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..Der fommende Film".

Die Deutsche Verlagsanstalt   in Stuttgart   bringt in vornehmer Ausstattung und ganz moderner drud technischer Gestaltung ein filmästhetisches Wert von Guido Bagier   heraus, das den Titel Der kommende Film, eine Abrechnung und eine Hoffnung" führt. Es untersucht in drei großen Abschnitten den Film von gestern, den Film von heute und die Entwick­lungsmöglichkeiten des Films von morgen. Um die Ergebnisse seiner Forschung und seine Zukunfts­prophezeiungen dem Leser möglichst eindringlich zu vermitteln, stellt Bagier erst knappe, nüchterne Be­hauptungen auf, die er dann selbst ausführlich kom mentiert und am Schluß der Erläuterung als End- schenswert ist, scheint auch Bagiers Forderung nach resultat wiederholt. Diese Methode, thejenartige Fest­stellungen zu geben und dann in Kommentaren die Tiefe und Vielseitigkeit des eigenen Geistes zu be­leuchten, mag vielleicht ein bißchen zu anspruchsvoll erscheinen. Aber sie erfüllt ihren lehrhaften Zwed sicherlich.

Mitteilungen aus dem Publitum. Das Beste für Ihre Augen liefert Optiker   Deutsch  , Prag  ,

Graben 25, Kl. Bazar.

Dienstag, den 21. August 1928.

film für Nichtintellektuelle bewahrt geblieben und I'menden Film weissagent zu wollen, scheint aber ver- und Schiedsrichter. Der Dumme ist wie immer geistigender für Waffenkunst, ist Volkskunst. Ihn in zwei geistig und Kombinationen und die scharfsichtigsten ästhetischen etwas sehen will und- Vorstadtfußball vorgeführt Von Professionals noch dazu! Welch künstlerisch selbständige Gruppen zerreißen, heißt Analysen werden hinfällig vor einer Kunst, deren bekommt nicht nur seine Rolle in der heutigen Welt gänzlich Eravidlungslinie von der Technik, von der Waschine große Soffnungen und noch größere Barnum­F. R. Reflante wurde für die tschechischen Auserwählten in mißverstehen, sondern dem Film auch die Basis der vorgeschrieben wird. ihrer Presse ,, Stimmung" gemacht. Und es kam das fünstlerischen Entwicklung entziehen. Der fünstlerisch evste Spiel und eine Niederlage. Na, in Prag   wird hochstehende, aber nur für einen kleineren Publi es noch geschafft werden und draußen liegt der kumskreis bestimmte Film würde sich ja nicht bezahlt erste Vertreter, auf den gerade die stärksten Hoff. machen und wäre zum schnellen Untergang ver­urteilt. Uebrig bliebe dann der Unterhaltungsfilm", wungen gesetzt wurden: Slavia. Sonntag langte es in Prag   nur zu einem Remis( 8: 3), nachdem in an den man feine höheren Ansprüche stellen dürfte. Wien   die Partie mit 3: 1 verloren ging. Eine Hoff. Die Zweiteilung wäre also das Ende der Filmkunst. Eine Utopie, deren Verwirklichung nicht wün nung ist bahin, es bleibt die zweite: Viftioria. Ihr wird dasselbe Schicksal blühen. Dent tschechischen Klubs jind Ginnahmen von einigen Tausenden ent gangen, büßen werden es jedenfalls Spieler, denen die Gage" strafweise gefürst werden wird, um so Kleine Bühne. Heute zum letztenmale Löwys einen fleinen Trost und Ausgleich für den großen Traum" und Waffenübung", die beiden Fischfang zu schaffen. Und die sportliche Scite? großen Lachschlager des Max- und Moris Ensembles, Berufsspieler gegen Berufsspieler, Nation gegen die bisher immer vor ausverkauften Häusern in Nation! Was dabei herausschaut, haben wir schon zene gingen. Anfang 8 Uhr. Jugendlichen Eintrit oft erlebt. Völlerverständigung auf keinen Fall. verboten! Vorverkauf: Auskunftsstelle Deutsches aus, Graben 26( Tel. 24687) und beim Portier des Neuen Deutschen Theaters( Tel. 21210). Morgen Der König fommt"," Serenissi­mus 3wischenspiel" und Die Slabrias­partie".

