Sonntag, 28. Juli 1928.
Barteien.
Von ganzen und halben Patrioten.
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Gesichtspunkt aus betrachtet, hat allerdings der russische Minister Graf Ignatiew gewählt. Er sagte zu Rieger, wie dieser dann Penižek mit teilte, die Tfchechen seien ins Tschechische überſetzte Deutſche ".
Franz Josef und seine Minister. Vom Kaiser Franz Josef erzählt Penižek,
Die Schwarzenberge.
Bradač erstattet Sramek Bericht. Differenzen zwischen Agrariern und Klerikalen. Prag , 28. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Aus den Erinnerungen eines tschechischen Journalisten.*) Der Vorsitzende der koalierten Parteien, Abg. Josef Penižek , der ehemalige Wiener Gesellschaft ist da aufgekommen" Be Bradač, wurde heute vom stellvertretenden Storrespondent des jungtschechischen Hauptorgans fannt war auch, wenn auch im öffentlichen BeMinisterpräsidenten Monsignore Dr. Sramet Narodni Listy", hat, kaum daß er feinen fiebzig wußtjein nicht mehr lebendig, daß Karl Hermann in Joachimstal empfangen. Abg. Bradač ersten Geburtstag gefeiert hat, wieder ein Seft Wolf, der Anführer bei allem alldeutschen manche interessante Anekdote, wobei er seine Abtattete Berid über den For gang der Arbeiten feiner Erinnerungen erscheinen lassen*), und es Krakeel und darum Führer und Held aller guten ficht ankündig bald eine Monographie über diesen des sozialpolitischen Ausschusses über die Sozial ift. wie auch in den früheren Heften, viel Inter Deutschen , seine Wahl in den Reichsrat den sche- erscheinen zu lassen. Sobald Franz Josef die Era versicherungsnovelle und machte gleichzeitig Dr. eſſantes darin. Nicht viel von dem Troß gegen chen verdankte, die ihm im Jahre 1897 in Trau- nennung eines Ministerpräsidenten unterschrieb, Sramet auf die Schreibweise einiger Desterreich und Habsburg - den die Tschechen tenau in der Stichwahl gegen den Deutschliberalen dachte er auch schon an den nächsten MinisterBlätter der Volkspartei aufmerksam. jest gern als ihr sie ganz erfüllendes Gefühl feit Sallwich ihre Stimmen geben. Es waren nament präsidenten. Als es dem Grafen Taaffe schlecht ( Dr. Sramek ist Vorsitzender der Volkspartei.) der Schlacht am Weißen Berg hinstellen möchten lich, wie Penižek erzählt, die Tschechen in Holib, ging( nachdem er die Wahlreform eingebracht Der stellvertretende Ministerpräsident teilte dem dafür um so mehr von dem Desterreichertum, die aus Antisemitismus für ihn stimmten und hatte), und dann wieder, als nach Taaffes RüdAbgeordneten Bradač die Richtlinien mit, in das neben dem Antiösterreichertum vielleicht nicht so seine Wahl ermöglichtet. denen er sich die weiteren Verhandlungen alle Tschechen, aber doch die tschechische Politit tritt das Ministerium Windischgrätz kam, ließ der Sozialversicherung wünscht. allezeit erfüllte. Der tonfiszierte Reichskanzler. Franz Josef die beiden Statthalter von Galizien Die zwei Ansichten von Defterreich. zählt Benižek ein bezeichnendes Detail. 18 nach seine ersten Kandidaten waren. Beide kamen Von der Dummheit der Preßverfolgung er- und Böhmen , Badeni und Thun , rufen, die iminer Oder richtiger, jenes Zweiseelensystem, das sich der Aufhebung der Sprachenverordnung im Of später daran, und beide ſcheiterten, wie Benizer in den bekannten zwei Aussprüchen Valackys austober 1899 die Tschechen dem Kaiser ihren Ueber- schreibt, durch Franz Josefs Schuld. Taaffes Sigung der Bezirksverwaltungskommiſſion Trau- es geschaffen werden!", und wenn es gegen fie führern an