Dienstag, 18. September 1928.

Brotest der Brüger Arbeiterschaft gegen den Lebensmittelwucher.

Bomben

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Parlamentsfraktion dazu bestimmen wird, den der Turner, zu denen kein Anlaß vorlag, nimmt aufzugeben, daß die arbeitende Ju- sie zurück und bittet um Entschuldigung. Wie ] In einer gutbesuchten Kundgebung nahm opfert wird. gend den Profitinteressen der Kleinmeister ge man sicht, ist der Vorwärts" bei dieser Massen­Paris, 17. September. Nach einer im ,, Echo die Arbeiterschaft der Nationen des Brüger Hage recht übel weggekommen. Er hat sich sozu- de Paris" veröffentlichten Agenturmeldung aus Bezirkes gegen die Beiteuerung des Zuckers und Kommunist en suchen befanntlich durch In der eigenen Schlinge gefangen. Die fagen in der eigenen Schlinge gefangen. Casablanca haben französische Militärflugzeuge der wichtigsten Lebensmittel Stellung Es wurde Maffenklagen die Sozialverräter" wirtschaftlich Anschuldigung gegen den Verband der Eisenbah- ständische Bomben abgeworfen. Auch die Lager unter dem Beifall der Versammelten eine Rejo- zu schädigen. Da unter dem bestehenden Breßner fann man aus der nachstehenden Erklärung von Aufständischen in Thire- Jgrana und Bu Den Zusammenbruch einer kommunistischen   in der Gegend von Dadia mehrmals auf Auf­lution einstimmig angenommen, in der gesetz Klagen wegen Ehrenbeleidigung" leicht erfchen, zu deren Abgabe sich die Redaktion des Merar wurden mit Bomben belegt. schärffter Protest gegen die Erhöhung der Preise einzubringen sind, fosten solche Massenklagen dem Reichenberger Vorwärts" bequemen mußte: der wichtigsten Lebensmittel eingelegt wird. Diese Angeklagten sehr viel Geld. Die von den Kom Resolution wurde von den beiden ſozialdemokrati- munisten aufs höchste ausgebildete Kunst des schen Bezirksorganisationen der politischen Bestlagens ist aber von ihren Gegnern bereits abge hörde bei einer Vorsprache überreicht. Der Ver- gudt worden und nun richtet sich der Spießz gegen treter der politischen Behörde versprach, diese sie selbst. Beim Reichenberger Kreisgericht sollte Resolution an die maßgebenden Stellen nach Brag weiterzuleiten.

Erfolgreiche Gemeindewahl in Ratschendorf  .

dieser Tage über die 125 Breffeflagen verhandelt werden, die 125 deutschnationale Turn­bereine gegen den kommunistischen Reichen berger Vorwärts" eingebracht hatten, weil das Blatt am 3. Juli zwei beleidigende Artikel über Die am Sonntag, den 16. September durch ten Turner und Turnerinnen veröffentlicht hatte. das Reichenberger Gauturnfest und die beteilig geführten Gemeindewahlen hatten folgendes Era gebnis: Abgegeben gültige Stimmen 819, Wahls fam jedoch nicht zur Durchführung des Pro­ahl 48. Es erhielten: deutsche Sozial- seffes, da der von Doktor Reichmann vertretene Bemotraten 116 Stimmen und 2 Man verantwortliche Vorwärts" Redaficur Adolf bate( früher 0); Rommunisten 472 St. 11 m. Portsch eine von den Anwälten der Turner vor­( 12); Deutschsoziale 162 St., 4 M.( 6); Bund der gelegte Ehren- Erklärung unterschrieb und sich ge­Sandwirte 69 St., 1 M.( O). Unser Erfolg besteht fagsfirma Runge u. Co. bereit erklärte, die Gee meinsam mit einem Bevollmächtigten der Ver­im Getvinn der beiden Mandate und Stimmen­uvachs von 88 auf 116 seit der Parlaments ausmachen werden zu bezahlen. In der Er. richtskosten die gegen 40.000 ronen wahl. flärung bedauert die Redaktion des Vorwärts" die in den Artikeln enthaltenen Beleidigungen

