Seife 8.

Mitteilungen aus dem Publikum.

Das Beste für ihre Augen liefert Optiker Deutsch  , Prag  ,

Graben 25, KI Bazar.

Neue Osram  - Lampen. Die für die Wohnungs­beleuchtung hauptsächlich in Frage kommenden Licht­quellen sind die neuen Osram   Lampen. Bei Verwen dung dieser Lampen können die Anforderungen neu­zeitlicher Heimbeleuchtung einwandfrei erfüllt wer den. Der Leuchtkörper besteht bei diesen Typen aus dem neuartigen formbeständigen Wendeldraht, der eine im Vergleich zu den früheren Lampen größere Wirtschaftlichkeit, d. h. eine größere Ausbeute an Licht bei gleichem Stromverbrauch, ermöglicht; gleich zeitig ist durch die Art der Leuchtdrahtanordnung eine nahezu völlig gleichmäßige Lichtverteilung er reicht. Die gefällige nene Birnenform ihres Kolbens macht die Lampen zur Verwendung in allen Be, feuchtungskörpern besonders geeignet.

5563a

0.­

Kunst und Willen.

Der Schwan",

Dienstag, 25. September 1928.

Rolle sähe, da schon die bescheidene Bubenrolle Geist I nachm.: Biohlavci"; abends: Die zwei Witwen". auch einzelne Beamte der genannten Anstalt in und Temperament versprach. Samstag, nachm.: Die Liebenden"; abends: Mi- ganz unqualifizierbarer Weise angegrissen. Um nun Das Haus füllte sich erst nach Abschluß des chelina". Sonntag, nachmt.: Sie ist an allem schuld" dem Vorwärts", bzw. dem Berichterstatter Gelegen­Versöhnungstages, war aber trotz diesem dann aus- Ollapotrida": abends: Wichelina". Montag: heit zu geben, die erhobenen Antwürfe zu beweisen, verkauft und sicher nicht nur seinethalben beifalls, conic". Dienstag: Weichelina". Witttwoch, nach beschloß der Vorstand, gegen die Redaktion die Klage freudig. Immerhin war es gut, einem liberalen" mittags: Die Moral der Frau Dulska"; obends: einzubringen. Auch die beleidigten Beamten ente schlossen sich zu dem gleichen Schritt. Dies war unt Bürgertum die Konzession der halben Stunde zu Attaman Rinov". machen. E. F so mehr nötig, als der A.-K. in einer Notiz erklärte, daß für die aufgestellten Behauptungen die volle Verantwortung übernommen wird. Aber es kam anders. Der überrevolutionäre A. St. Troch zu Kreuze.

Refi Langer- Abend.

Für die Kunst der Resi Langer   spricht dreterlet: einmal, daß es ihr gelang, in dem jede Stimmung tötenden Urania Saal doch so etwas wie Stimmung zu schaffen, zweitens, daß es ihr gelang, die nord deutsche ruppige, stachelhumorige Art ihres Sttis dem behäbigeren deutsch  - slawisch- jüdischen Brager Sumor so weit zu nähern, daß man faft glauben konnte, der Prager   ſtände dem Berliner   Wit näher denn nur eine Eisenbahndiſtanz( lies: in einem herz lichen Verhältnis) und drittens, daß es ihr nich: gelang, den Saal zu füllen, weil ais Folge der Pressenotiz den Bridgenarten die bange Ahnung tommen mußte, daß der Vortrag eine künstlerische Angelegenheit ſein ditrite xxx( Variante: der Vortrag also keinen Ansprüchen get ſtiger und eventuell anderer Impotenz genügen wird), worin sie sich nicht täuschten. Wan   ritate also ein wenig zu einem größeren kleinen Kreis zusammen und genoß( jawohl, genoß!) das große Können der Reji Langer, deren Kunst in gar nich: weiten Fernen im Voltstiefen wurzelt. Ueber Buch und Morgenstern zu der so häufig mit Unrecht als Chansons" bezeichneten Kunstgattung führt ste der Weg ihres Herzens, von dessen Herzlichkeit ihr ganzer Sumor erfüllt ist, in die unmittelbare Nähe des Zeichners 3ille; ja fast jede ihrer Gesten hot etwas vom Geist der Hintertreppe und das Wort kommt von der Veripherie- ein weiblicher Bille des Worts. Und diesem Wort erwächst in dem Kom ponisten Meisel ein feinfühlender geistiger Freund, der dem Dichter gerne gibt, was er musikalisch zit fordern hat. Darüber hinaus gibt er ihm aus eige nem Schöpfertalent noch viel, viel mehr: so war es ein besonders schöner Abend, für den das Publikum -11­herzlichst dankte.

