Donnerstag, den 30. Auguft 1928.

Das deutsche Vermessungsschiff Meteor", das lich gegenwärtig in den isländischen Gewässern auf hält, hat von der Wearineleitung den Auftrag er balten, soweit es im Rahmen seiner Aufgaben mög lich ist, nach den beiden amerikanischen Fliegern, die in Grönland verschollen sind, Ausschau zu halten.

Bildempfang.

Eine merkwürdige Sendung war das: ohne vor hergehende Meldung der Station, überhaupt ohne jede Ansage, nur durch einen gleichmäßig anhalten den Ton vernehmbar so gehen die Bildfunkver­fuche nach dem System Fulton vor sich, die jezt mehrmals wöchentlich vor. und nachmittags von Sondon verbreitet und auch auf den alten Da­ ventry - Sender übertragen werden. Die Britische Rundfunk Gesellschaft stellt dafür ihre Sender zur Verfügung, wie auch Wien schon heute an jedem Nachmittag eine Stunde dem Bildfunk widmet. London , Wien und Kopenhagen haiten es also für ein Unding, die neue Entwicklung des Rundfunks praktisch außer acht zu lassen--Wis geht nun dieser Bildfunk vor sich?

Auf dem Tische ist zunächst der Fulio graph" aufgebaut, doppelt geheimnisvoll durch sein einfaches, iebersichtliches Aussehen; denn auf den ersten Blid erinnert er an die frühen Edison'schen Phonographen mit der glänzenden Metallwaize und einer Nadel, die jederzeit aufgelegt werden kann. Daneben steht der Verstärker, der mit Röhre und Potentiometer schon äußerlich viel mehr an den Rundfunk erinnert. Als drittes kommt endlich der wohlbekannte Empfangsapparat dazu, an den außer den Bildfunkgeräten auch noch ein Lautsprecher zur Kontrolle angeschlossen ist. Zuerst wird der Emp fänger auf die lange Daventrywelle eingestellt; aber dort scheint sich noch nichts zu rühren. Nur einige ungebetene Funker morsen aufdringlich in die Stille, vor allem der Polizeisender in Adlershof , der gerade wieder die Schupo unter den Rundfunk­hörern beliebt macht. Etliche Minuten gespannter Erwartung folgen... Inzwischen werden die un­gefähr 9 × 12 zugeschnittenen Papierblätter in einer Jodkalilösung gebadet und bereit gelegt. Dann wird ber Fultograph mit einer Kurbel wie ein Gram­mophon aufgezogen. Da kommt auch schon das er­wartete Rauschen in den Lautsprecher: Daventry sendet Strom!

