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Gen. Dr. Ludwig Czech  , Brünn

Sozialdemokratische Gemeindevertretertonferenz.

Zweiter Verhandlungstag.

Trantenau, 18. Mai. Der zweite Tag der| meindeberatungsstelle zu einem fommunalpoli­Beratungen unserer Gemeindefunktionäre war tischen Sekretariat aushauen. Ebenso muß den Fragen der

Organisation und Presse gewidmet. Das Referat hierzu erstattete

Genosse Herget( Teplitz  ):

unjer fommunalpolitisches Blatt, die Freie Gemeinde" ausgestaltet werden. Es ist uns in den letzten Monaten gelungen, ihre Auflage be­deutend zu erhöhen, doch sind noch immer nicht

sozialdemokratischen Gemeindefunktionäre Abnehmer des Blattes. Größter Wert ist auf die Berichterstattung zu legen.

Josef Seliger   hat immer betont, daß die Arbeiterklasse verwalten lernen muß, wenn sie einmal imstande sein soll, den Staat zu beherr In der Debatte sprachen die Genossen schen. Es ist das tragische Schicksal der Arbeiter Stadtler( Komotan), Pölzl( Aussig  ), der schaft in diesem Staate, daß sie die Verwaltung unter großer Seiterfeit der Konferenz die kom­der Gemeinden in einem Zeitpunkte antreten munalpolitischen Richtlinien" der Kommunisten mußte, wo die wirtschaftlichen Voraussetzungen mitteilte; Dr bo hlav( Reichenberg) und Won­für eine geordnete Verwaltung fehlten. Auch auf dreiz( Bodenbach), worauf nach einem Schluß­dem Kampfboden der Gemeindeverwaltung tom worte des Referenten für die Ausgestaltung der men die Klassengegensätze zur Geltung, wir Organisation und Presse zweckdienliche Beschlüsse müssen daher die Gemeindevertreter politich gefaßt wurden. schulen. Wir brauchen eine Informationsstelle Es folgte noch eine furze Besprechung ver nicht nur für die grundlegenden Probleme, on schiedener Fragen, die mit der Hauptversamm dern auch für die Fragen des täglichen Lebens. lung des Verbandes der deutschen Selbstverwal­Wir haben schon gute Anjäße zur Organisierung tungskörper im Zusammenhang stehen. Mittags dieser Aufklärungsarbeit in Frattionen, Bezirks wurde die Konferenz mit einem anfeuernden und Kreisausschüssen, die ausgebaut werden Schlußworte des Vorsitzenden Krejči ge­müssen. Wir werden auch unsere zentrale Geschlossen.

Verbandstag der Selbstverwaltungskörper.

Debatte über Berwaltungsreform und Gemeindefinanzen.

Sonntag, 20. Mai 1928.

fpricht Pfingstfonntag vormittage auf dem Marktplaß in Auffig bei der Kundgebung des Reichsjugendtages.

endigung er dem Verbandstag folgende Ent­schließung unterbreitet:

Da die Anforderungen der deutschen Ge meinden dieses Staates auf beschlagnahmtem Bo den bisher so gut wie unbeachtet geblieben sind, beharrt die Hauptversammlung auf dem in Bo denbach am 26. September 1926 ausgesprochenen Verlangen, daß bei Durchführung der Waldbo denreform die gesebliche Anwartschaft der deut­schen Selbstverwaltungsförper auf besondere Be­rüdjichtigung in vollem Umfange er füllt werde.

Die ant 19. Mai 1928 in Trautenau   tagende Hauptversammlung des Verbandes der deutschen Selbstverwaltungskörper erwartet daher, daß die vom Bodenreformausschusse des Verbandes vor­zulegenden fonkreten Zuteilungsanträge in vollem Maße erfüllt werden.

Schließlich beharrt die Hauptversammlung auf der Forderung, daß der wider Gesetz und Rechi nach Ablauf seiner Funktionsdauer beim Boden amie weiter amtierende Ueberwachungsausschuß durch eine vom Parlamente gewählte, proportio nal aus Vertretern aller Parteien zusammengefeste Körperschaft zu ersetzen ist.

Zum nächsten Punkt der Tagesordnung: ,, Die Finanzen der Gemeinden nach dem neuen Gemeindefinanzgefeße" spricht Bürgermeister Hirsch- Teplitz.

