Sonntag, 12. Angust 1928.

Um die Eristenz der Habsburgermonarchie.

Ibis Clemenceau ebenso wie die Generale waren Anton dieser Ansicht. Benesch meint, Frankreich   habe im Anton Schäfer

Jahre 1917 eine Doppelpolitif getric. beit: es bewilligte den Tschechen die Errichtung ihrer Armee und hätte trotzdem mit Oesterreich  

Jahre.

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Cefte 3

- sechzig

Die Kriegserinnerungen des tschechischen Außenministers. Der Außenminister der tschechoslowakischen für diese politische Stonzeption leicht gewonnen, Frieden geschlossen. Benesch hält die Bemühun Genoffe Anton Schäfer, in dem sich Republit Eduard Benefch hat unter dem Titel wenn es auch noch lange dauerte, che das einen gen Frankreichs   um einen Sonderfrieden nicht mehr als in irgend einem anderen Vertrauens Der Aufstand der Nationen", mit dem Unter praktischen Erfolg hatte. Die Schwierigkeiten zeigt für einen Wortbruch, denn Frankreich   fonnte mann unserer Partei die Einheit der Arbeiterbe­titel Der Weltkrieg und die tschechoslowakische Benesch an der Antwort, die die Alliierten Wilson nicht seinen eigenen Ruin als Preis für den felb- wegung verkörpert, da er seit seinen Jünglings Nation", zugleich in tschechischer und in deutscher   auf seine vierzehn Bunfte gaben. Die Franzojen ständigen tschechischen Staat geben, sondern man jahren mit gleicher Treue, mit gleicher Begeiste Sprache seine Striegserinnerungen") herausgege- waren schon entschloffen, in diefer Annvort für fonnte nur verlangen, daß es den Tschechen errung den Gewerkschaften und der Partei dient, ben, und wenn schon die Stellung des Verfaffers die Selbständigkeit der Tschechen einzutreten. Die mögliche, alle ihre Sträfte zu entfalten, und daß diefer vorbildliche Mitkämpfer und Borkämpfer dem Buche das allgemeine Interesse zu sichern Schwierigkeit lag aber darin, daß man dann auch es alles tue, was zum Erfolg der tschechischen der judetendeutschent Arbeiterschaft wird am 12. bermag, so ist dieses Intereffe unt so mehr be die Südslawen erwähnen mußte, was wegen der Aktion beitragen fonnte. Deshalb begreift Benesch August sechzig Jahre alt. gründet, da man weiß, daß Benesch mit Mafaryt Italiener nicht anging. Endlich am 7. Jänner sehr wohl, daß Frankreich   sich weigerte, in das Eine überraschende Nachricht für viele! Denn zusammen die tschechische Revolution im Ausland 1917 erfährt Benesch, daß die Alliierten den fran- Dekret über die ifchechische Armee irgendeine Be- obgleich kaum ein in der sudetendeutschen   Arbei erst geschaffen, durch unermüdliche Tätigkeit die zösischen Vorschlag angenommen hätten, die Tsche- stimmung aufzunehmen, die den tschechischen terbewegung wirkender Genosse sich an die Zeit Staatsmänner der Alliierten erst von dem Bechen   zu erwähnen. Da aber die Antwort bereits Staat anerkannt hätte, wie etwa die Bezeichnung, erinnern kann, da Schäfer nicht im Vordergrunde tehen einer tschechischen Frage, ja von der Not- stilisiert war, in der von der Befreiung der öfter daß die Kosten auf Rechnung des tschechischen der Bewegung stand, in den ersten Kampfreihen, wendigkeit der Zerstörung der Habsburgermonar reichisch ungarischen Slawen gesprochen wurde, Staates gehen, eine Bezeichnung, die Frankreich   obgleich also im Gedächtnis felbft der Alten" chie erft überzeugt hat. Deshalb find auch jene entstand jene merkwürdige Formulierung, daß bei den Friedensverhandlungen gebunden hätte. Genosse Schäfer schon immer da war, so will Kapitel des Buches am interessantesten, die uns außer von den Slawen auch von der Befreiung Der Vertreter des französischen   Außenministe man es doch nicht glauben, daß der frische, ar­zeigen, wie die Entente, die ja ursprünglich an der Tschechoslowalen gesprochen wurde. riums, Laroche, sagte damals zu Benesch, beitseifrige, gesunde und tatfrohe Mensch bereits Die Zerstörung Desterreich- Ungarns   gar nicht Große Schwierigkeiten gab es wegen der Frankreich   habe den Willen und das Bestreben, ein Sechziger ist. Aber dieses Erstaunliche ist auch dachte, erst allmählich für dieses Striegsziel gewon- Schaffung einer nationalen tschechischen den Tschechen politisch zu helfen und im gegebenen das Erfreuliche, für Schäfer und für uns, denn nen wurde und wie die Staatsmänner Dester- Armee, und zwar in allen Staaten der En- Augenblick eine feierliche Verpflichtung einzuge- in diefer Frische, in dieser herrlichen Arbeitskraft, reichs in ihrer Verblendung selbst Desterreich in tente. Erst am 16. Dezember 1917 wurde in hen, das sei aber jetzt noch nicht möglich. in dieser Gesundheit des jugendlich kräftigen Mait­den Abgrund führten. Frankreich   das Defret über die tschechische Armee viele, viele Jahre sein können, sein reiches Wis­es liegt die Gewähr, daß er noch lange, noch

