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Zwei Milliarden fürs Militär.

Kritit des Genossen Heeger am Wehrbudget.

Prag , 3. Oktober. Im Budgetausschuß des sich in ihren Briefen solche Beschwerden aus den Abgeordnetenhauses ging heute den ganzen Tag Fingern zu fangen. die Debatte über die Voranschläge des Außen­ministeriums und des Verteidigungsnt nisteriums

Erschreckend groß ist die Zahl der Selbstmorde in der Armee;

fort. Von den Attivisten hielt Dehlinger diese grauenhafte Häufung der Selbstmorde müßte ( Christlichsozialer) e ne jener fattsam bekannten

3.4 Millionen sich an der Sanierungsaktion fitr blef vertrachte Bohemiabank zu beteiligen.

Zum Schlusse betont Genosse Heeger, er hoffe zuversichtlich, daß der Minister den vorgebrachten Beschwerden nachgehen und auch über die leytge nannten ominösen Ziffern einige Aufklärungen geben wird.

Die Sozialversicherung.

Donnerstag, 4. Oktober 1928.

haben, ihre Parteien von ihrer unheilvollen Politik abzuhalten.

Reden, die ganz auf einen scharf oppositionellen Anlaß zu einer gründlichen Untersuchung geben. Sie versicherung hat gestern in ganztägiger Sibung Die Versammlung, so heißt es in der Resolution

