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Das soeben erschienene Heft der Eribüne Nr. 2 vom 1. Juni Zeitschrift für Arbeiterpolitik und Arbeiterkultur, enthält folgende Beiträge:
Zeit.
Josef Hofbaner: Politische Aufgaben der nächsten Leopold Goldschmidt: Warum Rvise des Parlamen, tarismus und wie lange noch?
politik in der Sadgasse.
Kulturorganisationen.
Alfred Kleinberg: Die gesellschaftlichen Grundlagen der Dichtung.
Bemerkungen.
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Bücherschau.
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Samstag, 2. Juni 1928.
truppen.
Tschangjolins Unterführer weichen einer Schacht
aus.
ist u. a. eine Serie von 120 botanischen Natur- des deutschen„ Werkbundes", rechts das Haus der Allgemeiner Rückzug der Nordaufnahmen in den natürlichen Farben zu sehen, Bolks- und Bürgerschulen. Jetzt in den ersten die der Schreiber dieser Zeilen gemeinsam mit Tagen nach der Eröffnung ist das Haus des soinen Freunden B. Schulz, F. Olbert und V. Werkbundes noch nicht eingerichtet aber es Perlhäfter aufstellte. Während im Parterre läßt sich schon sagen, daß es im bescheidenen Rahder Halle beschreibende exakte und technische Wise men die deutsche Arbeit würdig vepräsentieren senschaften ihren Raumt haben, find im ersten wird. Es ist nur zu bedauern, daß die Bauart Stod die Geisteswissenschaften untergebracht. Da des deutschen Pavillons seine dauernde Erhaltung fällt vor allem auf, welch kleiner Raum im Rah- nur schwer möglich machen wird. Im Schulmen der Ausstellung für zeitgenössische Kultur der pavillon können auch die deutschen Schulen in Volksbildung gewidmet ist. Die Volksbil dem ihnen zur Verfügung stehenden fleinen dungsgesetze des tschechoslowakischen Staates sind Raume ihre füchtigen Leistungen aufzeigen. Siec die modernsten und fortgeschrittenften der Welt, ist ein Raum dem Gedenken an den großen Voffe es ist Masaryks Geist, der aus ihnen spricht erzieher Pestalozzi gewidmet, in einem anderen es fcheint nicht gerade im Geiſte Masaryks zu werden die Resultate der Arbeitsschule, die in fein, wenn sie in ihrer Auswirkung in den letzten unserem Wien ihre klassische Stätte bat, vorgeJahren immer mehr und mehr beschränkt und führt, die Arbeit der Kindergärten und die zurückgedrängt werden. Methode der Volksbildung auf dem Lande wird dargestellt. An diese beiden Pavillons schließt sich der mächtige Bau der Brünner Verkaufsaus ftellung an, in der Mitte mit einem 40 Meter hohen Glasturm, von dessen Höhe in der Nacht die leuchtenden Farben der Reklame spielen. Und dahinter dehnt sich der weite Prater" aus, das Entzücken der Kinder, Ringelspiel und Schießbude, Menagerie und Arena, Rutschbahn und Affeitheater Symbol des Lebens!"
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London , 1. Juni. ( UR.) In den letzten Tagen hat sich die Situation in Nordchina rasch verändert. Anfangs der Woche schien es, daß die Nordarmee, die inzwischen Verstärkungen erhalten hatte, den Kampf in der Nähe von Paoting, So tien und Tschantschau aufnehmen würde, aus spä teren Nachrichten geht jedoch hervor, daß die Novdarmee weiter bis zur Linie Peting- Hankau zurückgewichen ist und Paoting geräumt hat. Dies geschah wahrscheinlich auf Grund eines Beschlus fes der Kommandanten der einzelnen Armee Ab teilungen, doch steht dieser Beschluß im W der spruch mit den Absichten Tschangsolins. Dadurch ist eine große Schlacht vermieden worden und es scheint, daß der allgemeine Rüd zug an der ganzen Front in nördi cher Richtung fortgesetzt werden soll. Die ersten Abteilungen der Sütarmee sollen sich bereits 20 Meilen von Peling gezeigt haben.
