Samstag, 21. Juli 1928.

Fischsterben. Im Blanice- Fluß bei Protiwin ift eine große Menge von Fischen zugrunde gegan gen, welche wahrscheinlich durch die Abfallswässer der Protiwiner Brauerei vergiftet wurden. Der entstandene Schaden beziffert sich auf ungefähr

10,000 K.

Ursache und Wirkung.

Der Heinprozeß in Koburg hat unversehens mit einem erschütternden Kulturbild geendet. Als die alte Mutter Heins schluchzend das Gefängnis verlich, wurde sie von der war­tenden Menschenmenge erfannt, umdräng und mit höhnischen Zurufen und gemeinen Bemerkun gen bedacht. Stundenlang wurde der Gasthof, in dem die alte Frau übernachtete, von einer Wenge belagert, die nicht aufhörte, zu johlen und schmut zige Redensarten zu schreien. Die alte Frau, die vom Schicksal grausam betroffen worden ist, wurde von einer rohen Menge noch grausamer geftraft.

Eine traurige Erscheinung, dieser Ausbruch primitiver und schlechter Instinkte in einer Waffe, diese pharisäerische Selbstgerechtigkeit, die vor dem grenzenlojen Unglück einer Winter nicht Salt macht und mit dem Täter zugleich seine Auge­herigen aus der menschlichen Gesellschaft aus stößt und für vogelfrei erklärt!

Wir hören schon, daß die unentwegten An­hänger der Todesstrafe nun rufen werden: Seht, hier ist das wahre Bolfsempfinden, einfach und natürlich. Schuld will Strafe, Blut will wieder Blut, die Todesstrafe entspricht dem Willen, dem gefunden Instinkt, dem Gerechtigkeitsempfinden des Bolles! Aber nicht so: die bösen Justinfie im Bolle werden geweckt und tonserviert durch die Vergeltungsjustiz, die am Todesurteil und ant Senter festhält, durch ein Gerichtsschauspiel, hinter dem die Masse den Henker und die grauen hafte Sensation der Hinrichtung erwartet! Die Todesstraße ist noch nicht endgültig abgeschafft, nicht weil das Volk daran hängt, sondern das Wolf wird verdorben und zum Böbel erniedrigt wie in Koburg , weil die Todesstrafe noch nicht endgültig abgeschafft ist!

Deutsche Landarbeiterfinder.

Die Not ihrer Bäter ist ihre Not.

Bevölkerung des Deutschen Reiches ist in der fest, daß allerdings in einem bisher noch Mehr als ein Drittel der erwerbstätigen Der genannte Gelehrte stellt nun aber weiter Landwirtschaft beschäftigt; in Landesteilen mit beschränkten Gebiete- auf dem Lande trotz überwiegend agrarischer Einstellung, wie Pom- höherer Geburtenzahl die durchschnittliche Kinder­mern, Mecklenburg usw., sind es sogar noch mehr zahl der Landarbeiterfamilien geringer ist als als die Hälfte. Nur ein geringer Bruchsatz dieser die der selbständigen Landwirte( 4,2 gegen 4,8). landwirtschaftlich Tätigen kommt auf die Klein- Er führt diese Erscheinung auf die Kinder- und städte. Der weitaus größte Teil lebt auf dem besonders die Säuglingssterblichkeit Lande. Hier stehen im Reichsdurchschnitt Eigen zurück, die an sich schon auf dem Lande hoch tümer und Landarbeiter wie% zu% gegenüber. ist, aut höchsten aber in der Arbeiterbevölkerung. Bei Berücksichtigung aller dieser Momente be- Auch das nimmt nicht wunder, da es doch viel trögt immerhin die Landarbeiterschaft noch etwa fach in der Anlage der Landarbeiterwerkwohnun 24 Prozent aller hauptberuflich Eriverbstätigen gen an den einfachsten Anforderungen der Hygiene in Deutschland . Die soziale Lage dieser Kategorie fehlt. Ebenso hat die ausgedehnte Frauenarbeit von Arbeitnehmern ist daher von nicht zu unter ein Teil Schuld daran. schätzender Bedeutung für die Maßnahmen der Arbeiterschaft in der Führung ihrer Stämpfe. Unter den elenden Verhältnissen der ländlichen Profetarier leiden nicht nur die Erwachsenen, sondern mehr noch die Kinder, weil sie sich den ungünstigen Einwirkungen nur in geringem Maße zu entziehen vermögen.

