Donnerstag, 18. September 1928.

Gine geschmackvolle" Reklame.

Von Pud.

Kaufmännische Anekdoten.

" Ihr übrigens sehr geehrter Heiliger."

Wenn man ein Tapezierergeschäft hat, dann Eine der größten ungarischen Bierbrauereien ift man auch verpflichtet, gute. wirksame, erfolg nahut sich vor, mit Palästina cin Exportgeschäf: an reiche Reklame zu machen. So achie auch Mazuknüpfen. Eine Firma in Jaffa erklärte sich damie Pompée in der Dordogne in Frankreich , bereit, zu versuchen, dem Flaschenbier der Braueret die vor einigen Tagen ihren Mann verlor. unter den jüdischen Kolonisten Abnehmer zu ver­schaffen.

Ich muß Reklame machen, sagte sich Madame Bompée und kam auf den guten Gedanken, im zweimal erscheinenden Wochenblättchen zu infe rieren. Aber iwe und was? Immer wieder mit teilen, daß man gut und billig polstert, tapeziert bei Madame Pompée? Das wird allmählich lang weilig und lockt keinen Kunden in den Laden. Sie überlegte und machte sich Gedanken.

Ein genialer Gedanken durchblitzte ihr Hirn. Sie geht sofort zur Zeitung und gibt ein In serat auf! Am anderen Tage werden alle Bewoh ner des Städtchens überrascht durch die Mittei­lung, daß Madame Pompée Matraßen weit un term Preis der Konkurrenz liefern fönne, weil sich ihre Ausgaben durch den Tod ihres Mannes wesentlich verrin­gert hätten! Darauf war sie stolz, auf das Inserat, und wartete nun der Dinge, die sich da ereignen sollen!

Sie wartet und glaubt immer noch an den Erfolg der geschmackvollen Reklame, die noch ein mal jedem Bewohner des kleinen Städtchens ver­riet und in Erinnerung brachte, daß Monsieur Pompée ein schlimmer Trunkenbold war und fein ganzes Geld, seinen Verdienst bei Weib und Gesang versoff.

Madame Pompée verfalfulierte sich, denn auf diese gefühlvolle Reklame tamen nicht etwa die Kunden scharenweise gelaufen, sondern der letzte Rest tren gebliebener Kunden verließ fluchtariig ihr Geschäft und ließ sie doppelt trauernd in ihrem Laden zurück!

Sie hatte zu geschmackvoll inseriert und das Publikum verſtand diese Reklame mit dem Tod des Mannes nicht. Es verzichtete lieber darauf, billige Matratzen zu kaufen und legte Wert dar­auf, daß man Pietät auch dent verlotterten Manne gegenüber hält und nicht geschäftstüchtig jeinen Tod ausnüßt.

Volkswirtschaft. Angestelltenkonferenz.

Die erste Sendung fam an. Ein feines Malz bier war da in Flaschen verzapft. Auf jeder Flasche prangte da die Vignette, die den Kopf und den Namen des Schußheiligen Ungarns , des heiligen Stephan, trug. Denn dieser Heilige ist im ungari schen Handelsregister als Schutzmarke der Brauere: eingetragen.

In einigen Tagen erhieit die Budapester Brauerei aus Jaffa folgenden Brief:

Ihr Fabrikat entspricht vollkommen unferen Erwartungen, fönnen es aber trotzdem nicht brau chen, weil die Vignette mit Ihrem übrigens sehr geehrten Seiligen hierorts nicht auf den Markt ge­bracht werden kann"

Kochkunst.

Hagenbed, der Tierhändler, erzählt: Als ich mich einst längere Zeit in Zentralafrika auf­hielt, fonnte ich trotz größter Mühe nicht erreichen, meinem eingeborenen Koch klar zu machen, daß auch der größt Liebhaber von Roastbeef diesen köstlichen Braten schließlich nicht mehr sehen kann, wenn er thn tagaus, tagein vorgesetzt bekommt, ohne daß je ein anderes Gericht dies ewige Einerlei unterbricht. Schließlich kam ich auf den Gedanken, mit Hilfe eines Wörterbuches eine Liste von elf anderen Ge­richten zusammenzustellen und versuchte nun an Sand dieser Liste dem Koch auseinanderzusetzen, daß ich fünftig etwas mehr Abwechslung auf der Speise­farte zu haben wünsche. Der Erfolg war erstaun lich. Triumphierend erschien am Abend der Noch und setzte mir die gewünschten elf Gerichte vor alle eff auf einmal!

