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Kunst und Wissen.

Wiſſen.

Siegfried .

Den Freund ermordet?

Der Gladbecker Br manermorb.

Donnerstag, 18. Oftober 1928.

widelt sich auch das Seelenleben des Einzelnen zu Harmonie oder zum Widerstreit, zur Unzufriedenheit mit sich selbst.

Diese Unstimmigkeiten wachsen sich in vielen Am Dienstag fand im Neuen Deutschen Am Dienstag begann unter gewaltigem An-| Bier getrunken, Daube habe ihm freudestrahlend er- Fällen sit cinem Minderwertigteit& gefüh! Theater die zyklische Aufführung der drang des Publitums vor dem Essener Schwurzählt, daß er 10 Glas Bier geschafft habe. Kurz vor aus, das der von ihm Betroffene durch einen hoch­Nibelungen- Tetralogie" von Rimard gericht der Mordprozeß gegen den 20jährigen Abi - zwei Uhr nachts erfolgte der allgemeine Aufbruch gespannten Ehrgeiz auszugleichen versucht; er Waaner mit des Werkes dritten grandiosen Teil urien en des Gladbecker Gymnasiums Karl Huß aus dem Restaurant. Daube und Sußmann gingen zeigt sich bestrebt, sich als vollwertig zu zeigen. Das Siegfried" ihre Forijeßung. Auch diesmal war mann, dem zur Last gelegt wird, seinen Mitschüler voran, zwei Freunde solgten ihnen. Nas; einer fur- fam auf geistigem ud fünstlerischem, ibenso aber die Teilnahme des Publkums ungewöhnlich groß und und Freund Helmut Daube auf dem Heimweg von zen Wegftrede verabschiedeten sich die beiden auch auf sportlichem Gebiete vor sich gehen. Aber das Haus nahezu ausverkauft. Die musikalische Wie einer Stnciperei vor dem Hause der Eltern Daubes Freunde: Hußmann und Daube feßten den Heim- gerade auf sportlichem Gebiete führt dieser Ehrgeiz ,. dergabe des Werkes, die in den Händen Kapell- in Gladbeck in der Nacht zum 23. März d. J. er weg gemeinsam fort. Nach der Schilderung des An- wie die eingangs erwähnten Fälle beweisen, oft zur meister Steinbergs lag, verdient uneinge- mordet zu haben. Nach der Ansicht der Unter- geklagten haben beide für den 7 bis 9 Kilometer lan- Statastrophe. schränktes Lob, denn sie zeichnete ich nicht nur durch suchungsbehörden und der Staatsanwaltschaft liegt gen Weg nach Gladbeck eine Stunde und 10 Minutes Die Arbeisarsportbewegung sucht solchen Krisen die richtige Verteilung von Licht und Schatten in Lust mord vor. Zu der Verhandlung, die voraus gebraucht. Der Vorsitzende macht den Angeklagten von vornherein vorzubeugen, indem sie den Sport Rhythmus und Dynamik aus, sondern auch durch sichtlich zwei Wochen dauern wird, sind 152 Zeugen darauf aufmerksam, daß seine Zeitangabe nicht stim- bewußt ate Massensport betreibt. Wohl mag auch Sorgfalt und Sauberkeit im Detail; die Hauptgraund zahlreiche Sachverständige geladen. men könne; die Anklage nimmt an, daß durch die mancher Arbeitersportler von dem Streben beseelt dationen( Schmiedelteder, Waldvogelszene und Brün­Der Angeklagte ist über seine Jahre entwickelt verschiedenen Aufenthalte und Abschiede auf der sein, in falschem Ehrgeiz es jedem andern um allen hildens Erwachen) hatten überzeugenden Schwung und von großer Statur. Er macht ſeine Aussagen Straße diese Zeit nicht habe eingehalten werden Preis zuvor tun zu wollen. Aber im Arbeitersport und intensivste Kraft des musikalischen Ausdruces. mit vollkommenster Ruhe und Ausgeglichenheit, als fönnen. Der Angeklagte erklärt, daß er auf die Zeit gift der förperlich ungefchidte, täppische Mensch Kein Zweifel, daß Steinberg der Siegfried" weit ob er mit der ganzen Sache nichts zu tun habe. Auf wenig geachtet habe, und