Geite 2.

Inland.

Jetzt weiß er, was er zu tun hat... Auf dem 6. Weltkongreß in Moskau   ist natür lich auch Viktor Stern aufgetaucht. In einer seiner Reden, in denen er sich mit dem Roten Tag" beschäftigte, erwog er die Frage, ob das Fiasko der techoslowakischen Kommunisten da her rühre, daß sie zu viel unternommen haben", oder ob daher, daß sie zu wenig getan haben." Herr Stern, der sich bemüffigt fühlte, mit Herrn Reimann zu polemisieren, machte auch die in­teressante Miilung, daß troß aller Weinungs­verschiedenheiten innerhalb der KPC. die Kongreß delegierten die Ansicht einer Mehrheit ver­treten, während aber wiederum innerhalb der Delegierten eine Mehrheit mit der Meinung des gleichfalls delegierten Herrn Reimann nicht einverstanden sei.

Freitag, 17. August 1928.

Die Organisation der Internationale. Der polnisch- litauische Notenkries.

Kowno  , 16. August. Die Litauische Tele graphen- Agentur veröffentlicht heute die Ant­Die Sozialistische Arbeiter- Internationale"| zugänglich gemacht wird. Das ist in Zahlen ein wortnote der litauischen Regierung auf die pol ist, das hat der Brüsseler Kongreß neuerlich ge- Ueberbld über die Kräfte und die Stärke, die nische Anregung, die litauisch- polnische Plenar­zeigt, auf dem Wege zur zukunftbestimmenden unsere Organisation repräsentiert. fonferenz nicht in Königsberg  , sondern in Genf  Weltmacht. Die Leistungen des Kongresses, seine Wir haben aber nicht nur quantitativ an abzuhalten. In der Antwort wird betont, daß große Bedeutung für die innere Entwicklung der Umfang gewonnen, sondern in den fünf Jahren der polnische Vorschlag in Abwesenheit des Internationale, die in seinen Beschlüssen sich seit der Gründung unserer Internationale in Außenministers von Holotoko dem Direar offenbarende innigere Annäherung der theoreti- Samburg an Aktivität und innerer der Oftabteilung im polnischen Außenministe­schen Auffassungen und der politischen Praxis Geschlossenheit wesentlich gewon- rium ausgegangen sei; ein solcher Vorschlag der sozialistischen   Parteien, verdienen besondere ne n. Ich habe heute den Auftrag, Ihnen Anträge könne aber nur vom Außenminister direkt aus­Würdigung. Heute sei darauf verwiesen, daß die der Kommission über Organisationsfragen vorgehen oder müsse wenigstens in seinem Namen Internationale als Organisation schon zulegen, in denen auch die Steigerung der Akti- unterbreitet werden. Shne seine Bestätigung eine Weltmacht geworden ist. Eine Millionen vität und der inneren. Geschlossenheit in der Or- könnte er daher nicht in Erwägung gezogen Gehirne, Millionen Herzen, den Willen von ganisation gefördert wird. Wir haben seit langem werden. Ein solcher Vorschlag würde auch die Millionen verbindende Organisation. Heute noch das Gefühl, daß wir eine zwischeninstitu- litauische Delegation sehr unangenehm eine Organisation, die Millionen in den Kampf tion zwischen unserem großen Kongreß, der nur berühren, denn mit dem gleichen Tage be um die Neugestaltung der Gesellschaft führt, mit so großen materiellen Mitteln und so gro- gännen die Arbeiten des Völkerbundes, die die morgen die Organisation der am Neubau der zen Opfern an Zeit möglich ist, und unserer ganze Aufmerksamkeit der Teilnehmer in An­Wir wollen hoffen, daß die Delegation mit Welt arbeitenden Massen! Exekutive schaffen müssen: spruch nehmen würden. Der Konferenz würde einer klaren Meinung und Mehrheit über die Friedrich Adler  , der Sekretär der Inter­die internationale Konferenz. es unter solchen Umständen unmöglich sein, sich Frage, ob zu viel oder zu wenig Revolution an nationale, sprach, als er den Bericht der Kom­Sem Unglück der KPC schuld ist, aus Moskau   mission für Organisationsfragen vorlegte, mit dadurch unterscheiden, daß sie im Umfang flei Sie soll sich vom internationalen Kongreß legenheiten zu widmen. uneingeschränkt den litauisch- polnischen Ange­zurückkehrt. Inzwischen begnügen wir uns, ge- jener schlichten Bescheidenheit, die ein Teil seines ner ist, und nur etwa hundertzwanzig bis hun- Arbeiterhilfe, der Roten Hilfe, der Liga gegen freulich nach dem Bericht im Reichenberger Vor- Wesens sind. Er sprach nur von der Interna­wärts", folgende Sternfätze auf dem Speech des tionale, von ihrer erstarkenden