Sounlag, 8. Juli 1928.

Wie sie vor dem„ Roten Tag" geredet haben.

Der Unterschied zwischen den großen Worten der kommunistischen   Führer vor dem„ Roten Tag" und ihrem feigen Verfriechen an dem Tage, da fie ihren revolutionären Heldenmut zeigen sollten, wollen wir an band der Aussprüche einiger fom­munistischer Führer charakterisieren. So erzählte Stalát im Senat am 23. Mai:

In den Tagen, da die Spartaliade abgehalten werden sollte, werden die Arbeiter nach Brag unter allen Imständen kommen. Nic mand Tann sie davon abhalten und niemand wird sie davon abhalten! Wir laden die Arbeiter zum„ Roten Tag" in Prag   in jener Zeit ein und dieser rote Tag wird in Prag  abgehalten werden, möge es der Regierung und dem Bürgertum gefallen oder nicht! Möge das Bürgertum sehen, daß den Ar­beitern die Geduld ausgeht und daß sie zum Stampf bereit sind!... Es febe der rote Tag am 6. Juli in Brag!

Der Herr Stalaf, der einst ein ernster Theore­tiler var, scheint in der Gesellschaft, in die er sich begeben hat, gelernt zit haben, daß Politik ini Nebertreiben und Großtun besteht.

Der Herr Jilet, der Sekretär der komunu nistischen Partei, hat ihn womöglich noch über­boten. Er erflärte im Parlameni:

Den roten Tag nicht abzuhalten, bedenter in der heutigen Situation, sich des Rechtes auf die Straße zu begeben, der Bourgeoisie den Weg zu größerer Ausbeutung des armen Voltes und zur Vorbereitung des Krieges zu bereiten.

Tatsächlich haben sich die Kommunisten des Rechtes auf die Straße begeben und der Bour geoisie den Weg zu größerer Ausbeutung der Mas­fen bereitet.

Der Wunsch des einen fommunistischen Füh rers, den anderen im Großsprechen zu übertrump jen, hat die Herren um den Verstand gebracht. So erzählte in Senat am 21. Juni der alte Toužil:

Pflicht, deren Nichteinhaltung für sie eine völlige Degradierung, ja Ehrlosigkeit bedeutet hat. Die R. P. O. entschied sich im vollen Bewußtsein aller Folgen, den roten Tag abzuhalten und sie hat den roten Tag bis in die letzten Stunden, nicht wider rufen. Wenn es gestern in Prag   einen roten Tag überhaupt nicht gegeben hat, ist das eine phrami dalgroße Schande und Blamage der kommunisti­ schen   Partei, welche geradezu den politischen Tod bedeutet. Die R. P. č. ist als revolutio

näre Partei fertig und politische un aussprechlich mit Schande belastet. Die St. P. C., die ihre Agitation für den illegalen roten Tag bis auf des Messers Spitze trieb und auf die Prager   Gasse nicht eine Dop velreihe entfendet hat, hat vor der ganzen Republik   und vor der gesamten tschechoslowakischen Arbeiterschaft ihren Banfrott verkündet."

In der kommunistischen   Partei scheint man tatsächlich über den Verlauf des roten Tages nicht sehr entzückt zu fein. Man höre, was das sonst so großsprecherische Studé Bravo" schreibt: " Die Demonstration des„ Roten Tages" ist nicht so gelungen, wie wir es gewünscht hätten und wie es im Interesse der Arbeiterklasse gewesen wäre. Wir stellen das unverhohlen fest und die Partei wird alles tun, um alle Ursachen dieses Mißlingens genau festzustellen und für die Zu­funft zu beseitigen...

Der ganze Nutzen dieser Maßnahmen und Mittel gegen den„ Roten Tag" hat bewirkt, daß die Teilnahme am„ Roten Tag" nicht in einer solchen Anzahl zum Ausdruck gekommen ist, wie dies nonwendig gewesen wäre, damit der vorberei­tete Regierungsputsch paralysiert werde. Die Was sen des arbeitenden Volfes wissen, daß der Kampf der kommunist. Partei in ihrem Interesse geführt wird, sie betrachten diesen Kampf sympathisch, aber ihre Sympathic iſt paſſiv. Sie wünschen uns zwar den Sieg, aber sie sind noch nicht überzeugt, daß ohne ihr Einreihen in die Einheitsfront in diesem Augenblic nicht siegreich gekämpft werden fann und gegen die kommunistische Partei der gesamte utobilifierte Staatsapparat steht."

