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Landtag von Anhalt.
Stresemann durchgefallen! Berlin , 21. Mai. Auf die Liste der deutschen Bolkspartei im Wahlkreis Oberfranken entfielen 7654 Stimmen. Der Spinenkandidat Reichsaußen minister Dr. Stresemann ist somit in seinem bay rischen Wahlkreis nicht gewählt. Allerdings steht er an der Spitze der Reichsliste, auf die die Stimmreste aufgeteilt werden, so daß seine Wahl trotzdem sicher ist.
Ein sozialdemokratischer Blutzeuge.
Durch einen kommunistischen Dolch
getötet.
Pressestimmen.
Dienstag, 22. What 1928. marschiert und hätten dabei die Mitte finanzgefet, fagt er u. a. ist der schwerste Fehlgriff, der in diesem Staate bis jetzt begangen worden übersprungen. sei. Die demokratische Linie in der Entwic
Dessau, 21. Mai. Die Landtagswahlen Berlin , 21. Mai. Der ,, Vorwärts" schreibt: in Anhalt haben eine Verschiebung der Mehr- Faßt man die ganze Wählerschaft, die den Willen Der deutschnationale ofalanzeiger" lung der autonomen Körperschaften ist durch das heitsverhältnisse gebracht. Von der bisherigen zum Sozialismus demonstriert hat, aut einer Einstellt fest: Die Verluste der deutschnationalen selbe unterbrochen worden. Durch ein Gesetz, das Mehrheit haben die Sozialdemokraten heit zusammen, so ergibt sich, daß rund drei Vier- Partei, gegen die sich der konzentrische Angriff gefchaffen worden sei, ohne daß die notwendigen ihren Besißstand von 15 Mandaten tel der sozialdemokratischen Parole folgten, wäh- richtete, dulden feine Beschönigung. Es Voraussetzungen und Grundlagen für dasselbe gewahrt, dagegen haben die Demokraten von rend rund ein Viertel einstweilen noch unter ergibt sich, daß die Deutschnationalen das gefähr vorhanden gewesen wären. Die Verfassung unseres ihren drei Mandaten eins und die Bodenreform- Moskaus Fahnen marschiert. In der„ Einheitsliche Experiment des Eintrittes in eine schiver Staates fagt zwar, alle Getvalt komme vom Volk ler ihr einziges verloren. front" des Proletariates hat also die Sozialdemo- vorbelastete Regierung teuer zu bezahlen haben. das Gemeindefinanzgesetz hat sie umgebogen, denn fratie die Dreiviertelmehrheit. Daß die Einheits- Man unternahm mit unzulänglichen Mitteln den bei der Schaffung dieses Gesetzes wurde der front des Proletariats nicht zustande kommt, liegt Versuch zur Bereinigung einer ungeheuern Kon Grundsatz befolgt, einzig und allein darin, daß sich das eine Viertel fursmasse, man trägt jetzt die Kosten. Zum alle Gewalt ist dem Volle zu nehmen. der Dreiviertelmehrheit nicht unterordnen will. Schluß erklärt das Blatt, es iſt ſchwer vorstellbar. Was in Deutschland innerhalb vier Jahren nicht Die Sozialdemokratie ist entschlossen, ihren eigenen daß dieser Reichstag eines natürlichen Todes ster Was in Deutschland innerhalb vier Jahren nicht Weg zu geben, und sie ist auch start genug dazu. ben sollte. Die Deutsche Tageszeitung" schreibt: möglich war, nämlich den finanziellen Ausgleich Sie wird das Gewicht ihrer 152 Mandate in die Namentlich für die Vertretung der landwirtschaft zwischen den einzelnen Staatstörpern herbeizu Wagschale werfen. lichen Lebensintereffen ergibt sich aus diesem führen, wurde bei uns in einigen Tagen gemacht. Die Vossische Zeitung" meint, daß