Dienstag, 17. Juli 1928.

Staatlich subventionierte Musikschule Petschau  . Borschule: zwei Jahrgänge, Hauptschule: sechs Jahr­gänge. Die Einschreibungen und Aufnahmsprüfun. gen für das Schuljahr 1928/29 finden am 1. und 2. September 1. 3. statt. Aufnahmesbedingungen: Ein Alter von 11 Jahren, gute musikalische Veranlagung. Ausführliches im Prospekte, der über Verlangen kostenlos durch die Direktion der Musikschule zuge­fendet wird."

Berliner   Sommerbrief.

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Der überlebte Lunapark.- Das Kabarett im ,, Soppkeller". Die ausgefallene ,, Season".- Die Hundebar. Gratisvorstellung der Mannequins.- Der Photomat.

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um den Worten des Geistes augenblicklich zu folgen und das Gehöfte zu verschachern.

Ein paar Tage vergingen. Jetzt richtete das Ehepaar P. der Witwe Grüße von ihrem toten Gatten aus, der in der vergangenen Nacht wiedemum in ihrer Wohnung erschienen sei und ihnen aufge­schriften voll von Anfündigungen der grandiosen und künstlerischen Höchstbetriebes gedacht, der als begab sich am 8. September 1927 wieder zu einer Die illustrierten und die humoristischen Zeit-] an einige Sommerwochen gesellschaftlichen, sportlichen mals mit seiner Frau sprechen wolle. Die Frait tragen habe, der Witwe zu bestellen, daß er noc)= Amüsements, die Berlins   größte und volkstüm Magnat für den Fremdenverkehr wirken sollte. Kon­lichste Rummelftätte, der uita part, angeblich zu ferenzen waren abgehalten, Leitartikel geschrieben wor- paares. Wiederum erschien der Geist ihres Man spiritistischen Séance in die Wohnung des Ehe­bieten vermag. Aber was ist das, im Zeitalter der den. Geschäftigkeit der ewigen Berliner   Projektema- nes, diesmal aber nicht mehr so freundlich wie das . wunderbarsten und umwälzendsten technischen Erfin- cher war aufgeboten gewesen. Hente spricht kein dungen, nur für ein maßlos zurückgebliebener Ver- Mensch mehr von der Season". Alles ist sanft ent- weshalb sie seinem Befehle wegen Verkaufes des n letztemal. Mit Donnerstimme fragte er seine Frau, gnügungsbetrieb, der sich draußen in Halensee   ab- schlafen. Die wichtigsten Theater find geschlossen, und wesens noch nicht nachgekommen sei und ob sie so spielt! Größte Sensation: Immer noch die Berg unter Verzichtung auf alle weltstädtischen Attraktiv weitig Liebe zu ihm habe, um ihn weiter auf jener und Talbahn, wie sie vor zwanzig, dreißig Jahren nen begnügt sich Berlin   mit sehr unerheblichen, aber Welt Höllenqualen erdulden zu lassen. Ob sie wolle, schon auf jedem besseren Rummelplatz anzutreffen viel besprochenen Bereicherungen seines Betriebes. daß er um sie kommen solle, damit sie ihm zwischen war. Dann: Ein Sippodrom, ein paar Rutschbah nen, eine Luftschaukel, wie das alles schon unsere in einem seiner Räume eine Sundebar einge- Schlusse forderte er seine Frau auf, dem Ehegatten Da hat etwa ein Geschäft am Kurfürstendamm   den sengenden Flanimen Gesellschaft leiste? Zumt Großväter tannten. Schließlich: Duyende von richtet. Man könnte freilich auch sagen, daß es nur P. die Hand darauf zu geben, daß sein Wunsch Wurf, Glücks, Schießbuden( Kommen Sie mal eine Hundeststille wäre, denn die Einrichtung besteh: wegen Verkaufes des Hofes jofort erfüllt werde. rüber... Schießen Sie mal...), deren Geschäfts- in der Hauptsache aus einer Anzahl von Freßnäpfen, Die vor Schrecken ganz entsetzte Witwe schrie praktiken auf ganz ordinären Nepp eingestellt sind, aber andererseits stehen die Näpfe ja eben in einem nach den Ehegatten P., die selbſtverſtändlich draußer und die das Publikum mit dem zur Schau gestellten vornehmen Geschäft des Kurfürstendamms und die weilten, um nicht den Geist durch ihre Anweſenheit Nöder höchst reizvoller, aber völlig unrealisierbarer Sunde, die dort verkehren, find durchweg beffere und zu verschenchen und die Offenbarung zu stören. Die Gewinnchancen bewußt täuschen. Aber wenn der feinere Hunde, so daß sich die Bezeichnung Bar" Cheleute kamen also herein und Frau Knik erklärte Berliner   auch schon übervorteilt und gelangweilt für die Freßnäpfe schon als gegebene empfiehlt. wird, es steht doch in allen Zeitschriften, daß sich im ihnen mit schlotternden Knien, daß sie ihnen ihren Bauernhof sofort verkaufen wolle, weil es der tote

