Samstag, 28. Juli 1928.
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Vom Runblunt.
Empfehlenswertes aus den Programmen.
Sonntag.
Brag: 7.00-8.30 Uebertragung des Promenadentonzertes bon der Sprudelfolonnade in Karlsbad , 12.00-18.00( leber tragung aus Brünn ) Uebertragung des Konzertes aus der Ausstellung, 16.30-17.30 Nachmittagstongert, 17.30-18.00 Arbeiterboriraa Dr. Robert Danneberg :„ Die Großstadt und beren soziale Arbeit, Wien ", 18.00-18.30 Deutsche Sendung: Brag: Lieber rien, 19.15-19.50 Unterhaltungsmufif
Erhöhte Viehzölle für die Kleinbauern
Nach langer Zeit erinnern sich die landbünd- Jeinzuschränken. Das kann aber nicht durch ErWelterbericht und Tagesneuiafetten, hierauf Marie wielser, levischen Zeitungen wieder einmal der Klein höhung der Viehzölle, sondern nur durch Bei bes st..Orchef, ts, 20.20-21.20 titerer bend, 22.20 Lis bauern und Häusler . Leisten sie den kleinen Be- tellung von möglichst billigen Erjayfuttermitteln geschehen.
Der Ausstellung. Brünn : 11.00-12.00 Bomittagstonzert fibern vielleicht Abbitte für alle Schändlichkeiten, Des R. 3. Orchefters, 15.00-16.00 Hebertragung der Wil färmufit bes Inf. Reg. Nr. 10 aus der Austellung, 16.00 welche ihnen die deutsche Agrarpartei in den letzbis 17.00 Nachmittagskonzert des R.-J. Orchesters, 17.00 bis ten Jahren angetan hat? Finden sie ein Wort der Entschuldigung dafür, daß der Bund der Landwirte seine kleinbäuerlichen Wähler des Pächterschutzes berauben half, daß er den Steuerbehör den vorgelogen hat, die Kleinbauern und Hänsler hätten doppelt und dreifach höhere Hektarreinerträge als die Großagrarier, daß er die kleinen Bewerber bei der Bodenreform im Stiche lief; und ihnen noch die Zwangspachtgründe entrissen hat? Nein, nichts dergleichen.
18.00 ilebertragung der Militärmufit aus der Ausstellung, 18.00-18.30 Deutfme Gendung: Maria Engelmann, Konzert fängerin, Sturt Köhler, Opereitenfänger, Arien und Lieberborträge, 19.00-20.00 Unterhaltungsmufit des R. 3. Orche Herb, 20.30-21.00 Kammermuir 21.00-22.00 Konzertüber tragung aus der Ausstellung, 22.20-23.00( Sendung nach Brag und Preßburg ) Konzertübertragung aus der AusBellung. Breßburg: 10.30-11.45 stonsert ber Militär must des Juft. Reg. Nr. 23, 19.15-21.20( lebertragung aus Brag) unterhaltungsmufit. Gözspiel. Berlin : 20.00 Was bedeutet ung Babreuib?", 20.30 stabarett.-- Königs wusterhausen: 18.30 18 55 Bon Frauen und Müttern gro Ber Männer" gelysis: 19.30 Mufitalisch- literarisches Rät felraten aus den Abendprogrammen der vergangenen Woche. München : 18.00 Klavierfongert, 21.00 Jebermann". Das Spiel vom Sterben des relchen Mannes. Erneuert von Hugo bon Hoffmannsthal, 23.00-24.00 Ronzertmufit. Wien : 16.00 Nachmittagsfonzert, 18.15 Rammerutufit, 19 45 Ginal ter Abend. Aus dem Shilus„ Das Reifenspringen" voy Ju lian Banbau, danach Tanzabend- onzert Nom: 21.00 Großes Instrumentalfongert,
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Mailand : 20.50 Die talle nier in Algieri". Oper von Roffini. Warschau : 20.15 Bobuläres Konzert der Warschauer Philharmonie. Statto. wi: 20.15 Ronsert, übertragen von Warschau . Budapest : 20.00 Ronzert bes Ung. Overnorchesters.