In diesem Augenblick erachten wir es als not­wendig, daß die Arbeiter durch ihren Roten Tag" am 6. Juli reden. Möge sich das wer immer win­fchen oder nicht, möge man drohen wie es sollen, daß die indifferenten Massen dem kommu­Das Rudé Právo" hätte nicht nur schreiben beliebt, die Arbeiter werden auf die Gaffe genistischen Stampf zu sehr passiv gegenüberstehen, hen, sie werden zeigen, daß sie eine gefondern auch die kommunistischen   Führer, die at waltige disziplinierte Wach: find, tiv im Reden, aber passiv im Handeln sind. welche vor feiner Drohung zurüd fredt.

Der Herr Toužil ist freilich vor der bewaff neten Macht so zurückgeschredt, daß man ihn gar nicht gesehen hat.

Der Efel muß jedem ehrlichen, auständigen Arbeiter in den Hals steigen, wenn er die prohleri­schen Worte der kommunistischen   Führer mit deren wirklichen Handlungen vergleicht.

*

Preffeftimmen zum Roten Zag". Wie sehr die Kommunisten der Bourgeoisie die Möglichkeit gegeben haben, ihre Macht zu zei­gent, darüber belehrt am besten ein Blick in die Národni Liſty" vom gestrigen Tage. Das Blatt des Finanzkapitals schreibt:

Des weiteren entwickelt das„ Rudé Pravo" eine Theorie vom strategischen Rüd­zug, die im Munde dieser Revolutionäre ganz östlich ist:

Tagesneuigkeiten.

Internationaler Genossenschaftstag.

Bom Rundfunt.

Cefte 8

Empfehlenswertes aus den Programmen. Montag.

Brag: 11.00-11.45 Edhallplattenmufit, 12.05-12.55 20itings­

tum", 18.25--18.35 Tschechischer Arbeitervortrag MUDr. R. Nen

Bränn: 11.00-12.00 Vormittagskonzert, 12.15-13.15 allpla:

tenmufir, 15.00-16.00 Stonzertübertragung aus der Ausstellung, 17.00-18.00 Ramittagsfonzert, 18.00–18.10 Dentiche Breffe. nachrichten, 18.10-18.25 Deutsche Sendung: Ant. Tomascher, Ing. Billy Beichte, Dr. Karl ganger. Josef Kiowity: Fr. Schubert. Suartett( toll, 19.00-20.30( Sendung nach Prag   und Breh Breßburg) Konzertübertragung aus der Ausstellung. 22.20 bis 23.00( Sendung nach Brag und Breßburg) Konzertübertragung Salon Quartetts des R.-J. aus der Ausstellung.