Eine Landbündlertagung gegen die Berwal­tungsreformi. Wie die Deutsche Landpost" vom 18. September 1928 berichtet, fand am 9. Sep­tember 1928 in Friedlandi. B. der 5. Haupt­begirlsparteitag des Bundes der Landwirte statt. Giner der Hauptrebner war Abgeordneter Win­birsch, der sich insbesondere bemühte, der Ver waltungsreform und dem Gemeinde­finanzgesete nur gute Seiten abzuge winnen. Trotzdem nahm die Tagung unter ande­rem folgende Entschließung an: Ohne die guten Geiten dieses großen Gesetzeswertes zu verken­nen, stellt der 5. Hauptbezirksparteitag fest, daß durch die Durchführung dieses Gesetzes in Verbindung mit dem Geseze über die Fi­nanzreform der Selbstverwaltungsverbände nationale und wirtschaftliche Ge. fahren drohen, welche eine mühsam angebahnte fchechisch deutsche Zusammenarbeit in Frage stel­len fönnen." Selbst den Landbündlern geht also das, was ihre Abgeordneten treiben, über| die Hutschnur.

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Unter Bezugnahme auf den im Vorwärts" vom 8. Juni auf Seite 4 unter der Ueberschrift:

Oeffentliche Anfrage an den Eisenbahnerverband dem Sturm nach allen Richtungen geweht wur in Aussig  . Noch einmal der Fall Kozel and den. Eine Sanitätskolonne mit 15 Aerzten und Schwertner" veröffentlichten Artikel erklärt die einer gleichen Anzahl Pflegerinnen ist heute mor Redaktion des Vortvärts" in Reichenberg, sie gens vom Roten Kreuz organisiert und nach dem fönne weder den Verband der Eisenbahner' noch Balmbeach- Gebiet abgeschickt worden. Arbeits­dessen Funktionäre beschuldigen, daß sie die 26 mannschaften gingen ebenfalls bereits ab, um die sicht hatten oder haben, die Herren Rozel und Straßen in dem Sturmgebiet von den Trümmern bliebenen- Fondsbeiträge zu prellen. Sie könne fie i Schwertner um die von diesen bezahlten Hinter- freizumachen. ferner nicht beschuldigen, daß sie nicht gewillt wären, die eigenen Statuten zu respektieren und daß sie die genannten Mitglieder unter Bergewal tigung der statutarischen Bestimmungen aus der Organisation ausschließen. Die Redaktion des ,, Vorwärts" nimmt diese in den erwähnten Arti­feln enthaltenen, auf den Verband der Eisenbah Jacksonville  , 17. September. Der Wirbel­ner und die Verbandsleitung bezüglichen beleifturn, der jetzt die Gegend von Miami   und die digenden Aeußerungen als grundlos mit dem Ostküste Floridas   erreicht hat, wütete gestern am Ausdruck des Bedauerns zurück und leiſtet volle späten Nachmittag in dem Gebiet zwischen Ju­Genugtuung." Die Redaktion des Vorwärts". piter und Miami   mit einer Geschwindigkeit von

Einzelheiten über die Verluste an Menschen­leben werden im Laufe des heutigen Nachmittags erwartet, wenn die Berichte der nach der Sturm­zone ausgefandten Motorradfahrer vorliegen.

Die fürchterliche Elementarfatastrophe.

Wirbelsturm in Florida  .

hundert englischen Meilen in der Stunde. Die Nachrichten aus dem Unglücksgebiet treffen nue verstümmelt und lückenhaft ein, da sämtliche Verkehrslinien zerstört sind. Die Höhe der Ver luste an Menschenleben und der Sachschaden ist brach unter der Bevölkerung eine Panik aus und die Ortschaften wurden nach den ersten An­zeichen von dem Herannahen des Sturmes ge­räumt.

An tausend Zote auf Portorico.  - Die Hälfte der Bevölkerung obdachlos. noch unbestimmt. In zahlreichen Ortschaften

New York  , 17. September.  ( Reuter.) Schr beunruhigende Berichte laufen über die durch den Tornado auf der Insel Portorico   verursachten Schäden ein. Juan werden an 1000 Tote gemeldet und die Schäden auf mehrere Millionen Dollar ges schäßt. Die Hälfte der gesamten Bevölkerung Portoricos ist obdach­los. In New York   langten Kabelmeldungen ein, in welchem um rasche Entsendung von Nahrungsmiteln und der notwendigsten Kleidung ersucht wird. Die Bevölkerung flüchtet aus San Junan, und sämtliche in die Kleineren Städte kommenden Flüchtlinge bestätigen überein­stimmend den Tod einer großen Zahl von Menschen.

Hungersnot.

