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Mittwoch, 25. Jult 1928.

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Feldzeugmeister Galgocsh, ein durch seine Unab rateur nun fah, daß die wertlos gewähnten Ab her hatten des öfteren die Küchenangestellten der Inn  "). Diese Aktion bezweckt, zwischen den Flachs Wirklichkeit spielte es sich so ab: Da der Restau  - sich die profetarische Hilfsbereitschaft. Schon frü- agrarischen Vereinigung( ,, Ustředni Svaz péstiteln hängigkeit und Grobheit gleich bekanntes Original fälle doch nicht ganz unbrauchbar waren, sann Frau allerhand Kleinigkeiten, wie Speisereste produzenten und der Flachsinduſtrie ein Ueber der alten österreichisch ungarischen Armee, lich nach er über eine Verwertungsmöglichkeit nach. Und und dergleichen, aufgehoben, von nun ab be- einkommen über eine Art Prämie für den Flachs­einem Korpsmanöver über das versammelte Offer fand eine Lösung, auch aus diesen Abfällen schlossen sie, täglich zugunsten der Frau auf einen bau zu treffen, wobei die Kosten dieser Prämie­gierskorps ein vernichtendes Donnerwetter nieder noch Kapital zu schlagen. Er läßt nun die Ab Teil ihrer Wahlzeit zu verzichtet. Es ist ein rung der Staat, bzw. das Nationalverteidi­sehen. Er schloß mit den Worten: Uebrigens geh' fälle sammeln und verkauft sie einmal wöchent- Ereignis des Alltags, das ohne Uebertreibung gungsministerium zu übernehmen hätte. ich übermorgen auf Urlaub, bin den ganzen lich als Schweinefutter. Schweinestall los, und ihr alle könnt's mich..." referiert wird. Aber offenbart sich in ihm nicht In der tiefernsten Runde lächelte der jüngste Leut Versiegen ihrer Nahrungsquelle vernahm, wollte hören muß! Als die Alte tagsdarauf die Nachricht vom eine fieghafte Gesinnung, der die Zukunft ge

nant am linken Flügel. Was haben Sie zu lachen, fie traurig für immer fortgehen. Doch da zeige Herr Leutnant?" fuhr der Gestrenge auf ihn los. Melde gehorsamst, Exzellenz, ich geh' schon morgen auf Urlaub."

Anatomisches.

*

Karl, kannst du mir sagen, wie| der Darm heißt, der uns zuweilen große Unan­nehmlichkeiten bereiten fann, besonders wenn er stark gereizt wird?"" Das ist der Schandarm!"

Profitſucht und proletarische Solidarität

Volkswirtschaft.

Fred Erdberger.

Die Situation in der oftböhmischen Flachsindustrie.blen. Angeblich ſoll das Nationalverteidigungs

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Nur noch wenige Tage, dann find die Organisierten ausgesteuert. Behntausende Menschen stehen dann vor dem Nichts. Die Not und Berzweiflung steigt täglich. Was tut die Regierung? Sie springt den Flachsbauern bei.