burg  ) Heiterer Abend, 21.00-22.00( Sendung nach Prag   und

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Lon

tin: 18.15 Schraubstock und Drehbank, 19.35 Die deutschen

Stutt  

bis 19.20 Die fulturgeschichtliche Abteilung der Breffa, 19.25 bis

Heute wird in der ganzen Welt, so wie auch bei uns, der internationale Genossenschaftstag ge- tonsert, 16.00-17.00 Nachmittagskonzert, 17.50--18.15 Dentfibe feiert. Dieser Tag soll für uns keine müßige Feierenbung: wetterbericht und Tagesneuigkeiten, bierant Schnira: sein, sondern sein Zwed ist, weite Streise der Be- 18.33, Brita Sowerbe im Hafficon tex völkerung auf die Genossenschaften aufmerksam mann der Ferienaufenthalt unferer Kinder auf dem Lande", zu machen und für den Genossenschaftsgedanken 20.30-21.00( Sendung nach Brünn   und Breßburg) konzert. zu werben. Tausende von Menschen gibt es, die ihre Erfahrungen aus der Kriegszeit vergessent haben. Damals strömten die Menschen in Waffen den Genossenschaften zu, weil die Genossenschaf ten die ihnen zugewiesenen Lebensmittel in ge­rechter Weise verteilten und weil jeder Genossen schafter den gleichen Anteil der zugewiesenen Breßburg: 18.00-19.00 Ronzert des Daventry: 18.45 Leichte Winsi, Lebensmittel erhielt. Aber die Menschen verges 20.00 Die Regimentstochter  ", Oper von Donizetti  , 20.10 la sen schnell, und so haben viele, die damals dent bon: 18.00 Trio, 19.15 Debujjy: Klavieriverte, gespielt von Bai vierkonzert, 21.20 Die Regimentstochter  ",( Fortsetzung). Genossenschaften zuströmien, nun den Genossen fitte, 15 Das Slydel- Oftett. Paris  : 20.45 Ronzert. schaften wieder den Rücken gefehrt. Geblieben sind schwimm- Meisterschaften, 20.00 Warum und wie beftimant man diejenigen, welche die Idee der Genossenschaften die Bole der Erde? 20.30 Orcheſterfonzert. Mönigswusterhau erkannten, welche die Genossenschaften als Miten: 20.30 Orchesterkonzert, 2.30 Unterhaltungskonzert, gart: 18.15 Geiftige Außenseiter, 18.45 Bastelstunde, 20.15 Neue tel auf dem Wege zum Sozialismus betrachteten. Wufit, aufchließend: Das grinfende Wikrophon( Biße und Anet­Nun gilt es, diejenigen innerhalb der arbeidoten). geipzig: 18.00-18.30 Quftreise nach Spanien  , 19.00 tenden Klasse, welche den Wert der Genossen 20.00 Flutfagen der Bölker. Breslau  : 18.00-18.25 Bon der schaften noch nicht erkannt haben, wieder der Ge- Regertrommel sum Radio" 18.25-18.50" Die Sicherheit des nossenschaftsbewegung zuzuführen. Nun gilt es, 1.15 Mufitalische Autorenstunde, 21.15-22.00 Menschen am den Menschen zu zeigen, daß die Konsumenten es er.- München  : 19.00 Deutsche   Mundarten, 19.30-20.00 nicht nötig haben, einen Teil ihres schwer erworBauernfomödie, 22.30 Unterhaltungskonzert. Hamburg  : 18.00 benen Geldes dem Zwischenhandel zu überant( aus Bremen  ) Konzert, 19.00 Schuts der Säuglinge und Stein­worten. Der Verkehr zwischen Produzenten und warenverkehr, 21.00 Solisten Abend. Langenberg: 18.00-18.55 Konsumenten muß direft sein, der Konsument muß selbst den Großeinkauf organisieren. Aber noch mehr! Längst sind wir auch in der Tschechoslo­ wakei   in der Genossenschaftsbewegung zur Eigen produktion übergangen und gerade da sind in den letzten Jahren ganz bedeutende Erfolge erzielt worden. Je größer der Streis derjenigen ist, welche die Waren, die in Eigenproduktionsbetric ben der Genossenschaften hergestellt sind, abneh men, desto billigere und beffere Waren können er eugt werden. Das Beispiel Englands, wo die Bioloncell Soli, 20.55 Duftige vieder. Kopenhagen  : 20.00 Genossenschaftsbewegung heute bereits eine wirteifen aus dem 18 Jahrhundert, 21.50 Orcheſter und Soliften schaftliche Großmacht ist, weist auch uns den Weg, sert. Budapest  : 20.00 Konzert des lng. Opernhausorchesters. der wir gehen sollen: Der Befreiung der Arbei- 23.00 Salonorcheſter. terklasse vom Kapitalismus   und von der kapita­anstreben und verwirklichen wollen! listischen Ausbeutung, die wir auf allen Gebieten

Cifenbahnbetriebea", 19.25-19.50 Stunde der Technit, 20.30 bis

Nürnberger   Sendung: Liederstunde, 20.00„ Der Dorfpfarrer",

finder, 19.25 Die Stellung der Konsumvereine im modernen

( aus Stöin) Besperkonzert, 19.50-20.10( aus Röln) Wutterliebe erzieherin der Söhne, 20.15( aus Wünſter) Wärſche und volkstümliche Lieber. Rönigsberg: 20.05( aus Danzig  ) Wie ein Theaterſtüd entsteht, 21.00 Realistische Gefänge. Wedekind- Lieder, Alte Balladen und Bollslieder. Frankfurt  : 18.30-18.45 Der stampf gegen die Rauschgifte", 21.15 Reuere ruffifde Klavier mufit. Wien  : 20.15 2. A. Mozart:„ Der Schauspielbireftor", häusliche rieg", Oper in einem Att Adelaide", Genrebild mit Gejang.