Ensemblegastspiel von Mitgliedern des Wiener  Burgtheaters.

Gerichtssaal.

Der Bater notzüchtigt die Tochter.

Ant 20. September fand beim Kreisgerichte in Reichenberg die Verhandlung statt, bei welcher nicht der Wahrheitsbeweis angetreten wurde, sondern der Redakteur nachstehende Erklärung abgab:

Brünn  , 20. September. Der 51jährige Beton­arbeiter Josef Sruza aus Holajig, der schou 36 Wial vorbestraft ist, darunter auch wegen Biut schande, hatte sich vor dem Geschworenengerichte zu 1. Mit Bezug auf die im Vorwärts" erichte verantworten, weil er am 18. Juni d. J. seine nenen Artikel, und zwar in der Nummer vom 14. eigene elfjährige Tochter vergewaltigt Juli unter der Ueberschrift: ajernenton in der hatte. Das Stind rief um Hilfe, doch da niemand Gablonzer Krankenkasse", in der Nummer vom herbeieilte, gelang es dem bestialischen Bater, seinen 28. Juft unter der Ueberschrift: Die Beziehungen Verfuch auszuführen. Das Mädchen eilte dann wer der Gablonzer Bezirkskrankenversicherungsanstalt nend aus dem Hause und unterwegs erzählte es zum bürgerlichen Sportklub in Gablonz  ", schließlich einer Frau, was ihm vom eigenen Vater wider- in der Nummer vom 10. August unter der Ueber. fahren war. Die Frau erstattete die Anzeige bei der schrift: Die Anstellungsverhältnisse in der Gabion. Gendarmerie. Hruza redete sich aus, daß seine Toch ser Bezirkskrantenversicherungsanstalt", erklärt die ter lüge und daß er vollständig betrunken war, sich Redaktion des Vorwärts", daß sie lediglich die daher an nichts mehr erinnern könne. Inzwischen Absicht hatte, auf Grund ihr gewordener Mitteilun wurde bekannt, daß Hruga auch ein paar andere gen die bestchenden Verhältnisse einer Kritik zu junge Mädchen mißbraucht hatte. Die Geschworenen unterziehen. Nachdem sich jedoch durch verschiedene glaubten, seiner Verteidigung mit Rücksicht auf seine Anführungen in diesen Aufsäßen der Vorstand, der vielen Vorstrafen nicht und ließen auch die Busay. Direttor und einzelne Beamte der genannten An frage nicht zu, ob er die Tat in trunkenem zu ſtalt getroffen fühlen, widerruft die Redaktion die stande verübt habe. Daher verurteilte ihn das Ge- in diesen Auffäßen enthaltenen Beleidigungen, de richt zu sechs Jahren schweren werkers. dauert dieselben und leistet den Beleidigten volle Genugtuung."

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Individuelle Behandlung. Prospekt.

Labendiebinnen..

2. Die Redaktion des Vorwärts" bedauert, Herrn Herm. Hladit, Angestellten der Bezirksfvanten versicherungsanstalt in Gablonz  , durch den am 10. August unter der Ueberschrift: Die Austellunge verhältnisse in der Gablonzer Bezirkskrankenversiche rungsanstalt" erschienenen Artikel grundlos beleidigt zu haben.

Die Redaktion fann insbesondere den in dem betreffenden Artikel enthaltenen Vorwurf, daß er Sladik jeine Stellung als Vorstandsmitglied weth lich auszunüßen verstand", nicht aufrecht halten und nimmt denselben vollinhaltlich zurück, wodurch dem Kläger volle Genuginung geleistet wird."

