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Was will die Arbeiterffirforge?

Mit allen in der Wohlfahrtspflege tätigen Aemtern und Fürsorgekorporationen zusammen arbeiten,

Fälle dringender Fürsorgebedürftigkeit jeder Art in einzelnen Fällen zu ermitteln und je na

den Mitteln und Kräften des Vereines

die notwendige Fürsorge entweder selbst durchführen oder anderen entsprechenden Körpers schaften zur Durchführung übergeben. auf mich, weil ich jung und allen ganz unbekannt jei. Ob ich vielleicht irgend einen Zeugen hätte? Nein, den hätte ich nicht, hätte leider daran ver gessen, einen Mann als Zeugen meiner Unschuld zu bezahlen. Die Herren stehien selbst so viel, daß fie in jedem andern einen Dieb jeben und sich gar nicht vorstellen können, daß es jemanden gibt, der es nicht tut. Dabei vergessen sie noch, daß es für sie einen angenehmen Sport bedeutet, für uns immerhin mit viel Gefahr verbunden ist. Wenn man nasses Material bekommt und es trod nen läßt, wiegt es nachher weniger, das ist klar, da braucht man nicht zu stehlen. Sie haben mich hinausgeworfen, hab noch danke sagen müssen, daß sie mich nicht angezeigt haben, und seither

bin ich mein eigener Herr gewesen, hab Brunnen gebaut und Gartenhäuschen und--

Da tritt der Doftor aus seinem Zimmer,

geht durch das Wartezimmer und den Vorraum, begrüßt die Leute und seufzt tief auf, es geht schon

fast über seine Kräfte."

Er ist furchtbar häßlich, zwergenhaft klein und verwachsen, auf dem Schädel widerspenstige Borsten, eine riesige, blaurote Nase hängt über dem Munde, dessen Unterlippe weit vorgestredt ist, dice, lange Ohren, fast gar keinen Hals, aber große, weise Augen und eine mächtige Stirne, die von Falten wild zerrissen ist.

1 Jit der Ede beim Vorhange sitt ein Blinder, 1 neben ihm steht seine Frau. Er war Glasarbeiter und ist durch eine Ofenexplosion ums Augenlicht gekommen. Wänisch heißt er und ist 42 Jahre alt. Mit jedem streitet er, ist furchtbar verbittert, alle sind ihm zu wenig radikal. Ach, ihr Schlapp schwänze, wenn ich nur meine Augen hätte!"

Der alte Veteran.

Entnommen den Bildern aus China " von W. Somerset Maugham .

Er war sechsundsiebzig Jahre alt. Er war fast noch ein Knabe, als er als zweiter Matrose mit einem Segler nach China gekommen war, Einmal saß im Wartezimmer auch ein altes und seit jener Zeit war er nie mehr in seine Männchen und pries Gott , daß er den Bedrück- Heimat zurückgekehrt. Seit jener Zeit war so ten einen solchen Arzt gesandt hätte.

beten!"

Sonntag, 27. Mal 1928.

Sonntagsmorgen.

Last einer Woche Werktagsdämmerung Tiegt wohl noch auf den Gliedern; doch lacht der Morgensonne Gold verlockend über Wald und Hügel. Und beine Pfeife schrillt. Mich mist kein Wert, keine Fabrik. Doch spring' ich aus dem Bette noch eiferboller heut',

als wenn der Werktag zögernd mich von meinem Lager zieht.

Jch eile, denn der Morgen ruft zur Freiheit!

Ein Tag des Freiseins schiebt sich, sonnevoll,

in die Rette grauer Werfeltage. Zur Freiheit, auf! Zur Freiheit! Hans Honheiser.

Der Kanari.