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Franz Schubert  : Der Zürich: 19.47 Handar.

beit und Maschinenarbeit, 20.15 Bieberstunde, 21.15 Richard Wag ner- Stonzert. Bern  : 20.00-20.30 Ländlermufit, 21.00-9.35 Bollstümlicher Abend.• Lausanne  : 20.20 Konzert des Funkor 0, 3100 Stanser.

Berner Stadtorchester und Cellovorträge. Basel  : 21.00-21.50 - Mom: 21.00 Leichte Mufir. Mailand  : 20.50 Die Buritaner", Oper von Bellini. Stodholm: 19.10

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fonzert. Dolo: 20.30 Konzert. Warschen: 20.30 benfon

Dienstag.

Prag  : 11.00-11.45 Schallplattenmufif, 12.05-12.55 Willage Tonzert, 16.00-17.00 Nachmittagsfongert, 17.50-18.15 Dentie Sendung: Wetterbericht und Tagesneuigkeiten, bieranf Ing. starl Schmoll, Amboise  ( Frankreich  ) Rundfunk in Frankreich  " 18.25 der internationalen Genossenschaftsbewegung", 19.15 Benes's Blas tujit, 22.00-22.50 Schallplattenmufif. Brünn  : 11.00-12.00

bis 18.35 chechischer Arbeitervortrag: Diarie Nečaſlova„ Berichte

Normittagstonzert, 12.15-18.15 bollplattenmuii, 17.00-18.00 admittagsfonseri, 18.00-18.10 Deutsche Breffenachrichten, 18.10 bis 18.25 Deutsche Sendung: Prof. Dr. Hans Jelinek:„ Eine Reise durch die Normandie  ", 19.40-20.00 Arien, 20.00-21.00 der Ausstellung. Breßburg: 18.35-19.00 hallplattenmufit.

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tographischer Lehrgang für Amateure, 20.15-21.15 Ronzert mit

Siegler: Erlebuiffe mit dem Bublifum", 19.50-20.15 Deutiche

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Hamburg: 18.00( aus Ham­men) 19.00 voltsfundlicher Streife durch Holland  .