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Strom, desto stärker die Zersegung, bis wir auf dem| Versuche erst richtig ein. Ernster sind schon die wurde, wobei für die Unternehmer gar feine bewegten Papier immer mehr hell und dunkel Telegraphicstörungen und Rüdtoppler zu nehmen, Rolle spielt, daß die betreffenden Arbeiter ihre braune Fleden wahrnehmen. Vor jeder Umdrehung die sich peinlichy exakt als dunkle Striche und Kleckie Arbeitsleistung bis zum Aeußersten gesteigert ha ſtoppt die Walze einen Augenblick, um die neue registrieren. Aber naturgemäß zerstören sie nicht das ben. Eine andere Methode besteht darin, daß Bewegung genau gleichzeitig mit dem Sender zu Interesse an einem Bilde; denn der Bildfunk stellt der Unternehmer die desolate wirtschaftliche Situ beginnen. Das rhythmische Slappern dieser Syn natürlich nic, Kunscht" dar, sondern aktuelle Inforation ausnüßt und ständig mit dem Gespenst der chronisierung dringt durch den hellen, fast pfeifenden mation, lebendiges, waches Weiterleben an allent, Arbeitslosigkeit droht, wobei er aber nicht unter­" Bildton" im Lautsprecher, ein aufregendes, unter- was auf der Welt geschicht. Dazu ist er heute, in läßt auch mitzuteilen, daß ein größerer Auftrag brechungsloses Geräusch, durch das sich nur gelegent diesem Augenblick, schon imstande. Der Fultograph hereinzubekommen wäre, doch müßten die Stück lich einzelne Funker und atmosphärische Entladun- empfing beispielsweise in der Umgebung Berlins löhne etwas niedriger sein. Auch diese Methode gen bemerkbar machen. Jede dieser Störungen läßt aus London Porträts von König Georg und Cham - bringt in vielen Fällen Erfolg und das Endresul die Nadel des Potentiometers mächtig ausschlagen. berlain, die auch für den Deutschen sofort erkenntat für den Unternehmer bedeutet Pessimistisch sehen wir diese bedenklichen Anzeichen, bar waren. Seit Jahren versucht die Tagespresse, doppelten Gewinn, da nebst der Erhöhung ohne etwas ändern zu dürfen- bis plößlich der Illustrationen zu bringen, weil sie den Wert dieser der Produktion noch eine Herabsetzung des Stitck Lärm abbricht. Die Walze bleibt automatisch still blitzschnellen Bildinformation erlannt hat. Aber nosh lohnes erzielt wird. Für den Arbeiter blabt stehen, und die erſte Bildsendung iſt zu Ende. Ge- keiner Zeitung sind dabei Bilder von auch nur an als Resultat gesteigerte Arbeitslei spannt lösen wir das Papierblatt ab, um zu sehen, nähernd der Schärfe gelungen, wie wir sie hier in stung und herabgesetzte Stüdlöhne. was da über tausend Kilometer hinweg als draht wenigen Minuten unter der Nadel des Fultographen loſes Bild zustandekam... Indessen beginnt schon entstehen sehen. Wenn dieser hohe technische Stand wieder das Zeichen zum nächsten Bild. tros bürokratischer Einengung schon jetzt erreicht In allen europäischen Ländern verstreut sißen wurde, wie rasch werden dann im freien praktischen an den Empfängern die Wenigen, die von diesen Betriebe die letzten Unebenheiten verschwinden! Eine Versuchen Nachricht erhalten und mit ihren Beob- Spielerei? Den Horizont des Menschen auf die achtungen der Entwicklung des Bildfunks dienen große, weite Welt auszudehnen, erscheint uns denn dürfen. Nur Schönheitsfehler ſind es im Grunde, doch nicht als Spielerei. Diese Ausdehnung aber ist die noch zu beseitigen sind; es scheint beispielsweise, im letzten Grunde die Wirkung eines öffentlichen als spiele sich der Sender jedesmal während der Bildfunks.

Volkswirtschaft.

Felix Stiemer .

Rationalisierung und Kapitalskonzentration in der Glasinduſtrie.

Herabsehung des Stüdlohnes.

nehmen:

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Erhöhte Kapitalistengewinne. Einfluß der Banten.- Kartelle.

- Der

Während man in den Großbetrieben die Ra­tionalisierung mit Hilfe der Technik, der Konzen­tration und der gesteigerten Ausnüßung der Ar­beitskraft vollzieht, nimmt die Rationali fierung in den kleineren Betrieben einen anderen Weg, wovon im besonderen die Hohlglasindustrie sowie die Luxus- und Schmuck­industrie betroffen wird. Hier sind keine großzen technischen Umwandlungen bisher möglich gewesen und man bedient sich infolgedessen einer anderen Methode, die darin besteht, daß die fleineren In­ternehmungen ihre Regie herabseßen dadurch, daß sie ihren Bedarf an Erzeugnissen bei den Hei m arbeitern decken, weil dies die billigste Ar­beitskraft ist und die betreffenden Unternehmer feinerlei soziale Lasten zu tragen brauchen und so­mit fein Risiko habent. Diesem Umstande ist es wohl zuzuschreiben, daß neben der Konzentration der Produktionsstätten auf der einen Seite eine Dezentralisierung der Produktion gerade in diesen Branchen zu verzeichnen ist und Saß Hunderte neue Heimbetriebe mit elektrischem Antrieb geschaffen werden, in welchen 1 bis 2 eimarbeiter beschäftigt sind.

