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Der Leutnant Sr. Majestät des Königs Amanullah .

Reichsjugendtag Pfingsten 1928.

Das Programm.

Samstag, den 26. Mai.

Vormittag Besichtigungen von Betrieben. Abends halb 9 Uhr in der Volks halle in Bokan, in der Stadtbücherei und im Boltshaus Eröffnungsfeiern. Aus dem Pro­gramm: Chöre des Dresdner Jugendchores und der Volkssinggemeinde Aufsig, Lieder der Unter­brüdten von Viktor Bermeifer, Tänze von Martin Gleisner, Jugendspiele, Volfstänze, Rezitationen und Ansprachen. Eintritt K 2.50. und Ansprachen. Eintritt K 2.50,

Brettag, 25. Mai 1928.

Bei Einbruch der Dunkelheit Sprechchor der An unsere Leier und Kolporteure!

Karlsbader, Egerer, Komotauer und Brüger: Bruno Schönlank : Jugendtag.

Aschließend Fackelzug durch die Stadt und Schlußfundgebung auf dem Marktplatz.

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Eintritt auf den Festplatz K 3.50, für Kinder 1.

Montag, den 27. Mai. Wanderungen und Fahrten in die Aussiger

Umgebung.

Während des Jugendtages findet im Bürger­faale in der Schule am Schulplatz eine

Die Politik ist keine humoristische Angelegen heit. Hier gedeiht höchstens die Species unfrei williger Humor". Für deren Bereicherung haben aber dieser Tage die Bolschewifi ausgiebig mit ihrem Amanullah- Rummel gesorgt. Die hundert­prozentigen Revolutionäre von Moskan, die einem gekrönten Haupt Triumphpforten bauen, für ihn den Stremi beflaggten, als ob mit Amanullahs Hilfe die verheißene kommunistische Weltrevolu tion eben angebrochen wäre, und die vor dem Afghanenschah die Rote Garde defilieren ließen, daß sich Lenin im Grabe umdrehte und Troszki in Sibirien das Kozzen kriegte das ist doch zu überwältigend, als daß man, so traurig auch die ganze Geschichte ist, nicht doch einmal herzlich Sonntag, den 27. Mai. lachen sollte. Endlich hatten die Arbeiter einmal Vormittag künstlerische Morgenfeiern. der kommunistischen Internationale ein paar fröh­liche Stunden zu verdanken! Halb 9 Uhr im Volkshaus Symphoniekonzert. Weniger fröhlich waren die nach West und Mitwirkende: das Auffiger Theaterorchester, Diri- diefer Ausstellung iſt eine Blakateschaut verbunden. Mitteleuropa detachierten kommunistischen Redak- gent: Opernfapellmeister Viktor Ullmann - Aussig. teure. Diesmal brachten sie es doch nicht über sich, Programm: Wagner- Vorspiel zu den Meistersinwerte und reichhaltige zu versuchen, die Arbeiterschaft in einen Begeigern", Beethoven Eroica", Tschaikowskij 1812. terungstaumel über Amanullah und seinen herz- Eintritt K 4.­lichen Empfang durch Stalinin und Genossen zu versetzen. Sie schwiegen und handelten im übrigen nach dem Rezept: Reden wir von etwas von anderem.

Das scheint den Genossen Amanullah ver­drossen zu haben. Vermutlich hat er den befreun­deten Diktatoren gründlich die Leviten gelesen, so daß diese sich bemüßigt fühlten, da etwas zu unter nehmen. Und so ist es wohl zu erklären, daß jetzt der Reichenberger Vorwärts" endlich sein Schweigen bricht und das längst fällige Loblied

auf Amanullah fallen läßt. Verfaßt hat es- Herr Karl Kreibich.

Halb 9 Uhr früh im Jnvalidenkino ,, Die We ber". Eintritt K 3.50.

Halb 9 Uhr im Elysium: Biene Maja", Kinderrepublik Seefamp. Eintritt K 1.-.

9 Uhr früh im Stadttheater Heinrich Kleist : Der zerbrochene Krug ". Eintritt K 5.-. Halb 11 Uhr: Aufstellen des Feftzuges in der Kulmerstraße bei der Kreuzbrüde.

Um 11 Uhr vormittags: Massenkund gebung auf dem Marktplatz.

der gemeinsame Kampf der Jungen und der Alten.

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Ja, der ist immer zur Hand, wenn es den schwierigsten aber auch herrlichsten Problemen der Sprecher: Ein Vertreter des Parteivorstandes, Befreiung der Völker durch die Kommunisten gift! Senator Genoffe Beute!, Genosse Stoče ( Tschechischer Sozialdemokratischer Jugendver­terjugend), Sachsen , Karl Kern, Teplitz . Am Nachmittag: von halb 2 Uhr Jugend­Selbstverständlich wurde Amanullah treiben auf dem Festplay.

