Mittwoch, 30. Mai 1928.
Herrlicher Verlauf der Jubiläumsfeierlichkeiten der Partei. - Herzlicher Empfang der Wiener Genossen.
Inland.
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a die Grenzen haben uns erst den Beweis gelie. Auch eine Folge des Gemeindefinanz
gefeßes.
Aufruf!
fert, daß wir zusammengehören. Tausende unserer bravsten Vertrauensmänner stammen aus den Sudetenländern. Viele von euren Besten haben mitgeholfen, den Sozialismus in Desterreich groß Eine Schande unserer Zeit.-Was die RegieTage erhebender Kampffreude, Tage Rasch war ein Zug formiert, der sich durch die und start zu machen. Es hat uns besonders gefreut, rungschriften verursacht haben. stärkster Stampfbegeisterung waren es im wahr Balackystraße an den Glacisanlagen vorbei zum daß sich deutsche und tschechische Arbeiter ten Sinne des Wortes, die während der Pfingst Versammlungsplatz im Schubertbundpart be- die Bruderhand gereicht haben, daß sie jetzt ihre öffentlicht in der Lokalpresse einen Aufruf, der Das Bürgermeisteramt in B.- Kamnik vertage von der Brünner Arbeiterschaft und mit ihr wegie. Es war ein ganz ungeheurer Bug. Die Kämpfe gemeinsam führen. Die große Einheit, die schlechthin als Schandfleck bezeichnet werden von der Arbeiterschaft des Kreisgebietes gefeiert Roten Falten aus Wien eröffneten ihn mit ihrem sie jetzt hier schaffen, möge sich über die ganze Welt muß. Das interessante Kulturdokument lautet: wurden. Stein alltägliches Feſt war es, das so Trommler und Pfeiferchor, dann kamen die verbreiten, damit die mächtige Sozialdemokratie den viele tausende Arbeitsmenschen vereinigte. Brünner und Zwittauer Roten Falben, die Kampf gegen den Kapitalismus fiegreich führen kann. Sechzig Jahre proletarische Stampforganisation, sozialistische Jugend aus Brünn , 3wittau, Wir wissen, daß wir zu lieben Freunden gekommen fechzig Jahre harte und erbitterte Stämpfe der M.- Trübau und Znaim , die Fahnenträger, die sind, wir hoffen, daß sich die Freundschaft zwischen Hassenbewußten Arbeiterschaft auf Brünner Führer der Wiener Gäste, die Abgeordneten Ge- euch und uns noch enger, noch inniger gestaltet. GeBoden, sechzig Jahre zähe und von brutalen nossen Sever und Hohenberg mit den noffe Sever schloß seine trefflichen Ausführungen mit Bolizeibütteln unterdrückte Aufklärungsarbeit im Abgeordneten Genossen Eldersch und Rie- einem Hoch auf die Brünner Sozialdemokratic, auf Dienste des Sozialismus, Anlaß genug, um ger und die Genossen Abg. Dr. Czech, Abg. die Sozialdemokratie der Tschechoslowakei und mit tausende Arbeiter zu versammeln, die neuerdings aub, Senator" Nießner und Niezner und Senator einem Hoch auf die Internationale, das sich vielhunder sozialdemokratischen Partei, dem roten Ban Polach und schließlich die große, unüberschbare dertſtimmig fortpflanzte. ner ihr feierliches Gelöbnis ablegten. Menge der Ottatvinger, denen noch die Brünner folgten.
