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Titl.

-thing:

Sozialdemokrat

Dělnická akademie

Praha IV. Hybernská ul.7.

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8. Zahrgang.

Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei

Lichechoslowakischen Republit.

Samstag, 23. Juni 1928.

Zum Feſt der Jüngsten Ausnahmeverfügungen in Agram.

Stüd um Stück und Zug un Zug wan delt das klassenbewußte Proletariat alles um - auch den Kolender. Die rot angestrichenen Lage, die uns gehören, mehren sich: zur Wai­feier ist der Frauentag getreten, wir haben unsere großen Jugendfeste und Turnerfeiern, Kreisarbeitertage, Jubiläen. Alle diese Feste, mögen sie auch durch die Unterschiede der ver­anstaltenden Gemeinschaften und durch Beson­derheiten des Anlasses verschiedenen Charakter tragen, sind dennoch gemeinsames Gut oller fämpfenden Arbeiter und Arbeiterinnen, sind freudig- erhebende Ruhepausen in unser aller Ringen, in Mühjal und Not derer, die nichts besitzen, aber daran sind, eine Welt zu gewin­

nen.

Nächtliche Barrikadenkämpfe in den Straßen.- Fünf Tote und viele Berlekte.

Belgrad  , 22. Juni.  ( Amtlich.) Die gestrigen Manifestationen in Agram zogen sich bis tief in die Nacht hinein. Die Polizei hatte sirengen Befehl, in keinem Falle von der Schujvaffe Gebrauch zu machen, aber gewisse Elemente legten das Vorgehen der Polizei als Schwäche aus und die Demonstrationen arteten in eine Schießerei gegen die Polizei aus. Als endlich der Versuch unternommen wurde, Barrikaden zu bauen, war die Polizei gezwungen, Gewalt anzuwenden, und dann war die Ordnung bald wieder hergestellt. Es werden zwei Tote und eine größere Anzahl Verwundete auf beiden Seiten gemeldet. Die Polizei verhaftete im Laufe der Manifestationen in der vergangenen Nacht etwa hundert Personen, von denen die meisten Kommunisten waren.

Um neuen Unruhen und weiterem Blutvergießen vorzubeugen, ordnete die Polizei an, daß die Gebäude um 19 Uhr geschlossen werden und in den Straßen teine Ansammlungen stattfinden dürfen. Auch die Kaffeehäuser, die Kinos und die Theater müssen um 19 Uhr geschlossen

sein.

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Nr. 148.

Polizei, die Demonstranten immer mehr aus dem Zentrum der Stadt zurückzudrängen, worauf fich einzelne Gruppen der Demonstranten in die Peris pherie zeritrenten.

Im Laufe der Nacht wurden in Agram

118 Kommunisten verhaftet. Das Arbeitershndi­fat wurde polizeilich geschlossen.

Neue Zusammenstöße. Belgrad  

, 22. Juni. In Agram tam es geftern gegen 21 Uhr zu neuen Straßen­fundgebungen. Die Polizei schritt sofort ein und verhaftete einige Manifestanten. Einzel­heiten sind bisher nicht bekannt.

Fünf Zote und vierzig Verwundete. Budapest  

, 22. Juni. Belgrader Mel dungen des MTJ. zufolge wurden gestern in Aaram nicht vier, sondern fünf Demonstranten getötet. Von den 40 Verwundeten seien 14 schwer verletzt, von der Polizeimannschaft sollen zehn Mann verlegt worden sein. Ueber 100 Demon­stranten wurden festgenommen.

Leichenfeier.

