Mittwoch, 5. Dezember 1928.

Stellung ist geschwächt Sie wird jedesmal, wenn fie der Opposition entgegentritt, den Vorwurf. ren müssen, daß sie eine Regierung der Minder­heit sei.

Die perzentuelle Zusammenfezung

bar auf Grund dieser Zeitungsnachrichten sind der Wählers ha't. beim Verkande bereits Gesuche eingelangt, in denen verschiedene Personen zur Ernennung für Sogar das Blatt jener Partei, von der man menstellung des perzentuellen Anteils der einzel- gen wurden. Der Verband gibt bekannt, daß Der agrarische Večer" bringt eine Zusam- die Landes- und Bezirksvertretungen vorgeschla nicht weiß, ob sie fünft ghin Regierungs- oder nen Parteien an der Gesamtwählerschaft, und die Zeitungsnachrichten irrig sind, Oppositionspoli machen wird. nämlich das zwar in den Jahren 1925 und 1928. Blatt der Arbeits- und Wirtschaftsgente.itschaft,

bie Bohemia", hebt als entscheidendes Merk Tschechische Agrarier mal des Wahlergebnisses die Tatsache hervor, daiz Kommunisten

bie Roali'ion geschwächt ist. Das Blatt glaubt Tschechische Sozialdemokraten jogar, daß Paramente wahlen in nicht allzuferner Nationalsozialisten Sicht sind. Es schreibt:

Die Regierungsparteien in ihrer Gesamtheit baben eine schwere Niederlage erlitten find das zeigt auch schon die Entwidlung an, die sozusagen ivangsläufig bevorsteht. Die Regierung und ihr Parteien werden ja wohl nicht gerade eine übec. mäßige Bereitschaft dartun, die Konsequenzen aus diesem für sie so peinlichen Votum der Wähler schaft zu ziehen und formell sind sie im Rechte da die Mandatsdauer ihrer Abgeordneten und Senatoren noch lange nicht abgelaufen sein wird; auf die Dauer aber werden sie nicht darüber hin wegkommen, in den fauern Apfel zu beißen. Die Deutsche Landpost" tröstet sich über den Rüdgang der Stimmen des Bundes der Landwirte in einem Artikel unter dem Titel Die Abkehr vom Radikalismus". Sie schreibt:

Regierungsparteien müssen im allgemeinen mit einem Verluste rechnen, denn die Zusammen arbeit mit anderen Parteien bedingt naturgemäß Kompromisse und die programmatischen Forderun gen finden daher nur zum Teil Erfüllung."

Noch schwieriger mit dem Wahlrefultat fich abzufinden hat es das Blat der Christlichsozialen, die Deutsche Presse". In ihrer Verzweif lung flüchtet sie zu dem Argument, daß die Par­tei zu wenig Geld gehabt hat, um den Wahlkampf su führen! Es wird da erzählt:

Zahlenmäßig hat die deutsche christlichsoziale Bollspartei eine kleine Einbuße erlitten. Bestinomt nicht wegen ihres Programmes, sondern weil sie weniger agitatorisch als die anderen Parteien tätig war. Sie verfügt weder über so viel Partei­beamte wie die anderen, noch über so viel Presse­organe, noch über so viel Geld. Manche Bar­telen haben bei den Wahlen diesmal Behind Hunderttausende auf Bilder, Flugschriften wiiv. verausgabt. Die deutsche christlichseziale Bolts partei fonnte dies nicht tun.

Tschechische Selerikale Deutsche Sozialdemokraten Deutsche Agrarier Blinka

Nationaldemokraten Tschechische Gewerbepartei Deutsche Christlichsoziale Deutschnationale

Deutsche Nationalsozialisten. Arbeits- und Wirtschaftsgemein­schaft..

Juden in der Slowakei  Slowakische Nationalpartei Magyaren in Karpathorußland Volen Sturtyak

Katholische Landwirte Magyarische Landwirte Ruthenische Sozialdemokraten Juden in Karpathorußland. Gagatfo

1925

. 13.66

8.88

zur Erstattung on Vorschlägen aufgefordert 1928 wurde. 15.20

10.50 9.03

9.95

9.73

5.79

6.00

8.04

7.00

6.88

4.80

4.01

4.40

4.02 4.43 3.39 2.37

0.60 0.50

0.36 0.35

Seite 3.