Berfuchter Mord an der Geliebten. Verfuchter Mord an der Geliebten. In der Theodor- Körnerstraße in Komotan Schüſſe. Das Mädchen ist unverlegt. Nach mißgrid­tem Selbstmordversuch ist der Täter geflohen. In der zehnten Abendstunde kam es Fre tag laffische Kompofitionen, 22.15-23.00 Stonzertübertragung aus „ Es ist dies nicht ein verworrener Rückzug abend in si omotau zu einem auffchenerregen 10.00-20.00 Konzert des Mandolinen- Chors. Daventry  : 19.45 und fein Weglaufen vom Stampsplay, sondern ein den Vorfall. Der 24jährige Bergarbeiter Sieg Shuphonisches Stonzert. London  : 19.15 Debussy  : Klavierwerke Paris  : 20.45 Ronsert.-Berlin  : 20.00 geordneter Rückzug zum Zwede der besseren und mind Baril aus Seestadil unterhielt mit der gespielt von Laffitte Streifzüge durch die Versicherungslehre, 21.00 Bertraute Bieber.- gründlicheren Formierung der Kampfkräfte des 16qährigen D. G. ein Verhältnis. In letzter Zeit Königswusterhausen: 18.55-19.15 Literatur in der alten und neuen Dichtfunft, 21.00 Bertraute Bieber. Stuttgart  : 19.15 Proletariats. Dieser Rückzug bedeutet nicht, daß wurde das Verhältnis etwas getrübt, da das Züdtiroler Dichter, 20.00 Aus öfterreichischer Dichtung, 20.45 wir nicht fämpfen können, sondern bedeutet bloß, Mädchen die Beziehungen lösen wollte. Deshalb Emphoniekonzert... Mozart. Leipzig  : 19.30-20.00 bo daß wir in der gegebenen Situation gegenüber der kam es zwischen den beiden schon wiederholt zu Kammerorchester, 21.15-22.15 Chriftion Morgenstern, der Spriter. lebermacht des Feindes nicht lämpfen konnten..." Streitigkeiten. Freitag abend besuchten be de die Gedichte und Lieber. Breslau  : 19.25-19.50 Standesbeamter Man sieht, die Stommunisten haben vom Ge- Somotaner Bogelwiese; nachher gab es zwischen miniaturen. 20.30-21.15 3ur unterhaltung, 21.15-22.00 Bolts­neralmajor Höfer, dessen Generalstabsberichte hnen wiederum Streit, der aber feinen ernſten weifen, Schlesisches Frauenterzett. München  : 20.00-20.45 Nürn  ihre Führer feinerzeit wohl mit Eifer findiert Charakter annahm. In der Fleischbausgasse, wo berger Sendung; stammermusifſtunde, 20.50 Moderne deutiche haben, manches gelernt. Man erinnert sich dabei sich die Wohnung des Mädchens befindet, beſchloſeter Altenbergs Erfahrungen. Syrit Franz Werfel  ), 21.05 Unterhaltungskonzert, 22.15 Aus an das historisch gewordene Wort„ Lemberg   iſt ſen ſie, noch eine Weile beiſammenzubleiben. Sin- burg, Riel, Sannover) in Malsenadmiting, 18.00( ané Bre noch in unserem Besih". fer ihnen ging ihr Bruder mit noch einem Wläd- Langenberg: 18.00-18.55( aus Stöln) Besperfonzert, 19.15 bis ,, Und so erlebte diese ganze mehrmonatliche Wie sehr die Herrschaften die Nerven den spazieren. In der Theodor Körnerstraße 20.10( aus Stoln) Das fafciftische Italien  ", 20.10( aus Röln) marktschreierische Agitation der Kommunisten ge- verloren haben, zeigt folgende Stelle, in der fam es zwischen ihnen zu einem erregten Wort- 015- berg: 20.05( aus Danzia) Epernabend, ſtern bormittags eine geradezu vernichtende Biasich die Kommunisten in einer Weise verhöhnen, vechfel, während welchem der Bursche einen Re- beater Göttingen anläßlich der Göttinger Händel- Festspiele 1928. mage. An nicht einem Orte fam es zu Demonſtra- wie es feiner ihrer Gegner un fann. Das„ Rudé volber zog und fünfmal auf das Mädchen schoß, Bersonenverkehr, 20.05 Gefangportrage, 20.05 a bomb tionen. Der rote Tag zerplatte wie eine Seifen- Právo" schreibt nämlich, daß die opferbereiten al- ohne jie jedoch zu treffen, da der Revolver ver blaſe. Die kommunistische Partei kapitulierte bediu- tiven Genossen in Prag  ( es scheint also auch sehr sagte. Erst der sechste Schuß; ging los und das gungslos vor der Autorität der Staatsgewalt. Es viele passive zu geben, insbesondere unter der Mädchen sank ohumächtig zu Boden, ohne jedoch hat sich glänzend bestätigt, was wir schon mehrmals Führerschicht) und die kommunistischen   Genossen verletzt zu sein. Der Bursche glaubte nun, je ne gejagt haben, daj; die feste Hand der Staatsverwal- der Provinz trotz allem die Demonstration durch­Geliebte erschossen zu haben und gab einen Schuß tung an einem einzigen Tage den wirklichen Stand geführt haben.„ Es kam dies in demonstrativem gegen seinen stopf ab, worauf er blutend zu Bo­der kommunistischen Partei in seinem vollen Lichte Waffengrüßen gegenüber der proletarischen Fener en stürzte. Der herbeieitende Bruder trug das geigen fann." wehr mit dem Zuruf„ Ceft"( Ehre fei Euch) zum Mädchen in ein Gasthaus und eilte dann zurüd. Ausdruck, welcher lebhaft erwidert wurde." Cine Bart hatte inzwischen das Bewußtsein weder in dem Augenblicke, in welchem ein Ohnmachtz kommunistische Demonstration also besteht darin, clangt und war trotz starten Blutverlust glo- anfall bevorsteht, zu erhöhen. daß man einem uniformierten Umzug zurufi hen. Währen der Nacht hielt er sich bei seinen Ehre sei Euch". Da kann man nichts anderes fagen, als„ Ehre sei Euch, kommunistische Klassen fämpfer!"

