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7d
Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowatischen Republit.
Keine Konsequenzen.
Der Beschluß der leitenden Körperschaften der Sozialdemokratie.
Sonntag, 19. August 1928.
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halbjährig
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48.
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192.
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Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich( rüb
Mr. 197.
, das schönste aller böhmischen Bä Berlin, 18. August.( Eigenbericht.) Die der, reich an föstlichen Gaben einer verschweit leitenden Körperschaften der sozialdemokratischen derischen Natur, weltberühmter Nobelkurort, allPartei waren heute im Reichstag beisammen, jährlich besucht von Erholungs und noch mehr um zu der Frage des Baues des Panzerschif- Zerstreuungsbedürftigen aus allen Ländern der fes A Stellung zu nehmen. Die Verhandlungen zogen sich bis zum Abend hin und endeten mit folgendem Beschluß:
Erde, wird im nächsten Sommer das Reiseziel vieler, vieler tausend Arbeiter sein!
Die deutsche sozialdemokratische Arbeiterpar tei in der tschechoslowakischen Republik ruft die deutschen Arbeiter und Arbeiterinnen für den 16., 17. und 18. August 1929
große sportliche Wettkämpfe, turnerische Massenaufführungen, Massengesang der Arbeiterfänger, Sprechchöre der sozialistischen Jugend, Spiele der Roten Fallen.
So wird der Reichsarbeitertag die Mannig faltigkeit der fudetendeutschen Arbeiterbewegung spiegeln, Zeugnis sein der hohen kulturellen und fünstlerischen Reife des deutschen Proletariats in der Tschechoslowakei und er wird zugleich ein herrliches Fest internationaler Verbrüderung sein, da die Teilnahme tschechischer Genos fen außer Zweifel ist und schon jetzt viele ausländische Organisationen ihren Besuch zugesagt haben.
In der Geschichte der Arbeiterbewegung wird die Brüsseler Konferenz fortleben als eines der großen historischen Ereignisse, die den Gang der Bewegung bestimmen. Denn diese Konferenz hat mehr, weit mehr getan, als die großen Richtlinien für die Politik der soziali stischen Parteien in der nächsten Zeit vorge zeichnet, sie hat den Arbeitern der ganzen Welt gesagt, sie hat es den sozialistischen Parteien und dem noch unorganisierten Proletariat, den weißen und den farbigen Arbeitern gejagt, daß „ Die sozialdemokratische Reichstagenur der Weltkampf der Arbeiterklasse gegen die fraktion und der sozialdemokratische Par fapitalistische Weltmacht die Stunde der Beteiausschuß treten dem am 15. August ge= fasten Beschlust des Parteivorstandes und freiung, der Enteignung der Ausbeuter bringen des Vorstandes der Reichstagsfraktion zum ersten fann. Die Brüsseler Sconferenz bebentei den über die Haltung der der Reichsregierung ersten entscheidenden Schritt auf dem Wege zu angehörigen Parteigenossen zu der Jnan einer nicht nur die europäischen, sondern die Arbeiter aller Kontinente, nicht nur die wetgriffnahme des egentlichen Baues des Panzerfreuzers A bei. Sie bedauern, Die Partei ruft zur Feier des zehnten ßen, sondern die Proletarier aller Farben und daß die sozialdemokratischen Minister dem Jahres ihres Bestandes, zur Rückschau Gowiß gibt es feine Arbeiterin, feinen Ar- Raffen umspannenden Weltorganisation. Beschluß des Kabinetts unter Verzicht auf vorherige Befragung der Fraktion und auf zehn Jahre Kampf und Arbeit, zur Feier beiter, in deren Herzen nicht die Sehnsucht lebendes Batciausschusses zugestimmt haben. der Internationale, zur Massen- dig würde, an diefem einzigartigen, unvergleich Fraktion und Parteiausschuß halten die lundgebung für den Sozialismus, Arbeiter in allen deutschen Gebieten der Tschecho lichen Feste teilzunehmen. So rüstet denn, ihr engste Fühlungnahme zwischen ihnen und zur Bekundung proletarischen Kulden der Regierung angehörenden Genosflowakei, zum ersten Reichsarbeitertag, zur Fahrt sen in allen politischen Fragen für eine nach Karlsbad ! unabweisbare Notwendigfcit.
Reichsarbeitertag!
turwillens!
Ein Festtag ohne gleichen, ein Aufmarsch
gewaltiger, unübersehbarer Maſſen, Triumph der siegreich vorstürmenden Arbeiterbewegung, ein für alle Zeiten unvergeßliches Ereignis muß der Karlsbader Reichsarbeitertag werden!
Mittelpunkt des Arbeitertages wird sein ein
Fraktion und Parteiausschuß halten die Beteiligung an der Regierung mit Müd sicht auf das Gesamtinteresse der Arbeiter schaft für außerordentlich wichtig. Sie leiten daher aus der Entscheidung des Ka: binette, die die Ausführung cincs letzten Reichstage beschlossenen Gesetzes großer betraj, trotz ihrer grundsätzlich abweichen den Auffassung über den Ersatzbau des Vanzerfreuzers nicht die Notwendigkeit um dessen Gestaltung bedeutende sozialistische ab, unsere Genossen zum Rüdtritt aus Rünstler bemüht sein werden, und die ihm foidem Kabinett aufzufordern.
gende
Feftzug,
internationale Massenkundgebung,
bei der Vertreter der sozialdemokratischen Barbei der Vertreter der sozialdemokratischen Par teien in der Tschechoslowakei und Führer vieler ausländischer Bruderparteien sprechen werden.