Ton abgestimmt sind, zum Schluß aber doch in

Eine am Schusse der Versammlung ange= nommene Resolution macht die deutschen Regierungsparteien für die Verteuerung des Zuders voll verantwortlich und nimmt zur Kenntnis, daß das Diktat eines Unternehmerver­treters genügt hat, um bei der Verhandlung der Sozialversicherungsnovelle einen Beschluß zweier Der Senatsaus schuß für die Sozial. Parlamentsausschüsse, der eine kleine Verbesses rung für die Arbeiterschaft enthielt, umzustoßen. weiter, erhebt in letzter Stunde Einspruch gegen das verschämte Zugeſtändnis enden, daß die bis heute ist über deren Ergebnis nichts bekannt. ger Paragraphe, welche zurückgestellt wurden, er­das verschämte Zugeſtändnis enden, daß den der letzten Wehrausschußßigung hatte der Herr ledigt. Die langwierige Debatte wurde fast die Durchführung der reaktionären Verwaltungs­Partei des Redners trotz alledem" für den Vor Minister mitgeteilt, daß bei den heurigen Manö- ausschließlich von Rednern der Opposition bestrit- reform und gegen die damit verbundene Auf­schlag stimmen wird. Auf diesen Gimpelfang vern höchstens zwei oder drei Tadesfälle zu ver- ten, während von den Regierungsparteien nur laffung des Bezirkes Neuern, welche dürfte wohl kaum mehr auch nur einer der ver stimmten aktivistischen Wähler hereinfallen. Das zeichnen waren. Leider find entgegen diesem Bericht zwei Redner sprachen. Die Christlich sozia- für die gesamte Bezirksbevölkerung eine Budget des Verteidigungsministeriums unterzog allein beim 40. Infanterieregiment in Wallachisch en zeigten auch diesmal, daß sie vor der Def- schwere Schädigung, und für zahlreiche Genosse Seeger einer scharfen Stritik, wobei er Meferitsch bei diesen Manövern sechs Soldaten fentlichkeit zwar große Worte machen, wenn es Geschäftsleute den Ruin bebeuten wird. Wenn eine ganze Reihe von Beschwerden aus Solde gestorben und sechzehn schwer verletzt worden. aber darauf ankommt, ihre Versprechen vergessen die Bevölkerung in dieser lebenswichtigen Frage tenfreisen vorbrachte und verschiedene bunte Vier Soldaten find an Entkräftung und die Interessen ihrer Arbeiter im Stiche von allen bürgerlichen Parlamentariern und Par­Punkte im Budget, bezw. im letzten Rechnungs- gestorben, da Märsche von 40 und 60 Kilometern Lassen. Die Abänderungsanträge der teien im Stich gelassen wird, so bleibt ihr nur keine Seltenheit waren! Opposition wurden auch gestern wiederum ohne ein Ausweg übrig, an der Seite der sozialdemo­abschluß aufdeckte. Die Sterblichkeit im Heere ist geradezu katastrophal; Ausnahme abgelehnt. Die Abstimmung über kratischen Partei den Kampf aufzunehmen: nach den offiziellen Feststellungen sind bei einem einige der meiſtumstrittenen Punkte, wie gegen Teuerung, Volksauswucherung und Volts­Durchschnittsstand von 120.000 Mann über 84.000 das Krankengeld, die Beitragsleistungen, Anle- verrat und für den Sturz des Bürgerblocks. Erkrankungen und 400 Todesfälle zu verzeichnen; gung des Kapitals der Zentralsozialversicherungs­Außenministerium und Bolts­diese Zahlen sprechen doch Bände! Der große Pro- anſtalt, des Zinsfußes und Ausschreibung der Außenministerium zentjas der Erkrankungen ist darauf zurückzuführen, Wahlen in die Krankenkassen wurde auf heute wirtschaft. daß leichte Erkrankungen einfach nicht anerkannt verschoben. Eine besonders große Debatte werden; erst bis der Soldat zusammenbricht, erfolgt entwickelte sich bei der Beratung über die Kran Prag , 3. Oktober. Gestern abends beschäf­die Anerkennung. In vielen Garnisonen gibt es fein, fenkassenverbände und die Saison- und Heimar- tigte sich Genoffe Dietl im Budgetausschusse Zahnambulatorium und die Soldaten müssen auf beiter. Zur Frage der Selbständigenver- in ausführlicher Weise mit dem Budget bes eigene Kosten oft stundenweit zur zahnärztlichen Beicherung erklärte der Berichterstatter Srejza, Außenministeriums. Er bedauerte, daß das Parlament fast nie Gen handlung fahren. Es ist typisch für das Budget, auf eine Bemerkung des Gen. Jarolim rea­daß gerade bei den notwendigen Ausgaben für die gierend, daß diese erſt aktiviert werden könne, tegenheit hat, sich mit außenpolitischen Fragen w Mannschaft gespart wird, bei unproduktiven jedoch wenn allgemein gute wirtschaftliche Bedingungen befassen, weil der Miniſter dem Plenum in wei Heute sollen die zurüdoestellten Baragraphe abgestimmt werden und das Gesetz sodann dem Budgetausschuß vorgelegt werden, welcher für Freitag einberufen ist.

Genoffe Heeger

fonstatiert einleitend, daß die ganzen Abrüstungston­ferenzen zu einem Resultat geführt haben; gerade während der Unterzeichnung des Kelloggpattes gab es in England Luftmanöver, am Rhein stehen noch immer interalliierte Truppen und unser Ver­teidigungsminister wußte nicht genug Worte des Lobes über das Ergebnis unserer Manöver. Er will einfach von einem Abrüstungsgebanken in unserem Militärbudget nichts wissen.

and selbst der Finanzminister hat keinen Einfluß bei der Erstellung des Militärbudgets. Gerade die in der legten Zeit beschlossenen Militärgefeße, die Stabili­fierung der erhöhten Militärlasten, der unkontrol lierbare Rüstungsfonds, die Verhinderung der 14 monatigen Dienstzeit, sind mit den Friedensbestre bungen unserer Außenpolitif nicht in Einklang zu bringen. Mit Einrechnung ber in anderen Budget­plänen geschidt eingeschobenen militärischen Posten. fann man ohne Uebertreibung sagen, daß unsere Militärausgaben in Wirklichkeit

nicht.

wären.

Bubgetrusschuß.

