Sonntag, 17. Juni 1928.

Devisenturie.

Prager   Surse am 16. Juni.

Geld

Ware

100 holländische Gulden

1358 95

100 Reichsmart..

1864.95

100 Belgas.

100 Schweizer& rants

1 Pfund Sterling

804.10 469.65 648.75 164.23

808.10

172.65 651.75

100 Lire

100 franzöfifche rants

100 Dinar

1 Dollar

100 Bengös.

100 polnische Bloth

100 Schilling

83.60 34.00 59.15 59.65 587.82

590.82

478.20 476.20

Ein Willkommen dem 11. internationalen

Hutarbeiterkongreß in Prag  .

Volkswirtschaft.

Seite 5.

Ein Jubiläum der tschechischen

Genoffenschaften.

Gestern und heute feiern die tschechischen Ge­nossenschaften ihr zwanzigjähriges Jubiläum, bei welchem vor allem ein Kongreß der tschechischen Genossenschaften stattfindet, an dem hervorragende Genossenschafter aus der ganzen Welt teilnehmen. Der Jubiläumskongreß ist der Erimerung an die

Heute tritt in Prag   im Verbandshause des| wohl finanziell unterstützt als auch dadurch, daß 165.28 But und Filzwarenarbeiterverbandes der elfte er dem Genossen Staub die Zeit und Möglichkeit 176.72 178.1/ internationale Sutarbeiterfongreß zusammen. Die gab, die Arbeiten des Bundes zu erledigen. Vertreter der freien Sutarbeiterorganisationen Obwohl die Hutarbeiter der deutschen Ge­der ganzen Erde, soweit sie dem internationalen bicte der Tschechoslowakei  , die im Verbande der Bunde angeschlossen sind, werden ihre Vertreter Arbeiter und Arbeiterinnen in der Bekleidungs 376.021 879.92 entfenden, um zu wichtigen Fragen dieser Be- industrie, Sitz Reichenberg, organisiert sind, auf Gründung des Verbandes der tschechischen Genos­rufsgruppe, aber auch zu wichtigen allgemeinen Grund der Statuten des internationalen Bundes senschaften und der tschechischen Großzeinkaufsgesell Gewerkschaftsfragen Stellung zu nehmen. Das demselben nicht offiziell als Mitglieder ange- fchaft gewidmet. Aus wie fleinen Verhältnissen die internationale Sefretariat des Bundes batie auf hörten, bestand doch das innigste und brüderischechischen Genossenschaften erwachsen sind, geht Grund des Beschlusses des levien Kongresses fei- lichste Verhältnis zwischen dem Verbande und daraus hervor, daß das Eigenkapital der tschech nen Sig in Monza   in Italien  . Genoffe Reina, dent internationalen Sutarbeiterbund. Die Auf- fchen Großeinkaufsgesellschaft bei ihrer Gründung der schon in der vorletzten Beriode als Sekretärnahme der Sektion der Sutarbeiter des Verban- im Jahre 1908 nicht mehr als 450 Kronen betrug, des internationaler Bundes amtierte, batte trots des dürfte voraussichtlich auf dem Kongreß auch wozu noch 600 Kronen ausgeborgtes Geld kam. aller Gefahren und Schivierigkeiten auf dem vollzogen werden. Das gemeinsame Zusammen Berkauft wurden Zündhölzchen und Kaffee in Pariser   Stongreß diese Funktion neuerlich über- arbeiten der deutschen und tschechischen Sutarbei- inflilogrammpateten! Dem Verbande gehörten nommen. Durch den fascistischen Terror in ter in diesem Staate war übrigens troß aller im Jahre 1908 86 Genossenschaften mit etwas Italien   mußte er aber im Laufe des vorigen Schwierigkeiten seit der Gründung des Verbans über 14.000 Mitgliedern an, während heute der Jahres die Funktion zurücklegen und es führten des gegeben. Die Zukunft wird zweifellos einen Verband 1139 Genossenschaften mit über 450.000 von da ab der Präsident des Bundes, Genosse noch innigeren Zusammenschluß als bisher er Mitgliedern in seinen Reihen vereinigt. Der Um­Friz Staub in Aftenburg gemeinsam mit dem möglichen, damit durch gemeinsame Zusammen- fag beträgt 1.202 Millionen Kronen. Genessen Millan in Paris   die Organisations arbeit die Lage der Hutarbeiter beider Nationen gefchäfte interimistisch. gehoben wird.

