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Volkswirtschaft.

daß sein Herz gerade deshalb auf dem rechten Fled war, weil es für die Menschenrechte schlug und der Dichter deshalb mit seinen Sympathien auf Seite

Die Lohnbewegung im Ostrauer Revier. ber Linken" ſtand.- Stlabund war seit langem Die Bergleute ersuchen das Arbeitsministerium die Krankheit, die feiner Richtung etwas so Sehnen Frant, schwer lungenleidend. Vielleicht war es gerade um Bermittlung. des gab, seiner Seele diese Kraft des Mitverstehen Nach Informationen der PTTA" haben fremder Sehnsucht und fremden Liedes gab. Nur Montag die Bergleute des Ostrau- Karwiner Re- 37 Jahre ist Klabund alt geworden. Er ist jung ge­viers, bezw. die Kontrahenten des Kollektivlohn- storben und muß also, nach der Meinung der Grie­vertrages Svaz hornitu" und Union der Berg- then, ein Liebling der Götter gepesen sein.

Gerichtssaal.

Die Strafe für ein Jugendbergehen.

schnjähriger und ein Sechzehnjähriger, waren des Brag, 11. August. Zwei Lehrlinge, ein Fünf­Diebstahles von Metallgegenständen bei ihrem Meister angeklagt. Sie hatten zusantmen Sachen im Werte von 1950 K entwendet und diese einem Altmetallwarenhändler verkauft. Der Händler hatte ihnen für dieſe Sachen ſage und schreibe 63 K ge­geben. Der Händler war wegen bedenklichen An­faufes mitangeklagt.

Wie im Verlaufe der Verhandlung hervorging, batte der eine der Lehrlinge das Geld zum Effen verbraucht, da er von auswärts nach Prag in die Arbeit fährt und darbte. Er war geständig. Der Nobile auf der Bühne. Das Semperante Thea- zweite der Lehrlinge stellte seine Mitschuld in Ab­ter in Woskau zeigt für die nächste Woche die Ausführung eines Stückes mit dem Titel ,, Nobile" an, das die Tragödie der" Italia " behandelt.

arbeiter", das Arbeitsministerium schriftlich um Vermittlung in der Frage der Lohnforde- findet im Carl- Theater in Wien die Uraufführung Ein Sprechchordrama genin. Am 26. September rungen ersucht, die von der Direktorenkonferenz von Ernst Fischers Drama Lenin " statt, in des Ostrau- Karwiner Reviers abgelehnt wurden. welchem die Verwendung von" Sprechchören eine In der Eingabe wird gebeten, daß das Ministes große Rolle spielt. rium sobald wie möglich eine gemeinsame Bera tung der Vertreter der Direktorenkonferenz und der Delegate der Arbeiterschaft einberufen möge, damit die Lohnforderungen, durch welche die Af­fordsätze der Bergarbeiter um 15 Prozent und eine Grubenzulage erhöht werden sollen, auch den Tagbauarbeitern und Koffern zuerkannt werden möge. Eine Einigung soll bis zum Ende des Monats erzielt werden.

Aus der Partei.

rede.

Und wie glaubt man nun, daß das Urteil des Herrn OLGR. Ryzner vom Landesstrafgerichte Prag lautete? Hier ist es:

Der Händler, der für Waren um 2000 K Wert 63 K bezahlte, erhielt 50 K Geldstrafe be­dingt auf ein Jahr.

