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Kunst und Willen.

Erich Kleiber .

Großes Schubert- Festkonzert anläßlich des sehr- 1 jährigen Gedenktages des Republik Desterreich, ver­anstaltet vom Desterreichischen Hilfsverein in Prog, am Montag, den 26. November d. I. im großen Luzernajaal. Zu diesem Festkonzert haben bisher ihre Mitwirkung zugesagt: Sammersängerin Anda y, Hammersänger Duhan, Paul Weingarten , das tschech. Streichquartett, Gesangverein Smetana 11. a. Das vollständige Prograinm dieser ganz außer gewöhnlichen Veranstaltung wird in den nächsten Tagen verlautbart werden.

Ensemblegastspiel Paul Wegener . Das Gastspiel Paul Wegeners, der an der Spitze eines Ensembles Berliner Künstler zweimal im Neuen Theater auf­treten wird, bringt Dienstag, den 6. ds. Jacque. Iine" von Sacha Guitry und Mittwoch, den 7. ds. Die Raschhoffs" von Sudermann . Anfang bei­der Abende 7% Uhr. Abonnement aufgehoben.

Spielplan des Neuen Denschen Theaters. Sonntag, nachmittags 2½ Uhr:„ Broadway"; 7 Uhr( 28-4): Schwarzwaldmädel". Mon tag( 29-1), 7% Uhr:„ Cosi fan tutte ". Diens­tag, 7% Uhr: Ensemble gastspiel Paul Wegener

:" Jaqueline". Mittwoch, 7% hr: Ensemblegastspiel Paul Wegener : Dic Raschhoffs". Donnerstag( 30-2), 7½ Uhr: Schwarzwaldmädel". Freitag( 31-8),

Unter den jüngeren deutschen Meistern des Takt stodes nimmt der Berliner General musikdirektor Erich Kleiber eine beson­dere Stellur ein. In unglaublich jungen Jahren ist es diesem auf seinem musikalischen Bildungswege auch über Prag gegangenen genialen Musikus ge lungen, in führender Stellung an die Berliner Staatsoper zu kommen. Hier hat manche bemerkens. worte und im modern- fortschrittlichen Sinne bewirkte musikkünstlerische Tat den Ruhm des Kapellmeisters begründet und seinen Ruf in die Welt getragen, so daß Kleiber heute zu den Brominenten seines Baches gehört. Begreiflich darum, daß ihn auch die Prager Tschechische Philharmonic als Schillerfeier: Gastspiel Julia Janssen- Paul Gastdirigenten für ihre diesjährigen Repräsen Hartmann:„ Kabale und Liebe ". Freitag, den 9. ds. sations Konzerte verpflichtete, deren drit- geht als Schillerfeier im Neuen Theater, a bale tes gestern abends unter Kleibers Stabküb und Liebe" mit Julia Janssen und Paul Hart­wung im Smetanasaale des Gemeindehauses statt- mann, den hervorragenden Witgliedern des Wiener sand. Das Programm dieses Konzertes war vor Burgtheaters, als Gästen in Szene. Anfang 7 Uhr. allem Klassisch orientiert und in zweiter Linie cin( 81-3.) auf Klangdifferenzen berechnetes. Es enthielt als Hauptnummer Mozarts felten gespielte Sym phonic in C- Dur, auch„ Linger"-Symphonie genannt, sechs seiner weniger bekannten deutschen Tänze, die Mozart für die Festlichkeiten des Wiener Hofes komponierte, ein Concerto grosso von dem Alt- Italiener Vivaldi und als Neu­heit für Prag , mit der Kleiber auch der modernen Prager Tondichter- Generation seine Reverenz erwies, die erste Symphonie in C- Dur von Erwin. Schulhoff. Auch diese Symphonie des als Pianift und Tondichter, also produktiv und reproduktiv gleich bedeutenden Prager Neutöners, ist ein hauptsächlich auf Klangdifferenz und Slangwirkung berechnetes Wert, das nur hinsichtlich seines formalen, vier­jätigen Aufbaues den Namen Symphonie recht­fertigt, in Wirklichkeit aber eine Folge grotesfer, aber eine Folge grotester, toller und mitunter jogar derber Fastnachts- Szenen sein könnte; eine unsere Zeit in Rhythmus und Spielplan der Kleinen Bühne. Sonntag, 3 Uhr: Ausdruck wiederspiegelnde Tondichtung, inventions­reich im Thematischen, farbenfroh und virtuos im" Bipsi"; 7% Uhr: Zum erstenmale:„ Perlen. Instrumentalen, toll im Rhythmischen. Kleiber fomödie". Montag( Bankbeamten):„ Der Arzt dirigierte sie mit großartiger Steigerung im langam Scheidewege". Dienstag: Broadway" lichen Aufbau und faszinierender Straffheit des Mittwoch:" Unter Geschäftsaufsicht". Don­Rhythmus. Auch an den übrigen Werken der Vor- nerstag: Perlentomödie". Freitag( Kultur­tragsordnung bewährte sich Kleiber vor allem als verband): Pipsi". Samstag:" Pipsi". Sonn­gestaltender Meister im Klange und in der lang- tag, 3 Uhr:„ Pipsi"; 7% Uhr:„ Perler komödie". Montag( Bankbeamten): Uner lichen Abstufung sowie als eminenter Rhythm: fer. Brächtig geriet ihm vor allem das Vivaldi - Stonzer: Geschäftsaufsicht". und die Serie der sechs deutschen Tänze Mozarts, während man gerade in der Symphonie des Leb teren, dem Hauptverke des Abends, noch klarere Disposition und delikatere Dynamik erwartet hätte. Das Konzert war ein erfreuliches Ereignis- ausverkauft. Leiber und das Orchester der Tschechischen Philharmonie wurden stürmisch gefeier:. E. J.