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Eschangfolin dankt ab?
Gleich links vom Haupteingang der Ausstelhung zieht sich eine Reihe glatter, prismatischer Gebäude, die beiden ersten in leuchtendem Rot, Preis des einzelnen Heftes 4 Kč. ein zweites in hellem Gelb im ersten ist die Jahresabonnement 40 Kč. Exposition der Stadt Brünn , im zweiten die Bestellungen sind zu richten an die Verwaltung der des Landes Mähren , im dritten die der ,, Tribüne", Prag II, Nekazania 18. Stadt Prag untergebracht. Diese Teile sind bereits fast fertig. Sier wie überall in der Ausstellung ist an Stelle des nüchternen Graphikons Tokio , 1. Juni. Wie Telegramme aus der früheren Expositionen lebendige anschauliche Es ist kein Zweifel, daß Brünn mit dieser Peking besagen, hat Marschall Tschangsolin Darstellung getreten: wie die Aufmerksamkeit des Ausstellung einen neuen Schritt auf feinem Wege Die gesamte Fläche des Hauptpalastes beträgt Rindes kann auch die des breiten Publikums nur zur Großstadt gemacht hat. Lärm, Volt, Wirbel die Vertreter der auswärtigen Mächte infor. 15.000 Quadratmeter er ist wohl eine der durch Anschaulichkeit gefeffelt werden. Schade, furz Betrieb" wird nicht nur heuer, sondern miert, daß er binnen turzem Peking größten und imposantesten Bauten des Kontt daß aus diesen drei Gebäuden die deutsche Sprache auch in späteren Jahren das vor kurzem noch räumen werde und alle Dispositionen zur nents. Den Architekten, dem Verfasser des ur- nahezu verbannt wurde. Selbst vom Standpunkt fo stille Gelände zwischen dem Roten Berg und Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung nach sprünglich preisgekrönten Entwurses, Ing. Ka- des Chauvmisten ist es unklug, die Würdigung dem Schreibwald beherrschen. Die Geschäftsleute der Räumung getroffen habe. lous, sowie den ausführenden Kräften, Herrn der eigenen Leiſtung den anderen Nationen zu der Stadt werden neue Geschäfte machen, das der Räumung getroffen habe. Valenta, ist wie zum dem gesamten Plan der von einem kleinen, heute noch unfertigen botani men. Vielleicht wird sich sogar die Hoffnung er erschweren.- Hinter dem Hauptpalaste, umgeben städtische Steueramt wird neue Steuern einnehAusstellung so auch zu der Vollendung des großen fchen Gärtchen steht der Clou der Ausstellung. füllen, daß durch die Einnahmen der Ausstellung Hauptpalastes zu gratulieren. Während diese Bier baben sich Absolon und Bala vereinigt das investierte soziale Savital man spricht von - London , 1. Juni.„ Evening News" berichtet Zeilen geschrieben werden, ist die Ausstellung daß dabei Sensation heraue lommen muß, ist flar! 100 Millionen wieder hereingebracht werden aus Tokio , daß nach zuverlässigen Berichten aus noch im Entstehen. Erst in ungefähr zwei Wochen Wer" A" fagt, muß auch„ Ba" sagen Absolon wird. Freilich kommen dem Nachdenkenden einige Peking Marschall Tschangsolin endgültig bewird Abschließendes zu sagen sein. In dem der wollte ein lebensgroßes Mammut aufstellen und Strupel, ob dieses Kapital vom Standpunkt der Wiſſenſchaft gewidmeten Teil möchte der Schreis mußte von Vata das Geld dazu nehmen so Stultur nicht hätte direkteve Verwendung finden schlossen habe, abzu danken und daß heute ber dieser Zeilen auf die Gruppe Biologie verweisen. Hier ist ein eigener Raum dem großen macht der eine Reklame für