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Es wurde eine Genossenschaft gegründet, der in Zukunft alle Militärlieferungen vom National­verteidigungsministerium zugewiesen werden sollen. Das Nationalverteidigungsministeriumt hätte den Heereslieferanten auf Grund vorgelegter Kalkulationen für die Ware Preise zu bezahlen, die es ermöglichen, davon den Flachsbauern etwas abzugeben, bziv. die Lieferanten müssen sich ver­pflichten, auch den Flachsbauern gute Preise zu ministerium bereits zugestimmt haben, und zwar aus strategischen" Gründen. Es sollen Preise bewilligt werden, daß es den Lieferanten möglich ist, den Flachsbauern pro Meterzentner 100 K In einer der belebtesten und vornehmsten mehr zu bezahlen, was bei dem gegenwärtigen Straßen der Stadt befindet sich ein Restaurant. Inlandsflachspreis ungefähr 10 Prozent Preis­Keine Speisestube, die armen Arbeitern oder Die Lage der schon seit vielen Wochen be-| Desterreich jetzt auf etwa ein Drittel dieses Flachs ausmachen würde. Man sieht, den Herren Angestellten die Möglichkeit bietet, ein Mittag- fchäftigungslosen Arbeiterschaft der ostböhmischen Flächenausmaßes in der Tichechoslowakei zusam Agrariern wird seitens der Regierung ganz anders aufbesserung für den Meterzeniner verarbeiteten effen einzunehmen, sondern ein Luruslokal, Flachsindustrie wird von Tag zu Tag trostloser mengeschrumpft ist. Diese Verminderung der entgegengekommen als den hungernden Flachs welchem ein Teller Suppe nahezu ebenso viel und fritischer. Soweit diese Arbeiterschaft gewert früheren Anbaufläche um nahezu zwei Drittel hat spinnereiarbeitern. Den notleidenden" Flachs foftet, wie anderwärts ein komplettes Mittagschaftlich organisiert ist und auf Grund dessen ihre Ursache angeblich darin, daß, wie die tschecho- bauern soll auf Rosten des Staates vertraglich mahi. Die Tische prangen int frischen Weiß ihrer Arbeitslosenunterstützung und den Staatsbeitrag slowakischen Flachsbauern behaupten, der Flachauf sechs Jahre aus strategischen" Gründen der Tischtücher und Servietten, das Besteck ist dem erhält, was sie wenigstens bisher einigermaßen anbau fich absolut nicht mehr rentiert". Stile angepaßt. Aus der Küche kommen ab und vor der drückendsten Not in dieser Zeit der Be Mund gestopft werden, die wirklich notleidenden z Düfte, die dem Besucher einen Begriff von schäftigungslosigkeit bewahrt. Ein beträchtlicher Drittel größere Anbaufläche für die Beschaffung gungslos sind und nichts zu beißen haben, die War schon im alten Desterreich die uut zwei Flachsarbeiter, die schon seit Wochen beschäfti­den fulinarischen Genüssen des Hauses geben. Teil dieser Arbeiter ist nun aber bereits ausge- des erforderlichen Rohstoffes für die Flachswarien noch immer vergeblich auf eine ihre No: Bequeme Stühle laden zu längerem Verweilen steuert und in der ersten Hälfte August werden industrie des Staates nicht hinlänglich, so muß lindernde Aktion der Regierung. ein. Und je länger man bleibt, desto größer wird auch die noch in Unterstübung Stehenden aus diese Industrie jetzt um so mehr ihren Rohstoff­die Rechnung, denn, während man andern zusicht, gesteuert sein. Dadurch wird dann das Elend ins bedarf im Ausland decken und ist dabei natürlich schen den Flachsbauern und der Flachsindustrie Abgesehen davon, daß dieser Kuhhandel zwis äußert der eigene Magen erneutes Verlangen Maßlofe fteigen und die durch die feit Jahren auch von der Preisentwicklung auf den Auslands- auf Kosten des Staates im Falle feiner Berfet­nad) Leckerbissen. Bei den Besuchern des Lofals alljährlich wiederkehrenden Krisenzustände in der märkten beim Einkauf angewiesen. Anderseits ist tionierung nicht im mindesten geeignet ist, die spielt die Höhe der Zeche keine Rolle, durch ihre Flachsindustrie betroffene Arbeiterschaft der diese Industrie mit ihren Erzeugnissen( Garnen, Verhältnisse im tschechoslowakischen Flachsbau Bände, die kaum eine andere Tätigkeit kennen, Berzweiflung in die Arme getrieben. Tausende Geweben daraus) auch auf die Ausfuhr ange durchgreifend zu fanieren( danach dem Urteil als Couponschneiden, rinnen täglich tveit grö arbeitswillige Menschen, die unfreiwillig und wiesen, wobei die Frage der Konkurrenzfähigkeit der schon oben bezeichneten Wochenschrift etwa here Summen. Die Angestellten des Restaurants ohne ihr eigenes Verschulden schon seit vielen mit den Auslandserzeugnissen mitspielt. Diese- nur 10 bis 15 Prozent unserer heimischen Flachs Fönnen ihren Hunger natürlich nicht so gemäch- Wochen ohne Verdienst und Brot find, müssen Konkurrenzfähigkeit wird allerdings einzig und produktion diese Preisaufbesserung zugute font lich stillen, wie die Besucher. Die Kellner ver- mit ihren Angehörigen unter den schrecklichen allein von der Arbeiterschaft herausgefchunden, men würde), ist dieses vom genannten Ministe schlingen, während sie in der Küche auf Speisen Auswirkungen dieser Induſtriekrise Entsetzliches deren Löhne im Verhältnis zu den Löhnen der rium zugunsten der