Sonntag, 3. Juni 1928.
Der„ Bölferbund" der fapitalistischen Regierungen.
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Sette 3
im Flugzeug.
13
Tagungen, Wanderungen, Ferienreisen, Urlaubs- Brandlegungen angestiftet, sondern auch zumeist fahrten und sonstige Veranstaltungen, die die Größe über die von aderer Seite geplanten Brandstifund Ausdehnung unseres Gesamtvereines in der tungen unterrichtet. Bis jetzt liegen Geständnisse OSR. und im Auslande darstellen. Im besonderen über 15 Bandstiftungen vor. 15 weitere böswilverweisen wir auf die„ Führer- Soltion" der Ortslige Brandstiftungen bedürfen noch der Aufllä Die erste Etappe glücklich vollendet. gruppe, die alljährlich eine Reihe von Wanderungen rung. Die Zustände in dem in Frage kommen Honolulu , 2. Junt.( Renter.) Das Flug- in Brünn und Umgebung unternimmt und 3000 bis den Bezirk hatten zur Folge, daß dort Feuerverzeug„ Südliches Kreuz", das den Flug Naturschönheiten vertraut macht. Diese hat auch das Prämien abgeschlossen werden konnten. 1000 Teilnehmer des In- und Auslandes mit den sicherungen nur schwer und nur gegen größere Amerita- Australien in drei Etappen zurücklegen will, ist gestern um 12 Uhr 15 hier gelandet. Kapi-" Führerrecht" in den Macocha- Höhlen von der Mähr. Körperschaften, Vereine, 1 tän Charles Kingsfordsmith und seine drei Karst A. G. erhalten. Der Berliner Buchdruckergesangverein TypoKameraden haben also den Flug von Darland Gesellschaften, die den Besuch der Kultur Ausstellung graphia" in Prag . Gestern Samstag nacy ( Kalifornien ) nach den Hawai - Inseln mit dem mit der Besichtigung Brünns , seiner Umgebung und halb 3 Uhr nachmittags trafen im Sonderzug breimotorigen Flugzeug in 27 Stunden 28 Minus den Macocha- Höhlen verbinden, wollen sich wegen auf dem Masarykbahnhofe 130 Mitglieder des ten zurückgelegt. Sie durchflogen insgesamt 2408 berläßlicher Führung an die Ortsgruppe Brünn des genannten Vereines mit ihren Angehörigen, zu Meilen. Als das Flugzeug am Horizonte sichtbar Touristenvereines„ Die Naturfreunde". Brünn , fammen urgefähr 350 Personen ein. Zur Be wurde, begrüßte es das Pfeifen der Dampffirenen. Künstlerhaus, wenden. Daselbst erhalten unsere Nach der Landung wurden die Flieger von einer Mitglieder zum Besuche der„ Macocha Höhlen“ er. großen Menschenmenge begeistert begrüßt. mäßigte Einlaßkarten; Auskünfte sowie Prospekte Kingsfordsmith berichtete, daß sie während über die Macocha werden kostenlos erteilt. Schrift des Fluges einige Augenblide lang die Richtung lichen Anfragen ist Rückporto beizuschließen. verloren hatten und ziellos über dem Stillen Ozean herumirrten. Die Situation sei verzweijelt gewesen, da der Betriebsstoff schnell abnahm. Sonst sei der Flug glücklich von statten gegangen. Die Flieger hoffen, am Sonntag auf den Fidschi Inseln zu landen.
Der Feuerwehrhauptmann als
Brandstifter.
Běhounek noch am Leben befindet. Aus den Verhandlungen des Generals Nobile mit Běhounet ist bekannt, daß die Italiener auf die letzte Flug etappe über den Nordpol feinen Ausländer mits nehmen wollten, und Dr. Běhounek hat sich selbst seinen Verwandten gegenüber geäußert, daß er jich an diesem Abschluß an der Polarexpedition nicht beteiligen, sondern sich ausschließlich wissenschaftlichen Beobachtungen in Ringsbay widmen werde. Die Schwester Dr. Běhouneks hofft, daß er sich in Kingsbay oder an Bord des Hilfsschiffes„ Citta di Milano" befindet. Sein leytes Lebenszeichen wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. Mai in französischer Sprache von der Triester Radiostation aufgenommen.