Nun ergriff das Wort
Der letzte Redner war der Präsident des österreichischen Nationalrates, Gen. Matthias Eldersch : Schon als Kind habe ich den revolutionären Elan der Brünner Weber bewundert, mit heißer Dankbarkeit gedenke ich der alten Brünner Genossen, die mich in die Gedankenweit des Sozialismus cin geführt haben. Der Brünner Boden ist seit diesen
Um 2 Uhr nachmittags marschierte ein grandioser
Bufolge Stadtratsbeschluß vom 10. Mai 1928 wird die verchrliche Bewohnerschaft von B.- Kamniz, Nieder- und Ober- Kamnitz ersucht, bei Todesfällen von Angehörigen freigewordene Strohsäde, Matraßen oder Betten dem Preidl'schen Armenhause zur Verfügung zu stellen, da die Insassen vielfach in dieser Hinsicht Not leiden. Derartige Zuwendun gen würden den armen alten Leuten ihr Los erleichtern heffen.
bereinzelt bleiben wird und die Gemeinden daher
Schande intilgbar.
er habe die Motive zu seinem großen Gemälde Schweinen aus einem Gefäß ist), in der Stadt Böhm. Samnitz gesammelt.
,, Der verlorene Sohn", der befanntlich mit den o
Wir müssen gestehen, daß die Erfolge des christlichen und landbündlerischen Aktivismus faunt noch überboten werden können. Wie die Kommunisten die Einheitsfront" herstellen.
Ist doch gerade Brünn , die Stadt der Tuch macher, für die Arbeiterschaft historischer Boden. Die Versammlung im Schubertbundpark, an Genosse Landesausschußbeifißer Sotolař Blutige Kämpfe, brutal unterdrückte Weber der viele tausende Festgäste teilnahmen, wurde für die tschechische Sozialdemokratie: Er überbrachte Anmeldungen nimmt das Bürgermeisteramt gern streiks, die ersten großen Auseinandersetzungen durch eine mit stürmischem Jubel aufgenommene die herzlichsten Grüße der tschechischen Genossen, die entgegen und würden die geschenkten Sachen dann innerhalb der damals jungen Arbeiterklasse, die Rede des Genossen Dr. Czech eröffnet. bei dem heutigen Kreisarbeitertag mit den deutſchen abgeholt werden. Üleberwindung der größten Schwierigkeiten, die Gen. Dr. Czech Genossen, mit der deutschen Partei fühlen. Brünn , Bürgermeisteramt B.- Kamnik, am 28. Mai 1928. fich dem aufwärtsstrebenden, ausgebeuteten Prodieses große Industriezentrum, ist ein flassischer BoDer Bürgeruteisterstellvertreter: leten bei ihrer Arbeit entgegenstanden, alles das übermittelte die Grüße des Reichsparteivorstandes. den des internationalen Sozialismus. Hier haben hat auch jenen, die der Generation der mutigen Die Reichspartei ist sich der Bedeutung dieser deutsche und tschechische Arbeiter schon vor Jahrzehn Peregrin Beitlich. Borfämpfer folgten, den Brünner Boden heilig Stunde voll bewußt und entbietet den Brünner Orga- ten gemeinjam gekämpft und in Erkenntnis der gro Wir wollen gerne annehmen, daß dieser Aufgemacht. nisationen ihren herzlichen Glückwunsch. Er begrüßte ßen Bedeuturng, die der internationalen Solidarität ruf dem Stadtrate von B.- Kamnitz nicht zur Bast Die Sechzigjahrfcier des Arbeiterbildungs ferner im Namen der Brünner Parteiforporationen des Proletariates zukommt, wollen sie jetzt wieder gelegt werden darf, daß er vielmehr zu diesen un vereines und unserer Partei war deshalb auch die Gäste aus Wien , die tschechischen Genos gemeinsam ihre Stämpfe ausfechten. Genoffe Sotolař glaublichen Beschluß durch die Erwürgung der nicht allein ein Gedenktag für uns. Sie war einen, deren Erscheinen bei unseren Veranstaltungen beschloß seine Ausführungen in deutscher Sprache mit Gemeindeautonomie und die Drosselung der Fi Gedenktag für alle jene, die heute nicht mehr an wir längst schon ersehnt haben und die nun die Stund einem begeisterten Hoch auf die Internationale. nanzen gezwungen worden ist und diesen Weg als der alten Stätte wirken und die freudig die Gegebung zu einer wahrhaft