Ausstellung des Schrifttums

der sudetendeutschen Arbeiterbewegung statt. Mit Der Eintritt ist unentgeltlich. Ueber die Pfingstfeiertage ist auch die sehens

Die Pfingst nummer unseres Blattes erscheint Sonntag früh zur gewöhnlichen Stunde. Die nächstfolgende Nummer erscheint Mittwoch früh, da mit Rücksicht auf das technische Personal am Pfingstmontag nicht gearbeitet wird. Die Berwaltung.

Sie ohrfeigen sich selbst.

Einem Bericht der flerikalen Volkspost" zu

folge, sprachen die christlichsozialen Abgeordneten Kunz und Sawelta im Auftrage ihres parlamentarischen Klubs beim Finanzminister vor und machten ihn schreibt die Volkspost"

Ausstellung der naturwissenschaftlichen wörtlich-

Gettion.

der Aufsiger Naturfreunde geöffnet. Der Eintritt ist für Besitzer des Festabzeichens frei.

Die Kanzlei des Hauptausschusses, des Woh­nungsamtes und der Hauptkassa ist in der Schule am Theaterplatz, Hofeingang, untergebracht. Dort sind von Samstag früh alle Eintrittskarten zu den Veranstaltungen erhältlich.

Pfingsttage der Jugend.

Unter diesem Titel erscheint in den allernäch sten Tagen eine inhaltsreiche Festschrift im Um­fange von 54 Seiten, die ein Führer und Berater der Teilnehmer des Jugendtages sein will. Die Festschrift ist zum Betrag von einer Krone in hältlich.

,, auf die unhaltbaren Zustände in der Finanzwirtschaft der Gemeinden aufmerkjam und wiesen darauf hin, daß die Zuweisungen aus dem Ausgleichsfonds auch nicht annähernd ausreichen, die durch das Gesetz geschaffenes Abgänge zu decken und daß die Steuerbehörden nach dem starren Wortlaut des Gesetzes den Ge meinden und Bezirken oft nur ein Zwölftel monat lich von den Umlageneingängen überweisen, ob wohl diese Steuern zum größten Teil von frühe ren Jahren eingehen, mithin diese Umlagen zur Gänze Gemeindeguthaben sind. Auch ereignen sich Fälle, wo die Steuerbehörde von dieser geringen Sutveisung 20 bis 50 Prozent für die in früheren Jahren angeblich an die Gemeinden zu viel über­wiesenen Umlagen in Abzug bringen."

auseinandersetzt, daß solche Besuche doch zu den band), Prag , Artur Kuntze( Sozialistische Arbei der Festkanzlei und in den Massenquartieren er der Selbstohrfeigung mit einer geradezu staunens

Er schrieb einen fulminanten Artikel, in dem er Gebräuchen der Freundschaft zwi schen den Staaten gehören" und:

Zum Neichsjugendtag.

mit jener Höflichkeit und jenen Ehreni Um 4 Uhr Einmarsch der Jugend ins Sta- Die Festabzeichen sind nach dem Eintreffen der empfangen, die in den internationalen dion. Huldigung vor den Alten. Enthüllung der Gruppen in der Festkanzlei zu verrechnen. Jugend­Beziehungen unumgänglich sind. gemeinsamen Fahne der sozialdemokratischen Ju- tag- Teilnehmer, die sich nicht mit dem Festabzeichen Selbstverständlich wurde ihm auch die gendverbände in der Tschechoslowakischen Republik. ausweisen fönnen, erhalten feinen Zutritt in die Macht und Größe der Sowjetunion vordemon- Gemeinsame, ungelernte Freiübungen unter Lei- Quartiere und in die Feiern. Auf alle Fälle striert, aud die militärische Mat.... tung des Bundesturmvartes Franz Grasse. Be­Moskan war am 2. Mai nicht anders geschmückt wegungschor. Leitung Martin Gleisner- Ber­ lin . Die neue Behre" von Jakobi, dargestellt von Selbstverständlich! Denn Amanullah ist, wie der S. J. Bodenbach . Sprechchor der Dresdner sich der immer forsche Herr Streibich ausdrüdt Arbeiterjugend. Dann folgen Jugendspiele und ein Kert", auf den Sowjetrußland bauen kann. Vollstänge in bunter Folge. Später kommt zwar eine ganz kleine Ein­schränkung:

als am 1. Mai..."