Besonders bemerkenswert sind jene Stellen sei­ner Rede, in denen er sagt, daß die auto­nomen Körperschaften beim besten Willen nicht mehr in der Lage seien, ihre sozialen Funktionen zu erfüllen. Er stellt fest, daß unsere sozialen Einrichtungen, unsere fulturellen Leistungen noch sehr geringe seien und heute noch nicht jene Höhe erreicht hätten, die in Deutschland   schon vor dem Kriege zu verzeichnen gewesen ist. Man habe also vieles nachzuholen, müsse aber auf Grund des neuen Gemeindefinanz­gesetzes erwarten, daß der soziale Aufbau der Ge­meind enund Bezirke nunmehr erstarren wird. Er beschäftigt sich auch mit der neuen Steuergeset gebung, um auch hier neuerlich festzustellen, daß diese zugunsten einer bestimmten Klasse geschaffen worden sei und als Unrecht bezeichnet werden müsse.

Um 12.15 Uhr werden die Verhandlungen auf Sonntag früh vertagt, während nachmittags die einzelnen Parteiberatungen und einige Separatvorträge stattfinden.

Ein bürgerliches Urteil über die Agrarzölle.

Nachdem ein Redner zum Berichte des Boden­reformausschusses gesprochen hatte, wird der Tätig feitsbericht einstimmig genehmigt, ebenso folgender Antrag des Vorstandes: " Die Hauptversammlung billigt den Beschluß Ein bemerkenswertes Urteil über die Agrar­des Vorstandes, den aus Anlaß der Durchführung zölle lesen wir in der Zeitschrift Hospodarska polis des Tepliyer Abkommens gebildeten Sanierungsfifa", deren Herausgeber der volkswirtschaftliche fonds" in Aftien der deutschen Sparkassen anzu Redakteur der Narodni listy" ist, woraus man legen." ersehen mag, daß es sich hier um eine bürger liche Zeitschrift handelt: Das Blatt schreibt:

Die Entschließung zur Bodenreform wird ebenfalls einstimmig afzeptiert. Punkt 5, 6 und und zu Punkt 8 der Tagesordnung

Trautenau  , 19. Mai. Der Verbandsstattfinde, und wünscht ihr im Namen des Be- 7 der Tagesordnung werden auf Sonntag vertagt tag deutscher Selbstverwaltungs- zirkes den besten Erfolg.

sich

Nachdruck verboten.

Der Verbandstag genehmigt das Protokoll der Hauptversammlung vom Jahre 1926, worauf Genosse Pölzl den

Tätigkeitsbericht des Verbandes

Die Auflösung der autonomen Vertretungs­bezirke durch die Verwaltungsreform und die Rüdwirkung auf den Verband"

geschritten. Zu dieser Frage spricht Herr Pe­terle( Obmann des Bundes der Landwirte).

Bald werden es zwei Jahre seit der Einfüh rung der Agrarzölle sein und da ist es schon mög lich, die Zollpofitionen gut zu übersehen und ihren Einfluß abzuschätzen. Viele von ihnen schädigen schließlich die landwirtschatfliche Produktion selbst, wie z. B. die Zölle auf Futtermittel, die feinen Sinn in einem Staate haben, wo die Rentabilität der Viehzucht bedroht ist und wo deshalb haunt. sächlich die Kleinlandwirte ein eminentes Interesse an der Billigkeit der Futtermittel haben. Auch eine Reihe anderer Positionen ertragen sicherlich zwed­mäßige Veränderungen, von denen eine verant wortliche wirtschaftliche Erwägung ein anderes Bild gibt als der politische Kampf, der leider in der Beurteilung der Agrarzölle bei uns bisher überwog. Eine teilweise Veränderung wurde schließlich schon im Vorjahre durchgeführt, als der Zoll auf Futtermais ab 1. Juli des vorigen Jah res herabgesetzt wurde. Es handelt sich nun darum, daß eine Revision aller Positionen durchgeführt und auch das Gleichgewicht in der Rentabilität der einzelnen landwirtschaftlichen Fruchtarten verein­bart wird, welche durch die Preisentwicklung der letzten Jahre ernstlich bedroht wird. Es wird hier also festgestellt: 1. daß die land­wirtschaftlichen Zölle die landwirtschaftliche Pro­duktion selbst bedrohen, 2. daß eine Revision des Bollgesetzes aus dem Jahre 1926 notwendig ist und 3. daß die Agrarzölle den Abschluß eines San­delsvertrages mit Jugoslawien   verhindern. Dabei möge daran erinnert werden, daß Agrarier und Industrievertreter bei der Verhandlung der Agrarzölle seinerzeit erklärt haben, daß hohe Zölle auf landwirtschaftliche Produkte gerade ein Wittel seien, um den Abschluß von Handelsverträgen günstig zu beeinflussen.