einer staatlichen oder städtischen Filmproduktion, die von einem unumschränkten Filmdiktator geleitet wird. In künstlerischen Dingen sind Diktatoren felten fruchtbar gewesen; in der freien Republik der Künste tut schon ein demokratischer Geist not! Ob Bagiers dramaturgisches System und Bagiers ästhetische Forderungen auch für den kommenden Tonfilm Geltung haben werden, läßt sich heute nicht sagen. Wird der Film von morgen sich aber durch die Wiedergabe der natürlichen Geräusche von Grund auf vom heutigen Film unterscheiden, so kann Bagiers Buch troß seinen Fehlern als die abschließende ästhetisch dramaturgische Darstellung der stummen Filmkunst von bleibendem Werte sein. Den fom­

Kunst und Wissen. Wiſſen.

Sport Spiel Körperpflege

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Zagung der Naturfreunde- Inter­nationale in Zürich  .

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und des Redakteurs ergänzt wurden, schloß sich eine Debatte an.

Fran und Kind. Das ist der Titel einer, seit längerer Zeit in Wien   stattfindenden Ausstellung. Im Rahmen der Ausstellung werden Sondervorfüh rungen gegeben, welche praktisch. die Wege zur Gesunderhaltung von Frau und Kind zei­gen. Die Wiener   Arbeitersportlerinnen und Tur­nerinnen sind sehr gern gesehene Vorführende. Sie haben stets ein zahlreiches und dankbares Publikum. Ihre Uebungen entsprechen den neuzeitlichsten For men von Leibesübungen für das weibliche Geschlecht und für die Kinder. Sie bewegen sich auf dem Ge­biete des Geräteturnens, der Gymnastik, des Tanzes und Spiels. Zahlreiche Eintritte in die Arbeiter sportabteilungen sprechen für die Güte der Uebungen und ihren Werbewert.

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Herzlichen Dank

für die mir zum 12. August erwiesenen Aufmerksamkeiten und Ehrungen. Anton Schäfer, Reichenberg.

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Für die vielen Bezeugungen des Mitge fühls und der Teilnahme, die uns anläßlich des tragischen Hinscheidens unseres lieben Sohnes, resp. Anverwandten,