Elternliebe in der Vogelwelt. Der Warnsdorfer Abwehr" schreibt ein Mitarbeiter: Welche Liebe die Bogeleltern ihren Jungen entgegenbringen, konnte ich biefer Tage beobachten. Auf einem Spaziergange hörte ich plöglich das ängstliche Geschrei eines Am felpaares und bemerkte, wie die Vögel mit ge­träubten Federn hin und her hüpfen. Ich suchte sie Ursache zu ergründen. Da bemerkte ich in einem niederen Strauche ein flatterndes Junges, das ent­weder das Nesthäkchen oder noch nich: fliegereif war Etwas entfernt von diesem Strauche aber schlich sich eine junge Kaße heran. Ich machte mich mit dem Stode schlagbereit. Doch es kam nicht so weit. Als fich die Kaße immer mehr dem Strauche näherte, wurden die alten Amseln immer wütender und endlich ich wollte meinen Augen nicht trauen gingen fie mit ihren Schnabeln auf die Räuberin los, was fie öfters wiederholten, so daß der jungen Kape die Luft verging, nach dem Vogel zu springen. Die Tiere flogen mit einer solchen Schnelligkeit, Wut und Ge walt die Katze an, daß diese nicht Zeit gewann, sich zu wehren und endlich Reißaus nahm, ohne daß ich den Tieren zu Hilfe zu kommen brauchte. Erst, als die Katze ein großes Stück vom Strauche entfernt war, gaben die alten Amseln die Verfolgung auf und besorgten die Fütterung ihres Jungen, das dann nach einigen mißglückten Versuchen auch die Kraft und Kunst besaß, den Weiterflug zu wagen. Brünner Ausstellung und Angestellten- Tagung. Wie uns von der Geschäftsstelle Brünn des Allge­meinen Industrie- Angestellten Verband Reichen berg mitgeteilt wird, fendet im Rahmen der Sul­turausstellung in Brünn   eine Tagung der Ange stellten statt. Die Haupttagung findet am 8. Juli d. J., vornrittags in Brünn   statt, bei welcher der Zentralsekretär Florian Bergmann aus Rei­denberg das Saupireferat erstatten wird. Für die Teilnehmer dieser Tagung ist auch der Besuch der Sulturausstellung vorgesehen und sie genießen auf den Bahnen eine 33prozentige Fahrpreisermäßi gung. Die Geschäftsstelle sorgt auch für Quartier and gute Verpflegung, für Führung bei Besichti sung der Stadt und ihre Umgebung und ist berett, allen nach Brünn   kommenden Angestellten mit

Wir begrüßen die Abgesandten der Hut arbeiterinternationale, welche in den nächsten Tagen ein großes Stück Arbeit zu leisten haben, auf das herzlichste und hoffen und wünschen, daß ihren Beratungen ein voller Erfolg im Interesse der Weiterentwicklung der freien Hutarbeiter organisationen der ganzen Erde beschieden fein

Die Schwierigkeiten, die durch die Ver­legung der Leitung nach Altenburg   entstanden, wurden aber durch die opfernde Tätigkeit, vor allem des Genossen Staub, überwunden, so daß der Bund ohne größere Hindernisse seine Ver­pflichtungen erfüllen fonnte. In besonders ent­gegenkommender Weise hat der deutsche Hut arbeiterverband in Altenburg   die Tätigkeit jo- möge.

Also müssen französische Zollbeamte an dem Betrug beteiligt jein! Die Verhandlung tagt noch! Der Stapitän wird verurteilt werden!

