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Dělnická akademie
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8. Jahrgang.
aldemokrat
POSTA
der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.
Dienstag, 5. Juni 1928.
Agrarier und Induſtrielle Bombenattentat auf schan solin.
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hat einmal gesagt, daß die Arbeiterschaft Desterreichs nicht nur am apitalismus leide, das heißt, an der AusDer Marschall verwundet, fein Waggon zertrümmert. Der vorläufige Ueberschlag Japans über das Ergebnis seiner letzten Aftion in China weist per beutung durch die Besizer und Beherrscher des Pering, 4. Juni. Während sich Tsch ange| Verdächtigen wurde verhaftet und auf der Saldo trop äußeren Erfolges ein beträchtliches Kapitals, sondern an der Unentwidelt- solin im Extrazug auf der Fahrt von Pefing Stelle hingerichtet; auch eine Reihe von Minus auf. Das eigentliche Ziel, die vorläufige heit des Kapitalismus in Desterreich, an der nach Mulden befand, wurde auf ihn ein Bomben Muldener Beamten wurde verhaftet. Unterbindung des südchinesischen Vorstoßes auf Zurückgebliebenheit der österreichischen In attentat verübt, bei der er im Geficht leicht ver Tschangsolin verließ sofort den Zug und be. Beling und die Aufrechterhaltung der Stontrolle dustrie gegenüber der Industriewirtschaft anderer letzt wurde. Von seiner Begleitung wurden meh- gab sich im Automobil ins Hauptquartier nach des Gleichgewichs zwischen Nord und Süd, der europäischer Länder. Diese ökonomische Rückere Personen getötet oder verwundet. Der Zug Mulden, wo er heute vormittags cintraf. 3ng Angelpuntt der japanischen Chinajorgen, ist auch ständigkeit hatte niedrige Löhne und häufige schen Bahn, als von dieser Brücke auf das Dach durchschnitt gerade die Brücke der jüdmandschuri diesmal wieder erreicht worden. Allerdings ent Japanischen Meldungen zufolge sollen die steht die große Frage, ob der Aufwand au AuArbeitslosigkeit zur Folge, welche den ohnehin des Salonivagens, in dem Tschangsolin sich auf- Bomben sowjetrussischer Erzeugung strengungen der Mithe wert war und wie lange ausgebeuteten Arbeitern den Kampf um die hielt, zwei Bomben geworfen wurden, sein. Nach Meldungen aus Schanghai wurde ein Japan noch imstande sein wird, mit Erfolg die Eristenz noch mehr erschwerten. die eine große Verwüstung aurichteten. Die Bes Waggon durch die Explosion vollkommen zer- Rolle des obersten Schiedsrichters in China zu faßung des Zuges streute die Umgebung sofort trümmert und vier andere Waggons gerieten in spielen. Militärisch wird das zwar noch eine mit Maschinengewehrfeuer ab. Eine Anzahl von Brand.
Aehnlich kann man von den Arbeitern der Tschechoslowakei behaupten, daß sie nicht nur leiden an der Ausbeutung durch das industrielle Kapital, sondern daß dieses Uebel noch verschärft wird dadurch, daß das Industriefapital nicht
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Ordnung aufrecht erhält.
erfolgt.
gewisse Zeit möglich sein, obwohl sich auch hier die Machtverhältnisse immer mehr zu ungunsten Japaus verschieben werden.