Aus dem Lande der niedrigen Löhne. Nach grüßung der Berliner Gäste hatten sich der stehend erhalten wir eine Zuſchrift über die niedGesangverein der tschechischen Buchdrucker Typo- rigen Löhne, welche die Verladearbeiter im Hafen graphia", der Verbandsobmann der Buchdrucker Laube bei Tetschen erhalten. Wir bemerken Nome eet, Genosse Farla als Obmann der dazu, daß diese Zuschrift aus nichtsoziali „ Typograficka Beseda" und außerdem eine große stischen Streisen stammt: Die Bahn entlohnt Zahl deutsche und tschechische Buchdrucker ein- ihre Leute in einem derart, schlechten Maße, daß gefunden. Die deutsche sozialdemokratische Be- man von ihnen weder eine besonders rasche Arbeit girlsorganisation Prag war ebenfalls durch erwarten darf, noch etwa Extraleistungen, wie es mehrere Genossen beim Empfang verireten. Auch aber die herrschenden Verhältnisie erfordern Baußen, 2. Juni. Eine aufsehenerregende der deutsche Gesandtschaftsrat Heeren war er- würden. Es betrifft dies speziell die Verlade Aufklärung hat die starke Zunahme der Brände schienen. Die Prager Typographia" sang zur organe einschließlich der Verladeausscher( Wäger), in der Amtshauptmannschaft Bautzen gefunden. Begrüßung ein Lied, das die Berliner mit ihrem die Uferorgane und das Magazinspersonal. Bon „ Die Naturfreunde" find Aussteller bei Es handelt sich um Brandstiftungen, die Sängergruß erw derten. Im Namen aller ver- der früher seitens der Eisenbahn bezahlten Berder Briinner Kulturansstellung. teilweise bis 1924 zurückreichen. Im Laufe der tretenen Organisationen entbot Genosse Němeček ladeprämie ist nur mehr ein Bruchteil geblieben, Untersuchung sind zwölf Personen festgenommen sodann den Berliner Sangesgenossen die herzlich und so anerkennungswert es auch ist, daß die Der Reichsausschuß des Touristenvereines„ Die worden. Die Brandlegungen erfolgten teilweise, sten Grüße und hieß sie aufs freundlichste will Eisenbahn für den Güterumschlag während der Naturfreunde" in der OSR., Sit Aufsig a. d. E., um den Brandstiftern persönliche Vorteile zu fommen, für welche Ansprache der Reiseleiter obligaten Uoberstunden von der Berechnung der ist an der Kultur- Ausstellung in Brünn beteiligt verschaffen, teils handelt es sich um Gefäl danfte. Am Abend fand im Smetanasaale des tarifmäßigen Zuschläge absicht, kann doch den und war auch ein Vertreter desselben bei den Er- ligteitsatte gegenüber Freunden Repräsentationshauses ein Konzert statt, über Eisenbahn - Arbeitern, welche die eigentliche Arbeit verrichten, nicht zugemutet werden, daß sie auf öffnungsfeierlichkeiten anwesend. Unter Abteilung und Bekannten, denen solche Vorteile zu dessen Verlauf wir an anderer Stelle berichten. " E" Gruppe 19 Stulturvereine" sind wir im gewendet werden sollten. Erschwerend fällt ins Das Schicksal des tschechoslowakischen Be die Dauer und durch viele Monate hindurch die " Führer" der Ausstellung eingereiht. Wir zeigen an Gewicht, daß die Festgenommenen gleiters des Generals Nobile. Wie die PTTA. er Ueberstunden gegen eine jämmerliche Entloh Hand von Statistiken und Diagrammen die Mit- fast ohne Ausnahme selbst den Ortsfährt, hat gestern das Außenministerium der nung leisten" gliederbewegungen der Ortsgruppen, Ortsgruppen feuerwehren angehören. Der Feuerschechoslowakischen Gesandtschaft in Stockholm Reichstagung der sozialistischen Aerzte Gründungen, Ausbreitungsgebiete, Unterteilungen ip ehrhauptmann Gude aus Rathe über Ersuchen der Schwester des Metereologen Deutschlands . In Deutschland gibt es seit vielen des Gesamtvereines, Markierungen von Wegen hat sogar eine besonders attive Dr. Běhounek, der zur Besatzung der Italia" Jahren einen Verein sozialistischer Aerzte, der 11. a. m.; ferner Hüttenbilder, Aufnahmen von Rolle gespielt. Er hat nicht nur selbst gehört, Nachforschungen einzuleiten, ob sich Dr. zu Pfingsten seine Tagung in Dresden abhielt,
Daniels Werdegang.