sein Blatt einen Artikel In die Oppo Mittwoch den 25. Juli d. J. wurde in einer hieß es: Wenn Desterreich nicht bestünde, müßte Penižet nach Besprechung mit den Tschechen Raiser: Bei Seiner Majestät steht jedes Minidrückte: Wenn Habsburg zu den Tschechen hielt, gang zur Obstruktion ankündigten, telephonierte Finanzminister, Dr. Steinbach, fagte über den fenau mit acht bürgerlichen gegen drei sozialdemo- regierte:„ Wir waren vor Oesterreich und werden fition!" Dieser Artifel wurde fonfisziert, weil dann kommt eine Sekunde, und es fällt." Während sterium felsenfest und bombenfest, aber kratische Stimmen beschlossen, den 1. Bürger- nach Desterreich fein". Vielleicht kann man diese darin der Sas enthalten war, man Dürfe nicht der Kämpfe gegen Badeni sagte der Kaiser sowohl meiſter- Stellvertreter der Stadt Traufenau Gen. beiden tschechischen Gesinnungen, die geradezu mit- glauben, daß der böhmische Löwe sich den Biffen zum Grafen Oswald Thun wie zum Baron Di Satz Franz Krejci fein Vizebürgermeistermandat einander wechselten, die aber eigentlich meist in aus dem Mund reißen lassen werde, ohne sich zu wegen Verletzung der Vertraulichkeit der Stadt der iſchechischen Politik nebeneinander bestanden, widersetzen". Es war das, wie übrigens in dem aufgehoben werden, aber zugleich sah er sich auch pauli, die Sprachenverordnungen könnten nicht diefes Mandates wurde auf Grund einer Anzeige„ Politischen Testament" im Jahre 1872 erklärte, spielung auf die Bemerkung des feinerzeitigen wurde nach Karlsbad geschickt, um sich für diese ratsibungen, abzuerkennen. Die Aberkennung auch so erklären, wie sie Palacky ſelbſt in seinem Artikel ausdrücklich angedeutet war, eine An- ſchon um einen Nachfolger für Badeni um. Gautsch des christlichsozialen Religionsprofessors Dr. als er sich entschloß, seine österreichische Gesinnung Reichsfanglers Grafen Be uit, der die Tschechen Aufgabe zu stärken. Stransky bei der politischen Bezirksverwaltung zu berichtigen:: Sein erstes Wort sei ein großer wegen der Fundamentalartifel" jener Gesetzes vom Landesverwaltungsausschuß beantragt, weil rrtum gewesen und er habe es im Vertrauen vorlage, die dem böhmischen Landtag die gleiche Gen. Krejci anläßlich der Demonstration gegen auf die Gerechtigkeit der deutschen Nation ge Stellung geben sollte, wie sie der ungarische Land chische Adelige, hat Peniset eine gewisse Schwäche. Für die Fürsten Schwarzenberg , als tfchedie Verschlechterung des Sozialversicherungs- braucht. Nachdem aber diese gegenüber den Tsche- tag hatte, die aber dann wieder zurückgezogen Er setzt ausführlich auseinander, was sie alles gesetzes am 21. April d. J. am Ringplay in Trauchen keine Gerechtigkeit walten lasse, ziehe er sein wurde gehöhnt hatte, daß der böhmische Löwe für die tschechische Nation getan und wie sie zum benau der versammelten Arbeiterschaft die Mit- Wort zurüd. teilung gemacht hatte, daß in einer vorhergegange schon einen fetten Bissen im Mund gehabt habe, unterschied von anderen Adeligen sich als Tsche nen Sigung des Stadtrates der 2. Vizebürgerheroischen Zeit des Antiösterreichertums und er Worten ohne sich zu widersetzen" erblickte die Dienstsprache einführten. Allerdings muß er zuBenižet allerdings stammt nicht aus jener ich ihn aber habe entreißen lassen". In den chen fühlten und auf ihren Gütern die tschechische meister, Dr. Stranffy, gegen die Bewilligung der hat wohl auch kaum zu der antiösterreichischen Staatsanwaltschaft die Aufforderung zum Auf- geben, daß Karl Schwarzenberg am 25. November Gemeinde zur Benügung des Ringplages für diese Bose, die nach dem Umsturz einige Zeit so populär stand". Arbeiterdemonstration gesprochen und gestimmt in Böhmen war, innerliche Beziehungen gefunden. 