Es ist nicht gedankenlos gepflegte Tradi­tion, sondern liegt tief begründet in den Um ständen proletarischen Lebens, das an allen diesen Festen auch die Kinder des Arbeiters teilnehmen. Auch auf sie, die in zarten Jahren so oft schon die Rauheit unseres Lebens fen­Belgrad, 22. Juni. Gestern abends tam| den. Spät nachts wurde die Ruhe wieder her nen lernen, fällt ein Abglanz der Festesfreude, es in Agram zu blutigen Zusammm en gestellt. Belgrad  , 22. Juni. Nach Berichten der Belgrad  , 22. Juni. Wie aus Agram ge­die die Eltern beseelt. Gewiß oft auch, ohne sich it özen zwischen der Polizei und einer Gruppe eine genügende Vorstellung von Inhalt und meist jugendlicher Demonstranten. Die Demon Morgenblätter hatten die nächtlichen Demonstra- meldet wird, trafen dort heute früh mit dem tionen in Agram einen größeren Umfang ange- Schnellzuge die Leiche Pavle Radies und Dr. Zwed des Festes machen zu können, haben sie ftranten vom Heime der kroatischen nommen. Der Polizei gelang es erst nach elf Bassaricels in Begleitung der Abgeordneten doch an ihm teil, und dies nicht nur durch die Bauernpartei am Zrinjevac unter Vorantragung Uhr nacht, die volle Ruhe herzustellen. Neben den der kroatischen Bauernpartei ein. Auf dem Bahn­bloße Mitfreude, sondern je nach der Reise ciner froatischen Fahne über den Jelacicplaß bis Demonstranten wurden auch zehn Polizisten, dar- hof hatte sich eine ungeheuere Menschenmenge sicherlich auch durch das da aufflammende Be zum Kaffeehaus„ Corso" in der Ilica vorgedrun- unter mehrere durch Revolverschüsse, verwundet. zusammengefunden, um den Toten die legte wußtsein, einer besonderen Gemeinschaft, einem gen. Nachdem die Demonstranten das wubli- An den Demonstrationen nahmen vorwiegend Ehre zu bezeigen. Troß den Bemühugnen der großen Streis, eben ihrer Klasse, anzugehören. fum aus dem Kaffeehaus vertrieben hatten, er- scheint, auch viele bewaffnet waren, teil. nen gegen die Regierung. Nach noch Studenten und Arbeiter, wovon, wie es Ordner kam es hiebei zu Demonstratio Doch diese Kinderfreude an unsren Festen richteten sie vor demselben Barrikaden. Als Alle die Demonstranten vor dem Kaffeehaus nicht bestätigten Privatberichten schritt die Poli­ift gewissermaßen nur ein Anhängsel der Soli- der Versuch der Polizei, die doritäts und Kampfesfreude der Erwachsenen in die Luft abgegebene Schüsse zu verscheuchen, in dem der, das Gemeinschaftsgefühl der Kinder nur dun­fel, zu wenig gepflegt, im großen ganzen doch mißlungen war, kam es zu einem blutigen geistig und seelisch zu unfruchtbar für die klet Busammenstoß, in dessen Verlaufe vier nen. Es war einer der herrlichsten Gedanken, Demonstranten getötet und 30 verwundet wur der die moderne Arbeiterbewegung gebar, ben Kindern des Proletariats innerhalb der gro­

Schonstranten durch Norso crsprengt wurden, jammelten sie sich wie zei gegen die Ruheftörer ein. Dabei

der in den umliegenden Straßen und errichteten in der Gunduliestraße vor einem Neubau neue Barrita den. Der Auslauf der Demonstran ten wurde durch die herrschende Finsternis in den Seitengaffen begünstigt. Schließlich gelang es der

wurden

einige Demonstranten verleßt. Den ganzen Tag über defilierte das Publikum an den beiden auf­gebahrten Leichen vorbei.

Der Oppositionsführer beim König. Belgrad  

, 22. Juni  .( MTJ.) Svetozar Bribicevic war heute mittag vom König zu einer Müssen wir deshalb aber auch schon die Audienz geladen. Diese Audienz Pribicevic, der Seele des Kindes trüben, ihm seine Kindlich jest der eigentliche Führer der Bauerntoalition feit rauben, ihm Schmerz bereiten, statt es da ist, hat in politischen Kreisen große Aufmerksamkeit mit zu verschonen? Im Gegenteil! Die Wahr hervorgerufen. Man hält Veränderungent heit schlägt feine bösen Wunden. Sie ist heil- in der innerpolitischen Lage für

chvas,

Regierung gerechnet.

Die Antlage gegen Račič. Mord und Mordversuch. Belgrad  , 22. Juni. Blättermeldungen

Niederlage der Seipelregierung vor dem Verfassungsgerichtshof.