Wir haben zu Hause einen Kanari. Er heißt Sanfi, ist eine halbe Spanne lang, hat schmutzig gelbgraues Gefieder und einen Silber ring um den Fuß. Dieser Ring ist gewissermaßen sein Baß, er legitimiert ihn, er ist sein Adelsprä dikat. Ohne ihn wäre er kein Edelharzer.

mancherlei vorgefallen. Lange Jahre hindurch Der Blinde hörte zu, seine Frau klopfte ihm war er Kommandant eines chinesischen Schiffes beruhigend auf die Schulter, denn sie merkte, daß gewesen, das von Schanghai nach Jchang fuhr, er sich nur mit Mühe zurückhalten fonnte. Endlich und es war ihm jeder Zoll des großen und sprang er doch von seinem Seſſel auf, ging lang schrecklichen Yangtse bekannt. Er war Kapitän samt nach der Richtung des Schalles auf das eines Schleppers in Hongkong gewesen und hatte Männchen zu und rief laut: Ach, du Jammer in der siegreichen Armee mitgefochten. Er hatte lappen, wenn Gott da was hineinzusprechen sich während der Boxeraufstände eine schöne hätte, würden wir keinen solchen Doktor haben, Beute erworben und war während der Revolu das kannst du mir glauben! Schau dir ihn doch tion in Hankow gewesen, als die Rebellen die einmal an, den ganzen Doktor, sieht er dem Stadt bombardierten. Er war dreimal verheiratet Teufel nicht verdammt ähnlich?! Der ist vom gewesen, das erstemal mit einer Japanerin, dann Teufel für uns da, damit er uns gefund mache mit einer Chinesin, und endlich, als er schon zum Kampf gegen deine Leute Gottes. Zu einem start über die Fünfzig war, mit einer Englände Hochofen sollte man dich stellen, du altes Lügen- rin. Alle Frauen waren aber gestorben, doch die maul, der ist sicherlich von einem guten Gott, aber Japanerin blieb ihm für immer im Gedächtnis. für den Gott würdest du keinen Rosenkranz Er pflegte gerne zu erzählen, wie sie die Blumen in seinem Hause in Schanghai arrangierte, wie Reden und Widerreden folgen auf solche sie eine Chrysantheme oder eine Stirschblute in Zwischenfälle und verkürzen die lange Wartezeit eine Vase stedte. Und immer wieder erinnerte er und stillen brennende Schmerzen. sich daran, wie bezaubernd sie eine Teeschale mit Gewisse Tiere, die zum Hausrat des Men­ihren beiden Händen zu halten pflegte. Er hatte schen gehören, sind sozusagen Inkarnationen eine Anzahl seinder, aber interessierte sich nicht menschlicher Eigenschaften. Der Mensch bringt um sie: sie hatten sich in den verschiedenen Häfen das gefühlsmäßig in Adjektiven zum Ausdruck, von China niedergelassen, waren in Banken und die er ihren Namen vorsetzt. Die sanfte Kuh, der Schiffskanzleien angestellt, und er bekam sie sel- wilde Stier, der treue Sund, die falsche Staße, der ten zu Gesicht. Stolz war er auf seine Tochter, eitle Pfau, die geschwäßige Gans u. f. f. Von bie er als einziges Mädchen mit der Engländerin diesem Fehler sind die Stanarivögel frei. Sie sind gehabt hatte, doch sie hatte sich sehr gut verheira- adjektivfrei. Und unser Sansi in erster Linie. fet und war nach England gegangen. Er bekam Er ist eine wahre Seele von einem Ranari, jie nie mehr zu Gesicht. Die einzige Person, zu Vor allem ist er Individualität, kein Dußend der er eine Zuneigung fühlte, war sein Bursche, exemplar seiner Rasse. Daher liebt er die Frei­der mit ihm seit fünfundvierzig Jahren lebte. Er heit über alles. Sein Stäfig ist nur ein Aufent einem kahlen Stopfe, langsamten und feierlichen jeder anständige Bürger, der etwas auf sich hält, war ein fleiner, eingeschrumpfter Chinese, mit haltsort, eine Wohnung, sozusagen ein Dach, das Bewegungen. Er war schon stark über die über seinem Stopfe haben muß. Aber es ist bei­Sechzig. Sie rauften sich beständig miteinander. Leibe fein Zwinger. Die Türe steht den ganzen Der alte Veteran pflegte dem Burschen" zu fa- Tag offen und Hansi geht in der Küche auf gen, daß er zu nichts mehr nüße sei und daß er Reifen. ihn daher wegschiden müsse, und der Bursche" pflegte ihm wieder zu erwidern, daß er vom Be­bienen eines verrückten fremden Teufels müde geworden sei. Doch wußten beide von einander, daß feiner seine Worte ernst meinte. Sie waren beide, die alten Leute, gute Freunde miteinander und sie blieben es wahrscheinlich, bis sie der Tod trennte.

