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8. Jahrgang.

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2°

St Oldemokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Im Namen Jesu.

hat.

Mittwoch, 29. August 1928.

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Ericheint mit Ausnahme des Montag täglich( rith Nr. 205.

des Rheinlandes werde daher nicht ernstlich vor

fend, feinem inneren Glauben, seinem Glauben man i sten und Freidenfer reden hören. Denn Deutschland durchbesprochen wurde. Es würde von heute, durchaus keine Gewalt angetan was zur Verteidigung der Vertei falsch sein, eine solche Unterredung als möglichen Ausgangspunft für Verhandlungen zur Lösung Es fongresselt. Insbesondere in Prog . digung zu jagen ist, wird dadurch nicht bei der noch zwischen Frankreich und Deutschland Hier geben in ununterbrochener Folge Reich die Art, wie Masaryk die Bibel auslegt. Wenn dadurch, daß er es als Oberstkommandierender Grund zur Annahme, daß Aber was uns nicht in den Kopf will, ist fer, daß es Masaryk sagt, und gewiß auch nicht ausstehenden Probleme anzusehen. Es bestehe verbände und Weltbünde mit den unterschied Masaryk Chelčicky oder Stomenity zitiert, glau- unserer Armee" zu sagen sich bemüßigt fühlt. auf beiden Seiten eine nicht bindende Haltung lichsten Zielen einander die Klinken der Türen ben wir, uns auf ihn verlassen zu können. Wir Letzten Endes haben es ja Diplomaten und zu den Kongreßräumen in die Hand- kein Wunder darum, wenn dort nicht immer die sti, das den Verteidigungskrieg als erlaubt hin- Serieg als einen Verteidigungsfrieg zu ergebracht werden, bevor der Völkerbundrat in tein suchen aber vergeblich nach jenem Wort Chri- Brieſter imuter ſehr gut verstanden, i den beobachtet wurde. Das Ersuchen um Räumung | beste Luft herrscht. Augenblicklich fagt im Parlament der ſtellt! Uns ist nur eine Stelle aus den Evan- flären und die Völker waren blind und dummn Senf zusammentritt und dann könne der Fort­Weltbund für internationale gelien über die Verteidigung geläufig, die also genug, einmal zur Verteidigung gegen die pro- schritt dieses Ersuchens durch die Abwesenheit Tautet: Freundschaftsarbeit der Kirchen". testantische Irrlehre, ein andermal gegen die Stresemanns und Briands behindert werden. Was nicht römisch- katholisch , aber dennoch ,, Und wer dich schläget auf einen Backen, dem heidnischen Türken, ein drittes Mal gegen den biete den andern auch dar; und wer dir den Man- Europa bedrohenden Zarismus ins Feld zu christlich allerwege ist, hat sich da Rendezvous tel nimmt, dem wehre nicht auch den Rod." gegeben. Und weil man in der heurigen Saison ziehen für die imperialistischen Gelüste ihrer Abendkleider aus Friedensseide trägt( Wuster Nicht, daß wir das Wort des Evangelisten frommen, geweihten und ungeweihten Gebieter. Kellogg ), so erscheinen auch die Anglikaner, wörtlich oder gar zur Richtschnur nähmen für Der Weltbund für internationale Freund Methodisten und sonstigen Kirchendelegierten unsere Stellung zur Frage der Verteidigung, schaftsarbeit der Kirchen" mag Heute entschloi- der Unterzeichnungszeremonie aufgefordert wor

auf diesem Kongreß im hävenen Friedensge­

wand.

worum immer es sich handle! Wir meinen nur, daß Masaryk gerade Jusus Christus nicht zur Begründung des Verteidigungskrieges hätte zi tieren sollen. Freilich, es hat sich um einen Gruß an einen Kirchenfongreß gehandelt!

sen erscheinen, die Waffen der Gewalt und der Aggressivität nicht mehr zu segnen; morgen wird er dieselben Waffen segnen als die Waffen der Verteidigung. Es ist schmerzlich, da diese erlauchte Gesellschaft sich dann zwar zu Unrecht auf Jejus, aber mit Recht auf Thomas G.