daß er auch in der späteren genau so viel wie die Kanone"; denn körperliche besser liegt, als etwa die Walküre". Herr Helm die Aufforderung des Vorsitzenden, wenn er die Tat Untersuchung diesem Punkte feine Wichtigkeit beige- Schwäche ist nich: Schuld des Einzelnen. Der sang bei dieſer Aufführung zum ersten Male den begangen habe, fein Gewissen durch ein freimütiges messen habe. Er ſei so vollkommen überzeugt gewe- ichlechie Turner fühlt sich wohl in der Arbeiter­Siegfried bei uns; mit ebenso schöner Tongebung Geständnis zu erleichtern, antwortet Hußmann ſehr ſen, daß seine Unschuld sich herausstellen würde, daß sportbewegung, weil niemand ihn auslacht oder ihn und reicher Stimmentfaltung wie lobenswerter ruthig: Herr Vorsitzender, ich habe mit dieser Tat er darauf gar nicht geachtet habe. Man habe ihn da­übergeht. An der Durchbildung seines Leibes wird Wortdeutlichkeit und Aufhorchen machender Echtheit nicht das geringste zu tun und stehe mit dem Tode mals besonders darauf aufmerksam gemacht, daß sich des Gefühles in mancher lyrischen Stelle. Darstelle- meines Freundes Daube in keinemt irgendwie gear- auf seinen Stiefeln das Blut von Daube befinde, drohende Minderwertigkeitsgefühl wird so im Keime genau so gearbeitet wie an der des Siegers. Jedes risch wird sich dieser zusehends zu einem Muster- teten Zusammenhang." und da er damals geglaubt habe, daß sich genau fest­heldentenor heranreifende Künstler nur vor affefiier- Der Angeklagte schildert dann sein Leben. Er stellen lasse, ob das Blut von Daube herrühre oder erstidt. Der ungesunde Ehrgeiz, der den Sportler ten Uebertreibungen hüten müssen, wenn sein Sieg- hat in Gladbeck zunächst die Volksschule und danach nicht, habe er nur dies für das einzig gegen ihn vor- gut ist, wird bekämpft. Der Arbeitersport will den veranlassen fönnte, mehr aus sich herauszuholen als fried jenen leuchtenden, jugendlich stürmischen Helden das Gymnasium besucht. Seine Eltern hat er kaum liegende Verdachtsmoment gehalten. harmonischen Menschen bilden. künden soll, als der er allen nach der Sage geläufig gekannt. Drei seiner Brüder studieren. Sußmann ist ist. Als außerordentlich glücklich erwies sich auch die orthodoxer Protestant und auch das Haus seiner Ganz anders liegen die Dinge im bürgerlichen zweite Neubesetzung des Werkes: daß man die Pflegeeltern, bei denen er wohnte, scheint gleichartig Sport: dort wird der Ehrgeiz geradezu gezüchte: Stimme des Waldvogels von unserer neuen Rolo- gerichtet zu sein. Mit dem ermordeten Helmut Daube Gerät nun ein innerlich zerrissener Mensch, mag r ratursängerin Frl. Maria Engel singen ließ: hat ihn eine religiöse Freundschaft verbunden. Beide ein noch so guter Sportler sein, eines Tages in ver. denn der glockenreine, silberklare Sopran dieser traten in einen Bibelkreis ein, in dem Hußmann eine Künstlerin paßte ideal für diese Partie. Auch die führende Rolle spielte. Er ging in der Vereinsarbeit fönliche Schwierigkeiten, so fehlt ihm die Kraft, mit feinem Leid fertig zu werden. Ja, schon ein kleines Postierung der Sängerin des Waldvogels war dies- derart auf, daß er die Schularbeiten vernachlässigte sportliches Mißgeschid kann ihn zur Verzweiflung mal eine der Illusion entsprechende in der Höhe der und in der Unterprima siyen blieb. Die Anklage, die bringen. Auf einmal erwacht in ihm das Gefühl, Bühne. Unter den von früher bekannten, an der zwischen dem Angeklagten und dem Ermordeten ein minderwertiger Mensch zu sein, worüber er sich ,, Siegfried" Aufführung