Die tschechischen Genossenschafter sind zu ihren großen Erfolgen, an die das jetzige Jubi­läum lebhaft erinnert, berzlich zu beglückwünschen.

Internationale Minimallöhne.

Dir Entwurf der Arbeitskonferenz.

Der hauptsächliche Teil der Verhandlungen der Internationalen Arbeitskonferenz in Genf  war am Donnerstag der Diskussion über den Konventionsentwurf der Minimallohus halle gekommen waren. Die Augen der jungen kommission gewidmet. Mit 31 Stimme Frau leuchteten auf, sie hauchte eine Zustim gegen 7 bei 8 Enthaltungen hat sich die Stom mung in den Tag hinein, die im Lärm ertrank. mission auf ein kompromis geeinigt, das Interdessen waren sie an der Sperre ange den Regierungen die Freiheit läßt, die Ausdeh­Wer eigentlich auf die Auflagebant gehört, das langt, standen in einen Knäuel gepreßt, ihr Benung der Minimallohnfestsetzung zu bestimmen. ist der Kapitalismus, der mit einem Schiffs gleiter lieferte feine Bahnsteigkarte ab, fam ihr Arbeiter und Unternehmer sind gleichberechtigt untergang ein rentables Geschäft macht und ge- dabei ganz nahe und fixierte die kleine Geld- bei der Festießung der Minimallöhne heranzu­wissenlos genug ist, Menschen auf einem alten tasche, die sie in der Jade trug, mit zärtlichen ziehen. Sie dürfen weder durch individuelle noch Staften fahren zu lassen, der alle Augenblicke unter Bliden. durch Kollektivverträge unterboten werden. Die gehen fann. Es wird immer bestritten, daß Schiffe Später fonnte sie sich noch erinnern, wie Staaten sind verpflichtet, eine Kontrolle für vorfeßlich versenkt werden, um die Versicherungsnabe er ihr gestanden, wohlriechend, ein Bild des die Einhaltung der festgefeßten Minimallöhne jumme herauszuschwindeln. Nun, dieser Fall, ge- eleganten Kavaliers. einzuführen; fie müssen weiter in jedem Jahr richtlich nachweisbar, läßt ohne weiteres vermuten, Sie hatte noch über zwei Stunden Zeit bis dem Internationalen Arbeitsamt einen Be­daß noch mehr solcher Betrugsfälle im Jahre ab zur Weiterfahrt. Hoffentlich leistet er mir Gesell- richt über die Ausdehnung der Minimallohn­gehandelt werden. Nur erfährt die Ooffentlichkeit schaft, dachte sie und ertappte sich bei lieblichen festsetzung und die Höhe der Minimallöhne ein­fehr wenig davon! Gedanken. reichent. Eduard Hartholz schien ihre Besorgnis be- Zu diesem Entwurf brachie der schweizerische reits erraten zu haben. Unternehmer im Namen einer Mehrheit der Würden Sie mir das Vergnügen bereiten, Unternehmergruppe, zu der die Vertreter der eine Taffe Tee mit mir zu trinken? Irgendwo, in einer gemütlichen Ede?"

Man hat ein Interesse daran, nicht alles zu jagen!

Bekanntschaft.

Rat an die Hand zu gehen. Auskünfte auch schrift Ein lehrreiches Erlebnis von Willy Wagner

lich erteilt die Geschäftsstelle Brünn  . des Allge meinen Industvicangestellten Verbandes, Brünn  , Französische Straße 24, Telephon 562/ VI, foiv'e auch alle Ortsgruppen- Funktionäre.