,, Auch er kann einmal, wie es schon so viele asiatische Herrscher und Generale taten, sein Bolt an die Imperialisten ver raten und verkaufen."

Decken mitbringen! Im Vergleich zu der großen Beteiligung stehen nur wenig Privatquartiere zur Verfügung. Allen Jugendtag- Teilnehmern wird empfohlen, sofort nach dem Eintreffen den in der Festschrift enthaltenen Ratgeber" aufmerkjam durchzulesen.

Die Klerifalen demonstrieren die Prozedur werten Virtuosität. Sie bestätigen zunächst, daß alles das, was wir über die zu erwartenden Wire fungen des Gemeinde finanzgesetzes vorausgefagt haben, eingetroffen ist, daß sich also das von ihnen mitbeschlossene Gesetz in verheerender Weise in den Gemeinden auswirkt. Durch seine Veröffentlichung offenbart das christliche Blatt, daß die Mitschuldigen an diesem Gesetze zum Finanzminister betteln gehen müssen, um Schußz vor ihrem eigenen Wert zu finden. Der Bericht der Volkspoſt" stellt aber noch eine andere Tat­fache fest: Aus dem Bericht geht nämlich hervor, daß sich die Christlichsozialen, als sie dem Ge­meindefinanzgefeß ihre Zustimmung gaben, der Tragweite und Bedeutung dieses Gesetzes entwe der gar nicht bewußt waren, oder aber es mit einer Leichtfertigkeit und Verantwortungslosigkeit mitbeschlossen haben, die man kaum noch anders als Verrat an den Gemeinden bezeichnen kann. Bei den nächsten Wahlen wird dafür gesorgt werden müssen, daß die Herrschaften nicht noch­mals in eine ähnliche Situation geraten.

Der Termin der Wahlen in Landes­und Bezirksvertretungen.

tionäre Ehre und feinen Padischah den Säbel zu daß Sie, Herr Kreibich, uns beschimpfen, weil ziehen und nun werden Sie so ausfällig! wir Sr. Majestät dem Genossen Amanullah fein Sätten Sie uns ruhig auseinandergesetzt, daß es Huldigungstelegramm nach Moskau schickten bei den Bolschewifi gar feine Rolle spielt, ob sie( Smeral hätte bestimmt eines geschickt, wenn er enmal dem Hindenburg in den Sattel helfen, ein- nicht ohnehin in Moskau wäre), das ist nicht vor. Doch das ist später einmal! Bis jetzt hat mal vor Mussolini ihre Flotte demonstrieren nehm, nicht offiziersmäßig! Amanullah das noch nicht getan und daraum lassen und ein andermal eben wieder die Rote schmückte sich Moskau ihm zu Ehren so wie am Armee vor Amanullah defilieren lassen, wir hätten Wir wollen aber hoffen, daß Amanullah , ob­1. Mai, dem Weltfeiertag der Arbeit. Und wer dies neuerdings als unvermeidliche Etappe auf wohl er nur König eines fleinen Landes" ist, das nicht begreift und billigt, der teilt die Feig- dem Wege der Arbeiterbefreiung durch den So doch Kavalier genug sein wird, um es dem treuen heit und Niedertracht sozialbemo wjetstern verbucht; wir hätten sogar Verständnis Diener Kreibich nicht entgelten zu lassen, daß er fratischer Führer", ihre bewußte dafür gehabt, wenn Sie etwa gejagt hätten, daß in Ausübung allerhöchsten Dienstes ein wenig schusses wurde bestimmt, daß die Wahlen in die Verlogenheit", der ist zumindest ein" So- die Sache mit Amanullah doch zu unbedeutend ist, übers Ziel schoß. Im Gegenteil, wir sind über- Landes- und Bezirksvertretungen an irgendeinem zialpatriot", ein sozialdemokrati- wenn man damit vergleicht, daß die französischen zeugt, daß Amanullah einen Riesenorden für Sonntag des November durchgeführt werden fcher Latai des britischen Imperia- Kommunisten auf Befehl Moskaus der Reaktion seinen deutschböhmischen Waffenhelfer in Bereit sollen. Der Vertreter der tschechischen Agrarpartei auf die Beine geholfen, daß die deutschen Kom- schaft hat. Herrn Kreibich wird aber empfohlen, stellt den Antrag, die Aktivierung des Verwal­Aber Herr Kreibich! Das ist doch Feldmunisten eben jeßt den Wahlkampf der Sozial- den Orden zumindest bei Lebzeiten Amanullahs tungsverfahrens möge vom 1. Juli auf den webelton. Genosse Amanullah hat sich sicher- demokraten gegen das Bürgertum durch eine nicht anzulegen- denn vielleicht ist der letztere 1. Jänner 1929 verschoben werden. Demgegen­lich besonders gefreut, daß sich ein ehemaliger strupellose Hetze( allerdings erfolglos) zu stören doch ein Verräter. über and der Vertreter der slowakischen Volks­Leutnant fand, um für Afghanistans revolu- versuchten. Das alles hätten wir verstanden. Aber partei auf der Durchführung des Verwaltungs

lismus".