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Sport Stadion

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M.JOSS& LOWENSTEIN S.A.PRAGUE

in Spanien und der Zuderarbeiter in Polen wurden in die Internationale aufgenommen. Die Aufnahme der unitarischen Lebensmittelarbeiter Besonders schlimm von der Kindersterblich verbände in Rumänien , Bulgarien , Jugoslawien feit betroffen werden die unehelichen Sein- und Frankreich wurde abgelehnt, da die Statuten der, deren Zahl in manchen Orten oft groß ist. der Internationale die Mitgliedschaft von zwei Eine Erhebung des Jugendfürsorgeausschusses in Organisationen desselben Landes mit gleichem mecklenburgischen Landeslehrerverein ergab, daß beruflichen Rekrutierungsgebiet nicht zulaffen. auf den mecklenburgischen Rittergütern prozentual Zum Tätigkeitsbericht außerte sich weit mehr uneheliche Kinder vorhanden sind als der internationale Sekretär Schifferstein in zu Häufig fchon ist von sozialdemokratischer in den Bauerndörfern. Der Grund dafür ist in ſammenfassender und ergänzender Weise. Der Seite auf die hohe Kinderzahl der Land der Schwierigkeit der Hausstandsgründung für Union ist es gelungen, ihren Mitgliederbestand arbeiterbevölkerung hingewiesen worden. Die junge pandarbeiter bei der zu Ersparnissen kaum weiter zu erhöhen. Anfangs des Jahres 1925 gleiche Feststellung macht Prof. Dr. Busemann reichenden Entlohnung und dem Werkwohnungsgehörten der J. 1. 2. 29 Landesorganisationen Nostock, der im Kreise Wolgaft( Pommern ) die system zu suchen. Aber nicht nur inbezug auf mit 61.7.509 Mitgliedern an, Ende 1927 32 Lan­Geschwisterzahl der Kinder auf den verschiedenen gesundheitliche Gefährdung sind die unehelichen besorganisationen mit 764.426 Mitgliedern. Schularien untersuchte. Es ergab sich dabei der Landarbeiterfinder schlimm daran, sondern auch Die von den drei Delegierten der russi­in die Augen fallende Unterschied, daß von den ihre Schulleistungen sind nach den Feststellungen scheit Organisation an dem Tätigkeitsbericht ge Familien, welche Kinder auf höhere Schulen ent Busemanns im Durchschnitt schlechter als die der übte Stritit beruhte auf der bekannten Einstellung fenden, 73% Prozent 1 bis 3 Kinder hatten, übrigen Altersgenossen. Ein erheblicher Teil der der Russen zu den Fragen der internationalen 23% Prozent 4 bis 6 Kinder und nur 3 Brozen unehelichen Kinder blieb in seinen Leistungen Gewerkschaftsbewegung. Eine Reihe von Delegier 7 oder mehr Kinder zählten, während für die beträchtlich unterhalb des Zensurdurchschnittes. ten antwortete der russischen Delegation; es wurde Volksschulen auf dem Bande 1 bis 3 Stinder bei Siefür ist aber nicht geringere Begabung maß dagegen protestiert, daß die russischen Vertreter 32 Prozent, 4 bis 6 Kinder bei 37 Prozent und gebend, sondern in erster Linie die soziale Lage die Arbeiten des Kongresses durch ihre unfrucht­7 oder mehr Stinder bei 31 Prozent der Eltern diefer Stinder, die noch mehr als andere