Flachsbauern gemachte zu für die Gäste warten, hastig ein paar Bissen und ertragen, während diejenigen, für die sie Wehr ausländischen Flachsarbeiter als schäbig zu be- geständnis an die Heereslieferanten schon aus schon geht es wieder in Eilschritt fort, weil sonst vert geschaffen haben, diese Zeit der Betriebs­möglicherweise ein Gast, der auf seinen Braten stillstände dazu benüßen können, um in Rurus­zeichnen sind. dem Grunde zu verurteilen, weil es für eine nicht ein bißchen warten will nach dem Essen bädern und Sommerfrischen sich von ihrer an- bauern bezüglich der Unrentabilität des Flachs Monopolstellung schafft und zum Nachteil Wie weit die Argumentation der Flachsbestimmte Gruppe von Heereslieferanten eine aber vielleicht eine Stunde lang rauchend und ſtrengenden" Beschäftigung, der Profitmacherei, baues den Tatsachen entspricht, wissen wir nicht. des Staates auch die Möglichkeit unterbindet, die zeitunglesend dajizztungeduldig werden könnie. ausruhen" können. Das Küchenpersonal wiederum speist" im Sofe Es ist nicht ausdenkbar, welche Auswirkun Rentabilität ist ein sehr dehnbarer Begriff und bei öffentlichen Ausschreibungen von Heeresliefe des Hauses, auf Kisten hockend, natürlich ein gen dieser Zustand und dieses Massenelend unter bei der bekannten Einstellung unserer Agrarier rungen dieser Art durch die Konkurrenz der Lie­wenig frugaler als die p. t. Gäste und auch nicht Umständen noch hervorrufen können, und unge- iſt hinsichtlich dessen wohl die Bemerkung berech ferungsbewerber gebotene Gelegenheit billigerer ganz so bequem. Links von den Sitzgelegenheiten heuer ist gegenwärtig schon der Schade, der dem tigt, daß eben die Frage darin besteht, was die Einkäufe auszuüben. ſtehen Abfalleimer, von vis- àvis her bemühen gesamten Wirtschaftsleben der von der Strife Herren Flachsbauern als rentabel" gelten laffen. sich die Gerüche aus einer Latrine, den Appetit betroffenen Orte daraus entstanden ist. Wenn die Es sei hier aber auch darauf veriviefen, daß an zu steigern. Regierung nicht sofort alle zweckdienlichen Maß diefer angeblichen Unrentabilität die Flachsindu­Den bereits erwähnten Abfalleimern stattet nahmen ergreift, um diesen katastrophalen Krisen striellen nicht unschuldig sind, denn sie haben es eine alte Frau, die nicht von der Ausbeutung auswirtungen entgegenzutreten und der Arbeiter stets verstanden, die Preise zu brücken und durch anderer lebt und darum in unserem herrlichen schaft in ihrer furchtbaren Not hilfreich beizu andere Schikanen den Flachsbauern die Lust zum Zeitalter dem Verhungern preisgegeben ist, täg stehen, dann begeht sie eine schwere Unterlassungs- Anbau in nicht geringem Maße zu verekeln. Hier lich einen Besuch ab, weil sich dort häufig für fünde, deren Folgen sie zu verantworten haben stoßen eben zwei Profitinteressenten aufeinander ihren Haushalt noch etwas Brauchbares, was wird. Die Verschärfung der durch diese Krise und da spießt sich die Sache; der leidende Teil das Restaurant nicht einmal(!) seinem Personale geschaffenen Situation wird jetzt auch noch ge- dabei aber sind wieder nur die Arbeiter. borzusehen wagt, findet. Eines Tages beobachtet steigert dadurch, daß nun in der Baumwoll sie der Restaurateur. Auf sein Befragen erfährt industrie dieses Gebietes ebenfalls er von seinen Leuten, daß die Alte täglich Nach eine fühlbare Stockung eintritt, die be­schau halte. Wenn ein bürgerlicher Schriftsteller, reits auch zu Betriebseinschränkungen und damit etwa Rudolf Herzog  , die Fortsetzung zu schreiben verbundenen Arbeiterentlassungen geführt hat. hätte, entledigte er sich dieser Aufgabe ungefähr Das Seer der Arbeitslosen in Ostböhmen wird folgendermaßen: Da ließ er die Frau rufen, er- also immer größer und dadurch auch die Massen fundigte sich teilnehmend nach ihren Familien- der dabei in Mitleidenschaft Gezogenen. verhältnissen und erfuhr so, daß ihr Mann kriegs- Die ständig wiederkehrenden Krisen in der berlegt und arbeitsunfähig sei. Sie müsse durch oſtböhmischen Flachsindustrie wurzeln- schuld Aufräume und sonstige Gelegenheitsarbeiten daran sind nicht zuletzt die Flachsindustriellen Geld zu verdienen trachten, da mit der färglichen selber mit ihrer Profit- und Spekulationswut Rente fein Auslangen zu finden sei. Zudem be- vor allem in den Zuständen in der Frage der dürfe der Mann dringend einer Operation, doch Rohstoffversorgung. Bei dem Umfange der tiche daran sei in Anbetracht der Mittellosigkeit nicht choslowakischen Flachsindustrie, die beim Zusam zu denken. Der bürgerliche Schriftsteller würde menbruch des alten Desterreich zu nahezu 100 nun den Restaurateur den Mann in ein Sana- Prozent dem neugegründeten tschechoslowakischen torium schaffen und die Frau als Klosettfrau Staat einverleibt blieb, ist die Rohstoffversorgung anstellen lassen. durch den heimischen Flachsanbau ganz unzu länglich( sowohl in quantitativer als auch quali­tiver Beziehung). Dazu kommt aber noch, daß die Anbaufläche von 60.000 Heftar im alten