Redner befaßt sich dann weiters mit der Er­sapreserve und tabelt, daß aus den gemischten Kommissionen, welche über die Einreihung in die Ersatzreserve zu entscheiden haben, gerade die Ver treter der interessierten Streise ausgeschaltet wurden; die Kommissionen haben vielfach Gesuche Das Gesetz über die Hilfsschulen wurde ge­nicht einmal überprüft, sondern ohne Angabe von Gründen abweislich beschieden, ganz rücksichtslos nach stern auch von dem Budgetausschuß mit einem dem Amtsschimmel, ohne die Verhältnisse zu über- Busatz zum Paragraph 11 betreffend die Hono­prüfen, Ich ersuche den Herrn Minister, entsprechende rierung der Lehrer angenommen. Die nächste ausmachen. Unser Heeresstand geht weit über unsere Weisungen zu erlassen, daß wenigstens die Fami- gung des Ausschusses findet morgen uni halb Verhältnisse hinaus und bedeutet eine schwere Be- lienerhalter, deren Ansuchen abschlägig beschic- zehn Uhr vormittags statt. lastung der Steuerzahler und der Volkswirtschaft. den wurde, als erste nachträglich berücksichtigt wer Die Berfonalausgaben sind zwar von 662 den, wenn es sich ergibt, daß der Präsenzstand bei auf 626 Millionen verkürzt worden, dafür wurden den einzelnen Ergänzungsbezirkskommanden über­aber die Sach ausgaben von 757 auf 773 Mil lionen erhöht. Unter den Personalausgaben finden wir noch immer einen Posten von

über zwei Milliarden

3.6 Millionen für die französische Militärmission; mit dieser Bevormundung könnte doch einmal Schluß gemacht werden! Nach dem letzten Rechnungsabschluß joll uns Frankreich überdies noch 26.7 Millionen an Stosten für diese Wission rückersegen; von unserem Bundesgenossen ist es gerade nicht sehr liebenswür­dig, daß er uns diesen Betrag seit Jahren schuldig bleibt! Entgegen den Ausführungen des Ministers im Wehrausschuß weist Genosse Heeger darauf hin, daß der alte oft unsinnige österreichische Drill in den Kasernen mit seinen Schikanen und schlech ter Behandlung weiterbesteht,

Masenprotestversammlung in Neuern.

Gegen die Zuderverteuerung, für die Erhal­tung der Bezirksautonomie.

zw

tem Bogen ausweicht. Redner weist auf den überragenden Einfluß Italiens am Bal kan und seine Bestrebungen hin, einen Block zu schaffen, in den Rumänien , Ungarn und Polen ein­

bezogen werden soll. Dann würde freilich eines der wichtigsten Werke Benešs, die kleine Entente, zusammenbrechen. Auch die Auseinander­feßungen zwischen Washington , London und Paris sind nicht von besonders freundschaftlichem Geiste getragen; die Aufdeckung des englisch - französischen Abkommens zerstört viel von dem Kelloggpalt; freg lich ist, ob das mit dem Locarnopalt noch in Ein­Ilang zu bringen ist. Auch die dinausziehung der Rheinlandräumung entspricht nicht den an Lo­ carno geknüpften Hoffnungen.