den andern. Nun können. Neben der Ausstellung und über ihr, abends eine amtliche Mitteilung in diesem Sinne verweisen. Hier ist ein eigener Raum dem großen steht es da, von Künstlerhand gewaltig und zum auf der Söhe des Gelben Berges, liegen Spitäler erwartet werde. Forscher gewidmet, dessen neuerwachter Ruhm - es soll vorkommen, daß man von dort Kranbe von der alten Kultur zur zeitgenössischen die Erschrecken ähnlich geformt, das Metfa für große Brücke schlägt. Gregor Mendel , dem Deutschen , und eine Kinder.- In dem Raum daneben wegschickt, weil fein Platz für sie da ist, es soll Brücke schlägt. Gregor Mendel , dem Deutschen , ist ein Stück der Mammutfundstelle von Unter- vorkommen, daß zwei Kranke ein Bett miteinist im felben Raume Purkyně , der slawische Wisternih rekonstruiert, darüber ein prächtiges ander teilen müssen. Und am anderen Ende der Forscher, zugefellt. Vieles in dieser und in den anderen Gruppen ist für den Fachmann be- Panorama einer diluvialen Landschaft mit Stadt, dort, wo die Motore der„ Königsfelder" itiant. Die Ausstellung foll ja vor allemt ver- hinter dem Sauptpalast ist das sogenannte andere. mammutjagenden Urmenschen. Gleichfalls rattern, dort ist in einer idyllischen Schlucht eine hinter dem Hauptpalaſt iſt das sogenannte andere. mit geringeren Sapitalien hergestellte juchen, zu zeigen, was die Forscher dieses Staates int Verlaufe der letzten zehn Jahre Elettrogut" poſtiert. Pflügen und Säen, Mähen Ausstellung für zeitgenössische Stultur zu sehen und Dreschen, Kochen und Waschen zum Ausbau der Wiſſenſchaft beigetragen haben. fann heute schon ohne Schweiß und Mühe durch Cicerone spielen und jeden wißbegierigen Fremd und Dreschen, Kochen und Waschen- alles das der eingeborene„ Grafel" wird bereitwilligst den diesen zehn Jahren zur einzigartigen Stadt der elektrische Kraft geleistet werden. Freilich ist das ling nach Schantung" führen. meiste, was wir hier sehen, heute noch Privileg fünf Hochschulen geworden feine Forscher leistung beigetragen. Auch die Ausstellung für Arbeit überlastet sind aber die lodenden Mög- wir wollen auch vordenken Prometheus doch wurde die Ruhe sogleich wieder hergestellt. baben nicht zum geringsten Teil zu dieser Gesamt der Besitzenden, derer, die ohnehin nicht von der
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es sind drei tschechische und eine
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Aber wir wollen ja nicht nur na chdenken, -
Demonſtrationen in Westüb und Garajewo.
Belgrad , 1. Juni. Die Nacht ist in Belgrad bollkommen ruhig verlaufen. Die vor dem Reſtaurant„ Der russische Zar" angesammelten zerstreut. In esküb ereigneten fich Neugierigen wurden, ohne Widerstand zu leisten, größere antiitalienische Demont strationen. Auch in Sarajewo veran stalteten jugendliche Elemente Manifestationen,
nur und nicht fein allzu zager Bruder wird die Zukunft weisen! Und deshalb drängen angenommen, in die Zukunft weisen! Und deshalb drängen wir die Kritik zurück, deshalb wollen wir auch von fionen von Neituno zweds Gewährleiſtung der unserem Standpunkt als Sozialiſten das Poſitive freien Handelsentwicklung Dalmatiens gefordert diefer Ausstellung anerkennen und die neuen wird. Möglichkeiten zum Lernen, die sie uns bietet, froh benüßen
Dir eine at cine Resolution
Das Strafgericht.