Am Zeitungstischchen fibt der junge Doktor Starasom, er studiert Philosophie und geht langsam an Tuberkulose zugrunde. Um leben zu fönnen, gibt er Stunden, und man muß viele Stunden geben, um leben zu können. Er stammt aus Russisch Polen und ernährt sich seit seinem siebenten Lebensjahre allein, da seine Eltern bei einem Pogrom ums Leben gekommen sind.

Der Schlosser Wenger ist jetzt beim Doktor. Das Ordinationszimmer ist ein großer, weißer Raum, aufs beste eingerichtet, ohne jeden Schmud, ganz kahl, an den Wänden nur medi­

Die Menschen vertrauen ihm vollkommen, er ordiniert und heilt, ist aber trotz all seiner Wissen- zinische Apparate. schaft immer Mensch und hat als solcher tausen- Der Doftor sitt hinter seinem weißen Tisch, den verlorenen Menschen schon viele Jahre hin- der Schlosser kleidet sich langsam an. Er hat ein durch den Mut, ja selbst die Freude zu leben er schweres Lungenleiden von der glühenden und halten. Es gibt feinen Menschen, der ihn je sen- cifigen Werkstatt und sein Atem geht pfeifend. timental oder pathetisch gesehen hätte, er spricht Lange schon fann er nichts mehr arbeiten und lebt die Sprache des Volfes, spricht sie nach dem Dit von Gelegenheitsverdiensten und Almosen von tate des Herzens und des Geistes. Wenn man heute auf morgen. seine Patienten fragte, ob sie sich vor dem häß­lichen Doktor nicht edelten, würde man erstaunte Gesichter zur Antwort erhalten und, daß er zwar fein hübscher Mensch wäre, nein wirklich fem schöner Mann, zum Heiraten zum Beispiel, aber häßlich sei er doch nicht, habe so schöne Hände und so starke Augen.

In der Stadt kennt man den Armendoktor und ehrt ihn nicht mehr als er es verdient. Er selbst sieht in seinem Leben wenig Verdienst, er läßt sich ja zahlen und lebt gut davon.

Einmal gab es eine große Prügelei, weil ihn einige Burschen auf der Straße verhöhnt hatten. ,, Sleiner Mud" hatten sie ihm nachgerufen. Der

Name blieb ihn, doch die Leute liebten ihren

kleinen Muck und kamen ihn um Hilfe bitten. Der Tischler Ziegler hat einen Stedschuß in der Niere, ein Andenken an 1914. Er lebt damit, aber fragt nur nicht wie und wielange noch! Er sieht schrecklich aus und leidet unter den furcht barsten Schmerzen.

Die Milchfrau, die lange Statarine, ist ange­stedt gewesen und jetzt ist sie jeden Tag mit ihrem Sinde da, dessen Körper eitert und ganz voller Wunden ist.

Der taube Schlächtergeselle Jakob muß sich den rechten Arm behandeln lassen. Der Arm ist blau und ganz steif, ohne Fleisch und Muskeln, die Folge einer Blutvergiftung, die er sich in sei nem Berufe zugezogen hatte. Der fleine Muck hat ihm das Leben gerettet, solche Vergiftungen gehen ja oft böse aus.

Der Doktor verschreibt ihm Mittel und un tersucht ihn jedes Mal genau, ja, ja, es sei um vieles besser geworden, oh, natürlich, das Ge­räusch lasse nach, die eine Lunge, links oben, na ja, noch ein bißchen fräftig, aber rechts, ha, ha, es ginge ja aufwärts, aufwärts, und der abge­zehrte Mann steht stramm, drückt die eingefallene Brust heraus, natürlich, er fühlte es ja selbst, wie es aufwärts ging, und er lächelte glüdlich.

Nach ihm geht Starasom hinein, bekommt jeine Injektion und geht wieder.

Vom Vorzimmer rücken neue Leute nach, vom Gange drängen wieder andere herein.