Der leugnende Sechzehnjährige, dem keine Die Halbjahrskonferenz der Bezirksorganisation Schuld nachgewiesen werden fonnte, wurde freige­Braunau, die am 11. August in Großdorf statt- sprochen. fand, beschloß mit allen gegen fünf Stimmen( bei Dom geständigen Fünfzehnjährigen, der die paar Anwesenheit von 120 Genossen und Genoſſinnen) die Kronen zum Anschaffen von Lebensmitteln verwen­Einführung des Kampffonds mit 1. Jänner des fom det hatte, maß der Herr Oberlandesgerichtsrat zwei menden Jahres. Die Berichte des Bezirksver- Monate schweren Kerkers unbedingt zu trauensmannes Genossen Rambauske und des und betonte in der Urteilsbegründung, daß er den Bezirkssekretärs Seidel zeigten, daß die Partei- Vollzug der Strafe für notwendig erachte, um den organisation im Bezirke Braunau , die seit Jahren Stnaben zu bessern, da ihm die Gemeinde einen Zen­schon in steter Aufwärtsentwicklung begriffen ist, mund ausgestellt hatte, daß er der Knabe nämlich auch im letzten Halbjahre Fortschritte gemacht hat.- sich nicht des besten Ruses" erfreue. Die Wechselrede, die den Berichten und einem Vor­trage des Genossen Hofbauer über die politische Lage folgten, offenbarten schöne Arbeits- und Rampf­bereitschaft der Vertrauensleute. Wieder hat die Be­sirfsorganisation Braunau ihrem Rufe Chre ge­macht, eine der besten der Partei zu sein!

Der Staatsanwalt Dr. Kodi, chemals Direktor der Strafanstalt Bory, konnte daher nichts tun, als zu dem weinenden Jungen sagen: Also jest Tomm herunter in die Jugendfürsorge, damit wir die Berufung gegen dieses Urteil verfassen, ich will dir dabei behilflich sein!"

Sport* Spiel* Körperpflege

Der Ringkampf

Mittwoch, 15. August 1928.

balb quellendes, allumfassendes Leben sprießen möchte. Weit dem noch ganz unzulänglichen Namen Rhythmische Gymnastit" bezeichnet man diese Be. ftrebungen, die noch kaum zwei Jahrzehnte zurüd­reichen.

Diese Methode, die viel Pädagogen und Künst ler aufs stärkste beschäftigt, hat bereits viele An­hänger wie Bode, Duncan, Laban, Loheland, Men denfiied, Blensdorf u. a. m. gefunden, die Schulen mit jeweiligen individuellen Variationen gebildet haben und aus denen nun mit der Zeit eine sich immer mehr vergrößernde Anzahl von Schülern hervorgehen wird. Das, was zunächst noch als Runst" gewertet wird, und sich Bühne und Kon zertsaal erobert hat, soll und muß in Zukunft Ge meingut aller werden und das wird es zwei. fellos, da bereits in den Volks-, Mittel- und Hoch. schulen mit dieser Methode begonnen wird. Der Turnunterricht wird reformiert, d. h. aus dem geist. losen Drill der Froiübungen alten Stils" befreit, jenem Ueberbleibsel des Wilitarismus und Ueber. intellektualismus. Der Gesangsunterricht legt ein besonderes Augenmerk auf die Gehörbildung, so daß sich dem Kinde die Pforten der Musik von vornher. ein viel besser erschließen als früher. Sogar schon bei den Allerkleinsten im Kindergarten beginnt man erfolgreich mit der planmäßigen Durchbildung des Körpers und seinen Organen. Das Kind lauscht gerne der Musik und gibt sich ihm hin, eröffnet doch gerade die Muſit ſeiner Phantasie weitesten Spielraum. Es lernt so feinen Körper sehen. beob achten, erleben, ihn als natürliches Ausdrucksmit tel und Werkzeug seines Daseins begreifen.

Damit wäre die Zukunft einer Verinnerlichung des Sports aus dent Geist der Musik heraus, ge sichert. Und wie sehr ist zu wünschen, daß gerade den proletarischen Massen, die heute ja schon durch Massenchöre, Sprechchöre und durch Reigenturnen, reife fünstlerische Leistungen von höchster Wirkungs traft vollbringen und jene verächtliche Sportfegerei zu überwinden trachten, noch viel mehr und noch viel intensiver eine wahrhafte Befreiung vom Joch des Alltags durch die Verbindung von Musik Kör. per Seele erfahren und sich ihnen der tiefste Sinn des Lebens, die Sehnsucht nach Vervollkommnung, offenbare.