internationalen ManifestaLeyte Möglichkeit gewählt hat. Aber gerade Tegenheit wahrnehmen, in den Kreis ihrer alten tion gestaltet haben, die Genossen Rieger und Eldersch , deshalb ist die Schande um so größer. Wäre Freunde zu eilen. Die Feier gab aber auch der Seber und Hohenberg und die vielen Taufenden Mit dieser Entschluß dem Stadtrat selber entsprungen, Stadt, die aus anderem Anlaß festlichen Schmud lämpfer, die zu dieser gewaltigen Rundgebung aus so tönnte man annehmen, daß es sich um einen trug, das Gepräge. Waren doch an die tausend allen Teilen des Landes gekommen sind. Dann wandte Einzelfall handelt, der der bekannten spießOttakringer Genossen und Genosich Genosse Czech an die Wiener Genossen: bürgerlichen Engherzigkeit entsprungen ist. Da es sinnen unter Führung ihres alten und doch Wiener Besuche haben auf uns immer anfeuernd sich aber um eine Folge des Gemeindeimmer jungen Führers, des Genossen National- und aufrüttelnd gewirkt. Die Wiener und wir, wir finanzgesezes handelt, dieser Fall nicht rat Sever, gekommen, um in wahrster brüder sind nicht bloß durch Bande des Blutes und der licher Solidarität mit ihren Brünner Freunden Sprache miteinander verbunden, sondern durch eine Tagen noch steiniger geworden. Das Geheimnis der durch ein Gesetz zu solch verzweifelten Aus has ſtolze und feltene Fest zu feiern. In den viele Dezennien umspannende Zusammenarbeit, durch Siege der österreichischen Partei ist die Einigkeit des fünften greifen zu müssen glauben, ist die Hauptstraßen der Stadt, durch die sich der impo- gleiche ideologische Einstellung zu den Fragen des Proletariates, it das Bewußtsein, daß diese Einigkeit jante Festzug bewegte, der ungeheures Aufsehen Sozialismus, zu den internationalen Problemen. um jeden Breis erhalten bleiben muß. Bolschewismus Das ist wahrhaftig die neueste Art der Altersund Interesse wedte, schollen die Begrüßungs- Wenn wir mit den Wiener Genossen beiſammen sind, und Chauvinismus- das haben wir in Desterreich fürsorge, daß man Strohjäde, Matraßen, Betten rufe, ertönte der herrliche Gruß Freundschaft", dann wollen wir es ihnen sagen, daß wir sie lieben, nicht. Wenn wir siegen, dann ſiegen wir damit alte, erwerbsunfähige Menschen nicht auf u. dgl. nach Verstorbenen zusammenbetteft, flatterten die roten Banner. Das Bürgertum, daß wir ihnen für Bicles aus tiefstem Herzen danken; auch für euch! Wenn bei euch die Trompete zum der nadten Diele oder in morschen Stroh zu lie das die Sozialdemokratic so oft in den letzten für ihre wiederholt bewiesene Gastfreundschaft, Rampf rufen wird, dann werden alle Alten von uns Jahren totsagte, die Sozialdemokratie, die auch für die wiederholten Beweise ihrer brüderlichen kommen und euch in diesent Kampfe helfen Tun jie gen gezwungen sind. Es fehlte nur noch, daß dieheute wieder die herrschenden Parteien des Bür- Solidarität, vor allem aber für ihr herr das ihre, daß sie bis dahin auch so ein einiges Heer welchem diese gebeten werden, die Speisereste fem Aufruf ein zweiter an die Gastwirte folgt, in fem Aufruf ein zweiter an die Gastwirte folgt, in gerblocks in ihrer Entwicklung zu hemmen ver- liches sozialistisches Aufbauwert, durch werden, wie wir in Desterreich es find!