mitbare Disfuffion so lange hinzogen. Genosse Schif ermittelt wurden. Hohe Geschwisterzahl bewirkt verdienen müssen und deren Wütter meist ferstein wies darauf hin, daß die Gewerkschafts aber für die Landarbeiterfinder eine wesentliche derart in den Frondienst eingespannt sind, daß bewegung durch die wirtschaftliche Chitwicklung Verschlechterung der Lebensbedingungen, die sie sich nur wenig um ihre Kleinen fümmern bedingt ist. In Westeuropa seien die Gewerk ohnehin in Anbetracht der geringen Entlohnung fönnen. schaften als Kampforganisationen gegen die Un ihrer Eltern und der häufig sehr elenden Woh Noch ein anderes trauriges Ergebnis seiner ternehmer entstanden, in Rußland sind sie erst mungsverhältnisse schon sehr schlecht sind. So statistischen Untersuchungen führt Busemann an, nach der Revolution groß geworden, dort sind sie ist die hohe Kinderzahl zusammen mit den an- und zwar die hohe Anzahl verwaister Kine aber zu Wirtschaftsorganen geworden, die am Seren genannten Umständen auch einer Triebfeder der auf dem Lande. Busemann fand ein Viertel ökonomischen Aufbau des Staates arbeiten. Die an einen Wiener Hausbesitzer. der Kinderarbeit, die gerade in der Landwirt aller Kinder der Landschulen verwaist. Davon J. U. 2. werde den Prinzipien, die die euro­Ein Wiener Hausbesiyer hat an seinem auf Ko shaft oft weit über die Kräfte der Kinder hin- war die weitaus größere Zahl ohne Vater, und päische Gewerkschaftsbewegung groß und stark ge­sten der Mieter renovierten Haus in Riefenlettern ausgeht, sie im Sommer für die Schularbeit von den vaterlosen Waisen hat wiederum die macht haben, treu bleiben. Von Dr. Spüler eine Inschrift angebracht, die beginnt: müde und abgestumpft macht und dabei doch nur Hälfte den Vater im Striege verloren. Un-( Zürich ) wurde ein Referat über die weltwirt­Ein. Mieter dieses Hauses zahlt dem Haus- äußerst wenig Lohn einbringt. Es ist weiter ein- geheure Verluste hat der Krieg verursacht. Die schaftliche Struktur der Lebens­befizer an Bins monatlich zweieinhalb Groschen, leuchtend, daß, wenn viele Geschwister vorhanden Landarbeiterschaft aber ist in besonders starkem und Genußmittelindustrie und die der Gemeinde an Steuern siebenhundersechzigmalind, die Eltern für die einzelnen Kinder nur Maße davon betroffen. Stellung ihrer Arbeiterschaft gehalten, wobei er sehr wenig Zeit aufvenden können und sie in Alles in allem bestätigen die angeführten ausführte, daß die ökonomische Entwicklung in weitgehendem Maße sich selber überlassen sind. Untersuchungsergebnisse die elende Lage erster Linie zur Schaffting mächtiger Berufs Busemann sand bei seinen Untersuchungen, daß der ländlichen Proletarie r. Helfen kann oder besser: Industrieinternationalen der Arbei­auch inbezug auf die Schulzensuren diejenigen nur der feste Wille der Landarbeiterschaft selber; terschaft dränge. Kinder am günstigsten dastehen, die nur 1 bis denn vereint sind auch die Schwachen mächtig. 3 Geschwister haben. H. B.