frohe Perspektive in eine Zukunft, in welcher der Perspektive in eine Zukunft, in welcher der ſtimmen Teil, in dem die Professoren der Hoch- Bauer sich vom biblischen Fluch befreien, die deutsche Fakultät vertreten ihre methodischen Dausfrau nicht mehr im drückenden Zoch der und fachlichen Refultate vorführen. Daneben aber Wirtschaft feufzen, in welcher die Menschheit aus hat namentlich die Ausstellung der Gesellschaft dem Reich der Notwendigkeit in das Reich der für Sygiene unter dem Gesamititel Streis Freiheit" eingehen wird, einen Blick in die Zudes Lebens" für das breiteste Publikum funft, in der Planwirtschaft und Gemeinwirt lebendiges Interesse. Aber auch die Abteilungen, schaft den Boden für eine glückliche Kultur glüd in denen vom Ministerium die Organija licher Zeitgenossen schaffen wird! welche anläßlich der blutigen Demonstrationen tion des Gesundheitswesens in der Wenn wir vom Eingang der Ausstellung Berlin , 1. Juni. ( WTB.) Nach dem endgül- am 30. Mai vor dem Restaurant„ Rusti Zar" Republik durch Bilder und Graphiken dargestellt die breite Avenue nach rechts wandern, so gehen tigen amtlichen Wahlergebnis haben von verhaftet worden waren, wurden polizeilich mit iſt, iſt allgemein interessant. An die Biologie wir zuerst am Pavillon des Radio- Journals vor- 41,295.102 stimmberechtigten 31,145.308 Perfo- ie 15 Tagen Arrest bestraft. Unter den Beschließt sich die Abteilung für den Schutz der bei, kommen dann zu dem Gebäude der Prager nen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Die traften befinden sich vorwiegend Privatbeamte, Naturdenkmäler an zahlreiche Bilder, Kunstakademie, vor Handelsgehilfen und Arbeiter. Gegen 25 Stu landschaftlich und botanisch bemerkensiverte Ge- anlage drei allegorische Figuren, die Malerei, Wahlbeteiligung beträgt mithin 75.4 Prozent. denten, welche gleichfalls verhaftet, aber nach biete, große Landkarten, in denen die des Schubes Plastik und Architektur darstellend, aufgestellt Von den abgegebenen Stimmen waren 30,724.478 Feststellung ihrer Identität in Freiheit gescht ben Bublifum das, was getan wurde und was und rechts von der Allee hin zwei größere Ge- Mandate hat sich gegenüber dem vorläufigen und wegen Beschädigung fremden Eigentums bedürftigen Lokalitäten eingezeichnet sind, zeigen sind. Dann folgen, nach dem Hauptpabillon, links gültig, 420.830 ungültig. An der Verteilung der worden waren, wird die Untersuchung wegen Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung noch zu tun ist. In den verdunkelten Gängen, bäude. Links der von Professor Architekt Bayer die zu beiden Seiten der Halle entlang laufen, einfach und geschmackvoll entworfene Pavillon amtlichen Gesamtergebnis nichts geändert.
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Nachdruck nerboten.
Mülhausen her hatte eine ganz andere Richtung. neue Im Ort selber waren neue Geschäftshäuser aufgetan, alle mehrstödig, die meisten Kasernen, kaum Der Baldamus und seine Streiche eine Straße kannte ich mehr.
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Den quälenden Hunger standhaft verbeißend schleppte ich mich weiter. Endlich nach sechsundzwanzigstündigem Marsche gingen die 99 Stilometer zu Ende und ich war in Birsfelden , einem Vororte Basels . Hier rutschte ich auf dem Trottoir aus und vertrat mir den Fuß derart, daß ich kaum weitergehen konnte. Eine Bäckersfran, bei der ich vorsprach, schenkte mir dreißig Rappen. So konnte ich den kranten Knochen schonen und mit der Elek trischen in die Stadt hineinfahren. Ich wußte die Wohnung meines Bruders und klopfte an. Seine Hauswirtin öffnete und sagte, er sei noch nicht da, ich möchte solange warten, bis er komme. Da hörte ich auch schon einen Schritt. ,, Was wünschen Sie?" frag'e er. Und es dauerte wirklich eine Weile, bis er mich erkannte. Er sagte nur: Da heim glauben sie, du seist tot".