die Wahlausgang ein überaus düsteres Bild. Dieser Irrtum wird sich schwer rächen. Rögler Wähler im Eifer des Gefechtes über das Ziel Vielleicht wird deshalb der einzige Ausweg darin beschäftigte sich nun mit dem Referenten zum Ges hinaus geschossen haben. Sie feien unterliegen, in Kürze einen neuen Appell(?) an die meindefinanzgesetz Hirsch und wendet sich dagegen, dem Rufe: Nie wieder deutschnational" nach links i Wähler zu richten. daß dieser versucht habe, die Steuerpolitik des Herrn Finanzministers Englis vor allem in der Frage der Umsatzsteuer gutzuheißen. Das Gesetz ist nicht abänderungsbedürftig, sondern es muß ganz beseitigt werden. Dabei werden auch schließ lich jene mithelfen, die es mit geschaffen haben. Es ist aber ohne weiteres flar, daß dieser Kampf nicht, wie verlangt wurde, durch den Verband Ausgaben, und wären sie noch so dringend( Stra- deutscher Selbstverwaltungskörper geführt wird, ßenwesen, Schulwesen, Einrichtungen für soziale sondern es sei Sache der politischen Parteien den Fürsorge u. dgl.), wird in der Regel eine Bedel- Kampf gegen das so große Gefahren für Gemein fung nicht gegeben sein und auch nicht im Wege den und Bezirken in sich tragende Gesetz zu führen, der Kreditnahme beschafft werden können. Die aber nicht mit halbem Herzen, wie aus dem Refe Sparsamkeit, zu der die Gemeinden durch die Be rate des Herrn Hirsch zu entnehmen war, sondern schränkung ihrer Einnahmen genötigt werden, wird mit ganzem, und mit aller Kraft, die in der Bevöl zur Zurüdstellung vieler, selbst nötiger und drin- ferung zu weden ist. Stürmischer Beifall gender Ausgaben führen, den Verfall vieler Ein begleitete die temperamentvollen Darlegungen richtungen und die Vergrößerung der nicht rech: Röglers. Dann nahm noch Gen. Dr. Start, zeitig behobenen Schäden, sowie die Belastung der Bodenbach, zur Verivaltungsreform Stellung und Zukunft mit größeren Aufwendungen zur Folge stellte gleich Eingangs seiner Ausführungen fest, haben. daß er beim Hören des Referates über die Verwal tungsreform sofort versuchte, das Fremdwort Stompromiß" zu verdeutschen und er fand, daß es doch nichts anderes heiße, als Aufgeben der Ueberzeugung, das sei ihm in diesem Momente besonders zum Bewußtsein gekommen. Dann fagt er weiter, der Name Verwaltungsreform sei eine Lüge, denn Reform heiße Verbesserung, davon tönne bei diesem Gesetze nicht gesprochen werden, denn es leidet vor allem an der westlichen Orienfierung, es wurde nach dem Muster des französi schen Staatsabsolutismus aufgebaut. Redner zeigt nun die schweren Gefahren auf, die das Gesetz nach sich zieht und die Schäden die es unzweifel haft für die autonomen Störperschaften mit jich bringen muß. Deshalb müsse auch gegen dieses Gesetz der Stampf geführt werden nicht vom Ver bande der deutschen Selbstverwaltungskörper, sondern von den politischen Parteien. Der Verbandstag dürfe tein Begräbnistag sein, sondern von ihm muß ein neuer Wedruf hinausgehen, damit die Toten" auferstehen, um das Ende dieses Gesetzes mit allen Mitteln, die uns zu Gebote stehen, herbeizuführen. Die deutsche sozialdemokratische Arbei terpartei wird in diesem Stampfe ihren legten Mann auf die Beine bringen.
Die Tagung der Selbstverwaltungskörper.
