Mittwoch, 4. Juli 1928.

Weiße Neger.

SPD  . Eine amüsante und gleichzeitig wahre Geschichte erzählte dieser Tage ein in dem Londoner Distrikt Kensington wohnender Engländer namens Thompson. Es handelt sich dabei um folgendes: Thompson und fein Freund Mulvaney befanden sich mittellos im Süden der Vereinigten Staaten   auf Wanderschaft. In der Nähe einer kleinen Stadt im Staate Alabama  , die voller Schwarzen war. begeg. neten sie einem Neger Albino, deßen Haut die Farbe schmutzigen Teiges zeigte, und dessen Haare und Augen seltsamt hell wret. Dieses weiße Negergesicht brachte Mulvaney auf einen originellen Gedanken, zu dessen Verwirklichung furzerhand eine Geſellſchaft gegründet wurde, die aus Thompson, Minivancy und dem Neger bestand. Das Trio begab sich eilends in die Negerstadt. Ihre aus 20 Mark bestehende Barschaft wurde in Papierbogen, Rochjals, Stalt und Stleister angelegt. Man stellte kleine Tüten her, die man mit verrie­benem Salz und Kalk füllte. Dann ging das Geschäft los. Mulvaney etablierte sich auf einer Plattform mitten auf dem Markt der Negerstadt. Links von ihm hielt sich Thompson mit einem Sad voll der neuen Medizin", rechts von ihm der Albinoneger. Nun hielt Mulvaney an die versammelten neugierigen Schwarzen eine aufklärende Rede. Er erzählte ihnen, daß sein Vater ein großer Chemiker gewesen sei, der ein Geheimmittel hinterlassen habe, mit dem man schwarze Menschen weiß machen könne. Jeder Neger fönne jetzt zu einem gleichberechtigten Bürger der Vereinigten Staaten   gemacht werden, man brauche nur die Medizin zu kaufen, die man gleich mitgebracht habe. Als dann Mulvaney den Zuschauern den in cinem Weißen verwandelten Albinoneger als einen Mann schilderte, der der Segnung des Wundermittels teilhaftig geworden war, stürmten die Schwarzen die primitive Plattform, um dem Verkäufer die kleinen Tüten mit dem wertvollen Juhalt zu 50 Marf das Stück aus der Hand zu reißen Mulvaney vergaß nicht, jedem der Näufer noch zu erklären, wie man das Mittel einnehmen müsse. Er sagte: Nimm drei mal täglich eine Messerspitze von diesem Buiver und jetze dies drei Monate hindurch fort. Am Ende der drei Monate komme ich zurück und verkaufe dir noch mals ein gleiches Paket. Am Ende von sechs Mona­ten wirst du so weiß sein wie ich." Innerhalb einer halben Stunde waren für 5000 Mark Salt und Salz verkauft. Derselbe Schwindel wurde nun in verschiedenen anderen füdlichen Staa ten Nordamerikas   betrieben und brachte insgesamt ungefähr 200.000 Mark ein; der Albinoneger wurde

Gerichtssaal.

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Selte 5.

Bom Arbeiter- Zurn- und Sportverband,

Wir men auf die am Donnerstag, der, 5.

Borstandssitung

Samariterabteilungen.

schen Arbeiter Samariterbundes in Chemnis im Wer an der Bundeshaus- Weihe des reichsden­September I. J. teilnehmen will, möge uns sofort Mitteilung machen. Der Quartierausschuß wünsch: rascheste Meldung. Siehe Helfer" Nr. 6. Dringend zu behandeln.

den Beschluß der Bundes Samaritertagung, Verstär Verstärkung der Samaritergruppen. Wir bitten, und drei Helferinnen, rascheft zur Durchführung zu fung der Samaritergruppen auf sechs Samariter bringen. Frei Heil!

