Dienstag, 81. Juli 1928.
Sette 3
Das August- Heft( Nr. 4) der
,, Tribüng"
ift soeben erschienen. Es umfaßt 48 Seiten und enthält folgende Beiträge:
Karl Renuer( Wien ): Zehn Jahre nachher. Robert Wiener: Die zerstörte Revolutionslegende. Adolf Pohl : Die Zukunft der Arbeiterbewegung in der Tschechoslowalischen Republif. Carl Heller: Die Demokratie im tschechoslowakischen
Staate.
nale.
Emil Strauß : Entwicklungstendenzen des Kapitalis mus in der Tschechoslowakei .
Emil Franzel : Zur Jdeologie des tschechischen Weilitarismus.
Josef Stransky( Wien ): Parlamentarische Heeres. tommission und Abrüstung.
Otto Ditmar: Die demokratische Eroberung der
Polargebiete.
Bemerkungen Bücherschau.
Zruzparlament der ägyptischen Opposition.
Die„ Avantgarde der Revolution". Kommunisten bis zum Beitrag. Eine Bewegung auf dem Papier.
Wiederum weht uns der bekannte günstige sind ein Dokument auf den Schreibtisch, das nicht mehr und nicht weniger bedeutet als ein Eingeständnis der ideologischen kommunistischen Partei. Es handelt sich um ein und organisatorischen Schwa che der Zirkular, welches die Bezirksleitung Tetschen Bodenbach der K. P. C. an alle Orts- und Betriebszellen ihres Organisationsgebietes versendet und welches folgendermaßen lautet:
An alle Orts- und Betriebszellen des Bezirkes Tetschen- Bodenbach .
Werte Genossen!
( Näheres siehe Rundschreiben über unsere Aktionen und Roten Tag.)
Frauenzeitung Die Arbeiter". Abrechnung für die Arbeiterin noch im Monat Juli Jene Zellen, die Frauenzeitungen durch die Post beziehen, werden ersucht, mit dem Sefretariat die zu erledigent.
Mit komm. Gruß:
f. d.
Tagesneuigkeiten.
Sechs Söhne, doch keiner fam wieder.
Es ist sonderbar bestellt um die menschliche Gerechtigkeit. Und wenn der Landwirt Mathias Klappacher in Fuschl bei Salzburg daran nicht irre wird, dann muß man sich beugen vor der frante, an beiden Füßen gelähmte Tochter, hat feelischen Tiefe solch unerschütterlichen Glaubens. Sieben Kinder, sechs gesunde Söhne und eine er auf seinem fleinen Gute im Salzburgerländ chent groß gezogen, deffen 35 Foch Grund nur für steben Stück Vieh Futter geben. Alle sechs Söhne wurden für den Militärdienst als tauglich er Diefes Schreiben ist das Eingeständnis der lärt und mußten ihre Zeit im Präsenzdienst abvollständigen Schwäche und des un dienen. Dann kam der Krieg! Vierzehn Jahre bermögens. Man stelle sich vor: Die Be- ist es her; doch der alte Klappacher weiß es noch zirksorganisation der kommunistischen Partei um genau wie es damals war: Zwei Buben waren Seit einigen Monaten ist ein ungeheurer Rüd- faßt die Gerichtsbezirke Tetschen , Bensen, beim Militär und sie gingen mit ihrem Regi gang des Markenbezuges im Bezirke zu verzeichnen. 3.- Kamni. In diesen drei Bezirken zählt ment, ohne erst lange Abschiedsurlaub zu bekom Obwohl wir einen Mitgliederstand von über 600 unsere Partei über 7000 Mitglieder. men, nach Serbien . Er ist selbst nach Salzburg der eingeschriebenen Mitglieder verrechnet worden. geschriebenen Mitgliedern, sondern nach und Grüße von der Mutter, den Brüdern und verzeichnen, ist der Markenbezug kaum ein Drittel Dabei wurde dieser Stand nicht nach den ein gefahren, um ihnen noch einige Kleinigkeiten Mit wenigen Ausnahmen beziehen die Zellen ihre dem Markenbezug errechnet. Mehr als der Schwester zu überbringen. Und er war stolz Marken sehr unregelmäßig, zum Teil über das Zehnfache zählt also unsere Partei an auf seine gefunden, strammen Buam", als sie Preis des Heftes 4 Kč.