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der Verteuerung der Lebenshaltung der breiten Massen eröffnet. Wir sind für freie Zuderbewirt­schaftung, wenn die Zuckerindustrie zur Besciti­gung von Krisenerscheinungen auch ihrerseits durch Opfer beizutragen gewillt ist. Im anderen Falle muß die Regierung wenigstens zeitweise wieder zur gebundenen Bewirtschaftung greifen. In die sem Falle ist sie begründet. Noch ein anderes Mit­tel steht der Regierung zur Verfügung: ernstliche Drohung, den prohibitiven Einfuhrzoll auf Zuder damit die Bevölkerung auch einmal in der Nähe erkennt, daß man sich bei dem Weltmarktpreis für Zucker zwei Kilv­

gramm für das Geld kaufen kann, das die Zucker­industrie uns abknöpft. Jedenfalls wird etwas geschehen müssen, das erkennen läßt, daß man nicht nur der Zuderindustrie zur Hilfe mit Millionenunterstützungen bereit ist, wenn sie ihre Klagen erhebt, sondern auch der Bevölkerung als solcher, die weit mehr Grund zur Klage hat.

Man wird sich diese Worte der Deutschen Presse" merken müssen und wenn die Regierung tatsächlich die Verteuerung des Zucers nicht ver­hindern wird, wird man den Herren Christlich  sozialen diefe ihre eigene Auffassung bei den Wahlen unter die Nase reiben können. ***

Wie kann die Krise der Zuderindustrie gelöst werden?

Der Klub der deutschen sozialdemokra tischen Abgeordneten hat im Juni einen An trag betreffend Maßnahmen zur Behebung der Krise in der Zuderindustrie eingebracht. Wer heute diesen Antrag liest, wird zugeben müssen, wie richtig unsere Genossen die Situation in der Zuderindustrie beurteilt haben. Wir lassen den Antrag samt seiner Begründung folgen:

Die tschechoslowakische Zuckerindustrie wird schon seit einer Reihe von Jahren nur durch

wird der Zuckerpreis in die Höhe getrieben, den großen leistungsfähigen Unternehmungen aber ungeheure Extraprofite zugeschanzt. Es wäre nun durchaus möglich und unter den gegebenen Ver­hältnissen auch notwendig,

daß das Zuckerkartell in eine Zwangs­organisation unter Staatsaufsicht umge wandelt wird.

Donnerstag, 6. September 1928.

Kabinettstrife in Bulgarien  .

Sofia  , 5. September. Die Sobranja, dessen Sigung gestern wegen der ungeklärten Situation vertagt wurde, trat heute zu einer neuen Sitzung zusammen. Ministerpräsident 8j aptschew gab die Demission des Gesamtkabinet­tes bekannt und ersuchte um Unterbrechung der Parlamentssigungen bis zur Lösung der Minister­frise. Dem Ersuchen wurde stattgegeben.

Zuckerpro- Startells

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Die Leitung dieser Organisation dürfte nicht nur aus Vertretern der Industriellen, sondern auch 5000xxx aus Vertretern der organisierten konsumen so daß es sich nur darum handelt, dem Staat, ten und aus Vertretern der in der Zuckerindustrie den Konsumenten und den Arbeiterorganisatio beschäftigten Arbeiter zusammengesetzt wer den. Sie müßte das Recht haben, die Zuderpro- nen den gebührenden Einfluß auf die Leitung des duktion in den großen, modern ausgestatteten Be Kartells zu verschaffen. Gleichzeitig müßte eine Enquete aller Interessenten einberufen werden, trieben zu konzentrieren und in dem Umfang, in auf der das Problem seinem ganzen Umfange dem so neue Arbeitsplätze geschaffen werden, un nach verhandelt und alle Lösungsmöglichkeiten rentable und veraltete Betriebe stillzulegen. Nur auf diese Weise wäre es möglich, die Gestehungs fosten des Zuckers allgemein herabzudrücken, die

technischen Entwicklung und der bereits erreichten Die Antragsteller sind überzeugt, daß bei der Konzentration der Zuderindustrie eine

erörtert werden.