DRUCK- U. VERLAGSANSTALT GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG

Was Molnar, der Vielgewandte, sehr vor sichtig ein Spiel in drei Akten" nennt, ist: Grunde nur ein Libretto. Das empfindet man schon im zweiten Aft, der ganz nach Operettenart en Bankett, einen intimen Ball hinter der Shene, groge Ensembles und dann auch den berühmten Sinall­effoft bringt, bei dem die Prinzessin dem falscher: Liebhaber am Halse hängt, während der Prinz empört, aber vornehm die Szene verläßt. Und ga der dritte Aft, der ein einziger Wettlauf nach dem Happy End  - Ziel ist, verrät die Verwandtschaft der Komödie mit der Operette. Was Wolnar der über­lieferten Form, der schablonenhaften Handlung von der Prinzessin, die den Hauslehrer ein wenig liebt, Tolstoi- Feier: Und das Licht leuchtet in der aver nicht so sehr, daß sie nicht den Thronfolger Finsternis. Wittwoch, den 3. Oktober wird das heiraten könnte, was er diesem höchst fitschigen Aben- Schauspiel Und das Licht leuchtet in der Prag  , 20. September. Die schon öfters vor- Selbstverständlich verpflichtete sich die Redation tener, dem der Titel noch lange nichts von wahrer Finsternis" von Leo Tolstoi   zu Ehren des 100. bestrafte Albina Svoboda besuchte mit einer auch zur Uebernahme und Bezahlung der Prozesz Märchenstimmung geben fann, aus Eigenem, Dich­Freundin", einer gewissen Bozena Rybova.toften. Geburtstages des Dichters zur Erstaufführung ge­terischem, hinzugefügt, das ist der zarte Hauch von ein Schuhgeschäft. Während die Rybova Hausschuhe Der Gabionzer Arbeiterforrespondent nut Satire, der uns die Banalitäten des ersten und bracht werden. Inszenierung: Direktor Wolfner. probiente, zog die Svoboda ein Paar Schuhe aus einen Erfolg reicher, wodurch gewiß sein Ansehen zweiten Aftes in erträgliche Distanz rückt, das ist Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. einem Regal und steckte sie ein, wobet man sie eine Steigerung erfahren wird. die Kunst novellistischer, feuilletonistischer Gestaltung, Dienstag, Ensemblegastspiel des Burgtheaters, aber erwischte. Beide Freundinnen" waren wegen die sich hier im Dialog bewährt und mit ein paar 7 Uhr: Der Schwan". Mittwoch( 235-3). Diebstahls angeklagt. Der Einzelrichter OLGR. Worten einen Charakter andeutet. 7% Uhr: Cosi fan tutte  ". Donners- Majaf verurteilte nur die Svoboda zu de Für jede Bühne ist dieses Spiel fretiid) may tag( 236-4), 7% Uhr: Der ideale Gatte". naten schweren Sterfers, da der Rybova, die and geichaffen und um einige Nuancen gröber, primi- Freitag( 287--1), 7 Uhr: Die Gloden von schon öfter vorbestraft ist, feine Schuld nachgewiesen tiver, lauter gespielt, ergäbe es eine greutche Corneville". Samstag( 238-2), 7% Uhr: werden konnte. Jedenfalls ist den Kriminalisten der Schmierenkomödie. Das Burgtheater hier Der fliegende Hollander". Sonntag, 2% Besuch von zwei Versonen in Geschäften, von denen wirklich noch of Burgtheater hat den tener, Uhr: Broadway": 7 Uhr: Die Bajadere". die eine den Dickstab! ausführt, während die andere diskreten Stil für solche Art Lustspielkunft. Da gibt Montag( 239-3), 7% Uhr: Der ideale Gatte." ein Ablenkungemanöver treibt, als alter Diebstrid es ein Duett after Damen, das sich dann noch zum Spielplan der Kleinen Bühne. Dienstag: Terzett erweitert um nichts in der Welt möchte Broadway". Weinwoch: Das Frühlings. man das von temperamentvollen fomischen Alten mädel". Donnerstag: Bürger Schipper. und Spezialiſtinnen für englische Schwiegermutter Freitag: Broadway". Samstag: Broad dargestellt sehen. Wie die Bleibtreu, Lily seaway". Sonntag, 3 Uhr: Das Frühlings­roly, vor allem aber Tini Senders dieses Dret mädel"; 7% Uhr: Broadway". Montag: Der Gablonzer A.-M. des Vorwarts" hatte es gestirn spielen, ist ein seltener Genuß, der die Hard­Bürger Schippe!". jich zur Aufgabe gestellt, gegen die Bezirkskranken­Tung hinter so subtiler Menschengestaltung zurüc versicherungsanstalt in Gablon; einen Feldzug zu treten läßt. Georg Reimers   wieder gibt ohne Spielplan des tschechischen Nationaltheaters. führen, um die dort angeblich vorhandenen Weiß­jedes Pathos und bei Vermeidung jeder ruhrjelig Dienstag: Jessika. Weittwoch, nachm.: Cavat- stände zu beseitigen. Daß es dabei mit der Wahr­schmalzigen Stimmungsmache, die als stete Gefahr leria rusticana" Bajazzo". Donnerstag: Die heit nicht genau genommen wurde, kann man sich um die Rolle schwebt, einen prinzlichen Briefter, der Teufelswand". Freitag, nachm: Die Zahmung leicht vorstellen, da doch der Reben, oder better Leciferchinat- Kolář als Schutzengel und zugleich als temposchaffender, der Widerspenstigen"; abends: Brüder". Samstag, gesagt der Hauptzwed darin besteht, den verhaßten robuster Naturbursche fungiert, der junge naam: Die Moral der Frau Dulska"; abends: Sozialdemokraten eins auszuwischen. Daß diese nu­mers mit Diskretion den Professor; Prangers Thronjolger, Arndts Hofmeister, Wolters Prin; find nicht minder bester Stil für Wiolnars grazie Komödienkunst. Maria Mayen   hat ganz Haltung und Auftreten des Schwans  ", den die Prinzessi mimen soll und der so urplößlich alle Hoheit und Kühle verliert. Nicht zu vergessen die entzückende Julia Janssen, die man gern in einer größeren