1889 im böhmischen Landtag die Hussiten eine habe. Diese Mitteilung, gab nun den Deutschbür Penižeks Glanzzeit war die Zeit, da Kaizl FinanzBande von Räubern und Brande gerlichen die Möglichkeit, gegen einen ihnen start minister war. Und wenn fich Penižek auch damit verhaften Sozialdemokraten vorzugehen und ihn brüstet, daß er so viele Minister und indirekt stiftern nannte, und daß er sich nie mit demt allgemeinen Wahlrecht versöhnte, für das doch aus seiner Funktion hinauszudrängen. Daß unsere sogar die beiden letzten Kaiser - beraten und in Tschechen damals wirklich nicht. Sie beschlossen eingetreten war. Als er hörte, daß Gautſch für das An Aufstand oder Hochverrat dachten die sogar der Fürst Thun , sein Schwager, so energisch Partei diesem Gewaltakte nicht weichen wird, formiert habe, so war die Zeit, da unter Thun fondern mit allen Mitteln gegen die Aberkennung und Kaizl die Tschechen die eigentliche öfter- var mit 30 gegen 16 Stimmen die Obstruktion, allgemeine Wahlrecht fei, rief er aus:„ Wie? mein des Mandates dieses Vertrauensmannes der Arreichische Partei waren, die seinem Wesen am beschlossen aber zugleich, das Refrutenkontingent Knecht wird von jetzt an dasselbe Wahlrecht haben beiterſchaft ankämpfen wird, versteht sich von selbst. besten entsprechende. Kaizl hat ihm ja für die von der Obstruktion auszunehmen. Der Landes- wie ich?"( Vielleicht ist es bei dieser Gelegenheit Während der Beratung über die Aberkennung des Dienste, die er ihm und seiner Politik erwies, verteidigungsminister Graf Welfersheimb teilte gestattet, einen Irrtum Penižets richtigzustellen. Mandates an Gen. Krejci demonstrierten die Ar- den Titel eines faiserlichen Rates verschafft. Aber Benižek mit, er habe dem Kaiser von diesem Ver- Der Ausspruch nicht ehrenvoll, aber gesund!" beitslosen von Trautenau vor dem Gebäude der auch in früheren und späteren Zeiten hat Penižek halten der Tschechen Mitteilung gemacht, es gelobt stammt nicht vom Abgeordneten Orzechowski, sonBezirksverwaltung und nach Beendigung der manchen Blick hinter die Kulissen getan und und mit der Revolte der deutschen Minderheit dern vom Grafen Stadnicki, dem unter dem Sigung mußten die deutschbürgerlichen Vertreter manches erfahren, was nicht für die Oeffentlichkeit gegen die Militärforderungen verglichen. Franz Namen„ Graf Pfui" bekannt gewordenen fanavon den Flüchen und Verwünschungen der Ar- bestimmt war, und er weiß darüber ganz inter- osef habe darauf kurz und bündig erklärt:" Sie tischen Wahlreformfeind aus dem Polenklub.) beiter begleitet, sich durch die Straßen jagen lassen. effant zu plaudern. Freilich, viel Enthüllungen sind aber doch nur Salbpatrioten!" Die Arbeitslosent begaben sich nach dieser Abstim über die tieferen Beweggründe der jeweiligen| Zwei Kanzler. Wie unrecht Franz Josef den Tschechen damit mung vor das Gebäude des Konsumvereines, in Politik wird man nicht erwarten dürfen, aber tat, beweist Penižek dann mit seinen Bemerkun Aber der Wert dieser Memoiren liegt nicht dem die Parteilokalitäten untergebracht sind und über die handelnden Personen erfährt man doch gen über die Abstinenzpolitik, die die Tschechen in den politischen Darlegungen, sondern, wie er bereiteten Gen. Krejci eine spontane Kundgebung. recht viel des Neuen, was