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Kunst und Wiſſen.

Sonntag, 29. Juli 1928

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,, Der Orlow".( Abschiedsabend Hilde Schulz- Nästelberger- Georg Kober) Daß Georg Kober, der erste Operetten tenor unseres Deutschen   Theaters, mit Ablauf der Spielzei: sein Pager Engagement auf­gibt, ist aufrichtig zu bedauern. Denn Rober war ein in jeder Hinsicht ausgezeichneter Vertreter seines Faches; ein vorzüglicher Darsteller, ein vortrefflicher Sänger und, ohne über eine blendende äußere Er­scheinung zu verfügen, eine gewinnende Bühnen­gestalt, ein Schauspieler, dem Temperament, Humor und warme Herzenstöne in gleich überzeugender Weise zu eigen waren. Durch viele Jahre hindurch war er eine der festesten Stützen unseres Operetten­ensembles, durch ebenso viele Jahre hat ausschließlich er alle die vielen Operetten- Liebeshelden bei uns auf die Bühne gestellt, die in der Ungahl neuer und alter Operetten zu besetzen waren. Dank vorzügli cher gesanglicher Schulung war Kober auch ein ben Ansprüchen der alten Klassischen Operette durchaus gewachsener Künstler, der ja auch, und zwar mit ganz außerordentlichem Erfolge, oft in der Oper aushalf; sein Lehröube David in den Meister­Die ungünstige Abänderung des Absages über fingern" von Richard Wagner  , sein Vaschef in die Ersaßinstitute verschlechtert wichtige Bürgschaf Kino Smetanas Berkaufter Braut" Verkörpe­ume zorgins cher Spieltenor Barbandes der Brivatangestellten in ten für die Bersicherten dieſer Inſtitute und nicht Sting in Prag  ! Wiederbeginn: Freitag, den ung Spieltenor- Bartien ganz gulegt auch der sichergestellten Leistungen der Ver- 3. August, halb 6 und 8 Uhr: Schweft in ausgezeichnete und vollkommene Leistungen auf dem russischer Gefangenschaft". Karl Rolls Angelegenheit der Bensions- ficherungsträger. ihm fremden Gebiete der Oper. Als entthronter und amerikanisierter russischer Großfürst in Granich­versicherung. Ueber die Organisation der Versicherungsträ- bester Film, der internationale Berühmtheit erlangt ger haben wir bereits betont, daß wir uns auf den hat. städtens Operette Der Orlow" ha: er Die Verbandsleitung des Einheitsverbandes gegenwärtigen Stand stellen, insbe. nun von uns Abschied genommen. Der ungeheure Beifall und die Unzahl von Blumenspenden und hielt sofort nach Vorlage des Regierungsantrages fondere daß die gegenwärtig gelten

Überall zu haben

Bollswirtschaft.

Kundgebung des Einheitsver­

*

GEORG DRALLE, BODENBACH   a/ E.

nennung einzelner Organe gestört. Das demokratische p Prinzip schüßend, lehnen wir diesen Eingriff in das freie Entscheidungsrecht der Versicherten ab.

der

Der Film.