Eine spezielle Maßnahme, die sofort durch­

1. Die Regierung wird aufgefordert, un­verweilt eine Vorlage einzubringen, durch welche die Zuckersteuer aufgehoben wird. Dabei ist im Gefeße auszusprechen, daß der Zucker, preis sofort bei Inkrafttreten dieser Maßnahme um den vollen Betrag der bisherigen Steuer herabgesetzt werden muß. Der Ausfall ist zu decken:

a) durch Streichung der Ausgaben für den Rüstungsfonds,

Deutscher fozialdemokratischer Antrag: Zwangsorganisation der Zuderindustrie Konkurrenzfähigkeit der Zuckerindustrie auf den geführt werden könnte und die durch Förderung Auslandsmärkten zu heben, gleichzeitig aber auch des inländischen Absatzes zur Lösung der Krise mit Einfluß des Staates, der Gewerkschaften und Genossenschaften. die Verkaufspreise im Inland herabzusetzen und wesentlich beitragen fönnte, ist schließlich die Aufhebung der Zuckersteuer, so durch Hebung des Konsums die Absatzbasis haben. Insbesondere iſt zur Sebung des In unserer Zuderinduſtrie zu vergrößern. Diese wobei gesetzliche Maßnahmen getroffen werden landskonsums nicht das Geringste geschehen, um Reorganisation liegt also letzten Endes nicht nur müssen, um die Auswirkung dieser Steuerbefrei Gegenteil, durch die Steuerpolitik der Regierung im Interesse der Zuckerkonsumenten, sondern ung den Konsumenten voll zugute kommen zu und die Preispolitik des Kartells ist eine günstige auch im Interesse der Zuckerindustrie selbst. laffen. Entwicklung des inländischen Konsums geradezu welche Möglichkeiten sich auf diesem Gebiete er Die Gefertigten beantragen daher: systematisch verhindert worden. Aber die vergeben, beweist der Vergleich des Zuckerkonsums antwortlichen Faktoren haben auch jetzt noch, in der Tschechoslowakei  , als einem der größten nachdem die Krife eingetreten ist, offenbar nur Buderproduzenten der Welt, mit dem Zucker­die Profitinteressen der Zuckerindustriellen im konsum anderer Länder. Während der Zuckerver Auge, welche bestrebt sind, die Krise ausschließlich auf Kosten der Konsumenten und der in der brauch pro Kopf und Jahr in England 38 Kilo Zuckerindustrie beschäftigten Arbeiter zu lösen. gramm, in Dänemark   sogar mehr als 44 Stilo­die Hochhaltung der Inlandspreise Die Zuckerindustriellen fordern nicht nur eine gramm beträgt, beträgt er bei uns nur 26 Kilo Serabsetzung der Zuckersteuer, welche den Konsu­im Gange erhalten. Diese Ausbeutung der he menten immer verweigert wurde, die nunmehr mischen Stonfumenten zur Aufrechterhaltung der aber zugunsten der Profite des Zuderkartells Konkurrenzfähigkeit des inländischen Zuckers auf den ausländischen Märkten wurde noch empfind unerträglichen Zuckerpreise noch weiter erhöhen den ausländischen Märkten wurde noch empfind durchgeführt werden soll, sie wollen die ohnehin Enteignung der Unternehmer und Sozialis lich verschärft durch die Steuerpolitik des Staates, und auf der anderen Seite die Löhne ihrer Arbei­sierung der Zuckerindustric die im Zuckerfonjum, unter Hintanseßung der Interessen der breiten Waffen, nur ein bequemester, die keineswegs als auskömmlich bezeichnet durchführbar wäre, sie haben es aber vorgezogen, Interessen der breiten Massen, nur ein bequemes werden können, herabdrücken. Es ist auch die ihren Antrag unter Berücksichtigung Steuerobjeft erblickte, aus dem sie gegenwärtig Stillegung einzelner Betriebe geplant. wodurch der bestehenden Wachtverhältnisse nicht weniger als 600,000.000 K jährlich heraus die Arbeiterschaft der Zuckerindustrie unmittelbar so zu formulieren, daß er auch von allen ein­holt. Die wiederholten Bemühungen der soziali mit Arbeitslosigkeit bedroht wird. Dabei ist es fichtigen Anhängern der privatkapitaliſtiſchen stischen Parteien, durch Herabsetzung dieser uner­träglichen Belaffung eine Verbilligung des Zuk charakteristisch, daß nicht rückständige und unter Wirtschaftsordnung angenommen werden kann. fers berbeizuführen, scheiterten an dem Wider- ungünstigen Produktionsbedingungen arbeitende Lehnen die bürgerlichen Parteien auch diesen An­stand der Finanzverwaltung, die über alle berech- Betriebe, sondern im Gegenteil gerade einige der trag ab, so beweisen sie damit nur, daß ihnen tigten Klagen der Konsumenten mit dem stereo- größten und leiſtungsfähigsten Unternehmungen die Privatintereffen einer fleinen Kapitalisten­gruppe höher stehen, als die Interessen der ge­typen Hinweis auf die staatsfinanziellen Not von der Stillegung betroffen werden sollen. wendigkeiten hinwegging, obwohl die Rücksicht auf famten Volkswirtschaft. die Staatskassa dieselbe Finanzverwaltung feines wegs hindert, die Besteuerung des Besißes durch Reform der direkten Steuern gewaltig zu er mäßigen.