Weitere Ergebnisse der Eisenbahner
wahlen.
Die Kleinbauern sollen wieder einmal Borspanndienste für die verkrachte großagrarische Zollpolitik leisten.
Bei der Stimmungsmache für die geforderte Erhöhung der Viehzölle berufen sich die Agrarier immer wieder darauf, daß erhöhte Viehzölle in
Dem hungernden Vich kann man doch nicht das Papier eines neuen Zollgeseßes zu fressen geben.
Wenn die Agrarier den Viehzüchtern wirklich helfen wollten, dann müßten sie unverzüglich die abbauen. Dies wäre um so mehr gerechtfertigt, verhängnisvollen Getreidezölle als wir in diesem Jahre neben der schlechten Futtermittelernte eine außerordentlich gute Getreideernte verzeichnen. Wie schwer die hohen Ge treidezölle die Klein und Gebirgslandwirte tref fen, davon ein Beispiel. In der Broschüre„ Die Viehzüchter des Böhmerwaldes") rechnet ein Landwirt aus Hirschbergen mit 7 Heftar Grund und 8 Stück Vich den Agrarzöllnern vor, daß er jährlich mindestens zukaufen muß: 350 Kilogramm Weizenmehl,
600 700 250
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Zagesneuigkeiten.
Nobile.
Von Joachim Ringelnak. So große Sterle gingen tot.
Gott weiß, was fern in höchster Not Noch heute kämpft, vom Eis umklammert, Für dieses Großmaul, das jetzt jammert Um seinen angequetschten Zeh. Wann hat ein Captain je in See Als erster seine Crew verlassen?! Dem möcht' ich in die Kiemen fassen! Ach, daß sie den gerettet haben! Er müßte tief ins Eis gegraben Mit einem Lorberrstod im Hintern, Solang die Welt steht, überwintern. Verflucht, ich kann nicht ruhig beten, Doch hab' ich eine solche Witt. Gott sei zu Amundsen recht gut. Und wenn mir Nobile begegnet, Will ich ihm das Gedärm zerkneten Und ihn und sein ihm teures Leben An andre Fäuste weitergeben, So, daß er Luft und Wasser segnet.
Zwei Bergleute tödlich verunglückt.
Ein schwerer Autounfall.
Sondershausen ( Schwarzburg - Thüringen ), 27. Juli. Durch unvermuteten Steinfall verunglüdten gestern abends auf der Schachtanlage V der Gewerkschaft GIüd auf" zwei Bergleute, erster Linie den Kleinbauern und Häuslern und Bei einer durchschnittlichen Mehlteuerung weiterer Fördermann wurde am Kopf schwer, aber ein Lehrhäuer und ein Fördermann, tödlich. Ein den armen Gebirgsbauern zu statten fommen fol Das Ergebnis der Vertrauensmännerwahlen. Auf einmal erinnern sie sich daran, daß diese von einer Krone per Stilo hat dieser Gebirgsbauer nicht lebensgefährlich verletzt. Die Bergungslen auf den Eisenbahnen ist bis auf etwa ein schwergeplagtesten Schichten der Landbevölkerung im Jahre zwischen 1500 und 2000 kronen Schaarbeiten sind noch nicht beendet. Viertel aller Orte bekannt. Demnach erhielten: hauptsächlich auf die Erträge der Biehzucht ange- den von den Agrarzöllen. Selbst wenn es gelinUnie- Verband( tschechische und deutsche wiesen sind. gen sollte, durch höhere Viehzölle diesem LandSozialdemokraten) 30.569; Jednota wirt für die zwei Stück Vich, die er bestenfalls ( tschech. Nationalsozialisten) 34.756; Internatio Das wissen sie jetzt erst, nachdem sie vor jährlich verkauft, eine Mehreinnahme von 400 bis nale Föderation( Kommunisten) 10.678; Narod zwei Jahren ohne Rücksicht auf diese Tatsache 500 Kronen zu verschaffen, so wäre der Schaden fuhr das Lastauto der Firma Loose, Sägewert Am 27. Juli, um halb 3 Uhr nachmittags, ( Slowaken, Klerikale und Mittelschüler) 8718; die festen Agrarzölle eingeführt, nachdem sie von den Zöllen immer noch doppelt und dreifach in Eichwald, von Teplitz durch die Weiskirch Střed( Nationaldemokraten, Fascisten und dentdurch Verteuerung der Futtermittel und des so groß. Auf eine Wehreinnahme durch die Viehlitzer Straße nach Weiskirchlitz. Bei der Straßensche Beamte) 7259; Maschinführer 3763; Handwerker( ständische Liste) 797; Schaffner und Heivielfach sehlenden