Um 9 Uhr abend geht der kleine Doktor die steile Straße der alten Stadt hinunter, er wan­dert die Quais entlang, blidt auf das offene Meer hinaus. Hier ist alles so gesund, die Luft, das Wasser, die stürmenden Wolfen, die unter gehende Sonne und die Menschen sind alle frant! Von drüben, von der roten Scheibe, die nicht mehr wärmt und leuchtet, fließen die Wellen her über ans Land und brechen sich und ziehen wie der hinaus zu der roten Scheibe, und über den fließenden Wellen flattern schneeweiße Möwen und über den schneeweißen Möwen blinken gelbe Sterne. Und in tausenden Kammern liegen Menschen, die das sehen und oft gesehen haben und die es nie mehr sehen werden. Der kleine Muck runzelte die Stirne, er kennt sie alle, diese Menschen, er, der Armenarzt.

Robert D. Alfredson.

Das Licht zieht ihn an, wie es die Pflanzen anzieht. Wenn er seinen Morgenspazierflug macht, wendet er sich zunächst zum Fenster.( Er hat feste Gewohnheiten wie ein Rentier.) Dort ist eine Schnur quer über die ganze Fensterbreite gezogen. Auf dieser Schnur balanziert er mit der Geschicklichkeit eines Artisten und der Ausdauer eines Refruten. Dann fliegt er zum Spiegel und begudt sich mit dem größten Interesse. Weiß Gott , was in dem kleinen Hirn vorgeht, wenn er, an der Kante des Rahmens sizzend, das Köpfchen nach allen Seiten stredt und dreht und mit dem Schnabel an die Scheibe klopft.

