Einzelpre heller.

Redallion

Prag ,

altung: 18.

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8. Zahrgang.

Nach der Beschlagnahme 2. Auflage.

Socialdemokrat

Zentralorgan de Jeutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Zwischen zwei Jubiläen.

Donnerstag, 18. Oktober 1928.

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Nr. 248.

Kommunistische Riesenblamage mit dem Voltsbegehren.

mindestens 41 Millionen nur 15 Millionen Stimmen aufgebracht. Nicht einmal die Hälfte der kommunistischen Wähler parteitren! Berlin , 17. Oktober. Eigenbericht. Die von den Kommunisten veranstaltete Aktion des Volksbegehrens hat mit einem vollkommenen Zusammenbruch geendet. Das Ge­famtergebnis liegt zwar noch nicht vor; doch ist anzunehmen, daß im ganzen Reich etiva Millionen Stimmen abgegeben wurden, gegen 4.1 Millionen, die hätten erreicht werden müssen, um die Sache vor den Reichstag zu bringen. Es hat sich also nicht einmal die Hälfte der kommunistischen Wähler vom 20. Mai dieses Jahres an der Abstimmung beteiligt. Selbst in Berlin , wo die Kommunisten ungehemmte Agitationsmöglichkeiten hatten, lonnten sie nicht einmal die Hälfte ihrer Anhänger zur Einzeichnung bringen. Noch schlim mer sicht es tm Reiche aus. In ihrer bisherigen Hochburg Halle zeichneten sich von 28.500 tommunistischen Wählern nur rund 13.000 ein. In Magdeburg von 18.700 tommunistischen Wählern nur 4500, im Wahlkreis Düsseldorf­Ost von 238.000 nur 81.000. In den Bezirken, in denen die Kommunisten schon bisher in hoffnungsloser Minderheit waren, hat sich die Oeffentlichkeit um das Voltsbegeh­ren überhaupt nicht gefümmert.

wie Elefanten im Porzellanladen zu wüten, um alle Spuren sozialistischer Mitarbeit au der Staatsverwaltung auszutilgen, bemächtigte Vor wenigen Tagen feierte die tschechisch sich das national vereinigte Bürgertum der deutsche Bürgerregierung das Jubiläum ihres Staatsmacht. Im Eifer, feinen Stein auf zweijährigen Bestandes und Ende der nächsten dem andern zu lassen, wurde eine so gewissen­Woche werden zehn Jahre seit dem Bestand lose Gesetzesinacherei betrieben, daß sich sogar des tschechoslowakischen Staates verflossen sein. bei jenen, zu deren Vorteil diese Gefeße ge- Glatt Der zweite Geburtstag des Bürgerblocks hat macht wurden, gegen sie aufzufchnen begin vielleicht einen Teil der tschechischen Regie nen. Die Agrarzölle haben nur einer fleinen rungsparteien mit Befriedigung erfüllt, bei Schichte Mugen gebracht, ein weit größerer den deutschen Teilnehmern herrschte jedenfalls Teil von den Konsumenten sei gar nicht Begräbnisstimmung. Von der frohen Laune, gesprochen hat gerade in dem heurigen die es gab, als der Himmel noch voller Geigen trodenen Sommer, da durch die Dürre Futter­zu hängen schien, war trop der Schaumschlä mangel entstand, erkannt, daß sie durch die gereien, die insbesondere die christlichsoziale Neubelebung der Hohenblumschen Teuerungs­Presse betrieb, feine Spur zu sehen. Mit den politik sich letzten Endes selber schädigen. So stärksten Scheinwerfern wird man auch verge- rurfen denn die Agrarier heute selbst nach einer bens nach einer festlichen Stimmung für das Novellierung der Agrarzölle und ähnlich ist es bevorstehende Staatsjubiläum bei der Bevöl- mit der Verwaltungsreform, dem Gemeinde kerung suchen und dies ebenso auf deutscher finanzgesetz und der Steuerreform. Aus den wie auf tschechischer Seite. Das Tichin- tschin eigenen Reihen der Koalitionsparteien fom von durch die Straßen der Städte ziehenden men Proteste, Klagen und Beschwerden über Musikbanden, flatternde Fahnen, Reifigge die Folgen. Unzulänglichkeiten und die Schäd winde und Festreden können wohl am Tage lichkeit dieser Gesetze. Die zwei Jahre Wiri­des Jubiläums äußerlich den Eindruck einer jamkeit der tschechisch- deutschen Bürgerkoali Festlaune erwecken, doch das Denken und Fühion find gekennzeichnet durch das fünstliche len der Staatsbürger wird daran wenig Teil Sinauftreiben der Lebensmittelpreise. durch haben. Die erheblich herabgedrückte Stimmung die wiederholte Verteuerung des Zuckers, durchstischen Parte: find anßerordentliche Gegenfäße vorhanden, von außen droht ihnen der Bevölkerung anläßlich des Staatsjubi- Erhöhung der Wohnungsmietzinse, Verteue­läums steht mit dem zweijährigen Jubiläum rung der Kohle. Um die Mitschuld daran zu der tschechisch- deutschen bürgerlichen Mehrheit verbeden, rufen einige der Regierungsparteien im Barlamente in ursächlichem Zusammen und ihre Presse die Regierung zum Stampfe hange. Zu einem früheren Zeitpunfte, noch vor gegen den Lebensmittelwucher auf, ein Manö­etwa zwei Jahren, hätte der Gründungstag ver zur Täuschung der von ihnen betrogenen der Tschechoslowakischen Republit wenigstens wähler, das aber doch anzeigt, wie drückend im tschechischen Volte Freude erivedt, die zwei die Leuerungsverhältnisse unter der Aegide unse­Jahre Bürgerregierung und gewiß auch man rer heutigen Regierer geworden sind. ches, das voranging, haben genügt, um die Köpfe zu ernüchtern und über das Wesen des Staates, den die tschechische Bourgeoisie zu ihrem Machtinstrument gemacht hat, Aufklä rung zu verbreiten.