Brotgetreides die heutige Not- zölle darf der Viehzüchter aber gar nicht hoffen. grenze von Teplitz Weiskirchlitz wollte der ChaufDie bisherigen Viehzölle haben den Produzenten feur einem Fuhrwerk vorfahren. In diesem zer( ständische Liste) 3259; Gewerkschaft( deutsche lage der Viehzüchter leichtsinnig und verbreches nicht einen Pfennig Mehrverdienst gebracht. Nur Augenblicke lief der fünfjährige Sohn des in Angestellte) 988 Stimmen. Das bisherige Resul risch heraufbeschworen haben. die Zwischenhändler haben Nutzen von ihnen Teplis, Weiskirchlitzer Straße wohnhaften Bergtat zeigt, daß die beiden sozialdemokratischen Or ganisationen außerordentlich gut abgeschnitten gehabt. haben. Vollständig liegt das Resultat der Staatsbahndirektion Prag Süd vor. Dort hat die Urie ihre Stimmenzahl von 3900 gehalten, während die Kommunisten von 5560 auf 3323 und die ten sind und daß durch Neberangebot die Vieh, bestenfalls noch die großagrarischen Viehmäster nationalsozialistische Jednota von 13.314 aufpreise noch weiter herabgedrückt werden könnten. in den Getreidegebieten, die den Gebirgsbauern Vor dieser Gefahr sollen die Viehzüchter angeblich das Jungvich um ein Spottgeld abdrücken. 10.543 zurüdgegangen sind. Die Sommuni
Die landbündlerischen Agrarzöllner verweisen darauf, daß infolge der anhaltenden Dürre und Notverfäufe von Zucht- und Nutzvieh zu befürch der so hervorgerufenen schlechten Futtermittelernte
Auch von erhöhten Viehzöllen oder Gewichtszöllen werden nur die Spekulanten profitieren,
arbeiters W. Stuhly quer über die Straße, wobei er von dem rechten Kotschützer des Autos erfaßt und zu Boden geschleudert wurde, wo er in schwer verletztem Zustande liegen blieb. Er erlitt einen Bruch der Schädeldecke und schwere innere Verletzungen. Dr. Weismann feiſtete ibmt die erste Hilfe und veranlaßte die Ueberführung
ften haben hier also 40 Prozent durch Erhöhung der Viehzölle bzw. Umwandlung Die Hänsfer mit einer Stuh oder zwei Kühen in das Krankenhaus. Der Zustand des Verletzten ihrer Stimmen eingebüßt! Namentlich der Stückzölle in Gewichtszölle bewahrt werden. find gänzlich an den Viehzöllen desinteressiert. ist bedenklich. Und das soll vor allemt eine Riesenwohltat für Sie halten die Kühe hauptsächlich wegen des Durch diesen Unfall verlor der Chauffeur die und das soll vor allemt eine Riesenwohltat für Sie hatten die Kühe hauptsächlich wegen des Serrschaft über das Auto und fuhr etwa acht bis die Kleinbauern und Säusler sein. Diese Behauptung der großagrarischen Klein Milchertrages und als Zugtiere. Je höher die zehn Schritte hinter der Unfallstelle in den bauernfreunde bricht bei fachkundiger Nachprü- Bichpreise sind, um so größer ist für sie die Kata- Straßengraben und im Straßengraben noch 50 fung in nichts zusammen. strophe, wenn ihnen eine Suh umsteht oder ver- Schritte weiter, bis das Auto an einen Baum anprallte, wobei die vorderen Räder gebrochen unglidt. An billigen Futtermitteln und an einer wurden. trockene Sommerwetter des heurigen Jahres einen ebenso mit ihren Vorteil beteiligt wie die KleinWahr ist, daß das übermäßige heiße und Herabsetzung der Getreidezölle sind die Häusler schweren Ernteausfall bei Heu, Slee und Grünlandivirte und Gebirgsbauern. futter zur Folge hat und die Viehhälter in eine
in der Slowatei steht die sozialdemokratische Lifte an erster Stelle. Dort vermochte die Unie in den beiden Staatsbahndirektionen Preßburg und Stafchaut allein 4841 Stimmen und 99 Mandate zu erringen, während die Jednota nur 2884 Stimmen und 46 Mandate und die Kommunisten bloß 497 Stimmen und zwei Mandate erhielten. Die zweitstärkste Gruppe ist dort der Narod mit 4242 Stimmen und 62 Mandaten, in dem die Organisationen der slowakischen Volkspartei verDie Zuschüsse für die Eisenbahnpensionisten.