unterzeichnet und am 7. Februar 1918 das Sta- Desterreich- Ungarns ging vom Jänner 1917 bis tut für diese Armee erlassen. Italien   wollte lange zum April 1918. In dieser Zeit wurde immer Der Kampf der Aliierten um das Schicksal nur Arbeitskompagnien bewilligen.

Als der Krieg ausbrach, dachte wohl Benesch, dak es möglich sein werde, den selbständigen tsche­chischen Staat wieder zu schaffen, und er begann, wie er sagt, die revolutionäre Arbeit mit dem Bewußtsein, in die praktische Bolitik als Anfän nicht an eine Zerstörung Desterreichs dachte, zeigt, fönnen, und noch immer bestand die Theorie, Wie lange man auch in Frankreich   offiziell versucht, einen Sonderfrieden mit Defterreich ab zuschließen, um Deutschland   leichter schlagen zu ger einzutreten. Er fand sich schnell mit Masaryk   wie Benesch anführt, daß auch das mit Rumänien  zufammen, der da cher schon einen Plan hatte. getroffene Abkommen nur die bisherige Politik das Habsburgerreich als Gegengewicht ge­Masaryk, der bald mit den Ausland in Verbin bestätigte, das Habsburgerreich zu reduzie- gen Deutschland   zu erhalten. Dabei wirk dung getreten war, meinte, man müsse einen Ab- ren und vielleicht zu föderalisieren. Als ien für Desterreich auch die Beziehungen des wehrkampf beginnen, was immer auch geschehe, die Auffassung der verantwortlichen französischen schildert Benesch nun die ständige Furcht vor einer Kaiserhofes zur lateinischen Welt. Eingehend fonit erreiche man von Wien   nichts, selbst wenn und allierten Kreise über die mitteleuropäischen Desa vo uierung seiner Bestrebungen durch es eine vollkommene Niederlage erleide. Solite Probleme gibt Benesch folgendes an: Die off die Eichechen in Oesterreich  . Tatsächlich lagen es den Strieg verlieren, fo müßte man mit ihm zielle französische   Politik fonnte abrechnen. Masaryk   war damals schon entschlof Desterreich- Ungarns   lange nicht aufrollen, die po- solche Desavonierungen auch wiederholt vor, fo jen, ins Ausland zu gehen und dort konspirativ litischen Verhältnisse und die Striegslage waren in jener Erklärung, in der die Tschechen das zu arbeiten. Masaryk   hatte bereits ins einzelne nicht dazu angetan. Die franzöfifchen Militärs Staatsrecht im Rahmen des Sabsbur gehende Pläne und diftierte Benesch sogar ein hatten denselben Plan wie die Wilitärs aller gerreiches verlangen, und Benesch erzählt, Manifest für den Fall des Einmarsches Alliierten: möglichst vasch das Habsburgerreich daß es seine Bemühungen sein mußten, diese Er der Russen. Er riet darin zur Nüchternheit von Deutschland   zu trennen und vor allem lärungen totzuſchweigen. So hatte er auch große und Vorsicht. Benesch erzählt, daß er die Ergeb- Deutschland aufzureiben. Dann erſt Dann erst Angst vor der Einberufung des Reichsrates, und