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Hundert Chinesen bei einem

Taifun ertrunken. Shanghai  , 16. September. Ein Taisun, der zwei Tage lang hier wiitete, richtete längs der Stifte in nächster Nähe von Schanghai   riesige Wasserleitungen zerstört und die vor Schäden an. Gegen hundert Chinesen handenen Wasserbeden infiziert sind. San Juan, 17. September. Genauere est Umfassende Maßnahmen sind erforderlich, um sind ertrunken. Alle Verbindungen sind stellungen über die Gesamtverluste Seuchen und Hungersnot zu verhindern. Na ch unterbrochen. Nach dem Taifun ging ein unge­Die Jugend rebelliert. Bei der Vorsprache an Menschenleben durch den Sturm fehlen den letten Meldungen besteht bewöhnlich heftiger Regenguß nieder, der in der Jugendverbände, die vergangene Woche beim noch immer. Die fleineren Siedlungen im reits jeptin Portorico Sungersnot. Shanghai   Hochwasser zur Folge hatte, fozialpolitischen Ausschuß stattfand, war auch die Sturmgebiet haben weit mehr gelitten, als die Die Landbevölkerung zieht nach den benachbarten wie es seit dem Jahre 1905 nicht mehr aufge­Fatholische Jugend vertreten. Der Sekretär Städte. Außerordentlich hoch sind die Ernte- Städten, um dort Lebensmittel zu verlangen. treten ist. Die französische   Konzession und das des Reichsverbandes der katholischen Jugend, schäden. Diese werden für die Kaffee- Viele Kreise fordern die Ausrufung des Belage Herr Schubert, war sogar der Sprecher der plantagen mit 10 Millionen Dollar ange- rungszustandes und die Einziehung aller arbeits- Lager der amerikanischen   Matrosen sind über­Sudetendeutschen Jugendgemeinschaft. Die flert- geben. Der Ausfall an der 3uderernte fähigen Kräfte, um mit den Aufräumungsarbeiten schwemmt. Heute hat auch die Straßenbahn den lalen Abgeordneten waren sichtlich betroffen, als Bürfte fich ebenfalls auf 10 Millionen Dollar bein dem Zerstörungsgebiet zu beginnen. Außerdem Berkehr eingestellt. Im Laufe der letzten vier­fie ihre Jugend in offener Abwehr gegen die laufen. Der Verlust, den die Zuckerfabriken durch wird die amtliche Beſchlagnahme und die geord- undzwanzig Stunden betrug die Regenmenge Absichten des Bürgerblocks sahen, die Jugend- die Zerstörungen erlitten, wird auf 20 Millionen nete Verteilung aller Lebensmittel gefordert, da lichen aus der Sozialversicherung hinauszuwer Dollar geschäßt. Die Schäden an der Orangen bereits die Preise für diese für den größten 18 Zentimeter. fen. Man kann gespannt sein, ob es die Christ- Ernte und an den Tab al- und sonstigen Plan- Teil der Bevölkerung unerschwinglich ge­lichsozialen auf einen ernsten Konflikt mit ihrer tagen dürften sich auf je 5 Millionen Dollar be- worden sind. Die Befürchtungen, der Tornado Guadeloupe  ,( Kleine Antillen  ) 17. Septem­Jugend ankommen lassen oder die Versprechun- laufen. Der Schaden, den die Kraftwerke des habe größere Verheerungen angerichtet, als sich ber. Ein über Guadeloupe   dahinrasender Huri­gen erfüllen, die sie dem Vertreter der fatholi- Gebietes erlitten, soll sich auf 3 Millionen Dollar zuerst erkennen ließ, wuchsen heute früh, nachdem fan hat große Schäden verursacht, die bisher schen Jugend bei der Vorsprache gaben. Man stellen. Die Zerstörungen im Telephon- und von einem großen Teile des Unglücksgebietes alle nicht abzuschäßen sind. Die Zahl der Toten wird fann aber ebenso neugierig sein, ob die katholi- Telegraphenverkehr werden auf nahezu Nachrichten ausblieben. sche Jugend ihre Abwehrstellung beibehalten und 3 Millionen Dollar geschätzt. Die Lage in dem Die letzte Meldung berichtete aus dem auf 300 geschäßt. Bisher wurden 235 Leichen ge­traft ihrer Stärke die christlichsoziale Partei und Unglüdsgebiet verschlimmert sich dadurch, daß diel Palmbeach- Gebiet, daß die Dächer der väufer von borgen.

Helga.

Novelle von Felix Rohmer.

Helga hatte gerade den Mantel abgelegt und ihre Arme stürmisch um Erwins Naden geworfen. Drei Tage habe ich Dich nicht mehr gesehen" flüsterte sie dabei vorwurfsvoll als das drei­malige furze Anschlagen der Klingel die beiden Menschen zusammenfahren ließ.