Einigung Chinas ? Diesmal haben die japanischen Truppen trob imstande ist, die Intereſſen der Industrie selbst Die Bildung einer Regierung aus stern vollkommene Ruhe. Sämtliche Soldaten ihrer geringen Zahl die schlecht bewaffneten und Peting, 4. Juni. In Peking herrschte geschlecht disziplinierten Scharen der chinesischen wahrzunehmen, sondern daß die Wirtschaftsstern vollkommene Ruhe. Sämtliche Soldaten Nationalarmee. noch meistern können, aber politik des Landes von den Agrariern beherrscht allen Teilen Chinas wahrscheinlich haben die Stadt verlassen, in der jeßt Polizei die die Anstrengungen der chinesischen Natiound ganz auf die Interessen der landwirtschaft- London , 4. Juni.„ Times" meldet aus nalisten zur Stärfung ihrer militärischen Schlaglichen Besitzklassen eingestellt ist. Bei jeder Ge- Schanghai: Die Aujicht in hiesigen chinesischen traft sind groß und von sichtbarem Erfolg legenheit werden die Induſtriellen von den Kreisen ist, daß Tschangiolins Abreise aus Pet ng Die Südtruppen in rascher Verfolgung. begleitet. Ihre friegerischen Erfolge, das AnAgrariern regelrecht über das Ohr gehauen. Pefing, 2. Juni .( Reuter.) Außer den Ge- stiges und die Stärfung ihrer finanziellen Hilfs Man sehe sich nur einmal die Struktur neure in Nordchina bedeute. Fengjujiang sei der eigentliche Machthaber. Möglicher fechten bei Liuli und an der Front nördlich von quellen werden die Kuomintang sehr bald in die unserer Steuern an: Der ganze große Mißweise werde ein sogenannter Re- Saufau werden feine Stämpfe gemeldet. Der Lage verfeßen, den Vorsprung Japans einzuholen, brauch, den die Agrarier mit ihrer politischen gierungsausschuß gebildet werden, Truppenkommandant in der Provinz Schansi er Das Bild von Tinauju wird sich bei fünftigen Macht treiben, geht daraus schlagend hervor. er sich aus den Vertretern der verhielt Instruktionen, sofort die Offenſive zu betonflikten, die sich bei der augenblicklichen EinDie großen Grundbesitzer auf dem Lande, so- schiedenen Teile Chinas zusammen ginnen, rasch vorzugehen, damit sich so die stellung des offiziellen Japan zum China Problemt wohl diejenigen, die schon vor der Bodenreform ießt. Angenommen, daß eine solche Regierung mandschurische Armee nicht ohne Rampf und in notwendig wiederholen müssen, schon in furzer etwas besessen haben, als auch diejenigen, welche gebildet werde, müßten die Mächte bald die Frage Ordnung zurückziehen könne. Ein großer Zeit von Grund auf ändern. für billiges Geld aus diesem großen Fischzug der Anerkennung erwägen. Die Japaner Teil der Abteilungen der Nord- Die Einsicht, daß; Japans dauernde Einder Stapitalistenklasse die fettesten Stücke an ich glauben nicht, daß die Schwierigkeiten Chinas armee bat Beling bereits paffiert. mischung in die chinesischen Angelegenheiten seinen geriffen haben, sahlen faſt for ſeine Siener vorüber seieu; man könne aber haffen, daß eke Eine Störung der Ordnung ist bisher nich Intereſſen mehr ihanet als me, headli im Zunehmen. Zwar steht das Kabineti Tanala Die ländlichen Bejisklassen sind in dieser Be- Wendepunkt zum Bessern erreicht ist. noch immer unter dem Einfluß der Männer der ziehung viel besser daran als es ihre Stlassenstarken Hand. In den Kreisen der Industrie und genossen im alten Desterreich gewesen sind, in Grekutivizung der 2. Internationale. des Handels regt sich aber eine Gegenströmung, jenem Desterreich, das infolge des Einflusses der Feudalen ohnehin die agrarischen Interessen dium der Sozialistischen Arbeiterinternationale Die Erinnerung an die harten Schläge, die der jaBrüssel, 4. Juni. Heute trat das Präfi- die auf einen Abbau der Gewaltpolitik und zu einer ehrlichen Verständigung mit China drängt. geschont hat. Trotzdem ist es für die Agrarier jezt noch besser. Im Jahre 1898 hat in unter Vorsitz Hendersons zusammen, dessen panischen Wirtschaft durch die verschiedenen BoyBöhmen, Mähren und Schlesien die Grund- Berlin , 4. Juni .( Eigenbericht.) Die sozial- Hauptberatungsgegenstand die Vorbereitung des fottbewegungen des letzten Jahrzehnts zugefügt steuer 27 Millionen Stronen betragen, 1925 demokratische Frallion des Reichstages ist für internationalen Sozialistenkongresses in Bris- worden sind, wirkt hierbei nicht minder start als Mittwoch den 11. Juni zu ihrer constituierenden betrug ſie 76 Millionen Kronen. Trotzdem die Süßung einberufen, in der aug die Frage der es fel bildete. Das Präsidium beschloß, daß die so- die Furcht vor einer neuen Abwehrbewegung. So gut geht es der japanischen Wirtschaft Preise mehr als zehnmal fo hoch sind wie 1898, gierungsbildung zur Beratung commen wird. Die zialistischen Parteien das Recht haben, auf eigene nicht, daß sie sich den Luxus eines auch nur furzen ist die Grundsteuer etwas über dreimal jo Grundlage für diese Verhandlungen werden die Verantwortung Gäste und Vertreter der soziali- Berlustes seines besten Abnehmers leisten kann. hoch als vor 30 Jahren, das heißt, sie bringt Beratungen des Parteiausschusses bilden, der stischen Eingeborenenbewegung in den Kolonien Man weiß hier sehr genau, daß es China diesmal in Wirklichkeit nur ein Drittel dessen ein wie morgen in Köln zusammentritt. Der Parteifrüher. Wie ist es nun bei den Induſtrie ausschuß; fann allerdings feine bindenden Be- einzuladen. Auf dem Programm des Kongresses steuern? Sind sie etwa auch nur ein Drittel schliffe fajjen, sondern gibt nur Gutachten ab; wird sich das Problem der Abrüstung, der Koloder Steuern von 1898? Prüfen wir: Die all die Reichstagsfraktion handelt aber nach eigenem nien, die Nachkriegswirtschaftslage und die weltgemeine Erwerbsteuer betrug 1898 etwa 13 Ermessen und sie ist direkt dem Parteitag verant- politische Lage befinden. wortlich. Millionen, 1925 aber 197 Millionen Kronen. die besondere Erwerbsteuer machte für den
demokratic.