allerdings nur mit einemt kleinen Bruchteil abgespeist. I einzelne umgebaut, wie dies bereits am Müdenberg| auf die Ausstellung der Ortsgruppe Auffig Sektion nach drei Monaten wieder, wie versprochen, zurück gegen Vorweis der Mitgliedskarte verschiedene Be- wärtigen Vertreter Zeugnis ab, daß diese Arbeiten Die drei tüchtigen Unternehmer hüteten sich natürlich, der Fall war. Ferner erhalten unsere Mitglieder für Naturfreunde" hingewiesen. Hier gaben die aus­zukehren. Dagegen erwuchs ihnen ein Stonkurrent, günstigungen eingeräumt. Das offizielle Witteilungs Sie vollite Anerkennung verdienen und pflichteten der denselben Trid sechs Monate später an einem blatt Berg frei" erscheint monatlich im verstärkten diesen alle Anwesenden bei. Nachdem die Tages, die Neger so schändlich hineingeleg: hatten. Dieser monatig das Ganblatt Unser Wandern" und in der 17 Uhr die schön verlaufene Hauptversammlung. der Orte versuchte, wo Mulvaney und Thompson Umfange. Im Gan Nordböhmen erscheint zwei ordnung erschöpft ist, schließt der Vorsitzende um Konkurrent konnte vor der Lynchjustiz der tobenden Slowakei   Pritale prirody". Letzteres konnte sich Schwarzen nur im letzten Augenblick gerettet werden. leider infolge Wangel an Mitteln nicht behaupten. ausstellung" unter Anschließend gemeinsamer Besuch der Sonder­Die Aufregung unter den Schwarzen der südlichen Ein Abkommen( Gegenseitigkeitsverhältnis) wurde Sektion für Naturkunde". Führung der Mitglieder der Staaten war inzwischen derart angewachsen, daß die mit dem Jugend- Herbergs- Verbande in Hohenstadt Regierung gezwungen war, ein Gesetz zu erlassen, abgeschlossen. Ausbau und Erweiterung der Unfall wonach es ein Striminalverbrechen sei, den Negern versicherung wurden durchgeführt. Der Reichsaus­in den Vereinigten Staaten   irgendein Heilmittel zu schuß beteiligte sich an einer Reihe von Tagungen, verkaufen, das angeblich imstande sei, ihre schwarze Konferenzen, Versammlungen, Protestkundgebungen Juli 1. 3. un 6 Uhr abends in der Bundeskanzle: Sant zu bleichen. anderer proletarischen Organisationen. Auch waren stattfindende wir bei Gau   und Bezirkskonferenzen vertreten. An der Olympiade in Prag   beteiligten wir uns eben nochmals aufmerksam. falls. Der Vorsitzende Genosse Dietl ergänzte den Bericht und betonte besonders, daß die auflaufenden Im Automatenbuffet ,, Korona". Marie M., ein hübsches, 26jähriges Mädchen, werden können und manchen Monat zwei bis drei Arbeiten nur unter großer Anstrengung bewältigt ist als Verkäuferin im Automatenbuffet Korona" engere R. A. abgehalten werden müssen. Weiters am Wenzelsplay angestellt gewesen. Fräulein Marie berichtet er über die Aussprache mit dem Arbeiter verkaufte Appetitbrötchen, Würstel, Raffec, Limonade, Turnerbund und dem Verbande der Arbeiter- Rad­Bananen, Kartoffelsalat und welschen Salat, wie es nun einmal bei den Automatenbuffets der Fall ist, troffenen Abmachungen mit der Uro" wurden im fahrer wegen eines Zuschammenschlusses. Die ge­wo man alles bekommt, worauf der Magen Appetit beurigen Jahre gefestigt. Den Kajjabericht erstattete hat. Fräulein Marie gab das Geld für die Barver­käufe in die Kassa und sie hätte heute noch ihre nicht mehr auslangen, ist in Kürze mit einer Er­Würstel und anderen Delikatessen verkaufen können, höhung zu rechnen. Es wird notwendig sein, da die Genosse Dietl. Da die bisherigen Reichsbeiträge wenn es ihr nicht eines Tages eingefallen wäre, Arbeiten nicht mehr bewältigt werden können, eine etwas von dem Erlöse für sich zu behalten. Anfäng- weitere Straft anzustellen. Die Hauptversammlung lich war es bloß eine Zwanzigkronen- Note, später in Zürich   dürfte ebenfalls eine Beitragserhöhung mehr, schließlich machte es eine Summe von etwa beschließen. Das Meeting der Zukunft. K 2000.