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Du noch was davon in Deinem Giftschrank vor- bald ernst machen. Nur vorher... vorher Soll ich sie heiraten? Glaubst Du, daß sie mir rätig haft."

Gewiß, gewiß!" Erwin füllte geschäftig die Gläser. Also prost, mein Junge. Und nun schieß los. Ich kann mir nicht recht denken, daß Du wegen eines Stognaks durch halb Berlin   trudelſt, um mich aufzusuchen. So abgebrannt fannst du doch gavnicht sein, daß Du das nötig hättest."

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hätte ich gern Deinen Rat gehört." Meinen Rat?"

treu sein wird?"

" Ich denke" sagte Erwin, mit leisem Lächeln " Ja, Deinen Rat, natürlich. Ist das so er nach dem richtigen Ausdruck suchend und völlig staunlich? Sieb mal, Du bist doch so ein halber überzeugt, daß Helga im Nebenzimmer jedes, aber Roué, so eine Art Don Juan, alle Mädels lau- auch jedes Wort hören mußte: Ich denke, wenn fen Dir nach, heißt es im Klub. Und Du wirst sie Dich jetzt nicht betrügt, wo Ihr schon ein Jahr doch auch bestimmt ein guter Frauentenner sein! verlobt seid, daß sie Dich dann auch in der Che nicht beirügen wird. Erwin ab. Er hatte alle Mühe, nicht laut heraus der nicht?"

Ich ja ich weiß wirklich nicht" wehrte

,, Steine falsche Bescheidenheit" erwiderte Sel­

danke Dir, Erwin, für dieses Wort. Prost!"

,, Ausgezeichnet", wirklich sehr gut gefagt, ich

Helmuth leerte das Glas mit einem Zuge,

dann, nach der Flasche greifend, zögernd plötzlia)

und grüblerisch:

muth. Er goß eben das vierte Glas Kognak hin­lauten und rauhen Klang. Es ist, wie ich sagte. 3weifel.... wenn sie mich betrügt, was soll unter und seine Stimme bekam einen komisch " Aber, wenn...... verzeihe diese ewigen Und nun, da Du auch Helga gut lennſt nicht ich dann hin?" wahr, wir sind doch oft zusammen gewesen und Du kennst fie recht gut....?"

Dann...."

Helmuth, dem andern sein leeres Glas zum Wie­Nein, so abgebrannt bin ich nicht" sagte derfüllen hinreichend. Und eigentlich kam ich auch ,, Es ist Selmuth" sagte Erwin leise. Be- nicht wegen Deines Kognaks troßdem er wirt lachen. ſtimmt es iſt ſein Zeichen wir haben es mit lich außerordentlich gut iſt ſondern eigentlich einander verabredet." Helga hatte große und wollte ich Teinen Rat." Meinen Ratwo brennts denn? Kann ich angstvolle Augen und blickte unruhig auf den Ge­liebten. Was machen wir bloß was machen Dir in irgendeiner Sache behilflich sein? Du wir bloß" stotterte sie ratlos. Da tlang wieder weißt, ich tu's mehr als gern." die Glocke und mit energischer Handbewegung" Ja" sagte Helmuth, die Stirn in nachdent schob Erwin das Mädchen in sein Schlafzimmer. liche Falten legend, es handelt sich um Helga"." Ja" sagte Erivin langsam ich kenne sie wahr? Das ist doch Deine Meinung, mein " Riegele von innen ab und machs Dir so bequem Für einen Augenblick floh alle Farbe aus Etrecht gut." wie möglich", sagte er noch schnell. Hoffentlich wins Wangen  . Aber Haltung, Haltung" fom ,, Na also. Und da sollst Du mir eben raten. Freund, oder nicht?" berde ich ihn auf gute Art hald los." Sie lächelte mandierte er sich selbst. Und ein Blick auf das Du sollst mir sagen, was Du von Helga dentist. nach." Ja das ist meine Meinung", gab Erwin schon wieder, als sie den Mann so ruhig sah. durchaus gutmütige Geficht seines Freundes beru Auf mein eigenes Urteil kann ich da nicht viel Noch einen Stuß" bettelte sie mit spisbibisch- higte ihn vollkommen, so daß er seine Fassung und geben- ich bin so mißtrauisch. Das iſt ein Feh- leer, wie ich sehe war es schon die zweite? Ja? ,, Gut gut... danke schön. Die Flasche ist übermütiger Miene, und drehte den Schutz ge- damit feine Ueberlegenheit sofort wiedergewann. ler, ja, vielleicht ein Laſter. Wie auch das Trin- Nun, es schadet nichts- ich muß sowieso auf währenden Schlüssel erst um, als sie schon Hel-" Um Helga?" fragte er nochmals. Was ist fen ein schreckliches Laster ist." Er füllte wieder brechen." muths Schritte, die sie so gut fannte, etwas un- denn mit der?" fein Glas, tranf es mechanisch leer. Aber das Trinken bleibt unverständlich, ich begreife das

hörte.