Im letzten Bericht des Zentralverbandes der| Allgemein kann man aber fonstatieren, daß Glasarbeiter( Tannwald) finden wir eine inter - die bisher durchgeführte Rationalisierung zum essante Darstellung der Entwicklung der tschecho- größten Teil auf Kosten der Arbeiter geht, wobei Nebst den Bestrebungen nach Rationalisie­slowakischen Glasindustrie in den letzten zwei man es selbstverständlich auch versteht, den Fort- rung haben wir in der Glasindustrie der Tschecho­Jahren, der wir das nachfolgende Stüd ent- entsprechend zur Ausnüßung zu bringen. Eine entration des Kapitals zu verzeichnen, schritt der Technik und des Maschinenwesens mit slowakei in den letzten Jahren eine große Kon­Methode der Unternehmer auf diesem Gebiet bes welche in der Schaffung von Kartellen und Syn­Die beiden letzten Jahre standen vollständig steht darin, daß in der Glasfabrik die beſtqualifi Dikaten zum Ausdrud kommt und eine immer unter dem Zeichen der Rationalisierung und Konziertesten Arbeiter ausgesucht und auf einer fepa stärkere Monopolisierung des Verkaufes mit sich Noch verrät nichts den Bildfunk. Der Empfang zentrierung in der Glasindustrie. Durch die man- raten Werkstatt zusammengestellt werden. Die bringen. Diese Entwicklungsform wurde wohl in wird deshalb erst genau reguliert und auf die Stärke nigfaltigsten Umstellungen in den Betrieben Umwandlung in der Beheizungs sowie der Ofen der Hauptsache begünstigt durch den Umstand, daß von etwa zwei Milliampère gebracht, als ob eine wurde in vielen Fällen eine rationellere Arbeits- anlage ermöglicht es, größere Hafen mit mehr In- das Bankkapital immer mehr zum gewöhnliche Sendung folgen sollte. Aber gleidh teilung vollzogen und mit Hilfe des technischen halt von Glas den Arbeitern hinzustellen und Beherrscher der Glasindustrie gewor darauf beginnt ein hoher, durchdringender Ton, der Fortschrittes eine größere Ausnüßung der Kapa- man hat die erſten Versuche durch diese eigens den ist, so daß man sagen kann, daß der größte ohne jede Schwankung weitertlingt, der Bild zitäten herbeigeführt. Besonders in der Heizungs- zusammengestellten, aus gut qualifizierten Arbei- Teil der tschechoslowakischen Glasindustrie sich im ton", das Zeichen zum Beginn. Rasch kommt ein technik sind hier große Fortschritte gemacht wor- tern bestehenden Werkſtellen gemacht. Dies hatte Besitz weniger Banken befindet. Die Tafelglasin­Papierblatt rings um die Walze, wo es eine Metall den, welche die restlose Ausnüßung der Kohle er zur Folge, daß die tägliche Produktion beim glei- dustrie ist restlos in ein Tafelglaskartell schiene festhält ein Snopforud macht den Emp- möglichen und es haben die großen Firmen da chen Kohlenverbrauch um ein gewaltiges gestei zusammengefaßt, welches einheitlich den Verkauf fänger