( Braufender welchem diese gebeten werden, die Speisereste zu sammeln und aufzubewahren, damit man die uchen, sie hat an ihrem Brünner Streisarbeiter das sie Wien zu einem Anziehungspunkt für die ganze Beifall.) Insassen des Armenhauses auch noch verköstigen tag allen Gegnern den Beweis geliefert, daß sie Welt gemacht haben: lleber mandhe trübe Stunde Als alle Reden verklungen waren, begann der kann. mehr denn je von pulsierendem Leben erfüllt ist, haben sie uns mit ihren wundervollen schöpferischen Lebte Rubens heute, fönnte man annehmen, daß mehr denn je das Proletariat ihre Reihen Leistungen hinweggeholfen! Für uns auf diefem far- Abmarsch zum Mittagessen, die Organisation der Befüllt, daß sie mehr denn je Anziehungskraft ausstigen Boden ist das ein Lichtblid, eine wahre Herz. herbergung und Verpflegung wurde in mustergültiger übt und daß sie vor allem immer stärker und stärkung. Wir danken ihnen als Sozialdemokraten. Weise von der Brünner Zweigstelle der„ Organisation mächtiger wird. Stolz und freudig bekundeten daß sie aus der Kaiserstadt Wien , das Bollwerk der Tausende ihre Zugehörigkeit zum Sozialismus, Sozialdemokratie, diese Festung des Sozialismus ge- für Urlaubsreisen" durchgeführt, die angesichts der stolz und freudig legten sie alle neuerdings das mach: haben. Aber noch über all das hinweg, über ungeheuren Zahl der Gäste ein Riesenstüd Arbeit zu Gelöbnis für den sozialdemokratischen Kampf, euer Aufbauwerk, euren herrlichen Breitner mit bewältigen hatte. für das rote Banner der alten und bewährten seinem„ Steuersadismus“, euren Sever hinweg, ist es Sozialdemokratic, der Stampf- und Sturmforma- Eines, was uns voranleuchtet, das ist die Einheit tion des revolutionären und flaffenbewußten eurer Bewegung, die ungebrochene Straft der Proletariates ab. Es war eine erhebende, gewal- terreichischen Sozialdemokratie, die wir bewundern tige, unvergeßliche Feier. und zu der wir sehnsüchtig emporbliden. Ueber alle Grenzen hinweg, deren wir spotten, bleiben wir mit Zu dem in Nummer 99 unseres Blattes vont ganzem Herzen auf immerwährende Seiten geistig 25. April 1928 unter obigem Titel erschienenen und seelisch verbunden! Artikel, der beleidigende Aeußerungen über den Brünn ist eine der Geburtsstätten des Sozialis. Bug in den stark belebten Straßen überall lebhaf fommunistischen Abgeordneten Rudolf Wünsch Am Sonntag bormittag fand die Jubiläum s. nus Alt- Desterreichs, ein historischer Rampfboden, tes Aussehen, das sich noch verstärkte, wenn die enthielt, erffären wir hiemit, daß wir die darin der schon vor 6 Jahrzehnten mit Arbeiterblut ge Straßen von den Festversammlung des Arbeiterbildungsver düngt wurde. In den Sechzigerjahren haben bereits Freundschaft" Rufen der Wiener erdröhnten. enthaltenen Beleidigungen des genannten Abgeeines statt. Zahllose Vertreter der einzelnen Organi Tertilarbeiter, die aus Deutschböhmen eingewandert Bivittauer Arbeiterrabjahrer eröffneten den Fest- ordneten mit dem Ausdrucke des Bedauerns wijationen aus dem Brünner Kreisgebiet, Jägerndorfer sind, hier einen Arbeiterverein gründen wollen und zug, dann schritten hinter der Tafel„ Driskärtell derrufen und volle Genugiuung leisten. | Naturfreunde, eine Vertretung der Preßburger Ge- j ein Blatt herausgegeben, die Brünner Arbeiterzei- sozialdemokratischer Jugendvereinigungen waren erschienen. Aus Wien waren die Genossen eine zeitlang Sitz der Reichsparteileitung. Hier wuner Gästen ihre Kleinen Trommler und Pfeifer waren erschienen. Aus Wien waren die Genossen tung", die freilich bald verboten wurde. Brünn war Brünn " viele hundert Note Falken mit ihren WieNationalräte Gouard Rieger und Mathias Elden die Borarbeiten zum Sainfelder Parteitag ge- riefen helles Entzüden hervor, Jugendliche, dersch gekommen. Eine Reihe von Begrüßungs- troffen, ohne die Viktor Adlers Einigungswert nicht Arbeiterturner und Turnerinnen. Den Fahnen schreiben war eingelaufen, darunter vom Genossen gelungen wäre. Hier wurde das Nationalitätenpro der Brünner, naimer und Zwittauer OrganisaFrip Adler und von dem in Brünn tagenden ersten gramm der österreichischen Sozialdemokratie beschlos tionen hatte sich noch das stolze Banner der Parteitag der Jüdischen sozialdemokratischen Arbei- sen. Brünn war eine