unapart tolle Sachen tun, und die Hörspiele be Auf einen neuartigen Einfall war in diesen nuhen ihn neuerdings immer häufiger als Motiv Tagen das Kaufhaus des Westens  " gekommen. Es Mann so wünsche. Es wurde mit den Feldern und für die tollsten Geräuschszenen. Demnach muß ja hatte eine Anzahl Schauspielerinnen envagiert und einem Walde zusammen der Verkaufspreis von doch wohl an dem allen etwas daran sein! Und sie als lebende Mannequins in einem seiner Schan 60.000 K vereinbart, obgleich der Besitz zumindest schließlich: Es ist ein Rummel, und das ist genug. fenster auftreten lassen. Sie probierten dort Hüte das Doppelte wert war, dagegen bewilligten die Ehe­Man wird sich auf dem Rummel doch nicht auch noch auf, lächelten sich an und legten sich Halstücher um. lente P. der Witwe großzügigerweise ein Ausgeding. amüsieren wollen! Es war ja eigentlich nichts Besonderes und nichts Die Eheleute P. liefen gleich um Papier und Tinde, Ueberhaupt, Berliner   Bescheidenheit! Vor eini allzu Unalltägliches, was man sah: trovdem be- man jepte einen Vertrag auf und am 13. September gen Wochen machte ein neues Kabarett viel von sich währte sich auch hier das bescheidene Gemüt der Ber- v. J. wurde der Vertrag bei einem Advokaten in reden: Das Kabarett der Unmöglichen". liner. Das Schaufenster war ununterbrochen von Leitomischt unterschrieben. Das war kein Kabarett mit Logen und Rängen, mit einem dichten schwarzen. Menschenknäuel umlagert, Weinzwang und Polsterstühlen, sondern eines, das der offenen Mundes das Wunder ohnegleichen be in einer schmierigen Kellerwirtschaft lag, und zu staunte: junge, hübsch angezogene Frauen. Betagte dem der Weg durch einen muffigen Hausflur und Ehegatten stauten sich vor dem Fenster, halbwüchsige über einen mit Gerümpel bestellten Hof führte. und Jungen, alte Madames und zierliche Backfische, und dann diese romantische Primitivität im Innern! natürlich kam es dem weiblichen Teil der Zuschauer Die Bühne" lediglich ein kleiner Podest! Der Vor- ausschließlich auf die Shawls und Hüte und dem hang: ein Lappen. Die Kulissen: notdürftig bemalte männlichen Teil ausschließlich auf die Trägerinnen Vappenstücke. Gar die Vortragenden! Junge Leute, dieser Modefachen an. Das war ganz in der Ord. die, wie geheimnisvoll!, den Namen, den sie nich: nung, und man wird einmal sagen dürfen, daß es hatten, auch nicht nannten und eine so unglaublich doch ein wenig entwürdigend für junge Mädchen fühne und geradezu an Sefundanerpubertät gemah- fei, gleichsam hinter einem Gitter zu stehen und für nende Tat wie den Gesang eines Liedes vollbrachten, jedermann ein oft genug bewigeltes Schanobjekt in dem sie versprachen, ihre Sinnlichkeit auf Fla- abzugeben: denn die jungen Mädchen waren ſtel­schen zu füllen und diese Flasche als Geschenk für ihre lungslose Schauspielerinnen, und sie werden froh Mutter an den Weihnachtsbaum zu hängen. Aber genug gewesen sein, ein leidlich bezahltes Engage die grandioseste der Sensationen war eine Sängerin, ment gefunden zu haben.