Zweiter Verhandlungstag: Die Gemeindefinanzen. Der Verbandstag deutscher Selbstverwal Berlin , 20. Mai. Gestern Abend kam cs in Glauchau in Sachsen zu einem blutigen Zu- tungsförper wurde Sonntag früh um halb 9 Uhr fammenstoß zwischen Teilnehmern eines fozialis fortgesetzt, mit der Mitteilung durch den Vortischen Fackelzuges und roten Frontfämpfern, fibenden Herrn Dr. Walther eröffnet, daß der wobei ein roter Frontkämpfer den Vorsißenden Vorstand des Verbandes beschlossen habe, dem der sozialdemokratischen Partei in Glauchau , Verbandstag keine Entschließung zur Stadtberordneten Paris , durch einen Dolch Verwaltungsreform vorzulegen, nach ftich tötete. Der Täter wurde verhaftet. dem über diese Entschließung im Vorstande feine Einigung erzielt werden konnte. Hierauf verliest Herr Hirsch die Entschließung zum Gemeindefinanzgefeß, in der es u. a. heißt:
Schüsse in Barmen.
Barnten, 20. Mai. Gestern kam es hier zu einer Schlägerei zwischen Nationalsozialisten und Reichsbannerleuten, bei der auch mehrere Schüsse abgegeben wurden. Ein Reichsbannermann wurde am Kopf, zwei Kinder im Alter von 9 und 14 Jahren wurden nicht unerheblich am Beden und am Knie verletzt.
Herne , 21. Mai. In Herne ( Westfalen ) wurben in der Nacht zum Sonntag bei einem Zusam menstoß zwischen Nationalsozialisten und Kommuriften zehn Perfonen zum Teil schwer verletzt.
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90 prozentige Wahlbeteiligung pro in Berlin .
Berlin , 20. Mai. Der anhaltende Regen, der während des ganzen Tuges niederging, schreckte die deutschen Wähler von der Ausübung ihrer Wahlpflicht nicht ab. Die Wahlbeteiligung war seit den ersten Morgenstunden ungewöhnlich leb haft. Man schätzt sie auf 90 Prozent und sie war entschieden größer als bei den letzten Wahlen. In einigen Wahllofalen herrschte großer Andrang, so daß die Wähler in Front stehen mußten. Die politischen Leidenschaften entfesselten sich in zahlreichen Ausschreitungen und es werden auch Fälle gemeldet, wo es zu Gewalttätigkeiten und zu SchieBereien zwischen den einzelnen gegnerischen Lagern lam, Nach dem amtlichen Berichte gehen diese Ausschreitungen überwiegend auf das Konto der Kommunisten.
In den Berliner Straßen herrschte bis in die späte Nacht reges Leben und die ersten Ausgaben der Montagsblätter, die seit 22 Uhr folportiert werden, fanden reißenden Absaß, wiewohl außer den Ergebnissen aus den einzelnen Urnen und außer den Berichten über die Zwischenfälle bei den Wahlen und den Kommentaren hiezu auch diese Blätter noch nichts Bestimmtes bringen fonnten.
Nachdruch verboten.
Die ordentliche Hauptversammlung des Verbandes der deutschen Selbstverwaltungslörper hat sich mit den Auswirkungen des Gesetzes über die Finanzwirtschaft der territorialen Selbstverwal tungsverbände auf die Bezirke und Gemeinden befaßt und festgestellt, daß das Gesez, statt zur Sanie rung der Haushalte der autonomen Körperschaften Bu führen,
die finanzielle Lage insbesondere der Städte und Industricorte, aber auch vieler Landgemeinden noch weiter verschlechtert und nnhalt. bar macht.
Für den Ausfall, den die Städte und Indu stricorte durch die Begrenzung der Zuschläge nach oben und die Schmälerung der Zuschlagsgrundlage erleiden, erhalten sie keinen Ersatz. Die unmittel baren Anteile der Gemeinden an der Umsatz- und an der Bugussteuer fallen weg, ohne daß die Gemeinden, in deren Haushalt dieser Anteil bisher eine größere Rolle gespielt hat, zu diesem Entgange mit auch nur einiger Sicherheit auf einen entspre chenden Ersatz aus den sogenannten Ausgleichsfonds rechnen können.