niffe der Besprechungen mit Masaryk stenogra- wollte man sehen, welche politischen Folgen das es gab auch Augenblide, wo man der Entente­phisch niederschrieb und, als er im September ergab. Ernsthaft wurde die französische   Regierung öffentlichkeit erffären mußte, das tschechische Volt 1915 ins Ausland ging, fie in einer Flasche auf auf die österreichisch- ungarische Frage in ihrer stehe gegen seine opportunistischen Führer und dem Lande vergrub. Im Jahre 1922 hat er diese Gesamtheit und in politisch- praktischem Sinne, werde sie zur Verantwortung ziehen. Die offi Dokumente unbeschädigt wiedergefunden. wie es scheint, zum erstenmal aufmerksam gesiellen Streise in Frankreich   schenkten aber nach

Benesch begann nun seine Besprechungen mit macht durch den Besuch Masaryks beim Minister- cinem gewissen Zögern seinen Beteuerungen im den verschiedensten Politikern und erzählt dabei präsidenten Briand  . Briand   erließ eine benter allgemeinen Glauben. Oft aber hielten fie ihm auch ein intereffantes Gespräch mit Schmera 1, lenswerte Sundgebung, fachlich deutete er aller- die offizielle Politik der Tschechen vor. Nach der der, zum Unterschied auch von den Sozialisten, dings mit Recht an, daß vor allem der Krieg ge- Note an Wilson erkannte Benefch, wie er sagt, daß fent, feine Arbeitskraft, feinen Idealismus uns, fich ablehnend verhielt. Er fagic, Masaryk   führe wonnen werden müsse. Seit dem Eintritt Rumä  - er die Verhältnisse in der tschechischen Politit der Bewegung, der Partei und den Gewerkschaften die Nation neuerlich auf den Weißen Berg in die niens in den Krieg und der Offensive Bruffilows falfch beurteilt hatte, als er annahm, sein Erfolg geben wird, so wie er es vierzig von den sechzig nationale Ratastrophe, ein Politiker wie Schmeral, befaßte man sich ernst mit dem Problem. Als es werde die Tschechen daheim radikalisieren oder Jahren feines Lebens getan. Denn Genosse Anton Schäfer, der am 12. der die Verantwortung für eine große Partei im Dezember 1916 zu der Friedensoffensive der zum troßigen Berstummen bringen, wie er das in und für die Nation trage, könne und dürfe eine Zentralmächte fain, war die Gelegenheit, wenn einer Denfschrift angedeutet hatte. Der Oppor- August 1868 in Chriſtiansan bei Friedland ge solche Hasardpolitik wie Mafaryt nicht machen. nicht gar die Notwendigkeit da, sich grundsätzlich tunismus der Tschechen Oesterreichs aber war boren wurde, also nicht nur ein Zeitgenosse, son Uebrigens feien alle diese Pläne phantastisch; der zu äußern." größer, als Benesch draußen zugeben fonnte. Dern auch engerer Landsmann unseres unvergeß­Bierverband interessiert sich für die Tsche Anscheinend spielte nach Benesch bei der Ant- Tropdem aber suchte er alle ihre Aftionen als lichen Freundes Josef Seliger   ist, schloß sich schon als zwanzigjähriger Jüngling der Arbeiterbewe­chen nicht und denke an sie gar nicht. Benesch wort an Wilson vor allem die Tattit eine taftische Notwendigkeiten begreiflich zu machen. sagt, er habe keinen guten Eindrud gehabt, aber ziemlich große Rolle, da Wilson nicht als Freund Die kritischeste Periode für die Alliier- gung an. Nach seiner Auslehre er war Bor­zellanmaler ging er, wie es damals gebräuch er fügt hinzu, nicht von Schmeral persönlich, der Allierten angesehen wurde. Für Frankreich   ten war zwischen dem November 1917 und