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Bertrauensvotum der Stupschtina für die Regierung.

Belgrad  , 11. August.  ( Av.) Die Stupschtina beendete heute die Debatte über die Regierungs­erklärung mit einem Vertrauensvotum für die Regierung. Nach einem vom Verkehrsminister gehaltenen Exposé nahm sie mit 156 gegen neun Stimmen die Verner Verkehrskonvention m. Die nächste Sigung der Stupschtina wird Montag stattfinden.

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Tagesneuigkeiten.

Der vornehme Herr.

Die Prozedur dauert einige Minuten, dann zieht der Künstler seinen Sut und meint: So, Euer Gnaden, fertig is, kostet 42 Kronen."

Sonntag, 12. august 1928,

Bom Rundfunt. Empfehlenswertes aus den Programmen, Dienstag.

Prog: 11.00-11.45 Schallplattenaufif, 12.05-12.55 Mit. tagsfonzert, 17.00-18.00 Nachmittagskonzert, 18.00-18.23 Deutsche   Sendung. Wetterbericht und Togesneuigkeiten, bierauf: Ewald Popp: Mit dem Flugzeug von Prag   nach Ber in. 18.35-18.45 eijder Arbeiterborirag: SSR. in Jabre 1917. 19.30-21.30.. nach Bresbur Sefretär J. Bily: Ueber diewirtschatliche Entwidlung bes unterbaltungsabend, Stonzert. Brinn: 11.00-12.00 Vormit

X. legt langsam die Zeitung auf den Schoßz, In der vierten Klasse einer Berliner   faltet sie zusammen und spricht nachdenklich: Das Grundschule durften die Schüler eine ist ja ganz schön, aber mir gehört doch das Hundel ,, Novelle" mit selbstgewähltem Motiv schrei gar nicht, und ich zahle keine 42 Stronen..." ben. Ein Vater stellt der Bossischen Zeitung In dem Augenblick kommt ein dickfer Prager  die Grzählung seines Neunjäh- Jud angelaufen und schreit: Sie, Herr, Sie, was rigen zur Verfügung, die einen hübschen fallt Ihnen ein? Was haben Sie mit meinem Sun del gemacht? Wie ein Löw habens es scheren tagsfonzert. 12.15-18.15 Schallplattenmujit, 17.00-18.00 Rad Einblick in die Phantasiewelt eines Groß­mittagsfonsert, 18.00-18.10 Dentiche Breifenachri stadtjungen eröffnet. laffen? Sie Fallot Sie??" ent, 18.10-18.25 Deutsche   Sendung. Prof. B. Jah Ja, und düs fost 42 Kronen", mischt sich der Sibirische Reiſeerinnerungen". 10.00-20.00 Abendkonsert, 20.00-21.30 uebertragung des Promenadenkonzertes aus Da Luhačovic, 21.30-22.00.. nach Prag   und Breßburg: None seriibertragungen aus der Ausstellung, 9.15-23.00 Ronzertüber tragung aus der Ausstellung. Preßburg  : 18.00-19.00 Sto sert. Lonbon: 19.15 Griegs, Klavierverf, 19.30 laffisches Stonzert. Berlin  : 20.30 Ludwig Willner( su feinem 70. burtstage). Sgs. Wusterhausen: 18.00-18.30 Spielplan des modernen Volkstheaters, Dr. Neftriepte, 18.15-19.45 Erfolg. Leipzig  : 19.00-19.30 Ritch und

Der vornehme Herr schläft. Krrr frr- Besufat ganz beleidigt in das Gesprä unaufhörlich ist sein Geschnarche. Er schläft 11a- Großes dreifaches Geschrei. Dreifache Auf­natürlich in Gemeinschaft mit anderen wade- türlich in einem feidenen Bett. Es regung. ren Genossen vor allem Anton Schäfer, der opft. Serein", ruft er. Sein Diener Jo Die Geschichte ging so aus: Mein Bekannter für die Gewerkschaften kämpfte, der ihnen Freunde seph tritt ein: Es ist halb 10 Uhr, Herr Pro- zahlte für das Hinterteil des kleinen Löwen" und Anhänger warb, der für sie Verständnis feffor Müller", sagt er. Da fuhr Herr Mül 22 Kronen, der Besitzer 20 Kronen. Macht zu wedte. So wurde Genosse Schäfer zu einem der er den Joseph an. Untier, habe ich dir nicht fammen 42 Stronen... verdienstvollsten Wegbereiter, zu einem der erfolg schon über tausendmal gesagt, du sollst mich nicht reichsten Erbauer der modernen Gewerkschaften inmer weden! Schaf du!"-Joseph ist diesen freundschaftlichen Anschnauzer schon ge in den Sudetenländern. wöhnt und sagt: Herr Professor sagte mir ge­stern, ich solle ihn um halb 10 Uhr weden." ,, Ach so", sagt Herr Müller, entschuldige. Stanust gehn." Joseph geht.