Görlig Kraftsportverein" I. gegen Rumburg I.

für Rumburg . Troß flottem Spiel der Gäste fonnten Görliß I. Jugend gegen Rumburg Jugend. 0: 5 jie feinen Treffer erzielen. Der Sturmt spielte sehr erfahren und die Hintermannschaft allein fonnte die heimischen Mannschaft verdarben durch eigenmäch Niederlage nicht verhindern. Einzelne Spieler der tiges Handeln und durch viele Abseitsstellungen manche Chance. Spg. Kudlitsch als Schiedsrichter gut, Gablon; lomb. mit Reichenberg gegen Rum­burg la 3: 0( 2: 0), Eden 5: 3. Dieses Spiel sollte als Endrundenspiel für die Kreismeisterschaft aus

Prager Produktenbörse( Offizieller Be richt vom 14. Auguft.) Obwohl die Lage an den Produktenmärkten der Nachbarstaaten( Wien , Budapest und Berlin ) etwas freundlicher beurteilt wurde und sich auch in Amerika Terminware etwas fester stellte, blieb die heutige Produktenbörse flau veranlagt. Am Getreidemarkte mangelte es an rege­rem Interesse, weil die Mühlen mit Mahlprodukten genügend versorgt sind und daher keine Anschaffun gen vornehmen. Das überwiegende Angebot, das der Herrschenden Nachfrage gegenüberstand, hatte einen wesentlichen Einfluß auf die nach unten ge­richtete Preisentwicklung. Die allgemeine Stimmung des Getreidemarktes verfolgte während des gesamten Verkehres eine nach unten gerichtete Tendenz. Wei­zeit ging um 3-12 K im Kurse zurüd. Roggen notierte um 3 K niedriger, Gerste gab um 5 K nach. Eine Ausnahme bildete Hafer, der im Kurse im­verändert blieb, obwohl auch hier eine flauere Stim mung zum Vorschein trat. Auch am Mehlmarkte gestaltete sich die Entwicklung flauer. Am Markte wie dies bei einer anderen Sportart kaum nachge- 1: 4 für Rumburg . Rumburg mit 4 Ersatzleuten der heimischen Proveniens machte sich die Stonkurrenz als ältester und vielseitiger Sport. wiesen werden kann. Andererseits gibt der Ring- fonnte nach schönem fairen Spiel beiderseits den Sieg namentlich ungarischen Mehles fühlbar und es zeigt Kampf wieder Momente wertvoller Entspannung erringen. Die Gäste, ebenfalls mit Ersatz, machten Die geschichtlichen Aufzeichnungen des Sports und Stonzentrationsfähigkeit der Nerven, so daß er den Arbeitersport Ehre. Die Hintermannschaft war sich die Notwendigkeit, die hiesigen Preise denen der zeigen uns den Ringkampf als ältesten Sport, der der Forderung nach allseitiger Durchbildung nach ihr bester Teil. Sp. G. Prokop Böhm. Leipa leitete fremden Notizen anzupassen. Einzelne Mehlsorten vis in die Uranfänge menschlichen Daseins zurüd- tommt. Er ist somit ein idealer Ergänzungssport, einwandfrei. schwächten sich um 5-10 K ab. Fest blieben im reicht. Trotz aller Vorurteile gegen den Ringsport der in hohem Maße geistige Mitarbeit fordert und Breise nur Futtermehle. In Mais war die Kurs find sich weite Kreise der Wissenschaft heute darüber ein reizvolles Wechselspiel geistig- körperlicher Kraft entwicklung zunächst unregelmäßig, später verfolgten flar, daß kein einziger Zweig der Leibesübungen vermittelt. Somit fallen die ungerechten Vorurteile auch diese Notierungen eine rüdiäufige Bewegung. cine so ausgiebige natürliche Konzentrationsfähigkeit gegen den Ringsport. Den Eltern empfehlen wir, Die Rückgänge in Mais erreichten ein Ausmaß von auf den menschlichen Gesamtorganismus auszuüben ihre Kinder in die Arbeiterturnvereine zu schicken. 