- Jahresbezug 40 Kč. haupt nicht. Dieser fast unglaubliche Zuzahlenden Mitgliedern als die K. P. C. an geschmückt mit Eichenlaub und bejubelt von den Bestellungen sind zu richten an Vertrauenstand ist die Folge einer vernachläffigten Organisa - eingeschriebenen. Das Verhältnis wird wenschen, mit der Kompagnie zum Bahnhof leute, Parteisekretariate, Schriftenabteilungen und tion. Die Funktionäre müssen dieser Frage ein aber noch krasser, wenn man die Zahl der zahmarschierten. Fest drückte er ihnen die Hand zum Wolfsbuchhandlungen oder direkt an die ernstes Augenmerk schenken und alles daran setzen, lenden Somministen zum Vergleich nimmt. Nach Pfüat Gott " und Kemmts g'fund wieder!" daß die Kassierung von Parteimarken regelmäßig er den Angaben im Zirfular erfüllt nur ein Dann ging der alte Mathias nach Hause, unt Berwaltung der Tribüne", Prag II., folgt. Wenn wir solche Fehler nicht beheben fönnen Drittel der kommunistischen Parteimitglieder von seinen drei Reservisten Abschied zu nehmen. Nekazanka 18. werden wir im Strudel der großen Kämpfe hin- seine Pflicht, d. h. es gibt nur 200 Rom mutach einem Jahr packte der letzte seinen Rud und herpendeln wie eine verbrauchte Uhr- aber nisten, die das Recht haben, sich so fad. Damals war schon Trauer eingezogen im nientals führend im Kampfe ſtehen! Das will ficher- nennen. Und das in einem Gebiet, das Hause Klappachers, denn zwei Söhne waren be lich kein evnstdenkender Kommunist. Wir alle find 100.000 Einwohner zählt, wovon weit über die reits in der Verlufiliste als tot gemeldet. Schiver und müssen bestrebt sein, die einzige Waffe des Pro- Sälfte dem Proletariat angehören. 200 zahlende drückte den alten Klappacher der Schmerz um letariats die Organisation so im Taft zu halten, Mitglieder in drei Bezirken ist eben so viel als die auf dem„ Felde der Ehre" gebliebenen daß kein Stocken eintritt. Deshalb ersuchen wir alle unsere Lokalorganisation Biela, eine Söhne; er zitterte um das Leben der drei ande Kairo , 29. Juli. Gestern abends verjam- Funktionäre und Mitglieder, folgende Aufgaben so- orfgemeinde, an zahdenden Witgliedern ren und weinte um den letzten, den„ der Kaiser melten sich die der Wafd- Partei angehörenden fort und gründlich durchzuführen: zum Stampfe für das Vaterland" rief. Einige Senatoren und Deputierten in einem Privathause, den Karpathen gefallen und Sepp vermißt sei. Monate später kam die Nachricht, daß Karl in im Widerspruch zu der Regierungsverfügung, die berartige Zusammenkünfte verbietet. In der VerEinige Briefe und die silberne Tapferfeitsfammlung wurde ein Beschluß angenommen, der medaille erhielt Klappacher durch das Kompag erklärt, daß das Parlament noch immer nickommando zugesendet. Er hielt die Photogra bestehe und berechtigt sei, im Einklang mit der phien in seinen harten, schwieligen Händen und Verfassung zusammenzutreten. Die Regierung tonnte es nicht faffen: Vier Buben, meine bra ven, feschen Buben, sollen nimmer kommen? wird in dem Beschluß aufgefordert, zurückzutreten. Doch der Alte hatte wenig Zeit zum Grübeln. Ministerabbau in Bahern. c) ob das Mitglied auch Wahlfondsmarken Weise an uns Kritik zu üben. Was wir immer Doppelt, dreifach lastete die Arbeit auf ihm, um geklebt hat. behauptet haben, findet hier seine Bestätigung: das Notwendige zu schaffen zur Ablieferiting on München , 30. Juli. Das Plenum des bayeri Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, ist es durch starke Worte, durch ihre Kraft- halt der Familie. Im Jahre 1917 fiel der Durch viel Gefchrei und Geplärre, die Lebensmittelfommiffion und für den Unterschen Landtages stimmte heute in namentlicher jofort nachzuholen. Bei dieser Gelegenheit machen meierei will die KPC. ihre organi Abstimmung mit 69 gegen 52 Stimmen bei einer wir alle Funktionäre auf die Wahlfondsmarken auf fatorische und ideologische Schwäche fechite geriet in italienische Gefangenschaft. Bon fünfte Sohn an der italienischen Front und der