Aber die Witwe war doch nicht jo ganz nav, daß ihr die Sache mit dem niedrigen Verkaufspreis Ruhe gelassen hätte. Sie erzählte den Nachbarn und ihren Verwandten endlich, daß sie das ganze bloß deswegen gemacht habe, weil ihr der Geist ihres Mannes in der Wohnung der Eheleute P. erschienen sei. Die Leute bewirkten nun, daß die Frau die Che­lente um Rückgängigmachung des Vertrages bat. Diese wollten natürlich von der Sache nichts wiffen, dagegen erklärten sie sich bereit, noch eine spiritistische Séance zu veranstalten, um den Gatten zu befragen, ob er mit dem Staufvertrage, den die Witwe abge­schlossen hatte zufrieden sei. Doch die Frau Kniř wollte von einer dritten Séance nichts mehr hören, sondern lief zum Advokaten, dem sie weinend und zitternd erzählte, daß der Geist" das verlangt hatte und es ihr sonst im Leben nicht eingefallen wäre, die Wirtschaft zu verkaufen. Der Advokat setzte gleich die Gendarmerie in Kenntnis und also kams, daß die Ehegatten P. vor das Kreisgericht famen.

Geeteufel und Pavian. Gegen den sozialistischen   Gedanken internationa ter Solidarität gibt es, das wissen wir, die verschie denartigen Einwände nationalistischer Engstirnigkeit, aber dann gibt es dagegen noch noch einen, wie ich ihn nennen möchte, Schlaucherl- Standpunkt, und als dessen Vertreter stellt sich uns Graf Luckner   vor. In seinem Buche Seeteufel" erobert Amerika" er. zählt dieser weitgereifte, aber nicht gerade mit starker politischer Vernunft begabte Kapitän, wie er mal im Ruhrgebiet   vor Kommunisten gesprochen und es ihnen gehörig gegeben habe. Kort", hat er beispiels­weise zu einem ihrer Sprecher gesagt, du mußt mal nach Afrika   mang die Negers. Die halten alle zu ihrem Stamm, und wenn da so ein Neger dazwischen ist, wie du einer bist, der so einen internationalen Gedanken verschluckt hat, und der löpt zu nen annern Stamm röber weißt du, Korl, was denn mit dich los it? Dann büst du am annern Morgen gebaden ols Frühstück..." Sehr gehaltvoll schon, dieses hin terafrikanische Gleichnis, eine treffsichere und tief quündige Abfuhr, die das Wort von den Proletariern aller Länder, die sich vereinigen sollen, da von dem waderen Ludner erfahren hat! Ja, wenn Marg und Engels diese afrikanischen Gepflogenheiten gekannt hätten, sie hätten gar nicht daran gedacht, ihr Mani fest zu schreiben! Aber die Neger sind nicht das ein­zige Argument, das der olle ehrliche Kapitän gegen den Sozialismus vorzubringen hat. Er hat in Afvifa auch die Lebensweise der Affen ſtudiert. Na und bei die Apen   da ist auch so einer, der ne rote Fahne trägt. Wie heißt er doch gleich? Son ganz böser Jung ist dat, der immer das Familienleben von die anderen Apen   stört- richtig: der Pavian ist dat, der Pavian! Der hett ooch rot, aber der hett das Rot dort, wo es hingehört!" Fabelhaft, das Folgerungs­vermögen solch eines nationalen" Mannes. Euft er ledigt er den Internationalismus durch den Hinweis auf die Menschenfressergebräuche der Schwarzen und dann hat er beobachtet, daß die Baviane rote Sin tere haben und schon ist ihm der Nachweis geglüd:, daß dann auch mit einer Idee nichts los sein könne, die sich eine vote Fahne zum Symbol erloren hat. Graf Luckner   weiß zu berichten, daß er nach die die Dirnenlieder vortrug und man denke sich, diese Eine neue Berliner   Errungenschaft, die schnell sen in der Kommunistenversammlung gesprochenen Sängerin soll, wie getuschelt und gewispert wurde, genug auch in anderen Städten heimisch werden Worten die Lacher auf seiner Seite gehabt habe, so. gar feine Sängerin, sondern eine echte, leibhaftige wird, ist der Photomat", die Erfindung eines Sie leugneten entschieden jede Schuld. Alles gar der Sprecher, jener apostrophierte Stort" habe und blutfrisch von der Straße importierte Dirne ge- russischen Photographen, namens Anatol Jo- habe nur der Geiſt" bewirkt. Die Seniř habe selbst mitgelacht, nachdem er vorher so rot im Gesicht gewesen sein. Kein Wunder, daß unter solchen Um- se pho. Dieser Photomat- ist ein Photographen den Wunsch gehabt, mit dem Verstorbenen zu worden sei, wie es der Pavian auf dem dem Gesicht ständen der Toppfeller", wie er fich nannte, Automat, der alle