Die selbständigen Gemeindeabgaben und gebühren, zu deren Ausschöpfung die Gemeinden nicht nur durch ihre finanzielle Lage, sondern auch von der Aufsichtsbehörde gezwungen werden, bilden lediglich eine Häufung von Abgaben, aber fein geschlossenes Abgabensystem. Die Abgaben sind weder aufeinander noch auf die Tragfähigkeit der Schich ten, die von ihnen getroffen werden, abgestimmt. Insbesondere
die auf Grundlage des Mietzinses aufgebauten Abgaben werden breite Schichten der schaffen
den Bevölkerung schwer belasten und die Vorteile der Steuer- und ZuschlagsermäBigung zunichte machen. Das Gesetz beschränkt auf das Empfindlichste die Kreditfähigkeit der Gemein den und Bezirke. Für nicht unmittelbar produktive
daß
Heute ist die Ueberzeugung schon allgemein, eine Revision des unhaltbaren Gesetzes über die Finanzwirtschaft der territorialen Selbstverwaltungsverbände unvermeidlich und un
aufschiebbar
ist. Wir fordern ein in sich geschlossenes System von Gemeindesteuern und die Zuweisung zureichen der Einnahmsquellen an die Selbstverwaltungsverbände. Die Reform der Finanzwirtschaft der Gemeinden darf nicht gegen sie, sondern muß mit ihnen erfolgen. Da die Verhältnisse immer schlech ter werden, je weiter mit der Reform gezögert wird, richtet die ordentliche Hauptversammlung des Verbandes der deutschen Selbstverwaltungsförper an die Regierung und an die Nationalver sammlung den dringenden Appell ohne weiteren Aufschub an die Reform unter Mitwirkung der berufenen Vertreter der Selbstverwatlungsverbände zu schreiten und der Selbstverwaltung das zu geben, was sie zum Leben braucht.
Die Debatte zu den Punkten 8 und 9 der Tagesordnung wird von dem kommunistischen Vertreter Sast up, Ruppersdorf bei Reichenberg eröffnet der zur Verwaltungsreform spricht, ohne etwas neues zu sagen, ihm folgte der National sozialist Gebauer aus Tannwald. Weiter spricht der Stommunist Seidel aus Gablons, dessen Rede Sinn die Feststellung ist, daß die Verwaltungsreform als auch das Gemeindefinanzgesetz feine Reorganisation der bestehenden Verhältnisse, sondern eine Desorganisation bringen.
Dann kommt unser Gen. Rögler, der schon nach den ersten Sätzen, den Verbandstag zwingt aufzuhorchen, zu Worte. Er behandelt das Gemeindefinanzgesetz rein vom Gesichtspunkte des objektiven Stommunalpolitikers. Das Gemeinde
Dann spricht der Vertreter des Verbandes Herr Dr. Seifert, der vor allem erklärt, daß der Verband alles tue, aus der schwierigen Situa tion in welche die deutschen Angestellten durch die Verwaltungsreform in den Bezirken geraten sind, hinauszukommen. Dann folgt das Schlußvort des Referenten zum Gemeindefinanzgesetz Herrn Hirsch. Er versuchte die Schwächen seiner Rede, welche in der Debatte vor allem durch unseren Gen. Rögler aufgedeckt wurden, mit der Erklärung zu verdeden, daß er natürlich drau
hatte, kam reichlich auf seine Rechnung. Wer von gegeben hätte. Bei den Einheimischen wird, wie gemenge waren. Beim Zuspringen stach mich eint 60 Schüssen nach der Scheibe die Hälfte Treffer ich schon einmal sagte, der Legionär weniger ge- Spanier zweimal in die Hand. In der ersten hat, wird als Schüße erster Selasse eingetragen. achtet als ein Sund, obwohl die Kaufleute und Aufregung spürte ich gar nichts davon, erst als
Der Báldamus und seine Streiche Sobald das Scharfschießen vorbei war, wurden die Wirte der Stadt zum größten Teile nur von mir der Remmel voll Blut lief. Viel konnten wir