schritten ist. Redner urgiert das angekündigte Gin­Mit Deutschland können wir zu keinem Handels­vertrag lommen, weil die Frage der Markprio­quartierungsgefeß und erwähnt namentlich ritäten und unser Gesetz zum Schuße des Ar= den Fall der Industriestadt Braunau , die durch beitsmarktes die Verhandlungen erschwert. die Einquartierungsmaßnahmen der Militärverwal Sonntag vormitt. fand im Rathausjaal in Das Außenministerium müßte eben auch auf die tung besonders hart betroffen wird; obwohl sich die Neuern eine von mehr als 300 Arbeitern und innere Gesetzgebung Einfluß nehmen, wenn diese auf Stadtvertretung wiederholt an das Ministerium um Arbeiterinnen besuchte Protestversammlung un- die Außenpolitik störend einwirkt. Redner fritisiert Abhilfe gewendet hat, ist bisher keine befriedige de serer Bezirksorganisation gegen die Teuerungs- dann die hohen Kosten unserer Auslandsvertretun­Erledigung erfolgt. Genosse Seeger verlangt rem politit der Regierung und die letzten realtionä- gen und den Posten von 28 Millionen für Propa­Minister, daß endlich raschest den berechtigten Wün- ren Schandtaten der Mehrheitsparteien statt. Un- gandadienst", der in reine und unreine Quellen ah schen der Braunauer Bevölkerung Rechnuna getra- ter dem Vorsize des Genossen 3ettl erstattete fließt; der Dispositionsfonds wird zu Geheimdienst, gen wird. Genosse Jatsch das Referat und kritisierte Spionage usw. verwendet, ohne daß je darüber Rech­Zum Schluß ersucht Redner den Minister um oftmals von leidenschaftlicher Zustimmung unter- nung gelegt würde. Für die Unterstüßung der russi­Aufklärung einzelner Posten aus dem Stised brochen das System der Volksauswucherung, fchen Emigranten sind 15 Millionen ausgeworfen; nungsabschlusse für 1927, wo unter Auß nstänwelches mit dem letzten Anschlag des Zuderfar die Ueberschreitung der Post betrug im Vorjahre 52 den" eine Post von über 100 Millionen an Vor- tells seinen Höhenpuntt erreicht hat. Weiter be- Millionen! Wann wird denn das Ministerium ein­wie eine ganze Reihe von Soldatenbriefen hüssen an Ausländer ukrainischer faßte sich der Redner mit den Auswirkungen des mal aufhören, mit der Refundierung dieser Beträge wie eine ganze Reihe von Soldatenbriefen Verzu beweisen. Für die geringsten Borlommnisse werden und russischer Nationalität" eingestellt Gemeindefinanzgesetzes und der Ver- zu rechnen? die allergrößten Strafen verhängt, die Soldaten wer- ist. In derselben Rubrik findet man 57,4 Millionen waltungsreform, deren bevorstehende In­an Forderungen für übergebene fraftsetzung das Ende einer ganzen Reihe deut- Weltwirtschaftstonferenz und stellt fest, den von den Vorgesetzten in gröblichster Weise beitungen", bei denen es sich nur um Waffenliefe- scher autonomer Bezirke, darunter auch des Be­

schimpft.

Es ist nicht richtig, daß die Verpflegung ausge= zeichnet funktioniert

und Klagen über schlechte Verpflegung nicht am Playe sind. Die Soldaten haben sicher keinen Grund,

Die Nacht nach dem Verrat. Roman von Liam O'Flaherty .

( Copyright bel Th. Knaur- Berlin .) 35 Sie fuhr fort: Hört zu! Ich trage feiner von euch etwas nach. Ihr könnt nichts dafür, keine von euch. Ich trage nicht einmal dir etwas nach, Tante Betty. Ich weiß sehr gut, ohne dich würde ich verhungern oder an einem schlim meren Ort sein. Ich bin jetzt einen Monat in deinem Haus gewesen, und du warst gut zu mir. Ich weiß sehr gut, niemand kann für irgend etwas. Ich bin Engländerin, ich bin die Frau eines Armecoffiziers, da ist es nur natürlich, daß ihr Mädchen ein Vorurteil gegen mich habt..."

rungen handeln kann, und die schon erwähnten 26.7 Millionen, die Frankreich seit Jahren für unsere Militärmission beizusteuern vergessen hat. Ebenso ist es völlig unverständlich, wieso das Verteidigungs­ministerium dazu kommt, mit einer Einlage von

ich konnte nichts finden: Dann hat mich eins Mann hierher gebracht. Guter Gott, die Schande, hier das alles zu erzählen, an einem Ort wic diesem... die..."

Aergerlich rief Gypo: Willst du noch jetzt nach Haus?"