Aber unser Haus fand ich doch. Es stand noch immer so geduct, wie eine Katze, die springen will. Hinter den Fenstern grüßten mich die alten Topfpflanzen. In der Werffta't flopfte der Vater Leder und fang ein Lied. Aus den Hofe flangen die ebenmäß gen Hammerschläge der zwei Schmiede. und schau, da am Valken, der vorsprang, hing fogar noch das Spatzennest, das ich so gut kanute! Einigemale ging ich ums Saus herum, wie wenn ich gebannt wäre, dann faßte ich ein Herz und trat in den Laden. Die Glocke schrillte. Es war noch der alte, gelbe Tisch, der da ſtand, dahinter die weitläufigen Schäfte mit den vielen Schuh schachteln. Die Luft roch noch so ledrig wie vor Jahren und in der Küche hörte ich die Mutter zur Schwester sagen:„ Elsi gib uffs Asse achtig, daß es nit abrennt. I müaß in dr Lade!"
rade kein Geld bei mir, könnt ihr mir keinen Kres, dit machen?" Sie sprach erschrocken:„ Aber ich tenne euch doch nicht!"" Nun," war meine Antwort ,,, mir scheint, wir zwei müßten uns doch gut kennen". Erst da schaute sie mir so recht unter Die Augen und noch einmal, und fing an zu zittern und zu schwanken, als wolle fie umfallen. Da war ich auch schon bei ihr. Jesus Maria!" rief sie, Du lebst noch?" Und hielt mich so fest, als wolle fie mich nie mehr loslassen.
Der Vater in der Werkstatt hörte den Schrei und meinte, es geschehe ihr etwas. Mit einem Rohrstiefel in der Hand bereit zum Zuhauen, lam er gesprungen. Als er sich zurecht gefunden hatte, schneuzte er sich, strich die Augen mit dem Hemdärmel und pfiff:" Du machst mir aber schöne Fayen!" Eine Viertelstunde später wußte schon das ganze Neſt: der Baldamus ist wieder daheim! Das Dorfgeschwätz rennt eben schneller, als der Saft im Telephondraht.
Der Mensch hat nur eine Heimat. Und Dann kam fie, aber erkannte mich nicht. Und niemand kann sie besser schätzen, als wer sie recht ich tat fremd, obwohl's mir ums Heulent war. lange entbehren mußte. Das spürte ich in allen Ein Paar Schuhe möcht ich", sagte ich. Welche Nerven. Einige Tage lang war es bei uns zu Fasson, welche Größe? So und so." Und wäh- Haus so still, wie in einer Stirche, in der ein WunEr ließ mir ein Bad herrichten und während rend mir die Muter eine Auswahl zusammen der geschehen. Die Schwester und jüngeren Brüder ich mich abschwenkte von Gliederfrost und Wander stellte. hatte ich Gelegenheit, sie selber zu betrach waren so sorglich um mich bemüht, als sei ich von dreck, ristete er das Essen. Weil er fah, daß ich ien. Ihre Bewegungen waren noch die gleichen einer schweren Strankheit aufgestanden. Vater und sehr müde war, hob er das Ausfragen und das wie früher, nur, wie es mir schien, etwas müh Mutter päppelten mich beim Essen wie ein Kind Erzählen für den andern Tag auf und brachte famer. Auch war ihr das Alter in das Haar ge- und schoben mir die besten Bissen zu, und der mich gleich zu Bett. Er selber schlief auf dem Sofa. stiegen. An den Schläfen schimmerte es bedenklich Bater ließ es sich nicht verdrießen, mir den VieriAls ich aufwachte, fag'e er: ,, Na. Großer, jest st's graut. Schließlich hatte ich nach langer Wahl und speck in ganz feine Streifen zu zerschneiden, damit doch Zeit, weißt du, wie lange du geschlafen hast? Qual ein Paar