Kraffin" in Stavanger  .

Stavanger  , 11. August. Der Eisbrecher rassin" traf heute vormittag um 10 Uhr hier ein. Stadt und Hafen zeigten reichen Flag genschmud. Eine große Menschennienge wohnte der Ankunft des Schiffes bei.

reide und verfannts Dialer.

unft, 19.30-20.00 Spaziergänge mit einem Naturforscher. Breslau  : 18.00-18.30 Der Abenteurer in der Dichtung, 18.50 bis 18.55 Uebertragungswege der ansiedenden Kranfbeiten. 19.50 bis 20.15 Vom Wunder des Fernfunks. München  : 16.00 eit spielübertragung: Götterdämmerung  " von R. Wagner  . Ham burg: 18.00 Gin Walzernachmittag, Ronzert, 20.00 Die Zauber flote von Mozart  . Langenberg: 18.00-18.55 Duffeldorf: rantfurt: 18.30-18.45 Gefabren des Sommers für Kinder, Vesperkonzert. Rönigsberg: 20.10 Populärer Opernabend. 0.15 ans Sudebein", Schwank von Schönthan und Kabelburg.

19.40-21.10 Coliftenkonzert.

Warschau  : 18.00 Bopuläres

Wien  : 19.00 Chemie für Touristen, 19.30 Uralte Bienet Säufer und Sagen. 20.05 Chorvorträge des russischen Chores, 20.50 Ruffifche Arien und Lieder, 20.10 Jazz- Symphoniekonzert. Bera: 20.00-20.30 Standinavische Reiseerinnerungen, 90.30 bis 21.00 Orchester. Stocholm: 19.30 Chorfonsert, 20.30 Švehlas Krankheit. Offizieller Bericht über Gelang und Gitarrenmufit. Stopenhagen: 20.00 Streichordbefter. den Gesundheitszustand des Vorsißenden der Refonzert. Dolo: 20.30 Stonzert des Funfordbeitets. Hlversum: gierung Dr. A. Svehla vom 11. August: Im stonger, 20.15 Populäres Konzert des Warschauer Philharmo Ganzen ist der Zustand gleich, die teilweise schen Orcheſters.  - Kattoliß: 18.00 slabierfonsert. Befferung dauert an, hauptsächlich hinsichtlich derfelbe tschechoslowakische Staat, der sich seiner her Vanyjet. Ernährung. Unterz. Prof. Dr. Pelnář, Doz. Dr. vorragenden Wissenschaftler durch seine Organe fümmern zu laffen. brüstet, zieht es vor, diese verhungern, als sie durch die bekannte Altpensionistenzahlung nur ver.