törper wurde Samstag vormittags um halb Hierauf bestellt der Verbandstag die Antrags­10 Uhr im Augartensaale in Trautenau   vom Vor­fibenden des Verbandes, Herrn Dr. Walther, und Mandatsprüfungskommission, die sich zu­bei Anwesenheit von über 400 Stimmberechtigten sammensetzt aus den Herren Hirsch- Teplit, und Gäſten eröffnet. Der Vorsißende verweist Walter- Niemes und Genossen Sögler­darauf, daß diese Tagung im Zeichen einschneiden- Bodenbach. der Aenderungen auf dem Gebiete der Selbstver Redner wirst die Frage auf, welchem Zustande waltung steht; die freigewählte Bezirksvertretung man am 1. Juli 1928 nach Aufhebung der Bezirks­wird zu Grabe getragen, an ihre Stelle tritt ein verwaltungsfommissionen gegenüberstehen wird. Was Körper, dem die Bewegungsfreiheit in jeder Be er nun sagt, ist lediglich die Wiedergabe der not­ziehung genommen wird. Es sei die letzte Haupt­wendigen, durch das Gesetz bedingten Aenderungen bersammlung, an der die autonomen Vertretungs­in autonome Vertretungsbezirke und die Stellung bezirke als vollberechtigte Mitglieder teilnehmen, erstattet. An die Spitze des Berichtes stellt er die des Verbandes zur Selbstverwalung. In Verbin und die Tagung kommt daher gleichzeitig als A b- Witteilung von dem Beitritt der Stadtgemeinde dung mit dieser bringt er die Forderungen des Ver­schiedsfeier von den Bezirksver- Reichenberg zum Verbande, rügt die oft bandes vor, die dahin gehen, daß waltungen in Betracht. Der Redner dankt fäumige Pflichterfüllung einzelner Verbandsmit 1. die Wirksamkeit des Gesetzes bis zu jenem den autonomen Bezirksverwaltungen für die jahr- glieder und macht eine Reihe geschäftlicher Mit Zeitpunkte aufzuschieben ist, in denen die Wahlen in zehntelange Arbeit, die nun aufhört, ohne daß es teilungen. Dem Verbande gehören zurzeit 2084 die Landes- und Bezirksvertretungen vollzogen sein und so einerseits Verhandlungen mit Jugoslawien  in der Kraft des Verbandes liegen würde, be- Mitglieder an. Dann schildert er die Aktion der werden. stimmend eingreifen zu können. Zentralbank der deutschen Sparkassen, welcher die 2. Wenn die erforderliche Novellierung des Ge­Der Vorsitzende weist dann auf das neue Ge-| Durchführung des sogenannten Teplißer Abkom sezes nicht zustande kommen sollte, dann sind die mens übertragen wurde, durch das diese Bant Wahlen in die Landes- und Bezirksvertretungen meindefinanzgesetz hin, durch deſſen Inkrafttreten zur Gläubigerin vieler Gemeinden und Bezirke unter Vermeidung jeden weiteren in den autonomen Störperschaften Zustände geworden ist. In diesem Zusammenhange bringt Aufschubs, also unmittelbar nach dem 15. August einbürgern werden, die schlimmer sind, als man er den Beschluß des Vorstandes des Verbandes 1928, durchzuführen. befürchtete. An dem Verbande liege es, in dieser vom 29. November 1927 zur Kenntnis, nach Dann muß er, wenn auch schweren Herzens, Situation alles hervorzukehren, um jene Forde- welchem die weitestgehende Einflußnahme der all die Härten des Gesetzes für die autonomen rungen aufzustellen, die zur Stärkung unserer deutschen Gemeinden auf die Centralbank anzu- Körperschaften und auch für die Angestellten, die in Selbstverwaltungskörper notwendig sind. streben ist, die nur zu erreichen wäre, wenn der denselben tätig waren, feststellen. Wir behalten uns Hierauf begrüßt Herr Bürgermeister Kolbe, Verband und die Gemeinden in den Besitz von vor, auf die Reden dieses Landbündlers noch zurüd Trautenau, den Verbandstag im Namen der Aktien der Centralbank fämen. Er schildert nun zukommen, weil sie bei der größten Vorsicht, mit der Stadt, Bezirksobmann Gen. Hawel im Namen in längeren Ausführungen diese ganze Finanz- jie gebracht wurden, immerhin genügend Material des Bezirkes Trautenau  ; letzterer gibt seiner transaktion, deren Zweck und deren Auswirkung bieten, um nachzuweisen, daß auch die Schöpfer