bereit; die Walze beginnt mit ihren Um durch eine vollständige Konzentrierung all ihrer gert wurde und wird diese erzielte Mehrleistung regelt. Das gleiche haben wir in der Flaschen­drehungen, und die Nadel wird, wiederum wie bei Betriebe durch große Beheizungsanlagen herbeige- den anderen Werkſtellen mit Arbeitern von Durchglas- und Spiegelglasindustrie zu einem Grammophon, aufgefeßt. Von nun an kann führt, wobei nebst einer gesteigerten Ausnüßung schnittsqualifikation vorgehalten mit der Anspor verzeichnen, wo ebenfalls je ein einheitliches Star­der Teilnehmer das Bild nur noch verpfuschen, denn der Kohle für Verbrennungszwecke derfelben auch nung, diefen nachzukommen und dem Verlangen, tell besteht und es ist die Schaffung eines Rear­der Fultograph sorgt jest für alles selbsttätig, und das Teer entzogen wird, welches durch seinen Ab- daß der Inhalt aus den größeren Safen herausge- tells für die Hohlglasindustrie nur wir dürfen nur neugierig gespannt zusehen. Die ſatz eine bedeutende Einnahmspoſt für die Glas- arbeitet werden muß. Dadurch läßt sich ein gro- noch eine Frage für kurze Zeit, da auch hier schon Welle der Bildsendung nimmt ihren Weg durch das fabriken bedeutet. Diese Rationalisierung der Be- ßer Teil verleiten zu einer größeren Anspannung die notwendigen Voraussetzungen geschaffen wor­Rundfunkgerät zum Verstärker und dann zum eigentheizungsmethoden ermöglicht auch eine vollstän- ihrer Arbeitskräfte und es sind schon Fälle zu den sind. Diese Kapitalskonzentrierung greift im­lichen Bildfunkgerät. Hier löst sie ein Relais, das dige Umwandlung der Öfenanlagen, besonders in verzeichnen, wo die üblichen Pausen verkürzt wer- mer weiter um sich und man geht schon daran, die Nadel festhielt; langjam beginnt die befreite jenen Fabriken, wo bisher am Hafenofen gear- den und wo man auch ansonsten länger arbeitet, mit einer ganzen Reihe anderer Staaten interna­Nadel auf dem Papier der laufenden Walze vorbeitet worden ist und sind in neueſter Zeit auch um dem nachzukommen. Das Ergebnis für die tionale Startelle zur Regelung des Verkaufes zu wärts zu rüden, so daß wie bei der Nadel über hier Anlagen im modernsten Sinne geschaffen Arbeiter bleibt dann gewöhnlich, Serabset schaffen, wie man auch immer mehr Auslandska einem Phonogramm dünne Spirallinien ent- worden, welche weit größere Hafen erfassen fönung der Tariflöhne mit dem Hinweis, pital für unsere Glasindustrie heranzieht, womit stehen. Der elektrische Strom in der Metallnadel nen, die beinahe als kleine Wanne angesprochen darauf, daß der vertraglich festgelegte Richtlohn dann in verschiedenen Staaten neue Fabrifen ge­zersetzt das Jod auf dem Papier: je stärker der werden müssen. zuviel durch die erzielten Verdienste überschritten schaffen werden.