Wilhelm Ahne

Bagier beschäftigt sich eingehend mit den Pro­blemen ,, Technik und Geist", mit den Fragen der epischen, dramatischen und lyrischen Elemente im Film, mit dem Widerstreit und Zusammenklang von Maschine und Seele. Er zeichnet die innere fünst lerische Entwicklungslinie des Films und versuch: dem kommenden Film den Weg zum reinen, weder von einer anderen Kunst, noch vom Geschäftsinteresse der Erzeuger beeinflußten und verunstalteten filmi­schen Kunstwerk zu weisen. Daß Bagier über die ästhetische Stritik des Films hinausgeht, und den Einfluß der Mode, der Konjunktur, der Geschäfts­spekulation aufzeigt, ist ein großes Verdienst seines Buches. Gerade ein Kritiker des Films aber, der nicht die Scheuflappen einer rein ästhetischen Be­trachtungsweise trägt, sollte nicht in den Fehler ver. In der schönen Züricherstadt tagt gegenwärtig fallen, den unabhängigen Film", den er herbei­wünscht, mit dem überzeitlichen" gleichzusetzen, den die 11. Hauptversammlung der Naturfreunde- Inter­es nicht gibt und auch niemals geben kann. Bagier nationale. Der offiziellen Tagung gingen Beratun­behauptet, daß jedes Werk, das seitliche Rücksichten gen der Landesgruppen voraus, die die speziellen nimmt", zeitlich begrenzt und damit real und ideal Fragen der betreffenden Teile regelten. Die Haupt. minderwertig" sei. Gibt es denn überhaupt irgend- versammlung selbst findet im Sigungsjaale des eine fünstlerische Schöpfung, die nicht seitliche Rüd- Süricher Rathauses statt und wurde am Samstag, sichten" nimmt? Ist nicht jedes geistige Werk mit den 18. August, nachmittags 3 Uhr vom Präsidenten iausend geheimen Fäden an die Zeit seiner Ent- bg. Genossen Volkert( Wien  ) eröffnet. Die fichung geknüpft? Bestimmt nicht die Zeit der Ent- Stadt Zürich  , die eine rote Mehrheit im Stadt­stehung die ganze geistige und soziale Saltung eines parlament besißt, entsandte zur Begrüßung Genossen stunstwerkes? Glaubt Bagier heute wirklich noch Stadtrat Gschwend  , die sozialistische Arbeiter­daran, daß ein Kunstwert bewußt für die Ewigkeit Sportinternationale ist durch Genossen Wildung geschaffen werden fann? Daß sich nicht vielmehr( Leipzig  ), der Astö durch Genossen Dr. Tandler in dent zeitlich Begrenzten, von sahllosen zeitlichen( Wien  ), welche ebenfalls die Tagung herzlichst be­Rüdjichten Gebundenen doch Qualitäten und Kräfte grüßten, vertreten. Nach der Wahl des Präsidiums Ungarischer Arbeitersport. Die erste ungarische offenbaren, die die zeitliche Begrenzung sprengen wurde in die Tagesordnung eingegangen und war Arbeitersportzeitung, der Munkas Sport", ist im und in die Zukunft zu wirken vermögen? Bagier aus dem Berichte des Genossen appisch( Wien  ) Verlag der Munkas Testedző Egyesület erschienen. verwechselt, jeitliche Rücksicht" mit Mode; aber auch in entnehmen, deß die Mitgliederanzahl, die Die Sportzeitschrift soll zehnmal im Jahre in unga­cine Mode fann, so verderblich sie im allgemeinen durch die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse, insrischer Sprache herausgegeben werden. Im 5000 für das Durchschnittsniveau fünstlerischer Werke ist, besondere in Deutschland  , gesunken war, nunmehr Mieter- Lauf ſtellte der Budapester Arbeitersportler eine große Schöpfung hervorbringen, die dauernden wieder im Ansteigen begriffen ist. Deutsch- Nemeth Bela mit 16: 14 Minuten eine neue Best­Wert bejizzt. Bei allen erdenklichenzeitlichen Rüd. land hat im Jahre 1927 ca. 2000, Desterreich ca. leistung im ungarischen Arbeitersportlager auf. 6400 und die übrigen Länder, wie z. B. Ameriko jichten" fann ein Film geschaffen werden, der doch und Holland  , rund 3000( darunter die Tschechoslo. In Belgien   geht Handball vorwärts. Der Auf­viel mehr ist als real und ideell minderwertig". wakei mit ca. 600) gewonnen. Der gegenwärtige Wit schwung des Handballspiels in Belgien   ist erfreulich. gliederstand beträgt 154.661 und es befinden sich und es befinden sich Es sind bereits dreizehn Handball Klubs gegründet. Ortsgruppen derzeit in Deutschland  , Desterreich. Schweiz  . Tschechoslowakei  , Frankreich  , Holland  , Ame­rifa, Polen  , Rumänien  , Norwegen  , Südtirol  , Ungarn  , Saangebiet. Die jüngste Ortsgruppe befindet sich in Australien  . Die Gesamtzahl der Schutzhütten beträgt 868, außerdem befinden sich gegenwärtig sieben Süt ten im Bau. Der vom Genossen Ehrenstein( Wien  ) erstattete Kassabericht weist an Einnahmen 192.602.14 Schilling, an Ausgaben 171.552.31 Schilling ants. Der Naturfreund" hat eine Auflage von 155.000. Der Mitteleuropa  - Pokal- Sput. Besser: Sanic- Für den Druck verantwortlich: Dito oth. Prag  Die Zeitungsmarfenfrantatur wurde von der Post- u. Telegraphen An die Berichte, die durch jene der Kontrollerungs- Pokal. Denn alles lebt: Verbände, Vereine direttion mit Erlaß Nr. 127.451/ VII/ 27 am 14. mai 1927 williat.