treten sind.
Das Eisenbahnministerium hat an die Penfionliquidaturen der Staatsbahnen in Brag, Preßburg und Kaschau mit Erlaß Nr. 12.361 Perf.- 5 ex 1928 vom 21. Juni die nötigen Aufträge erteilt, damit den Pensionisten der Staatsbahnen, beziehungsweise deren Hinterbliebenen, die Zuschüsse zu ihren Pensionen nach dem Gea feße Nr. 80 eg 1928 sobald als möglich ausgezahlt werden.
Auf den Flöken.
Von Jgnát Herrmann. Autorisierte Uebersetzung aus dem Tschechischen von J. Reismann. fffffff!" pustete Herr Subin aus sich heraus, als er bei der Smichower Schwimmschule angelangt war, dann blieb er vor dem Eingangsfür stehen, um das tägliche Repertoire" der Schwimmanstalt zu studieren.
Wie verhält sich die Sache?
recht mißliche Lage bringt. Die Futtervorräte Die Zollpolitik der Agrarier ist auf der gan- choslowakischen Republik in Stockholm , Dr. Flic werden nicht bis zum nächsten Frühjahr ausreizen Linie gegen die wirtschaftliche Existenz der der, hatte gestern mit Dr. Běhounet nach chen. Bei eintretendem Futtermangel muß dann Mehrheit der Landbevölkerung gerichtet. Der telephonische Unterredung, in der er ihn zu seiner deffen Eintreffen in Narvik in Norwegen eine der Viehstand in den Wintermonaten verringer: demagogische Versuch der Landbündler, die Klein- Rettung beglückwünschte. Dr. Běhounek ist vollwerden. Tritt diese Notwendigkeit in größerem bauern und Häusler , deren Intereffen sie bisher kommen wohlauf. Samstag mitternachts trifft er Ausmaße ein, so ist sie von nachteiligen Auswir fungen für die Landwirtschaft, weil die gelichteten nur mit Füßen getreten haben, noch einmal für mit seiner Schwester in Stopenhagen ein und wird Viehbestände wieder Jahre zur Auffüllung ihre bankrotte Zollpolitik einzuspannen, ist daher zur Auffüllung ihre bankrotte Zollpolitik einzuspannen, ist daher von dort, wie bereits gemeldet, die Reise direkt nach Prag antreten, wo er Dienstagabends brauchen. lächerlich und hoffnungslos. eintreffen wird. Dr. Běhounek teilte bei der Unterredung mit dem Gesandten Dr. Flieder mit, daß *) Verlag Franz Suplent, B.- Budweis , Lan er das gesamte Forschungsmaterial gerettet hat.
Im Interesse der Viehzüchter wie der gesam ten Wolfswirtschaft liegt es also Notverkäufe an Zucht- und Nuzvieh zu verhindern oder möglichst
dem Bogen das eingedrungene Waffer aus, er wackelte mit dem Stopfe, öffnete feinen Mund sperrangelweit, und dann schickte sich Herr Stubin an, mit majestätischer Würde Wasser zu treten, wobei er sich mit seinen beiden kleinen Fingern in den mit Wasser gefüllten Ohren zu bohren begann.
