Dienstag, 19. Juni 1928.

Cette B.

Kongreß der Berufsflieger. Sonntag vor- wuden sofort getötet; der Firmeninhaber Sage- fenthalt in unseren zentral gelegenen Bensionen in Bur Beachtung für Arbeitnehmer aus­mittag ist in Paris   der Kongreß der Vereini- meier wurde sauver verletzt. gung der Berufsflieger, auf dem auch Deutsch­

foll.

Marienbad  . Verlanget Prospek: gegen K 1.--- Rüd ländischer Staatsangehörigkeit! porto von er Urlaubs- Reise- Organisation, Sig Bodenbach a. d. Elbe. Laut§ 2 des Gesetzes vom 13. März 1928, Gedächtnisschwund und Hypnousmus. In Bel Sig. Nr. 39, über den Schutz des heimischen v. J. ein Mann nantens Matt überwiesen, der das

vertreten ist, eröffnet worden. Anlaßlich. Die Umgebung der Stadt Rzeszow   in Galizien   ist Drei Dörfer durch eine Windhose zerstört. land der Tagung findet eine Reihe von Schauflügen statt. penen auch ein deutscher Flieger teilnehmen von einer 14 Meter breiten Windhoſe heimge fait( Irland  ) wurde einer Anſtalt im Dezember Arbeitsmarktes werden fremden Staatsangehöri sucht worden. Drei Dörfer wurden fast vollfom­Teuflischer Rachealt eines Fünfzehnjährigen. met zerstört. In einem anderen Dorfe wurde ein Gedächtnis verloren hatte. Genauer gejagt: die Ertigt sind und sich seit 1. Mai 1923 oder früher gent, die im Gebiete der tschst. Republik   beschäf In der Nähe von Neuſays war der 15 Jahre Schulgebäude mit einer meteorologischen Station innerung. Er konnte sich auf nichts befinnen, was ununterbrochen im Inlande aufhalten, von der te Stephan Papuſta beim Landwirt Mikic als vernichtet. Außerdem find sechs Morgen Wald Aufschluß über sein früheres Leben hätte geben kön politischen Behörde II. Juſtanz Bescheinigungen Birte angeſtell: er war jedoch fahrläffig im Dienste, der Ratastrophe zum Opfer gefallen; die Bäume nen. Man griff daher zur Sypnose. Täglich wurde hierüber ausgestellt. Zahlrehe Anfragen bn reshalb er von seinem Dienstherrn öfters ausge wurden mit den Wurzeln aus der Erde gerissen. der Mann in hypnotischen Schlaf verfest, man rich Allgent. Industrieangestellten Besband, Reichen zankt wurde. Deshalb beschloß der Junge, sich an Drei Bauern haben während des Sturmes den tete an ihn Fragen, die er beantwortete, ja, einmal Rific zu rächen. Er führte deffen vierjähriges Tod gefunden; einige Landlente, die gerade auf erzählte er hintereinander eine halbe Stunde lang ſtimmungen sehr viele berg   lassen darauf schließen, daß über diese Be­Unflarheiten bestehen, Töchterlein in den Wald, betäubte das sind dem Felde arbeiteten, trugen schwere Verlegun im Trancezustend, und seine Worte wurden steno weshalb zur allgemeinen Aufklärung darauf durch einen Schlag auf den Kopf, warf es in eine gen davon. graphisch festgehalten. Alles, was man erfahren hingewiesen wird, daß für solche ausländische Oeffnung und verscharrte diese. Da sein Töchterlein Billige Kuraufenthalte in Franzensbad   und konnte. war, daß er im englischen Seere gedient Staatsangehörige( dazu gehören auch Deutsch  nicht zu finden war, verständigte der Landwirt die Marienbad   vermittelt die URO Urlaubs Reise hatte. Bei einem späteren Versuch wurde festgestellt, österreicher und Reichsdeutsche), die sich erst seit Gendarmerie, der Papusia sein Verbrechen gestand Organisation, Sis Bodenbach a. d. Elbe. Der Pen- daß er von Veruf Chemifer für Spezialanalysen einem Zeitpunkte nach dem 1. Mai 1923 in der Das Kind war inzwischen erstickt. jionspreis einschließlich Kuriage und Bedienung ve- war. Man führte ihn in das Laboratorium der Tschechoslowakei   als Arbeiter, Angestellte, Saus­200.000 kronen Schmerzensgeld. Im August trägt: K 590.- bei 14 Tagen, K 875.-- bei droi städtischen Gasanstalt, wo er durch seinen Umgang gehilfen, Privatangestellte, Lehrlinge, Volontäre b. 3. ereignete sich in Troppan ein Autounglück, Wochen, K 1150.- bei vier Wochen Aufenthalt in mit den Apparaten und Chemikalien bewies, daß oder Praktikanten aufhalten, der Arbeit bei dem zwei Leute ums Leben kamen und ein Franzensbad  ; K 760. bei 14 Tagen, K 1125.-- er Chemiker war. Andere Feststellungen aber waren geber bei der politischen Behörde II. Instanz junger Mann namens Granter aus Bohdanovic bei drei Wochen, K 1190.- bei vier Wochen Auf nicht zu machen. um die Arbeits-, bezw. Aufenthaltsbewilligung, anzusuchen hat. Für solche Arbeitnehmer dage­gen, die sich schon seit mindestens 30. April 1923 ( oder früher) ununterbrochen im Gebiete der tschst. Republik   aufhalten, ist die Einholung sol cher Bewilligungen durch den Arbeitgeber nicht erforderlich; dagegen erhalten solche Arbeitneh mer die oben erwähnten Bescheinigungen ausgestellt, die sie sich selbst zu beschaffen haben. Um diese Bescheinigungen ist bis längstens 30. Juni 1928 unmittelbar bei der politischen