Plaudernd schritten sie die breite Haupt

Straße entlang, er viel geschmeidiger wie ihr an Stürmer. Herzverfettung leidender Gatte, der sie in Bitter­Der erste Eindruck, den sie von ihm befomfeld am Bahnhof erwarten würde. men, war ein denkbar günstiger gewesen. Die zwei Sinden verflossen rasend schnell. Es war an der Abteiltür, auf dem Gange Sie faßen in einer halbdüsteren Ede und der Ka­Ausflugszüge von Prag  . Die Direktion der winimelte es von Menschen, Dienstmänner valier flüsterte ihr liebenswürdige Bekenntnisse Staatsbahnen Prog- Süd veranstaltet folgende Ans- sprangen kofferbeladen über den Bahnsteig, in die glühenden Ohren. Plößlich bengte er sich flugszüge: Am 24. Juni nach Schüttenhofen  ; irgendwo haujierte jemand mit illustrierten Zei Breis 67 K exklusive Auto. Am 29. Juni nachtungen. Krumau  ; Preis 72 K. Am 1. Juli nach Jaro. měř und Babičinatal; Preis 57 K. In den Reisen ist die Bahnfahrt hin und zurück, das Mittagessen, Jause, Führung und Eintritt enthalten.

Schiff untergegangen!"

Von Pn d.

Verzeihen Sie, meine Gnädige, daß ich mich Ihnen zu nähern wage", hatte der elegante Eduard Hartholz sie angesprochen, lächelte über die himmelblaue Strawatte hinweg und zog flüß fig und gediegen den glänzenden Zylinder.

Sie nickte huldvoll mit dem Kopfe, ermu­tigte ihn, indem sie die weißen Perizähnchen blinken ließ und flüsterte verschämt einige nichts­jagende Worte. Demütig und hingeriffen ver beugte er sich, wobei sie seinen glänzenden Schei tel bis in den Naden verfolgen fonnte.

Aber bitte", flötete sie in süßem Piano und drückte dem unbekannten Stavalier die kleine Ledertasche in die Finger.

nieder, füßte ihre Fingerspißen, berauschte sich an dem Hauch, der ihren Gliedern entströmte.

Wenige Minuten später standen sie am Bahnhof. Bartholz hatte sie auf dem Bahnsteig be­gleitet, folge ihr in das Abteil. Es war dämmrig, auf den Gängen drängten sich die Reisenden. Sie spürte, wie er sich dicht an sie schmiegte, er kam ihr ganz nahe, wohlriechend, der Typ des wah ren Savaliers. Verschämt gestattete sie ihm einen , flüsterte errötend Worte von unvergeßlichen Stunden, hängte sich bei der Abfahrt aus dem Abteil und winkte lange, heftig und herzlich

Unterdessen zählte Sartholz den Inhalt ihrer Kleinen Geldtasche.

Sie vermißte sie erst, als sie den Gatten in Bitterfeld   am Bahnhof winken sah. Wehmütig weinte sie dem eleganten Navalier eine Träne

Stürmisch tobt das Weer und wirft hohe Wellen über das jawankende Schiff. Es ist auf dem Wege naco Smyrna und Beyruth mit einer Ladung Baum­wollstoffen, Maschinen, Porzellan. Die Waren sind bei einer französischen   Versicherungsgesellschaft mit 5 Millionen Franken versichert. Die Behörden wolls Es wird mir ein Vergnügen sein, wenn ten das Schiff, das sehr alt und nicht mehr jee ich Sie ein Stück begleiten darf", flüsterte der nach. tüchtig ist, an der Ausfahrt verhindern. Der elegante Eduard Hartholz, nachdem sie aus dem| Kapitän ſetzte jedoch die Ausfahrt durch, nachdem Salbdunkel des Bahnsteiges in die große Vor ihm bekommen, ein denkbar günstiger gewesen. einige Reparaturen vorgenommen wurden.

Zwei Tage später meldete der Stabel: Schiff

untergegangen!

1

Dabei war der erste Eindruck, den sie von

er ist ein Mensch wie jeder andere, der Hunger und Durst und jegliche Entbehrung am eigenen Leibe

Dompfer Vinicolo", 239 Tonnen groß, einem Warnung vor dem Zulauf zum zu spüren bekommt.

Genueser Reeder gehörend, ging zwischen St. Raphael unter. Die Schiffsbesaßung konnte sich

reften!