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Kleine Chronit.

von Rauschmitteln schon das Seelenleben in seiner Breite und Tiefe ergriffen und die Gehirnbestand teile, als deren Funktion und Arbeitsleistung wir

das Seelenleben anſehen, materiell geschädigt hat, muß die eigentliche seelische Behandlung so lange zurückgestellt werden, bis das Gehirn von den Rauschmittelgiften wieder befreit ist und normale Arbeit vollziehen kann. Wenben wir uns nun kurz einer solchen Entzichung von Rauschmitteln zu.

Wie kann man Rauschsüchtigen helfen? Von Sanitätsrat Dr. Otto Juliusburger, Berlin . In immer wachsendem Maße hat die Sucht, zu Rauschmitteln zu greifen, in fast allen Schichten der Bevölkerung zugenommen. Die Bekämpfung die­Im Vordergrund dürfte der Mißbrauch alkoho ses Volksschadens im Einzelfalle leidet aber noch unter einer empfindlichen Lücke im Geseze. Es kann liſcher Getränke stehen. Noch weit verbreitet ist das nämlich nur dann eine zwangsweise Entziehung von Vorurteil, daß der Genuß alkoholischer Getränke Rauschmitteln bei einem Individuum vorgenommen nicht sofort, ohne weitere Schädigungen zu gewärti­werden, wenn dieses zuvor freiwillig damit eingen, aufgegeben werden könnte, sofern er über lange verstanden war; liegt eine solche Einverständnis Beiten und in hohem Maße bestanden hat. Das iſt erflärung nicht vor, so kann von fremder Seite nicht ein großer, oft verhängnisvoller Irrtum. Durch den eingegriffen werden, mag die Gesundheit, die Arbeits- sofortigen Entzug des gewohnten Genusses alkohol­möglichkeit und Leistungsfähigkeit des Individuums, ſcher Getränke wird in keinem Falle ein Schaden seine wirtschaftliche Lage, der materielle und morali angerichtet werden, es sei denn, daß bereits durch sche Zustand seiner Familie noch so sehr bedroht und den vorangegangenen Alkoholmißbrauch der Orga­schwer geschädigt sein. Nur dann kann zwangsweise nismus so tiefgehende Schädigung erfahen hat, daß eingegriffen werden, wenn bereits ein schweres Un- selbst der völlige Entzug bereits zu spät eingefest glüd sich ereignet hat, vielleicht ein Menschenleben wurde. In bedrohlichen Fällen muß der Arzt, der schon vernichtet wurde. Man denke nur, daß in in allen Fällen allein befugt und befähigt ist, die folchen Fällen das Rauschmittel bereits tief in das Entziehung zu leiten, rechtzeitig Mittel verabreichen, Seelenleben des Individuums und daniit in die die den Organismus, in Sonderheit das Herz stärken, Leistungsfähigkeit seines Gehirns cingegriffen haben wozu aber die Fortsetzung des Alkoholgenusses nicht wird; wir dürfen nie vergessen, daß nicht nur der gerechnet werden kann. Wir verfügen in solchen Intellekt, sondern auch alle anderen Seelenvorgänge, Fällen über ungleich wirksamere und unschädlichere die niederen und höheren Gefühle die Regungen des Mittel. Bettruhe, unter Umständen verbunden mit Willens, die feineren Vorgänge der Moral, alle hem. einer Schlaffur, worüber noch gesprochen werden menden seelischen Abläufe, die das Wesen der freien wird, sind nicht selten notwendig. Ist die Alkohol­Willensentscheidung ausmachen, in unlöslicher, funt entziehung beendet, so muß sofort die seelische Be tioneller Verbindung mit dem Gehirn stehen. handlung mit aller Energie einsehen. Dann müssen Darum erscheint es durchaus verfehl:, einem die Hinter- und Untergründe im Seelenleben auf Rauschfichtigen noch in einer so individuell und gedeckt werden, aus denen die Antriebe zum Alkohol jozial wichtigen Angelegenheit, wie es die Entziehung genuß entstiegen. Seelische Erschütterungen verschie des Rauschmitters darstellt, die freie Verfügung, die dener Art und Herkunft, die mannigfachen Enttäu­sogenannte freie Willensentscheidung, zu überlassen, schungen, die das Leben bringt, unerfüllte Wünsche ja sie überhaupt als möglich vorauszusetzen. Schon auf individuellem und sozialem Gebiete, feruelle, hier zeigt sich if einem sehr wichtigen Gebiete eine erotische Entbehrungen und Silflosigkeiten, förper Grenze für die seelische Behandlung, die nur dort liche und seelische Wattigkeitsgefühle, der Kleinmut ihr Anwendungsgebiet finden kann, wo die Gesund und die Zaghaftigkeit in den Kämpfen wirtschaftli­heit des Gehirn Seelenlebens noch so weit besteht. cher Natur, das Gefühl der Schwäche gegenüber den daß seine Beeinflussung nicht durch Widerstände un- mannigfachen Aufgaben des Lebens, kurz, der möglich gemacht wird, die grober, vermutlich schon ganze Wille zum Leben, wie er den Kern unserer materieller Natur sind, durch die also die Plastizität gesamten Individualität darſtellt, in seiner Frucht des Gehirns bereits mehr oder weniger aufgehoben barkeit und Dürftigkeit, in seinem nie ruhenden ist. In solchen Fällen, wo die Gehirnvergiftung durch Drange nach Intensität und Extensität, in seinen den forigesezten, langen Gebrauch oder Weißbraud) Hemmungen, wie in seinem oft stürmischen dansch

verlangen, muß vom Intellekt des Kranken und des Arztes beschienen und durchleuchtet werden, um jo das Rauschverlangen, das Narkosebedürfnis an der Wurzel zu packen, den Willen zum Leben aus der niederen, ungeistigen Sphäre zu den höheren und reineren Formen seelischen Strebens gelangen zu lassen.

schultes Personal bei Tag und Nacht zur Seite stehen muß, wird alle Schwierigkeiten rechtzeitig erkennen und überwinden können, die unerwartet" bei einer