Doch das Leben ist nicht den Gedankengän­von Kitschromanfabrikanten unterworfen, sondern nimmt seinen eigenen Lauf. In der

Kleine Chronit. Feuersbrünste und Wetter.

Großbritannien   und Irland   erlitten durch Feuersbrünste im Jahre 1927 einen Schaden von rund 130 Millionen Goldmark. Im Jahre 1926 betrug der Schaden sogar 146 millio­nen Goldmarf. Die englischen Feuerwehrens sagen, daß dieser Rüdgang auf den Regenreichtum Es ist die Hauptpflicht eines jeden modernen des Jahres 1927 zurückzuführen ist. Aber in dem Stulturstaates seine Einwohner durch wirksame Mit- Frostmonat Dezember betrug der Feuerschaden im tel einer weisen weit vorausschauenden Gesey- Inselreiche nicht weniger als 20 Millionen Gold­gebung nach Möglichkit vor Schaden an Leib und mark.

Von Paul Freye  .

Gut zu schüßen. Das Wohlergehen und die Sicher- Die Feuerlöscheinrichtungen heit der Staatsbürger nach Möglichkeit zu gewähr- Deutschlands   werden sogar im Vergleich zu den leisten, muß zu jeder Zeit höchste Pflicht der Regie- u. S. A. heute in der Welt als vorbildlich an­rungen sein. In noch viel intensiverer Weise als gesehen. Die Anzahl der Feuersbrünste in Deutsch  das bislang geschah, sollte daher auch vor allem für land ist mit der Entwicklung zum Großindustrie­die Verhinderung und Bekämpfung von Feuersbrün- staate dauernd gestiegen. Aber durch die vorzügliche sten gesorgt werden. Arbeit der Wehren hat der Schaden im Verhältnis bedeutend abgenommen.