Orientalisches.

Anfang dieses Jahrhunderts hatte eine Leip siger Firma Maschinen an einem Orientſtaat gelie fert und dafür 29.000 Mark in Rechnung gestellt. Da die Zahlung ausblieb, wurde gemahn: Nach einem Jahr fam das Geld.

Der Empfang von 29.000 Mart wurde höflichst dankend bestätigt.

Nach einem Jahr fam nochmals Bahlung. Die Firura teilte daraufhin schriftlich mit, daß ein Jr tum vorläge, da jetzt schon 58.000 Mark gezahlt jeien.

Marf. Die Firma bemühte sich abermals, den Jrr. Nach einem Jahr fam Zahlung von 58.000 tum schriftlich aufzuklären und bat, über die zuviel gezahlten 87.000 Mart zu verfügen.

Nach einem Jahr fam Zahlung von 87.000 Mark. Um jenen Staat nicht bankerott zu machen, wurden, fett die Bestätigungsschreiben eingestellt.

Raufmännisch gerechnet.

Ein Loutnant und ein Oberleutnant kamen im Hochsommer auf einen Uebungsritt durch ein Dorf. in den Stall, baten den Wirt, ihnen Hafer vorzu­Sie saßen vor dem Dorfkrug ab, stellten die Pferde schütten und Ingen in die Wir sſtube.

ten, fragten sie nach ihrer Schuldigkeit. Für den Nachdem die beiden Offiziere gefrühstückt hat Safer seines Pferdes sollte der Leutnant 40 Pfennig, der Oberleutnant dagegen 60 Pfennig bezahlen.

auf, da beide Pferde aus einer Krippe gefressen Dieser merkwürdige Unterschied fiel den Reitern hatten.

Ihr Pferd hat einen langen Schwanz und das " da", sagte der Wirt zu dem Oberleutnant, andere nur einen furzen, geftusten."

A ch so", lachte der Angerdeete.„ Sie denken wohl, je länger der Schwanz, desto länger die Rechnung?"

Pferd hat mehr gefressen!" Nein", antwortete der tüchtige Wirt,„ Ihr

,, Bester Herr Wirt, wie wollen Sie denn das einer Krippe gefressen und zweitens haben Sie nicht wissen? Sehen Sie, erstens haben beide Gäule aus daneben gestanden!"

„ Ja, Herr Oberleutnant ", evwiderte der Wirt, ,, das ist wohl richtig. Aber die Sache ist doch so: jagt. Das audere Pferd aber mußte dazu den Kopf Ihr Pferd hat die Fliegen mit dem Schwanz ver­gebrauchen und ist daher beim Fressen zu kurz ge­tommen."

Hartgejotten.

Dem Kolonialwarenhändler David Holder blüt war die Schwiegermutter gestorben. Der Leichenwagen stand vor der Tür. Das Trauergefolge wartete schon. Da wurde der Sarg aus Holderblüts Hause herausgetragen, gerade als David im Begr war, die Ladentüre zuzuschließen.

Seite 5.

Genoffen! Genoffinnen!

In

jeder Betriebsversammlung,

jeber Gewerkschaftsversammlung, jeber Genossenschaftsversammlung. jeber Wählerversammlung. jeder Frauenversammlung, jeber volitischen Versammlung,

jeder Beriammlung oder Sibung einer proletarischen Organisation sollt Ihr für die

ſozialdemokratische Parteipreſſe

intensivite Werbearbeit leisten

17. Prager Mustermeffe.

Anzahl der Aussteller.