7

Uhr: Gastspiel Jansen- Hartmann, Schiller Feier:„ Kabale und Liebe ". Samstag ( 32-4), 7% 11hr:„ Der Fall Mary Dugan". Sonntag, 11 Uhr:" Singvereins- Konzert; 2½ Uhr: Arbeitervorstellung: Unter Geschäfts. aufsicht"; 7 Uhr( 33-1): Premiere : Ein tur­zes Leben". Der Bar läßt sich photo­graphieren". Montag( 84-2), 7 Uhr: Der Rosenkavalier ".

Mitteilung aus dem Bublifum.

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Jeder Mann ein Auto, jede Frau-- ein Pelz: diese auffallende Erscheinung im heutigen Amerika ist bei uns leider noch eine Utopie. Wenigstens in ihrem ersten Teil, denn unsere Volts Automobile" find für die breiten Schichten des Publikums nochsundheit," Dr. Viktor ähnlein, Dresden . immer unerschwinglich. Der zweite Teil freilich ist bereits Wirklichkeit, seit die Firma Busch schon für K 1480.- ganz auf Seide gearbeitete Pelze bringt. Aber auch in feinen Edelfellen sind die Preise der Firma Busch durchaus„ bürgerlichen" Portemonnaies angepaßt. Der gute Ruf der genannten Firma bürgt dafür, daß das P. T. Publikum nur erstklassige dauerhafte Ware in bester Ausführung erhält, denn der Kauf eines Pelzes ist Vertrauenssache. Besichtigen Sie daher, Gnädigste, in Ihrem eigenen Interesse unverbindlich unser Lager. Busch, Damen- und Mädchen Kleidung en gros& en detail, Prag , Přitopy 27( Mitte des Grabens, sogenannter Großer Bazar), nur 1. Stock, keine Schaufenster. Eingang im Hause, erste Stiege rechts.