Unmöglich, die Arbeit von vier Jahrzehnten in wenigen Zeilen zu schildern. Schaut auf die Gewerkschaften, dann seht ihr das Werk des Ge­noffen Schäfer vor euch! Aber so sehr die Arbeit Herr Müller steigt nach fünf Minuten in für die Gewerkschaften und in den Gewerkschaften seine goldene Badewanne. Zehn Minu Schäfers Lebensarbeit war, so gehörte seine Liebe ten bleibt er.darin, geht dann raus und zieht sich nicht minder der Partei. Schäfer gehört zu jener besten Art gewerkschaftlicher Führer, die nie vera. Als er gefrühstückt hatte, sagte er zu Joseph: Auf Wiedersehen!" Auf Wiedersehen!" sagt auch geffen, daß die Gewerkschaften nur ein Arbeiterbewegung ſein tönnen, daß gewerkschaft- Joseph. Herr Professor Müller ſtieg in seinen liche Arbeit ohne politischen Kampf Sisyphusar­Chrysler und fegelte damit zu seiner Braut. beit bleiben muß, daß, so wichtig und unentbehr Professor Müller bei seiner Braut angelangt war, Seine Braut hatte eine Villa. Als Herr lich die Gewerkschaften find, jie doch den politischen utete er dreimal. Sein Bräutchen gudte zum Fen Rampf nicht entbehrlich machen, ja daß schon das ster: Was willst du?" fragte sie Herrn Profej Blättermeldungen fenterte auf dem Templiner Schweres Unglüd bei einer Probefahrt. Nach Leben und die Tätigkeit der Gewerkschatsen bes dingt find durch die jeweiligen politischen Ver for Müller. Wir wollen ein bißchen Auto fab See bei Potsdam   auf einer Probefahrt ein fran ren! so hieß hältnisse, daß auch der be( Denn se hick feine Braut.) das Endziel der Arbeiterbewegung, die leberwinch fomme gleich herunter", schrie Lore. Nach zwei Minuten kami Lore herunter: Ich Flugwaſſerbootes explodierten auf dem Schlepp dung des Kapitalismus, aus den Augen verlieren habe großen Hunger," sagte Lore, wir wollen bot die Benzintanks. Von den vier Insassen des darf. So gab er denn, so viel er nur konnte, von in ein Hotel gehen." 3u5otel blon", sagte Bootes sprangen zwei, ein Tischlermeiſter und der seiner Straft und seiner Zeit und seinem Können Herr Müller. Acht Minuten später faßen die bei französische Bilot, ins Wasser und ertranken, auch der Partei. Und es war genug, um ihn auch den im Hotel Adlon  . Der Kellner kommt und während die beiden anderen schwerverletzt geret­zu einem der wertvollsten und erfolgreichsten Füh= rer der Partei zu machen. Auch in den Partei- fragt Lore, was sie zu essen haben möchte. Eistet werden konnien. fämpfen stand ,, njer Staatsbürger", aber nur, wenns uns bombe", fagte sie ,,, mit dazugehöriger Waffel." er in der ersten Reihe, so im Und Sie, mein Herr?" fragte der Kellner Herrn paßt. Die Morgenzeitung" veröffentlicht folgende Kampfe gegen die Versuche des Bürgertums, die Wüller. Eine Schildkrötensuppe, zwei Austern, Zuſchrift: Als Staatsbeamter( obzwar gebürtiger Arbeiter den sozialistischen Frrlehren" abspenstig zu machen, jo im Stampfe um das gleiche Wahl- drei Staviarbrote, vier Zigaretten, fünf Flaſchen Brünner) wurde ich im Jahre 1913 über mein recht, so bei allen anderen politischen Kämpfen. tens eine fleine Rechnung." Rheinwein und sechs neue Zeitungen, und sieben- Ansuchen in Görz   pensioniert und verfor durch Der Kellner den Umsturz sowohl die Staatsbürgerschaft als Als das gleiche Wahlrecht errungen war, ent brachte das Gewünschte, und die Rechnung machte auch die Pension. Durch einen Vertrag zu Rom  , sandten die Arbeiter des Reichenberger Wahlfrei 65 Marf. Herr Professor Müller war paff, er abgeschlossen zwischen der Tschechoslowakei   und ses den Genossen Schäfer in das Abgeordneten­haus, und ebenso im Jahre 1911, bei den zweiten Hause, unt die Mark zu holen, seine Braut aber solcher um die Pension gekommener ehemaliger haus, und ebenso im Jahre 1911, bei den zweiten hatte nur 64 Mark bei sich. Er fuhr aufgeregt nach Italien   vor drei Jahren, follten die Verhältnisse Wahlen nach dem gleichen Wahlrecht. Im Par­Staatsbeamter zwifchen genannten beiden Staa­lamente hat Genoffe Schäfer vor allem auf dem mußte er halt leider als Pfand dalassen. ien geregelt werden, und ich hoffte nun zu meinem Gebiete der Sozialpolitik fruchtbare Arbeit ge Rechte zu gelangen. Weit gefehlt! Auch ein der leistet. artig Staatenloser muß vorerst neuerdings feine

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Scherma's Hundel?

Nach dem Kriege trat Genosse Schäfer mit In Marienbad   gibt es eine Promenade, auf Heimatsberechtigung sich verschaffen und nachdem Seliger und Hillebrand in die deutschböhmische der bosnische Hundescherer ihr Handwerk ver- dies unter einigen Schwierigkeiten geschah, um Landesregierung ein, erlebte mit den beiden ande- suchen. Im Boltswille" erzählt nun einer foldie Staatsbürgerschaft einreichen. Mit einer Ge ren, durch vorzeitigen Tod uns entrissenen Füh- gende antüsante Geschichte, die einem seiner Be- schwindigkeit, die einer besseren Sache wert ge­rern harte Tage, machte mit ihnen eine an Rämpfamten passiert ist: wesen wäre, wurde ich aber seitens der Landes­sen und Erlebnissen reiche Epoche mit, und half*. raucht eine Zigarre, setzt sidy auf eine