Eine andere Ansichs Bagiers, die schärfsten Wider spruch herausfordert, ist die von der inneren Not­wendigkeit einer Zweiteilung des Films in Sunst wert" und Unterhaltungswert". Bagier ist nicht der einzige, der zweierlei Kinos, zweierlei Filme verlangt und sich dabei auf das Theater beruft, bei dem ja auch Kunstbühnen und Unterhaltungsstätten unterschieden werden müssen. Nun ist es aber gerade das Verhängnis des Theaters, daß es heute keine Einheit mehr bildet, kein einheitliches Publikum mehr hat. Der Film ist bisher vor dieser Spaltung in Stunstfilm für Intellektuelle und Unterhaltungs­

erwiesen wurden, sprechen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank aus. Güntersdorf, im August 1928.

Für die Hinterbliebenen: Fridolin Ahne.

DRUCK- U. VERLAGSANSTALT GESELLSCHAFT MIT BESCHRANKTER HAFTUNG

empfiehlt sich den p. t. Behörden. Vereinen. Orga nisationen. Gemeindes und Kaufleutes zur Herstellung von Drucksorten wie: Tabellen. Büchern. Broschüren. Zeltschriften. Zirkularen. Mitgliedsbüchern. Einladun gen. Plakaten. Flugschriften. Fakturen. Briefpapieres usw. Is solider and rascher Ausführung. Setzmaschinen­betrieb und Rotationsbetrieb.

Das Raffballspiel in Wien  . Die Befürchtungen, daß durch die starke Entwicklung des Handballspiels in Wien   der Raffballspielbetrieb zurückgehen werde, ist in das Gegenteil umgekehrt worden. Während IN TEPLITZ   SCHONAU sich an der vorjährigen Weisterschaft 50 Raffball­Wannschaften beteiligten, waren es in diesem Jahre 70. Raffballmeister wurde Wien  - Brigittenna. Bürgerlicher Sport.

TISCHLERGASSE NR. 6

Herausgeber: Dr. Ludwig Ezech. Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. Prag  . Druch: Deutsche   Zeitungs- Aktien- Gesellschaft in Prag  .