Die Gesamtanzahl der Aussteller der XVII. ber 1928) beträgt bis Anfang September 2823, Prager Herbstmesse( 25. September bis 2. Ofto­also die größte, welche bisher auf den Prager Messen festzustellen war. Darunter sind 404 Firmen aus dem Auslande, unter denen 235 aus Frankreich und den Kolonien, 38 aus U. S. A. , 18 aus SSSR. , 52 aus Deutschland , 11 aus Desterreich. 16 aus Japan , 9 aus Jtalien

und was besonders erwähnenswert ist, Kollettiv ausstellungen aus Rumänien und Uruguay . Böhmen stellt 2258 Aussteller, Mähren und Schlesien 147 und die Slowakei 14 bei. Unter England, S. 5. S., Dänemark , Holland , Belgien , die Auslandsaussteller zählen auch einzeln aus Finnland , Schweden und Ungarn usw.

Gliederung der Fachgruppen.

Die Bauindustrie zählt 119 Aussteller, die Metallindustrie 775, die Elektrotechnik, Mechanik und Optik 199, die Holzindustrie 265, die Textil­branche 138, die Konfektions- und Bekleidungss industrie 117, Galanterie und verwandte Indu strie 114, Lederbranche 93, Glas, Porzellan und Feinferamik 119, Kunstgewerbe 51, Chemie und In diesem Augenblid kam ein fleiner Junge Gesundheitswesen 88, Lebens und Genußmittel, und verlangte für zehn Pfennige Kardamon. David landwirtschaftliche Produkte 171, Muffinstru nahm das schwere Türschloß wieder von der Laden mente 30, Spielwaren und Puppen 56, Graphik, türe, begab sich hinein, wog umständlich für zehn Papier, Schul- und Kanzleibedarf 287. Juwelen, Pfennig Kardamon ab und gab die Ware den Jun- Gold- und Silberwarenbranche 19, gemischte gen, wofür er zehn Reichspfennig seiner Stasse ein Gruppe 182 Aussteller. Wiewohl die meisten Branchen glänzend vertreten sind, dürfte die Möbelbranche, Spielwaren und Pelzwaren industrie nebst der Metallbranche die reichlichste Auswahl bieten.

verleibte.

Dann ging er zu den Trauergästen zurud. David", sagte nun ein Better zu ihm,„ du bist ein herzloser Gesell. Die Mutter deiner Frau soll begraben werden und du unterbrichst wegen zehn Pfennig die Trauerfeier. Schäme dich!"

,, Was heißt schämen?" flüsterte Holderblüt zu rück, erst kommt das Geschäft, dann das Ver­gnügen!" ( Storr. W.)

Einige Daten über den Aufschwung der P. M. M.