Die Kirchen haben immer eine gute Wit­Ferung für politische Konjunktur. In Paris find bie weltlichen Diplomaten zusammengekommen, um, der Friedenssehnsucht und dem Friedens­willen der Völker Rechnung tragend, ihr poli- selten als Philosophen und Pazifisten, als Su- Masaryk wird berufen können.

tisches Geschäft durch die neue Marke Frie­den" im Gange zu erhalten, an deren Echtheit fie so wenig glauben, wie sonst an der gepric­senen Qualität des Patriotismus", mit dem derzeit anscheinend nicht einmal die Amerikaner die politischen Unkosten des Dollarimperialis. mus bestreiten können. In Paris die Staaten, in Prag die Kirchen.

Es tut uns leid, daß wir Majaryf nun so

Selbstbestimmungsrecht.

Bemerkenswerte Rede des Belgiers La Fontaine auf der Schlußßigung

der Interparlamentarischen Union. Berlin

, 28. Auguft.( Eigenbericht.) Die In­ terparlamentarischen Union befaßte sich in ihrer heutigen Schlußsizung mit dem Thema Die Er flärung der Rechte und Pflichten der Staaten".

Jedes Volf hat das unveräußerliche und unverjährbare Recht, über sich selbst zu be stimmen."

Neue Beitritte zum Kellogg - Patt. Paris , 28. August. Matin" berichtet, daß

von den Nationen, die gestern nach Vornahme den sind, auch ihrerseits dem Antikriegspaft bei­zutreten, bereits vier Länder telegraphisch ihre usage erteilt haben. Es sind dies Dänemark, Jugoslawien , Rumänien und Peru.

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Stalienische Glossen.

Rom, 27. August. Lavoro d' Italia" ironisiert in einer Pariser Korrespondenz die Ze­remonie der Paftunterzeichnung. Was Jtalien anbelange, so sei es die wahre große Abwesende, auch wenn aus formellen Gründen die Un­terschrift Joliens auf dem Dokument erscheine. Als einzige siegreiche Macht, die von Ween= schen und vom Schicksal betrogen worden sei, sei sich Italien darüber klar, daß das Opfer einer einzigen eisernen Die firchlichen Würdenträger als Frie Generation nicht genügt habe, um densapostel! Sie, die doch, welches Befenntnis Brof. Schiding betonte, es sei zu prüfen, daß neue ciferne Generationen erste das Recht auf Leben und Zukunft zu sichern, und immer sic predigen, über dem Völkermord seg ob die Verträge in Notfällen auch einseitig ge- ben müssen, um die schwerste aller Ungerechtigkei nend ihre Hände ausbreiteten! Das ist eine noch Der belgische Senator La Fontaine als fündigt werden können. Man müsse zuritd zuten zu tilgen. Frankreich , England und die Ver­größere Komödie als das Stelldichein der Di Berichterstatter des Ausschusses legte eifte Ent 2ilfons Artifel über das Selbstbestimmungs- einigten Staaten fönnten wohl mit Abschen von plomaten, welch letztere zu ihrem profanen schließung vor, nach der unter anderem für die recht der Völker. Der Staat, der auf Grund einer Striegen sprechen, die die gegenwärtige Ordnung Schwindel doch wenigstens nicht den Serrgott Beziehungen zwischen den Staaten dieselben Abstimmung Gebietsverluste erlitt, muß eine abändern könnten, denn sie hätten alles. Ita ſtrapezieren. Und für die Theologen, die aller- Grundsäße von Recht und Moral gelten sollen wie Geldentſchädigung erhalten. Das fei leider im lien aber fehle der Atem und die weiten für die Beziehungen zwischen Einzelpersonen. Alle Vertrag von Versailles in zahlreichen wichtigen Horizonte feien ihm versperrt. reinsten Wahrheitssucher, gilt nicht einmal der Streitigkeiten zwischen Staaten, die nicht gütlich Fällen nicht anerkannt worden. Es genüge nicht, Milderungsgrund, daß alle diese Friedens beigelegt werden können, sollen in einem gericht den Strieg als Verbrechen zu verurteilen, sondern Kellogg macht für die Republikaner schalmeien ja nur auf den Druck von unten zu lichen Verfahren erledigt werden. Die Staaten man müsse au ch die Ursache des Krieges fäufeln beginnen: denn sie kriegen den Anstoß haben nicht das Recht, zur Selbsthilfe zu greifen. beseitigen. Aufgabe der Juristen sei es, Propaganda. erst von dritter Hand, von den Großmächten. Die Staaten sollen ferner die Völker, die eine an- dafür die Form zu schaffen. Die Interpar mit denen sie sich nicht verderben wollen. Darin dersgeartete Zivilisation haben und ihrem Schuße lamentarische Union sei das Salz der Paris , 28. Auguft. Echo de Paris" legt der nämlich dürfte die Hauptsächliche Erklärung da- unterstellt sind, nicht zu ihrem eigenen Vorteil Erde. Wenn wir, so schließt der Redner, diese Reise Kelloggs nach Irland Wahlrücksichten zu für zu suchen sein, daß das Kelloggtheater in ausbeuten. schwierigsten Probleme nicht lösbar machen, grunde. Kellogg wolle durch den Besuch in Dublin Der Resolution, so betonte der Berichter dann, fürchte ich, werden alle Stelloggpakte nicht die Stimmen der amerikanischen Irländer bei Paris und die Dratoriumsgesellschaft in Prag statter, fomme eine ganz außerordentliche Beden- genügen, um der Welt den Frieden zu erhalten. den Präsidentswahlen für den republikaniſchen zu gleicher Zeit spielen! tung zu. Man habe sich in dieser Frage an die Lebhafter, langanhaltender Beifall.) Kandidaten Hoover gewinnen. Soviel im allgemeinen zu diesem Kirchen- bedeutendsten Gelehrten der ganzen Welt gewen fongreß der Freundschaft und des Friedens. det und 37 Antworten erhalten. Leider mache sich Besondere Beachtung aber verdient die. Tat­sache, daß und was der Präsident der Republik diesem Kongreß zur Begrüßung telegraphierte. Diese Depesche hat folgenden beachtlichen Wort­laut:

überall eine Stärkung der nationalen Tendenzen bemerkbar, während man doch mehr internatio­nal zusammenarbeiten sollte. Es sei tiestraurig, daß jetzt, wo die neuen Staaten mit fremden Mint derheiten sich gebildet haben, sie nichts mehr da von hören wollten, was sie früher verfochten Ich bin ſocben als Oberstkommandie haben: daß jedes Volk das Recht der render unserer Armee bei den mili- Selbst bestimmung habe. Der Berichterstat­tärischen uebungen anwesend. Aber ter schlägt daher zu der Resolution einen Zu­fatz vor: ich erinnere mich unseres Cheleicky und Komensky, auch an unseren Voltstönig Georg und seine Be­mühungen um den allgemeinen Frieden. Ich vers stehe Jesus Gebot der Nächstenliebe als Verbot jedweder Gewalt und Aggressivität, aber auch als Erlaubnis zur Verteidi­gung. In diesem Sinne wünsche ich den Arbeiten Ihres Kongresses Erfolg. Majaryl."

Nachmittags wurde die Entschließung mit den vom Berichterstatter gemachten Ergänzungen an­genommen. Es wurde auch der Zusatz angenom

men:

Die Völfer haben das unveräußerliche und un­versehrbare Recht, über sich selbst zu verfügen."

Der Zusatzantrag Renandels Frank­reich), wonach eine Mobilisierung nur nach vor heriger Befragung des Völkerbundes und des Lan­desparlamentes beschlossen werden dürfe, wurde der Stommiffion überwiesen.

Stresemann vorzeitig abgereift.

Die Kommunisten gehen frebsen und einige deutsche Pazifisten fallen ihnen prompt herein. Berlin

, 28. August.( Eigenbericht.) Wie man aus der Roten Fahne" erfährt, hat gestern abends eine Konferenz getagt, die von der kom­ munistischen Partei einberufen war und an der die deutsche Friedensgesellschaft und ähnliche Vereine teilgenommen haben. Der kom munistische Abgeordnete Münzberger teilte in feiner Eröffnungsrede mit, daß seine Partei fol genden Antrag zum Voltsentscheid stellen werde: Der Bau von Panzerschiffen und Kreuzern jeder Art ist verboten."