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Ei, wie fein schwamm es sich hier im lauen Wasser, als ob es Federbetten wären. Und Herr Subin brauchte nicht einmal viel zu arbeiten, um sich über dem Wasser zu erhalten. Er ist nicht dick, aber mollig, und besitzt ein feines, Luft 32, Wasser 23" meldete das kleine leichtes Gestell. Ja" pflegte über ihn Herr Täfelchen neben dem Türl, und ich denke, daß der Wudenschnabl fachmännisch schwimmerisch zu be freundliche Leser wissen wird, daß dies Wärme- merken wer so ein Sfelett besitzt, der kann grade bedeutete, gut nach Réaumur gemessen. Teicht schwimmen!" So bewegte also Herr Stubin Wieder so warm wie Suppe," feufzte Herr feine Sände und Füße ganz leicht und wie un Kubin auf und begab sich gesentten Hauptes durch willkürlich hin und her, um die Richtung zu den schmalen Eintritt auf die Schwimmanstait, dirigieren, wohin seine törperliche, mit dreißig um sich für einen Augenblick abzufühlen. Aber tausend jährlich vom Staate ausgehaltene Ext was ist das für ein Abkühlen bei 23 Grad Réau- stenz zu fommen beabsichtigte. Wenn er jetzt so mur im Wasser! feinen Chef hier hätte, der ihn von acht Uhr Er zog sich gemächlich aus, schlüpfte in die früh bis zwei Uhr nachmittags quälte, er würde Schwinnhose hinein, frat gemächlich unter die ihm einen„ Taucher" geben, daß ihm wenigstens Dusche, und als dann das Wasser in tausend für eine Weile das Kujonieren der Untergebenen Tropfen herunterriefelte, vernahm man unter vergehen würde. Ei, wozu eigentlich an solche dem Blech der Dusche ein Gemisch merkwürdiger, ähnliche Unannehmlichkeiten denken, jetzt, wo schwer wiederzugebender Laute: es war ein Bifchen, man im Wasser ist, so frant und frei. Der TeuSchnauben, Snurren, das schließlich in ein viel- fel hole die ganze Etikette, die den Menschen am faches, zufriedenes und fast feinschmeckerisches trockenen Lande einengt. Dier fühlt er sich so unGrunzen überging. Nach einem Weilchen stellte gebunden, in diesem grünen Wasser, ohne den Herr Kubin die Tusche ab und betrat wieder den steifen Hemöfragen, ohne Manschetten, ohne die freien Dielboden der Schavimmanstalt, schüttelte engen Schuhe, ohne die weiße Weste- ohne sich wie ein Pudel, der aus dem Wasser heraus- alles! Ah! Herr Rubin tauchte jetzt unter, daß gefrochen war, maß mit Stennerblick die Entfer- die Wafferblasen in die Höhe sprangen, und der nung zum Schaufelbrette, schaufelte sich, stampfte Setz halber arbeitete er sich bis zum Grund her zweimal mit dem Fuße auf, nahm einen Anlauf ab, fifchte dort eine Handvoll Sand auf, und als gegen das elastische, mit einem groben Hader über er wieder an die Oberfläche schwamm, schleuderte zogene Sprungbrett, und hopp! schon stürzte er er den Sand und Sumpf weit von sich, beinahe sich topfüber in. die Tiefen der Moldau. Nach bis zu jenen Flößen dort. einer Weile tauchte sein strohgelber Kopf an der Oberfläche auf, feine Nasentoöcher stießent in wet
Ah, die Flöße!" dachte sich Herr Stubin und schon ruderte er mit allen Gliedmaßen, um zu
nova 1.