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wir für voll angesehen, kanten auf Rafernenwache ihm leben. Estimiert werden wir nur, wenn nicht ausrichten, die Schufte hatten Fersengeld und rückten mit den Alten aus. Hernach begann irgendwo der Teufel los ist; dann sind wir gut gegeben, sobald sie unseren Atemt über der Achsel die Zeit der großen Uebungsmärsche. Die waren genug dazu, ihn wieder an die Rette zu bringen. pürten. Leider enttamen sie, trotzdem wir ihnen schon eine ernsthaftere Sache. Da zeigte sich, wer Na, wir schäßten die Sache eben richtig ein und einige Schüsse nachjagten. Einer der angefallenent Am Abend war Appell, den der Feldwebel in Wurls und Ausdouer in den Flossen hatte. Denn ließen uns durch die mehrfache Abweisung nicht Legionäre war bereits tot, aus dem aufgeschlitten Begleitung des caporal du jour" abnahm. Blies das Marschieren schlauchte mächtig. Nach je fünf ärgern, sondern lachten, hielten uns an das Trink- Bauch hingen die Gedärme heraus; die Augen morgens die Reveille, so mußte der Stubendienst Stilometer wurde zehn Minuten pausiert. Dar bare und tanzten nicht. Später lockte der Tanz- waren glasig, und der Mund stand ihm voller in der Stüche sofort Negerschweiß" holen; so auf hieß es: weiter! Gl zu Anfang machten lärm noch andere Legionäre an. Aber die torkel- Schaum und war verzerrt. Der andere hatte mannten sie hier die Kaffeebrühe. Dann mar etliche in der Hibe schlapp, es war kein Wunder, ten schon, als sie hineinkamen, so blau waren sie. einen Bruststich und starb, bevor wir ihn nach schierten wir Blauen auf den Exerzierplaß, der trugen wir doch feldmäßige Ausrüstung und einen Der Wirt berief sich auf seine Vorschrift und der Kaserne geschleppt hatten. Ich trommelte den vollkommen ausreichte, um uns in Schweiz und vollgepackten Tornister, der beinahe ein Meter wollte an die Betrunkenen nichts ausschenken. Unterarzt heraus und ließ mir meine Sand zu Altem zu halten. Es ging recht lebendig zu. hoch war. Wie wieder einer am Boden lag, I'm Grunde genommen war er vollkommen im nähen. Acht Tage lang war ich dienstfrei und Unsere Instrukteure verstanden ausnahmslos schrien die Changen: Kerl! Cochon! Sau! mar- Recht: aber feine Weigerung führte zu einem brauchte nicht zum Exerzieren mit. deutsch. Die Kommandos wurden aber von An- schier oder verreck! Das hielt ich zunächst nur für Radau, wie er in diesem Ausmaß selbst hier Während dieser Zeit hatte ich Gelegenheit fang an nur französisch gegeben. Da waren denn einen derben Scherz, ähnlich dem deutschen Sa- unter der heißeren Sonne nur selten iſt. Mit genug, über die Legion, ihre Sitten, ihre Eindiejenigen schwer im Nachteil, die nicht sofort fernenjodler: Bursch, steh auf oder du kriegst ein Flaschen und Gläsern warfen ihm die Spätge- richtungen und über die Legionäre selber nachzat fapierten. Zuerst mußten wir Freiübungen Stück Vaterland in die Fresse! Erst später ging fommenen die Fensterscheiben ein, zogen blant denken. Immer deutlicher kam mir zum Bewußt machen, dann Laufschritt. Nachher wurden An- mir ein Licht auf, wie blutig ernst dieser Ausruf und fuchtelten mit ihrem Stecheisen dermaßen sein, daß wir alle auf verlorenem Posten standen schlag- und Zielübungen vorgenommen. Am gemeint war. hemum, daß Wirt und Weibervolk freischend flüch- und letzten Endes nur dazu