Am 8. September veranstaltete die Orts­gruppe Teplitz Schönau des Zentralverbandes der Angestellten jetzt vereinigt mit dem Allgemei nen Industricangestelltenverbande, Reichenberg, Von der I. bis zur XVI. Wustermesse wuchs zur stärksten Organisation der deutschen Privat­die Anzahl der Aussteller von 1935 auf 2561, angestellten in der Tschechoslowakei ihren drei­worunter allmählich aus 97 Auslandsausstellern ßigjährigen Bestand als freigewertschaftliche An­373 an der letzten Prager Messe zu zählen sind. gestelltenorganisation in Tepliz Schönau. Die vont Die XVII. Prager Messe weist bekanntlich 2823 Vertretern befreundeter Körperschaften, ferner der tion, im Anwaltsberufe, im Reiſenden und Ver- wurde einstimmig eine Entschließung angenom- Aussteller, darunter 404 aus dem Auslande auf. Verbandsleitung, zahlreicher Ortsgruppen, von treterberufe usw. zu befaffen hatte. Nach Eröff- men, in der die wichtigſten Forderungen zum Von ausländischen Expositionen gab es auf den Mitgliedern und Gästen aus nah und fern sehr nung der Tagung durch den Verbandsobmann Stande der sozialpolitiſchen Geſetzgebung, zur An- Brager Messen bereits sechsmal eine große fran gut besuchte Veranstaltung im Neptunsaale nahm Stoll( Reichenberg) und Wahl eines Präsidiums gestellten Pensions- und Krankenversicherung, fer- zösische Sondergruppe, fünfmal eine amerikant­einen eindrucksvollen Verlauf. Künstlerische Dar-( Köhler- Prag, Kirchhof Reichenberg, ner zur Sonntagsruhe und zum Ladenschluß im sche, ferner war dreimal Brasilien , S. v. S. bietungen musikalischer, gefanglicher und deklama Grünzner- Aufſig, Nauders - Eger) er- Handelsgewerbe, zum Wirkungskreise der Geyil- zweimal, Italien einmal, Utraine einmal, torischer Art gaben dem Abend ein festliches Gestattete Geschäftsstellenleiter E. F. Plohs( Tep fenausschüsse, zum Lehrlingsrecht, ebenso auch zu Sowjetrußland einmal auf der XVII.... präge, Begrüßungsansprachen einer Reihe von liß- Schönau) ein ausführliches Referat über die besonderen Berufsfragen der Vertreter und Rei- im größten Maßstabe vertreten, wogegen Finn­Funktionären und Gründungsmitgliedern und Stellung der Handels-, Genossenschafts-, Spedifenden und zur wirtschaftlichen Lage der Ange- land( weimal), Indien ( einmal), Japan ( ein­eine Festrede feierten die dreißigjährige Organi tions- und Anwaltsangestellten in der Wirtschaft. ſtellten im Handel, in der Spedition, in Anwalts- mal), Lettland ( einmal), Wierito( zweimal), fationsarbeit in würdiger Form. Am Sonntag, Seine alle Berufsfragen dieser Angestelltengrup fanzleien usw. niedergelegt find. Sodann erstattete Verbandsobmannſtellver in fleineren Expositionen ausstellten. Griechenland ( zweimal) sowie Spanien ( emmal) den 9. September fand am Grabe des am 4. Fe pen fachlich beleuchtenden, aufschlußreichen Aus­ber 1925 verstorbenen langjährigen Angestellten führungen fanden lebhaften Beifall. Sodann treter Kirchhof( Reichenberg) einen Bericht schnittlich waren fast auf jeder Weffe zumindest- führers Abg. Erust Hirsch unter starker Betei- sprach Zentralsekretär Bergmann( Reichen über Organisationsfragen, die in der anschlie 200 Auslandsaussteller festzustellen. ligung eine schlichte Trauerfundgebung statt, bei berg) über das sozialpolitische Kampfprogramm zenden Aussprache einer eingehenden Erörterung der Verbandsobmannstellvertreter Stirchhof und die nächsten Aufgaben der Organisation. In unterzogen wurden. Nach entsprechender Beschluß­( Reichenberg) eine tiefempfundene Gedenfrede flarer, eingehender Darstellung zeigte er den gefassung wurde für die in der Konferen; vertrete Die Finanzierung der Volkswirtschaft genwärtigen Stillstand, ja teilweise Rückschlag innen Berufszweige eine sechsgliedrige Sektionslei

Durch

in der SSSR . Der Monat des vierten Quartals des des Volkskommissariates für Finanzen

der

hielt und einen Kranz niederlegte. Anläßlich der Bestandseier wurde am gleichen der sozialpolitischen Gesetzgebungsarbeit auf, beng( Bergmann- Gablonz, Fischer Tep Sonntage im Gasthof„ Semmepart" in Teplit faßte sich insbesondere mit den jetzt aktuellsten lib, Stirchhof- Reichenberg, Köhler, Schönwirtschaftsjahres 1927/28 ergibt nach den Taten Schönau eine Fachkonferen; andel und Fragen der Pensions- und Krankenversicherung felder, Dr. Strauß=" Prag ) gewählt und Verkehr des vereinigten Angestellten- Verban- und verwies auf die den Angestellten zu Gebote hierauf die arbeitsreiche Tagung, an der 63 Ver SSSR. ein sehr mäßiges Ansteigen der des, Allgemeiner Industrieangestelltenverband, ſtehenden Mittel und Wege zur Vertretung ihrer treter von 23 Ortsgruppen und verschiedenen Bantkredite, wobei die Gesamisumme der Reichenben, Bentralverband der Angestellten, Forderungen. Das Referat wurde beifälligst und Störperschaften des Verbandes teilgenommen hat reditoperationen der vier Hauptbanken sich um Teplitz Schönau , abgehalten, die sich mit einer zustimmend aufgenommen. Nach längerer Wechten, mit einem zu weiterer zielbewußter Arbeit 39 Millionen Rubel vergrößerte, und zwar von einigen auffordernden des Vorsitzenden