Ist diese lettere Maßnahme auch vom kapt­talistischen Standpunkte aus geradezu unverständ lich und offenbar von nationalpolitischen und agrarischen Interessen diktiert, so ist überhaupt die ganze hier angedeutete Zuckerpolitik verfehlt und kann nicht zur Lösung der Krise führen. Die von den Zuderindustriellen beabsichtigten Maßnahmen würden nur ein Sinken des Inlandkonsums und eine weitere Berelen­dung breiter Arbeitermassen durch Steigerung der Arbeitslosigkeit herbeiführen,

Da die Ergebnisse der technischen Ausgestal­hing fich naturgemäß erst in einer Reihe von Jahren voll auswirken könnten, müßte als vor­bereitende Maßnahme die Schaffung eines obli gatorischen Verkaufs- Syndikates erfolgen, das die Aufgabe hätte,

die Verluste der unrentablen Betriebe durch die Uebergewinne der modernen Großbetriebe auszugleichen.

Während aber der inländische Zuckerpreis noch weit über das durch die in den letzten Jahren erfolgten Steuererhöhungen erklärliche Maß hinaus gesteigert wurde, entwickelt sich die Zuderausfuhr recht ungünstig. Dieser Zustand droht nun durch die Herabsetzung der englischen Daß ein solcher Verlustausgleich praktisch durch Rohzuderzölle, welche den Zuckerpreis in England womit weder der Zuckerindustrie, noch den Rüben- führbar ist, beweist der vom Zuderfartell felbst herabdrücken und damit die Einfuhr tschechoslo- produzenten geholfen wäre. Eine Sanierung die bereits verwirklichte Ausgleich der Frachtkosten. wafischen Zuckers nach England noch weiter er- fer Verhältnisse fann nur durch eine gründ- Die Leitung des Syndikates müßte, um eine an­schweren, sich zu einer offenen und gefährlichen Tiche Reorganisation in der Zucker- gemessene Festsetzung der Preise zu gewährleisten, Strife zu verschärfen. Es ist charakteristisch für industrie erfolgen. Die Zuckerindustrie ist fast natürlich ebenso zusammengefeßt sein, wie die die Sturzsichtigkeit der verantwortlichen Leiter unserer Wirtschaftspolitik, daß sie diese Entvid ausnahmslos in einem straff organisierten Startell von uns oben vorgeschlagene Leitung des Zucker­lung, die sich durch planmäßige Förderung der zusammengefaßt, dessen Zweck jedoch nicht die kartells. technische und wirtschaftliche Vervollkommnung Die Regierung hat wiederholt erklärt, daß sie englischen Zuckerindustrie feit Jahren vorbereitet, der Produktion, sondern einzig und allein die an der Vorbereitung eines Kartellgesetzes arbeitet. nicht längst vorausgesehen, ja daß sie Hochhaltung der Profite ift. Der Zuckerpreis wird Sie wird daher zweifellos in der Lage sein, bin­vom Kartell so festgesetzt, daß auch veraltete, un- nen furzer Frist einen Antrag vorzulegen, der die günstig gelegene Betriebe, als Betriebe mit den Regelung des Kartellwesens auf einem bestimm­höchsten Gestehungskosten und der geringsten ten Gebiete beinhaltet, auf dem die Kartellierung Leistungsfähigkeit noch rentabel sind. Dadurch ohnehin bereits fast vollständig durchgeführt ist,