soviel.

Deutsche Sängerbriefe

Die Absicht des Hausbesizers, die Aufmerksam keit der deutschen Gäste auf den Mieterschutz zu len­fen, ist gelungen, wie aus folgenden Briefen deut scher Sänger hervorgeht:

Sehr geehrter Herr Hausbesizer!

Ich freue mich aufrichtig, daß das goldene in Desterreich auch so geht. Ich habe inzwischen aud Wienerherz, von dem ich schon soviel gehört habe, die Neubauten der Gemeinde Wien gesehen, die feine fromme Mär ist und daß es wirklich in Wien meine aufrichtige Bewunderung gefunden haben. Nur so gute Menschen wie Sie gibt, die ihre Mitmenschen so weiter, und die Zeit wird fommen, wo Ihres zu erschwinglichen Preisen wohnen lassen. Ich werde es in meiner Heimat bekanntmachen und hoffe, daß fich auch bei uns Hausbesiver finden werden, die Ihrem schönen Beispiel folgen werden.

Mit vorzüglicher Hochachtung Nikolaus R. aus Loschwitz . Verehrtester Herr Hauswirt! Soeben habe ich die Ankündigung auf Ihrem Hause gelesen und es hat mir eine rechte Freude be­reitet, daß die hellen Wiener Euch Zinsgeiern, die Ihr an der Entwertung der Hypotheken einen mäch tigen Profit gemacht habt, ein wenig auf die Finger gefloppt haben und Euch für den Wucher, den ihr im Frieden mit den Wohnungen getrieben habt, nun mehr nur ein paar Groschen Anerkennungszins" zahlen. Wir werden dafür sorgen, daß auch unseren Zinsgeiern die Krallen gestutzt werden. Hochachtungsvoll

Fritz P. aus Berlin . Herr Hausbestyer! Aus der Inschrift an Ihrem Hause ersehe ich, wie töricht wir im Reiche waren, als wir die Lode­rung des Mieterschutzes zuließen, da es ja bei End

Lovis Corinth.

3u feinem 70. Geburtstag am 21. Juli.

gleichen für die elenden Wohnungen in den alten Stinskasernen( ich bin in einer solchen untergebracht) nicht einmal mehr zweieinhalb Groschen bekommt. Mit dem Wunsche, daß dies bald der Fall sei.

Wilhelm R. aus Dortmund . Geehrter Herr Stollege!

Aus der Ankündigung auf Ihrem Hause geht hervor, daß Ihre Mieter nur zweieinhalb Groschen 3ins zahlen. Da Sie somit auf Ihr Haus todsicher daraufzahlen, so mache ich Ihnen aus purem Mit­gefühl als Hausbesitzer folgenden für Sie höchst vor teilhaften Vorschlag:

Ich kaufe Ihr Haus, und zwar um den Betrag von 100 Schilling( hundert Schilling) bar, wobei Sie bei 10 Prozent Zinsen auf den gleichen Ertrag kommen, den Sie jetzt aus dem Hause ziehen, und die Mühe der Verwaltung, der Betreuung, des Ein­kassierens der Miete usw. ersparen.

Boltswirtschaft.

Kongreß der Internationalen Lebens­mittelarbeiter- Union.

Ueber die Frage der Nachtarbeit in den Bäckereien referierte Gen. Schifferstein. Er verwies auf die große Bedeutung des inter­nationalen Uebereinkommens betreffend das Ver­bot der Nachtarbeit in den Bädereien. Eine Re­solution wurde angenommen, die die Organisa­tionen im Kampfe gegen die Nachtarbeit der Unterstügung der J. U. 2. versichert. Bei der arbeiter( 3. 1. 2.) hat vom 2. bis 4. Juli in wonach von der internationalen Arbeitsorganisa Die Internationale Union der Lebensmittel Disfusion über das Tragen schwerer Basten wurde eine Resolution angenommen, Wien ihren fabungsgemäßen Kongreß abgehalten. wonach von der internationalen Arbeitsorganisa Auf der Tagesordnung standen die üblichen gefordert wird, das das zulässige Gewicht von Trag­tion die Zustandebringung eines Abkommens ge­schäftlichen Angelegenheiten, die Beratung des Tätigkeitsberichtes, die Frage des Achtſtunden lasten, die als Massengüter in den Verkehr ge tages, der Nachsarbeit in den Bäckereien, die langen, auf maximal 75 Kilogramm feſtſeist. Frage der Gewichtsbegrenzung von Traglasten, die Entgegennahme eines Referates über die weltwirtschaftliche Struktur der Lebens- und Ge­nußmittelindustrie und die Stellung ihrer Arbei terschaft.

Auf dem Kongreß waren 19 Organisa­tionen aus 16 Ländern mit 52 Delegier ten vertreten. Unter ihnen waren zum erstenmal die Vertreter der Lebensmittelarbeiterorganisa­tionen Spaniens , Polens , Finnlands und Jugo­flawiens erschienen.