Tagesneuigkeiten.

Ein österreichischer Gutsbefizer miß­handelt flowatische Arbeiter.

Weil sie ihren Lohn verlangen. Aus Ravelsbach   wird der Wiener   Arbeiter

85 Prozent Anerkennung. Der Herr Luschka, seitung" geschrieben: In Klein Weydorf 12.20 der deutsche Hauptverantwortliche für die Ver varen bei dem Gutsbesitzer und Heimwehrma 10.90 waltungsreform, schreibt über das Wahlergebnis: cher Anton Fichtl zehn flowabische Arbeiter als Der Wahltag ist vorüber und brachte der Männer und fünf Frauen. Am 14. November Saisonarbeiter beschäftigt, und zwar fünf deutschen christlichsozialen Boltspartei die Anerkennung ihrer aufopfernden und forderten sie ihren Lohn, um nach Hause zu fah­treuen Arbeit für das deutsche Volt." ren. Fichtl veriveigerte ihnen den Lohn. Als sich Die Anerkennung äußert sich im Verlust von abends der Gutsbesißer Fichtl mit seinem Adjunt die Arbeiter niedergelegt hatten, tam um 9 Uhr 3.80 und 15 Pro ent Stimmen trot allen Manövern, ten zu dem Schlafraum. Er schlug die Tür ein; in 3.80 das Wahlrecht zu verbessern". Wir gönnen den einer Band hielt er einen Brügel, in der andern 2.80 Chriftlichsozialen diefe Anerkennung und hoffen, einen Ochsengiemer, mit dem er zunächst die Be 2.40 daß fie ihnen in steigendem Maße zuteil troleumlampe vom Tisch warf. Die Arbeiterin wird, wenn sie bei kommenden Parlamentswahlen nen wurden hinausgelaffen. Auf die Arbeiter aber felbst werden zugeben müssen, daß politisch" ge- ich I ug der Heimwehrheld mit aller kraft 0.70 wählt wird, und wenn auch die jungen Leute mitos. Sein Adjuntt leuchtete dag mit einer Ta­0.48 wählen, die man diesmal vor der Sünde bewahrt schenlampe. 0.48 hat, gegen den Abt Helmer und Pater Linke Die Arbeiterinnen sowie die Arbeiter wag­0.40 timmen zu müssen. ten es nicht mehr, in ihre Wohnung zu gehen, 0.34 Ein fommunistischer Parteisekretär aus der und mußten auf freiem Felde übernachten. 0.25 fommunift schen Partei ausgetreten. Die Proß- Am nächsten Tage wendeten sie sich an das 0.20 burger, Robotnické Noviny" bringen einen offe- tschechoslowakische Konsulat; dieses sendete am 0.01 nen Brief des Sekretärs der kommunistischen   Par- Nachmittag fünf Beam e, unter ihnen einen Arzt, 0.01 tei in austá Bistrice, Peter Rušnier. In nach Klein- Wegdorf. Es ergab sich, daß alle 0.01 diesem Brief schreibt der Betreffende: Da ich Arbeiter ärztlich behandelt werden mich durch mehrjährige Tätigkeit in der fommu- mußten. Die tschechoslowakischen Beamten ver­nistischen Partei überzeugt habe, daß die kommu- ständigten die Gendarmerie, die an Ort und nistische Partei nicht im In eresse der Arbeiter Stelle Erhebungen pflog. Die Arbeiter wurden fchaft arbeitet. daß im Gegenteil alle ihre Tätig in die Tschechoslowakei   abtransportiert. feit der Zerschlagung der Sozialdemokratie und der wirtschaftlichen Verelendung der Arbeiter dient, irete ich aus der kommunistischen   Partei aus und in die sozialdemokratische ein."

Ernennung von Mitgl'edern in die Landes­vertretung. Noriedene Tagesblätter bringen die Nachricht, daß sich unter den Körperschaften, die zu Vorschlägen für die Ernennung von Mitglies dern der Landes- und Bezirksvertretungen auf gefordert wurden, auch der Verband der deute schen Selbstveriveltunge förper befinde. Offen

Heute Wahl des österreichischen Bundespräsidenten  .