beteiligten Rünstlern taten homosexuelle Beziehungen voraussetzt, behaup durch seine sportlichen Höchstleistungen hatte hinweg, fich vor allem Frau Susanne Jicha als ret, daß er nur deshalb fizzen geblieben sei, um mit Der Angeklagte hat aus der Untersuchungshaft dann zum Zusammenbruch. täuschen wollen. Nur zu oft kommt es bei ihm Brünhilde und Herr Roller als Mime hervor. Daube zusammenzukommen. Hußmann bestreitet das dann zum Zusammenbruch. Hinzu kommt, daß Erſtere hatte stimmlich einen glüdlich disponierten jedoch mit aller Entschiedenheit. Nach der Erklärung verschiedene as siber an seine Freunde durchge- mancher bürgerliche Sportler gezwungen ist, seinem Abend und war darstellerisch wieder von großartiger des Angeklagten trat zu Weihnachten 1925 eine Trü- schmuggelt. Er erklärt, er habe dieſe Briese in der Ehrgeiz sämtliche Zügel schießen zu lassen, weil ihm Vollkommenheit. Rollers Mime ist künstlerisch gegen bung in seinem Verhältnis zu Daube ein, weil dieser Verzweiflung geschrieben, da er das Vertrauen zur ja eine gute sportliche Leistung wirtschaftliche Vor früher bedeutend gewachsen; diefer intelligente Sän eine Annäherung an die Pflegefchwester Sußmanns Objektivität der Untersuchungsbehörde vollkommen teile bringt; Das ist im Fusballsport gang und räb. ger beherrscht nicht nur den Wagnerschen Deklama suchte, das Mädchen sich aber abgeneigt zeigte. Die verloren habe. Man habe ihn 4 bis 5 Stunden lang Da aber jede sportliche Minderleistung wirt tionsstil ausgezeichnet und befleißigt sich einer Freunde versöhnten sich aber wieder. Daube trat vernommen und ihm dann immer wieder vorgehal­schaftliche Nachteile mit sich bringen fann, befindet musterhaften Wortdentlichkeit, sondern zeigt auch als 1926 aus dem Bibelkreis aus und wurde unreligiös. en, er sei der Mörder von Helmut Daube, an ihm sich der Sportler in fortgesetter Angst und Stan. Darsteller bedeutende Charakterisierungskunst. Josef Der Angeklagte erflärt weiter, daß er, nachdem er flebe das Blut seines Freundes. In diesen Briefen Schwarz als Wanderer war durch Indisposition sein Abitur gemacht hatte, in Erlangen habe Jura beteuert der Angeklagte immer wieder seine Unschuld nung. Das kann sein Seelenleben schwer befoin. Die Arbeitersportbewegung will solche Gefahren entschuldigt, sang seine große Partie aber mit im studieren und dort einer protestantischen Burschen- und beschwört seine Freunde, in jedem Falle die ponierender Stimmpracht. Fuchs' trefflicher Albe- schaft beitreten wollen, in der das Keuschheitsprin- Wahrheit zu sagen, sie möchten aber die Briefe ver- in ihren Reihen unmöglich machen. Kampf gegen rich, Andersens tlangvoller Fajner und Frau ip vorgeschrieben war; Daube habe zunächst Philo- brennen. In einem Briefe heißt es: Bin ich schuld ungefunden Ehrgeiz und gegen den stillen Profes Sommers tonichöne Erda ergänzten das erfolg logic in Bonn studieren wollen, habe sich dann aber an dem, was diese Hampelmänner zurecht ſionalsport sind einige Mittel dazu. reiche Ensemble diefer szenisch und musikalisch auf zum Studium der Theologie entschlossen und beab konstruiert haben? Und wenn sich diese Sampelmän­ansehnlichem fünstlerischen Niveau stehenden Sieg- sichtigt, sich in Rethel vorzubereiten ner sagen: es ist kein anderer Täter zu finden, also fried" Aufführung. E. J. muß Hußmann her. Mein sehnlichster Wunsch ist, daß es zur Hauptverhandlung kommt, dann kann ich der Allgemeinheit zeigen, was für Hampelmänner hier herumwursteln."