- aus. Es ist uns nicht bekannt, welchen Es werden sich, lesen wir in Start und Ziel", Lohn Fräulein Marie dort bekam, ein fürstliches über die einsam auf ihrer Höhe thronenden Rekord­Für die Kontrolle berichtete Genoffe Maffoteute, über die Staffeln der Zwanzig und Fünfzig Einkommen war es auf keinen Fall, aber jedenfalls ust. Auf seinen Antrag hin wurde dem Reichs hinweg, die Staffeln der Hunderte und Tausende ent hatte sie Schulden. Schulden für ein junges Mäd- ausschusse für seine Geschäftsführung die Entlastung wideln. Namenlos wie die Werke der Technik, ge­nen Lohne   zahlt man sie sehr schwer ab und auf chen sind eine peinliche Sache, denn von einem feierteilt. schaffen von einer Masse der Namenlojen, so werden Für die Redaktion berichtet Genosse Storch. die großen Siege der Zukunft von einer Masse der den reichen Stavalier hoffen, der die Sache dann atts Derselbe tritt für den obligatorischen Bezug des Namenlosen erkämpft sein. Nicht der einzelne wird gleichen wird, weil er bei so einem Appetitbrötchen Mitteilungsblattes Berg   frei!" ein und erläutert mit seiner überragenden Fähigkeit den Sieg einer sich vielleicht in die fleine Verkäuferin verliebt die Vorteile dieser Einführung. Referent ist für die Mannschaft bedenten können, sondern die Masse un das ist eine verfehlte Spekulation Also veruntreute Vereinheitlichung unseres Preſſewesens. Wir planen bekannter. Es wird keine Kanonen mehr geben, feine Marie jutzessive das Geld. Die Sache wurde mit die Einführung einer ständigen Rubrik in slowaki Lieblinge des Publikums, aber auch keine Krampen, der Zeit entdeckt und sie hatte sich wegen des Ver- scher und ungarischer Sprache im Berg   frei!". denen der Glorienschein eines Sieges nie geleuchtet brechens der Veruntreuung vor dem Senate des Genosse Strnad berichtet als Obmann für hat. Sie alle sind gleich notwendig und unentbehr­LGR Masak zu verantworten. Sie war geständen Verband für Arbeiter Winter Touristik". Der lich. Der Staat und die Sportbehörden werden ihr dig und weinte, weil sie ihre Verschlung bedauerte. fährliche Umsatz an amtlichen Wintersportmarken Geld nicht für einige wenige aristokratische Sport. Der Senat meinte es gut mit ihr. Er nahm auf ſteigt. Referent tritt für einheitliche Schneeberichte repräsentanten eines Landes auf den olympischen ihre offenkundige Roue Rüdsicht und sie erhielt vier seitens unserer Hütten ein und wünscht, daß jeder Spielen ausgeben müssen. Der Kampf der Nationen, Monate schweren Kerkers, bedingt auf drei Jahre. Gau   einen ständigen Wintersportreferenten ſtellt. Der ein Kampf einzelner für ihre Nation war, wird Die anschließende Debatte, an der sich die Genossen wirklich zu einem Kampf der Nationen werden. Meier- Troppan, Konhäuser- Teplitz  , Storch Wer heute noch zu den Lanen und Gleichgültigen Bodenbach, Sergesell Komotan, Horn- Karlsbad, im Lande gehört und Sport und Wettkampf den Tagwerfer Brünn, Hansel- Rumburg, Str scheinbar bejjer Veranlagten überläßt, weil er noch na d- Prag  , Müller Aussig, Morbach Turn, nie die Freude des Kampfes im Ringen mit der Hauptversammlung des Zouristen- zeichnen. Die Wandertätigkeit ist gegenüber den Wünsch Reichenberg beteiligten, sprach im allge- eigenen Straft gespürt hat, der wird zu einem be­vereines Die Naturfreunde". früheren Jahren eine bejjere, es fonnten aber nur meinen die vollste Anerkennung der geleisteten Arbei- geisterten Bekenner der neuen Sache geworden sein. die offiziellen Wanderungen statistisch erfaßt werden. ten aus. Die Genoffen Dietl und Zobel Auffig er- Und das, was uns heute als Ziel vorichwebt, das Sonntag, den 2 Juni 1928, Zur Erhöhung der Wandertätigkeit trägt auch die teilten