Die Ehre der Mutter.

Novelle von Otto Wilhelm Beise. Es weinte feiner, als der Geheimrat Walter Claassen plötzlich, nach ganz furzer Krankheit, feine Augen für immer schloß. Eva nicht, seine Frau, die, ein Kind beinahe noch, vor nunmehr zwanzig Jahren an den so viel älteren vert verhei ratet worden war, weil er, wohlhabend, ange­fehen, geachtet, eine glänzende Partie darstellte, die diese Ehe ertragen hatte wie eine Pflicht, die diese Ehe ertragen hatte wie eine Pflicht, wie eine Last, und an der Seite des verschlossenen, kalten, in seinem Beruf aufgehenden Mannes ein traumhaftes Eigenleben geführt hatte, voll

Die verkaufte Brant". Sonntag, nachym.: Hans im Glück"; abends: Tannhäuser  " Montag: 10 letta". Dienstag: Die verkaufte Braut  ". Wativo), nachin.: Raymonde"; abends: Jessika".

bekannt.

Ein verkrachter Berleumdungs­

felbzug.

berechtigten Anwürfe gerade in eine Zeit fielen, in welcher die Arbeiter im Stampfe gegen die Ver­schlechterung der Sozialversicherung standen, ist für die Kampfesweise der Kommunisten ebenfalls bezeich Spielplan des Ständetheaters. Dienstag: sanend. Es hat sich auch bei dieser Gelegenheit gezeigt, Stavinoha". Minwoch, nachm.: Unser Herr tar daß die kommunistische Partei der Reaktion Helfer 1er"; abends: Sie ist an allem schuld" la- dienste leistet. In den betreffenden Artikeln wurden ponida". Donnerstag: Josef Jiri Svec  . Freitag, nicht nur der Vorstand und der Direktor, sondern

-

den man achtete, dessen Nähe man gewöhnt war, umt den man aber nicht weinen fonnte?

Ja, so war es und nicht anders. Und des­halb geschah es, daß, als die beiden vom Be­gräbnis zurückkamen in das leer gewordene haus, fie fich plöblich, wie im geheimen Einverständnis ansahen, sich bei den Händen faßten und lächelten.

Mutter", sagte Loren; ganz leise, und sie anft, liebtosend sein Haar, erleichtert in dem jog feinen Kopf an ihre Brust und streichelte Bewußtsein, ihre Zärtlichkeiten nun nicht mehr folche Liebesbezengungen als weibisch und ver­verstecken zu müssen vor dem Vater, dir alle Achtlich verhöhnte und verbot...

Jetzt. zum erstenmal, empfanden beide, der Achtzehnjährige und die noch immer junge, schöne Fran, die er Mutter nennen durfte, die Süßigkeit des Lebens, und genossen befreit und glücklich das Bewußtsein ihrer Zusammen gehörigtiet und Liebe.

Erfindung gehörte. Eva beobachtete den Ein­druck, den der Eintritt von Lorenz auf den Gast gemacht hatic. Sie war sehr stolz auf ihren hüb­fchen, großen Jungen. Sarich sagte einge schmeichelhafte Worte und Eva nice zustimmend und befriedigt. Lorenz sagte nichts.

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Herausgeber: Dr. Ludwig Czech  . Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauf Prag  . Drudt: Deutsche   Zeitungs- Aktien Geſellſchaft in Bag. Für den Trudi verantwortlich: Otto Solih. Prag  Die Seitungsmartentranfatur wurde von der Post. u. Telegraphen direktion mit Erlag Nr 127 451/ VII/ 27 am 14.

,, Wie lange habt ihr euch nicht gesehen?" ,, Seit ich verheiratet bin."