Ende lich war, auf die Walz  ", durchwanderte einen denn Schmeral, mit dem er dann nicht mehr zu- laber sei es nicht ausschließlich eine Frage der Tak- April 1918, und hier waren auch die ernſteſten großen Teil Deutschlands   und trat, wieder heim­sammenfam, habe ihm während des Krieges wie- tit gewesen, sondern die Initative Frankreichs  , Verhandlungen mit Deſterreich, wobei England gekehrt, sofort dem Arbeiter- Lefeverein in Wilde berholt durch Warnungen Dienste erwiesen, für die Aufteilung des Habsburgerreinamentlich auch durch das Gespenst der sozialen nau bet. Jugendeindrücke, Erlebnisse auf der ches als Striegsziel in die Antwort aufzunehmen, Revolution geschredt war. Noch am 5. Jänner Wanderschaft, Beobachtungen und Erkenntniffe Die Besprechungen der tschechischen Politiker fei aufrichtig und wohlüberlegt gewesen. Aber das 1918 erffärte Loyd George zu den Dele führten dann zu der Gründung der Maffia  , wo ganze Jahr 1917 und der Anfang des Jahres gierten der britischen Arbeiterorganisationen, daß bewogen ihn, sich der jungen, erst tastende Schritte versuchenden Arbeiterbewegung anzuschließen. alle Nachrichten aus dem Ausland mitgeteilt und 1918, die den Zusammenbruch Rußlands  , die England nicht an die Zertrümmerung Schäfer, der spätere Miterbauer einer mo besprochen wurden und auch das weitere Vorge- Kriegsmüdigkeit weiter Schichten, die italienische Desterreich Ungarns   denke. Im März dernen Gewerkschaftsorganisation in den Sude­hen der tschechischen Politifer festgelegt wurde. Niederlage, die deutsche Offensive, die Friedens- und April 1918 nahm Czernin   offenbar an, tenländern, nimmt teil an den ersten Versuchen, Unterstützt wurde die Maffia durch die großen enzyflika des Papstes, die Aktion der Sozialisten daß das Habsburgerreich seine Existenzfriſe über Fachvereinsgruppen, die Vorläufer unserer Ge­Dienste, die ihr der Diener des Ministers Hei- in Stockholm   usw. brachten, mußten eine Strife wunden habe. Nach Unterzeichnung des Friedens werkschaften, zu gründen. Er wird daraufhin ent­nold, Kovanda, erwies. Dieser schrieb bei Nacht dieses Striegszieles herbeiführen. Im Februar von Breſt Litowsk   beging er eine Reihe von Fehlaffen. Seine agitatorischen und organisatorischen aus den Geheimakten Heinolds die Berichte über 1917 begann die Serie der geheimen Versuche, lern, die nach Benesch das Reich in das Verder Fähigkeiten waren aber bereits bekannt geworden, Verderen. Seine agitatorischen und organiſatoriſchen Sigungen des Wiinisterrates, über Witteilungen einen Sonderfrieden mit Desterreich zu er ben drängten, und am 10. Mai konnte Benesch wurden von den Arbeitern und besonders von den ber Generale und des Armecobertommandos ab langen. Frankreich   glaubte vor der Alternative durch seine gebeimen Boten nach Prag   berichten, Berufskollegen Schäfers hochgewertet. Schon zu und brachte sie dann dem Dichter Machar, der sie zu stehen: entweder eine schwere Niederlage mit daß der Konflikt zwischen Clemenceau   und Czer dem ersten Kongreß der Porzellan- und Glasnia­nach Prag   weiterleitete. allen ihren Folgen oder die Trennung des Habs- nin endgültig alle Brücken für Defterler Desterreichs, der zu Weihnachten 1890 in burgerreiches von Deutschland   zu erhandeln und reich 11ngarn vernichtet habe. dann zu siegen. Alle Regierungen von Briand Gustav Pollatschef.