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Widmungen fagten ihm, wie ungern man ihn ziehen einige Beratungen ab, welche bezwecken, das Elavo- ben Landesstellen beibehalten werden. Genossen, lefet und verbreitet die Die Verschlechterung der Journalistenversiche läßt. Frau Silde Schulz- Nästelberger bat rat der Regierungskommission mit dem Regierungs­unserem Operettenensemble nur ein Jahr lang an- entwurf zu vergleichen, um die Vorzüge und Män- rung bestätigt nur den bereits unsererseits ausge­gehört. Die Haupttugenden dieser in mancher fünft gel des langerwarteten Regierungsantrages foftzu- sprochenen Protest, den Entwurf sachlich und mate riell zu ändern. Lerischer Hinsicht der berühmten Berliner   Operetten ſtellen. Die Verbandsleitung des Einheitsverbandes Mit Bedauern hat die Verbandsleitung festgestellt, diva Emmy Sturm verwandten sympathischen Künstlerin waren: Schönheit der äußeren Erschei- daß die unbedeutenden verbesserten Aenderungen bei erblickt in den weiteren ungünstigen Abänderungen, nung, echtes Temperament, Charme und überzen weitem die durchgeführten Korrekturen zu Ungun- gegen welche wir schon öffentlich Stellung nahmen, gende Darstellungskunst. Schade, daß ihr die Natursten der Versicherten als auch Versicherungsträger eine Tendenz gegen die Angestellten, weshalb sie der Mitgliedschaft und dem erweiterten Kreise der Ver­nicht auch die für eine Operettendiva uner- nicht aufwiegen. läßliche großze, blendende Stimme und etwas mehr Zu allererst protestieren wir gegen die Auslas sicherten die Pflicht auferlegt, daß sie der Leitung Grazie im Tänzerischen verliehen hat; sie wäre eine sung einiger Angestelltenfategorien, ganz besonders der Organisation in der für uns bedeutungsvollen ideale Vertreterin ihres Faches. Auch dieser scheider Provisionsreisenden, Vertreter und Agenten, 3eit bei den Attionen zur Verbesserung des Regie denden Künstlerin wurde durch Blumenspenden welche insbesondere aus Klarheitsgründen nament- rungsentwurfes behilflich sind. Die störenden Aen­unterstützter lebhafter Beifall gespendet.-cr. lich im Elaborat angeführt wurden, weiters der derungen, welche vom Ministerium für soziale Für­Ausstellung judetendeutscher Künstler im Avokaturs, Notariats- und Angestellten der Patent- sorge durchgeführt wurden, geben den Vertretern Stünstlerhaus werktäglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr anwaltskanzleien, als auch gegen die Auslaffung der der gemeinsamen Landeszentrale O. S. C. in Schöne, weiche Hände und von halb 15 bis halb 17 Uhr. An Sonntagen notwendigen Merkmale in der Frage der Versiche. Regierungskommission die volle Satisfaktion, welche nur vormittag. Eintritt 4 K, Studenten 2 K, Mit- rungspflicht. Der Entwurf dagegen schafft ein mit voller Verantwortlichkeit eine solche Albände­nebelhaftes Striterium neuer Begriffe, welche sich rung der Pensionsversicherung verlangten, welche glieder frei. bereits in der Anschrift des Entwurfes äußern und die berechtigten Ansprüche der Versicherten in mini­Heute 1. Varijiana- Abend, Kleine Bühne. Dem zivar: In höheren Diensten", weiters fachliche malem Ausmaße. befriedigen würden. Die Regierung Ensemble gehören an: Trante Carlsen, die Aussicht", fachliche Entscheidungen" u. a. hat die Vereinbarung, die in der Regierungsfom­jugendliche Salondame Editta Gellinger von Die Altersgrenze in die Versicherung, welche im mission getroffen wurde, nicht anerkannt. Die Ne­den Wiener   Reinhardsbühnen, die Lustspielsoubrette Elaborat ausgelassen und durch den Entwurf mit gierung hat auf jeder Seite, in jedem Paragraphen Bertl Berkovits, der Filmschauspieler Robert 16 Jahren festgesetzt wurde, erachten wir nich: als und häufig sogar in jedem Absah Aenderungen Balberg, der Romiker Beda Sagl, der jugend- notwendig, zumal der Beginn der Beschäftigung zu weiteren Verhandlungen die geänderten Anträge zu durchgeführt, die uns moralisch verpflichten, bei den liche Liebhaber Hans Schlott und der Charakter­spieler War Wittmann von der Berliner   Pisca- gleich Beginn der Versicherungspflicht sein muß. schützen, welche wir der Schlußsigung der Regie- In jeder Apotheke. Drogerie Die Verbandsleitung des Einheitswerbandes des Einheitswerbandes schützen, welche wir der Schlußsitzung der Regie­torbühne, der auch die künstlerische Zeitung innehat. verwahrt sich auf das energischeste gegen die Beſtre rungskommission vorlegten. und Parfümerie zu haben. Zur Aufführung gelangen der Sketch Bord Die Verbandsleitung dankt der Parlaments­bungen, die gesunde Selbstverwaltung, namentlich Erzeugt Spleen" und die föstlichen Schwankschlager in der Allg. Bensionsanstalt einzuschränken, welche Bedelegation für die augenblickliche Stellungnahme Ein Liebling der Frauen"," Die Naße" und grenzung die Möglichkeit schafft, die gesunde Entgegen den verschlechterten Regierungsentwurf und ,, auf doch nicht immer so nadt herum". Für Jugendliche verboten! Anfang 8 Uhr. Dieses vidung der Versicherungsträger zu bedrohen, den ersucht, daß auch fünftighin mit derselben Bereit­Für Jugendliche verboten! Anfang 8 Uhr. Dieses ordentlichen Gang eines so feinfühligen Apparates, schaft die Interessen der Versicherten gewahrt Programm wird nur Montag und Dienstag wieder wie es die Pensionsversicherung ist, unmöglich au holt. Kartenvorverkauf in der Deutschen   Auskunfte mahen und hiedurch die Tradition unserer ſtelle, Graben 26( 24687) und beim Portier des fionsversicherung zu verleugnen, welche das führende Genossen!