Die meisten Menschen glauben, unsere Feuer­wehren seien heute so vollkommen, daß sie von der In Deutschland  , wo in manchen Teilen des Rei­Witterung nicht abhingen. Und doch spielt diese eine ches der Winter bedeutend kälter auftritt als z. B. in große Rolle bei Feuerbrünsten. Entsteht z. B. ein England oder Frankreich   spielt der Frost bei den Lösch­starker Wind oder sogar Sturm, so kann das Feuer arbeiten eine wesentliche Rolle. Ueberall und besonders durch Funkenflug leicht bis zu weitentlegenen Ge- bei einsam gelegenen Ortschaften und Häusern sollte bäuden überspringen, deren Schuß dann die Arbeit stets, auch im kältesten Winter, die Möglichkeit der der Feuerwehr ganz bedeutend erweitert und er- Wasserbeschaffung gegeben werden. In dieser Bezie schwert. Häufig tritt auch bei Dürre auf dem Lande, hung ist weise Fürsorge unbedingt nötig. Im Ernst­mo teine Wasserleitung vorhanden ist, Wassermangel falle ist sie ja auch von ungeheurem Werte. Gleiche hinzu. Im Winter ist starter Frost ein großer Feind Fürsorge für stets genügende Wasserzufuhr ist natür der Feuerwehr, da dann die Wasserbeschaffung durch lich auch in den dürren Monaten des Spätsommers Eis, Zufrieren von Leitungen oft sehr behindert ih. und Herbstes zu treffen. Um Gefahren zu kennen, muß Darum richten auch gerade die um Wintersmitte man ihre Ursachen und Wirkungen genau ſtudieren. ausgebrochenen Fener in verschiedenen Ländern viel Wir geben daher im Folgenden eine Zusammenstel größeren Schaden an als gewöhnlich. lung der Feuerschäden in Deutschland   für die Jahre Im vorigen Jahr zeigte sich das besonders wäh- 1926 und 1927. rend der starken skälte im November.

Großfeuer mit Schaden von mehr als W. 10.000

Die Vewirklichung dieser Pläne der Flachs­bauern birgt in sich die Gefahr einer Korrunt pierung und ist absolut fein geeignetes Mittel, um den heimischen Flachsbau in seinem ganzen Umfange auf eine gesunde Grundlage zu stellen. Die Bereitwilligkeit des Nationalverteidigungs­ministeriums gegenüber der Forderung der Flachsbauern ist schlecht in Einklang zu bringen mit dem steten Hinweis der Regierung auf das Nichtvorhandensein entsprechender Wittel, wenn Wie wir der in Prag   erscheinenden Wochen- es sich darum handeln soll, der wirklich notleiden­schrift Die Wirtschaft" Nr. 28, X. Jahrgang, den Arbeiterschaft Silfe zu gewähren, und entnehmen, werden verschiedentlich Versuche von die durch die schon wochenlange Arbeitslosigkeit den in Betracht kommenden Intereffentengruppen in bitterste Not geratenen Arbeiter der oſtböhm der Flachsindustrie gemacht, um den derzeit herrschen Flachsindustrie z. B. vermissen noch immer schenden Zuständen auf dem heimischen Roh- ein Eingreifen des Staates zur Linderung ihres flachsmarkt beizukommen, bzw. die Hebung und grenzenlosen Elends. Belebung des Flachsbaues zu fördern. Die inner halb der Agrarparteien organisierten Flachsbauern Prag  , 24. Juli. Wie die Prager Presse" haben im Jahre 1926 die Einführung von Zöllen, berichtet, hat sich der Ministerrat in seiner Sißung und zwar 250 K für Fafer- und 50 K für Stroh vom 17. Juli mit der kritischen Lage der Leinen flachs erörtert. Man scheint aber auf Grund des industrie in Trautenau   befaßt und außergewöhn Widerstandes, der gegen die Zölle auf Seite der liche Unterstüßungen für die beschäftigungslosen Flachsbrecher, Händler und der flachsverarbei- Arbeiter bewilligt. Ein rechtlicher Anspruch der tenden Industrie besteht, gegenwärtig davon ab- Arbeiter auf diese Unterstüßung besteht nicht. Ver. laffen zu wollen und es ist eine neue Aktion im heiratete Personen, die als Familienernährer an­Gange, deren Besonderheit die öffentliche Stritit zusehen sind, erhalten täglich fünf Kronen, unver herausfordert, die aber auch den Beweis dafür heiratete Personen täglich drei Kronen, und zwar liefert, welchen ungeheuren Einfluß die Agrarier auf die Regierung dieses Staates besigen.