schwer verletzt wurde. Er wurde nur mi: Mühe am Leben erhalten und ist durch den Unfall arbeits­unfähig geworden. Da das Unglück dadurch geschah, daß die Eisenbahnschranken nicht her­untergelassen waren, flagte Granter das Aerar, und das Landesgericht in Troppau   verurteilte min das Eisenbahnärar zur Zahlung eines Schmer­zensgeldes von 200.000 K und einer monatlichen Rente von 8000 K.

Geldschrankknacker. Aus Oslo  ( Norwegen  ) wird gemeldet: In der Nacht auf Sonntag haben Einbrecher das moderne Panzergewölbe des ftaatlichen Eisenbahn- Zollbureaus erbrochen und eva 70.000 norivegische Stronen( gleich 630.000 Kronen) erbeutet. Von den Einbrechern, die sich wahrscheinlich tagsüber einschließen ließen, fehlt jede Spur.

Neue Eisenbahnverbindung mit Polen   über Jajina. In dem Eisenbahnverkehr zwischen Polen  und der Tschechoslowakei   erfolgte die Eröffnung einer neuen Grenzverbindung zwischen der polnischen Grenzstation Woronienka und der tschechoslowa lischen Bahnstation Jasina. Die neue Verbindung erleichtert u. a. den Transitverkehr zwischen Ungarn  and Rumänien   über tschechoslowakisches und pol­

nisches Gebiet.

Acht Streckenarbeiter zermalmt. Auf der Eisenbahnstrecke Se attowig- Warschau er­eignete sich zwischen Bendzin- Dombrowa- Cor­nicza ein schweres Eisenbahnunglück. Auf dem Easenbahndamm arbeiteten zehn Arbeiter an der Ausbesserung der Geleiſe. Surz nach 7 Uhr abends nahie ein Güterzug und überquerte die Brüde, die Bendzin mit Dombrowa   verbindet. Trop des Warnungssignals des Vorarbeiters gin gen mehrere Arbeiter nicht die Böschung hin unter, sondern traten auf das Nebengeleise, auf dem gerade der beschleunigte Personenzug Dom browa Bendzin heranbrauste. Acht Arbeiter wurden von der Lokomotive erfaßt. Sieben von ihnen wurden buchstäblich zermalmt, der achte starb während des Transportes nach dem Kran fenhaus.

Erdbeben in Mexiko  . Im Laufe des Sams ag und Sonntag traten in ganz Mexiko   wieder holt starte Erdstöße auf. In der Stadt Megiko lößten sie eine große Panik unter der Bevölkerung aus, richteten aber keinen grö keren Schaden an. Dagegen sollen die Folgen des Erdbebens in mehreren Städten des Staates Dayaca ernster gewesen sein. Es wird ohne Zab­lenangabe über Verluste an Menschen leben berichtet.