troß ausdrücklicher Ankündigung der jetzt getroffenen Maßnahme durch den Minister Churchill   nicht die geringste Vorsorge ge troffen

Die Nacht nach dem Verrat. Roman von Liam O'Flaherty  .

( Copyright bei Th. Knaur- Berlin  .) 11 Schließlich stand er stocksteif und schlug sich dröhnend auf die Brust. Verdammt nochmal, bin ich denn verrückt geworden, warum hab' ich daran nicht schon längst gedacht? Sie werden sich wundern, warum ich nicht schon da bin. Jeder in der Stadt muß jeßt inzwischen von der Sache gehört haben, und ich, wo ich doch sein Freund war, bin noch nicht da, um seiner Mutter ein Wort zu sagen. Bestimmt werden sie gleich Ver. dacht auf mich friegen, wenn ich nicht sofort gebe."

Er kniff die Augen zusammen und setzte sich in Trab in der Richtung von MicPhillips Saus in Tittstreet. Er nahm die Hände aus den Taschen und schwang sie seitlich, wie es Polizisten tun. Er warf den Kopf zurüd und überragie so wie ein Riese alle, au denen er vorüberlief.

Er lief an ihnen vorbei, fast über sie hinweg, wie ein fernes Fabelwesen, etwas Einmaliges. IV.

Die Stimmen waren nervös, als warteten sie auf| sobald er das Wort vernahm, zog er, statt weiter einen Sturm auf See.

Alte Frauen mit Tüchern um die Köpfe huschten umher wie Schatten. Sie glitten von Tür zu Tür, führten Gespräche, machten heftige Gesten nach etwas Entferntem hin, begegneten sich, die hageren Gesichter aufwärts gegen den Himmel gewandt. Junge Frauen gingen lang ſam Arm in Arm die Straße hinauf und hinab. Sie sahen nach Nummer 44 hin, wenn sie vorbei gingen, mit Schweigen, mit Ehrfurcht auf den roten, geöffneten Lippen.

Nummer 44 war der Mittelpunkt des Inter­effes. Das Grauen, das über dies Haus gekom men war, hatte die ganze Straße aufgewühlt. Das ganze Viertel befand sich in Aufregung. befand sich in Aufregung. Drei Straßen entfernt standen die Barbesucher atemlos hinter den Schanktischen, während irgend ein Mann mit wilderregtem Gesicht und weitauf gerissenem Mund die Szene von Francis McPhil lips Tod erzählte, mit Ausrufen und heftigen Gebärden. Ueberall auf den Straßen, in den Kneipen, in den Küchen der Wietskafernen, wo alte rotnafige Männer ihre eingeschrumpften Hälse vorreckien, um die Schreckensnachricht zu hören, wurde mit Furcht und mit Haß das eine Wort geflüstert: das Wort Spitzel".