Feitaufführung. Der Rosenlavalier." Als Fest­aufführung anfäßlich der Zehn Jahrfeier der Repu plit, gelangt Sonntag, den 28, ds. Der Rosen­favalier" von Richard Strauß zur Darstellung.

Es kommt dann die Knciperei zur Sprache, die im Hotel Zur Post" in Buer stattfand. Es war eine sogenannte Keillneipe. Der Angeklagte hat nach feiner Angabe an dem fraglichen Abend 25 Glas

Sugmann erklärt weiter, daß Daube ihn zu sei­nem Hause begleitet habe und daß er selbst kurz vor 3% Uhr im Hause angelangt sei. Beide seien im besten Einvernehmen von einander geschieden. Der Angeklagte ist in der Nacht dann noch einmal auf­

gestanden und in sein Arbeitszimmer gegangen, wo er sich nach seiner Angabe 5 bis 10 Minuten aufge­halten hat, um sich einen neuen Apparat, den er am Tage zuvor bekommen hatte, anzusehen. Der Vor­sitzende hält ihm vor, daß das bei der vorgerückten Nachtstunde doch sehr merkwürdig sei.

Sport Spiel* Körperpflege

*

Der ehrgeizige" Sportler.

ler mit gut durchtrainierten Körpern verliert bei einem Spiel jede Selbstbeherrschung und läßt sich zu schweren Verfehlungen gegen die Sportwürde hin­reißen. Der Berliner Oberrealschüler Janssen, der fürzlich den Freitob seiner voraussichtlichen Nicht­versezung vorzog, gehörte zu den besten Beicht­r- athleten seiner Schule.

Herausgeber: Dr. Ludwig Czech . Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Straus. Prag . Druck: Deutsche Zeitungs- Aktien- Gesellschaft in Prag . Für den Druch verantwortlich: Oito Ho! ik. Brag. Die Zeitungsmarkenfrentatur murde von der Bost. v. Telegraphen direktion mit Erlag Nr 127 451/ VII/ 271%

nat.

Hühner- Bibliotheten

augen

Hornhaut beseitigt

in einigen Tagen nur VITEK'S

Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Donnerstag( 13-1), 7 Uhr: Die goldene Meisterin" Freitag( 15--3). 7% Uhr: Ein Glas Waiser". Samstag( 14-2), 6 Uhr: ,, Götterdämmerung " Sonntag, 11 Uhr: Stammermusif: 2% Uhr: Die goldene Meisterin"; 7 Uhr( 16--4): Die Gloden Das oft zitierte Wort, daß in jedem gesunden, von Corneville" Montag( 17--1), 7% Uhr: sportlich durchgebildeten Körper ein gesunder Geist Ein Glas Wasser". wohnen müsse, hat im modernen Sportbetrieb nur Spielplan der Kleinen Bühne. Donnerstag: eine sehr bedingte Geltung. Das mögen nur einige Der Mann, der durch den Traum lief". aus unzähligen Fällen genommene Beispiele Freitag: Das Frühlingsmädel". Samstag: härten. ,, nter Geschäftsaufsicht". Sonntag, 3 Uhr: Weihnachten 1926 begeht ein Berliner Gymna lassen, beweisen, daß auch die beste sportliche Er­ Broadway"; 7% Uhr: Unter Geschäfts- siast Selbstmord. Grund: schlechte Weihnachtsnote, ziehung feine Garantie für geistige Harmonie bieten aufsicht". Montag( Vonkbeamten Vorstellung): Sigenbleiben fast unvermeidlich. Der Junge galt kann, wenn der Sportler mit gesellschaftlich widri­ Der Mann, der durch den Traum lief" als einer der besten Jugendschwimmer gen Umständen zu kämpfen hat. Unter gesellschaftlt­Berlins. Die Dresdener Schwimmerin Lehmann chen Umständen sind neben der wirtschaftlichen Laye Genossen! muß die Amsterdamer Olympiade vorzeitig ver vor allem Erziehungseinflüsse, Herkunft, vererbre Olympiade nicht mehr gewachsen waren. Die Abhängigkeiten mit den Interessen der gesellschaft- Vodičkova 33. Barteiabzeichen! deutsche Fußballvertretung in Amsterdam Sportlichen Umwelt im Einklang stehen oder nicht, ent­

für Organisationen, Vereine, Gemeinden, Gewerkschaften, Schulen usw. werden zwedent.