einige Aufklärungen über die gestellten An- wird das Symptom des Sportes der Zukunft sein, tagte in Aufsig im Voltshaus" Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent für Jugend- fragen, die mit besonderer Befriedigung zur Kennt der Sport der Masse. unfere 3. ordentliche Hauptversammliche bei. Weitere Begünstigungen fonnten wir den nis genommen wurden. Nach einstündiger Mittags­lung, die im Rahmen einer erwei- Mitgliedern bei Ausübung des Wintersportes ein- pause wurden um 14 Uhr die Verhandlungen Vorwärts Görkau gegen Vorwärts Trupschitz NATURFRED terten Reichsausschuß- Sigung abge- räumen durch Schaffung des Verbandes für Arbei wieder aufgenommen. Zur abgeführten Aussprache 4: 1( 1: 1) am 30. Juni in Görkan. Ein Spiel, halten wurde. Um 9 Uhr 15 Win. ter- Winter Touriſtit", Siv Prag. In der Winter- über die Beitragserhöhung stellte Genosse Ron- wie es nicht sein soll. Es ging wieder einmal sehr begrüßte der Vorsitzende Genosse Dietl die erschie- saison 1294/25 erhielten wir die ermäßigten Winter- häuser den Antrag, daß die heutige Hauptversammlaut zu, was auf das Fehlen eines Verbandsschieds­nenen Vertreter und erklärte die Sißung für eröffnet. sportfahrkarten bewilligt. Auch die Fahrpreisermäßi- lung mit einer Erhöhung der Beiträge einverstanden richters zurückzuführen ist. Doch wurde dem ein­Nach Erledigung der üblichen Formalitäten, Ver- gung hat eine Erweiterung erfahren, und zwar ist ist. Dieser Antrag wurde angenommen. Zum Punkt springenden Görkaner Spieler das Amt von beiden Tefung der Tagesordnung, Festlegung. der Redezeit die Teilnehmerzahl von 10 auf 6 und die Anzahl Neuwahlen schlägt Genosse Dietl vor, noch einen Gegnern unnötig schwer gemacht. Vom Spielverlauf für Referenten und Debatteredner, wurden die der Kilometer von 30 auf 16 herabgesetzt worden. Vertreter von Teplitz   und einen aus dem Bezirk crübrigt sich eine Erwähnung. Die Trupschiser spie Genossen Diet   als Vorsitzender, Müller als Außerdem beteiligte sich der Verein erstmalig an der Bodenbach in den engeren R.-A. zu wählen. Diesem len ein reichlich hohes Spiel, welches von den Hei­Stellvertreter und Kratoch wil als Schriftführer Ausstellung für Kultur und Wirtschaft in Aussig  . wurde zugestimmt. Die Namen werden noch bekannt- mischen zum Großteil mitgeführt wurde. Zu erwäh ins Präsidium gewählt. Im Haus der Arbeit waren unsere Ausstellungs  - gegeben. Die namentlich verlesenen Mitglieder wur- nen wären lediglich beide Torwächter, von denen be­stücke, die größtenteils aus Tabellen, Statistiken, den einstimmig gewählt. Zum Punkt Vereinsan fonders der Trupschizzer reichlich schwere Arbeit be­Diagrammen, Rechenschaftsberichte bestanden, unter gelegenheiten gehören auch die im Jahre 1927 er- fam. Kommenden Sonntag, den 8. Juli, spielt gebracht und war dies die erste Gelegenheit, die haltenen Subventionen. Im ganzen haben 6000 K Spielvereinigung Bodenbach in Görkan( Serien­breite Deffentlichkeit auf unsere geleisteten Arbeiten erhalten, die wie folgt aufgeteilt wurden: Gau spiel). aufmerksam zu machen. Im Jahre 1926, in der Sudeten   4000 K, Gau Nordböhmen für Rennersdorf Zeit vom 6.- 13. Juni, veranstaltete der Gesamt 1500 K und Gau Mähren für Bnaim 500 K zur in verein in Aussig   eine Sonderausstellung", die einen Seistellung des Rohrauersteges. Als Delegierter zur glänzenden moralischen Erfolg zu verzeichnen hatte. Hauptversammlung Zürich   wurde Gen. Müller- in Nene Hütten besitzen wir in Mordorf, Rennersdorf, Aufsig gewählt. Hierauf erfolgte die Abstimmung Starlsdorf. Viele Hütten sind den heutigen Anfor- der schriftlich eingebrachten Anträge. Nach Erledi derungen fast nicht mehr gewachsen und werden gung verschiedener Organisationsfragen wurde noch