Enthaltung dem Antrage des Stadthaushaltungs- das eindringlichste aufmerksam. Die Wahlfonds- und Unfähigkeit verde den. Denn nicht dem Tage, an dem ihn diese nene Siobsbotschaft ausschusses auf Genehmigung der Verordnung der marken haben wir schon vor einigen nur organisatorisch schwach ist diese Partei, fon traf, ging Slappacher Monat für Monat drei Neuformation der Staatsministerien, zu, wodurch monaten an die Bellen ausgegeben, dern auch ideologisch. Wie armselig muß es Stunden Wegs zur Bezirkshauptmannschaft, um das Handels- mit dem Außenministerium vereinigt jedo ay bis heute haben nur einige Belum die eberzeugung dieser angeblichen Nachricht zu holen über seinen vermißten Sepp und die beiden anderen Ministerien für Landwirtlen mit dem Sekretariat abgerechnet. 600 bestellt sein, wenn sich zwei Drittel davon und den gefangenen Matthias. Monat um Mo Staft und Soziales in das Ministerium für Land Wir fordern Euch auf, mit dem Verkauf der Wahl- ihrer primitivsten Parteipflicht, der Beitrags- nat verging; schwerer und schwerer drückte es wirtschaft und Arbeit zusammengelegt werden. In fondsmarken sofort zu beginnen. der anschließenden Wahl des Ministerpräsidenten Leistung, entziehen. den Alten, dessen letzten dunklen Haare weiß getourden 122 Stimmen abgegeben, wovon auf den So haben die Stipendiaden Moskaus die worden waren vor Schmerz und Summer; mehr Ministerpräsidenten Dr. Seld 72 Stimmen ent Des weiteren machen wir die Zellenfunktionäre Arbeiter revolutioniert", so sind ihre Organifa und mehr frümmte sich der Rüden des alten fielen, 46 Abgeordnete hatten sich der Stimme ent- aufmerksam, daß jedes Mitglied im Bezirk Boden- tionen beschaffen, so groß ist die Ueberzeugungs- Mutterls, deffen rot geweinte Augen den furcht halten. Damit ist Dr. Seld wieder zum Minister bach verpflichtet ist, eine Eintrittskarte von K 3.- treue und die Opferivilligkeit ihrer Mitglieder. baren Gram im Herzen verkündeten. Endlich präsidenten gewählt. Die Bestellung der weiteren zu bezahlen. Auch dann oder erst recht Jeder denkende Arbeiter kann dar- war der Krieg zu Ende. Nun mußte woht Mat Rabinettsmitglieder und die Regierungserklärung wenn das Mitglied nicht am Bezirksfeste teilgenoma its schließen, wie es um die Inter thias aus der Gefangenschaft kommen! Doch das wurden auf Dienstag nachmittag vertagt. men hat. Wir ersuchen Euch, sobald als möglich die essenvertretung der Arbeiter durch Schicksal wollte es nicht, daß Mathias in den Abrechnung mit dem Sekretariat zu erledigen. eine solche Partei bestellt ist. Jammer des Elternhauses zurüdfehrt, um mit
Auf den Flöhen.
Von Jgnát Herrmann. ( Schluß.)
Zürnen Sie mir, Fräulein?" fragie Herr Aubin, und damit er ihr kundgebe, daß er mit hr im Guten auseinandergehen wolle, glitt er auf der anderen Seite in den Fluß herunter und hielt sich gleichfalls an dem starken Stamme fest. Ich begreife nicht, weshalb ich mit Ihnen
überhaupt jo lange gesprochen habe," und sie warf trotzig mit ihrem Stopfe, sich nicht umblik fend, und dann setzte sie hinzu:„ Ich kenne Sie nicht und mit unbekannten Leuten unterhalte ich mich nicht, solange sie es nicht für passend gehalten haben, sich vorzustellen."
Und als ob sie ihm dartun wollte, daß sie alle Unterhandlungen abbreche. drehte sie sich jetzt zur Gänze um und blickte auf den Turm des Emausklosters.
Das Mädchen verharrte in ihrer Stellung, unbeweglich, abnekehrt, und sagte bloß: " it das alles?"
1. eine Plenarversammlung einzuberufen und über die obenangeführten Fragen zu sprechen, 2. eine genaue Kontrolle der Mitgliedsbücher durchzuführen:
a) ob die Marken bis zum Juli geklebt sind, b) ob die Mitgliedsbücher ordnungsgemäß ausgefüllt sind,
Bezirksfest Eintrittskarten!