Neuen Theaters.

Aus der Partei.

Jugendbewegung.

werden.

Motiv des Elaborates war, aber vom Entwurf in Eraget bei jeder Gelegenheit Guer teinem Falle respektiert wurde.

Der materielle Teil des Elaborates schuf ein zwedmäßiges Ganzes. Durch die Auslassung der Bestimmungen über den Staatsbeitrag, der Ein­rechnung der Kriegsjahre, Buerkennung der rüd­S. J. Prag  . Montag um 19 Uhr 30 Min. wirkenden Nachzahlung an die Rentner, als unbe int Saale der GEC. Ausschußsizung. Mit deutender Ersatz dafür, daß ohne Verschulden der woch um 19 Uhr 30 Min. im Saale der GEC. Monatsversammlung. Bestimmtes Erscheinen wird gewünscht, da wichtige Besprechungen an der Tages­ordnung sind.

Herausgeber: Dr. Ludwig Czech  . Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. Prag  Drucht: Deutsche   Zeitungs- Aktien- Gesellschaft in Prag  Für den Drudt verantwortlich: Otto Holih, Prag  Die Zeitungsmartenirantatur wurde von der Post- u. Telegraphen. birektion   mit Erlaß Nr. 127.451/ VII/ 27 am 14. What 1927 bewillig.

Am Namenstag.

Von Michael Soschtschenko.

Bis nach dem Dorfe Gorti fonnte es nach meiner Schäßung höchstens drei Werst sein. Dennoch wage ich es nicht, den Weg zu Fuß zu machen. Der Dreck ging einem buchstäblich bis

an die Knie.

Versicherten und Rentner das Gesetz verspätet in Straft tritt, zeigt sich die hinfällige Grundlage des fommenden Gesetzes. Falls nicht die nötigen Aenderungen, ganz besonders in dieser Richtung er­sielt werden, schafft der Regierungsentwurf die not­wendigen Bedingungen für eine augenblidliche No­velliſierung des künftigen unzulänglichen neuen Ge­jeyes.

Das Prinzip des allgemeinen, gleichen gehei­men Wahlrechtes wird durch das System der Er­

Beine hinaushängen und schnalzte ununter­brochen seinem Pferde zu. Uebrigens schnalzte er während der ganzen Fahrt mit der Zunge. Raum hörte er für eine Minute auf zu schnalzen, so legte das Pferdchen die Ohren zurück und blieb gutmütig stehen.

Wir waren etwa hundert Schritt gefahren, als plöglich hinter uns, vom Kooperativ her, eine durchdringend kreischende Weiberstimme er­Gleich neben dem Bahnhof, am Gebäude scholt. Ein Frauenzimmer mit grauem Kopftuch des Kooperativs  , stand ein Dorffuhrwert. Ein ging hastig hinter dem Wagen her, mit Wühe älterer Bauer mit einer Pelzmüße machte sich Dabei gestikulierte sie heftig und schimpfte, was die Füße durch den weichen Schlamm schleppend.

beim Pferde zu schaffen.

Na, Onfelchen", fragte ich, würdest Du mich wohl bis nach Gorki bringen?"

Das ginge schon," meinte der Muschit. Es hat aber für mich feinen Zweck, Dich um sonst zu fahren. Ein Rubelchen muß ich Dir schon abnehmen, lieber Mann. Der Weg ist schon sehr beschwerlich."

das Zeug hielt.