Nachdrudi nerboten.

In der vorgestrigen Sitzung des Achteraus

Befehl zum Ausschwärmen. Mit gekrümmtem trieb uns zum Vorgehen an. Noch eine kurze| Daß ich ihn einige Male besuchte und ihm ein Rüden frochen wir in die nächsten Deckungen. Rastpause, dann ging's im Sturm vorwärts den paar Kleinigkeiten mitgebracht hatte, rechnete er Jch äugte hinüber, sah aber nichts als Gestrüpp Hügel hinauf. Nun wurde es im Gestein leben mir hoch an.

Der Baldamus und ſeine Streiche und Felſen und Grasbüschel. Vorsichtig schaute dig. Der Feind zog ſich heftig feuernd zurüð, Die nächste Zeit wurde ausgefüllt mit kleine

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ich mein Gewehr nach, ob es richtig geladen und bevor wir ihn gänzlich erreichten; wir in einem ren Märschen in die Umgegend. Sonntags ver­Verlegt vom Bücherkreis in Berlin 1927. in Ordnung sei. Es stimmte. Aber wie ich das fort hinterdrein, bis wir oben auf der Kuppe gnügten wir uns in den Weinwirtschaften und int Von Oskar Wöhrle . Schoß öffnete, merkte ich, daß mir die Hände standen. Da ertönte das Signal: Halt! Wir den arabischen Cafés. Stein Winkel, in dem etwas zitterten. mußten die Verfolgung aufgeben. Das Gelände los war, blieb von uns unaufgeschnoppert. Celten Einige fagien, dadurch wäre der Tornister Der Caporal hinter mir kommandierte war leer, nichts mehr aufzutreiben! Die Araber ging eine Woche vorbei ohne Reibereien und etliche Pfund leichter und erspare ihnen eine sprungweises Vorgehen. Wir zehn Mann schnell- hatten ihre Verwundeten mitgenommen. Auf Streitigkeiten. Der Hauptmann sagte, wenn diese große Last beim Marschieren. Das bißchen Hun- ten mit einem Saß in die Höhe, rannten zivan- unserer Seite waren zwei gefallen und einige leicht nicht aufhörten, müsse er schärfer werden und ger seien sie schon gewöhnt. Wir Jüngeren ließen zig, dreißig Meter vorwärts und warfen uns verwundet, darunter auch der Mülhauser, der mehr Dienst anseßen. Aber auch diese Drohung uns verleiten, es ihnen darin gleichzutun. Das nieder. Während des Sprunges war es drüben einen Streifschuß in den linken Oberarm be- rüßte nichts. Regionärsblut verträgt sich halt rächte sich bitter. Die folgenden Tage war nir lebendig geworden. Es fuallte. Dicht vor mir fommen hatte. Anfänglich glaubten wir, die Zahl nicht mit dem der anderen Rassen. Auch nach gends Proviant aufzutreiben. Wir trepierten fast sprangen Splitter von einem Stein, hier mußte unserer Gefallenen sei größer; denn drei Stüd Freiwilligen für Tonkin wurde gefragt. Doch vor Hunger. Dazu kam, daß die Wasserrationen eine Singel aufgeprallt sein. Ich bekam ein Gefühl lagen am Boden und rührten sich nicht. Wie sich meldete sich niemand. Auf die chinesischen Wan­! äußerst flein bemessen waren und wir Durst lit- im Halse, als müsse ich ersticken. Der Stirn- aber herausstellte, war ihnen in der ersten Angst zen war feiner begierig. Die dortigen Weiber ten; zudem mußte jeden Tag ein halber Liter schweiß rann mir bis in die Augen, vergeblich bloß etwas Menschliches begegnet, das aber in so röchen nach Moschus, behaupteten die Kenner. zurückbehalten werden für die Suppe. Wer kein mühte ich mich, ihn mit dem Rodärmel aufzu- ausgiebigem Maße, daß es sie am Aufstehen und Und eines solchen Stinkhafens wegen ein paar Wasser zusteuerte, fonnte bei der Suppenvertei- tunken. Visier 450 Meter- Fener!" Wie Gehen hinderte. So envas kann vorkommen; die tausend Kilometer den Aequator sich entlang fung zusehen, erhielt aber nichts. Die Wasser- mein Gewehr losging, weiß ich nicht. War das drei waren zum erstenmal im Feuer. Aber für schleppen lassen per Schiff und per Eisenbahn, fnappheit war so groß, daß offiziell verboten Magazin leer, lud ich von neuem, genau mit den Spott brauchten sie nicht zu sorgen. Es wurde das mochte feiner. Der Bedarf an Helderird wurde, sich zu waschen. Als ob da noch einer dran denselben Griffen, die mir auf dem Ererzierplatz ein eigenes Spottlieb auf sie gemacht mit dem fonnte auch hier gedeckt werden, dazu brauchte gedacht hätte! Am dritten Tag trafen wir auf eingedrillt worden waren. Meter auf Meter ge- Refrain: feiner auf die lange Fahrt. Hier wußte doch jeder eine ausgeräuberte französische Ferme, die erst wannen wir an Boden, und rückten dem Feinde einigermaßen, was er in der Hand ielt, und vor kurzem von Beduinen niedergebrannt worden näher. Bald hier, bald dort flogen Steinsplitter. wenn's auch bloß drei Grashalne waren, war. Obwohl mehrere Patrouillen ausgeschickt Mein Nebenmann, der hinter einer Felsgruppe respektierte sie. f wurden, fanden sich nirgends Spuren. Da be- hockte, wurde ins Auge getroffen und fiel um. Nachdem die Verwundeten verbunden, die Die Unruhen im Hinterland dauerten fort schloß der Hauptmann den Rückmarsch. Ich war Es schüttelte mich. Ich mußte an mich halten, Toten begraben, die Hofen ausgeputzt waren, so und mehrten sich. Es hieß, daß wir auf eine schlapp zum Umfallen, den Tag darauf ver- um nicht zu erbrechen. Aber ich überwand die daß die Nachbarschaft nicht mehr belästigt werden Station ganz im Süden geschickt würden. Das schlimmerte sich mein Zustand bedeutend. Hätte Schwäche, und mit jedem Schuß, den ich hinaus konnte, ging's nach Bistra zurück. Der Haupt- traf auch zu. Fünfzig Diann wurden ausgelesen, Mülhauser nicht verstohleneriveise jagte, wurde ich ruhiger und sicherer. Ich merkte mann hatte uns Wein versprochen und hielt Wort. darunter ich und der Mülhauser, der infolge des Schokolade zugesteckt, ich glaube, ich wäre tre- das daran, daß ich nicht mehr ins Blaue hinein Vor lauter Freude über den gelungenen Schlag letzten Gefechtes zum Sergeanten aufgerüdt war piert. Auch manchem anderen sah man das gleiche schoß und bei jedem Abzug die Augen zudrückte, hatte er all das vergessen, was er die Wochen zu- und mir von seiner höheren Löhnung immer sondern eifrig ausspähte und Ziele suchte. Die vor über uns Pferdeköpfe heruntergeflucht hatte. etwas steckte. Ein junger Leutnant bekam die