„ Der Fall Mary Dugan"( von Bayard Veiller , gestern zum erstenmal im Neuen Deutschen Theater) stellt ein junges Weib unter der Anklage, den Ge­liebten ermordet zu haben, auf die zu einem ameri­fanischen Gerichtssaal zurechtgezimmerten Bretter. Mehr wollen wir über ausdrücklichen Wunsch der Direktion vom Inhalt dieses Stückes nicht verraten, damit das Interesse des Theaterpublikums an dem geheimnisvollen" Fall nicht leide. Damit ist aber über den künstlerischen Wert dieser Komödie alles gesagt: es geht um die Sensation. Leider müssen wir aber auch sagen, daß diese Sensation nicht be­sonders start ist, ja daß Zuschauer, die sich durchaus nicht für besonders findig halten, diesmal schon im ersten Akt wußten, worauf die Sache im entscheiden­den Punkt hinauslaufen dürfte. Kleinere Ueber mode auch dem Kragen sein Aussehen. Nicht immer Der Kragen Miracle ". Jedes Jahr diftiert die raschungen gibt es daneben allerdings in Menge, wird dabei Wert auf die praktische Gebrauchsfähig­wenn auch keineswegs solche Knalleffekte, wie seiner­keit gelegt. In der Stragenbranche ist aber nur der­jeit im Heger"; dafür wurde aber diesmal dies jenige maßgebend, der dem Kragen zugleich den indi­wieder zur Beruhigung des verehrlichen Publikums viduellen Stempel von Schönheit der Form und An­Genie noch von sonst jemandem geschossen. Die Feigl, Brag XIII., weltbekannt durch ihre Erzeng im Zuschauerraum weder von einem verkannien nehmlichkeit des Tragens einprägt. Die Firma Josef Fabel des Stückes läuft, so wie in einem Kriminal- nisse, speziell durch ihre Hemden mit Patentmanschet coman, der eben nur die Auflösung eines abgeschlof. ten. bring: wiederum eine originelle Erfindung auf senen Falles bringt, nach rückwärts. Alles also nur den Markt, die berechtigtes Aufsehen erivedt. Es Spannung im epischen, keineswegs dramatischen handelt sich um einen Stragen, der mit allem Rechte Siun. Das erklärt, daß man sich streckentveise einer„ Miracle" benannt wird. Durch eine zweckmäßige gewissen Langeweile nicht entschlagen konnte, die Einrichtung ist es möglich, dem Stragen nach Wunich durch die stärkeren Szenen keineswegs gans welt cine niedrige oder hohe Form zu verleihen. Zu jeder gemacht werden konnte. Möglich allerdings, daß Tageszeit, zu jeder Beschäftigung kann man jetzt dankbarere Gemüter während des Leerlaufes auf einem und demselben Kragen die Form geben, die der Bühne durch den Anblick der kostbaren Toiletten gewünscht wird. Man ist nicht mehr Stlave des Kra­entschädigt wurden, insbesondere da für das Parkeit gens, sondern sein Herr. Der„ Miracle" Sragen angegeben war, wo man derlei zu kaufen bekommt. mit der„ Glockenmarke" hat das Wunder vollbracht. Auch das angekündigte Mitspielen des Publikums hatte sehr bescheidene Grenzen wenn man davon absicht, daß die Bühne ohne erfindlichen Grund schon vor dem Beginn des Stüdes geöffnet ist, was Vorteil nur für die Zuspätkommenden ha:, auf deren Entree auf solche Weife mühelos gewar: et werden kann. Die Darstellung war im allge­meinen sch: gut. Besonders zu nennen ist Herr Renner ass trefflich hundesänäuziger Siaa: san­walt, Herr Ströhlin als menschlich warmer Ver­teidiger, Fräulein Ondras sympathische Fraulich­feit, in einer fein gespielten derben Episode Frau Medelsky, und Olga Reineke, die in einer erschütternden Erzählung ein paar Minuten lang vergessen ließ, daß man einen Schmarrn genoß. Ent­zückend, selbst in ihren Uebertreibungen, Fräulein Thiele als süßes Mädel. Neben den Herren Reinhardt und Rösner verdient dann noch Donnerstag, 6 Uhr:„ Die Grundtenden­der köstliche Darsteller der stummen Episode am Schluß des ersten Aktes Erwähnung, dessen( nämlich) des Chargenspielers) Namen wir aus dem Theater zettel nicht ergründen können.- Das volle Haus spendete mäßigen Beifall.

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Vereinsnachrichten.

„ Urania “.

Wochenprogramm.

Sonntag, halb 11 Uhr:„ Natur und Liebe," Kulturfilm. Schöpferin Natur und ihr Wert.

Montag, 8 Uhr:„ Natur und Liebe". Von Urtagen an.

bildern, Univ.- Prof. Schranil. Der„ Strassin" Dienstag, 8 Uhr: Spitzbergen ", mit Licht­als Retter.

Mittwoch, 6 Uhr:„ Von Manet bis Cézanne ", mit Bildern, Maler Rud. Braun. Mittwoch, 8 Uhr: Urania- Radiobund.

6en des 19 Jahrhunderts und ihr lite­rarischer Niederschlag". Prof. Dr. Messer. mit großer Modenschau. Donnerstag, 8 Uhr: Das Reich der Mode", Vor: rag: Margarete rögler. Erster Vortrag im Zyklus" Dic 1. 3. Welt der Frau".

Zu Szegely, Wiener Lehrerchor für Mitglieder ermäßigte Karten.

Neuer Zyllus.

„ Die Welt der Frau.". Beginn: Donnerstag, den 8. ds., 8 Uhr. 1. Marg. Krögler:„ Das Reich der Mode" mit großer Wodenschau. 2. Dr. Erwin Pulay, Wien :„ Haut und Konstitution." 8. Olga Sachfel: Die Frau in der Lite­ratur." 4. Dr. Käte Haar:„ Die moderne Frau und ihre Beziehungen zum anne." Zyklustarten für alle vier Vorträge: 15 K, Mitglieder 12 K.

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Herausgeber: Dr. Ludwig Czech . Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Straub. Prag Druck: Deutsche Zeitungs- Aktien- Gesellschaft in Prag Für den Druck verantwortlich: Orto Solih. Prag Die Zeitungsmartenfrantatur wurde von der Post- u. Telegraphen. Direktion mit Erlag Nr 127 451/ VII/ 27 am 14. D 1997

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