Von Alfred Brin.
Slann ich bei Ihnen Beschäftigung finden?" Der Maurerpolier blidte von dem Gerist auf den Fragenden herab. Irgend etwas in dem Gesicht des Burschen, der auf der Straße stand, schien jein Mißfallen zu erregen.
Er warf einen Ziegelstein nach ihm. Daniel, der, eine Reisetasche in der Hand, nach Newyork gekommen war, um Arbeit zu suchen, schritt langsam weiter und blieb vor einem Schutzmann stehen.
önnen Sie mir nicht vielleicht sagen, wie ich.
Der Schußmann gab ihm einen Stoß, daß er zur Seite flog. Salten Sie mit Ihren dum men Fragen nicht den Verkehr auf!"
Einige Augenblicke später traf Daniel einen Herrn, dessen glänzender Zylinder und tadelloser Hut auf einen reichen Kaufmann schließen ließen. Bitte, könnten Sie mir vielleicht sagen.?" Der andere fah ihn mißtrauisch an und be schleunigte seine Schritte. Unschlüssig war Daniel tehen geblieben.
Er blickte um sich, schaute hinauf nach der Spitze eines Wolkenkrabers. Wie solle er Beschäftigung finden? Den ganzen Tag und die ganze nächste Woche suchte Daniel vergebens Arbeit. Eine Wallstreet - Firma hatte in der Zeitung einen Stenotypisten gesucht. Können Sie stenographie ren?" wurde er gefragt. Nein, aber ich will es versuchen." Da warfen sie ihn beinahe den FahrStuhlschacht hinunter.
Daniel war nicht entmutigt. Am nächsten Tage suchte er vierzehn Inserate in den Zeitungen aus, die ihm geeignet erschienen.
Waldorf Astoria brauchte einen Küchenchef. Daniel meldete sich. Können Sie tochen?" ,, Nein, aber machen Sie einen Versuch mit mir. Geben Sie mir ein Ei, und Sie werden sehen, wie ich es zubereiten werde." Sie jagten ihn hins aus. Dem armen Daniel rollten die Tränen aus den Augen.
Am nächsten Tage meldete er sich als Telegraphist. Man bedauerte, ihn nicht anstellen zu
tönnen.
Vierzehn Tage suchte Daniel bereits Beschäftigung. Ein- oder zweimal hatte er Arbeit gefunden, aber sie bald wieder verloren.
Sturze Zeit war er Agent einer Versiche rungsgesellschaft gewesen, aber er wurde entlassen, weil er nicht lügen konnte. Dann fand er Anstellung als Kassierer einer Winkelbank, aber er genügte nicht, weil er feine Schecks fälschen konnte. So Tage, Wochen und Monate. Daniels fleine Barschaft war aufgezehrt, und er wußte nicht, wovon er leben sollte. Er aß Früchte von den Bäumen und trank Wasser aus den Pumpen, die von mitleidigen Menschen für durstige Pferde aufgestellt worden waren.
Langsam begann sich der harmlose, gutmütige Bursche zu ändern. Seine Züge wurden hart und gefühllos. Die Großstadt hatte ihnen ihren Stempel aufgeprägt.
Eines Nachts ging Daniel durch die mens schenleeren Straßen. Erbittert hob er die Faust drohend gegen die Lichter der grausamen Stadt.