Die Katastrophe von Chile  . Santiago  ( Chile  ), 4. Dezember. Dic Zahl der Opfer des Erdbebens ist jeßt auf 218 Tote, 257 Schwerverleßte und mehr als 2000 Leichtberlegte gestiegen. 20.000 Personen sind obdachlos.

Die Opfer auf den Philippinen. Washington, 4. Dezember. Nach dem

Los der jungen Proleten. Aus Tyrnau wird

Die Sozialdemokraten wollen die Wahl eines Kleritalen verhindern. it die Wahl des Bundespräsidenten  . Ta die Ge- stunden im Parlament bekannt wurde. hat bei offiziellen Berichte des Bureaus für Angelegen Wien  , 4. Dezember.  ( Eigenbericht.) Morgen( den fönne. Dieser Beschluß, der in den Mittags= fahr bestand, daß die Chriftlichsozialen entweder den Christlichsozialen große Verheiten der Inseln wurden durch den Taijun, wel­den Bundeskanzler Seipel als Bundespräsiden- wirrung hervorgerufen, weil fic utcher in der letzten Zeit auf den Philippinen ge­ten landidieren oder einen Platzhalter für ihn, sprünglich so getan haben, als ob sie die Wieder wütet hat, mehr als 200 Personen ge­Da fann man wirklich sagen: wers glaub, hat der sozialdemokratische Verband heute Vorwahl des derzeitigen Bundespräsidenten planten. tötet. wird selig. mittag den ursprünglichen Vorschlag der Land Sie haben lange beraten und haben bis jeßt einen tiert den Ausgang der Wahl für die Sakenkreuzler derzeitige Bundespräsident auch noch ein drittes aber inoffiziell bekannt, daß sie den sozialde berichtet: In der Buderfabrik in Trentschin­Der nationalsozialistische Tag" kommen bündler, die Verfassung dahin zu ändern, daß der offiziellen Beschluß noch nicht verkündet, es ist mal, nämlich diesmal, wiedergewählt würde, auf- mokratischen Vorschlag ablehnen dahin, daß die Nationalsozialisten ihre Steilung genommen und hat in einem Beschluß erklärt, und erwägen, den christl chsozialen Vorsitzenden Teplitz   wurde der 16jährige Arbeiter daß er zwar die Verlängerung der Amtsbauer zum des Nationalrates, Millas, als Kandidaten für schine erfaßt und in die Maschine gezogen. Smat Josef Smatlak vom Treibriemen einer Ma­Aehnlich stellt der kommunistische Vor Zwede der Vorbereitung einer antidemokrat schen die Stelle des Bundespräsidenten   aufzustellen. Es warts" feft. daß die kommuniſtiſche Partei zu Verfassungsänderung ablehne, daß er aber, um ist allerdings fraglich, ob die Großbeutschen at wurde von der Maschine vollständig mindest in Böhmen   ibren Einfluß beboubet hat." bie Wahl eines tleritalen Partei- und Landbündler diesem Vorschlage, einen Allerdings muß das Blatt zugeben, daß die Kom- mannes zum Bundespräsidenten der klerikalsten von den Christl chsozialen zu wäh Ein großer Sittlichkeitsslandal ist in Rott­munisten in gewissen Industriezentren beden- zu verhindern, bereit wäre, in dieser Wahl len, zustimmen werden. Es heißt, daß diese bei- bus aufgedeckt worden und die Untersuchung tende Einbußen erlitten" haben. des derzeitigen Bundespräsiden- den Parteien sich bemühen, einen Kompro- die noch im Gange ist. hat bereits das Einge­ten hainisch für eine ganze Wahlperiode, mißvorschlag zu machen und irgend einen ständnis des einen Beteiligten ergeben. Der Ro also für vier Jahre, zu ermöglichen und zu die- Universitätsprofessor, der polit sch nicht hervorge- Ionial warenhändler Kürsen hat seit jem Zwede bereit wäre, die Verfassung dahin zu treten ist, als Standidaten zu finden. Die Ent- Jahren Schulmädchen durch Süßigkei ändern, daß der Bundespräsident nicht nur zwei- scheidung wird erst morgen fallen. mal, sondern auch ein drittes Mal gewählt wer

behauptei" haben.