Nach längerer Debatte wurde eine Kommis­Rätselraten über seine Besprechungen mit Poincaré. sion gewählt, der neben mehreren Stommunisten auch einige Pazifisten angehören. Diese Gründung Paris , 28. August. Reichsaußenminister bar, daß im Laufe einer einstündigen Unterredung ist in mehrfacher Beziehung interessant. Die Dr. Stresemann hat auf Anraten seiner der deutsche Außenminister sich nicht darauf be- Kommunisten machen sich sonst bei jeder Gelegen Die Gefühle des Herrn Präsidenten schei- Aerzte feinen Aufenthalt in Baris um einen Tag schränkt habe, feine Befriedigung über seinen heit über die Pazifiſten luftig; jeßt schließen sie nen bei der Abfassung dieses Telegrammes et- verfürzt und ist heute mittags nach Baden- Baden Aufenthalt in Paris zum Ausdrud zu bringen. fich aber mit ihnen zusammen, trotzdem sie selbst was gemischt gewesen zu sein. Es ist nicht sehr abgereift. Von Dr. Stresemann verabschiedeien Es sei sogar sehr wahrscheinlich, daß Dr. Streje begeisterte Anhänger des Verteidigungstrieges, angenehm, vom Manöverfeld aus Friedenswil- sich der Vertreter des Außenministers, der Polizei- mann die erste seltene Gelegenheit einer persön- allerdings nur für Rußland , find. Solange sie noch len und Friedensbereitschaft zu erklären. Und Präfekt von Paris und Mitalieder der deutschen lichen Fühlungnahme mit dem französischen Mi au ein Bündnis zwischen Deutschland find Ruß es entspricht durchaus sowohl der Wahrheits-/ Gesandtschaft und des Konsulates. Es tam zu feinisterpräsidenten benüßt und in großen Zügen die land glaubten, haben sie durch die Zusammenar

liebe und dem Taktgefühl des Präsidenten, wie

Ansichten der deutschen Regierung über alle no beit mit der deutschen Reichswehr , durch gemein­zwischen Frankreich und Deutschland schwebenden fame deutsch- russische Fabrikation von Gasgrana­

den

seinem zweifellos antimilitaristischen Geist, daß Paris , 28. August. Die Information" Brobleme, sowie über die vorzeitige Rhein ten und Flugzeugen für eine Abrüstung gear­er den Widerspruch nicht zu verschleiern sucht, glaubt zu der Unterredung, die Reichsaußenmini- andräumung, die eine interalliierte Frage beitet. Auch jest wollen sie ja mit ihrem Autrag der zwischen seiner Funktion als Oberstkommanter Dr. Stresemann aestern mit Miniſter- fei, umriffen habe. Bir glauben zu wissen, so nur den Bau gewiffer Kategorien von Kriegs dierender der Armee und seinen Sympathien präsidenten Poincaré gehabt hat, berichten zu erklärt das Blatt, daß Poincaré mit lebfchiffen verbieten. Daraus ergibt sich, daß es n für jede Friedensarbeit besteht. Auch daß tönnen, daß Stresemann die Feststellung habe fteftem intereffe has Exposé des deut. Kommunisten nicht um Kampf gegen Krieg und der Freigeist der der nur um ein plume große Weltbürger, einer flerifalen Verjammlung fident vollkommen die Politif Briands gedung sei wahrscheinlich abgeschlossen worden, ohne pes taftisches Manöver gegen die freundliche Grüße sendet, wird man ihm im billigt habe und daß folglich die franzöfe überschritten hätten, was man als einen e ber einige deutsche Pazifiſten auf den Leim gegangen. Hinblick auf die Pflichten der Repräsentation iquidierung der Nachkriegsprobleme ins blick über die Lage bezeichnen kann. und der Gastfreundschaft keineswegs verübeln. Auge zu fassen und Verhandlungen in diesem Uebrigens find wir, wiederum dem Wahrheits- Sinne zu verfolgen. Angesichts der Realität zeige fanatiker Masaryk die Ehre gebend, leider davon sich eben in dem alten Europa , so erklärt das Blait, überzeugt, daß er, hier sich nicht zum ersten eine rasche Evolution der Geister. Male auf Gottwaters oder Jeju Wort beru­ 1 London

, 28. August. Pertinag meldet dem Daily Telegraph " aus Bays: Es verlautet, daß in der Unterredung zwischen Stresemann und Petit Parisien" berichtet, es sei offen- Poincaré die Lage mit Bezug auf Frankreich und

Bei den deutschen Arbeitern werden sie damit kein Glück haben. Wenn es notwendig sein sollte, poli­tische Fehler zu forrigieren, dann werden diese es selbst ohne Mithilfe der Kommunisten zu tun wiffent.