zählt, 600 eingeschriebene Mitglieder sind noch um tion Bodenbach, innere Stadt ohne 150 weniger als die Lokalorganisa Strochwitz, Rosawit, Pfaffendorf, Seldniß und Ullgersdorf, an zahlen den Mitgliedern aufweist. So stark verankert, so ausgebaut" sieht also jene Bartei aus, die sich anmaßt, zu behaupten, im Klassenkampf führend zu sein, die uns unser Handeln vorschreiben will und nicht müde wird, in der ruppigsten Art und
Herr Kubin ließ vor Ueberraschung den] Schwimmanstalt zu. Schon freute ihn nichts| bis zu den Flößen und darüber hinaus bis nach Baumstamm los und verschwand für einen mehr in dem schönen Wasser, schon trieb ihn Bodffali?" Augenblick unter dem Wasser. Gleich darauf alles fort von hier, weit fort, irgend wohin in Herr Stubin wurde glühend wie ein Bügel tauchte er wieder auf und stammelte verwirrt: die Einsamkeit, wo er sich selber laut ausschimp- eisen und senkte die Augen wie ein Verurteilter. ,, Mein Fräulein, ich hoffe, daß Sie mein fen könnte. Er erreichte die Stiegen, kletterte unvernünftiges Betragen verzeihen werden hinauf und wartete nicht einmal ab, bis er an eigentlich war es sehr unüberlegt keineswegs der Luft trocken wurde, sondern wischte sich mit dem Reintuche ab und verließ die Schwimmanſtalt in sehr übler Laune. Worgen wird ihm fein Direktor noch ein faltes Extra- Duschbad bereiten.
mein Fräulein, ich begreife nicht, wie Sie glauben konnten, daß ich jawohl ich gehe ja schon, das heißt, ich schwimme schon, und ich werde Ihnen nicht im Wege stehen... Ich habe die Chohen night
Und Herr Stubin wendete sich um und schwamm rasch wie ein Delphin, um die Flöße möglichst rasch hinter sich zu haben, und das fröhliche Geplässcher des Wassers, das er mit mächtigen Tempi zerteilte, war ungefähr von cinem solchen Selbstgespräche begleitet:
*
*
Am folgenden Tage saß Herr Rubin schon um eine Biertelstunde früher als sonst in der Kanzlei und arbeitete so emsig, als ob er wenig stens auf ein Vierteljahr im voraus Arbeit erledigen wollte.
Um halb zehn öffnete sich die Türe und der Direfter trat ein. Serrn Stubin verschlug es den Atem und der Schweiß trat ihm auf die Stirne. Der Direktor musterte ihn flüchtig und Herr Stubin hatte ein Gefühl, als ob er in dem Haufen vollgefchriebenen Papieres ertrinken müßte. Der Direktor schritt in seine Stanzlei, bald danach rief er einen Beamten nach dem anderen zu sich herein und putte" jeden so gründlich herunter, daß Serr Stubin sich einen Begriff davon machen fonnte, was feiner erwartete; endlich wurde auch er gerufen. Mit zitternden Füßen schrift er über die Schwelle der Direktionskanzlei und schloß hinter sich zu, damit keiner seiner Kollegen höre,
was ihm zuteil wurde.
„ Meine Tochter hat mir davon erzählt, jawohl, sie hat mir davon erzählt," fuhr er fort, und wie es schien, bereitete ihm die Verlegenheit des Herrn Rubin ein Höllenbergnügen.
" Sie haben sich gestern angeblid; mit ihr unterhalten
Herr Kubin wußte nicht einmal, wo er jeẞt stehe, und er schloß seine Augen ein Flein wenig. Der Direktor erschien ihm wie der leibhaftige Satan.
,, Was ich sagen wollte ich möchte Sie um etwas bitten, Herr Kubin. Bis Sie wieder mit ihr zusammenkommen, achten Sie darauf, daß sie mir nicht ertrinke... Sa?"
Jetzt aber riß Herr Kubin seine Augen weit auf. Und der Direktor beendete die Audienz: Julchen sagte mir, daß sie heute nachmittag wieder auf die Schwimmschule gehe. Werden Sie auch hinkommen?"
Herr Kubin brachte zuerst überhaupt feine Antwort hervor, endlich aber entfuhr ihm::
„ Mit Verlaub, Herr Direktor, ich fomme!" ,, Nun, gut, gut, Herr Subin," sprach der Direktor, indem er sich räusperte, aber dies fage ich Ihnen: mur keine Hafardsachen im Wasser. ich Ihnen: nur keine Hafardsachen im Wasser. Es ist ein unverläßliches Element!"
Herr Nubin war in Gnaden entlassen und
alles schien fich ihm im Kreise zu drehen, als er sich wieder bei seinem Schreibtische befand. Die Kollegen sahen ihn von der Seite an, einige geradezu neiderfüllt. Sie hatten doch ein wenig gelauscht und wunderten sich, wieso Subin 10 unerwartet beim Direktor in Gnade" stand.