Die Mehrheit des Bürgerblocks. Das Pravo Lidu" berechnet, daß die gegenwärtig die Regierungs- ,, mehrheit" bildenden Parteien im Jahre 1925 über 3.576.477 Stimmen verfügten, wovon sie jetzt nur 3,211.208 erhalten

Das run the Budget.

rismus als im Vorjahr.

germalm t.

ten angelodt und sich in seiner Wohnung in schwerster Weise an ihnen vergangen. Die Zahl der in Frage kommenden Mädchen steht noch nicht fest. Ein 17 und ein 13jähriges Mädchen, zwei Schwestern, sind Rürfen in seinem verbrecheri schen Treiben behilflich gewesen.

lionen oder 48 Prozent mehr als im Vorjahre und für die Landwirtschaft 468 Millionen oder 86 haben. Die jetzige Opposition zählte damals um 100 Millionen Rubel mehr für den Milita- Prozent mehr als im Vorjahr bestimmt. Die 3,377.901 jest aber 3,456.526. Ergab sich aus den Ausgaben für soziale und Kulturzwede nebst der Ein Registrierapparat für Wagen und Darm. früheren Ziffern eine Mehrheit der Koalition von im Rahmen des örtlichen Budge's bereitgestellten In der Wiener Biologischen Gesellschaft hielt der 198.576 Stimmen, so hat heute die Oppo= Moskau  , 4. Dezember. Dem Zentralerefutiv Betrag beziffern sich auf 1500 Rubel- Mill onen, bekannte Chem fer Prof. Dr. Daniepolu ſition eine Mehrheit von 245.323 fomitee wurde in der gestern eröffneten Seffion gegen 1480 im Vorjahre. Die Ausgaben für einen Vortrag über die von ihm erfundene Me­von Finanzminister Brjuchanow der Staatshaus andesverteidigung betragen 840 thode der graphischen Registrierung der Magen­Stimmen. Die heutige Mehrheit der Opposi halt der Sowjetunion   vorgelegt, der auf 7.700 millionen Rubel( im Vorjahr 742 und Darmbewegungen durch Einführung tion ist also größer als die bisherige der Regie- millionen Rubel, also um eine Milliarde Millionen). De Zunahme der Ausgaben für eines kleinen mit Quft leicht aufge rungsparteien! mehr als im Vorjahre, veranschlag ist. An das Militärwesen, welche 11 Prozent des blasenen Ballons, der an die Wände des Steuereingängen find 3.803 Millionen Rubel und gesamten Etats ausmachen, sei darauf zu Magens anstößt und mit einer Schreibvor. an sonstigen Einnahmen 2.976 Millionen Rubel rückzuführen, daß die Aufklärungsarbeiten verbes richtung in Verbindung steht. Durch diese 7.650 Millionen Rubel, d. h. um 250 Millionen Staatsanleihen feien auf 800 millonen. vorgesehen. Die Ausgaben werden auch auffer werden sollen. Die Einnahmen aus inneren Methode kann nicht nur der Einfluß der d. h. verschiedenen Medikamente usw. auf Rubel mehr als um Vorjahre, veranschlagt. Dem 52 Prozent mehr als im Vorjahre, berechnet. Die die Magentätigkeit festgestellt, sondern staatlichen Reservesond werden 50 Millionen Ru innere Staatsschuld betrug am 1. Oktober 1928 auch physische Einflüsse bemonstriert bel überwiesen. Für die Industr: e sind 939 MiL 1.300 Millionen Rubel.

Rechnet man im Durchschnitt die Verteilung der Parlaments mandate nach den gegen wärtigen Stimmenzahlen um, so würden auf die Opposition 155, auf den Bürger blod nur 145 Mandate entfallen. Und diese Min­derheit will uns noch drei Jahre regieren!

werden.

heit wird das Erscheinen eines der den Ozean über- springen konnte, um nicht seinen Geiſt zu sammeln, deutet, darin eine weiße Haube, einen blassen fliegenden Dampfer, bie wilbe, rajence Naub- feine sange Straft in den Dienſt ſeiner Bflicht zu Mädchenteint zu sehen. Bieber, wehrte Ein Schrei durch die Nacht". dahinſchicken, nur durch ben gellen Bjiff der stellen. Er wußte, wieviel Zweifegler, dahingleitend gegen diefe Bilder. Aber ein neuer Gedanken be­tieve wie die Ginsterblute" in dieser Nacht, schon von diesen zwischen Amerika   und der Alten Welt ver­kehrenden Riesendampfern angerannt, germalmt, versenkt worden waren, bevor ein Alarmzeichen möglich; auf dem transatlantischen Dampfer hatte man nicht mal was davon gemerkt.