zur Erkenntnis der po Taaffe sie wieder in das Parlament zurückführte. Episode, die einftmals allgemein bekannt war, sechzehn Jahre vom Parlament fernhielt, bis wähnt, vor allem darin, daß Penižek so manche litischen Machtfaktoren beizutragen vermag- und manches interessante Wort, das einem längst aus Da jagt Penižek:„ Sechzehn Jahre waren wir in dann aber in Vergessenheit geriet, wieder in Er Pestalozzigesellschaft und Volksbildungszen- dem Gedächtnis entschwunden ist, wird da wieder der Abſtinenz, aber fünfzig Jahre find wir zu innerung bringt. Da verdient auch eine Acußzetrale. Wir berichteten seinerzeit über den Brünner aufgefrischt. rüdgeblieben, national, politisch, fulturell und rung des Reichskanzlers Grafen Beuft an die Vorlsbildnerkongreß und die von den völkischen wirtschaftlich. Zu Hause ballten wir die Fäuste Wiener Journalisten gewiß der Vergessenheit ent Bolksbildnern ausgehenden Versuche, die öffentliche Eine sonderbare Gesellschaft. in der Tasche und knirschten mit den Zähnen. rissen zu werden:„ Die Herren ahnen gar Volksbildung dem Einfluß der autonomen dent So gleich die Aeußerung, die der Kaiser Aber Soldaten lieferten wir und Steuern zahlten nicht, wie viel Lobich vertrage!" Feiert schen Körperschaften zu entziehen. In diesem Zu Franz Josef im Jahre 1889 nach den Landtags wir so gewissenhaft und pünktlich, daß ein deut- doch diese ehemalige Kanzleranschauung jest in sammenhang wurde erwähnt, daß die völkische wahlen in Böhmen , als einige Jungtschechen ge- scher Politiker zu Franz Josef sagte: Die Tschechen Desterreich wieder ihre fröhliche Auferstehung. Volksbildungsentrale im Rahmen der Pestalozz:- wählt wurden, zu den Allttschechenführern Fan- find so gute und loyale Steuerzahler, daß, wenn Allerdings zum Unterschied von Beusts anderer Gesellschaft geschaffen werden soll. Herr Profeffor drlik und Meznit machte:„ Eine sonderbare die Steuerämter drei Tage gesperrt blieben, sie Aeußerung:" Für die Abendblätter Otto teilt uns nunmehr im Namen der Gesellsie stürmen würden, um ihre Bürgerpflicht zu eripreche ich nicht!" Heute muß man eben schaft mit, daß diese den Brünner Vorgängent*) Josef Penižek , 3 mých pámětí 3 et 1878 füllen." als Kanzler der bürgerlichen Presse mehr Stonvollkommen fern steht. Wir nehmen die Fest- bis 1918.( Aus meinen Erinnerungen aus den Jah Eine andere Bezeichnung für die Tschechen sessionen machen als vor soviel Jahrzehnten. stellung gern zur Kenntnis. ren 1878-1918), Verlag der Prager Aktiendruckerei. als Kaiser Franz Josef , eine, die sie von anderem war alles, was Herr Kubin in diesem Augen-| Sie anblicken; als Sie schwimmen lernten, durfte blide wahrnahm, und was er früher gesehener Sie sogar mit dem Riemen umgürten, Ihnen hatte, war mit einer derartigen Geschwindigkeit aus dem Wasser helfen, bei der Prüfung be verschwunden, daß er sich beinahe nicht mehr daran erinnerte.
Auf den Flößen.
Von Jgnát Herrmann. ( Fortsetzung.)
Durch Ihre Gegenwart, mein Herr! Sie wingen mich im Wasser zu bleiben. Ich kann daher nicht auf die Flöße, ich fann mich nicht ausruhen, und ich fann schließlich nicht zur Schwimmschule zurück, solange Sie hier sind."
Die schöne Unbekannte schwamm ein Weilchen, ohne sich um den Herrn Rubin zu füm mern; plötzlich aber wendete sie sich wieder um und mit voll Unmut bebender Stimme sprach sie angestrengt:
Ich denke, mein Herr, daß Sie als Be fucher der Schwimmanstalt wohl die Vorschrift kennen. Sie wissen also, daß es untersagt ist, sich Damen zu nähern."
