstverwaltungss Gemeinden diese in eine schwierige finanzielle lörpern den entschlossenen und Situation gebracht. Aber alle Hemmnisse, die den sichtslosen Kampf gegen das Gemeinden von den bürgerlichen Parteien, von der derbliche Gesez bis zu seiner völligen staatlichen Gesetzgebung und der Finanzverwaltung Beseitigung fortzusehen. bereitet wurden, werden weit in den Schatten gestellt durch das Geſeß vom 15. Juni 1927.
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Nun hat man den Nationalzaranisten vorge- Niedriger hängen! In Böhmisch- Leipa fand worfen, daß sie den 6. Mai nicht zur Revolution vor einigen Tagen eine Konferenz des Bundes ausgenutzt haben, und auch den Sozialdemokraten der Landwirte statt, in welcher auch der Abgeordsind Vorwürfe dieser Art nicht erspart geblieben. nete Böhm über die Sozialversicherungsnovelle Aber ganz abgesehen davon, daß Revolutionen sprach. Dabei leistete sich der Herr folgende nicht gemacht werden können, ist die Zeit dafür Aeußerung: noch nicht gekommen. Zu fest sitzt der MachtEs ist bezeichnend, daß im sozialpolitischen apparat in den Händen der Liberalen, als daß Ausschuß des Parlaments Krankenfassendirettoren ihre Herrschaft heute gewaltsam gestürzt wer den könnte. Was geschehen ist und getan wurde, die Führung der Opposition in der Sozialversiche Höhepunkt des Wahltamples. rung übernommen haben, KrankenkassenverbandsAnstatt den Gemeinden und Bezirken neue Einist schon sehr viel. Das Land ist aufgewühlt bis nahmsquellen zu erschließen, damit diese den an sic in seine tiefsten Tiefen und wird nicht wieder zur Berlin , 17. Mai. ( Eigenbericht.) Am heutidirektoren, die nicht aus Liebe zur Arbeiterschaft, gestellten erhöhten Anforderungen entsprechen fön- gen Himmelfahrtstag hat der Wahlkampf seinen Ruhe kommen. Und die Regierung ist troß ihrer sondern aus persönlichen, egoistischen Gründen nen, wurde die Zuschlagshöhe willkürlich begrenzt Höhepunkt erreicht. Ueberall rden Versamm äußerlichen Zuversichtlichkeit schwer erschüttert. Der Kongreß der Nationalzaranisten hat gegen die gegen die Novelle kämpfen. und so die wichtigste Einnahmsquelle lungen und Umzüge veranstaltet. Aufnahme einer Auslandsanleihe, die große Hoff- Abgesehen davon, daß weder Abgeordneter Genosse der Selbstverwaltungskörper in un Seiten wurde mit den neuesten Mitteln der mung der Liberalen, Protest eingelegt, so daß es Dr. Winter, noch Genosse Taub Stranken verantwortlicher Weise gedrosselt, Technik um die Stimmen der Wähler geworben. mehr als zweifelhaft ist, ob angesichts dieses Pro- fassendirektoren sind, spricht aus dieser Beurtei während gleichzeitig der Kredit zur Bedeckung außer Je mehr die Zeit vorrückt, desto deutlicher wird testes und der politischen Gesamtlage die auslän- lung der aufopfernden, hingebungsvollen Arbeit ordentlicher Erfordernisse gesperrt wurde. Als es, welche Anziehungskraft die sozialdemokratische dische Finanz sich in das Abenteuer einer Anleihe der beiden genannten Genoffen eine solche Nied scheinbarer Erfaß wird den Gemeinden und Be- Partei auf die Wassen ausübt. Die sozialdemo einlassen wird. Die Regierung ist sich überdies rigkeit der Gesinnung, daß man den Abgeordneten zirken die Dotierung aus dem Landesfonds in Aus- fratischen Versammlungen und Umzüge nahmen sehr wohl bewußt, was im Lande vorgeht und Böhm dem Urteil aller anständigen Leute übersicht gestellt, der jedoch fast zur Gänze aus staat- fast überall einen glänzenden Verlauf und berech weiß, daß sie sich nur durch den schärfsten Terror lassen darf. lichen Steueranteilen vor allem an der Umfaß- tigen für Sonntag zu den besten Hoffnungen.
Nachdruck verboten.