4-5 K. Für sämtliche Futtermittel blieb die feste vermag, wie er. Wenn dieser wunderbare Sport Sport gibt Kraft und Gesundheit an Körper und Tendenz aufrecht, obwohl die amtlichen Notterungen unter den Leibesübungen heute immer noch nicht Geist. feine Aenderung erfuhren. Hinsichtlich der anderen den gebührenden Plas einnimmt, so haben die un Marftzweige wäre zu erwähnen, daß von Hülsen- rühmlich bekannten Berufsringfämpfe der letzten früchten Linsen um 50 K anzogen. Von Kleejamen Jahrzehnte erheblich dazu beigetragen. gab Rotflee( plomb.) um 50 K nach, während Weiß­Fice um 50 K teuerer bezahlt wurde. Amerikanisches Fett stellte sich um 40 K höher. Die Börse war ger bearbeiteten schon Wochen vor den Veranstaltun sehr gut besucht, doch nahm das Geschäft keinen gen die bürgerliche Tages- und Sportpresse, und dem men, Rudern, Radfahren, Tennis und noch ver- getragen werden. Da aber Gablon; nicht komplett wesentlicheren Umfang an. Es notierten Publikum wurden die größten Schauermären aufschiedenes mehr, besitzt heute eine begeisterte Anhän- antreten konnte, die Rumburger Mannschaft aber in Ke: Böhm. Weizen, 78-80 Stilo, 1928, Prag getischt. Die Plakatreklame zeigte in marktschreieri- gerschaft, eine fanatische Anbeterschaft, wie nur je auf dem Kreisbeschluß auf der Austragung bestand, 205-210, 75-77 Stilo, Brag 197-202, böhm. Rog ſcher Weise die schrecklichsten Muskelproßen, unter eine religiöse Sekte oder eine geistige Gemeinschaft. wurde Rumburg die Kreismeisterschaft zugesprochen. gen, Prag 197-202, Prima Gerste, Prag 195-200, deren Umflammerung alle Knochen im Leibe knacken In den Zeitungen nehmen die Sportberichte, die Es wurde dann ein Freundschaftsspiel ausgetragen. böhm. Sajer, Prag 1927 188-192, 1928 180-181, müßten, und in Scharen ging man zu den Berufs- Sensationsmeldungen über schier unglaubliche Re- Zusammenfassend muß gesagt werden, daß es Gerste 1928 190-193, Mais, La Plata, Tetschen ringkämpfern. Unförmliche Fleiſchkoloſſe wälzten sich fordleistungen überhand und werden mit ungehen ein schönes Spiel war und die Mannschaften in ihrer 184-185, Weizenmehl 055 330-335, Weizenmehl 0 auf der Ringmatte herum, von einem feinen und rem Interesse verschlungen. Die Kinos zeigen in Zusammenstellung gleichwertig zu werden sind. Der 310-315, Weizenbrotmeh! Nr. 4 250-255, Roggen schönen technischen Kampf gar feine Spur. Man aller Deutlichkeit, wie tief die Sportbegeisterung Schiedsrichter Sp. G. Föhring hatte einen schwachen mehl 0/1 320-325, ungar. Grobmchl, Szob 340-355, beschimpfte sich, forderte Zwischenrufer auf, es doch in den Massen eingefleischt ist. Auf dem Bücher- Tag und überfah beiderseits grobe Fehler. Wenn amerit. Batentmehl, Tetschen 