DIE

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Sport Spiel* Körperpflege

Vertreten waren saßungsgemäß der Gau Nord­westböhmen, der Gau Nordböhmen durch zwei Dele­gierte, die Gaue Westböhmen, Mähren  , Sudeten  durch je einen Delegierten, der Reichsausschuß durch 17 Mitglieder. Nicht vertreten waren der Gan Ost­und Westslowakei und der Tatra- Gau. Zum Punkt 2 der Tagesordnung( Berichte) sprach Geschäftsführer Genosse 30 bel. Unser Ver­ein zählte 1923 67 Ortsgruppen mit 6295 Mitglie­dern. 22 Ortsgruppengründungen und 1495 neue Mitglieder können wir in der Berichtsperiode ver­

Die Geschichte von Malachi.

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FR. Fallenan gegen Gleichheit Weiskirchlig 0: 6 Falkenan.

Wader Pihanken gegen Deuben- Dresden   1: 1 Dresden  .

Fußballring Teplitz gegen Nestomis 4: 1. J. Kohn- Elf Tepliß gegen Hohenstein 3: 0. Lichniß gegen Fußballring Teplig Res. 1: 2.

zeugt, daß sich Malachis Haare unter des Phreno logisten Fingern zu ſträuben begannen. Am nächsten Tage konnte man Malachi mehrere­mals beobachten, wie er bei seiner Arbeit mit dem Spaten innehielt, seinen Hut mit der einen Hand ein wenig nach vorwärts schob ud sich auf die Hinterseite seines Kopfes griff, als ob er vorher von der Existenz des Kopfes nicht ganz überzeugt gewesen wäre.

Wir hatten uns gewöhnt, dies für sehr wißig zu halten, und auf diese Weife machten wir ihm das Leben zur Last. Malachi glaubte alles, was wir ihm einredeten, als ob es heilig wäre. Er glaubte uns die unmöglichsten Geschichten, vorausgesetzt, daß wir die nötig ernste Mliene dabei auffeßten und feine hochtrabenden Worte gebrauchten. Aller­Wir brachten es zuwege, Malachi einzureden, dings merkte er mitunter, daß unsere Geschichten daß der Maurer in seinen Gegenstand der phreno­ein wenig merkwürdig waren, aber dies war alles. logischen Untersuchungen geradezu verschossen sei, Den größten aller Scherze erlaubten wir uns und wir redeten ihm ein, daß er schon eine An­mit ihm, als einmal ein Ziegelarbeiter zu uns zahl Personen getötet habe, lediglich zu fam, der am Gehöfte etwas reparieren sollte. Der Bwvede, ihre Sirnschalen für Experimentalversuche Maurer war ein klein wenig Phrenologiſt, er zu erhalten. Dann redeten wir ihm noch ein, daß wußte genug über Physiognomie und die menscher gehört hätte, Walachis Schädel wäre etwas liche Natur, um eine ganz nette Charakterbefchrei- ganz außergewöhnliches, und wir rieten ihm an. bung zu entwerfen. Er betrieb auch ein wenig auf der Sut zu sein. Geisterbeschwärung, zum großen spiritistische Wißfallen zweier alter Hausverwalter, die er flärten, daß sie nichts Gemeinschaftliches mit ihm und seines Teufels Werk" hätten.