gen war.

Fran Henriette.

Plößlich sprang er auf. Ich muß jezt ge­hen", stieß er heiser hervor und reichte ihr die

Sand.

fein

im Handel, Genossenschaftswesen, in der Spedicine Reihe von Einzelfragen besprochen wurden, ler beendet. Rubel. Es muß jedoch eine bedeutende Ver­größerung der Verschuldung der Staatse Entwürfe zu Romanen und Novellen zu Papier er blieb schweigsam. Er gähnte. Dieses Spiel industrie festgestellt werden, und zwar von gebracht hatte, hinterließ er Henriette. langweilte ihn schon. Warum habe ich mich ver- 1973.5 auf 2018.5 Millionen Rubel, d. i. um Jahrelang hütete fie es wie ein Heiligtum. fauft?" schoß es ihm durch den Sinn und dabei 45 Millionen Rubel. Eine große Verschuldung Es dämmerte schon. Henriette saß beim Fen­ſter und blickte erwartungsvoll in das rege Ge- Aber das Leben ging weiter und verlangte nach schielte er unabläffig nach dem kleinen Schränk- weisen u. a. die Textil, und Metall triebe der Straße. Ein Lächeln huschte über das Freude und Liebe. Auch war Henriette nicht fünchen, daß die für ihn so wertvollen Briefum- industrie auf, die größte Verschul ger geworden und das fühlte sie, so sehr sie sich schläge enthielt. Sehnsüchtig sah ihn Henriette an. dung jedoch die Hütten, Wald, Solz­noch immer schöne Gesicht. Armand, der junge Armand, der immer dagegen auch wehrte. Sie sehnte sich nach Jugend. Sie ahnte was in ihm vorging, aber sie wollte es bearbeitungs- und Lederindustrie. Die Kreditierung des Staats- und ge­Fröhlichkeit und Lachen in die stille Wohnung Die jungen Leute, die früher in ihrem Hause ein nicht glauben. Immer stürmischer wurden ihre brachte, solite kommen. Er war Schriftsteller, war und ausgegangen waren, waren nach Alfons Tod Umarmungen, immer leidenschaftlicher ihre Küffe. mischten Sandels verringerte sich von 289.2 auf 286.7 Millionen Rubel, also um 2.5 begabt, aber zu bequem, um zu arbeiten, und des- fern geblieben. Es war ja verständlich. Was hät Er blieb gegen all dies Werben fühl. Millionen Rubel. Auch die Kreditierung der halb stets in Geldschwierigkeiten. Täglich fam er ten sie zu einer alten Frau fommen sollen? Und zu ihr, täglich freute sie sich auf ihn und täglich doch wollte sie noch einmal das Leben in vollen Genossenschaften hat sich verringert, wo0­bei sich nach den Daten dersStaatsbank und der fühlte sie eine bittere Leere, wenn er weggegan Bügen genießen, noch ein einziges Mal, bevor sie ,, Leb wohl", sagte sie und wandte sich ab. Moskauer Stadtbank vor allem bei den Ver­ den Weg betrat, der in das Reich der Schatten Doch er ging nicht. Wie ein Kuli, der auf brauchs, landwirtschaftlichen und Kreditgenossen­Das erwartungsvolle Lächeln wich von ihren führte. Doch die Jugend meidet das Alter. Das Bakschisch wartet, blieb er stehen. schaften eine Verminderung der Kredite ergab. Lippen. Sie wußte, daß er heute zum letzten Male Da öffnete sie das Kästchen und reichte ihm Bei der Hausindustrie ist jedoch eine Vermeh­kommen würde. Doch nein, sie wollte nicht daran fühlte Henriette. Da fam