Dieſe wenigen Fälle, die ſich beliebig vermehren Anticornein" iprechend aufammenge

Eine Flasche 6-. Zu haben in Apo­theken u. Drogerien. Allein echt von

ftellt, fowie ergänzt, von der Bolfsbuchhandlung

Ernst

Fr.Vitek& Co., Pragll. Gruft Sattler,

Traget bei jeder Gelegenheit Euer laffen, da ihre Nerven den Anforderungen der Anlagen usw. zu verstehen. Je nachdem, ob all bieje Fr.Vitek& Co., Pragll.

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Karlsbad .

Arbeiterjahrbush 1929.*) im Dienst der eigenen Stlasse Schritt um Schritt problem, das uns täglich mehr mit verschärfter| Winkel mitten im Großstadtleben. Das Faksimile

emporfämpft zu einer besseren Zukunft. Ehr- Arbeitslosigkeit bedroht, mit der Sonde des Wis- einer Vertonung des fudetendeutschen Komponis Das Arbeiterjahrbuch, das unser Parteivor- furcht vor dieser Arbeit, Ehrfurcht vor diesen senschaftlers an den Leib rückt und die Forderun sten Viktor Bermeiser ist eine wertvolle Be­stand unter der Schriftleitung Ernst Pauls Arbeitern atmet aus jeder Seite des Buches! gen der Arbeiterschaft hiezu präzisiert. Rudolfreicherung des Jahrbuches. hener wieder erscheinen läßt, hat schon seine fest- Die Jahresrückschau gibt in launigen, sarischer entwickelt den Gedanken genossen- Zahlreich sind die teils in den Text einge gefügte Tradition. Rebaftion, Mitarbeiter und fastisch zugespitzten Versen, die von glänzenden fchaftlicher Selbsthilfe und zeigt, wie weit sich die streuten, teils die Kalendariumsbilder ergänzen Truderei arbeiten seit Jahren Hand in Hand, Karikaturen begleitet sind, Subert Leins mer. fer Gedanke bei uns und in andern Ländern bis- den Gedichte unserer sozialen Dichter. Hier fin­um das Buch inhaltlich und auch in seiner tech während Robert Wiener die politischen Ereig- her in die Praxis umsetzen ließ. den wir die Namen: Karl Hendell, Heinrich nischen Ausführung zu einem wahren Schapläßtnisse des Jahres Revue passieren läßt und das Von den dreckigsten Hungerzeiten, die uns ersch, Willi Mader, Karl Bröger , Ger­lein auszugestalten, das jeder Arbeiter froh in Schuldfonto des Bürgerblockes bis zum Bersten das alte Desterreich noch kurz vor seinem Abschied rit Engelke, Franz Diederich, Cristoph die Hand nehmen fann; bietet es doch auf seinen belastet. Zehn Jahre sudetendeutsche Sozialde bescherte, von Kasernenhöfen, verlauften Uni- Wieprecht, Hans on heiser, Erna Ha= fast zweihundert Tex.seiten eine solche sorgfältig mofratie" von Josef Hofbauer lassen die ge- formfetzen und von dem unnachahmlichen Phleg- berzett, Karl Schneller, Jürgen Brand, ausgewählte Fülle belehrenden und unterhalten- waltigen Erschütterungen der Umftursperiode le- ma des Landsturmmanns Strohschneider, der im Alfons Pezold, Bruno Schönlant, Kurt den Juhalts, daß jeder, mag er nun literarisch bendig vor unserem Auge auftauchen und führen ungleichen Kampf mit den Fängen des Doppel- Eisner, Josef Hofbauer, Erich Grisar, sehr bewandert sein oder sich nur des Abends, uns durch die harten Nöte, auf die wir heute beaars, die ihn aufs Schlachtfeld zerren wollten, Rudolf Rd 1, Emil Franzel, Hedwig erschöpft von schwerer förperlicher Arbeit, hie und reits aufatmend zurüdschauen fönnen, hoffnungs- ruhmreich obsiegt, berichtet Willi Jäger in Ernst, Maria Deutsch, u. a. da sine Stunde frei machen von der Tretmühle froh in das zweite Jahrzehnt des Kampfes um einer zwerchfellerschütternden