densart, etwas als ganz unmöglich zu figieren, lassen, in welchen wir ihm wegen gebrochener indem fie dazu den Vergleich anwandten: Bis Versprechen drohten, dabei war natürlich alles in Malachi einen neuen Anzug haben wird." Wir den erwähnten, hochtrabenden Worten geschrieben. Von Henry Lawson  ). hatten immer unseren Spaß mit Malachi, denn Malachi war sehr groß und sehr kager, er wir betrachteten ihn als die rechtmäßige Ziel hatte runde Schultern, und auch die sandgelbe scheibe für unsere Wiße. Er beklagte sich selten, Farbe seines Haares schrie beinahe laut nach und wenn er es schon einmal tat, dann beschränkte einem Adjettivum. Alle Burschen hielten Walachi fich seine Einwendung kaum auf mehr, als daß er für den größten Efel des Ortes, und es war sicher höchstens sagte: Nun denn, nur keinen von Euren zweifellos, daß er ein schrecklicher Dummkopf war. üblichen Wigen!" Wenn dies nicht den gewünsch Niemals war er aus dem heimischen Buschlande ten Erfolg hatte und wir ihn mit einem allzu herausgekommen, ausgenommen ein einzigesmal. übertriebenen Scherze quälten, dann begnügte er als er auf einen furzen Besuch nach Sydney   fuhr: sich, mit sorgengequälter Ueberzeugung vor sich als er aber zurückkehrte, stand es außer Zweifel, hinzubrummen: Ja, ganz zweifellos, das ist doch daß seine Nerven eine Erschütterung erfahren merkwürdig!" hatten. Vergeblich bemühten wir uns, aus Ma- Wir aber begnügten uns nicht mit einfachen lachi ein Wort betreffs feiner Anschauungen über Scherzen, wie z. B., daß wir die Beinkleider Wla die Hauptstadt herauszubekommen etwas zu be- lachis zusammennähten, während er schlief, seine schreiben, lag außerhalb seiner Wacht, denn seine Schlafstelle in Unordnung brachten, irgend etwas Fassungskraft reichte dazu nicht aus. Gleich nach Explosives in seine Pfeife steckten wir strebten her wurde sein Großstadtbesuch geradezu ein Ge- danach, ihn einen höheren Zweig praktisch vetä beitsplaßes. Eines Abends, es war die letzte diacht. genstand der Pistorie, und wenn ihn einer fragte, tigter wigkunst austosten zu lassen. Es war uns da der Maurer doch hier war, daß Wialachi rau was er sich von Sydney   denke, da trat wieder der befannt, daß Malachi einen tödlichen daß gegen chend in der Nähe des Kamins, als sich die Tüve stupide Ausdruck auf sein Gesicht, er fragte sich in Worte mit vier Silben und mehr hegte, und wenn Der Maurer war von Anfang an der Ge- ruhig öffnete und der Phrenologist eintrat. G folch einem Falle am Kopfe und sagte dann in jemand ein paar solche gebrauchte, so genügte es, genstand scheuer Ehrfurcht für Malachi, der im trug einen Sad in der Hand, in dem sich ein einer langfan und nachdeskahen Art: Ja, daß Walachi feine ehemals gute Meinung über je- forgsam aus dem Wege ging. Aber eines Abends Kürbis befand, undnachdem er sich auf einen zweifellos, es ist eine merkwürdige Stadt." Und manden, der solche Worte in seiner Rede verwven- bekamen wir das Wißobjekt doch in eine Stube, wo Schemel   niedergesetzt hatte, tieß er den Sad mit dies blieb die Hauptstadt, was Malachis Meinung dete, sofort aufgab. Ich hasse solche hochtrabende der Künstler die Burschen mit einer Seance un- einem lauten Geräusche auf den Fußboden zivi Worte" pflegte er zu sagen, ich habe ein Buch da terhielt. Nachdem das Tischklopfen vorüber war, schen seine Füße niederfallen. Malachi war furcht heim, daß ich sie alle auswendig lernen könnte, während welchem Malachi mit unbedecktem bar erschrocken, aber begann etwas vor sich hinzu­wenn ich es wollte, aber ich tue es nicht." Das Haupte und einem furchterregtem Gesichtsaus stotern.- Buch, welches er meinte, war ein zerfetztes Wörter- drud dasaß, schlugen wir vor, daß sein Schädel buch. Malachis Haß gegen hochtrabende Worte untersucht werden solle, und ehe Malachi noch fand sein Aequivalent nur noch in seinem Abschen einen Fluchtversuch machen konnte, setzten wir ihn gegen das andere Geschlecht; und nachdem uns auf einen Sessel in der Mitte des Zimmers nieder dies klar geworden war, pflegten wir ihm Brief- und der Maurer begann ihm mit seinen Fingern chen, geschrieben von Frauenhand, zukommen zu über den Kopf zu fahren. Ich bin davon ganz über­

über sie betraf. Malachi war stets schäbig gekleidet, obgleich er ein Pfund pro Woche und die Stost hatte, und *) Henry Lawson   ist der bedeutendste Dichter Australions. Er schrieb eine Reihe von Gedicht und Projabänden. Die autorisierte Uebersetzung der nach stehenden Skizze ist von J. Reismann, Prag  . es war unter den Burschen eine gewöhnliche Re­

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Malachi wohnte in einer Sütte unseres Ar­

Halloh!"

Halloh!", sagte der Phrenologist. ( Schluß folgt.)

Er