Organisation, dertvierzig Delegierte zählen wird; sie soll sich koloniale Unterdrückung usw. gemacht worden von der Exekutive dadurch unterscheiden, daß sie sind. Wir haben gegenüber diesen Versuchen, Herrn Stern herauszugreifen: nicht von seiner Arbeit, von seinen Mühen, von öffentliche Verhandlungen führen wird und da uns in den Rüden zu fallen, die innere diesmal darf es nicht so bleiben, wie seiner Leistung. Es iſt das gute sozialdemokratie durch die propagandistische Wirkung in der Geschlossenheit unserer Internationale zu feſti­... nuen, sche Tradition. Und doch vor der Arbeiterwelt es so oft war: wir haben kritisiert, wir haben darf wohl auch einmal gesagt werden, daß die Deffentlichkeit erhöht. Die internationale Kongen. Wir schlagen deshalb vor, einen Paragra jogar Selbstkritik" geübt, wie das jept Arbeiter, daß der Sozialismus und die Inter- ferenz wird ſelbſtverſtändlich nicht in der Lage phen in die Statuten einzufügen, der die ange­Mode ist, aber der größte Teil dieser Kritik ist nationale diesem Genossen viel zu danken haben. sein, die Statuten der Internationale zu ändern, schlossenen Parteien bewegen soll, auf ihre Weit­auf dem Papier geblieben, alles blieb beim Wenn auch die Internationale, weil der Inter  - der Kongreß faßt. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, fie ihre Tätigkeit, vor allem im Rahmen der So. auch nicht die grundlegenden Resolutionen, die glieder einen derartigen Einfluß auszuüben, daß alten. Und diese Genoffen wollen, daß das nationalismus des Maſſenkampfes offer im Rahmen dieser Refolutionen, im Rahmen zialistischen Arbeiter- Internationale entfalten, sich den Ar­beitern als Nottvendigkeit ihres Lebens diesmal nicht so sein soll, daß diefe Kritik in bart, auch ohne Fris Adler geworden wäre und dieser Statuten, die Politik und Taktik für den und daß sie sich auch der Einzelmitglied. lebadige Arbeit zur Erneuerung der Partei sich entwickeln würde, daß ihre Organisation gegebenen Augenblick festzustellen. Wir haben in schaft an internationalen politi f: und der Führung) umgesetzt so rasch erstarkte, daß die Verschmelzung der daß die Konferenz auf Verlangen einer gewissen deren Tendenzen mit denen der Sozialistischen der Kommission auch die Möglichkeit geschaffen, schen Vereinigungen enthalten, beiden internationalen Gruppen, aus deren Ver­einigung sie entstand, zu einem einzigen festen Anzahl von Parteien einberufen werden kann. Arbeiter- Internationale programmatisch oder Störper in so kurzer Zeit Wirklichkeit wurde, Damit ist die Befürchtung, die manche Parteien taktisch in Widerspruch stehen. Das ist ein fleiner das ist vor allem der zähen, unermüdlichen, von hatten, daß wir nicht oft genug im großen Kreiſe Schritt nach vorwärts zur internationalen Ge­Adlers zu danken. reinstem Idealismus getragenen Arbeit Friedrich usammenkommen, weggefallen, und die Frage, ſchloſſenheit. In der Kommission wurde von in welchen Zeitabständen unser Kongreß stattfin- verschiedenen Rednern eine strengere Fassung ge­den soll, ist dadurch eine Frage zweiter Ordnung wünscht. Jedenfalls ist es vor allem eine geworden.

werden soll."

Erneuerung der Führung! Nun wissen also Stern und Genossen, was sie für die Erhaltung schwinden. Wenn si aber bleiben, gibt es für sie des Kommunismus zunächst zu tun haben: zu ver­nur einen Milderungsgrund: sie dürften wissen, daß, wie die kommunistische Erfahrung geradezu üppig lehrte, absolut nichts Besseres nachkommt!

Sozialdemokratischer Erfolg bei den flowatischen Revierratswahlen.

Am 14. August wurden durch die Vertreter der örtlichen Grubenrevierräte die Wahlen in den flowakischen Revierrat mit dem Siz in Preß burg durchgeführt. Von den abgegebenen Stim­men( 131) waren 5 ungültig und 126 wurden als gültig anerkannt. Davon erhielt die Kandidaten­liste Nr. 1( sozialdemokratischer Berg arbeiterverband) 89 Stimmen und sechs Mandate, die Kandidatenliste Nr. 2( tom munistisch) 37 Stimmen und zwei Maw date.( PTTA.)

zunächst auf die Zahlen, welche Umfang und In seinem Berichte verwies Friedrich Adler  zunächst auf die Zahlen, welche Umfang und Stärke der sozialistischen   Organisationen dartun: Die Zahl der Mitglieder, die wir zählen können,

ift 6,600.000.