Schauspielerberuf.")

hauptsächlichsten Industrieländer gehörten, ein­schränkende Zusäße ein. Die Unternehmer ver­langten 1. daß die Minimallöhne unbedingt auf

die Heimarbeit beschränkt werden; 2. daß in dem jährlichen Bericht die Höhe der feſtgefeßen Minimallöhne nicht mitgeteilt wird, angeblich, im irreführende Bergleiche zu verhindern. Die Arbeiter und die Regierungsvertreter wiesen dieſe Beschränkung der Wändestlohnfeſtſeßung auf die Seimarbeit ab. Damit war der Entwurf der Stonvention, der gerade in seiner weiten Fassung geeignet ist, eine umfangreiche Annahme der fertigen Konvention zu ermöglichen, gerettet.

Prager Produktenbörse.( Offizieller Be­rich vom 15. Juni.) Die heutige Produktenbörse zeigte den gewohnten schwächeren freitägigen Besuch und auch am Getreidemarkte nahm das Geschäft kei nen größeren Umfang an. In der Tenden; fam es zu keiner Veränderung und die wenigen Abschlüſſe

am Getreidemarkte wurden zu unveränderten Prei fen gegenüber Dienstag getätigt. Auch von den übri gen Gebieten, wo es zu einem Geschäft fam, wurden feine Preisverschiebungen genieidet.

Genossen, lefet und verbreitet die Arbeiterpreffe.

N

und Sommervillen unserer Stars veröffentlicht, als viel mehr Berichte über das Elend des Schauspieler­berufes, der täglich seine wortlosen Tragödien, meist nur von wenigen gesehen, am eigenen Leibe er­duldet.

Und namentlich die Schauspieler selbst könnten

Darüber glaubt sich die theaterbegeisterte Ju­gend hinwegseven zu können. Von den einzelnen Stars bekommt man mann später in schönen Inter­views zu lesen und zu hören, wie sie sich durchge- da am besten eingreifen, die Schauspieler, die als rungen und es doch so weit, bis auf zehntausend Lehrer Unterricht erteilen, wo sie ihn verweigern Lire, tausend, ja auch mehr Dollar für das Auf sollten. Freilich haben wir da wieder die Schrfeite treten gebracht haben. Schön und gut. Das heißt: der Medaille: die meisten von ihnen sind froh, wenn nicht gut! Nur verlockend und verwirrend! Denn sie einige Kronen verdienen können, und daher un­von vielen Hunderten, ja Tausenden, die in diesem| terrichten sie frisch- fromm- fröhlich darauf los, ohne Lebenskampfe elend zugrunde gingen, berichtet kein die Frage nach dem Tabent zu stellen, das heißt, auch lied, kein Heldenbuch! Von den Leiden, Mühsalen, wenn sie überzeugt sind, daß da nichts als eben das Kämpfen, Entbehrungen, Herabsetzungen, die das Stundengeld zu holen ist. Ihren persönlichen Ver­große Theaterproletariat durchzumachen hat, das jeg bindungen gelingt es ja dann meist auch, ihren liche Menschenwürde verliert, das in Elend zugrunde hochbegabten" Schüler bei irgendeinem Schmieren­geht und im Sumpf der Großstadt versinkt, hört direktor unterzubringen, und das Schauspielerprole­und liest man nichts! Und doch ist es da, in erschret- tariat ist wieder vermehrt! fenderem Umfang da, als man glauben möchte!