Als er die Engländerin geheiratet hatte, zog er sich von seiner Schifferei zurück und legte seine Gelder in einem Hotel an. Aber er hatte keinen Erfolg damit. Es war ein Sommeraufenthalt, etwas abseits von Schanghai , und zu einer Zeit, bevor man noch Motorräder in China kannte. Er Manchmal hält er den anderen für die Ge­war ein gesellschaftlicher Mensch und brachte liebte. Dann wird er zärtlich und das Reiben des einen großen Teil seiner Zeit im Ausschanke zu. Schnabels an dem Glase klingt wie Stüsse und Er war freigeberisch und schenkte ebenso viel Frei- fein leises Zwitschern wie Kosen. Ein andermal bier wie für Geld aus. Er hatte auch die beson beginnt er mit dem Spiegelbilde zu kämpfen und dere Gewohnheit, ins Bad zu spuden, und die tobt mit gesträubtem Gefieder gegen den förper­empfindlicheren Gäste nahmen daran Anstoß. losen Gegner. Zu den Menschen hat er ein unbegrenztes Als sein letztes Weib starb, fand er bald heraus, daß sie es gewesen war, die die Sachen zusammen- Vertrauen. Das ist seine schwache Seite, der hielt, und furze Zeit nachher fonnte er der einzige Beweis einer Unvernunft, die ans Schwierigkeiten nicht mehr Herr werden. All Tierische grenzt. Ruft man Sanfi", jo fommt er seine Mittel waren durch den Ankauf der Realität nach furzem Ueberlegen, setzt sich auf die Sand erschöpft, und jetzt stark mit Hypotheken belastet, und pict unendlich zart die Broftrumen von den und die Verluste ſtiegen von Jahr zu Jahr. Er Lippen. Er fliegt auf den Stopf, auf die Schul­mußte daher das Anwesen einem Japaner ver- tern, auf den ausgestreckten Finger, läßt sich in kaufen, und nachdem er, achtundsechzig Jahre die Hand nehmen und wird nicht einmal nervös, alt, feine Schulden gedeckt hatte, stand er ohne wenn sich die Finger um ihn zur Faust schließen. Penny da. Aber, beim Herrgot noch einmal, er Er ist die große Attraktion der Familie. Dem war doch ein Matrose! Eine der Schiffahrtsgesell Besucher wird er gezeigt, wie eine schöne Vase schaften, die auf dem Yangtse fuhren, gaben ihm oder eine Handarbeit. Dann ruft der Besucher eine Stelle als fommandierender Offizierer Hansi!" spreizt die Finger und spißt zärtlich die hatte fein Kapitänszeugnis und so kehrte er Lippen. Und der charakterlose Bogel fliegt wesen und tat, nach den dortigen Verhältnissen großen Berg- Moschee lächelt, als ich ihn, so gut also auf den Flußz zurück, den er so gut fannte. prompt auf den emporgehaltenen Finger und gefragt, den weisen Ausspruch: die Leute, die es geht, frage, wo denn die Frauen ihren Play Acht Jahre lang hatte er die Stelle inne gehabt. benimmt sich, als wäre er zu Hause. nicht arbeiten, leben überall gut, die Leute, die hätten. Es ist der Michrab da, das Allerheiligste, Und nun stand er auf der Brücke seines Pfeifen hört er fürs Leben gern. Dann arbeiten müssen, überall hundsmiferabel), und in der Mimbar für die Predigt, der Platz, von dem schmucken, kleinen Schiffs, das nicht einmal so fliegt er auf die Schulter, flettert unter großen Njeguſch, dem ersten montenegrinischen Dörfchen, der Chor Koranverse sagt aber für die Frauen breit war, wie die billigen Einpenny- Dampfer Schwierigkeiten so weit auf die Brust, daß er begrüßie uns ein Riese, in richtiger Nationalist kein Platz. Die beten zu Hause oder überhaupt auf der Themse , eine prächtige Figur, aufrecht das neugierige Köpfchen vor den Mund bringen tracht, mit buntem Mantel, rotem Gürtel, in dem nicht wer fragt danach? und schlank, als ob er ein Jüngling wäre, in fann, und beguckt sich mit großem Interesse den Auch die Moscheen mit ihren herrlichen einer schmucken blauen Uniform, die Müße der merkwürdigen Mechanismus. Mitunter versucht die Pistole steckt, und weiten blauen Pluderhosen: Do you speak english " man sieht also: Die Teppichen, auf denen Rosenkränze für die Gläu- Schiffahrtsgesellschaft anmutig auf feinem er auch, die Klänge nachzuahmen. bigen verstreut liegen, haben mir Eindruck ge- weißen Haare, mit seinem nett zugeschnittenen Merkwürdigerweise kann er Hüte nicht lei­Daß die Mohammedanerinnen verhüllt gehen, macht. Das Gebet neben einem Toten, der aus- Spizbarte. Siebzig Jahre alt. Ein hohes Alter. den. Vielleicht ist das eine Laune. Jedenfalls Troßdem gibt es mir einen Ruck, wie ich die und um den sich das ganze Zermoniell des Fernſtecher in der Hand, neben ihm stand der noch gegen den Kopf, denn nebeneinander ver habe ich immer gewußt. Gewußt mit dem Stopf gestreckt in der Vorhalle der Kaiser- Moschee lag, Er hatte den Kopf zurückgeworfen, hielt seinen richtet sich diese Abneigung weder gegen den Hut, erſten dicht vermummten Gestalten in Mostar er- Waſchens am Brunnen, des Hinwerfens, Ver- chinesische Lotse, und so starrte er den weiten, trägt er beide. Nur nicht aufeinander. Wenn blicke, daß das wirklich noch vorkommt mir beugens, Stniens abwickelte, die Grabstätten, die gewundenen Strom herunter. Eine blice, daß das wirklich noch vorkommt mir für Vornehme und Geringe getrennt sind, die Be- Flotilie von Dschonken mit ihren gebogenen fliegt Hansi irgendwohin, auf die Kredenz, oder ganze jemand in seiner Gegenwart den Hut auffeßt, scheint, ich habe es nicht geglaubt. Die Verhüllung deutung, die immer noch der Hadschi- Würde bei- Bugen und gehißten, viereckigen Segeln führen auf sein Bauer( nie hinein) und stößt ein lang tennt ein paar Abstufungen. In Mostar sieht man noch die lange, bunkelblaue Stutte, die oben in gemessen wird( man kann sogar nach seinem Tod den Strom herunter und die Rudever fangen gezogenes, lagendes Piepen aus. Es klingt wie eine Art Helm ausläuft, der dicht zusammen durch einen nach Mekka entfendeten Bertreter noch einen monotonen Sang, während sie mit ihren Beulen. Gott weiß, welche Assoziationen der gezogen ist eine unförmige Gestalt, die unbe- adschi" werden), der bunte Markt mit den knarrenden Rudern arbeitetent. Das gelbe Was Stomplex Hut- Stopf in den Windungen seines dicht verpackt gläubige" Chriſtinnen), den Männern mit Fe in bleichen, sanften Farben, und der Strom die Hose nicht, der Mantel nicht, nur ausgerech in Pluderhosen( das sind recht teils weil sie auf Nanule", Holzpantoffeln mit oder Turban, die einen alten Sessel zum Verkauf schien glatt wie Spiegel zu sein. Und es ging net der Hut. Er verursacht ihm physisches Unbe­zwei Absätzen, einherklappern. Weniger streng ge- föchen, die die Straßen durchziehen, die Teppich verwahrlosten Dorfes, in der nebeligen Hitze des gen. Vielleicht wurde einer seiner Vorfahren mit den Hütten fla haltene tragen einen Kapuzenmantel aus gestreif- weberei- das alles war für mich ein Erlebnis. Tages, und Bäume und Häuser am Ufer nab einem Netz gefangen, oder mit einem Sute. Und tem Stoff mit einem Stück Tuch vor dem Gesicht, Wenn ich aber fagen sollte, was mir in men sich gegen den bleichen Himmel geradezu irgendwo in der fleinen Kanariseele schlummert man sieht aber auch ganz modern gekleidete