Ich habe alles getan, um anständig durch die Welt zu kommen. Jetzt werde ich andere Mit tel versuchen."
Ein elegant gekleideter Herr ging vorüber. Daniel faßte ihn an der Brust.
Was wollen Sie von mir? Fragen Sie nicht nach der Arbeit, ich habe keine zu vergeben."
" Ich will keine Arbeit," erwiderte Daniel| drohend. Ich will Geld."
Der andere atmete erleichtert auf. ,, Das fönnen Sie haben. Hier sind zehn Dollars. Trinken Sie einen Whisky." „ Geld, Geld."
Wie Feuer rannte es durch Daniels Adern. Ja, ich will trinken."
Die Lichter einer Bar leuchteten ihm freund lich entgegen.„ Geben Sie mir einen Whisky," rief er und warf Geld auf den Tisch. Und je mehr er trank. desto klaver wurde ihm, daß er bisher einen falschen Weg eingeschlagen hatte. Als er die Bar verließ, war er mit sich im Reinen. Erbittert hob er die Faust.
Und er bemerkte mit Genugtuung, daß die Passanten ihn jetzt respektvoller als früher beachteten.
An der Ecke der Straße stand ein Schutzmann. Daniel ging stracks auf ihn zu und vem pelte ihn an. Der Schutzmann lächelte und drohte mit dem Finger. Es war derselbe, der ihn einst angeschnauzt hatte, weil er sich erlaubte, einer Straße zu fragen.
Am nächsten Morgen betrat er den Laden eines Waffengeschäftes.
Ich bitte um einen Revolver." " Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß das Waffentragen verboten ist," sagte der Verkäufer. Wünschen Sie einen Revolver für Spielereien oder für den täglichen Gebrauch? Hier ist ein guter Familienrevolver."
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Vor dem schönsten Gebäude blieb er stehen und zog die Selingel. Ein Mann in Livvee erschien in der blendend erleuchteten Vorhalle.
" Ich möchte den Herrn des Hauses sprechen," sagte Taniel, den Revolver in der Hand.
,, Der Herr ist in seinem Arbeitszimmer und wünscht, nicht gestört zu werden."
Führen Sie mich zu ihm."
Im ersten Stock saß ein Mann an einem Schreibtisch. Ein ehrwürdiger Gres mit menschen freundlichen Zügen. Vor ihm lag ein Berg von Goldmünzen.
,, Wer sind Sie?" fragte Daniel. Ich bin ein Menschenfreund. Ich stifte Medaillen für Helden. Ich gebe dem Schiffstapitän, der einen neuen Schnelligkeitsrekord aufstellt, einen Preis. Ich belohne Feuerwehrleute, die mit Gefahr ihres eigenen Lebens andre aus dem Fenster werfen. Ich sende amerikanische Missio nen nach China , chinesische Missionäre nach In dien , indische Missionäre nach Chicago ."
,, Gut", sagte Daniel. ,, Auch Sie sollen Ihre Belohnung erhalten."
Ein Knall und der Menschenfreund fiel leb los zu Boden. Daniel füllte seine Taschen mit Gold.
Von der Straße scholl lauter Lärm herauf. „ Die Polizei!" stammelte Daniel ,,, ich muß Feuer an das Haus legen und in der allgemeinen Verwirrung zu verschwinden suchen."
Er entzündete ein Warsstreichholz, riz seinen Zelluloidfragen ab und steckte ihn in Brand. Große Flammen schlugen zum Fenster hinaus.
" Feuer....! Feuer....!" erscholl es draugen und lange Reihen bildeten sich, um der Feuerwehr beim Löschen behilflich zu ſein. Das
Wasser wurde auf die Nebenhäuser geschleudert, über die ganze Straße und rann in Strömen auf die erregte Menge nieder.
Daniel, der an einem offenen Fenster ins mitten der Flammen stand, hatte inzwischen sein nen Revolver geladen. und schoß blind in die Menge. Von hundert Revolvern wurde das Feuer erwidert.