Ach, Du alter Landstreicher," schrie das Weib, deren Stimme sich bei einzelnen Worten in Kreischen überschlug. Wen hast Du denn da mitgenommen, Du Haberlump? Lüdrian, hinter­listiger!"

Mein Muschif wandte sich um und schmun­

Was will sie denn?"

Ich setzte mich in das Gefährt und wir fuh- zelte in seinen Bart. Ach, so ein Parasit von ren los. Der Weg spottete allerdings jeder Be- Frauenzimmer," sagte er lächelnd; die keist nicht schreibung. Es schien, als wäre dieser Weg mit schlecht." raffiniertester Berechnung so angelegt, daß der ganze Unrat von allen angrenzenden Feldern ausgerechnet dorthin abfließen mußte. Der flüssige Straßenbrei ließ fast das ganze Rad ver­schwinden.

,, Das ist aber ein Dreck," sagte ich. Ja, es ist natürlich viel Wasser," erwiderte gleichmütig der Bauer. Er saß vorn ,. ließ die

,, Der Henker soll's wissen," sagte er und schneuzte sich. Wohl nichts anderes, als daß sie in den Wagen will. Hat, wie mir scheint, feine Lust, durch den Dreck zu stampfen."

vor.

Dann mag sie doch auffißen," schlug ich

,, Dreie kann ich nicht fahren," erwiderte

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Muschik. Der Weg ist ohnehin sehr be­schwerlich."

Die Frau hatte die Röcke bis an den Bauch gehoben und stampfte immer schneller; aber in dem Schlamm war es natürlich schwer, uns ein­zuholen.

,, Du hattest wohl erst mit ihr ausgehandelt, nicht wahr?" fragte ich.

Bauer. Das ist doch meine Frau. Was soll ich Warum ausgehandelt?" antwortete der denn mit ihr noch aushandeln?"

ich verblüfft. Warumi hast Du sie dann über Wie? Was sagst Du? Deine Frau?" fragte haupt mitgenommen?"

Die Alte hat mir keine Ruh' gelaffen. ich mal, sie hat doch heute ihren Namenstag. Na, da sind wir eben einkaufen gefahren; zum Kooperativ."

haft nebenher, hielt mich mit einer Sand am Wagenrad fest und fragte schließlich: Nun, warum nimmst Du sie denn nicht auf?" Der Bauer seufzte schwer: Der Weg ist ohnehin sehr beschwerlich. Jetzt kann ich sie nicht aufnehmen.. Schadet ihr auch nichts, der Alten. Die ist ja zäh, die Here."

Ich stieg im Fahren wieder in den Wagen mich allerdings bemühte, weder meinen Fuhr­und fuhr nun bis ans Dorf heran, wobei ich finster. Erſt als wir vor seinem Hauſe ange­mann noch die Frau, die heute ihren Namens tag feierte, anzublicken. Der Muschit schwieg langt waren, sagte er: Der Weg ist ohnehin sehr solchen Weg müßte man schon drei Rubel ver­beschwerlich; das wollte ich nur sagen. Für einen langen."

Während ich ihn bezahlte und mich erkun Mir, dent Städter, war es nun furchtbar das Namenstagskind herangekommen. Sie war digte, wo der Vorsteher zu finden wäre, war peinlich, im Wagen zu ſizen, umſomehr als das in Schweiß gebadet. Sie zupfte die Röcke zurecht Namenstagsand jetzt immer lauter und lauter und sagte einfach, ohne ihren Mann anzu­auf mich, meine Angehörigen und ihren wenig schauen: Abladen? Wic?" ehrenwerten Gatten schimpfte. Ich gab dent Bauer einen Rubel, sprang vom Wagen und sagte: Soll die Frau aufsitzen. Ich laufe ein wenig." Der Bauer nahm den Rubel und steckte ihn, ohne dabei die Mütze abzunehmen, irgend wohin ins Haar. Auf das Namenstagstind war­tete er indessen nicht. Er schnalzte wieder mit der Zunge und fuhr weiter. Ich schritt mann­

,, Natürlich abladen," sagte der Muschil. " Die Waren können doch nicht über den ganzen Sommer hier liegenbleiben."

Die Frau trat an den Wagen, lud ihre Einfäufe ab und trug sie ins Haus.

( Aus dem Russischen übertragen.)