Re
mit dem wirtschaftlichen Kampf bitter ernst ist, und daß die füdchinesische Regierung ihre Stellung zur Boykottfrage unter dem Eindruck der Ereignisse von Ifinansu von Grund auf geändert hat. Wäh
rend sie bisher mit Vorsicht manöverierte, um jedem Konflikt mit Japan aus dem Wege zu gchen, hat sich jest auf ihre Anregung bereits ein Staat 1898 etwa 13.5 Millionen, 1925 aber wirtschaftlichen Zölle erschweren es ungemein, zu| agrarischen Brennercen ein größeres Kontingent komitee zum Stampf gegen die wirtschaftlichen Beziehungen mit Japan " gebildet, das die bisher 280.5 Millionen Stronen aus. Während also Abschlüssen von Handelsverträgen mit zugewiesen als den induſtriellen und augenblid abgeblasene Bewegung organisieren und fördern die Grundsteuer nominell auf das Dreifache gewissen Ländern zu kommen. So verliert lich will man das Spirituskontingent wieder foll. Sandelskammern und Exporteure haben die gestiegen ist, stieg die allgemeine Erwerbsteuer unsere Industrie den Absatz in Polen und Jugo- erhöhen, aber die Erhöhung soll einzig und japanische Regierung daraufhin dringend ersucht, auf das fünfzehnfache, die besondere gar auf flawien nur deswegen, weil die Agrarier Ge- allein den landwirtschaftlichen Fabriten zugute den Konflikt nicht bis zum äußersten zu treiben das zwanzigfache. Wohl ist das Wachstum der treide und Vich aus diesen beiden Ländern zu kommen. So gerät die Spiritusindustrie ebenso und vorgeschlagen, daß sich Japan an die Spitz Industrie seit 1898 größer als das der Land- uns nicht hereinkommen lassen wollen und die wie die Zuckerinduſtrie immer mehr unter einer internationalen Intervention zur Beilegung wirtschaft. Daß aber die Industrie fünf- bis Einfuhr von landwirtschaftlichen Produften aus agrarischen Einfluß, jogar in den Banten der inneren Stonflikte in China stellt. Unter dem Druck der ökonomischen Tatsachen sechsinal rascher gewachsen ist als die Landwirt- diesen beiden Ländern durch hohe Einfuhrzölle seßt sich die Macht der Agrazier immer mehr schaft, wird niemand behaupten, obzwar die erschweren. Deswegen sperrren sich die agra- durch, und es werden die Industriellen in wird Japan China gegenüber im entscheidenden Erwerbsteuer, welche Industrie und Handel rischen Staaten, denen wir Industrieartikel ihrem Stredit von den agrarisch geleiteten all stets zum Zurüchweichen genötigt sein und feine imperialistische Volitik auf Drohungen bezahlen, in diesem Maße mehr zugenommen hat liefern könnten, von uns ab, die Handelsver- Banken abhängig. Es gibt sogar Induſtrielle, schränken. Diese Taftit verbürgt auf die Dauer als die Grundsteuer, welche die Agrarier zahlen. tragsverhandlungen stocken und die Indu- die nicht wenig stolz darauf sind, in der Agrar- den Sieg der chinesischen Unabhän Was die Steuern betrifft, bereichern sich also striellen müssen dies mit Erschyverung des partei eine Rolle zu spielen, wir erinnern nur gigteitsbewegung. Praktisch ist Japan die Agrarier nicht nur auf Sosten der Arbeiter Erportes bezahlen. an den in anderen Staaten faum denfbaren also nicht imstande, die Wünsche seiner Jingos zu - darüber haben wir schon oft geschrieben Dasselbe Schauspiel konnte man bei der Umstand, daß der Präsident des größten Indu befriedigen und setzt sich außerdem moralisch der sondern auch auf Kosten der Industric. Beratung der