dann, nachdem die Friedenskonferenzen über das Promenadenbank und liest die Zeitung. Um ihn Schicksal der Sudetendeutschen entschieden hatten, spielt ein nettes fleines Hündchen. Da kommt einer mit beim Aufbau der neuen Vartei und der neuen von den bosnischen Hundescherern und fragt devot: zentralen Geivertschaftsorganisation. Seither ist er ,, Euer Gnaden, entschuldigen schon, scher Leiter der sozialpolitischen Arbeiten der Zentral- ma's Sundel??" gewerkschaftskommission des deutschen   Gewerk­schaftsbundes und der Gewerkschaftlichen Rund­schau".

nachträglich? Wir erhalten folgende Anfrage: Wit welchem Rechte zahlt das Radiojournal Die Radieleitung in Prag   zahlt jetzt das Hono. rar nachträglich per Postsparkassa, während früher das Honorar sofort nach dem Vortrage ausbezahlt wurde. Mit welchem Rechte zahlt die Radiover waltung erst nach drei oder vier Tagen? Sie ver. langt doch die Abonnementsgebühr auch im vor­hinein, warum also sollen die Vortragenden war ten, bis es ihr genchm ist, das Geld per Boits parlajja anzuweifen? Und wenn der Betreffende nicht dabeim iſt, dann muß er sich noch cen eigens auf die Post bemühen und Zeit verlieren, weil die Radioleitung die ohnedies schäbigen Honorare jest mit einer solchen Verspätung bezahlt! Und wie oft fommt es vor und gerade bei der auswärts, aus der Provinz, oder aus Deutschland deutschen   Sendung- daß ein Vortragender von oder Desterreich, der in Prag   weift, einen Radio vortrag hat. Wie fommt der Betreffende dazu, das Honorar für den gehaltenen Vortrag unter vielen Schwierigkeiten erst angewiesen zu erhalten. abgesehen davon, daß die meisten Leute, die auf einer Vortragsreise hier weilen, oft mit der Summe, die das Radio honoriert, aleich rechnen." -Der Protest gegen diese neue Maßnahme des was hat das Radiojournal dazu zu sagen?

regierung ohne Angabe von Gründen akgewiesen. Prager   Radiojournals erscheint uns gerechtfertigt Nun aber kommt ein interessantes Kapitel. Ich bin Wissenschaftler und gab unter ande Feuersbrunst an der Themse  . Eine große Feuers. rem vor zwei Jahren ein wissenschaftliches Werk brunſt brach Samstag vormittag bei Stingſton am im Umfange von 300 Seiten heraus. Dieses urdufer der Themse   aus und vernichtete ein ausgedehn meine früheren Schriften bilden heute die Grund- tes Lager mit Bauhol; sowie mehrere Lastſchiffe lage für den Vortrag des betreffenden Faches und zwei kleine Häuser. Die Flammen breiteten an zwei tschechischen Hochschulen und die vor sich so rasch aus, daß einige Familien sich nur mit tragenden Professoren brüsten sich ihren Hörern knapper Not retten fonnten. Die Brücke von King gegenüber, daß der Schaffer dieser Lehre ein stou war eine Zeitlang auch in Gefahr und blieb gebürtiger Tschechoslowake fei. Vor nur deshalb von Feuer verschont, weil der Wind vei Jahren fand in Rom   ein wissenschaftlicher umsprang. internationaler Stongreß statt und auch da wurde ich unter anderem als hervorragender öffentlich hervorgehoben. Schlußfolgerung: Der

X. freundlich: Scherma's Hundel." Der Bosniak: Scherma's furz?" X. wohlwollend: Scherma's furz." Reichenberg, die Stadt, in der Anton Schä- Der Bosniak: Oder scherma's lang." fer so viele Jahre lang für Partei und Gewerk- X. einverstanden: Scherma's lang." schaft wirkte, war der Ausgangspunkt der partei­Der Bosniak friegt mit einemmal eine glän und gewerkschaftszerstörenden Arbeit der Kommu- zende Idee und sagt ganz aufgeregt: Oder, Euer nisten. Mit wenigen anderen Genossen, die sich Gnaden..., scherma's wie ein Löwen????" nicht beirren ließen durch die neuen Schlagworte, X. friedlich und nicht aus der Ruhe zu brintsch c choslowakischer Wissenschaftler die doch nur alte, längst überwundene vormarxi- gen, stimmt zu: ,, Scherma's wie ein Löwen." stische Anschauungen verbargen, leistete Genosse Schäfer den Spaltern Widerstand. Er setzte sich schweren persönlichen Verunglimpfungen aus, aber er blieb treu. Auch dafür hat die Partei ihm zu danken.