Dazu kommen noch die Mitglieder in jenen Ländern, wo die Diktatur herrscht, die nicht gezählt werden können. Wir müssen annehmen, daß noch viele Hunderttausende in Italien  , Ruß land und anderen Ländern zur Gesamtsumme bazukommen. Von diesen Mitgliedern sind nahe­zu eine Million Frauen( Beifall). Zu den sieben Millionen Mitgliedern zählt noch eine Wählerschaft von 25 Millionen, mehr als 25 Millionen Stimmen, die für die angeschlossenen Parteien abgegeben worden sind. Diese Wähler­schaft ist repräsentiert in den verschiedenen Par­lamenten der Welt durch

Aktivität, eine Forderung des Einflusses, den Das, Genossen, ist eine Forderung unserer die Internationale auszuüben in der Lage ist. wir sind aber auch andererseits zu der Erkennt nis gekommen, daß unsere Statuten nicht voll­fommen ausreichend sind, um

die innere Geschlossenheit unserer Inter­nationale

Pflicht internationaler Solidaris Geschlossenheit in dem Lande selbst herge tät, in jedem Lande dahin zu wirken, daß die stellt wird. Es ließe sich an sehr vielen Beispie len zeigen, welche Schäden wir dadurch erlei den, daß einzelne Genossen zwar für die Einheit der Arbeiterklasse in der ganzen Welt sind, aber in eigenen Lande diese Einheit keineswegs be­tätigen durch die Festigung der Geschlossenheit zu steigern. Wir haben in unseren Statuten eine der Partei.( Beifall.) Und da möchte ich, um es Bestimmung, die heißt: Die in der Sozialisti mit einem Satze zu sagen, ein altes englisches schen Arbeiter- Internationale vereinigten Par- Sprichwort für uns umwandeln: Unity begins teien verpflichten sich, feiner außerhalb dieser at home, die Einheit beginnt zu Hause. Diejeni bestehenden politischen internationalen Verein gen, die von der großen Arbeitereinheit für die gung anzugehören. Das ist eine selbstverständliche Welt reden, die sollten vor allem die Bestimmung, und wir fönnen fonstatieren, daß Einheit in ihrem eigenen Laube, in dieser Richtung seit dem Hamburger Kongreß niemals Schwierigkeiten entstanden sind. Die in ihrer eigenen Partei, in ihrem eigenen Lager Es trifelt an allen Eden. Wie dem ,, Lidovy Parteien haben die Solidarität gewahrt. Da- halten. Denit" berichtet wurde, soll der kommunistische gegen ist die Lage bezüglich einzelner Mit Abgeordnete Culen, der in Sillein   gewählt ist, Die mahnenden Worte Friedrich Adlers, glieder der Parteien feineswegs erfreulich. Da diese Parlamente insgesamt eine Mit Wir sehen immer wieder, daß einzelne Mitglieder scheinbar neutralen Organisationen, die den sich entschlossen haben, sein Mandat niederzulegen. nicht durch Mitgliedschaft und Mitarbeit in Die Gründe liegen angeblich in der inneren Strife gliedschaft von 6176 Abgeordneten haben, sind der angeschlossenen Parteien sich nicht nur an Stommunisten als Sturmböcke gegen die Sozial­der kommunistischen Partei. Eulen, der schon also nahezu zwanzig Prozent, nahezu ein anderen internationalen Organisationen beteili- demokratie dienen, der Internationale in den Sommuniſten als Sturmböcke gegen die Sozial­jeit März beurlaubt ist, wollte schon vor längerer Fünftel, allor Parlamente im gen, sondern zum Teile im Vordergrund von Rücken zu fallen, werden gewiß die Beachtung Zeit sein Mandat niederlegen, doch wurde er von Durchschnitt von Sozialisten be- Organisationen stehen, die sich offen oder ver­sept. immer solchen Organisationen angehören. Bei fen Sozia- Arbeiter- seiner Partei daran gehindert. Angeblich wol- se pt. Aber vielleicht noch bedeutender als diese steckt die Aufgabe jetzen, gegen die Sozialistische jener- wenigen Genossen finden, die noch noch einige fommunistische Abgeordnete Tatsache iſt, daß das Wort, das den Sozia- Arbeiter Internationale anzufämpfen. Ich immer solchen Organisationen angehören. Bei ſeinem Beispiele folgen. Nach Mutmaßungen an- lismus und die Ziele unserer Bewegung ver- brauche in diesem Kreise nicht die Geschichte aller uns ist vor allem die Internatio ale Arbeiter derer tschechischer Blätter, foll Culen von seiner fündet, gegenwärtig durch Partei aufgefordert worden sein, sein Mandat niederzulegen. Sei es wie es will, es stimmt etwas nicht!