Das Blatt berichtet dann auch, daß es schon am Freitag nachmittag im Generalstab der kom munistischen Partei in starolinemhal zu scharfen Auseinandersehungen gekommen ist, bei denen auch von den Fäusten Gebrauch gemacht wurde. Das Právo Lidnt" fennzeichnet das Vor­gehen der Kommunisten in nachstehender Weise:

Die tschechoslowafische kommunistische Set tion der dritten Internationale stand ohne Zwei­fel vor der ernstesten Prüfung ihrer revolutionären Aktionsfähigkeit. Und der rote Tag wurde ihr so su einer bedingungslosen politischen und sittlichen

Die Lehre, die das„ Rudé Pravo" aus dem roten Tag sieht, ist, daß die Partei in erhöhter Weise bolichewisiert werden müsse. Noch ein paar Jahre Bolschewisierung und die fommunistischen Führer werden sich nicht einmal mehr trauen, auf die Gasse zu gehen.

Sozialdemokratische Erfolge in der nenen Reichsregierung.

2.15-23.30 Leichte Abendmufif. Faulfurt: 19.30 Bom Stadt

Franz Schubert  ". Zürich  : 19.47 Entwidlung und Stand der Phonotechnit, 20.15 Bern  : 20.00 Bethoven. Stunde, 21.10 Unterhaltungskonzert bis 20.30 Aus der Geschichte der Rabiotechnik. Basel  : 21.00 bis 21.50 Orchefterkonzert. Lausanne  : 21.01 Orchesterkonzert. Mailand  : 20.45 om: 21.00 Botal, und Juftrumentalfonzert. Stonzert. Neapel  : 20.50 Sieberkonzert. Stocholm: 20.30 Ronzert. Ropenhagen: 22.15 Soliftentonzert. Oslo  : 20.30 ciner Oper von Rosen. Budapest  : 20.15 Ronzert, 22.20 Zigen­

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onze derefters Warschau  : 19.50 lebertragung nezmufit.

Das pharifäische Vorurteil.

Eltern in Seestadil auf, die seine Verlegungen be merkten, jedoch nach der Meinung des Burschen annahmen, daß er sich dieselben bei einer Rau­Der gefährlichste Feind allen Fortschrittes ist ferei geholt habe. Die Nachforschungen nach Baril, das Vorurteil! Ein Schnitter, der auf welcher flüchtig ist, wurden eingeleitet. Er wird einem Gute bei Rostock   beschäftigt war, wurde wie folgt beschrieben: Bartlos, mittelgroß, dun mit einem von Berlin   aus stedbrieflich verfolg felbraunes Saar, grünlich schimmernde Augen; ten Raubmörder verwechselt. Er wurde ver war mit einem lichten, modernen Anzug behaftet, nach Rostod ins Untersuchungsgefängnis fleidet.