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Elend an.

Bring rasch die frischen Hosen, Marie, Marie, Marie!"

Doch kam neues Leben in die müden Kno- anderen sprangen weiter vor. Ich konnte nicht Wir tehrten in einer Wirtschaft ein, wo wir zwei Führung und wir marschierten. Nach langent, chen, als die Vorhut meldete, sie hätte zwischen gleich mit, da ich es nicht wagte, ungedeckt den Stunden lang so viel trinken konnten, als wir aufreibendem Marsch kamen wir nach Tugurt, wo den Felsgruppen eines Hügels Araber gesehen. Fels hinunter zu springen. Als ich an dem Ge- nur wollten. Der Alte bezahlte es ja. Es blieb wir zwei Tage Marfchpause hatten und dann eine Die Ungewißheit, ob es Feinde seien oder nicht, fallenen vorbeikroch, nahm ich ihm die Patronen feiner ganz nüchtern. Lieder singend und die uns Savasane begleiteten, die mit Vorräten nach dem bauerte nicht lange. Ein weißblanes Wölkchen ab. Auf Senien und Ellenbogen schaffte ich mich begegnenden Einheimischen ausspottend, torkelten Fort Lallemand ging. Unterwegs stavben zwei zeichnete sich drüben ab, dann wieder eines, dem weiter und lag bald wieder in der Fenerlinie. wir nach der Kaserne zurück. Wicky kam ins La- an Hitschlag ebenin rasch der Stnall folgte. Der Stapitän gab Auch der Hauptmann kam herbeigekrochen und zarett und wurde drei Wochen später entlassen. ( Fortegung folgt.)