Nie wieder...

über leerem Schlachtfeld. Nur ein toter Gaul, ein heulender, herrenloser Hund. Sein Wort steht darunter. Aber man weiß, dieses Bild muß heißen: Die Leßten. Die Verzweiflung im Antlik des Aufrechtstehenden sagt es.

Das Testament des Mörders. Dieser Tage hat der Ostrauer Fleischhauer Zuhr seine Ge liebte, eine Frau Kowaltschik, erschossen und dann Selbstmord veritbt. Nunmehr wurde das Testa­ment des Fleischhauers eröffnet, aus dem herbor geht, daß er sein gesamtes Vermögen in der Höhe von zwei Millionen Kronen den Kindern der von ihm erschossenen Kowaltschik hinterläßt.

Vom Aufzug getötet. Der bei einer Pro nitzer Firma angestellte 16jährige Praktikant Aufzug benüßen. Im ersten Stock wollte er aus­steigen, obwohl der Aufzug noch in Bewegung Franz Micoch wollte am Dienstag abends den war. Er wurde vom Aufzug erfaßt, gegen die Schußztür gedrückt und getötet.

So wie einst der deutschösterreichischen Par Bilder vom ,, Stahlbab" der Bölker. tei, so dient Genosse Schäfer nun der sudetendent- Es nennt sich Museum. Museum der Und noch ein Bild ist dort- Panzerzug schen Sozialdemokratie. Er gehört, als Vertreter tj dhe dh of Iowakischen Legionäre. Und in dämmeriger Schneelandschaft. Von vorn ge­des Trautenauer Wahlkreises, ihrer Parlaments­fraktion an, er ist deren Vorstandsmitglied und ist irgenwo bei Prag  , in einem mittelalterlichen sehen. Eisbehängt die Maschine. Ueber dem so wie im österreichischen Reichsrate einer der Schloß, das wegen seines sternförmigen Banes Schneepflug eine provisorische Plattform. Drei wertvollsten sozialpolitischen Mitarbeiter. furz der Stern" heißt. Unten gibt es ein Wirts- Mann darauf, Mäntel bis zu den Fersen, Krägen Parathphus. In der schwäbischen Donaugegend Vier Jahrzehnte Arbeit und Stamps für das haus, ein paar Gefrorenesverkäufer und blühende aufgeklappt, Belzmüßen. Die müden Hände in Sträucher. Proletariat! Wenn die Partei nun, da Genosse den Taschen, Gewehr mit aufgepflanztem Bajo ist nach Blättermeldungen erneut Paratyphus in Eigentlich ist es gar kein Museum. Nur eine nett im Arm. Hinter ihnen der funkenspeiende Erscheinung getreten. Die Zahl der Erkrankungen Schäfer das sechste Jahrzehnt seines Lebens voll- Sammlung von Zeichnungen, Graphiken, Ge- Schornstein, So fahren sie ewig, endlos, durch beläuft sich auf über 100, darunter 60 schwere Fälle endet, ihm dafür dankt, daß er volle vier Jahr- mälden, entstanden in großer Zeit", entstanden die Dede des Grauens. Die Ahnung des Todes und eine Reihe mit tödlichem Ausgang. zehnte davon der Arbeiterbewegung gab, so er oft in flüchtigen Bleistiftstizzen, im Unterstand, über ihnen. Dieser Panzerzug ist Schicksal. Plaßkarten für Italienreisende. Die Staats­füllt sie damit eine Pflicht, zu der sie fich freudig im Schüßengraben, wenn das Trommel Immerdar führt er durch die Hölle, immerdar sind bahndirektion Prag  - Süd macht die Reisenden, die bekennt. Sie dankt dem Genossen Anton Schäfer feuer an den Nerven riß und die Hölle Menschen- Tote, ist Kälte, ist Eis, ist Hunger es gibt kein den Schnellzug Nr. 22 nach Desterreich und Italien  im Namen der deutschen   Arbeiter in der Tsche- leiber verschlang. Die, die das alles geschaffen Entrinnen. ( Abfahrt Wilsonbahnhof 7 Uhr) benüßen wollen, dar­choslowakei, die ihm so viel zu danken haben: seine haben, waren keine Stünstler. Vielleicht hatten Die Leute, die das alles zeichneten, sind keine auf aufmerksam, daß sie sich für diesen Zug An­gewerkschaftlich- organisatorische