Ein schweres Automobilunolück, das drei Todesopfer forderte, ereignete fischen Stadthagen   und Bad Nenndorf   in der Provinz Hannover  . Ein sechssißiger Wagen der Firma Lange und Hagemeier aus Minden   prallte mit einem Fuhrwert zusammen. Der Fuhrwerksbelit­zer, der Chauffeur und der Prokurist der Firma

Girldämmerung.

Volkswirtschaft.

Jubiläumstongreß des Zentralverbandes

der tschechischen Genossenschaften.

Zur Feier des zwanzigjährigen Bestandes| teuerung, die Einheit der Genossenschaftsbewegung Behörde II. Instanz( politische Landesverwal­des Zentralverbandes der tschechischen Genossen wahren zu wollen, seinen Anhängern befohlen ung) mittels eines mit K 5. gestempelten An­schaften fand Samstag und Sonntag ein außer( in der letzten Zeit befehlen" die Kommunisten fuchens und unter Beilage einer entsprechenden ordentlicher Festkongres in Prag   statt, welcher ihren Anhängern, da sie sich überzeugen mußten, polizeilichen oder gemeindeamtlichen Bestätigung Samstag abends durch eine große Manifestation daß Aufrufe ignoriert werden), die fraktionelle über den ununterbrochenen Aufenthalt seit 30. im Smetana   Saal eingeleitet wurde, an welcher Tätigkeit" zu verschärfen. In einer Proflamation Arpil 1923( oder früher), ferner eines 8 K- an tausend Personen, darunter 550 Delegierte hatte das Politburo weiters für sich das Recht Stempels( bei Lehrlingen und Arbeitern eines und eine große Anzahl von Gästen aus dem In- in Anspruch genommen, seine Anhänger in den K- Stempels) nebst einer Gebühr für Amts­und Auslande teilnahmen. Die Kundgebung Genossenschaften zu instruieren, wie sie sich be: handlung von K 5.- anzusuchen. wurde mit dem Liede der Arbeit und der   Inter- ihrer Arbeit zu benchmen hätten. Gegen Ange nationale eingeleitet, worauf Gen. Havranet hörige und Mitglieder, welche mit Berufung auf die Eröffnungsrede hielt, in welcher er der Be­die Eröffnungsrede hielt, in welcher er der Be die Neutralität der Genossenschaften diese Instruk gründer und ersten Mitarbeiter der Genossen- tionen nicht befolgen würden, werde die Pariei schaftsbewegung gedachte. Das Feftreferat hielt vegen Störung der Parteidisziplin vorgehen, da der Vorsitzende des Verbandes Gen. Ferd. Jira fie die Neutralität der Genoſſenſchaften nicht an set. Er schilderte das Entstehen des Verbandes erkennen. und die schweren Kämpfe, welche dieser von An- Gegen diese Aufforderung zum Kampf inner­beginn durchzumachen hatte, bis er zu seiner heu- halb der Genossenschaften wandte sich nun mit tigen Bedeutung sich durchrang, und den Auf Recht die Zentrale des Verbandes in einem Auf schwung, welchen alle Glieder der   Genossenschafts- ruf, welchen auch die   kommunistischen Mitglieder bewegung genommen haben. Nach ihm begrüßte der Leitung unterschrieben. Darauf antwortete das den Stongreß im Namen der tschechischen sozial- Rude Pravo" mit der Erklärung, daß demokratischen Partei Gen. Abg. Sam pl.

Für die deutschen Genossenschaften in der  Tschechoslowakei waren auf der Tagung die Gen. Dietl, welcher eine Begrüßungsansprache hielt, und Sadel anwesend. Ferner war die Genossen schaftsinternationale durch ihren Vorsitzenden Gen. Tanner, die österreichischen Genossenschaften durch Gen. Dr. Renner und eine Reihe von anderen Ländern vertreten.

die betreffenden Genossen den Aufruf nicht mit Wissen der zuständigen Organe der Partei, sondern aus eigener Machtvollkommenheit unter schrieben, was Gegenstand der Untersuchung seitens der Parteiinstitutionen sein werde.