Und warum lam er so lange nicht?" ,, Er lieb: e mich und er haßte deinen Vater. Stannst du das nicht verstehen?" Sie erhob sich plötzlich stürmisch, ging zu Loren; herüber und Als er nach einigen Minuten zu merfen faßte seine Sand: Lieber Junge, warum fragit glaubte, daß man ihn gern los fein wollte, fühlte du so viel, bist du eifersüchtig? Mißgönnst du er sich versucht, dazubleiben, nun erst ech:! mir dieses Zusammensein, das mir die schönsten befehlend, nein, das tat sie nieda gab er sich ruft?" Aber seine Mutter sah ihn bittend an nicht Stunden meines Lebens ins Gedächtnis zurück­einen Ruck und verabschiedete sich fur; und knapp Diplomingenieur behandelte ihn wie einen Herrn, unter irgendeinem belanglosen Vorwand. Der

stand auf, als er ihm zum Abschied die Hand bot aber Lorenz wurde durch diese demonstrative Anerkennung nicht berührt. Er tat, als sehe er die ausgestreck'e Sand nicht.

Er blieb in seinem Zimmer wach, bis er die Haus'ür gehen hörte. Daun   suchte er seine Mutter

dunkler, hoffnungsloser und unerfüller Schn­füchte. Und Lorenz nicht, der Sohn, der nicht minder litt unter dem ewig nörgelnden, ehrgei zigen und harten Vater, von dessen vertrocknetem Herzen fein lebendiger Strom zu der heißen Jugend seines Kindes hinüberging. Der nich: s wußte von den Nöten des Knaben und Jüngling nach Hauſe tam, fand er im Herrenzimmer ein Lied vor sich hinfummte, das plötzlich abbrach, lings, sondern als starrer, engstirniger Bedant einen Besucher vor. Es war ein Herr Mite der als er die Tür öffnete. mit harter Faust jede freiheitliche Regung unter- Bierzig, fchlant, schmal, sehnig braun gebranni band, ja, im Reime erstickte.

Gewiß, es war traurig und sonderbar, zu wissen, daß der Gatte, daß der Vater nun tot war, für immer herausgerissen aus diesem flei. nen Streis von Menschen, denen er doch lange Jahre seinen Willen, seine Mach: aufgezwungen hatte. Aber schließlich war es nicht im eigen lichen doch nur so, als wäre ein sehr guter Be­Tannter ein fremder Mensch gestorben? Einer,

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Eines Abends, als Lorenz von einem Aus­

auf. Sie faß vor ihrer Frisiertoilette und be= trachtete sich im Spiegel. Er hörte, daß sie leise

,, Wer war der Herr, Mutter?" fragte er mit von Luft und Sonne, mit einem scharfgeschnittelegter Stimme, während er im Hintergrunde tenen, fugen Gesicht. Die Mutter mache Blab nahm und nervös mit den Troddeln einer lächelnd bekannt Lorenz hörte den Namen Hansjacke spielte. Dito Barich. Diplomingenieur? So, auch gut. Er verbeugte sich knapp und höflich, im selben Augenblick fest überzeugt, daß Harich ein entsetz licher Name sei und daß es feinen verabscheuens- sehr gern gemocht." werteren Beruf gebe als den eines Diplom­ingenieurs. Vergaß ganz, daß alle seine Schwär- Sollen wir jetzt förmlich zueinander sein, merei von jeher dem Reich der Technik und der wo wir als Kinder zusammen gespielt haben?"

,, Es ist ein Jugendfreund von mir wir sind in derselben Stad aufgewachsen, haben zu fannien Tanzstunden gehabt und uns immer

Aber ihr dust euch?"

Seine Hand lag talt und reglos in der ihren. gestrengt über etwas nachdachte. seine Stirn frauste sich zusammen, als ob er an­

,, Nein, Mutter, ich mißgönne dir nichts". sagte er endlich zögernd. Ich habe' dich so lieb. aber ich dachte, du hättest mich und brauchtest

niemanden sonst. Und ich habe eine unbestimmte Angst, als ob als ob wir uns fremd werden fönnten."

-

Wie magst du nur so etwas denten. Lorenz", erwiderte seine Mutter und küßte ihn zärtlich, das sind alles nur Einbildungen, örrý tes Zeug. Du bist übermüdet und sichst alles in falschem Licht. Geh schlafen, Liebling. morgent ficht alles anders aus."

-

,, Gute Nacht!" Lorenz erhob sich, leich: schwankend, er war tatsächlich schrecklich müde. Sie blickte ihm lange nach, als sich die Tür bereits geschlossen hatte; entkleidete sich schl'eßlich seufzend. Das Singen war ihr plößlich ver. gangen...

( Schluß folgt.)