TA

Da die kommunistische Partei selber diese Aktion als ein gegen die Sozialdemokratie gerich tetes Entlarvungsmanöver" bezeichnet hat, so bedeutet diese kommunistische Niederlage zu­gleich auch einen Erfolg für die sozialdemokratische Partei. Vor der muſt e r- gültigen Disziplin und guten Organisation der sozialdemokratischen Arbeiter ist der kommunistische Angriff tläglich zusammengebrochen. Es ist anzunehmen, daj; diese Tatsache noch weitergehende Folgen haben wird. Im Innern der tommuni ein neuer Etti- Brief!

Erst aufheben, dann ausreizen!

Kommunistische Niedertracht im Lodzer Generalstreit.- Arbeiterfeindliche Unnachgiebige Unternehmer.

Behörden. - -

Warschau, 17. Oftober.( Eigenbericht.)| stüßungsaktion für die Textilarbeiterschaft weiter Im Lodzer Generalstreit ist es zu zu verharren. Dieser Aufruf ist jedoch von der mehreren Zusammenstößen zwischen staatlichen Behörde aus unerflärlichen Gründen demonstrierenden Arbeitern und der Polizei ge- beschlagnahmt worden. Die Behörden kommen. Die besonders zahlreich nach Lodz| bringen überhaupt nicht das geringste geeilten kommunistischen Abgeordnes Verständnis für den Ernst der Lage Wenn die Massen des arbeitenden Volkes ten und Senatoren hatten einige Versamm auf. So ist auch auf die sozialdemokra die Bilanz der letzten zehn Jahre ziehen, fin­lungen und Umzüge veranstaltet, die rein provo- tische Lodzer Stadtvertretung starter den sie verzweifelt wenig Anlaß zum Jubilie­ren. In den Tagen des Umsturzes hat das Als Polizei Drud ausgeübt worden, um die Unter­Im besonderen hat die deutsche Bevolte- fativen Charakter trugen. tschechische Bürgertum der Arbeiterschaft gol- rung noch bei weitem weniger Anlaß zwischen herannahte, um die Arbeiter zu vertreiben. it is ung der Streitenden und die Ver dene Berge verheißen. Die Tschechoslowakische den beiden Jubiläen Festfreude zu empfinden. machten sich die Anführer aus dem teilung von Lebensmitteln an ihre Republik wäre ein Paradies geworden, wenn Die durch zwei Jahre bestehende Bundesbrü- Staube und überließen die auf Familien einzustellen. Unter diesen Umständen bringt man dem auch nur ein Teil der guten Vorfäße und fei- derfchaft der deutschen mit der tschechischen und der Polizei! Diese Handlungsweise Ergebnis der Verhandlungen, die im Warschauer Bourgeoiste hat nicht das geringste dazu bei­Arbeitenministerium für Donnerstag angefeßt ter vor zehn Jahren überschüttet wurden, ge- getragen, die nationalen und fulturellen Redte halten worden wäre. Die Demokratie hätte des deutschen Volkes zu sichern und dessen An- In dem Flugblatt, das die Streitkommiffion wurden, um so weniger Hoffnung entgegen, als hier ihre sicherste Heimstätte gefunden, poli- reiz, an den Jubiläen Anteil zu nehmen, zu herausgegeben hat, werden diese kommunistischen die Industriellen heute schon erffären, politeiz, kommunüber tisch wäre die Tschechoslowakei ein Sort der steigern. Anfangs hörte man einigemal Machenschaften gebrandmarkt. Im gleichen Auf- über die angebotene fünfprozen­Freiheit, national eine zweite und höhere chentlich, wie versöhnlich und wohltätig die ruf wendet sich die Streitfommission an die Artige Lohnerhöhung nicht hinaus. Schweiz, wirtschaftlich und sozial für alle Be- Teilnahme der drei deutschen bürgerlichen Bar beiterschaft mit der Aufforderung, in ihrer Unter- gehen zu wollen. wohner ein fürsorgliches Mütterchen. teien auf die Verhältnisse im Staate einwirte,

Was die naturliche Scheidung der Selas sen, die bald nach dem Umsturze in Eriche nung trat und das nationale Rusammengehō­

vor einigen Tagen aber mußte der Parteitag

gehezten Massen ihrem Schidjal

maisen aufs stärkste erregt.