mit dem Photographieren zusam sprechen. Der Geist habe das aufgetragen und was gegenüberliegenden Körperteil ist. Unter diesen Um- alle Abende überfüllt war, und daß ein sehr ver- menhängenden Arbeiten ſelbſttätig und maschinell können sie, die Eheleute P., dafür, Alles fei auf ſtänden fann man den Kommunisten und dem Gra- schiedenartig zusammengefeßtes Publikum zuweilen besorgt. Man wirft ein Markstück in ihn hinein und der Erde durch eine höhere Wacht" geleitet und fen gleichermaßen Glück wünschen. Wesensverwandte um Einlaß geradezu flehte. Der Toppkeller in der nimmt zwanzig Sekunden später sechs Photo- sie seien bloß mit dem Medium die Vollstrecker des hatten sich gefunden und das haben mit ihren fun. Schwerinstraße ist inzwischen von der Polizei ge- graphien in Empfang. Natürlich ist auch diese be- Willens dieser Geistermächte gewesen! Es falle feinden Gesäßflecken die Paviane im afrikanischen schlossen worden. Aus äußerlichen Gründen: Das wunderswerte Erfindung schon vertruſtet. Eine eng- ihnen gar nicht ein, den Vertrag zu lösen, weil es Busch zuwege gebracht. Hans Bauer. Lokal genügte den baupolizeilichen Vorschriften lische Gesellschaft, die mit einem Kapital von 30 Mil auf höheren Befehl eines Verstorbenen geschehen set nicht. Am Abend des Auszuges wurde, wie sich das tionen arbeitet, versorgt den gesamten europäischen und wehe denjenigen, die es wagen sollten, die Sache so gehört, dem Künstlerkollektiv"( unter dem wird Kontinent mit ihren Apparaten. Das Publikum hat zu hintertreiben. Die Schwägerin V. sei ein Wiedium, so etwas jetzt nicht mehr gemacht!), das sich auf eine eine Annehmlichkeit mehr. Aber was werden nur die alles bestätigen könne. Und sie sei sogar bereit, Droschfe verfrachtet hatte, vom dankbaren Publikum die Photographen dazu sagen? Und was werden die die Séance vor dem Gerichte zu wiederholen. Das cine stürmische Ovation bereitet, und inzwischen ist inomusiker zu dem Tonfilm sagen, vor dessen In Gericht beschloß, eine spiritistische Séance vor dem Die Krise der Flachsindustrie schon angekündigt worden, daß die Unmöglichen" vajion wir stehen? Und was werden die Gastwirte Bezirksgerichte Leitomischt durch die V. veranstalten sich dem Berliner   Kulturbedürfnis nicht auf die zu dem Amerikawa gen" sagen, einem mit be­in Ostböhmen. zu lassen. Die V. fiel sofort in einen Traumzu Daner zu entziehen gedenken. So wird der Berliner   foderen Kohlensäureapparaten versehenen und Bier, stand" und sprach dann mit hohler Stimme: Hohes Sozialdemokratische Interpellation im Abgeord: Betrieb bald genug wieder in den Besitz einer Pfleg- Staffee, Tee, belegte Brötchen und anderes verkan Gericht! Im Namen des Vapstes habe ich Ihnen netenhause. stätte der schönen Künste" gelangen, die es beweifenden Auto, das in Berlin   ſein Debut bereits gen verkündigen, daß die angeklagte Schwester und ihr sen wird, daß Dirnenlieder und Bennälerult fich feiert hat? Es ist das Merkmal unseres kapitalisti Gatte vollkommen unschuldig sind und eines Betruges Am 12. Mai d. J. wurden in Ostböhmen nur mit dem Bekenntnis der eigenen Unmöglichkeit schen Zeitalters, daß die Fortschritte der Technik überhaupt nicht fähig wären!" Ueber Wunsch des eine Anzahl Betriebe der Flachsindustrie stillgelegt. zu paaren brauchen, um als letzte Sensation gewer- nicht für alle Menschen gleichermaßen erfreulich und Gerichtssachverständigen beschwor sie dann noch vier Angeblich wollen die Unternehmer durch diese tet zu werden. nüglich sind, sondern daß sie mit der sozialen Ver- verschiedene Geister von Verstorbenen herbei. Maßnahme die Garnpreise hochzuhalten suchen Die Season", die nach dem Londoner Vorbild elendung von ganzen Berufsklassen erlauft werden und die Flachspreise drücken. Um das Schicksal der auch in Berlin   ins Leben gerufen werden sollte, ist, müſſen. Was uns anbelangt, so haben wir es ja Arbeiter, die seitdem der bittersten Not preis- wenn dieses Wortbild in diesen Gluttagen des Hoch- schon immer gesagt: Hier stimmt etwas nicht! gegeben sind, fümmern sie sich nicht. Vorschläge sommers gestattet ist, ins Wasser gefallen. Man hatte| der Arbeiterschaft auf zeitweilige Sturzarbeit wur