die er ihm dankbar sei.

Die Wertlosigkeit des Kelloggpoftes.

Coolidge   versichert, daß die amerikanische   Armee- und Flottenstärke nicht herabgefekt wird.

Brünn   tagte, wurde er als Vertreter der Arbei­ter seiner Heimat entfendet und seither gab es wohl feine wichtige, einigermaßen bedeutsame Ge­werkschaftstagung des Landes, an der Schäfer nicht teilgenommen hätte, und es gab feinen, der cifriger, unermüdlicher für die Gewerkschaften warb, dem Gedanken der gewerkschaftlichen Orga nisation mit solcher Beharrlichkeit den Boden be­reitete wie er. Daß er, der so viele Porzellanar­beiter und so viele Glasarbeiter der Organisation terverbandes für Böhmen" mit dem Site in Aich bei Karlsbad   und später der Union   der Glas­und feramischen Arbeiter Oesterreichs   in Wien  " wurde, war für alle organisierten Berufsange­hörigen selbstverständlich.

Natürlich hatte man damals noch faunt eine rechte Vorstellung, wohin der Krieg führen werde; Masaryk   meinte, wenn Desterreich geschlagen würde, würde man offenbar einen Nationalitä tenstaat bekommen; würde auch Deutschland   seine Macht einbüßen, so würde man einen selbständi­gen Staat mit den historischen Grenzen und mit der Slowakei   erhalten. Ob der Staat eine Repu blik sein würde, darüber war man sich, nicht im flaren. Masaryk   selbst war für die Republik  , Superior( Wisconsin  ), 10. August. Prädie lediglich der nationalen Bertei hätte sich aber auch mit einer Monarchie, etwa jident Coolidge   gab eine Erklärung über die igung dienen. Coolidge   ist indessen der Anzuführte, Obmann zunächst des Porzellanarbei mit einem englischen Prinzen Connaught ab- Birkung ob, die der Stell, ggpatt möglicherwe je jicht, daß der Vertrag dennoch möglicherweise be gefunden, während andere von einer russischen auf die amerikanische   Marine ausüben werde. Gestimmte auf die Verteidigung bezügliche Maßnah Dynastie träumten. erklärte nachdrücklich, er beabsichtige nicht zuzuen berühren werde, die entweder in der Schwebe Als Benesch zum erstenmal mit Masaryk   im lassen. daß die Stärte oder Leistungsfähigkeit der feien, oder noch erörtert würden. Es werde aber Ausland zusammenkam, erfuhr er von ihm wenig amerikanischen   Marine oder Armee auf Grund auch nach der Unterzeichnung und seiner Ratifi­Tröstliches über das Interesse der Entente für die des Kelloggvertrages abgeschwächt werde. zierung durch den Senat noch Zeit genug fein, zu Tschechen  . Er und auch der russische Journalist Der Vertrag verpflichte die Signatarmächte be- erwägen, ob irgendwelche bestimmten gefeßgebe­Swatkowsky erzählten ihm, man fenne im Aus- sonders, sich gegenseitig nicht anzugreifen, und rischen Schritte unternommen werden sollten. land die österreichische Frage nicht und intereſſiere habe deshalb kaum etwas mit Dingen zu tun, fich wenig für die Tschechen. Der rus­fische Botschafter in London  , Bendendorff, hatte beim Besuch Masaryks zum erstenmal eine Nationalitätenkarte Desterreich- Ungarns   gesehen, und Benesch traute sich der Maffia   gar nicht die Ein Gemäßigter fommt aus Ruber? bolle Wahrheit zu sagen. Auch der serbische Bo- Belgrad  , 11. August. In der Frage der litifer Supilo erzählte ihm, daß Rußland   über- politischen Nachfolge nach Stefan Radič herrscht haupt keine antiöſterreichische und ſerbische Pläne in Agram die Anjicht vor, daß der bisherige Vize habe und bewußt die Serben an Italien   verrate. präsident Dr. Macek die Führung der troati­Als Mafaryt Anfang 1916 in Paris   antam, legte fchen Bauernpartei übernehmen wird. Da Macel er Briand   feine Pläne dar: daß Desterreich die der verföhnlichen Gruppe der Kroaten angehört, Angriffsluit Deutschlands   erst ermögliche und daß würde seine Berufung zur Leitung der Partei zu durch die Zertrümmerung Sesterreich- Ungarus einer Entspannung der inneren Lage beitragen. Deutschland   auf seine eigene Kraft beschränkt werden müsse. Die französischen   Politiker waren Riefenbeteiligung am heutigen Leichen