Eine große
Ausstellung
Die Sißung war außerordentlich start bes jucht; etwa 170 Parteigenossen aus dem ganzen Reich haben daran teilgenommen. Der Reichsfanzler Hermann Müller eröffnete die Verhandlungen mit einer Rede, in der er darauf hinwies, daß nach den Beschlüssen des früheren Reichstages und nach der Entschließung des Reichsrates die Möglichkeit gefehlt habe, den wird zeigen, was die Partei und die anderen des Panzerfreuzers zu verhindern. An Zweige der Arbeiterbewegung und die profeta diese Ausführungen schloß sich eine ausgedehnte vischen Stulturorganisationen in einem fampf Debatte an, die in durchaus sachlichen Bahnen verlief. Von einer Anzahl Redner wurde die Enttäuschung weiter Parteifreise über die Hals tung der Minister in dieser Frage zum Ausdruck gebracht, aber troßdem sahen auch sie teine Beranlassung, aus diesem Grunde eine Regierungs
Bau
frise herbeizuführen.
und arbeitsreichen Jahrzehnt an schöpferischer Arbeit zu leisten vermochten, sie wird dartun, daß auch die deutsche Arbeiterbewegung in der Tschechoslowakei eine Kulturbewegung gewaltiger wassen der Schaffenden ist.
Auserlesenc
tünstlerische Beranstaltungen Demonstrationen gegen Kellogg sollen den proletarischen Massen, die zum ArbeiBei der Abfahrt aus New York. ter age nach Karlsbad kommen werden, den durch New ori, 16. Auguft. Kurz vor der Ab- die fapitalistische Gesellschaftsordnung vom Kunst fahrt des Schiffes, auf dem sich Staatssekretär genusse Ausgeschlossenen, nicht nur weihevolle Kellogg befindet, veranstaltete eine Abordnung Stunden reinsten Stunsterlebens bieten,- fie der ,, antiimperialistischen Liga" eine Stundgebung werden auch beweisen, daß die Arbeiter empfäng auf dem Pier, um gegen den Kriegsverlich sind für die Kunst, daß nur die Klassenschei zichtspakt zu demonstrieren, den dung in Besitzende und Besitzlose trennende Kellogg in Paris unterzeichnen wird. Von im- Wände zwischen Kunst und Proletariat aufrichtet provisierten Rednertribünen wurden heftige An- und sie werden in Zehntausenden Begeisterung sprachen gegen den Vertrag gehalten. und Entschlossenheit wecken für den Kampf um die Kulturgüter. I'm
Sozialistischer Wahlfieg in England. London
, 17. August( Eig. Drahtbericht). Die mit großer Schärfe geführten N a chwahlen in Nord- Aberdeen endeten mit einem Siege der Arbeiterparte Es gelang ihren Kane didaten, die bisherige sozialistische Mehrheir von rund 5000 auf 6000 Stimmen zu erhöhen. Die für den konservaticen Kandidaten abgegebene Sr mmenanzahl weist eine Verminderung von nahezu 50 Prozent gegenüber den letzten Neuwahlen auf. Wähend der sozialistische candidat 10.646 Stimmen erhielt, wurden für die liberalen NandiDaten nur 2300, für den font ut unistisch ent Standidaten 2600 Stimmen abgegeben. Trotz dem zeigt sich die Kommunistische Partei Großbritanniens in einem Bulletin von dem Ergebnis der Wahl ,, völlig befriedigt".
Der neue Abgerdnete der Arbeiterpartei ist der frühere fiberale Führer Wedgwood Benn, der vom Jahre 1906 bs 1927 als liberaler Abgeordneter dem Unterhaus angehörte
sind vorgesehen:
Festprogramin
fünf Theatervorstellungen, fünf Symphoniekonzerte,
in allen Kinos Vorführungen der besten Werke der Filmfunst,
ein großer fünstlerischer Abend, den die Zentralstelle für das Bildungswesen veranstalten wird,
Sorget dafür, daß keine andere Organisation zur Zeit des Arbeitertages Feste veranstaltet, damit nicht die Kräfte der Organisationen ver
zettelt werden!
Sorget dafür, daß alle Arbeiter vom Reichsarbeitertag erfahren, daß in allen Orga fationen von ihm gesprochen wird, daß der Wille, zum Arbeitertag zu fommen, das Denfen aller beherrscht!
Und beginnet mit dem Sparen! Nur wenn die Arbeiter Strone zu Strone legen, wenn fie alle nicht unbedingt nötigen Ausgaben vermeiden, wenn sie ein Jahr lang willensstarf genug sind, an das Sparen für die Fahrt nach Starlsbad zu denfen, werden sie die Mittel für den Besuch des Reichsarbeiteriages aufbringen fönnen!