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Abwehrgeschüße ein rasendes Schnellfeuer von die offizielle Gesamtdarstellung. Aber das Gesamt-| Maße zu erschüttern, wie es selbst Monate der Der Untergang Londons.  blinden Schrappnells in die bestirnten Nächte, resultat ist aus den täglichen Kampfberichten Entbehrung und des Durchhaltens im vergan­irgendwo jagten und umkreisten sich im Zwei- schon vorwegzunehmen: Mag London   auch gegen genen Kriege nicht vermocht haben. Vier Tage und fünf Nächte lang stand lampf Verteidiger und Angreifer, indeß die Angriffe zur Luft besser verteidigt sein als irgend Die Bilanz der Londoner   Luftmanöver von London   dieser Tage im Banne eines Alptraumes. Maschinengewehre in den Propellerlärm" häm- eine andere Stadt der Welt, mag man die feinsten 1928 ist ernst genug und sie geht nicht nur Tag und Nacht jurrten und lärmten die Propeller merten. London   hielt den Atem an. Ein dumpfer Apparate haben, die das Kommen der Flieger London   an. Sie gilt für alle großen Städte der Aeroplane über den Giebeln der Stadt, über- nall! Hat der Feind seine Bomben abgeladen? längst verzeichnen, ehe sie dem unbewaffneten Europas  . Sie sind alle, trotz Abwehr, eine Beute tönten drohend bei Tag den Lärm des Verkehrs, Striecht Giftgas über die Stadt? Nein! Die über- Ohr vernehmbar, dem unbewaffneten Auge ſicht- des zukünftigen Feindes, der sie binnen weniger das Rollen und Stampfen der Autobusse und wachen Nerven haben nur hinzugedichtet, was bar sind, mag man die modernsten Einrichtungen Stunden nach Ausbruch der Feindseligkeiten Transportautos, die Hupen der Taris und diesem kriegerischen Spiel fehlt. Die Bomben, die besigen, um die noch unsichtbaren Flieger zu lahmzulegen, ja vielleicht sogar zu vernichten ver privaten Wagen, das Klappern der Pferdehufe auf uns prasseln, wurden nicht wirklich geworfen lofalisieren, mag man eine lüdenlose Sette von mag. Eine Perspektive des Grauens eröffnet sich auf dem Asphalt der Straßen und das Kürren und die Ruinen sind nur bildlicher Natur. Scheinwerfern besitzen, um den fliegenden Feind vor dem inneren Auge dessen, der sich über die der Straßenbahnen; sangen ihre monotone Morgen wird die Stadt wieder zur Arbeit gehen dem Dunkel der Nacht zu entreißen und den besten Wirksamkeit der jüngsten Entwicklungen der Ver­Wielodie in die Stille der Großstadtnacht, wenn und die Hunderte von Reservefliegern der nicht- Abwehrgeschüßen der Welt bloßzustellen. Wag nichtungstechnik Rechenschaft zu geben versucht. der Verkehr zur Ruhe gegangen ist und die attiven Armee, die nachts London   angegriffen Großbritannien   zahlreiche Jagdstaffeln besitzen, Eine Perspektive des Grauens Hauptstadt der Welt in ihrem tiefen, dumpfen und verteidigt, Bomben geworfen und Phosphorum Sperre zu fliegen, schwere Bomber zu über wenn nur ein Teil, wenn nur ein Zehntel dessen selbst dann, Schlafe liegt, aus dem sie spät zu einem frend patronen auf den feindlichen Flieger verschossen holen und anzugreifen. Mag es( nach den Er- Wirklichkeit werden sollte, was die Experten des losen Tage erwacht. haben, werden, ein wenig übernächtigt, ein wenig fahrungen mit den deutschen Luftangriffen auf Luft- und Gastrieges uns seit Jahr und Tag Am Tage jagten die Fliegerstaffeln in ge- fröſtelnd, in ihre Kontore und Büros zurück- englischem Boden) die gesamte militärische Technik geschäftlich- kalt vorrechnen. schlossenen Formationen durch die Luft, bald feil- gekehrt, über Zahlenreihen und geschäftlichen und riesige Geldsummen in den Dienst des Luft­förmig angeordnet, eine barbarische Phalanx, Storrespondenzen gebeugt sitzen. schutzes der Hauptstadt gestellt haben, die Tatsache London   hat in den Tagen vom 12. sis vald sich, wie im Spiele, auflösend; schleppten sid) Die Zeitungen aber, die eigene Striegsbericht- bleibt, daß es im Ernstfall dem angreifenden 16. Auguſt auf dem Papier seinen Untergang die schweren Bombenflugzeuge, seltsam ungelentt erstatter mit in die Luft gesandt hatten, berichteten Feinde an mehr als einer Stelle gelungen wäre, gefunden. So steht es in fetten Schlagzeilen über eingeht, begleitet, überholt und in flinken Kurven uns Morgen für Morgen, wie wäre dies alles das Sperrfeuer der Luftabwehr