Alle diese Bestimmungen beziehen sich auch feit strittig oder ungeklärt ist, ebenso auch auf auf solche Arbeitnehmer, deren Staatszugehörig solche, die um die ffchst. Staatszugehörigkeit be reits augesucht, diese aber noch nicht erhalten haben. Ein Versäumen des Einreichungstages fönnte als ein Verzicht auf die erwähnte dauern de Aufenthaltsbescheinigung ausgelegt werden und zur Folge haben, daß ohne Rücksicht auf einen noch so langjährigen Aufenthalt des be treffenden Arbeitnehmers in der   Tschechoslowakei jedes Jahr der Arbeitgeber um die Erteilung der Arbeitsbewilligung new ansuchen müßte.

Auf Grund vieler Anfragen aus den ver­schiedensten Kreisen macht der Allgem. Industrie­angestellten- Verband, Reichenberg, Schloßgasse 1, auf vorſtehende wichtige Bestimmungen ganz be sonders aufmerksam und erklärt sich zu allen wei­teren Ausfünften gerne bereit, die auch bei sein Mit anderen Worten: das Polirbüro, oder nen Geschäftsstellen(   Karlsbad, Haus Stadt wie es im Jargon seiner offiziellen Anschauung   Berlin", Kirchenplatz,   Teplitz- Schönaut, Seiler heißt, die zuständigen Organe der KPC., welche Straße i, Bodenbach, Dresdnerstraße 886, Rei­in den Genossenschaften instruieren" und befehchenberg, Wienerstraße 6, Trantenau, Neu An diese eindrucksvolle Kundgebung schloß len" wollen, beabsichtigt, jene fommunistischen marft 18/1, Mähr. Schönberg, Weißmartergaffe sich Sonntag vormittags ein großer Manife Funktionäre der Genossenschaften, welche Verant- 3/1,   Brünn, Französische Straße 24, Mährifa stationsumzug der Genossenschafter durch wortungsgefühl genug hatten, die verbrecherischen Oftraut, Straße des 28. Oktober 54) eingeholt  Prag an. Satte die Veranstaltung am Abend wir Spaltungsmanöver abzulehnen, auszuschließen. werden fönen. fungsvoll die Größe, Macht und Geschlossenheit Welcher Art aber die Instruktionen des Polit der Bewegung zum Ausdruck gebracht, so sollte die büros sind, hatte man während des Umzuges Demonstration am Sonntag die Verbreitung und Gelegenheit zu sehen: wüste Beschimpfungen der Verzweigtheit der Organisation manifestieren. jozialdemokratischen Mitglieder der Genossenschaf Diesem Zwecke diente der Aufmarsch der einzelnen ten, welche sich sogar zu Exzessen auf dem Fest Unternehmen des Verbandes, deren Mitglieder, platze steigerten; sind sicher nicht geeignet, die vielfach in Arbeitskleidung, zahlreiche allegorische Genossenschaftsbewegung im Innern und nach Wagen sowie Standarten und Fahnen mit im außen zu fördern. Es ist sehr zweifelhaft, ob die Zuge führten. Leider muß gesagt werden, daß die Verbandsleitung recht daran tat, die Manifesta Wirkung der Demonstration stark durch das un- tionen der Genossenschaften zu einem Manöver sinnige und empörende Benchmen der Kommu play fommunistischer Parteifeldwebel machen zut nistent litt, welche ihre Leute zu einer Sonderkunde laffen. Dazu sind den Kommunisten die Genossen schaften gut. Die Arbeit und Verantwortung gebung in den Umzug fommandiert hatten. Schon einige Tage vorher hatte das   Polit- dafür, was daraus werden wird, überlassen sic büro, selbstverständlich unter der üblichen Be- wie immer den anderen.

100 ei

Devisenturse.  

Prager Kurse am 18. Juni.

100 holländische Gulden Reichsmark... Belgas...