" Ja, dann soll ich sie fortjagen, nicht

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ficher durch den halb dunklen Korridor tappsen Ich bin doch mit ihr verlobt." Er erhob sich mühsam, schüttelte Erwin jetzt Stomm, nimm Plaz" fagte Erwin zu feinem keit?" Ja, das weiß ich iſt das die ganze Neuig überhaupt nicht. Das iſt ſo eine Willensschwäche Sand. Der begleitete ihn hinaus. In den die man braucht doch nicht zu trinken, nicht wahr? völlig dunklen Hausflur tastete Helmuth nach sei­unerwarteten Gast, als sie gemeinsam das Zim- Nein, natürlich nicht" meinte Helmuth, Man sagt ganz einfach nein, ich mag nicht, und nem Mantel, fand ihn endlich. O, ich vergaß ja mer betraten, und bemühte sich ernsthaft um einen jetzt schon selbst nach der Sigraffe greifend, um den dann trinti man nicht. Aber mit diesem Weiß ganz, daß ich eine Taschenlampe habe" rief Erivin. heiteren Gefichtsausdruck. Es war doch wichtig, Freund nicht immer bemühen zu müssen. Erwin trauen nur gegen die Frauen mußt Du vericht flammte auf. Ervin sah Helgas Pelz hängen den Freund nichts von seiner Verstimmung mer stand stillschweigend auf, holte eine andere, noch stehen, nur gegen die Weiber ist das was an und erschrat. Doch Helmuths Augen glitten gleich­fen zu lassen. versiegelic Flasche herbei und begann den Sorten deres. Das liegt im Blut. Vererbung glaube ich gültig durch den Raum. Noch in der Türe drehte räuschvoll in einem der prachtvollen, gutgepolster Helga" dachte er mitleidig. Sie wird sich wohl spielerin. Und da" er holte die Flasche näher auch nicht in der Ehe. Und wenn sie mich jetzt Helmuth machte es sich lärmend und ge- mit dem Pfropfenzieher zu bearbeiten. Arme oder so. Nicht umsonst war meine Mutter Schau- er sich um:" Gut hast Du das gesagt, Erwin: zu so betrügt sie mich ten müssen. fürchte, es Du mich warten lassen" brummte er. Ach, ich find wie Rabinwände, nicht wahr? Leicht gebaut, betrügt, dann soll ich sie fortjagen! Weißt Du, hatte mich ein wenig hingestreckt und war drauf Aso Helga" fuhr Helmuth feinerseits nun leichte Ware. Und trotzdem undurchsichtig. Für mir den Gefallen... bestelle es ihr gleich selbst." und dran, einzuschlafen ich bin jetzt am Nach wieder fort. Wir sind nun ja bald ein Jahr verdie meisten, auch für mich. Du aber kennst sie mittag immer so müde" entgegnete Erwin und lobt, und da meine ich, wir müßten endlich aus und Du bist mein Freund, nicht wahr? Oder ..... bist Du es nicht mehr?" unterstützte seine Worte durch ein herzhaftes Gäh Heiraten denken." nent. Es liegt wohl am Frühling. Aber was Gewiß, gewiß. Man pflegt ja im Allgemei Aber natürlich- Du zweifelst doch nicht führt Dich so unerwartet her? nen sich zu dem Zwecke zu verloben, um sich spädaran?" fer zu verheiraten." eine Spur. Also: Prost, after Freund. Ja, nicht wahr? Und ich will nun wirklich Und nun fage mir, was Du von Helga hälft!

Saft Du einen besonderen Wunsch?" " Ja, zunächst einen Kognal- Hennessy, wenn

langwierige Sitzung."

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tu

Uird, da er Erwins maßlos erschrockenes Ge­sicht fah, mit gewinnender Freundlichkeit: So dumm und so betrunken, wie Du denkst, bin ich) nämlich doch nicht, mein Freund!..." ( Korr.-M.)

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