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Loyale Steuerzahler, nicht Hoch
verräter!
gleitete er Sie auf dem Sahne im Flusse, und wenn Sie nicht ausgehalten hätten und viel leicht ist es auch geschehen besaß er das Recht, Sie aus dem Waffer in den Kahn zu ziehen. Nun, denken Sie sich, ich sei der Schwimmeister von der Frauenabteilung.
Wieder loderte ein zorniger Blick in den Augen des Mädchens auf.
Mein Herr, ich kann Sie für etwas mehr oder auch weniger ansehen, als es unser Schwimmeister ist. Wenn Sie ein anständiger, galanter Mann sind, kann ich mit Recht verlangen, daß Sie sich entfernen und mich im Ueberschreiten der Flöße nicht behindern; aber ich bin der Meinung, daß Sie nicht einmal an den Schwimmeister heranreichen, weil Sie meine höfliche Bitte mit Gelächter ablehnen und nicht einmal die einfachsten Regeln des Anstandes beachten! Also Also wiederholte Herr Klubin mit
konnte.
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Gustav Bollatsche E
und weggeschwommen, um dem Mädchen nacht hinderlich zu sein, aber es erschien ihm wie ein unrühmliches Zurückweichen. Er hatte sich zu sehr in seinem Widerstande festgerannt wenn er jetzt nachgeben würde, müßte er wie ein ge tadelter Bursche verschwinden, Siegerin bliebe das Mädchen und die ganze Begegnung hatie für ihn keinen gescheiten Abschluß. Eigentlich ein dummes Ende. Ja, ja wie das beeiden? Wie es wieder mit ihr beginnen und dann höf lich nachgeben?
Indem er solche Erwägungen anstellte, bemerkte er plötzlich, daß sich die Unbekannte ent fernte und alle ihre Kräfte gegen die Strönung anstrengte, um weiterzukommen. Sie beabsichtigte offenbar in einer größeren Entfernung von hier die Flöße zu überschreiten, vielleicht versucht fir es sogar, die Flöße zu umschwimmen. Aber das hält sie doch nicht aus!
Herr Rubin ermannte sich, um das Mädchen auf dem Floße einzuholen. Er konnte dies tun, denn sie war ja von ihm abgefehvt. Und sie verharrte in dieser Stellung, selbst als er sich ihr
bis zum Ende herunterschwimmen, und ſelbſt
Ja, jetzt erst bemerkte Herr Stubin, daß sich das Mädchen auf der anderen Seite befand, daß zwischen ihr und der Schwimmschule eine lange Reihe festverbundener Flöße waren, die sich von der Eisenbahnbrüde unter dem Wyschehrad bis jait zur Palacky- Brüde erstreckten, und daß das„ Nur im Bereiche der Schwimmanstalt, Mädchen auf ihren gegenwärtigen Play offenbar Fräulein," enigegnete Herr Stubin sehr ruhig; auch über die Flöße gekommen war, sicherlich begegnet ein Schwimmer einer Dame im brei früher, ehe Herr Stubin herkam, daß sie auf dem len Flußwasser, so ist er an gar feine Vorschrift selben Wege von ihrem Schwimmausfluge zurückgebunden und kann die Dame sogar umarmen lehren und wieder die Flöße überschreiten mußte, vorausgesetzt, wenn sie einverstanden ist." um die Schwimmanstalt auf fürzestem Wege zu Ein zürnender Blick aus den Augen des erreichen. Und da er ganz sicher damit rechnete, mädchens traf ihn für diese Antwort, aber sie daß das schwache Mädchen nicht den ungeheuren Umweg um die Flöße herum machen könne, wag jagte fein Wort, sie mußte mit ihrem Atem haus einer Ruhe, die das Mädchen nur aufbringen schon auf den Fersen befand und sie ansprach." Fräulein," rief er eindringlich bittend, er er fich selbst nicht so leicht getraut hätte, nahm halten, um sich über dem Wasser zu erhalten. Herrn Kubin packte der Troß. Er nahm sich wählen Sie, was Ihnen lieber ist," müden Sie sich nicht, es ist unmöglich, daß Sie er sich