In allernächster Zeit schon werden alle Or ganisationen, wird die ganze Arbeiteröffentlichkeit genaute Vorschläge für das Sparen bekommen. Die Arbeiter werden die Möglichkeit haben, in fleinen Raten das für die Reise nach Karlsbad nötige Geld anzusammeln. Durch Fahrpreis ermäßigung wird die Fahrt nach Starlsbad ver billigt werden fönnen.
Vor fünf Jahren traten in Hamburg bie sozialistischen Parteien der Zweiten Iniernasozialistischer Barteien" tionale und der„ Wiener Arbeitsgemeinschaft zur Schaffung der neuen Internationale aller auf dem Boden des demokratischen Sozialismus stehenden Parteien zusammen. Sie famen zusammen mit dem qu ten Willen zur Verſtändigung und zur Einiging, geführt von der Erfenninis der unbe dingten Noiwendigkeit des Zusammenschlufjes
aber es gab eine Fülle von Meinungsverschiebenheiten, von Nuancierungen der theoretischen Auffassungen und der politischen Braris, die das Ergebnis nicht nur verschiedener wirtschaftlicher und politischer Evidiuna in den einzelnen Ländern waren, sondern auch des Krieges, der die alte Internationale zerrissen und Klüfte des Mißverstehens und des Mis trauens vischen den sozialistischen Parteien aufgerissen hatte. Es war selbstverständlich, daß die Hamburger Tagung noch nicht die volle klärung aller dieser Differenzen bringen fomnie, daß sie nur den Grundstein der neuen Internationale legen und in ihren Entschlic Bungen nur sehr allgemeine Rahmen für die allen Sozialisten gemeinsamen Auffajjungen und damit für die Politik der sozialistischen Barteien afler Länder schaffen fonnte.
Aber ein Jahrfünft des Beijammenseins, ein Jahrfünft gemeinsamen Arbeitens, freilich auch ein Jahrfünft unheinlich raicher weltfapitalistischer Entwicklung, die zu weitgehender Angleichung der Verhältnisse in den großzen Industriestaaten führte, hat die politische BroDie deutschen Arbeiter aus dem Süden Böhris der sozialistischen Parteien und ihre theomens und aus dem Böhmerwald , unsere Stampf retiiche Anschauungen zu solcher Uebereinstim truppen aus Westböhmen, aus dem industriellen Nord- und Ostböhmen, aus Mähren und Schle sien und aus der Slowakei , sie alle werden im August des nächsten Jahres in Starfsbad zufam merfommten, einander fennen lernen fie affe, die so lang schon in einer Armee fämpfen, für eine Jdec.
Sie werden sich verbrüdern mit den Arbei tern der anderen Nationen, der anderen Länder ihre Herzen werden schlagen nach einem Taft sie werden marschieren in cinem gewaltigen Zuge auf den Lippen
die gleiche Kampfmelodie!
Die Klasse, die aufgestiegen ist aus qualvol ler Vergangenheit zu fampferfüllter Gegenwart, wird ein berauschend schönes, die Herzen erhe bendes, den Willen befeuerndes Fest ihrer 31funft feiern!
Und in überquellender Vorfreude wird in allen Organisationen, wird von Arbeiter zu Arbeiter, von Mund zu Mund die Losung getragen werden:
Nach Karlsbad ! Nach Karlsbad !
Der Parteivorstand
mung gebracht, daß die Brüsseler Stonferen; nicht nur sehr schwierige Probleme freundschaftlich zu diskutieren, vermochte, sondern auch im ftande war, Entschließungen zu erarbeiten, die hie gemeinfame Evfenntnis aller Sozialisten formulieren und so zur Grundlage der Politik afler sozialistischen Parteien werden müssen.
Es ist möglich geworden, eine einheitliche Stellung zur Solonialfrage zu erzielen, das Solonielproblem zu behandeln, daß die Par teien der großen Solonialmächte England. Frankreich und Holland und die Parteien jener Staaten, die feinen Solonialbesitz haben, zut gleicher Anschauung über die sozialistische Stofonialpolitik gelangten ein Ergebnis, das wir feitländischen Sozialisten faum in feiner ganzen Bedeutung würdigen fönnen, wenigstens heute noch nicht.
Und flarer, schärfer, eindeutiger als dies je auf einem sozialistischen Kongres; möglich war, wurde die Stellung zu Strieg und Militarismus präzisiert. Nicht nur die für Sozialisten selbstverständliche Ablehnung des Krieges als eines Mittels der Politif wurde neuerlich be tont es wurde mit aller Deutlichkeit ausge sprochen, daß die sozialistischen Parteien für Abrüstung zu fämpfen haben, daß sie darauf zu dringen haben, daß im Falle der Zuspigung von Konstiften zwischen den Staaten die Staaten sich der Schiedsgerichtsbarkeit unterwerfen. und daß die sozialistischen Arbeiterparteien verpflichtet sind, den stärksten Druck der Mai sen selbst in der revolutionärsten Form gegen jede Regierung auszuüben haben, die es im