Geschichte: ein des Alltags, das schmude Buch nur mit größer die Rechte des sude.endeutschen Arbeiters. Emil verdächtiges Individium" ist in der Tat, wer Befriedigung wieder aus der Hand legen wird. Franzel entrollt in meisterhaft ausgeführten Altbrünner Originale, die sich im Tschechert des Tas Arbeiterjohrbuch 1929 steht im Zei- Stizzen ein Lebensbild der großen Toten, die in groben Schmuparet allabendlich zu froher Runde chen der siegreich schaffende at Arbeit. der Umsturzzeit dem internationalen Proletariat versammeln, mit derart erbarmungsloser Feder Schon das Titelbild verfündet es: Eine martige dahinstarben oder hingemordet wurden; mit be der Lachlust seiner Leser vorzufeßen imftande ist Arbeitergestalt rollt die in ein Zahnrad gezwängte fonderer Sorgfalt wird alles Material zusammen Adamsonbilder und eine Geschichte von Hašek , dem Erdfugel vor sich hin; das Lied der Arbeit, das getragen und gesichtet, das uns die Einstellung literarischen Vater Švejks , komplettieren den hu­fürzlich seinen sechzigsten Geburis ag feierte, wird Liebknechts und Rosa Luxemburgs in den Spar- moristischen Teil. in zwölf Kalenderbildern von der Künstlerhand tafustämpfen menschlich begreiflich macht. Es ehrt die Schriftleitung, daß sie im Erich Grisar , Heinrich Lersch , Jace Schlußwort zu dem stolzen Wert das Bewußi­Slamas meisterhaft interpretiert. Das ist nicht In ungezwungener Reihenfolge wechseln London , die bekannten Erzähler, neben ihnen sein betont, daß sich auch jetzt noch da und dort mehr das alte Geschlecht, das müde und verdroj nun belletristische und populärwissenschaftliche Josef Hofbauer als Autor eines Bruchstücks Vollkommeneres erreichen ließe; es liegt an dem sen, fast hojjnungslos jahraus jahrein sich in die Auffäße ab. An Hand persönlicher Erinnerungen Seini und Anna", das uns aufmerksam werden Leser dieser Zeilen, zur Verwirklichung dieses Fron der Herren spannen fäßt; tas ist die neue Sugo Iltis' ersteht vor uns ein Gedächtnis läßt auf das ganze Werk, vervollständigen den Vorsatzes für das nächste Jahr durch Bestellung Generation, die selbstbewußt die Arbeit siegblatt für den vor zwanzig Jahren verstorbenen belletristischen Teil. Die Schönheit des Mazocha- des Buches und durch eifrige Werbung in haft meister: und sich durch rastloses Schaffen sozialistischen Naturforscher Arnold Dodel. Lev- gebietes wird uns von Berte Schulz in einem Freundeskreisen, die zum völligen Ausverkauf vold Goldschmidt fleidet in ihren Stonse mit vielen Illustrationen geichmüdten Aufsatz er der erhöhten Auflage führt, der Schriftleitung *) Zu beziehen durch unsere Zentralftelle für quenzen unanfechtbare Betrachtungen über Kunst läutert und Lilli Réthis Meisterhand gibt uns den nötigen moralischen und finanziellen Rüd­das Bildungswesen, Prag 11., Nelajanta 18; Preis und Profetarier in auf autiche Gesprächsform. in brachtvollen Bildern aus Ali- Brag einen Be- halt zu geben. während Emit Strauß dem Nationalisierungsgriff von den Schönheiten dieser verträumten

K 10.-.

das von Slama riit feinem künstlerischen Ein­Und endlich vermittelt uns das Jahrbuch, fühlen in die Eigenart jeder Geschichte wert­voll illustriert wird. auch noch zahlreiche Photo­graphien, die uns Kongreffe, Arbeiter- und Ju gendiage, Turner, Kinderfreunde und Natur freunde an der Arbeit zeigen und die mächtige Entfaltung der Partei dokumentarisch nachweisen.

-um­