der Freude darüber Ausdruck, daß die Tagung, ob- und bringt weiter den Tätigkeitsbericht über den Verwaltungsreform sie mit als Teufelswert zwar sie eine Trauertagung sei, in Trautenau Bodenreformausschuß, nach dessen Be- erkennen müssen. Mit dreiundzwanzig meiner Kameraden der Hegenheimer Silbe, der ja auch eine Flinte| vors Striegsgericht, wenn einem was gestohlen wurde ich an den Bahnhof gebracht, wo wir die schultern und losschießen fonnte. Am Nachmittag würde und man es nicht sofort ersetzen könne. Ich Der Baldamus und seine Streiche agen der P. L. M. beſtiegen, die uns nach Saida faßten wir Gewehr und Seitengewehr, Tornister, hatte genug zu tun, alles aufs Zimmer zu ſchlep bringen sollten. Unterwegs hatte der Zug öfters Belttuch und Zeltstöcke, Kochgeschirr, Koppel und pen und zerbrach mir den Kopf, wie und wo ich auf fleineren Stationen Aufenthalt. Bei der Patronentaschen. Die paar Sachen, die wir aus den ganzen Kram unterbringen könne. Der Mül Kleinheit der Wagen und der sengenden Hitze, die Oran   hatten, wurden uns wieder abgenommen. hauser half mir; da er schon im zwölften Jahre auf sie brannte, war die Fahrt sehr ungemütlich. Mich wunderte, daß mit Ausnahme des Torni- diente, kannte sich der Widy aus. Er zeigte mir, Die einzige Internationale, die gut funkt Sie sch: en sich ins Endlose zu ziehen. Sehr spät sters und der Waffen alles so neu und unge- wie man die Kleider recht glatt zusammenlegte, tioniert, ist die der Polizei. Abgesehen von dem erst kamen wir an. braucht war. Später, als ich mehr Einblick hatte, daß sie nur wenig Platz einnahmen und doch fleinen Prozentjaz verwogener Gesellen, die tata Saida hat außer der Moschee nur wenig Sewunderte ich mich nicht mehr darüber; denn es propre aussahen. Ein saubres Paquetage zu sächlich aus Abenteuerlift die Knarre in die Hand henswürdigkeiten. Die Kaserne besteht aus drei war ja mit dem eigenen Gelde bezahlt. Jedem haben, ist der größte Stolz des Legionärs. Einer nehmen, ist die Mehrzahl der Legionäre aus pu- großen, untereinander zusammenhängenden Ge- Legionär wird nämlich beim Dienſteintritt ein will es dem andern darin zuvortun. Dann malte rem Kohldampf in das friegerische Unternehmen bänden. Vorn am Eingang liegt das Gefängnis, Betrag von vierzig Franken gutgeschrieben, die so- er mit schwarzer Tuſche, die ſich nicht auswaschen geschlittert. Sie sind Soldat geworden, um sich daneben die Wache. Es war dunkel, als wir ein genannte masse", das Kleinmontierungsgeld. ließ, meine Nummer( matricule) in die Klei wieder einmal jattfressen zu können, selbst auf marschierten; trotzdem standen viele Legionäre an Schuh- und Putzzeugs, der Wäsche ufw. abge- so werden sie dir am wenigsten gestohlen. Stehlen Von diesem Betrag wird jedoch der Wert des dungsstücke, in jedes mehrere Male. Er sagte, das Risiko zerschossener Knochen hin. Nie aber den Fenstern und riefen: Ah, seht, die Blauen habe ich einen Legionär getroffen, der von Wer- kommen!" Wir waren balb von vielen neugieri- schrieben. Da schwinden denn die Franken sehr gilt den Legionären nur dann als Schande, wenn bern   verschleppt worden wäre. Alles was dar gen Fragern umstellt, von denen manche bereit Segen nur noch ein schäbiges Säuflein von bun in dem livret", das ich gleich bei meinem Ein zusammen. Gemeiniglich bleibt von dem ganzen einer an Geld geht. Meine Nummer stand auch über verzapft wird und in Zeitungen fommt, willigst ihre Dienste anboten. Aber nicht aus dert bis zweihundert Centines übrig. Aber die tritt erhalten hatte. Das livvet" entspricht etwa halte ich für Schwindel. Die Sache ist doch die: Selbstlosigkeit, sondern in der Hoffnung, dabei bekommen jeden Tag wieder neuen Zuwachs. Die dem deutschen Soldbuche, es enthält das Natio wenn ein junger, in der Legion gelandeter einen möglichst guten Schnitt zu machen. Einige eigentliche Löhnung