vor, seine günstigen Positionen nicht so schnell aufzugeben, sondern auszuharren, bis das vor, nicht nachzugeben, und selbst, wenn die Unlie, Mädchen auf die Flöße ſteigen werde. Herr bekannte ihre Straft verlieren und ertrinken sollte, brachte das Mädchen hervor und wendete sich Rubin beschloß sogar, wenn es nötig sein sollte, retten. Und wie er zusammengerollt dasaß, so - er würde sie dann wohl herausziehen und ganz und gar von Herrn Kubin ab. In diesem Augenblicke hatte Herr Rubin hier bis zum Abende auszuharren. Es ist wahr, es war weder höflich, noch vielleicht sogar an beschattete er seine Augen mit der Hand und bereits gewählt. Er wollte ausharren. Ihre letz ständig, aber erklärlich ist so was sicherlich. Biel- blidte gegen den altehrwürdigen Wyschehrad. ten Worte aber und die verächtliche Art, wie leicht hätte so mancher von euch an seiner Stelle.. Gine fleine Weile hindurch vernahm man sie sich von ihm fehrte, versetzten ihn in VerlegenDas junge Mädchen bewegte sich inzwischen abgemessenes Atemholen in der gleichen Entfer- heit. Ursprünglich wollte er die feltene Situation, schon sehr unregelmäßig waren, ergriff er ein immer näher gegen das Floß zu, doch Herr Stubin nung, dann aber bemerkte er, daß sich das Mäd - in welcher er sich befand, ausnüßen und das starkes Floßband, das mit dem einen End durch gewahrte kaum mehr als das nasse Häubchen aus chen dem Floße näherte, und zugleich vernahm Mädchen necken, und er konnte es nicht leug- einen Baſtſtrid an das Floß angebunden war, blauem Stoffe, das die üppigen, feuchten Haare er eine neuerliche Ansprache. Diesmal aber schon nen er wollte sie in dem anklebenden, nassen, und schleuderte es in den Flußz. anliegenden Stostüme sehen. Aber jetzt war er Fräulein, packen Sie es und ruhen Sie bedeckte, eine weiße Stirne, auf welcher sich durch in bittendem Tone: Mein Serr, entfernen Sie sich freundlichst. fast beschämt. Wenn die Sache nicht so banal sich ein wenig aus," bat er fast demütig; Sie die Anstrengung und vielleicht auch durch den Merger angeschwollene Aederchen zeigten, ein Ich bin schon fast ermattet und wäre schon gerne wäre, fönnte man beinahe sagen, daß er sich müssen sich erholen." plötzlich in das Mädchen verliebt hatte. Jar Das Mädchen griff rasch nach dem starken Paar brauner Augen unter ebensolchen, dichten daheim; feien Sie nicht so unnachgiebig." Herr Kubin wendete seinen Kopf gegen das festes, männliches Benehmen, ihre tapfere Stiele und zog sich gegen das Floß, das sie mit Wimpern, eine schöne, gerade Nase und kirschSchwimmleistung, ihre fließende, bestinumte beiden Händen feſtytelt. Doch sie sprach kein rote Lippen. Das kleine Kinn stieß schon ans Mädchen. Im Gegenteil, Fräulein, Sie sind unnadh Sprache wie erhaben erschien sie ihm plöblich! Wort, und vom Acrger und der Anstrengung Wasser, und das Stückchen Nacken, das nur ein bleich, blickte sie zum Wyschehrad hinauf. wenig aus dem blauen Schwimmanzug herausgiebig!" und Herr Subin raffte sich wieder zur Und außerdem war sie ungewöhnlich hübsch. ( Schluß folgt.) lugte, glänzte ganz unbestimmbar unter der Hälfte auf, Wie Sie doch merkwürdig sind. grünen Oberfläche des Wassers hervor. Dies Der Schwimmeister auf Ihrer Abteilung darf
Ach, daß er nicht sofort nachgegeben hatte! Gerne wäre er jetzt vom Floße heruntergekrochen
wenn Sie die Strömnung überwinden sollten, werden Sie noch unendlich weit bis zur Schwimmschule haben. Sie werden es nicht aushalten!"
Und als er merkte, daß ihre letzten Tempi