Kadettenschule für die Arbeiter Bezirtsorganisation Sttakring zu terpartei der Tschechoslowakei . Der Obmann des Vereines, Gen. LAB. Edmund Pipal verwies in seiner bewegung in Desterreich, eine ganze Reihe führender, gesellt. Sinter ihren Führern marschierten die eines, Gen. LAB. Edmund Pipal verwies in seiner Fotrebe auf die stolze Vergangenheit des jubilieren- tapjerer Streiter, die auch heute noch wirken, sind unglaublich starke Wiasse der Wiener Gäste, mitten Feſtrede auf die stolze Vergangenheit des jubilieren aus der Brünner Bewegung hervorgegangen. Drei- unter ihnen und mit ihnen die Brünner Gastgeber. den Vercines. Eine besondere Ehrung wurde dem mal wurde die Bewegung in Brünn gespalten: durch Es war ein eindrucksvolles, überwältigendes Bild! Nestor der Arbeiterbewegung und Mitbegründer des den Streit zwischen Gemäßigten und Radikalen, dann I'm Schubertbundpark entwickelte sich bald Urbeiterbildungsvereines, dem zweiundachtzigjährigen durch den Konflikt zwiſchen Zentraliſten und Auto- ein frohes Treiben, dem auch durch einen kurzen Gen. Wilhelm Wagner, zuteil, der in einer Ansprache auf die schweren Stämpfe und Unterdrückun- omiſten und schließlich durch den Einbruch des Bal- Regengus feinerlei Abbruch getan werden konnte. schewismus. Der erste Brünner Arbeitertag fand Nicht nur Belustigungen aller Art, turnerische gen hinwies, die die Arbeiterbewegung auf Brünner 1882 statt. Damals gab es noch den Zehnstundentag, Borführungen, Musifvorträge wurden den Gästen Boden in den Anfängen zu durchleben hatte. Damals war das Proletariat ein willenloſes, ſeelen- geboten, sondern auch ein besonderer fünstlerischer Für die tschechische Bruderpartei überbrachte loses Werkzeug in der Hand der Bourgeoisie, heute Genuß: den vollendeten Vortrag von Tollers Tag Gen. Besvarovsky die herzlichsten Glückwünsche. sind wir ein Wachtfaktor, in Wien ein Machiträger. Die Gen. Rieger und Eldersch erinnerten in Welcher Unterschied zwischen damals und jetzt! ihren Begrüßungsansprachen an jene Zeit, in der die Wir freuen uns ganz besonders, daß auch ich Grundlagen für die heute so mächtigen Stampfforma- chische Genossen an unserem Streisarbeitertag tionen auf Brünner Boden, in denen auch sie Jahr teilnehmen. Die Verhältnisse sind in den letzten Jah zehnte hindurch gestanden sind, geschaffen wurden. Es Nur zu bald war die Stunde des Abschied fationen und Vereine, die alle die herzlichsten Glüd angespits, lasse steht gegen Stlaſſe auch in diesem nehmens gekommen. Wieder gings in geschlossenem prachen noch die Vertreter der einzelnen Gastorgani en andere geworden, die Klassengegenfäße haben sich Glück- Lande. Auch bei uns geht es vorwärts, wir feiern wünsche für den jubelierenden Verein aussprachen. Diesen Streisarbeitertag im Zeichen des Aufstiegs! herzliche Abschiedsworte an die Wiener Freunde, Zug zum Bahnhof, wo Genosse Senator Bola ch Unsere Organisationen wachsen, die Gemeindewah die die Brünner so rasch lieb gewonnen hatten, Ten bringen uns Sieg über Sieg. Für uns ist der richtete. Langsam setzte sich der Sonderzug in Be Arbeitertag Wedruf, Alarmruf, Ruf zur Sammlung, wegung, die Musit spielte die Internationale", Probemobilisierung. Wir werden in unseren kleinen Tausende Tücher wurden geschwenkt, Tausende Die Gäste aus dem roten Wien hatten den Berhältnissen unsere Pflicht tun und uns eingliedern Stehlen riefen Freundschaft". Schon als der Zug Samstag( der leider zum Großteil verregnet in die große internationale Armee.( Stürmischer außer Sicht war, trug der Wind noch begeiſterie war) und den Sonntag zur Besichtigung der Beifall.) Freundschafts- Rufe zurück... grandiosen Tropfsteinhöhlen des Mährischen Starftes verwendet. Montag früh brachte sie der
Die Jubiläumsfeier.