345-350, Weizengrich einmal selbst zu versuchen, ja man schlug sich sogar markt verkünden zahlreiche Neuerscheinungen mit aber durch einige Fehlentscheidungen des Schieds­350-355, Reis, Burma II., Tetschen 275-280, ins Gesicht. Geschmadlosigkeit und Rüpelhaftigkeit eindringlicher Geste die Notwendigkeit des portes richters einige Fußball Freunde" glauben, ihr Fuß­Moulmain, Tetschen 340-360, Bruchreis, Tetschen lösten sich gegenseitig ab, so daß letzten Endes sogar und versichern, daß der Sport die Menschen schlan- ballverständnis durch saftige und nicht schmeichelhafie 220-250, Sirje 330-345, Graupen 820-350, Bierunterfäße auf die Bühne flogen. Daß unter fer, elaſtiſcher, arbeitsfreudiger gestalten würde, ja Ausdrücke zu bekunden, so sei gleich gesagt, daß wir sogar ihr Leben verlängern könne. als Arbeiter Sportler solche Manieren nicht dulden Erbsen, grüne 425-520, gelbe 300-350, Viftoria solchen Umständen das Publikum vor den Ring­Der Beweis ist erbracht, daß die Trainic- werden. Es muß auch diesen Freunden" sicherlich 450-520, Linjen 700-750, Weißbohnen 260-300, fämpfen einen unbeschreiblichen Abscheu gewinnen Beluschte 250-260, Sontmerwide 195--200, Natur mußte, ist sonnenklar. Die breite Oeffentlichkeit war ung des Körpers, gleichgültig auf welche bekannt sein, daß bei jedem Spiel der Unparteiische, rotffee 1927 1100-1400, Rotflce, plombiert 1450 auf Grund dieser Vorgänge sehr leicht geneigt, wieife sie sich vollzicht, absolut notwendig und von Beherrscher des Sportplates ist, felbft auch dann, unschätzbarem Einfluß auf die Gesundheit ist. Es wenn er nicht einwandfreie Entscheidungen fällt. bis 1650, Weißflee 900-1400, Roffice 1928 525 bis schen Berufsringern und Amateurringern überhaupt 560, Raps 290-300, Senf 350-380, böhm. Mohn, feinen Unterschied zu machen. Dieses Mißtrauen mußte sich mit der Abkehr des modernen Industrie­Herausgeber: Dr. Ludwig Czech. blan 580-610, Leinsamen 260-310, Kümmel, böh. gegen alles, was sich Athlet nennt, hat sich bis in menschen und Großstädters von der Bebauung der mischer 650-675, holländischer 680-700, Weizenffcie die letzten Jahre fortgepflanzt. Der Berufsring- Scholle, mit der Wandlung seiner Tätigkeit vont verantwortlicher Rebakteur: Dr. Emil Straub. Brag. 138-140, Roggentleie 138-140, Rapsfudhen 180 bis fampf ist fein Sport, sondern ein Geschäft. Nicht bäuerlicher zu mechanischer Lebensweise, ein Aus- Druck: Deutsche Zeitungs- Aktien- Befellidiaft" in" Brag: 185, Leinkuchen 195-200, Sen böhm., sauer, unge Volksgesundheit, sondern Profitsucht ist das gehei- gleich finden, der diesen gewaltigen Unschwung Für den Druck verantwortlich: Dito Solih. Prog. preßt, 1928, Prag 100-105, füß, ungepreßt, Prag ligte Lebenselement kapitalistisch verseuchter Arran lebensmöglich und gesundheitsfördernd gestaltet. 115-120, sauer, gepreßt, Prag 105-110, jüß, ge- genre. preßt, Prag 120-125, Roggenstroh in Bündeln, gepreßt, Prag 63-64, Futterstroh, gepreßt, Prag 51-53, ungepreßt, 46-18, amerit. Fett, Tetscher