Der Baldamus und seine Streiche g, alldieweil der Schmerz meine Nervenenden der nächste Transport abgehe?„ D", sagte der und sich keinen anderen Rat wußte, kniff er vor sich
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Das waren gar unterschiedliche Gesellen. Mancher hatte sicher schon bessere Tage gesehen. Aber die meisten waren wie ich Kunden, arbeitslose, halb verhungerie Brüder, denen der Kohldampf die Unterschriftsfeder in die Hand gedrückt hatte. Aus reiner Lust am Abenteuer schien feiner hierher gekommen zu sein. Beinahe jeder sah aus, als ob er Rizinus geschluckt hätte und nun auf die Wirfung des Mumienbalsams warte. Mit Ausnahme von zwei Franzosen, einem Italiener und einem Polacken, waren alle, die hier auf den Abtrans port warteten, Deutschsprechende.
waltten und grün und blau schlugen, so daß ich| wir ein gutes Essen zu Nacht bekamen. Vorsich deichselt,' s nimmt mich nur Wunder, wie das eine Woche halbverred: in meiner Hängematte tigerweise fragte Preger den Sergeanten, wann ausläuft; zum Ausreißen ist's zu spät!" Als er gründlich abrasierte. Gewirkt hat die Lektion. Die zog an seinem Schnauzer, das hat noch lange selber aus, ging in die Kantine und soff sich einen Ausreißergelüfte waren mir für eine Zeit lang Zeit, vielleicht in acht bis zehn Tagen. Ihr fönni's an. Ich aber beschaute mir die neuen Kameraden. vergangen. Aber ich war auch ein bedeutendes euch hier inzwischen noch recht gemütlich machen! Stüd heller geworden; als wir zwei Monate spä Die Mädchen hier am Play sind nicht von Das Hirn wurde zur Lärmgrube. Die vier ter Marseille anliefen, wiederholte ich den Ver- Pappe!" Aber schon morgens um vier Uhr wurKessel strömten eine unheimliche Wärme aus. such, diesmal mit Erfolg. Adieu, lieber Tiller! den wir aus den Betten und aus den Decken Trotzdem ich jedes entbehrliche Kleidungsstück aus- Mit dem Geld, das ich bei mir hatte, gönnte geschüttelt und an die Bahn geführt. Wir fluchten gezogen hatte und nur in den Hosen stand, rann ich mir einige vergnügte Tage. Ich lernte hierbei nicht wenig; denn unterwegs mußten wir noch mir der faure Schweiß den ganzen Körper herun in einer luftigen Beize einen Stunden fennen, eine Strede im Lauffchritt machen, um den Zug ter. Ich war nicht gewohnt, mit der Schaufel zu namens Preger, der einen besonderen Trid hatte, rechtzeitig zu erreichen. Im ganzen waren wir hantieren und hatte bald beide Hände voll Blasen. um sich ohne Fechten und Klinkenpußen durch zwölf Mann und wurden in ein Abteil hineingeDaher brachte ich nichts mehr vor mich. Das zubringen. Er hielt sich, wie er zu sagen pflegie, zwängt, obwohl wir gut den doppelten Play hät regte den Obertrimmer auf, in einem fort brülle an den großen Gauner Staat und ließ diefen für ten brauchen können. Aber der Aufsichtführende er, ich solle mehr schaffen. Wenn nicht Tiller ab- seine Agungskosten aufkommen. Dies fädelte er so sagte, er fönne seine Augen nicht auf zwei Coupés gewehrt hätte, würde ich ihn niedergeschlagen ein. daß er sich in größeren Städten für die Frem- verteilen. Daher die Knochenpresse. haben, so sehr kam ich in Wut. Nach vier Stunden denlegion anwerben und eine Zeit lang in der Im Marseiller Bahnof war fürsorglicherschuften war eine achtstündige Pause, dann ging Kaserne verpflegen ließ. Merfte er dann, daß der weise großer Empfang. Da standen zwei Soldaten die Arbeit weiter. Kaum daß wir wußten, ob es Transport bald losgehe, so empfahl er sich heim- da, die uns die Ehre antaten, uns in großer Gala oben auf Verded Tag oder Nacht sei. Waren wir lich bei Nacht und Nebel und begann das gleiche auf das Fort St. Jean zu begleiten. Diese alte fertig, so