Leistung, seine un- viele von ihnen nie im Leben gezeichnet. Aber Rebellen. Sind loyale, demokratische Staatsweisungen auf unnumerierte Size in den direkten ermüdliche Werbung für die Organisation und für das Entseßen drückte ihnen den Stift in die bürger, tschechische Patrioten. Aber sie zeichneten Wagen nach Grado   und Rimini   besorgen fön den Sozialismus, die Mitarbeit am Aufbau der Hand, um dem Grauen des Todes Ausdruck zu und malten den Krieg wie er ist und nen. Die Preise dieser Anweisungen betragen ebenso Gewerkschaften, stille sozialpolitische Arbeit, schrift verleihen. Zehn, zwölf Jahre sind seitdem verwurden Ankläger. Ein paar Bleistiftstriche sind wie bei dem um 22 Uhr 35 Minuten vom Wilson stellerisches Wirken für die Arbeitersache, Trene gangen. Aber die Zeichnungen sind noch immer Entsetzen. Ein nackter Leichnam in einer ger- bahnhof abfahrenden Schnellzug Nr. 18, der gleich im Kampf, Treue in den schwersten und gefahren- so ursprünglich, so unmittelbar, wie sie ent- schossenen Dorfstraße. Granatentrichter im falls nach dem Süden fährt, für die erste Selasse 3 K, reichsten Epochen der Bewegung. Mit diesem standen, so, als ob sie erst gestern skizziert worden Friedhof, davor geknidte Pappeln. Verwundete. für die zweite Klasse 2 K und für die dritte Klasse Dank, der Ausdruck echten freundschaftlichen wären. Und gerade diese Blätter der Talentlosen Heldengräber. Vier Jahre lang, Tag um Tag, 1 K. Vormerkungen auf diese Anweisungen nimmt Empfindens ist, das uns mit dem Genossen Schä- sind erschütterndstes Zeugnis. Sie endlos. die Kassa Nr. 13, Wilsonbahnhof, entgegen. fer verbindet, vereinen wir den Wunsch, daß er haben nichts ,, Künstlerisches erschant". Sie haben Und noch etwas: ein erschossenes nech viele, viele Jahre in gleicher Rüftigkeit, glei- die Wirklichkeit gesehen und sie gezeichnet. Se ind. Tusche, ein paar Wasserfarben auf wird aus Albertville  ( Savoyen  ) gemeldet, daß in Brände in Südfrankreich  . Dem ,, Petit Parisien" cher Frische, mit gleicher Straft arbeiten möge für Gehängte. Tote. Zerfezte. Pfützen in Granat- schlechtem Zeichenpapier, nur eine kleine Stizze. der Ortschaft Grignon 20 Häuser in Flammen Gewerkschaften und Partei! trichtern. Ein Inferno, das einmal Wald Still liegt es, mit gebrochenen Augen. Elf stehen und weitere bedroht sind. Nach einer Melbung Mehr Dank aber, als es unsere Worte ver- war: Baumstümpfe, zerfeßte Stämme, tein Millionen lagen so. Elf... Millionen... des Matin" ist das Dorf Laperrière in Haute mögen, wird Genosse Anton Schäfer finden in Laub, kein Aestchen. Nur rot flammender Ein paar Papierblätter zeugen davon. Savoyen   völlig durch Feuer vernichtet worden. Auch feinem Wert, in den festen Gewerkschaften, die er Himmel als Hintergrund. Station auf dem Wege slagen an. Man geht vorüber daran, ein in der Bretagne   und in Südfrankreich   werden neue mitgeschaffen. Denn dieses Werk und Größeres in die Hölle. bißchen gleichgültig. Mein Gott, zehn Jahre sind Brände gemeldet. Im Departement Charente- Infe fann sich wahrlich leiner wünschen! dieses Eine Gruppe ist da: drei Soldaten. eine lange Zeit. Und elf Millionen sind rieur haben die seit Tagen wütenden Brände laut Wert wird dauern! Einer, phantastisch zerlumpt, verhungert, steht gefallen. Sie sind umsonst gefallen. wenn Petit Parisien" insgesamt 5500 Hektar Wald ver­aufrecht, die beiden anderen hocken. Dämmerung wir sie vergessen. W. S.

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nichtet.