nossen und der verschiedenen Arbeitergesangsvereine
Der Kreisarbeitertag.
Feltzug,
von den Glacisanlagen über die Palachstraße durch die Stadt zum Festplatz im Schubertbund park. Ob seiner imposanten Größe erregte der
int
Des Proletariats" durch einen Sprechchor" der Brünner Jugendlichen. Die noch verbleibende Zeit benützten die Wiener vielfach zur Besichtigung der Stadt, insbesondere des Spielbergs mit seinen Stajematten.
Die Brünner Jubiläumsfeierlichkeiten hatten Sonderzug wieder nach Brünn , wo sie am daufte zunächst für den herrlichen Empfang durch die mit diesem unvergeßlichen Abschied von den GeBahnhof von einer großen Zahl von Partei- Brünner Genoffen und überträgt den Gruß de nossen aus dem roten Wien ihren würdigen Ab genossen aus Brünn und dem Streisgebiet mit 410.000 organisierten Parteimitglie- schluß gefunden. Fahmen und Musikkapellen erwartet wurden. Der Wiens mit einem Seperatgruß der 45.000
Die Redaktion.
Phosgenbomben im roten Wien ! Was die Internationale" alles weiß. Das in Aussig erscheinende Amtsblatt Moss laus, die Internationale", vom 26. Mai brudt folgende Notiz der in Wien erscheinenden Stunde", einem Blatte des Erpressers Weiß, also cine recht unsaubere Quelle- ab:
„ In Blumau bei Wiener Neustadt lagern nod) etwa 3000 bis 4000 Phosgengasbomben. Angesichts der Stataſtrophe in Hamburg haben Delegierte der sieben in der Umgebung von Blumau liegenden
Industriegemeinden bei den zuständigen Wiener Behörden vorgesprochen, um die beschleunigte Ver nichtung der gemeingefährlichen Gasbomben zu
fordern. Die Gemeindevertreter kehrten mit der bündigen Versicherung zurüd, daß zur Beunruhigung kein Anlaß vorliege, da die Regierung unverzüglich das nötige veranlassen werde." Diese Notiz fommentiert das artige Kommu
nistenblättchen mit folgendem niedlichen Satz:
-
Im ,, roten Wien ", unter der Herrschaf: eines sozialdemokratischen jogar links"-jozialdemo fratischen Magistrates, Bürgermeisters und in der übergroßen Mehrheit eines sozialdemokratischen Stadtparlamentes riesige Mengen von Giftgas
bomben!"
Wenn jemand nicht gescheit ist, so hat er noch lange, nicht das Recht, andere Leute für seinesgleichen anzuschen. Wenn der Revolutionär, der das schrieb, nicht weiß, wo Blumau ist und es einfach in das rote 2Bien" verlegt, so darf er desivegen die Leser der Internationale" doch nicht für die gleichen Nichtwisser halten.