wuschen wir uns trochen in die Ver- Spiel anderswo unter anderem Namen wieder. Befestigung ist das Sammelbecken der Region. schläge und schliefen. Als uns in der Kantine Es war damals die Zeit der Araberaufstände Hier strömen die Neuangeworbenen aus allen Ge. Kredit eingeräumt wurde, hatten wir bald mehr im algerischen Hinterland und an der maroffani genden zufammen, und von hier aus finden in Schulden, als der Mona slohn ausmachte. Doch schen Grenze. Frankreich brauchte daher neue Le- der Hauptfache auch die Entlassungen ſtatt. das fümmerte uns wenig. gionäre für seinen Stnochenmarkt. An allen Zän- Ueber eine Zugbrücke traten wir ein und Die Bettstellen im Fort waren schmutzig und Das Schiff fuhr verschiedene Säfen an, zuerst nen flebten die bunten Werbeplaka'e, die zum wurden auf dem Büro nochmals imatrikuliert. voller Ungeziefer; an Schlafen war faum zu den Marseille , dann Neapel , späterhin Alexandrien in Eintritt aufforderten. Wer sich meldete und taug- Dann konnten wir uns bis zum Schlafengehen ken. Als zum Aufstehen geblasen wurde, sprang Aegypten und Haifa in Palästina. Sier faßte chlich befunden wurde, bekam Handgeld. Das war vergnügen, wie wir wollten. Als schmerzlicher alles heraus, beim Kaffeeholen wollte seiner bei Iden Plan, auszureißen und weihte Tiller ein. Er der Leim, von dem sogar die klügeren Gimpel Trost blieb die Vogelschau in das Geivimmel des letzte sein. Nachdem dieser getrunken war, muß Hafens, in das ameisenhaftige, wivblige Getriebe ten wir antreten, jeder bekam Arbeit zuge: v: efen. riet mir ab, weil feine Aussich: sei, durchzukom- gelockt wurden. Auch wir. men. Ich hätte aber um mein Leben gern auch In Lyon überredete mich Peger, mitzutun. einer werdenden Weltstadt. Einige muß en den Hof fegen und die Gänge Jerusalem gesehen, machte am Abend das fleme Meine Bedenklichkeiten schlug er mit dem blöden Preger, der verfluchte Einbrocker, hatte au schrubben, ich selber fam in die Küche und half Boot los und ruderte ans Land. Auf dem Schiff Wißwort in den Wind:„ Nur Mut, es wird schon der schönen Aussicht bald genug; auch an dem tartoffeln schälen. Zur Mittagszeit blies es. Wiewar mein For gehen bemerkt worden und der schief gehen!" und siehe da diesmal versagte der militarisierten Betrieb da oben. Er schien ein ganz der mußten wir uns gliederweise aufstellen, erſt 2. Offizier, der gerade das Kommando hatte, sig- Bregersche Trick und wir waren die Dummen! gewaltiges Haar in der von ihm so schön zurecht- dann konnten wir Essen sassen. Wer nicht über nalisierte der Hafen: vache, die mich sofort fest- Der Arzt auf dem„ burcan de recrutement" er gebrenzelten Suppe gefunden zu haben. Seinen Gabel und Messer verfügte, war genötigt mit den nahm und aufs Schiff zurücbrachte. Ich schäumte klärte uns beide für tauglich. Nachdem wir ein- Stirnfalten war deutlich anzusehen, daß ihm die Sänden zuzufassen. Das Essen selber war unvor Wut nicht minder der Kapitän. der mich dre: geschrieben waren und das Handgeld hatten, führte Sache nicht gefiel. Je länger, je weniger. reinlich. Matrosen übergab, die mich mit Tauenden durch- uns ein Sergeant in eine Infanterickaserne, wo maunschte:„ Da haben wir eine schöne Sache ge( Fortsegung folgt.)
Kurz vor dem Schlafengehen gabs einen Auflauf; Preger, der ziemlich blau war, hatte mit dem Italiener Streitigkeiten bekommen. Dieser, als der Sohn Vulkaniens, war nicht faul, zog das Messer und richtete Preger so zu, daß er liegen Was dort aus ihm geworden ist, weiß ich nicht blieb und ins Lazarett überführt werden mußte Aufgetaucht ist er nicht mehr. Auch drüben nich: Vielleicht hat er irgendwo den glücklichen Ram gefunden. So oder so!