dienten, französische Nachmittag lernten wir Bajonettfechten. Das sah Wir hatten auch unterhaltsame Tage. So teten und Hilfe holten. Vollstraft zu sparen und uns dafür auszurschüttert. zivar schön und gewandt aus, war aber eine recht vor allem den 14. Juli, der Gedenktag der Er- Ich und der Mühlhauser tranken aus und Bestand doch weitants der größte Teil aus Deut ermüdende Arbeit, und fix mußte es auch gehen, stürmung der Bastille, der Nationalfeiertag der verzogen uns, bevor das Getümmel ernſter ſchen, Desterreichern und Schweizern. Außer den fonit hatte man feine blauen Flecken weg. Zivar Republik. Da ging es zu wie in einem Affen wurde. Unterwegs trafen wir den Adjutanten, Offizieren standen nur wenige Franzosen in der Die Fechtweise ist ziemlich einfach: recht und links theater. Zunächst gabs eine Parade, das heißt der uns in die Kaserne zurückschickte. Dort wurFront. Diese waren fast ausnahmslos Abschaum parieren, avancieren, retivieren, Volten rechts und einen Vorbeimarsch unter Gewehr vor dem Leut- den wir zu einer Patrouille zusammengestellt und der Großstädte, typische Vertreter des Lunipenlinks schlagen, ist die ganze Kunst. Aber wer nant- Colonel und den Behörden der Stadt. bekamen den Auftrag, die Betrunkenen abzufassen proletariats. Ueberhaupt, je länger man hier nicht aufpaßt wie ein Buchs, hat gleich einen Tit- Auch in der Kirche wurde ein rechter Prunkspek- und heimzuführen. Das war keine schöne Arbeit. war, desto mehr kam einem zam Bewußtsein, daß ter weg. Auch Stockschlagen und Boren lernen tafel gemimt. Nachher gings in die Kaserne zu- Da sich die meisten weigerten, mußten wir öfters eigentlich in jedem von uns die Bestie schlief und svir, dazu Florettfechten, doch dies alles mehr der rück, die wir schon Tegs zuvor ausgeschmückt hat Gewalt anvenden. Aber ein guter Stalbenstoß bei Gelegenheit die Taben zeigte. Daran war Sturzweil halber. Diefe Art der Ausbildung ten. Das nachfolgende Effen verlief schön und ins Kreuz wirkt doch schneller als die befte Ueber- mancherlei schuld: bas Klima, die ungefunde dauerte etwa drei, vier Wochen hindurch. Nach luftig; erst als nachher die große Sauferei anfing, vedung. So ein Ding recht ausgeübt, zähmit Lebensweise, die vielen Anstrengungen und die oft her ging es ans Scharfschießen. Die Waffen wurde es ungemütlich. Stiere, mögen sie noch so stößig sein. waren Magazingewehre, System Lebel. Sie unerhörten Ausschweifungen. Waren doch viele Nach Mitternacht , als wir von neuem streif meiner Kameraden Gewohnheitsfäufer. Hatten Ich drückte mich aus dem Charivari und waren sehr unterschiedlich in der Schießleistung, ging mit dem Mühlhauser in ein spanisches ten, vernahmen wir aus einer Seitengasse, wo sie Geld und kamen sie an ein volles Faß, so Ueber meines hatte ich nicht zu klagen. Es traf Wirtshaus im abgelegensten Viertel. Hier wurde sich ein bekanntes Bordell befand, lautes Hilfe- war's, in der Regel vorbei mit ihrem Verstand. sehr genau und hatte eine Seichweite, weit über getanzt, daß der Boden rauchte. Es waren viele gefchrei. Es hörte sich an, wie wenn jemand um die höchste Visierzahl hinaus. An Patronen faftige Wäschen da, Spaniolinnen, gelent wie gebracht würde. Wir rannten hin und fahen, daß wurde nicht gespart. Wer Freude am Pulvern Schlangen, aber nicht eine, die sich mit uns ab- svei Soldaten mit vier Spaniern im Hand
Fortsetzung folgt.)