Sie antwortete nicht, sah ihn aber mit oor Staunen großen Augen an. Er fuhr fort: Wieviel brauchst du bis nach Haus? Was wird es tosten?"

Pfund."

Leise antwortete sie: Etwas über zwei Er nahm sein Geld heraus: Hier, hier ist dein Reisegeld. Eins, zwei, drei". Er hielt inne; er war im Begriff gewesen, einen vierten Schein hinzuzulegen, stedte ihn aber zurück. Er reichte ihr die drei Banknoten. Sie wich zurück. mrit großen Augen auf das Geld starrend. Connemara Maggie rief: Keine Spur da- Mit fremder, verträumter Stimme fagte er: ab teine Angst. Nimm das Geld und mach, daß du von hier fortfommst. Das ist genug, um nach Haus zu reisen. Fahr zurück nach Haus. bier wirst du nicht gebraucht; du und dein Mann und die Polizei. Der Pol zei geh' aus dem Weg. das sag' ich dir. Los! Verschwinde! Mach', daß du' raus kommst."

von, dein aufgeblasenes Benehmen, das.. Eine andere rief dazwischen: Laß sie aus­reden, Maggie." In Tränen ausbrechend, rief die Frau: Ich hatte kein Recht, hierherzukommen. Ich hätte zur

Polizei gehen sollen und sie..."

Plößlich brüllte Gypo auf, als ob er jäh aus dem Schlaf aufgestört würde: Polizei! Laß das Gerede. Ich will nichts wissen von der Polizei. Was willst du mit der Polizei?"

Die Frau schluchzte: Ich will zurück nach Haus."

Wo bist du zu Haus?"

Es ist... es ist in der Nähe von London ." Na, was machst du denn da hier?"

Die Frau wurde wieder hysterisch, sie be­rührte mit ihrem zitternden Zeigefinger ihre ent­stellte Wange und rief: Dies bekam ich vor einem Jahr. Es hat mich wahnsinnig gemacht. Mein Mann hat sich eine andere Frau genom men. Ich habe alles, was ich besaß, verkauft und bin nach Dublin gekommen. Ich wollte arbeiten. Beim wahrhaftigen Gott, das wollte ich. Aber

Ihm ins Gesicht starrenb, griff sie mit offenem Mund plötzlich zitternd nach dem Geld. Mit einem Ausruf sah sie sich im Zimmer um und stürzte zur Tür.

" Fort mit dir," rief Gypo ihr nach, fort

mit dir."

Alle starrten auf die Tür. durch die sie ver­schwunden war, sie hinter sich zuschlagend. In das Schweigen hinein sagte Tante Betty richernd:

,, Das ist alles ganz schön, aber sie schuldet mir zwei Pfund zehn Schillinge. Wer wird m'r das bezahlen? Das ist ganz schön, sich aufzu spielen als....

Gyvo schrie: Salt die Fresse! Hier sind zwei Pfund für dich. Das ist genug. Seinen Ton wirst du mehr sagen." Er warf ihr zwei Pfund

zirtes Neuern, bedeutet.

Bezeichnend ist, daß die bürgerlichen Par­teigänger sich vielfach als Gegner des Ge­meindefinanzgesetzes und der Verwaltungs­reform ausgeben, jedoch nicht den Mut

Genosse Dietl beschäftigt sich dann mit der

daß wir von ihrem Beschlüssen so gut wie nichts durchgeführt haben. Wir umgeben uns mit immer höheren Zollmauern und drosseln die Einfuhr, was natürlich Widerstand hervorrufen muß.

Am bezeichnendsten dafür ist unser Verhältnis zu Jugoslawien . Troß der politischen Freund

noten zu. Dann recte er die Arme und riet:| Nacht durch meine Türe gekommen. Nicht' ne Wer geht mit mir, bevor die Bank pleite ist:"

Ich tomme, mein fühner Adlersohn!" Conne mara Maggie stürzte auf ihn zu. Ihr gelbes. lockiges Haar siel ihr ums Gesicht, und ihre blauen Augen tanzten.