1830-1850.

Kunst und Wissen.

Theaterunternehmungen und Ringkampfmana­

Die bürgerliche Sportbewegung huldigt dersel­ben Tendenz, das kann an Hand ihrer Beranstel­tungen leicht nachgewiesen werden. Kein Wunder,

ihre Führer sind aus demselben Holze geschnitzt. Re­fordfimmel und schrankenloser Personenkult äußert sich im bürgerlichen Sport. Nach außen hin ver­brämt man diesen Unfug mit dem Mantel der Ju­gendpflege und Erziehung. Geschulte Sportler aus der Arbeitersportbewegung werden förmlich ange fauft. Mon außt ihre wirtschaftliche Notlage aus, verspricht ihnen eine erträgliche Existenz.

Berinnerlichung des Sports.

Von Hilde Dreyer. Der Sport, sei es Boxen, Fußball, Schwim­

Eine eingehende Prüfung der heutigen Sports­mtanie jedoch, die Tolossale eberschätzung jeglicher Rekordleistung, die immer auf Stosten der Gesund­heit geht, ergibt die Tatsache, daß dem Sportsleben des Tages das Entscheidende fehlt die Seele Eine Verbindung von Seele und Körper, jene höchſte Harmonic, die den Menschen erst zum Men­und Störper, jene schen adelt, das müßte die edelste und vornehmste Aufgabe des Sportes sein. Nicht ein blindes Ren­gieren von Muskeln, eine sinnlose Ueberspannung Klabund gestorben. der Energien, dem naturgemäß die Reaktion folgen Schon um seines Namens willen dürften ihn muß, sondern ein freies Spiel der Kräfte, ein plan­viele geliebt haben. Klabund das klang so voll mäßiges Training des ganzen Körpers und nicht|| und weich, so verträumt und stark zugleich. Stlabund Die Mitgliedschaft der Arbeiter- Sportvereine nur einiger Störperteile, das sollte das Ziel des - das war einer der schönklingenesten, dichterische verzichtet auf Gunst und schöne Augen. Wahre Er- Sportes sein, das den Idealmenschen der Antike, ſten Namen, die je ein Dichter trug. Daß der ausziehungsarbeit an Körper und Geiſt wird in den ebenmäßig an Störper und Geist, wiedergebä Schlesien stammende Schriftsteller Alfred Henschke Arbeitersportvereinen geleistet. Die sportliche Betäti- ren müßte. Dazu bedarf es aber noch einer ande­sich diesen Namen fand, macht beide, den Dichter und gung ist aufgebaut für das gesundheitliche Wohl der ren treibenden Straft, die dem Körper den I m- sein schönes Pseudonym, nicht weniger schön. Der Arbeiterklasse. Der Ringsport iſt Kultursport und puls und die Beschwingtheit der Seele einhaucht Name Klabund hatte aber Siang und Anschen vor hat in den Arbeitersportvereinen eine sehr gute und ihn zu deren Instrumenten erhebt. Diese Bau­allem deshalb bekommen, weil sein Träger etwas Pflegeſtätte gefunden. Die fachmännisch geleiteten berkraft, deren Wirkung wir noch viel zu wenig fonnte, weil hinter dem mystisch und fremd flingen- debungen und Beranstaltungen sprechen dafür. Der erkannt und ausgenützt haben, ist die Musik. Die den Namen eine wertvolle und sympathische Dichter- Ringkampf gehört im Einschluß aller schwerathleti- Weusit stellt den Sport in den Dienſt einer leiten­persönlichkeit stand. Alls Lyriker, der sich mit erftannichen Nebungen zu jener Form der Leibesübungen, den Idee. Sie gibt Ziel und Richtung der Bewe­

Die Zeitungsmarfenfranfatur wurde von der Post- u. Telegraphen direktion mit Erlaß Nr. 127.451/ VII/ 27 am 14. Mai 1927 Lewilligt.

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licher Feinfühligkeit hineinzuversenken vermochte auch welche durch die vielseitige Inanspruchnahme aller gungen an, macht den Körper zum Ausdruck der Gärtner& Co., Bodenbach a. E.

Seele, der sich auslöst in der Gebärde. Eine solche Verbindung von Körper und Seele, vereint durch die Musik, das wäre die wahre Renaissance des Sportes.

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in die Seelen anderer Völker und uns Nachdichtun Muskelpariien und Glieder dem ganzen Körper ein gen chinesischer und indischer Dichtungen von wunder- gesundheit- und Präftespendendes Sammelbecken er­barem Schmelz und süßester Sartheit gab, als schließt. Im Kampfe mit dem Gegner entstehen in Romandichter und als Dramatiker, dessen Kreide- einem Bruchteil von Sekunden immer wieder neue heis" in vielen Städten volle Säuser brachte, hat Situationen, sie blißschnell zu erfassen und auszu- Es sind bereits Anfäße zu einer solchen Renaisolatung von 500.000 Buchstaben, Rotationsmaschinen Klabund Gutes, ja sogar Vedeutendes geleistet. Auch werten, stellt an das Dent- und Kombinationsver- fance des Sportes vorhanden, und man möchte nur eins aufrechter Mensch war er, der nicht verhehlte, mögen Anforderungen von einem solchen Ausmaß, wünschen, daß aus diesen bescheidenen Anfängen

alt einer Tagesproduktion von 250.000 Zeltungen Fernsprecher Nr. 271. Postsparkassa Nr. 127.863.