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zugehen, nur das rechte Bein an das linke heran und ließ es schwer und lautlos auf das nasse Pflaster vor dem Wirtshaus fallen, das mit Sternen aus roten und weißen Ziegelfacheln ver­ziert war.

b) durch Streichung des Ertrages der Grundsteuer, indem diese in eine Steuer vom reinen Bodenwert unter Freilassung eines an­gemessenen Existenzminimums umgewandelt wird.

2. Die Regierung wird aufgefordert noch in der laufenden Session einen Gefeßentwurf vorzulegen, wodurch die Zuckerindustrie in einer Zwangsorganisation zusammengeschlossen wird. Die Leitung dieser Organisation, die aus Vers tretern der organisierten Konsumenten, der gewerkschaftlichen Organisationen der in der Zuderindustrie beschäftigten Arbeiter, des Staa tes als des Vertreters der öffentlichen Inter­effen und der Zuderindustrie zusammenzusehen ist, hat das Recht, die Zuderpreise festzusehen und alle zweckdienlichen Maßnahmen zur tech­nischen und wirtschaftlichen Ausgestaltung des Produktionsapparates vorzukehren. Ein analog zusammengesettes Verkaufssyndikat hat die Auf­gabe, sofort einen Ausgleich der Profite und Verluste und somit die Festschung eines er­schwinglichen Zuderpreises zu ermöglichen.

3. Die Regierung wird aufgefordert, sofort eine Enquete einzuberufen, an der sich Ver­treter der Konsumenten, der in der Zuder­industrie beschäftigten Arbeiter, der Zuders industriellen, der Rübenproduzenten, der land­wirtschaftlichen Arbeiter, endlich von fetten der Regierung Vertreter des Ministeriums für Industrie, Handel und Gewerbe, des Ministe riums für Volksverpflegung sowie des Finanz­ministeriums zu beteiligen haben. Diese Ens quete hat zu dem vorliegenden Antrag jowie überhaupt zu allen Fragen des Zuckerfonsums und der Zuckererzeugung Stellung zu nehmen und Gutachten und Anträge zu erstatten.

4. Dieser Antrag wolle dem Gewerbe­ausschuß, dem Ernährungsausschuß sowie dem Budgetausschuß zugewiesen werden.

erwartete, wenn... Er sah die Gruppen unter den Laternenpfählen stehen. Er sah die Frauen huschen. Er fah die jungen Leute, wie sie flüster ten, angespannt und erwartungsvoll. Er hörte das Geräusch der Menschenstimmen. Plößlich schien ihm die düstere, verkommene Straße, die In diesem Augenblid wehte ein Windstoß ihm bis jetzt so vertraut gewesen war, fremd, als um die Ede und blies ihn durch und durch. hätte er sie nie zuvor gesehen, als wäre fic plöt Er öffnete Mund und Nasenlöcher. Seine Augen lich von fürchterlichen Ungeheuern bewohnt, die weiteten sich. Er reckte den Kopf vor, horchend. danach trachten, ihn zu verschlingen. Es fam ,, Angezeigt muß es einer haben, denn wie ihm beinahe vor, als wäre er, verwirrt im Stopf, hätten sie sonst können..." Ein großer, magerer in ein fremdes und feindliches Land hineinge Mann sagie das, der in der Mitte des mit Söge- laufen, von dem er nicht einmal die Sprache spänen bedeckten Bodens stand und eine Maß Schwarzen schäumenden Porters in seiner Rechten

hielt.

Dann stieß ein untersetzter Starrenführer, mit einem grauen Sad um die Schultern, den Sprecher an, bei dem ungeschickten Versuch, den Raum durch die Menge hindurch zu überqueren. Aber der Mann hatte schon genug gejagt. Gypo wußte, daß sie über den Tod Francis Jofeph McPhillips fprachen und daß sie argwöhnten, daß Verrat im Spiele sei.

kannte.