Voltswirtschaft.

Hans Bauer.

Gerichtssaal.

Spiritistische Seancen.

Die Vorstellung genügte dem Gerichtssacher­ständigen vollkommen zu einem Gutachten auf Be­trug. Nach einer längeren Verhandlung verurteilte das Kreisgericht das Ehepaar P. wegen Betruges zu der außerordentlich milden Strafe von vier Mo­naten, das ,, Medium" V. zu drei Monaten schweren Kerkers bedingt auf drei Jahre.

Die Kleider des Gottseligen. Möniggrät, 15. Juli. Herr Ladislaus Hop bestattungsanstalt eröffnet. I'm März v. J. ſtarb sák hat im vorigen Jahre in Nachod eine Leichen­ein Bürger, dessen Gattin dem Herrn Leichenbestat

ter einen funkelnagelneuen Anzug mit der Bitte

den abgelehnt. Betroffen von der rüd- haben, um wenigstens für einen Teil der ent­sichtslos durchgeführten Maßnahme der Betriebseinstellungen werden lassenen Arbeitskräfte Beschäftigung und Brot zu gegenwärtig über 6000 rbeiter und schaffen, Notstandsarbeiten, wie Straßenbauten Arbeiterinnen. Diese verteilen sich auf die und Flußregulierungsarbeiten vorgeschlagen und Bezirke Trautenau  , Hohenelbe und Ar um Zuwendung öffentlicher Mittel ersucht. Es Chrudim  , 14. Juli. Vor dem Kreisgerichte in nau. Es sind ſtillgelegt die Betriebe von Faltis wasserschäden dringend notwendig geworden sind. wieder einmal aufzeigte, welch wohltätigen" Ein handelt sich dabei um Arbeiten, die durch Hoch Chrudim   kam ein Prozeß zur Verhandlung, der in Trautenau   und Jungbuch, Haase- Trantenan, in Trautenau   und Jungbuch, Haase- Trantenan, Doch auch da müßte rasch entschieden werden, fluß der Spiritismus haben taun, wenn er für Leute Walzel- Proschwiß, Böhm- Niederlangend deſſen A. Rotter- Oberhohenelbe. Schon vordem wurden wenn die herrschende Not nicht noch mehr ge in Anwendung gebracht wird, die töricht genug sind, die Betriebe in Proschwiß und Doberney dauernd steigert werden soll. derartigen Unsinn zu glauben und sich drankriegen ftillgelegt, ohne daß für die dort beschäftigten Ar- Soscher und Genossen an die Gesamtregierung die Verwandten V., die laut Auflage auf raffinierte in ordentlicher Kleidung im Grabe liege und in ihm Aus diesen Gründen haben die Gen. Schäfer, zu lassen. Angeklagi war ein Chepaar V. mit seiner übergab, diesen ihrem Manne anzuziehen, damit er beiter andere Erwerbsmöglichkeiten geschaffen worden wären. Viele von den durch Stillsetung folgenden Fragen gerichtet: Weise einen Betrug ausführen wollten, der ihnen auferstehe. Herrn Hojják gefiel dieser Anzug vortreff­der Flachsindustriebetriebe betroffenen Arbeitern, des Unterstützungsanspruches der in Ostböhmen witwete in der Gemeinde Svinná im Leitomischler Ist Jit die Regierung bereit, noch vor Ablauf jedoch nur teilweise gelang. Im Jahre 1925 ver- lidh. Er probierte ihn, die Hosen und die Weste saßen insbesondere die älteren, stehen ohne jede Unter­ſtüßung da. Beschäftigung finden sie feine, sie sind beschäftigungslosen Textilarbeiter für die weitere Bezirte eine Frau& niř. Sie war die Besiverin ihm wie angegossen, nur der Rock   war ein bißchen daher in härtester Not und bedürfen dringend der Unterſtüßung der Opfer der Krise in der Flachs eines Bauernhofes, der ihren Nachbarlenten, dem enge. Was tut das? Genügen dem Toten nicht ein Hilfe. Im nächsten Monat, und zwar schon am induſtrie in der entsprechenden Weise vorzusorgen? angeklagten Ehepaare P., außerordentlich gut gefiel. paar alte Hosen und eine alte Weste? Den Bod 11. August, erlischt für die übrigen Beschäftigungs- der Flachsindustrie Ostböhmens die Betriebsstill- sich ein und stellten ihr ihre Verwandte V. vor, die Was gedenkt die Regierung zu tun, um in Eines schönen Tages luden sie die Frau Kniř zu will er ihm lassen. Der Hl. Petrus beim Himmels­losen der Flachsindustrie der Anspruch auf die gesetzungen werkschaftliche Arbeitslosenunterstützung und damit setzungen bald wieder zu beheben? auch der Anspruch auf den Staatszuschuß. Von Iſt ſie bereit, zur Durchführung der vorge­einer Wiederaufnahme der Betriebe ist hingegen schlagenen Notſtandsarbeiten die dazu notwendigen noch keine Rede. Es heißt sogar, daß die jeßige Wittel bereitzustellen? Strife noch lange anhalten wird. Hunderte Ar­beiter und Arbeiterinnen sind übrigens jetzt schon ausgesteuert, so die Arbeiter der stillgelegten Be­triebe von Jerie in Hohenelbe, der Flachsindustrie- 100 Meichsmart.. A.-G. in Proschwitz und Doberney. Ein rasch es 100 Belgas und ausreichendes Eingreifen des 100 Schweizer Frants Staates durch Bereitstellung von 1 Pfund Sterling 100 Lire Mitteln zur Unterstüßung der Ar- 1 Dollar beitslosen Ostböhmens tut not. Vor- 100 französische Frants nehmlich aber ist es notwendig, für die Beschäf- 100 Dinar 100 Rengös. tigung zu sorgen. Die von der Strife in der Flachs- 100 polnische Sloth industrie betroffenen Bezirke und Gemeinden 100 Schilling