Sie schlang ihre starken Arme um seinen Naden.

X.

einzige verdammte Flasche Bier hab' ich verkauft. Das ist bei Gott wahr.' s gibt Leute, die lassen Biddy Burke' ne gute Frau sein, wenn's ihnen dreckig geht und wenn sie nichts haben; aber wenn's aus' nem anderen Loche pfeift, dann Gute Nacht". Wenn's so weitergeht, dann werd' ich bald im Arbeitshaus enden. So was hab' ich noch nicht erlebt. Das Land geht vor die Hunde. Was anderes bleibt da gar nicht übrig. Ich Um Viertel vor eins trat Barthy Mulholland wußte gleich, daß sie Mist machen würden mit in Biddy Burkes Küche ein und setzte sich aus ihrer Revolution und ihrer Schießerei. Nicht, Feuer. Niemand redete ihn an, er grüßte nie- daß ich nicht mein Teil getan hätte, den Jungens mand. Biddy Burke war eine Frau in mittleren zu helfen, Gott fegne fie, aber die Jungens, die Jahren mit einem lauernden Ausdruck in ihren ihr Fell riskieren, das sind nicht die, die sich schwarzen Augen, gedunsenen, farblosen Wangen wenn ihr Biddy Burke fragt.' s waren immer dabei gefund stoßen. Die nicht. Die niemals, und einem geschwollenen Hals. Sie gehörte zu jener Art irischer Frauen, die plötzlichen Leiden- die Großfreffen und die Bischöfe, die das Fett schaften verfallen, welche der Gewohnheit, enorme des Landes abschöpften. So war's früher, so it's Mahlzeiten zu essen, und den daraus folgenden ießt, und so wird's immer sein, bis Biddy Burke beim Jüngsten Gericht ihrem Gott gegenübersteht. Verdauungsstörungen entspringen. Diese Frauen Von englischen Thrannen haben sie geſchway, sind ganz ohne Schönheitssinn, weichherzig, aber solche Thrannen wie die jetzt mit ihren leidenschaftlich, zänkisch, wüst, freigebig und un- Sausfuchungen und Razzias hat noch nie jemand beständig. Biddy trug eine weiße Bluse und einen blauen Rod, ihr angegrantes Haar trug gesehen, und jeder Teufelsbalg von Bauernbengel, sie auf Bauernart nach hinten zu einem dichten der sich knapp ohne seine Mutter die Sofen zu Enöpfen kann, rennt' rum und schimpft sich Gene Senoten gestrafft und in der Mitte gescheitelt. ral. Ghpo Nolan! Der ist auch wie alle anderen, ben. Tatsächlich, denn er hat keinen Fuß in meine Bartly Mulholland. Das kannst du Biddy glau­Tür gesetzt. Aber so ist es nicht, daß ich darum nicht doch wüßte, was er macht. Su!"

Es waren noch andere Leute in dem Raum: zwei junge Frauen, die auf Stühlen faßen, und Jimmy, der süße Junge aller, der auf dem run den Sofa, dem Feuer gegenüber, auf der rechten

Seite lag. Mulholland sah sich langsam in dem Zim- Was hast du denn von ihm gehört?" fragie mer um, dann sagte er: War Gypo Nolan heute Mulholland, ihr ins Gesicht spähend. abend hier, Biddy Burke?"

Biddy Burke schüttelte langsamt den Kopf und beobachtete dabei aufmerksam Mulhollands Gesicht. Dann, als fiele ihr plötzlich etwas Wich­tiges ein, lehnte sie sich vor und sagte, die Lippen vorschiebend, in ihrer rauhen, frächzenden Stimme: Kein Mann ist in dieser gesegneten

,, Was ich von ihm gehört hab'?", schrie Biddy Burke. Für was hältst du mich, Bartly Mulholland? Für'n Auskunftsbüro oder wofür? Mach' mir keine Last."

( Fortsetzung folgt.)