des Legionärs beträgt 1.25 nale, die Maße für Montierungsstücke, die Rou  Springinsfeld sich das erstemal auf dem Exerzier von denen, die in den Hof hinunter gekommen Franken pro Tag. Davon gibt er einen Franken tenfcheine, Schießergebnisse, Bemerkungen über play durchgeschwitzt hat und angebrüllt wurde, waren, schauten sich nach Landsmännern um. Ein und einen Centimes in die Menage, siebzehn Cen  - Krankheiten, Lazavettaufenthalt, Verwundungen, daß ihm die Ohren sausen, sieht er gewöhnlich alter, ausgedörrter Steri fragte: Sin faini Mil- times fließen in die masse" und die restlichen Auszeichnungen, die erhaltene Ausbildung und ein, was für eine fapitale Dummheit er gemacht büfer do?" Als ich sagte: Milhüser grad nit, fieben Centimes friegt er bar in die Hand. Wit schließlich das allerwichtigste: die unvermeidlichen hat, sich für fünf Jahre in diese Schießbude zu abber nit witt drvo", und er sundgauisch hörte, diesen siebzehn Centimes pro Tag wird die Masse Kriegsartikel. Mit der Einkleidung war ich veritabler verkaufen. Dann rent ihn sein unüberlegter wurde er fröhlich, nahm mich gleich beim Arm, wieder aufgefüllt, bis der 40- Frankenbetrag er Soldat geworden. Meine Zivillumpen warf ich Schritt. Daheim aber fann er fein Mitleid ichin zog mich in die Kantine und zahlte einen Wein reicht ist. Ein etwaiger Ueberschuß tommit tri- in die Abfallgrube; der Kleiderjude, der abends den, wenn er erzählt, es sei sein eigener und nach dem andern. Der Zufall fügte, daß ich auch mesterweise zur Auszahlung. Doch bleibt leider ans Rasementor tam, wollte nichts dafür gebent. freier Wille gewesen, fremde Dienste zu nehmen. seinem Zimmer zugeteilt wurde. Jetzt hatte ich Gottes nie viel hängen, da an der Masse die toll- Nach vollendeter Einkleidung wurden wir dem Dann muß eben das Märchen von dem verfluch wenigstens jemanden, der mir half, ohne daß er sten Schröpfigel angefeßt werden. Der Legionär, das Regiment befchligenden Colonel vorgestellt, ten Werber herhalten, der ihn besinnungslos be auf ein feistes Tunkgeld schielte, und dem ich mich der arme Teufel, muß eben für alles blechen, nicht der eine mächtige Rede schwang dahingehend mir trunten gemacht und hernach in die Legion ver- anvertrauen konnte. nur für die frischgefaßte Wäsche, sondern auch für stünden jetzt im Dienst der großen Freiheitsbrin schleppt hat. Dagegen ist mir wohlbekannt, daß die Matratzen und Decken, für die fehlenden germ La France  , und die Augen einer ganzen Na­an der westdeutschen Grenze zahlreiche Werber Schrauben und Nägel an der Bettstatt, furz, der tion seien jetzt auf uns und unsere fünftigen für die holländische Fremdenlegion sizen; aber Extraleistungen ist kein Ende. Aus dieser Schüf- Taten gerichtet. Dementsprechend sollten wir uns von diesen spricht oder schreibt keine Seele; da fel werden die Herren Lieferanten fett und was verhalten und uns Mühe geben, brave und fühlt sich der vaterländische Blätterwald bemü­sonst noch an Schweinen und Schmatzern um den ordentliche Soldaten zu sein." Sturz und ger Bigt, dräuend mit den Wipfein zu ranichen. Da Trog herumsteht. ging uns nuit feinem Wortschmalz ganz gehög schweig er fein stille. Holland   ist ja nicht der um den Bart- falls wir einen gehabt hätten. Erbfeind. ( Fortsegung folgt.)

Verlegt vom Bücherkreis in Berlin   1927.

Von Ostar Wöhrle.

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Am Morgen mußten wir ins Magazin und wurden emgekleidet. Jeder erhielt dret Hemden. drei Unterhosen, drei Blusen, zwei Paar rote und weiße Hosen, zwei Leibbinden, eine aus Leinen, die andere aus Flanell, ferner einen Waffenrock, Spiegel, Kamm und Flickzeug. Ich kam mir ganz gespäßig vor in den weiten roten Hosen, als ich sie zum erstenmal anhatte, wie der kleine Affe auf

Wir wurden ermahnt, auf die gefaßten Sachen vecht acht zu haben; es hieß, man fäme