Verständigung ist ganz einfach.

Samen mit Snickleidchen, hellen Seidenstrümpfen, Sarajevo den tiefsten Eindruck gemacht hat, so wie Silhouetten aus. Er erhob ſeinen Stopf, so die tiefe, erecbte Abneigung gegen alles Fang eleganten Schuhen, die das Gesicht mit einem Müßte ich bekennen: Der Platz an der Brücke, wo bald er den Schrei von Wildgänsen vernahm, neßähnliche. Er hat kapitalistische Instinkte und dunklen Tuch bedeckt haben. Drunter ist, wie man Franz Ferdinand ermordet wurde. Der junge und er ſah ihnen nach, wie sie in der Form eines mag keine Proletarier. Wenn ein Sperling fid) mir erzählt, oft genug ein Bubikopf, wogegen der Bahnbeamte, der unsere Führung übernommen 2 wer weiß in welches ferne and entflatterten. aufs Fensterbrett feßt, ignoriert er ihn meiſt. Herr und Gebieter nichts einzuwenden hat. Wie hat, weist nur flüchtig darauf hin, Dennoch durch- In der Ferne erhob sich auf einem einsamen Manchmal aber läuft der Ueberrest einer gesagt, ich wußte, daß es das gibt. Aber daß fried- schauerts mich. Von hier hat der Wahnsinn seinen Hügel ein Tempel in Sonnenglanze. Und da er erlauchten Galle über und er vollführt mit ge­liche Stleinbürger zwei oder drei Frauen haben, Anfang genommen, von hier sind Millionen zur dies so oft schon gesehen hatte, rührte es ihn sträubtem Gefieder den Angriff, ver stets am daß die Frau vom Spengler, der in einer Höhle Schlachtbank geschickt worden. Hier müßte ein ganz sonderbar. Der sterbende Tag gab ihn zu Fensterglase endet; aber vielleicht greift er ge­fizzt und mit zwei Gehilfen in einem Raum von Denkmal ſtehen. Ein Denkmal für den größten benken, er wußte nicht, wieso, und er sann über rade deshalb an. zwei Geviertmeter arbeitet, daß die Frau im aller Märtyrer, für den vornehmsten aller Helden: seine große Vergangenheit und sein hohes Alter Jedenfalls ist er ein allerliebster kleiner Eisenbahnabteil nebenan ihr Gesicht von keinem Ein Denkmal für das Volk. nach. Und er bedauerte nichts. Kanari und seine zahme, zärtliche, schnäbelnde Männeraug betrachten lassen darf nein, ich Beim hl. Georg!" murmelte er vor sich hin, Gegenwart triumphiert über alle Schatten der schön, wunderschön war mein Leben gewesen!" Vergangenheit. Rhedo. Uebersetzt von J. Reismann, Prag.

stlara Mautner.

habe es doch nicht gewußt. Der Muczin in der Sarajevo , April 1928.