Ich bin ein unverbesserlicher Dummkopf ein Gjel! Weshalb habe ich ihr dies alles erzählt, ich Trottel! Mußt ich ihr fagen, wer ich bin? Was? geht sie das an? Ja, jetzt fit Verzeihen Sie, mein Fräulein," sprach Herr ich fein in der Batsche! Wart uur, Stubin, er Stubin scherzend, ich habe keine Visitkarte bei wird dir ein Avancement schon zeigen, bis es mir, aber ich werde es mündlich erledigen. Ich ihm die Tochter daheim erzählen wird. Seine heiße Rubin, bin Beamter der Pfandleihanstalt, Tochter! Und ich nannte ihn einen Brummbar zweiunddreißig Jahre alt, habe dreißigtausend und Selfierer! Sie wird es ihm wiedererzählen Kronen Jahresgehalt, Anspruch auf Quinquen- das ist sicher, das weiß ich bestimmt! Das hat nien, bin pensionsberechtigt usw. Genügt Ihnen mir noch gefehlt! Jetzt wird er mir noch eine dies, mein Fräulein?" Untugend mehr vorwerfen! Daß ich ein Bier affe bin, daß ich gerne frühzeitig" aus dem Wirtshaus komme, daß ich mir die ganze letzte Amtsviertelstunde hindurch die Hände zu waschen Doch was für ein Wunder! Der Direktor pflege, das alles wirft er mir schon jetzt vor, war weich wie Butter und räusperte sich heute jetzt wird er eine neue Anspielung machen kön auch nicht so reibeisenähnlich wie sonst, sondern nen! Er wird mich damit quälen, daß ich in viel weicher, gemäßigter. Ja hatte denn Fräudie Moldau junge Mädchen angeln gehe! Er lein Julie nichts gejagt? Vielleicht hatte sie sich wird mich einen Wassermann nennen das geschämt. Herr Stubin atmete befreit auf und gen Geschichte, gemessen nach Réaumur? Es weiß ich! Zum Teufel noch einmal! Es gebührt schon stand er wieder auf festen Füßen. Und mir! Sab ich das notvendig, mir Weibsbilder nachdem der Herr Direttor mit Herrn Rubin in Schwimmtrikots anzuschaun? Und was hab die Amtsgeschäfte erledigt hatte, ſchob er plößlid) ich davon? Alles klebt sich an fie durch das die Brille auf die Stirne hinauf und sprad) furz: Wasser an übrigens kann ich mir es vorstellen! Und der Herr Subin schwimmt an Lieber wäre es mir jett, überhaupt nicht vorgeblich gut? Ha?" handen zu sein..." und diese leßte Erwägung In dem Unglüdlichen zudte es jent ertränkte Herr Rubin, indem er in die Tiefe fomunt cs. tauchte und die ganze Luft seiner Lunge am Mit Verlaub," flüsterte Herr Rubin, fast Grunde der Moldau auspustete, so daß über ihm die Wafferblasen wie aus kochendem Wasser zuIch habe davon gehört," Inurrie der Direk tor mit scharfer Stimme, und manchmal sogar
" Und was soll ich Ihnen denn noch sagen?" fragte Herr Rubin erstaunt, aber plöblich lachte er:„ ch sp, an etwas habe ich vergessen. Ich bin lebig, mein Fräulein, wirklich lebig, und er hoffe ein baldiges Avancement, das heißt, wie mir mein Direktor gewogen sein wird. Aber er ist ein alter Brummbär und Selfierer." Und nach einer Weile fügte Herr Kubin
hinzu: Und mir vergönnen Sie, mein Fräulein, nicht zu wissen, mit wem ich heute eine so feltene Begegnung erleben durfte?"
Das Mädchen drehte jetzt ihren Stopf um und blickte Herrn Stubin durchdringend an, dann Sprach sie:
Ich heiße Julie Hübner; Sie werden die fen Namen wohl fennen, ich bin die Tochter- sammenschlugen. des Direktors der Pfandleihanstalt."
Er steuerte geraden Weges gegen die
jeden Tag."
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-
Und das Ende dieser zweiunddreißigaradi
wäre überflüssig, lange Erklärungen zu machen; es genügt vielleicht der kleine Ausschnitt aus dem Inferatenteile eines Prager Zegesjournales:
Jch gestatte mir hiedurch, allert meinen Freunden und Bekannten mitzuteilen, daß mich meine geliebte Gattin Julie gestern mit einem gefunden, kräf tigen Knäblein beschenkt hat.
Prag , am 20. August 19.. Adalbert u bin, giveiter Raffier der Pfandleihanstalt.