Prager Murfe am 16. Jult.

100 holländische Gulden

Beld Ware 1355.- 1361.­802.- 806.­

tore wird dem braven Bürger den Eingang ins ein ausgezeichnetes Medium für den Spiritismus wäre. Die V. erklärte sich bereit, den Geift des Paradies nicht verweigern, wenn er auch in alten gottseligen Anik" herbeizurufen. Und tatsächlich hörte Hosen und einer zerfetzten Wofte kommt und er, der man ein Weilchen später, wie eine Stimme sprach: Leichenbestatter Sojsát, ist ein Wann, dem die Hose Liebes Weib, ich mußte im Jenseits sehr viel, und die Weste bei seinen Repräsentationspflichten außerordentlich viel leiden, weil ich auf dieser Wett als Leichenbestatter noch manchen guten Dienst auf geizig und böse tvar. Lange mußte ich im Grabe bleiben, bis mich erst der verstorbene Bruder der Erden leisten kann. Gedacht, getan: der Tote bekam 468.37% 471.37% anwesenden Frau P. von meinen Qualen erlöst hat! alte Hosen und Herr Hojsák hängte die neuen m 648.50 651.50 Du solltest dich ihnen dafür erkenntlich zeigen. Du seinen Schrein. Noch eine Kleinigkeit legt ihm die 168.62 164.62 bist ohnedies. zu schwach, die große Wirtschaft zu Anklage zur Last. Er hat für die Bestattung unver­176.19 177.59 führen, es wird daher das beste sein, wenn du ihnen schämt hohe Kosten berechnet und Auslagen in die 33.65 33.85 131.52 132.72 das Anwesen verkaufst. Lebe wohl, teures Weib!" 59.04 59.54 Man kann sich vorstellen, welchen Eindruck diese diechnung geschrieben, die er nicht hatte. Das Urteil 586.70 589.70 hohltönenden Worte auf die einfache Frau machten! lautete aus vier Monate bedingt auf drei Jahre 377.00 380.00

474.62% 477.62: Sie war gang verwirrt, aber immer noch nicht so,