100 Belgas

100 Schweizer Frants 1 Pfund Sterling 100 Lire 1 Dollar

100 französische' drants" 100 Dinar 100 Bengös. 100 polnische Zloty 1100 Schilling

Gelb are 1858.95 1864.95 804.10 808.10

469.65

472.65

648.75

651.75

164.23

165.23

176.72%

178.12%

33.60

84.00

132.12

188.82%

59.15

59.65

587.32 590.32

379.921

876.92%

473.20 476.20

aber geheiligt ist, durfte man das Girl immer nur zählt dem Gatten, der Tote wäre ein Einbrecher, zum Gatten zurückzukehren; der Sensation von von seinen guten Seiten zeigen. Stritif am Girl war der sie vergewaltigen wollte. Die Dornenkrone der gestern schenkt niemand mehr Beachtung. Der Gatte verboten. Daß nun aber doch ein großer amerikani- Märtyrerin gekränkter Frauenehre steht ihr so gut, hat jedoch von der berühmten Dame genug. Er Ein ganzes Jahrzehnt hindurch kannte der scher Film die innere Leere und Verlogenheit des daß der Reporter eines Sensationsblattes ihr rät, liebt sie noch, aber er wirft sie hinaus. Er weiß  amerikanische Film nur ein Frauenideal, das er tanzhimmelbesessenen, eitlen, ruhmsüchtigen Girls diese Rolle weiterzuführen. Das Girl läßt sich in mun, daß ein blender Wuscheltopf, blaue Augen und verherrlichte, das er zum Wunschtraum der männ- darzustellen wagt, ja daß er nicht nur eine deutliche herzzerreißenden, erschütternden Posen der Unschuld schlanke Beine eine Frau noch nicht sum erſchuten lichen Stinobesucherschaft der ganzen Erde erheben Absage an das alte Ideal bedeutet, sondern jogar und Madonnenhaftigkeit photographieren. Ein ge- Lebenskameraden machen. In seiner Verwirrung wollte: die zierliche Puppe mit dem knabenhaft eine entschiedene Abrechnung mit dem Girl riebener Anwalt übernimmt die Verteidigung. Der schlägt er die Zimmereinrichtung furz und flein; er schlanken Störper, den lackierten Lippen, den gema! hält, läßt darauf schließen, daß   Amerika mit seinen arme Gatte wollte erſt ſich ſelbſt des Mordes be- it fein Bajazzo mehr, nicht mehr die Puppe einer ten Augenbrauen, den fünstlich verlängerten Wim- Stinoidealfrauen feine sehr guten Erfahrungen geschuldigen; nun muß er zum Einbrecher werden, um Puppe. Dem Stubenmädchen, das ihn beimlich pern, der stets gezückten Puderdose, dem neckischen macht hat. Der Film hätte niemals das Girl als die Riesenjumme aufzubringen, die der Anwalt for liebt, erklärt er, daß hier gründlich aufge­Augenaufschlag, dem jüßen Lächeln und dem tän- unsympathisch hingestellt, wenn nicht eine Wandlung dert. Die Frau Gemahlin freut sich indes der ſpal räumt werden müſſe". Auf der Straße aber sich: des   amerikanischen Frauenideals vorangegangen tenlangen Artikel und Bilder der Sensationspresse. das hinausgeworfene Girl und blickt schmerzvoll den zelnd- graziösen Schritt. Sehnsucht aller jungen Männer in   amerikanischen Filmen ist es, eines die wäre. Diese Wandlung muß, nach dem Film Sie iſt die Heldin des Tages; die schönste Mör Zeitungsblättern nach, die mit dem Bilde der schö­ſer himmlischen Wesen zu erringen und sich dafür Chirago" zu schließen, eine ganz gewaltige sein. der in Chikagos", die gepeinigte Dulderin, das nen Mörderin", der verkannten Unschuld, vergessen abrackern zu dürfen, daß die Puppe schöne stleider, Doch ist der Film nicht nur aus diesem einen Grund feibende Weib. Kein Mann in   Amerika kann diesen und zertreten in die Gosse geschwemmit werden. biel Schmud, freie Zeit zu Tennispartien und Auto- besonders intereſſant. Er unternimmt noch ein be- Bildern, diesen Schilderungen widerstehen. Ihr habe. Diese Idealfrauen des gedreht. Seine Films sind wunderschön anzuschauen. Aus den jun- fchmußigen Methoden der   amerikanischen Sensations mit ihr eine große Komödie ein. Mit ihrer Erschei- Bedeutung liegt vor allem im Inhalt; doch ist er

gen Mädchen zweier Erdteile werden die bestgewach senen und hübschesten ausgewählt, um diese Traum­ideale der Stinomenschheit zu vertörpern. Der Titel

ciner

blätter, der gelben Presse".