ihr ein Gedanke, fie rang ihn nieder, er erstand wieder vor ihren Augen Lohn. rung der Kredite zu verzeichnen. Bei den Ge­denken, jetzt nicht. „ Nimm es dir", seufzte sie, es ist mein nossenschaften im allgemeinen sind die Stredite Der Samovar snmmte lustig vor sich hin. Er und lockte mit den süßesten Worten Glück verhei von 649.8 auf 639 Millionen Rubel, also um fang ein Lied voll Frende, voll Erwartung. Hen- ßend. Sie wehrte sich nur noch schwach und bald Er nahm es und ging.- 10.8 Millionen Rubel gesunken. Beim Trans­riette verstand seine Sprache. Er war ihr immer unterlag fie den Lockungen. Sie nahm das Heft­Am nächsten Tage wartete sie wieder. Esport hat sich eine Vermindering um 5 Wile ein lieber Stonerad gewesen, er hatte sie gefannt, chen, die einzige Erinnerung an Alfons, riz Blatt als sie noch hang war, noch be- or die ersten Süfür Blatt heraus und gab je eines in einen Brief. dämmerte schon. Auch heute fuamte der Samo- lionen Rubel ergeben. Die verschuldung der var seine Melodic. Aber diesmal war es fein Privatpersonen und Kreditunternehmungen ist berfädchen ihr Haar durchzogen. umschlag. Es war ganz dunkel geworden. Henriette fah Liebeslied, es war ein Lied der endlosen Steppe etwas in die Höhe gegangen: bei den Privat­Henriette ist die Geliebte Alfons Durands personen von 7.2 auf 7.7 Millionen Rubei und gewesen. Er war ein Genie, das sich nicht durch nach der Uhr. Gleich mußte Armand kommen. voll Sehnsucht und Einsamkeit. bei den Kreditunternehmungen von 315.7 auf ringen konnte. Ein paar Heine Zeitungen nur Schnell trug sie noch etwas Rouge auf und ver­hatten einige seiner kleinen Novellen abgedruckt. deckte mit etwas Buder die verräterischen Fält 321.7 Millionen Rubel. Das war alles. Trotzdem liebte sie ihn und auch chen in ihrem Geficht. Sie wollte jung sein. Die Glocke schrillte. Armand trat ein. Flüch er hing an ihr mit seinem ganzen Sein. Jahre lang lebten sie glücklich zusammen, ohne daß tig streiften seine Lippen die ihren. Er setzte sich Staat oder Kirche sie vereinigt hätten. Doch stumm. Schmeichelnd, wie ein Käßchen, schmiegte eines Tages endete diese Idylle mit einem jähen sie sich an die hohe, schlanke Gestalt und suchte ihn Mißton. Alfons starb. Sein ganzes Hab und Gut, zum Reben zu bringen.

bestehend aus einem kleinen Heftchen, in dem er Gleichgültig legte er die Hand um sie, doch

seinen

letztes."

Die Strahlen der untergehenden Sonne lie ßen Henriettes Haar weiß erscheinen. Sie sah es im Spiegel und ließ es geschehen. Warum auch nicht? Gestern hatte sie Armand ihr letztes Ret telchen gegeben. Seute hatte sie feines mehr. Mit jenem Bettelchen war der letzte Rest von Jugend von ihr geschwunden. Heute war sie eine alte Frau. A. Altschul.

Auf diese Weise ergab sich nach dem Be­richte der„ Ekonomitschestaja shiju" Nr. 194 im Monate Juli ein Ansteigen der Verschuldung in der Staatsindustrie und in den Kreditunterneh mungen und eine Verringerung der Verschuldung im Staatshandel, bei den Genossenschaften und beim Transporte. B. S.