Diese neue Aftion wurde unternommen vom Zentralverband der Flachsproduzenten, einer rein

verteilen sich auf die einzelnen Wirtschaftsgruppen im Jahre 1926 wie folgt:

Großfeuer

Mill. Mark

27

Landwirtschaft, ca... 1591 Industrie und Handel. 645 Mühlenindustrie..

47.4

45.1

210

13.4

Versich. Brände, darun­

ter Rathäuser, Schlös­

206

4.5

2652

.

ser, Dachstühle

Insgesamt.

110.4

Für das Jahr 1927 ist der Bericht des Reichs­Statistischen- Amtes noch nicht erschienen, jedoch gibt die Arbeitsgemeinschaft privater Feuerversicherungs­gesellschaften in Deutschland   folgende Aufstellung:

Jänner... N.-M. 7,656.880 Feber 8,409.541 7,502.949

März

April

Mai Juni

Juli

"

"

5,498.749 6,764.570 7,710.225

6,961.560

August

8,779.806

September Oftober.

8,870.129

"

10,686.009

November

"

12,046.641

"

10,820.623

Dezember

Insgesamt. R.-M. 101,704.682

Die obigen Zahlen umfassen allerdings nur die Großsener beider Jahre mit Schäden von je über 10.000 Mart. Durch Stleinfener aller Art erhöht sich die Jahressumme des Gesamtschadens noch um min destens 33.98 Prozent, wodurch sich also für das Jahr 1926 ein Gesamtschaden von rund 148 Millionen und

für die Dauer von dreizehn Wochen, längstens bis 17. November d. J. Diese außerordentliche Untera stüßung fann allen beschäftigungslosen Personen zuerkannt werden.

für das Jahr 1927 von rund 136 Millionen Neichs­mark für alle Teile der Volkswirtschaft ergibt. Feuers­brünste in landwirtschaftlichen Gegenden sowie Wald­brände ereignen sich zumeist in den trockenen Sommer­und Herbstmonaten, vor allem aber bei der Landwirt schaft in den Erntemonaten von Juli bis Oktober. Häufig ist der Grund hierbei in Lagerung noch nicht abgetrockneten Korns und Heus zu suchen, wodurc Selbstentzündung verursacht wird. In dieser Vezic­hung gehen hinsichtlich strengster Vorsichtsmaßregeln, guter Auslüftungs- und Austrocknungsvorrichtungen

unsere Landwirte noch nicht sorgfältig genug vor. Die Untersuchung der Ursachen von Schadenfeu­ern hat bislang in den meisten Fällen tros aller Be­mühungen der Behörden den ursprünglichen Anlaß nicht erkannt. Das ist bedauerlich, jedoch zumeist durch die Umstände und die Kopflosigkeit der vom Fener Ve troffenen zu erflären. Nicht gering ist leider die Zahl der durch Brandstiftungen und unvorsichtigkeit, läffi­ger Umgang mit feuergefährlichen Stoffen, Explosi­onen, Vernachlässigung der Heizungsablagen, Schorn­steine usw. entstehenden Brände. Kurzschluß und andere rein technische Ursachen spielen eine recht wesentliche Rolle, ebenso der Blipschlag, wobei häufig genug Ver­nachlässigung der Blisableitungsanlagen vorliegt.

Grundprinzip muß sein, daß neben den eingangs erwähnten Abwehrmaßnahmen, vor allem auch guter, modern ausgestatteter Berufsfeuerwehren und frei williger Feuerwehren, stets, auch wenn es den Einzel­nen in diesen Zeiten schwersten wirtschaftlichen Kämp­fens nicht leicht ist, alle beweglichen und unbeweglichen Werte gut versichert sind. Nur so läßt sich in vielen Fällen großes durch Feuerbrünste verursachtes Un­glück, das ganze Existenzen auf lange Jahre hinaus ruiniert, wirtsam verhüten.