Die seit dem Kopenhagener Kongreß des Jabres 1925 zur Aufnahme angemeldeten Orga­nisationen der Schokolade- und Zuckerwarenar

Ich zweifle nicht daran, daß Sie meinen Vor schlag, durch den ich Ihnen eine große Last abneh men will, akzeptieren werden, und bitte um dies bezügliche Verständigung. Ergebenst Gottfried M., Hausbesitzer in Staffel. in Schottland , der Bäcker und Mühlenarbeiter

war er in München seßhaft, und seit 1900 wohnte er in Berlin und zeitweilig am Walchensee in Oberbayern . Im Juli 1923 starb er auf einer Reise zu Sandvoort in Holland.

beiter in Dänemark , der Bäcker und Konditoren

Kraft, und die sich auswirkt in Farbe, Licht und feinster malerischer Empfindung.

die Einheit der Gewerkschaftsbewegung, worin der Zustimmung fand eine Entschließung über Rongreß bedauert, daß die Bemühungen zur Er­reichung der Einheit infolge der Einwirkungen der Roten Gewerkschaftsinternationale nicht gitm Ziele führen konnten.

Die Tätigkeit des Vorstandes wurde gut­geheißen. Als Präsident der Exekutive wurde Wilhelm und als internationa ler Sekretär Schifferst ein bestätigt.

Genosse Sassenbach, Sekretär des J. G. B. fonnte nur den Verhandlungen des Unionsvor greß selbst teilzunehmen. standes folgen, war jedoch verhindert, am Kon­

Die Beendigung des fommunistischen Bauarbeiterstreits in Asch.