ihnen und auf sie zu gelangen, sich so ein bißchen| schwingen, aber das Wasser hält sie fest. Sie ist in der Sonne herumzuwälzen und nachher wieder offenbar ermüdet, und ein müder Schwimmer ins Waffer zu springen. So etwas ist bei 32 Grad klettert schwer aus dem Wasser auf ein Floß, auf Réaumur höchst angenehm! diese unbehobelten, glatten, durch das Wasser fchlüpfrigen Baumrumpfe.
und schon wälzt er sich am Rüden wie ein junger Und schon ist er auf ihnen, auf den Flößen! Ei, ei, ist das aber ein feiner Störver, sind Hund, indem er mit der einen Band die Augen das aber lockende Formen. Herr Stubin sibt zwar befchattet, mit der andern die vorwißigen Fliegen jetzt schon lange im Trodenen, aber dennoch rinnt verjagt, die das ihnen unbekannte Amphibium ihm plößlich das Wasser im Munde zusammen. neugierig anstaunen. Aha, dennoch ist ihm durch Er wollte noch mehr wahrnehmen, beugte sich die Spalte zwischen den Fingern ein Sonnen- ein wenig vor, es verursachte ein tleines Ge ftrahl ins Auge und in die Nase hineingedrungen. räusch, die fesche Schwimmerin erblickt ihn und Batschi!" erschroden, mit einem gedämpften Aufschret, rutscht sie wieder ins Wasser und rudert mit ihren zarten Händen um ein paar Schritte weiter. So, das gibt einem einen Nud, daß es einem Sie mißt Serrn Kubin zürnend mit ihren Bliden, im Störper fröstelt. Aber das ist gerade ange- so daß er fast errötet. Aber auch das junge Mäd nehm, wenn es so heiß ist, wie heute. Zweiundchen ist wie Feuer rot geworden. Eine Weile dreißig Grad! ist es ſtille. Es hat den Anschein, als ob das Mädchen alle Straft aufbietet, um sich am Wasser zu erhalten. Jetzt spricht sie mit Anstrengung: ,, Mein Herr, ich wollte aufs Floß, um mic) auszuruhen," flang es zürnend und vorwurfsvoll.
st das aber gesund, so ein Nicfer!" Batschi!"
Es verstrich eine hübsche Weile, Herr Stubin var beinahe eingeschlafen. Daß so die Flöße mit ihm wegschwämmen! Jugend wohin herunter bis nach Raudnitz oder Leitmeritz ob sie so weit schwimmen, darum kümmerte sich Herr Kubin übrigens sehr wenig. Aber er schließ nicht ein, irgend etwas wie ein Stlatsch ins Wasser wedte ihn aus seiner Halbträumerei, wieder einer und wieder einer und jetzt begann das Floß leise zu schwanken. Ja, was ist denn los? Will etwa der Wassermann den Herrn Kubin paden?
Träge richtete er feinen Stopf auf und blickte er nach der Seite hin, woher der Klatsch hörbar wurde. Und schon schwang er sich mit der oberen Körperhälfte in die Höhe und blickte starr nach der Richtung des Wafferflatsches. Ei, ei, ei, dort frayelt ja ein bildfauberes Mädl mühsam aus dem Wasser auf das Floß herauf.
Schon ist sie mit dem halben Körper aus dem Wasser draußen eheheh, diese Formen! Sie beugt sich vor, möchte sich gerne ganz hinauf
,, Bitte sehr, mein Fräulein, ich helfe Ihnen gerne," und Herr Stubin tut, als ob er aufspringen und dem Mädchen beiſteben wolle
,, Bleiben Sie, mein Herr, setzen Sie sich
wieder nieder!" rief das Mädchen beinahe angſtlich. So hab ich es nicht gemeint. Ich will aufs Floß und kann es nicht Ihreiwegen."
Herr Kubin setzte sich unwillkürlich nieder, frümmte sich und sprach erstaunt:
Ich hindere Sie? Ich will Ihnen doc) beistehen!"
" Ich wünsche mir nicht Ihre Hilfe," ärgerte sich das beherzte Mädchen. Ich werde selbst hin aufgelangen, nur hindern Sie mich nicht!" ,, Aber erlauben Sie, Fräulein," wehrte sich Herr Kubin, in welcher Weise..." ( Fortsetzung.)