Sozialversicherungsstricwerkes des Landes, der Skodawerfe, ein Gefahr aus, den Rest der noch bestehenden Sym pathien der Kuomintang zu verlieren, die in Dieselbe Uebervorteilung mußte sich die In- novelle beobachten. Die Agrarier haben in Agrarier iſt. duſtrie bei allen möglichen anderen Gelegen- der Novelle durchgesetzt, daß die Beiträge in So geht die Entwicklung dahin, die In Japan bisher den großen stammverwandten Helfer heiten gefallen lassen. Man erinnere sich nur den beiden niedrigsten lassen noch weiter dustrie und Industriellen immer mehr unter gesehen haben. Die Reaktion Chinas auf das Verhalten an die Revision des Zolltarifs, die herabgesetzt werden. Diese Serabsetzung kommt das Kommando der Agrarier zu bringen. Das im Jahre 1926 vorgenommen wurde. Die nur den landwirtschaftlichen Grundbesitzern zu wäre ansonsten eine Angelegenheit, die die Japans führt zu gleichen Sonsequenzen wie die Versuche der Sowjets. Es zeigt sich, daß weder Agrarzölle wurden durchwegs erhöht, die Folge aute, weil so niedrige Löhne eben nur in der Induſtriellen allein angeht. Aber es ist insofern Imperialismus noch Kommunis. davon war, daß die Arbeiter den Ausgleich ihres Landwirtschaft gezahlt werden. In diesen beiden zu einer öffentlichen Angelegenheit ge- mus die Einigung und die Pazifierung Chinas Lebensunterhaltes durch Lohnforderungen zu Klaſſen wird die Versicherung paffiv gebaren worden, als diese Herrschaft der Agrarier über bringen werden, und daß sie diesen notwendigen erreichen trachten mußten. Während es im In- und die Eingänge aus den hohen Selassen wer- die Industriellen zu einer Wirtschaftspolitif Prozeß nur stören, bestenfalls aber aufhalten. Der teresse der Industrie gewesen wäre, sich mit den den das Defizit, das da entsteht, ausgleichen führt, die einem Agrarstaat aber nicht einem Irrtum beider scheinbar so grundverschiedener, Konsumenten gemeinsam gegen tenerere Lebens- müssen. So müssen die Induſtriellen den Industriestaat entspricht. Die Wirtschaftspolitik aber in ihren Auswirkungen so eng verwandter mittel zu wenden, haben die Vertreter der In- Agrariern auch noch die Sozialversicherung becines industriellen Exportstaates wird so infolge Extreme besteht in der vollständigen Verkennung dustriellen im Parlamente sich einfach vor den zahlen. Die Industriellen mögen sich nur die der Unterordnung des industriellen unter das der Dinge, die in China wirklich vorgehen. Japan Wagen der agrarischen Interessen einspannen Verhandlungen des Wirtschaftsbeirates über das Agrarfapital entsprechend den Interessen des wie Sowjetrußland glauben die große Umwälzung, die China geistig und ökonomisch erlebt, durch laſſen und diesen Wagen wie geduldige Ochsen Spirituskontingent anschauen und landwirtschaftlichen Großzbeſißes geführt, was äußere Mittel beeinflussen zu können. Das iſt gezogen. Die Folge dieses gegen die Interessen werden daraus erkennen, wie die Agrarier das Jahr für Jahr den in den Induſtrien beschäf unmöglich, denn jeder Eingriff von außen stört der Induſtrie gerichteten Verhaltens müssen abermals Vorteile auf Koſten der Induſtrie zu tigten Arbeitern des Landes immer die wichtigſte Voraussepung der Konsolidierung nun die Industriellen büßen. Die hohen land- erreichen suchen. Fast Jahr für Jahr wird den schwereren Schaden bringi.
des Reiches der Mitte: seine friedliche Entwicklung.