( Nachdruck verboten.)

Tal Eden.

9

Erzählung von Anna Mosegaard. Singebend lag Ruth in des Malers Armen. Nicht wahr, Hans, und wenn wir uns so lieben, kann es doch keine Sünde sein, daß ich hier bei dir bin!"

1181 Abgeordnete.

354 sozialistische Tagesblätter

jener

bolschewikischen Einheitsfrontmanöver jeden Tag der Arbeiterschaft der ganzen Welt zu erzählen, die in Gestalt der Internationalen sorgten Frau Wachtelmann wollten der Bedrückten| ,, Ach, laß mur, es war nur eine kleine die Gesundheit nicht wiederbringen. Und von Schwäche." Strampshaft umflammerte sie die einem Arzt wollte Ruth durchaus nichts wissen. Stuhllehne; wie im Fieberfrost schlugen ihr die Wenn sie sich nur mit Hans Hagen einmal ordent- Zähne aufeinander, aber das sah der Maler nicht; lich aussprechen könnte! Aber der fam ja jaft nie vergnügt lachte er vor sich hin: Ja, also mehr heim. Und wenn er mal zu Hause war, verlobt, und in Kürze wird geheiratet. Deshalb dann schlief er, oder er hatte keine Minute Beit, wollte ich dich bitten, dir wo anders ein Zimmer wie er sich auszudrücken pflegte. Aber einmal zu mieten. Denn erst mal brauchen wir jeden mußte es sein, das hatte Ruth sich vorgenommen. Raum, und dann,- du verstehst mich wohl Im November war's. Draußen heulte der Sturm, Ruth wenn Eva hier herrscht" er pfiff er peitschte den Regen gegen die Fensterscheiben, lachend durch die Zähne.

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hilfe" zu nennen. Es ist sehr erfreulich, daß die Internationale mit solcher Schärfe und Klar­heit auch diese unparteiische" Organisation als eine feindliche, gegnerische, bezeichnet hat.

suchen. Jetzt will ich aber schlafen, Ruth, morgen können wir dann weiter sehen. Gute Nacht, Lieb­ling!" Er suchte sie zu füssen, Ruth aber entzog sich ihm. Dann aber warf sie sich mit wildem, ungestümen Schmerz an seine Brust: ,, Gute Nacht, Hans! Gute Nacht!"

III.

schon hatte diesmal der Winter seine Herrschaft Im Harz   lag der erste Schnee. Sehr früh angetreten. Zwei Tage und zwei Nächte fiel un Unsinn, Schab, laß uns nicht sentimental daß es nur so klatschte. Imi Atelier war's traulich, Bast du sie sehr lieb?" brachte Ruth mühsam einer weißen, weichen Decke zu, setzte den Garten­unterbrochen Schnee. Er deckte die Felder mit An jenem Morgen also tam mir die war's warm. In dem großen Kamin praffelte ein hervor. Lieb hab ich eigentlich alle Frauen, dich pfählen weiße Näppchen auf und ließ sich die Idee, die Inspiration zu meiner neuen lustiges Feuer, das der Wind zu immer größerer natürlich am liebsten. Eva v. Burggner ist schön, Nadelbäume biegen draußen unter seiner Laſt. Schöpfung. Sft schon hat man sie gemalt, die Glut aufachte. Ruth fror trotzdem. In einem Ruth. Rassenweib. Bornehme Familie. Man kann Wochen vergingen, che sich einmal ein Mensch Maria Magdalena  , die Büßevin. Seelenlos wie weichen roten Mantel gehüllt, saß sie vor dem glänzen mit ihr. Und einmal muß es ja doch dorthin verirrte. Die Wirtin war merklich ge­alle meine Bilder waren, ebe du zu mir famſt. Kamin, starrte in die Glut und wartete auf Sans sein. Du kannst ja in meiner nächsten Nähe blei altert in der kurzen Zeit. Sie litt an der Gicht. Die Modelle, die dem Künstler saßen, sie konnten Sagen. Mitternacht   war längst vorüber, vielleicht, ben, dann hast du es nicht so weit zu den Die hatte ihr die Glieder steif gemacht und die auch nicht fühlen wie eine Maria Magdalena  . daß er bald fam. Noch zwei lange Stunden ver- Sizungen. Aber ich schwatze und vergesse ganz, daß fleißigen Finger gekrümmt, daß sie nicht mehr so Aber du, Liebling, wie ich dich an jenem Morgen gingen, da hörte sie ihn pfeifend die Treppe du mir auch etwas zu sagen hättest." jah, da wußt ich's diese Magdalena" ist echt. emporsteigen. Ruth ging, ihm die Tür zu öffnen. O, ich wollte dir nur sagen, daß ich mich Sie wird und muß dir den Ruhmeskranz auf die" Guten Morgen, vans, ich habe gewartet auf Matter fühle." Ruth hatte sich bemüht, einen dich, willst du nicht hier eintreten, es ist noch eben so gleichgültigen Ton anzuschlagen, aber gut varm." schwer, uusäglich schiver, war es ihr gefallen. Sprachlos starrte sie der Maler an.