gefunden, die mir paßten und er beim Beißen keine Mühe macht. Beide schauten Zwei Nächte und einen Tag!" Ich konnte es kaum vierzehn Marf kosten sollten. Diese behielt ich an, mir auf den Mund, bis auch der letzte Bissen verglauben. Er sagte mir noch:„ Ich habe dir Kleider machte aber keine Miene, zu bezahlen, sondern schwunden war. Die anderen Tage hatte ich genug zurecht gemacht, die dir passen". Dann ging er ins redete von allerlei vom Wind und vom Wetter, zu in, das Dorf anzuschauen und bei Freunden Geschäft. Ich drehte mich auf die andere Seite von touren und von schlechten Zeiten und von und Bekannten Besuche zu machen. Freilich, wenn und schlief bis Mittag weiter. Erst dann stand ich unterschiedlichen Menschen. Endlich sagte die Wut diese nun meinten, ich würde ihnen auspaden, wie auf, zog mich an und fuhr mit der Elektrischen tet, sie müsse in die Stiche, sonst würde ihr das dreckig und elend mur's manchmal gegangen sei, nach meinem Heimatsori. Abendessen aubrennen. Ich griff in die Tasche, so irrten sie sich. Würmer ließ ich mir keine aus Hier hatte sich vieles verändert, während ich je nach dem Portemonnaie, zog die Hand leer der Naje ziehen. Wenn einer auzüglich wurde, for: in der Fremde gewesen war. Die Bahn von wieder heraus und sagte lachend:„ Ich habe ge- hatte ich Mittel genug, ihn schnell abfahren zu
geführt.
lassen. Das hatte ich gelernt. Aber alles schleift sich laſſen. ab. Das Außergewöhnliche ist schon nach wenigen Tagen gewöhnlich. Ich lebte in den Tag hinein und machte mir weiter feine Gedanken, aber schon zwei Wochen später sagte die Mutter, es wäre Beit, daß ich mich nach irgend einer Arbeit umfähe; die Leute hielten sich schon darüber auf, daß ich herumfaulenze. Ich müßte doch selber sehen, daß es besser sei, wenn etwas mehr Geld ins Haus fäme. Das würde auch dem Vater recht sein; er hätte sich zwar nichts anmerken laffen, aber sie wisse doch, daß ihn mein Nichts un plage. In der Nähe wohnte ein Schulkamerad von mur; dessen Vater war Meister in einer Seidenbandfärberei auf der Schusterinsel. Diesen fragte ich, ob er etwas für mich hätte. Er sagte, ich könne am nächsten Montag eintreten, wenn ich wolle. Vorher mußte ich mir Holzschuhe kaufen und ein leberkleid. Am Montagmorgen ging ich mit zur Arbeit. Der Fabrikportier schrieb mich ein und gab mir eine Bsechmarke mit einer Nummer drauf, die ich an einem Bratt aufhängente. Dann tam ich in einen Verschlag, wo ich- mich umkleiden konnte. Raum war ich fertig damit, schrillt ein Pfiff. Die Arbeit begann.
Der Meister wies mich einem älteren Fär ber zu, der mich anlernte. Ich kam kaum zur Bea sinnung, so viel gab's zu tun. Alles war mir neu: Das Gelärme der vielen Dampfhähne, das Sausen der Schwungmaschinen, das Platplatsch der großen Waschmaschinen, das Gluttern des herob schießenden Wassers. Dabei der ganze Raum dampferfüllt, kaum einen Schritt weit Aussicht, man stand im Nebel, wie auf einem Berg ob cinem Wintertal. Zuerst mußte ich helfen, Seidenbänder aus der Lauge zu nehmen. Diese wurden dann in einem Holztrog ausgewässert, von den Stöden genommen, ausgerungen und in der Wlaschine ausgeschwungen. Dann wurden sie auf die Sänge getragen zum Trodnen.
( Fortsegung folgt.)