Kampfbereit sah er um sich, während er die Straße hinausging. Fest setzte er die Füße auf und ging breitbeinig und mit ausgeredten Schul­tern, den Stopf gegen den Wind gelegt, wie das Bugspriet eines Schiffes.

Als er an einer offenen Tür vorüberkam, rief jemand: sst." Wie ein Wachtposten blieb er auf den Anruf stehen. Wütend brehte er sich gegen die Tür und rief: Wer macht da hist"?"

Ich bins bloß," piepste eine alte Dame Wieder kam ihm der Gedanke, daß er feinen mit einer sauberen weißen Schürze, eine Frau, Augenblick verlieren dürfe, einen Plan zu machen. die er gut kannte: Ich dachte, du wärst Jim Aber in seinem Stopf war vollkommene Leere, Delaney, der Kohlenschipper. Ich muß flüstern gegen die sich seine Stirn heiß und krampfig wegen meinen Hals. Vor vierzehn Tagen hab' preßte, als ob man ihm mit einer Latte einen ich mir' nen Schnupfen geholt beim Fußboden­schweren Schlag verseßt hätte. In seinem Kopf scheuern draußen in Clontarff, und es wird stolperte der Gedanke, unsinnig sich selbst wieder immer schlimmer statt beffer. Der Doktor..." holend, so wie ein Stind in einem verlassenen Haus un Hilfe schreit.

Gypo vernahm das Wort, sobald er die Streu­Tittstreet befand sich im Aufruhr wie ein zung von Tittstreet und Bryanroad erreichte gegen die sich seine Ameisenhausen, in den der schwere Huf einer Senb eine lange und breite Straße mit kleinen Läden hineingetreten ist. Unter den vereinzelten Later zu beiden Seiten, das Pflaster mit Papier   be­nen, zwischen den beiden Reihen zweistöckiger ftrent, fleine Schmutzhaufen in der Gosse, zwei Backsteinhäuser standen Gruppen, von Männern, Trambahngleise, verrostet durch den nieſelnden die mit aufgeregten Augen redeten. Das fable Regen, Gruppen von Bummlern an jedem Licht der Lampen ließ den rieselnden Regen sehen. Laternenpfahl, in den Kneipen und auf der Er unrklammerte das Klappmesser in seiner der wie Dampf auf ihre rauhen, schmußigen Brücke über den Kanal, wo die Straße plößlich Stleider sich legte, auf ihre dickgeäderten Naden, am Horizont verschwand, als ob sie in die Leere Hosentasche; zu sich selber murmelte er: ,, Nein, auf die erregten Gesichter und auf ihre knorrigen eines Abgrundes fiele. Er passierte Ryans Er passierte Ryans so kann ichs nicht zusammenkriegen, draußen im Hände, mit denen sie gestikulierten. Ihre Stim- Sneipe, die an der Ecke lag, halb in Tittstreet, Regen vor' ner Kneipe. Besser weitergehen." men erfüllten die hohle Dunkelheit der Straße halb in Bryanroad. Das Wort traf ihn durch mit unterdrücktem Flüstern, das wildkreisend sich die offene Sneipenfür. Er hatte den Schritt der hob und senkte wie Sturmwind zwischen Felsen. langsamt, als er die Gegend hier erreichte, und

Mit beinahe trunkener Heftigkeit drängte er um die Ecke in den Aufruhr der Tittstreet. Weit Entsetzen wurde ihm das Schicksal klar, das ihn

Aber Gypo streifte nur mit einem Blick ärgerlich ihren verbundenen Hals und die trüben blauen Augen; mit einem Grunzen ging er wei­ter, ohne hinzuhören. Er erreichte Nummer 44 und trat durch die

offene Tür, ohne anzuklopfen.

( Fortsetzung folgt.)