*) Světová válka a Naše Revoluce". Verlag čin a Orbis, Prag  , und Der Aufstand der Nationen", Verlag Bruno Cassierer, Berlin  .

Um die Nachfolge Radičs.

begängnis.

Belgrad  , 11. August. Im Laufe des heuti­gen Tages war der Zudrang der Agramer Be­völkerung und insbesondere der bäuerlichen

Sente ist es für den Klassenbewußten Arbeiter feine Frage mehr, ob er fich einer Gewerkschaft anschließen folle oder nicht, sondern es erscheint ihm als die nächste, selbstverständlichste Pflicht. In jenen Tagen war es anders. Noch gab es fast eine anderen Organisationen als die Arbeiter Bildungs- und Lese- Vereine. In ihnen sammelten ich die sozialistischen   Arbeiter, sie waren die Zen­ren der Organisation. Aber so wertvoll, so wich­Leichen- tig diese Vereine waren, so ruhmvoll ihre, Ge­schichte ist der Zeit, da es notwendig wurde,

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Waffen zur Bahre Stefan Radie ungemein groß. Troß der Ueberfüllung der Stadt herrscht über all die größte Ordnung und musterhafte Ruhe. Schäßungsweise dürften der morgigen Leichen feier an 300.000 Menschen beiwohnen. Würdige Verfaffungsfeier in Deutschland   der Arbeiterbewegung neue Formen zu geben, in der Zeit, da sich die Schaffung gewerkschaftlicher Berlin  , 11. Auguft.( Eigenbericht.) Die Feier Organisationen als zwingende Notwendigkeit er­des Verfassungstages hat in ganz Deutschland   mit wies, wurden doch viele dieser Vereine zu einem Ausnahme höchstens von Bayern   einen ausgezeich Hindernis in der Weiterentwicklung, weil nicht zten Verlauf genommen. In Berlin   zeigten wenige ihrer Mitglieder glaubten, die Zugehörig die Straßen ein reich gefchmüdtes Bild. Die offi leit zu einem diefer Bildungsvereine genüge, weil ziellen Feiern im Reichstag und an anderen Stel- fie meinten. jede andere Organisationsform ge len trugen ein ganz besonders festliches Gepräg:. fährde die Beschäftigung der Arbeiter mit den In Frankfurt   ant Main   hatte sich das Reichs sozialistischen Lehren, schwäche den politischen banner zu vielen Taufenden versammelt, um in Stampf, lenke die Arbeiter ab vom Gedanken an der historischen Paulskirche die Revolutionäre von das Endziel der Arbeiterbewegung. Da war es 1848 zu feiern.