Ben allumfassenden Gemeinschaft der Arbeiter ben, mit denen die Kinder durchaus in feine) den ihren eigenen Erlebens- und wenn Berührung gebracht werden sollen und dürfen. man so sagen darf, Wirkungsfreis zu schaffen, Wir wollen nicht verkennen, daß solches Be ihnen durch das Leben in dieser Gemeinschaftreben, die Kleinen von allen Fragen des wenigstens ein Stück jener goldenen Jugend- Selassengegenjaßes, Selassengegensaßes, der Weltanschauungsver­zeit zu schaffen, die sie sonst so hart entbehren schiedenheit, des täglichen Stampfes fernzuhal sam. Und das ist ja das großartig Versöhnende, unausbleiblich. Es wird in allen Belgrader  mrd deren Mangel oft so schwer über der gan ten, nicht gerade immer dem Unverstand, fal- daß wir eben unsern Kindern mehr geben und politischen Kreiſen mit dem Rücktritt der zen weiteren Entwicklung des Menschen lastet. schem Fühlen oder eigener Klassenfremdheit mitgeben können, als hie und da etwas, das Es ist ein wahrhaft beglückendes Gefühl, zu der Erwachsenen entspringen muß. Das mögen Sie im Augenblick mit der Ungleichheit aus. wissen, daß es heute bereits eine eigene, statt- vielmehr sehr oft ganz reine, liebevolle, der öhnt; wir geben ihnen die herrlich ſte, liche und von Jahr zu Jahr wachsende Bewe svinderfeele mit Verständnis entgegenkommende hönste Soffnung, das beglückende Zu gung innerhalb der Arbeiterschaft gibt, die nur Empfindungen und Gedanken sein. Aber solche funftsbild, den Gedanken an eine Welt, in dem Zwecke lebt, in die seinen, freudedurstiger ethische Erwägungen, pädagogischen Berrad der die beschämende und schamlose Ungleichheit zufolge wird Racie wegen zweier Morde und liebehungrigen Seelen der Arbeitertinderungen, gefühlvollen Bewegungen gehen den beseitigt sein wird. Wir erzählen ihm, daß wir zweier Mordversuche unter Anklage gestellt wer jonnige Strahlen zu senken, die Herz und Geist noch ins Leere und Faliche. Denn es liegi alle brüderlich und schwesterlich entschlossen den. Die Untersuchung wird wahrscheinlich bis gesund aufblühen lassen, deren Wärme nicht eben gar nicht an uns, das Arbesind, diese Ungleichheit und alle Not und Ent- zum 1. Juli dauern, an welchem Tage der Pro. nur für das Kind, sondern eben dann auch für erfind von allen dicien Ira behrungen zu beseitigen. Wir geben dem Stinde; beginnen wird. den werdenden und gewordenen erwachsenen gen fernzuhalten; ob wir wollen oder das herrliche Bewußtsein, daß es selber bereinst Menschen so unvorstellbar viel bedeuten fann nicht unsere Kinder kommen von frühester berufen sein wird, mitzuarbeiten und mitzu­und die, dem einzelnen Stind und seiner flei- Jugend an mit allen Widersprüchen und Wi- fämpfen, um aus dem wundervollen Märchen  Wien, 22. Juni  .( Eigenbericht.) Vor dem Ver­nen Gemeinschaft gespendet, herrliche Früchte derwärtigkeiten, mit allen Gegenfäßen, mit noch wundervollere Wirklichkeit zu machen. Wir sagen das unseren Kindern nicht in fassungsgerichtshof hat heute die Regierung eine zeitigen muß für die Gesamtheit. aller Ungleichheit und Unfreiheit in Verüh Eigentlich ist das die kostbarste, glüd- rung und Konflikt. Mit den lachenden Kirschen politischen" Vorträgen, sondern indem wir arge Riederlage erfitten. Sie plante mit Rücksicht darauf, daß zum 1. Oftober eine Reihe von Ge vollste Arbeit, die wir an der Veredelung des fängt's an, auf die das Arbeitertind weinend ihnen die Anfänge dieſer neuen Gemeinschaft ſeven zur Durchführung der Verfassung beschlossen proletarischen Menschen, an der Veredelung verzicht enmuß, dieweil es sieht, daß das sind zeigen, indem wir sie die Vorfrüchte dieser sein müssen, uner diefen Gefeßen eines our unserer Stlasse, an der Erziehung des Menschen- des Nachbarn ihrer so viele bekommt, daß es, neuen Welt genießen lassen, indem wir ihnen führen, durch das die Verkehrspolizei der Ge­tums, an unserer Idee leisten können. ihrer überdrüssig, sie spielend im Sande be- zeigen, daß die Arbeiterklasse schon heute alles meinde   