letter Linie bekämpft werden muß. Erst wenn das

Entziehung auftreten fönnen. Es darf aber nic vergessen werden, daß hinter dem jeweiligen Mittel das bewußte und unbewußte, triebhaft bedingte Rauschverlangen, ein Narkosebedürfnis, stedt, das in Sier ſtellt sich nun eine neue große Schwierig keit der seelischen Behandlung entgegen. Zu berüd gelungen ist, fann man von einer wirklichen Ent sichtigen ist die Heredität, die gesamte leiblich seelische zichung sprechen und erst dann ist die Gefahr des Konſtitution, die Veranlagung des Rauſchsüchtigen. Rüdfalles ausgeschaltet. Die Nachbehandlung muß und neben dieſen inneren Faktoren dürfen wir die in allen Fällen intensiv seelischer Art ſein; freilich Umwelt des Kranken nicht aus dem Auge laſſen. darf die körperliche Erstarfung und Ertüchtigung nie. Die Verführung, die Gewohnheiten und Sitten mals vergessen werden. Ohne auf wichtige Einzel­näheren und weiteren Umgangs, den der Menschheiten einzugehen, sei hier nur kurz an die Bäder­pflegt, die materiellen Lebensverhältnisse, nicht zum behandlung, die Anwendung von aus Keimdrüsen wenigsten der Wohnungsraum, der zur Verfügung hergestellten Organpräparaten erinnert. Nach vielen bleibt, geben oft ernste Schwierigkeiten, mit denen Entziehungskuren macht besonders die Erzielung von die seelische Behandlung schwer und auch nicht selten Schlaf große Mühe; hier bedarf es von allen Seiten aussichtslos zu kämpfen hat. In allen Fällen ist großer Geduld und Selbstbeherrschung. Jede Ent­darauf zu dringen, daß die nächste Umgebung des zichungskur muß von einer moralischen Or. Kranken freiwillig auf jeden Genuß alkoholischer thopädie begleitet werden. Das Individuum muß Getränke verzichtet, um das belebende, ermutigende lernen, sich neu dem Kampfe mit dem Leben und Beispiel der Enthaltsamkeit zu geben, um zu zeigen, seinen Aufgaben zu stellen, mit frischen Kräften ans daß das Leben auch ohne Alkohol gelebt werden Wert zu gehen. Es bedarf feiner Worte über die fann, seine Schwierigkeiten auch ohne Umgaufelung Größe der Aufgaben, die hier einer sielbewußten des Geistes, chne trügerischen und nur scheinbaren Psychotherapie geſtedt sind, aber auch wie nahe nicht Straftzuwachs, dafür aber mit um so nachhaltigeren selten ihre Grenzen zu finden sein werden. Gar nicht leicht ist eine Entziehung zu bewer!- Kräften des Leibes und der Seele überwunden wer­den können. Säufig kann eine Entziehung des stelligen, die sich in der Gegenwart in nicht seltenen Alkohols nicht in der Familie durchgeführt und der Fällen mehr und mehr als notwendig erweist, näm Stranke muß in eine Heilstätte gebracht werden, die lich beim Mißbrauch des Tabaktgenusses. Alle Ent ganz zu diesem Zwede eingerichtet ist. Neben der zichungsfuren, bei denen es sich zugleich um Indi­seelischen Behandlung kann dann auch der segens- viduen handelt, die reichlich dem Tabakgenuß fröhn volle Einfluß zielbewußter, geistiger und körperlicher ten, verlaufen schwierig, langwierig und bereiten Arbeit und somit die wahre Belebung des wichtigen Gemeinschaftsbewußtseins gewonnen werden.

dem Kranken wie dem Arzt viel Pein, Mühe und Arbeit. In solchen Fällen wird man wohl kaum Was bei der Alkoholentziehung in nicht wenigen auf eine Schlafkur verzichten können, aber auch Fällen notwendig erscheint, nämlich die Heilstätten hernach noch saure Wochen durchleben müssen, che behandlung, sollte in allen Fällen erfolgen, in denen das frohe Fest des Lebens wieder gefeiert werden es sich um die Entziehung anderer Rauschmittel kann. Hinsichtlich der Methode der Psychotherezie handelt, nämlich Opium, Pantopon, Diorphiuma, nach der Euzziehung des Rauschmittels wird der Eufodal, Kokain und anderer derartiger Rauschmit kritische Psychotherapeut in der Richtung Freuds tel. Wöhrend das Kokain sofort radikal entzogen und Adlers forschen und wirken, er wird sich kei­werden kann, empfiehlt es sich doch bei den anderen nem ganz verschreiben, dabei freilich auf den billigen genannten Stoffen, die Entziehung durch einen jach. Beifall der Schule verzichten, dafür aber im Bunde fundigen Arzt während einer Schlafkur unter Zu mit den Tatsachen und der Wirklichkeit stehen und hilfenahme geeigneter Schlafmittel in einer gut ein so dem Kranken den besten Dienst leisten, hierbei gerichteten Heilstätte oder Anstalt vornehmen zu jedoch auch nicht der Lebensarbeit eines Dubois lassen. Nur der sachverständige Arzt, dem gut ge ind Forel vergessen.