Streits am 23. ds. gerechnet.

Die Verhandlungen über Ditrau| Arbeiterkreisen wird mit dem Ausbruch des der deutschen Christlichsozialen in einer Re­solution zugestehen, daß von der in der Ver- bisher ohne Ergebnis. fajjung zugesicherten nationalen Gleichberechti Prag, 17. Oftober. Mittwoch, den 17. Ot Gestern um 10 Uhr vormittags wurden im aung bis heute nichts zu merken ist. Zwei Arbeitsministerium unter Vorsiz des Ministerial tober, wurden in Ministerium für öffentliche Ar Jahre Regierungstätigkeit der deutschbürgerlirates Dr. kurz die Verhandlungen über die beiten unter dem Vorsiß des Ministerialrates Dr. chen Aktivisten haben nicht das mindeste an den Lohnforderungen und den Kollektivvertrag der ur; den ganzen Tag die Verhandlungen über Zuständen geändert. Früher hielt man es für Bergarbeiter des Ostrau- Marwiner Reviers fort den Stollektivvertrag für das Mähr strauer notwendig, die Regierungsteilnahme der gefeßt. Die Ostrauer Direktorenkonferenz war Revier fortgesetzt. Die Vertreter der Arbeiter Deutschbürgerlichen wenigstens durch gelegent- duch fünf, die Angestelltenorganisationen durch 16 organisationen und die Vertreter der Hütten­liche platonische Versprechungen zu belohnen, Delegierte vertreten. Die Vertreter der Gruben unternehmer ſuchten angestrengt neue Wege zu baher veranstaltete feinerzeit der Unterrichts gesellschaften erklären im Laufe der Verhand einem Einvernehmen. Leider war es nicht mög lung, daß sie auf ihrer freitägigen Erklärung belich), die Verhandlungen bisher erfolgreich zu be minister Herr Hodža eine Ertravorstellung, in stehen. Diese umfangreiche Erklärung befaßt sich enden. Morgen werden die Verhandlungen fort der er dem gespannten Publikum das schön nicht mit dem meritorischen Teile des Streiks, gesetzt und es steht zu erwarten, daß der Vor­Rührstück: Der Bürgerblock verspricht die sondern weist vom Standpunkt der Arbeitgeber fivende, wenn sich die Parteien nicht selbst einigen, Schulautonomie" zum besten gab. Vor cini- auf die Lohnverhältnisse im Revier, die bisher mit einem Vermittlungsvorschlage hervortreten gen Tagen hat Hodža wieder im Budgetaus gemachten Zugeständnisse und das bisherige Vor­schusse zum Kapitel Schule gesprochen, aber da gehen der Arbeitgeber hin und schließt damit, hielt er es nicht einmal der Mühe wert, dieie daß bei dem gegenwärtigen Stande der Verhand Komödie zu wiederholen. Das Versprechen lungen es natürlich schwer sei, einen Weg zur der Schaffung der fulturellen Selbstverwal- friedlichen Beilegung des Streites zu finden. Fer­tung, einst in feierlicher und bindender Form tung für das Scheitern der bisherigen Verhand- ner Bezirk) eine informative Versammlung de: abgegeben, ist in den Brunnen gefallen, wo lungen ablehnen und sie es den Vertretern der Streifenden in Anwesenheit des kommunistischen auch längst schon alle übrigen Hoffnungen der Arbeiter überlassen, einen Weg zu finden, der Abgeordneien Skola statt. Nach der Versammlung deutschbürgerlichen Regierungsparteien, die weitere Verhandlungen ermöglichen würde. ihre Teilnahme an dem geaerwärtigen arbei- Die Vertreter der Bergarbeiterorganisatio- sogen die Teilnehmer zu den Schöller" und Regime rechtfertigen jollien, nen beharrten gleid falls auf ihrem freitägigen Vanek"-Gruben, wurden aber von der Gendar terfeindlichen Standpunkt, weshalb sich die Arbeitgeber vor merie, da sie der wiederholten Aufforderung, aus ruthen. Mittag zur Beratung zurüdzogen. einanderzugehen, nicht Folge leisteten, zersprengt. Zwei Jubiläen, doch was sie in den Her

ner heißt es, daß die Unternehmer die Verantwor

Das Arbeitsministerium bemüht sich

wird.

*

Zum Kladnoer Streit. Das Korr. Büro meldet:

Am 16. ds. fand in Steinžehrowin( Schlo

rigkeitsgefühl im tschechischen Volke langjam aber sicher unterminierte, nicht bewirtie, das zen des Großteiles der Bevölkerung erwecken, mit beiden Parteien getrennt über die Möglich- Am Nachmittag rotteten sich die Demonstranten feit einer Einigung zu verhandeln, aber die Aus neuerdings zusammen und wurden von der sichten auf eine friedliche Beilegung des Streites Gendarmerie wiederum zerstreui. besorgte die zweijährige Tätigkeit des Bürger- sieht nicht nach Begeisterung aus. sind nach Informationen der PTTA gering. In

blocks in ausgiebiger Weise. Mit dem Vorsaß,