Gin fleiner Angestellter eines Zigarrenladens ist mit einem dieser wunderhübschen, schlanken, geschmet digen, engelhaften Girls verheiratet. Da er nicht

Nach einem Theaterstück von Maurine Wa:-

auch gut ingeniert und gut gespielt. Phillis Ha ver, die Partnerin Emil   Jannings' im Weg allen Fleisches", gibt die leere,   Kaugummi lutschende, fid) selbst den Gläubigern und dem Anwalt als Bezah

Gesichther so viel Geld verdient, als das Girl braucht, hält sich nun mimt dieses hemlose, falt berechnende Girl vor ung darbietende, vollkommen gefüllose Puppe mit

viel Routine.

nung, ein paar unschuldsvollen und doch koketten Blicken, einem unabsichtlichen Hinaufschieben des duftigen Kleidchens über das Knie kann sie die Män ner im Gerichtssaal alle für sich gewinnen. Und Weit und Univert einer Frau geurteilt wird: das Girl einen zahlungsträftigen Liebhaber. Die Gericht die unschuldige, süße kleine Fran; die Rede Im Tavenvien palast einem der lugurks­Beine gut, es gut!" Slugheit? Ernit? Seele? äußerliche, fonventionelle Zärtlichkeit für den Gat- des Anwalts, die Stimmungsmache der Zeitungen sesten großen Premierentheater des   Berliner Westens, Herz? Ganz verflüssig! Eine nette Erscheinung, ten, von Liebe weit entfernt, wird durch das Ber- und die Voreingenommenheit des Amerikaners r ein bißchen echter oder gemimter Liebrei; und ein hältnis zu dem reichen Anbeter keineswegs gestört. jede hübsche Frau, eine mißverstandene und schlecht wenig Geriſſenheit genügen, um den   amerikanischen Der Mann muß des Morgens das Frühstück beret angebrachte Ritterlichkeit laffen die einstudierte Ko- fand der Film viel Gefallen. Mag sein, daß die jungen Mann zum willenlosen Sklaven des Girls ten, den Haushalt versorgen und dann seinem Ve- mödie auch wirklich gelingen. Unter dem Eindruck neusachlichen"   Berliner Sportgirls und die Buxus­zu machen. Die Frau aber, die sich ein Leben der ruf nachgehen; die Fran Gemahlin schläft bis in den des Freispruchs erschießt sofort eine andre Fran puppen des Kurfürstendamms und der Tauentien­Arbeit und Selbständigkeit aufrichten will, wandelt hohen Tag hinein und empfängt dann ihren Lieb ihren Gatten. Während das Girl sich noch in seinem straße sich darüber freuten, daß sie nach eigener An­sich im Film am Schluß immer zum Girl; sie er haber, dem sie ihre Rechnungen präsentiert. Aber Ruhm sourt, wird es schon von der nächsten Sen- jicht nicht so sind wie jene Verworfene" jenseits tennt, daß sie vom Schicksal dazu auserforen sei, als auch der Liebhaber hat dieses geldgierige, von Ge- sation" abgelöst. Dienſtfertig stellen sich die Repor- des Czeans mag sein, daß sie Beifall tlatschten, Gottheit von ihrem Gatten angebetet zu werden und fühl und Gewissen unbeschwerte Girl satt. Als er ter der neuen schönen Mörderin" zur Verfügung. weil sie es an Stelle der schönen Mörderin von allerfalls herzige Babys in die Welt zu setzen. Andre einmal die Bezahlung hoher Rechnungen verweigert, Die gelbe Presse hungert ja nach Standalaffären" Chikago genau so gemacht hätten... greift die jähzornige Dame empört zum Revolver und hilft sie erzeugen, wo sie nur fann. Aufgaben hat sie nicht. und knallt den Galan über den Haufen. Sie er

Weil das Ideal des Durchschnittsamerikaners

Dem Girl bleibt nun nichts übrig, als reuig Fritz  

Rosenfeld..