Wie der Reichenberger Vorwärts" mitteilt, haben die Ascher Kommunisten tapi­Die Kunst Corinths ist anfänglich aufs heftigste tuliert. Die Unternehmer haben die in der angefeindet worden, bis der Stünstler sich etwa in Borfriegszeit schon bestandene Sonderstellung der Urwüchsig und bedenständig wie der Künstler selber seiner Münchener Zeit durchzusetzen begann und dann Stadt Asch im Rahmenvertrag und eine Lohn­ist auch seine Seunst. Corinth war Maler in des ein Siegeszug ohnegleichen ihn von Erfolg zu Erfolg erhöhung von 30 Sellern angeboten, und die Wortes tiefster Bedeutung. Farbe war ihm Lebensführte. Auf sein Schaffen mag nicht unwesentlich der Stommunisten haben dieses Angebot freudigst an Von dem großen Dreigeſtirn des deutschen Im element. Wit ungeheurer Straft sind seine Bilder hin- Einfluß einer der feinsten Künstlerinnen und Frauen, genommen. Es ist so gekommen, wie es wieder­preffionismus- May Liebermann, Lovis gesetzt. Mit voller Sinnlichkeit malie Corinth seine der Malevin Charlotte Berend , eingewirkt haben, holt behauptet wurde. Das kleinste Zugeständnis Corinth und May Slevogt zeigen Lieber Frauenafte, deren Formen oftmals die Sinnenfreude mit der Corinth seit 1904 verheiratet war, und die und die Kommunisten klappen um und ihre man die naturwahrste, klaſſiſch- abgeklärteste, Corinth eines Rubens noch übersteigern. Seine Gestalten noch heute eins der stärksten Stünstlertalente der Versträubenden Mähnen glätten sich. Zu den ge­die sinnlich- farbenfreudigste und Slevogt die phanta nehmen oft grandiose Formen von michelangelesfer liner Scision ist. { forderten 20 Prozent fehlen wohl bloß 14.4 Pro­fiereichste Formgebung. In Liebermann leben die Gewalt an. Landschaften, wie die prächtigen Ansich In seinem Alterstil hat Lovis Corinth die leute jent, dies macht aber nichts. Es ist ein herrlicher Traditionen alt- holländischer Walerei fort, zu der er fich zeitlebens hingezogen fühlte, in Corinth die Motive für seine naturhafte Farbenfreudigkeit. Feſte der Formen, die Plastik des Gegenständlichen dieselben dabei auch verbluten. fich zeitlebens hingezogen fühlte, in Corinth die en vom Walchensee, und Blumenstilleben bieten ihm Freiheit fünstlerischen Gestaltens erreicht. Hier hat das Sieg der revolutionären Bauarbeiter, wenn sich starle Sinnlichkeit der Flamen, besonders eines Schlächterläden und einzelnes Schlachtfleisch bringen die leyte Auflösung erfahren, und der Stünstler gelangt Die 20 Prozent wären erreicht worden, wenn Aubens, mit dem er vieles gemeinsam hat, und in die Leuchtkraft seiner Farben zu wahrem Sinnenrausch. zu wunderbar malerischen Farbensymphonien. Sein nicht der Verrat der Reformisten gewesen wäre. Elevogt feiert die Romantit, die Kunſt eines Spi- Prächtig weiß der Künstler oft in das tiefste Mensch Ecce homo" erscheint wie von ergreifender meta- Daß die Siegesnachricht diefe Behauptung ent­weg oder Delacroix eine moderne Auferstehung. liche einzudringen, wie in seinen Bildnissen der Frau physischer Schan, und sein Berndt Groenvold hält, ist eine kommunistische Selbstverständlichkeit. Lovis Corinth ist am 21. Juli 1858 in Tapian, Rosenhagen oder der Donna Gravida" der in Bremen wirkt in seiner gespenstisch- grandiosen In Reichenberg sind die Verhandlungen er­als Sohn einer ostpreußischen Bauernfamilie geboren. Berliner Nationalgalerie, des Grafen Keyserling Formgebung wie ein letztes new, aliches Bekenntnis. gebnislos verlaufen. Nach dem Besuch des Königsberger Gymnaji- in München , ferner in dem grandiosen Bildnis des Auch graphisch- illustrierend ist Corinth tätig gewesen. Prager Kurse am 20. Juli. ums trat er mit 18 Jahren als Schüler in die Königs- Schauspielers Rudolf Rittner als Florian Geyer " So hat er eine Reihe von Buchillustrationen für die 100 holländische Gulden berger Akademie unter Otto Günther ein. Von dem Bilde des Dichters Peter Sille oder dem des Tragikomödien", Das Buch Judith" und 100 Reichsmart. 1880 bis 1884 war er Schüler von Löffts an der Pianisten Ansorge. Auch Henny Porten hat er das Hohelied" geschaffen. Als Schriftsteller trat Stunstakademie zu München , wo er dem Wünchener als Anna Boleyn" gemalt. Und immer wieder malt er hervor mit einer theoretischen Schrift Das Er Nünstlerkreise nahekam. Nach kurzem Aufenthalt in er nackte Frauen bei der Toilette oder im Bett liegend, lernen der Malerei", der Künstlerbiographie Antwerpen ging er nach Paris , wo er drei in hellsten rosa Farben mit Weiß als Hintergrund, von Walter Leistikow und den Legenden aus Jahre lang an der Academic Julian unter Bour- einem leuchtenden Weiß von tausend feinsten Far- dem Künstlerleben". So zeigt sich Lovis Corinth 100 französische Franks guereau und Robert Fleury arbeitete. Dann ganz elementarſte Natur, die her- persönlichkeiten der 100 polnische Bloth und lebte bis 1891 in Stönigsberg. Von 1891 bis 1900 vorbricht aus einer Lebensvehemenz mit urwüchsiger

100 Belgas

100 Schweizer Frants 1 Pfund Sterling 100 Lire.. 1 Dollar

tehrte er 1888 in seine sftpreußische Heimat zurüfennüancen, einer Komposition in Licht. Die Malerei als eine der bedeutendsten und großartigsten Stünstler 100 Dinar.

Dr. Wolfgang Medding.

100 Rengös... 100 Schilling.

Gelb Ware 1855.87 1361.8742 803.40 807.40

468.85 471.85 648.60 651.60 163.65 164.65

176.20 177.60

83.65

38.85

131.61

182.81

59.09

59.59

586.70

589.70

376.95

379.95

474.59

477.59