Stirne drücken."

"

Und ich darf ein kleines Blättlein ein­flechten?"

Du dorfst es mit Recht, Ruth!" ,, Dann will ich nicht mehr traurig sein, weiß, ich doch, daß ich der Kunst das Opfer brachte."

,, Mein Gott, Ruth,- du noch auf?" Wie ein Gespenst starrie er sie an.

Ich muß mit dir sprechen." Morgen, Liebling. Nur jetzt nicht; ich bin müde, geh', laß mich", wehrte er gähnend. Zwei Jahre später war Hans Hagen der ,, Nein, Hans, es muß heute sein." gefeierte Held des Tages. Seine Büßerin" wurde Na, denn meinetwegen, aber mach es preisgekrönt und erregte großes Aufsehen. Er war kurz, ich habe dir schließlich auch etwas der gemachte Mann, der vergötterte Liebling der zuteilen." Frauenwelt. Rauschende Feste nahmen wieder Du?" feine tostbare Zeit in Anspruch. Für Ruth war

es wieder ganz wie damals, nach der Vollendung

-

" Ja."

Dann sprich du zuerst."

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recht zufassen konnte. Die Riefe war fast gänzlich verblödet. Wie eine Maschine mechanisch in Gang gesetzt wird, verrichtete sie ihre Arbeit; war die erledigt und der Hunger gestillt, dann saß sie am Fenster, stierte unverwandt auf die verschneiten Felder, bis ihr die Augen zufielen. Die Wirtin hatte ihren Platz auf der Ofenbank. Dort saß sic Draußen heulte und pfiff der Novemberivino ſtundenlang und las in der Bibel, bis ihr ver seine wilde Melodie. Wie spöttisches Lachen der Nase rutschte, dann herrschte Kirchhofsruhe. Kopf immer tiefer sank und die Hornbrille von flang es.

Gine Träne rollte über Ruths rollte über Ruths bleiche

Wangen.

Ja, Ruth," nahm der Maler wieder das Man hörte nur das Atmen der Schlafenden und mit- Wort, dann ist es doch wahrlich die höchste Zeit, das Schnurren des schwarzen Katers, der neben daß du dich wo anders cinquartierst." Er lachte der Wirtin feinen Platz hatte. Heute aber fündete ein Grunzen vom Fenster laut und lustig auf... Aber erlaub mal, Steine, mein Atelier ist doch keine Wochenstube!" her, daß die Ricke nicht schlief. Sie hatte draußen, weit ab im Schnee, einen schwarzen Punkt ent Weiter hast du mir nichts zu sagen?" deckt, der fam näher und näher; als er soweit hauchte Ruth. war; daß die Rieke sich sagte, es ist ein Mann Gott  , was soll ich sagen. Natürlich ists men oder eine Frau, die nach Tal Eden will, ging sie Kind, für das ich sorgen werde. Frau Wachtel- zur

des Heimweh". Und doch, was war das ,,, das ist nicht viel von Bedeutung. Ich damals gegen jetzt! So einsam hatte sie sich noch wollte dir nur wissen lassen, daß ich mich hente nie gefühlt, selbst nicht daheim in Tal Eden. Mit verlobt habe, na, was ist denn, Ruth?!"

blaffem Angesicht, schmalen Wangen, veriveinten Ruth war leichenblaß am Kamin zusammen- mann fann dir in allem beistehen, bis du in Ord- zur Ofenbank und weckte die Mutter. Augen schlich sie umher. Alle Hausmittel der be- gesunken. Schnell kam er ihr zu Hilfe.

nung bist, sie soll dir eine geeignete Pflegerin

( Fortsetzung folgt.)