durch die auf schrieben. So hat es uns was hundertstündige die Riesenseiten der englischen Zeitungen ge­angegriffen von Jagdflugzeugen und gelenken fein Spiel gewesen diese nächtlichen Attacken, dem Boden stationierten Schnellgeschüße und das schrieben. So hat es uns was hundertstündige schnellen Stampffliegern. Nachts konnte das vom diese Raids" im vollen Tageslicht die Stadt furchtbare Maschinengewehrfeuer der schnellen Brausen der Propeller in Herz und Sirn ge Kriege her immer noch geübte Ohr das schwere, serhämmert hätten. Wieviele feindliche, wieviel und beweglichen Jagdflugzeuge zu durchbrechen hämmert. Man möchte glauben: nun wäre die drohende Propellerhämmern der mit Bomben eigene Flieger brennend abgeschossen worden und ihre entseßlichen, Tod und Verderben säenden Stadt mit Plakaten überklebt, die hunde und beweglichen überladenen Riesenflugzeuge des Feindes von seien. Wieviele Tausende von Tonnen troß der Bomben und Torpedos abzuwerfen. Die Luft- tausendfältig Nie wieder Strieg" in die Straßen dem helleren Senattern der Verteidigungsstaffel Wachsamkeit der Verteidigung auf London   ab- manöver über London   haben neu erwiesen, daß schreien, nun wären Plätze und Säle zum Berst- n unterscheiden. Scheinwerfer jagten nervös über geladen worden wären: das Luftministerium ein die Luftwaffe- ähnlich der Kavallerie in voll von Semonstranten, die Krieg dem Krieg" den Himmel, ihre Stegel trallten sich plötzlich auf großer Trümmerhaufen, ganze Stadtteile ver- früheren Zeiten eine Offensivwaffe ist; daß riefen, nun seien sieben Millionen im vollen einen bestimmten Buntt fest: zwei, drei weitere nichtet und niedergelegt und die Stadt von den es einem Angreifer mit starkem Offensivgeiſte Gerichtes, das diesmal noch- gnädig an uns Aufruhr gegen die Vision eines jüngsten Lichtkegel schoben sich tastend heran, bis in Nebelschwaden der Giftgafe entwölfert. Nicht heute, allen Abwehrmaßnahmen zum Troy, Gerichtes, das diesmal noch-- gnädig an uns einer Orgie von Licht die phantastischen Tausende, nein, Hunderttausende vergiftet, ver- immer möglich sein wird, wenigstens einen Teil vorübergegangen iſt. Schattenrisse der Bomben sich unwirklich abzeich- brannt. Das Leben der Stadt paralysiert. seiner Vernichtungsarbeit durchzuführen. Sie Gemach-wohl ertönen Rufe. Aber t Dann wieder zündete irgendwo, unter London  , die Hauptstadt der Welt, vernichtet." haben erwiesen, daß die größere Geschwindigkeit, des Protestes, nicht der Aufruhr gegen einen einem strahlenden Sternenhimmel, irgend ein Die Luftmanöver sind vorbei und es hat nur wendigkeit und Steigfähigkeit der kleinen Jagd- Serieg, der an sich selv sinnlos geworden ist, einsames Flugzeug ein seltsam blaues Licht an, ein paar Tote und Verletzte gegeben. Da ist ein und Kampfflugzeuge nicht jene entscheidende sondern nach mehr Verteidigung, mehr das wie ein Stomet quer über den Horizont schoß, Flugzeug brennend abgestürzt, dort sind zwei Ueberlegenheit über den schweren, langsameren Jagd staffeln, mehr Abwehrtanonen plöglich im Nichts erlöschend. Oder es stiegen Flugzeuge zusammengestoßen. Alles ist wie am Typ des Bombenflugzeuges darstellt, wie man und mehr Scheinwerfern. Der Durch irgendwo aus dem nachtschwarzen Himmel, der Schnürchen gegangen und die Sachverständigen selbst in Sachverständigenkreisen angenommen bruch des Feindes auf London   ist nicht zur bleiern unbelebt schien, Raketen auf, rot, gelb figen nunmehr über den hundert und aberhundert hat. Ist doch ein einziges Flugzeug, das mit Gift- Wahnung geworden, sondern zu einem grandiosen und grün, schossen hin und her, als ob irgend Teilberichten; den Filmaufnahmen, die die gasbombent beladen, die Sperre durchbricht und Propagandamittel der Reaktion, die Luftstreits mehr als irdischer Feuerwerfer einen tollen Maschinengewehre gemacht haben, anstatt ihre seine Last im Zentrum der Stadt ablädt, im- träfte Britanniens zu verstärken und auszubauen. Schabernad mit seinem pyrotechnischen Störpern Phosphorpatronen zu feuern; den Staffel- stande, einen ganzen Stadtteil zu gefährden und triebe. Irgendwo, wußte man, donnerten die meldungen und Situationsberichten. Noch fehlt die" Moral" einer Millionenstadt in einem

Egon Wertheimer.