Wien entzogen wird. Daraufhin hat So betrachtet, muß der Kindertag, der nun schmußt und ungenießbar macht; und ein un- zu tun bereit ist, um die Arbeiter von morgen die Gemeinde den Verfassungsgerichtshef alljährlich gefeiert wird und den wir morgen unterbrochener Weg von Enttäuschungen. Zu- gefünder an Leib und Seele hinüberzuführen Entscheidung angerufen, daß nach der Verfassung die Verkehrspolizei ihre Sache ist, und daß ein wieder begehen, als eines der schönsten, erha- rücksetzungen. Verzichtleistungen, gefühlter und zu den neuen Ufern. Wer will abseits stehen, wenn es darum derartiges Gesetz nicht geschaffen werden dürfe. Tatsächlich hat der Verfassungsgerichtshof heute bensten Feste erscheinen, die wir uns geschaf- halb begriffener Ungleichheit führt das Arbei- Wer will abseits stehen, wenn es darum fen. Denn so erscheint er uns als wertvollster terkind durch alle feine Schuljahre hindurch. geht? Wer will nicht das Seine dazu beitra- entschieden, daß die Verkehrspolizei nicht ache Ausdruck unserer neuen Gefühls, Gedanken Wer ist unter uns, der das nicht selber als gen, daß unsere Kinder schon frühzeitig verdes Bundes, sondern des Landes ist, die Absicht und Tatsachenwelt. Und drum soll das auch Slind tausende Male erlebt hätte, der sich nicht stehen lernen, was sie, die Unschuldigen, quält? der Regierung also verfassungswidrig wäre. wirklich nicht ein Tag sein, den nur unsere hunderte Male gedemütigt fühlte, nur weil der Wer will nicht mit dazu beitragen, daß unsere Stinder feiern, sondern an diesem Tage jollen Vater ein armer Teufel war? Wer hat nicht Stinder glüdhaftes Lachen lernen, und an einem wir uns alle in den Dienst der Freude der Stin- io oft gefühlt, wie das Gift des Unrechts und Tage im Jahre dieses befeligende Stinder der stellen, sollen ihn als Söhepunkt, zugleich des Neids in sein Herz geträufelt ward? Die lachen vereinigen? Daß sie in Spiel und La Paris" teilt auit, daß in dem Dienstag abgehal­aber auch als neuen Ausgangspunkt der wichses Abseitsstehen bei den Freunden der andern chen sich einer Ausgabe bewußt werden, die, mit tenen Ministerrate die Minister Poincaré   gegen­tigsten Erziehungsarbeit betrachten, die die welches Kind hätte es nicht mit wehem Freuden getan, doppelt so leicht alle Schwere über erflärt haben sollen, sie hätten nicht den Wunsch, den genauen Stabilisierungfurs fennen Pflichten unserer Slave uns auferlegt. Herzen empfunden? Nun, niemand fragt mehr aufheben wire, die auf uns lastet? Zweifellos gibt es manche unter uns, die nach Gründen als das Kind. Und wir Alle wollen und müssen wir da mithelfen zu lernen, damit nicht Gerüchte entstehen könnten, sich mit der Idee proletarischer Kinderfeste müssen ihm antworten mit der alle sollen und müssen wir darum den Stinder- daß sie ihre Stenntnis desselben zu Spefulationen nicht recht befreunden kömen; die, wenn die unerbittlichen Wahrheit. Und wer's tag mitfeiern. Das Glüd unserer Kinder, das mißbraucht hätten. Deshalb wurde beschlossen, die gewählten Frankfurſes der stammer zu Politik auch nicht gerade nur als ein noventut, der pflanzt, ob er will oder nicht, eben ist das Glüd unserer Klaffe. Glüd der Safe Stabilisierungsvorlage ohne Angabe des diges Uebel betrachten, unser ganzes politisches, schon in die Seele des Kindes die Unzufrieden- aber, der wir gehören, ist Glück der, Menschhei.. unterbreiten. Derselbe werde erſt Samsing un wirtschaftliches, foziales und fulturelles Stre- heit, den Widerstand, die Erbitterung und die Seßen wir darum mit dem Kindertag alljähr 20 Uhr bekanntgegeben werden, zu welcher Stunde ben- und all dies macht unsere Politik aus Empörung. Das sollen und das müssen wir lich einen inimer größeren und schöneren Mark der Kurs nicht mehr zu Spekulationen an den stein auf unserem Weg zum Glück! ausländischen Börsen verwendet werden kann. als Aufgaben der Erwachsenen ansehen, Aufga- tun.

Der Frant- Stabiliſierungskurs. Paris  , 22. Juni. Das Wochenblatt„ Cri de