transportiert, zehn Tage festgehalten, bis sich die Verwechslung endlich herausstellte. Nun ließ man Der geheimnisvolle Tod Löwensteins. ihn wieder frei. Sein Erlebnis war schlimm ge London  , 7. Juli. Die Blätter interessieren nug. Als er nun aber wieder bei seinem Arbeit fich auch weiterhin lebhaft für den geheimnis- geber, dem Gutsbesitzer von Schmarl, erschien, vollen Fall des Verschwindens des" Bankiers wurde er mit der Aufforderung empfangen: Löwenstein. Die Version eines Unglücksfalles ge- Pace dich fort, oder ich hole die Polizei! Er winnt immer mehr an Wahrscheinlichkeit. wurde brutal und mit Schande fortgejagt ohne Der Redakteur des„ Evening Standard" Einhaltung des Arbeitsvertrages und der Kündi Berlin, 7. Juli  .( Eigenbericht.) Die Ver- Auch in der Amnesticfrage steht man unternahm gestern einen interessanten Versuch gungsfrist. handlungen der Parteiführer und der Reichs vor einer Einigung. Die Sozialdemokraten wol- über dem Pariser   Flugplas. Er bemühte sich Der Fall ist lehrreich. Die Hand der Polizei regierung über die sozialdemokratische Forderung len nur verhindern, daß die volle Amnestic auch nämlich, die aus dem Flugzeug führende Tür hat sich auf die Schulter des Mannes gelegt, er nach Steuersentung haben zu dem Ergeb auf die Fehmemörder und die Nathenaumörder während des Fluges zu öffnen. Nach großen An- hat die Mauern eines Untersuchungsgefängnisses nis geführt, das; die der Mehrheit angehörigen angewandt wird. Wahrscheinlich wird diesen eine ſtrengungen gelang es ihm, die Tür nur ganz von innen gesehen. Als Unschuldiger gewiß Parteien mit einer allgemeinen Sendung der Herabschung des Strafausmaßes gewährt wer- wenig zu öffnen. Die Journalisten halten es für aber es genügte schon, um ihn in den Augen eines Lohnsteuer und Einkommensteuer bis zur Ein- den. Ob die Amnestie als eine Reichsamnestic be- unmöglich, daß irgend jemand die Tür irrtüm selbstgerechten Bürgers als verdächtig, ent lommensgrenze von 8000 Wart( 64.000 Ke) fchloffen oder den Ländern übertragen wird, steht sich öffnet. ehrt, als ausgeschlossen aus der Gemeinschaft an­einverstanden sind. Die Ermäßigung der Steuern noch nicht fest. „ Daily Expreß  " zufolge litt der belgische ständiger Menschen anzusehen. Es ist das Vor­foll aber nicht nur Arbeitern, Angestellten und Als erstes Gesetz wird der Reichstag   die Bantier an Herzanfällen, wodurch sich der Unfall urteil aus dem Mittelalter her, wo die Hand des Beamten, sondern auch den kleinen Geschäfts- Einführung des Nationalfeiertages am erklären ließe. Das Blatt bemerkt, daß im Wasch- Büttels und des Gefängnisvogtes entehrte. Wer leuten und Handwerkern zugute tommen. Die 11. August, dem Verfassungstag, zu beschließen raum die Krawatte und der Stragen des Bankiers wollte bestreiten, daß dies Vorurteil noch tief ein bayerische Bollspartei hat ihre formelle Zustim haben. Der Antrag tommt vom Reichsrat, seine gefunden wurden und spricht die Vermutung aus, gefressen ist in weiten Streisen der Bevölkerung! mung noch nicht gegeben, doch dürfte von dieser Ablehnung würde also feine Niederlage der Re- daß der Bantier, als ihm eine Herzschwäche be- Es ist die Ursache für die Tragödien entlassener Seite aus faum ein Einspruch erfolgen. Das gierung bedeuten, wohl aber würde das Verhält- fiel, den Versuch unternahm, die Tür zu öffnen, Strafgefangener, eine starte Ursache der Rüd Mindererträguis an Steuern burch die Sentung nis zur Bollspartei, falls dieje gegen den An- um frische Luft einzuatmen. Die große Auftren- fälligkeit, es zieht eine Grenze des Vertrauens wird ungefähr 70 Millionen Mart betragen. Den trag stimmt, erschwert werden. Bor allem wäre qung, die er hiebei aufbieten mußte, fonnte eine und der Ehre zwischen Volk und Polizei. Ausdruc Antrag wird nicht bie Regierung einbringen, es dann laum möglich, über die Umwandlung Shnmacht gerade in dem Augenblid herbeiführen, der Selbstgerechtigkeit, des Pharifäertuns und der fondern er wird als Initiativ.Antrag der Parteien der preußischen Regierung weiter mit der in welchem die Tür nachgab. Der Erklärung eines sozialen Blindheit ist es ein schlimmer Feind. in den Reichstag lommen und von einem Abge Volkspartei zu diskutieren. Arztes zufolge vermag ein großer Ateriendrud cider auch die Arbeiterschaft ist gefühlsmäßig ordneten des Zentrums vertreten werden. in erheblichem Maße die straft eines Menschen noch längst nicht frei von diesem Vorurteil!