Es geht immer ein Schrecken über die Menschen, Am 28. Jänner 1927 hat der Kartellverband dent  wenn sie ein Telegramm lesen, das von einem scher Bühnenangehöriger" in Berlin   ein dringliche Schiffe untergang berichtet. Sie stellen sich grauen- Warnung vor der Wahl des Theaterberuses" er­hafte Szenen auf dem sinkenden Schiff vor und lassen, die wir in unserem Februarheft 1927 ver­fühlen mitten auf der Straße das immer höher öffentlichten. Auch sonst haben wir auf das herr­steigende Wasser, das sie zu erfassen droht. Bis sie schende und keineswegs abflauende Schauspieler­aujatmend feststellen, daß sie ja nur ein Telegramm elend" hingewiesen. lejen! Wieder erscheint es uns nach den Erfahrungen Versicherungsbehörden sind aber nicht so leicht der letzten Zeit als dringendste Pflicht, vor dem Zu­gläubig und lassen sich auch nicht von ihrem Gefühl lauf zum Schauspielerberuf zu warnen! treiben. Sie riechen förmlich einen Versicherungs Namentlich die jungen Leute, die in ſich Theater­betrug und schneiden fühl jeden Einwand des blut und Talent verspüren, weil sie ein Gedichtchen nicht gerade übel aussagen können und ihnen Ar­beit im Geschäft oder Büro allzu täglich, nüchtern und prosaisch erscheint, erliegen dem Stuliffenzauber, der ihnen die Welt des holden Scheins nur in leuch tendsten Farben erscheinen läßt, indes gerade die Schauspieler unter den schwierigsten Bedingungen leiden. arbeitende, schwer arbeitende Menschen sind.

Napitäns ab.

Es geht die Anklage wegen vorsätzlichen Shiffsuntergangs an das französische   Ge­richt. In Marseille   ist die Verhandlung.

Der Stapitän bestreitet die Vorfäßlichkeit. Zein Lengnen hilft nicht. Ihm wird nachge. wiesen, daß er schon einmal vor den Gerichten stand und ebenfalls einen Schiffsuntergang unter den­selben mysteriösen Umständen zu verantworten hatte. Ebenfalls im Interesse der Reederei ein Schiff in den tiefen Meeresgrund versenki! Wegen der hohen Versicherungssumme.

Wie diese Dinge heutzutage stehen, muß man auch bei einem unzweifelbaren Talent entschieden vor diesem Beruf warnen. Daher müßte man gegen diese Kurpfuscher und Winkeladvokaten des Schau­spielerstandes auf das entschiedenste einschreiten!

Nicht altbürgerliche Voreingenommenheit und

Die theaterfreudige Jugend ist nicht einmal so sehr anzuklagen. Desto mehr hat sie darunter zu Eltern und Lehrern, Erziehern aber und allen Abgesehen von den großen förperlichen und eingeweihten Streisen erwächst die unumgängliche geistig feeliſchen Leiſtungen, von dem aufreibenden, Pflicht, vor diesem Berufe zu warnen und von ihm Brüderic also ist es, die hier vor dem Schauspieler­ungeheueren Nervenverbrauch, den man von ihnen abzuhalten. Die große Menge jener, die entbeh beruf aus sogen. moralischen" Gründen warnt, unseren Theatern vegetieren, das sondern gerade offenes, ehrliches Sozialemp­tagtäglich verlangt, ist der Schauspieler- rungsvoll beruf im allgemeinen einer der große Heer jener arbeitslosen Schauspieler, das finden aus den Reihen der gewerkschaftlich orga­Es wird dem Stapitän nachgewiesen, daß die schlechte ft bezahlten. Der Schauspieler steht hungrigen Magens in Vorstadtcafés herumlungert nisierten Berufsangehörigen erhebt aus viel gewich­hoch versicherten Waren gar nicht auf nicht immer nur beifallumtoft im Licht der Rampe: und nach ein paar lumpigen Kronen irgendeines tigeren wirtschaftlichen und künstlerischen Gründen Verdienstes wie ein Hund schnappt, bietet genug war die lant warnende Stimme: Wendet euch dem Schiff waren. Das Peinliche an dieser Aus der Bühne", dem Fachorgane des Bun- nende Beispiele. Die Presse, die Tageszeitung, müßte nicht dem Schauspielerberufe zu, so­Affaire ist für die französische   Zollbehörde die Tat­sache, daß sämtliche Waren als wirklich vorhanden des der Angestellten der deutschen Theater in der uns auch in diesem Kampie beistehen: indem sie lange seine schwere Dasciuskrise au­verzollt wurden! weniger hymnische Berichte über die Autos, Villen dauert!" Tschechoslowakischen Republik.