Ein Seemanns- Erlebnis. Von Roger Régis.

Der Einbruch der Nacht verdichtete auch die Nebel auf dem Meer. Es war, als würden an dauernd von unsichtbarer Hand Schleier über den Horizont gezogen. Langfam, unerbittlich legte fich Schicht auf Schicht; sie verschmolzen schließlich zu einem festen Block, einer undurchdringlichen Mauer. " Verdammte Wirtschaft!" rief Goneff und lachte laut, mit jenem Lachen, das der Gefahr spottet. Da sind wir ja schon im Sirup. Wir müssen die Augen aufsperren!"

Pierre, der die Woche hatte, antwortete ruhig: Unbesorgt, Kapitän! Wean fennt das!"

Sirene gemeldet, die ihr Nahen und ihre Fahrt­richtung angibt. Der Mann an der Pinne durfte in dieser Nacht nicht zerstreut sein. Dieser Mann aber war Pierre. Er zählte dreißig Jahre, hatte die schärfsten Angen, das feinste Gehör und war der faltblütigste der ganzen Bemannung. Goneff brauchte sich nicht zu beunruhigen; aber der Form halber glaubte er ihn doch ermahnen zu müssen Heute abend, mein Junge, träume nicht von deinem Schah!"

Mit der gleichen Ruhe erwiderte tener: Wenn man seine Haut verteidigen muß, denkt man an solche Dinge nicht, Stapitän!"

Dann wurde es still. Eben lag das Meer. Man hörte nichts als das leise Rauschen des Wassers Es war in der Tat die fünfte Saison, daß die gegen den Schiffsrumpf. Die Signalfener fench ton Le Goneff geführte Goelette auf den Bänken teten matt durch die Nebelwand. Und nichts war don Nenfundland dem Fischfang diente, wo düsterer, aufregender, geheimnisvoller als diese die Leute oft nur ihr Leben fristen und zuweilen Nacht ohne Mond und Sterne, diefe Nacht, in der dem Tode begegnen. Aber seit fünf Jahren hatte die Goclette fich vorwärts at fasten schien, umhüllt troß der Wut der Stürme und Tücken des Nebels vom Nebel, durch ihn dringend, um ihn nur wider bie Ginsterblüte" fein Unglüd betroffen.: Goneff zu finden; fie schien an ihren Flanken ein nicht bertraute der Mannschaft wie dem Schiff und diese zerstörbares Leichentuch mitauschleppen. hatte mit der gleichen Liebe den erprobten Schone: mit den braunen Segeln und den Stopitän mit dem jonoren Lachen in ihr Herz geschaffen.

Heute abend war noch mehr Vorsicht vonnöten als fonft. Bei solcher Nacht, bei diesent Nebel, der wirklich wie Sirup an den Dingen zu haften fihten, sah man nicht zehn Brassen weit. In dieser Dunkel­

Diese entmutigenden Eindrüde wirkten zum Glück nicht auf Pierre. Die Hand an der Pinne, verkörperte er mit seinen scharfen Augen, feinem angespannt tauschenden Ohr die Seele der Monn chaft, ihren festen Willen zu leben, die Oberhand zu behalten. ju Ziele zu gelangen. Er fannte zu genau die Gefahr, die aus Stabeliaulänge sie an

Zum Teufel! Es war nicht seine Art, in solchem Fall an anderes zu denken, und Goneff kam ihm mit seinen Ermahnungen zu komisch vor. Er, der Mann der Wache, würde gerade von seinem Schatz träumen! Der Kapitän spaßte bloß und, indem sich Pierre das vorhielt, mußte er selbst

lachen.

Sein Schab... Marie- Jeanne hieß sie und zählte 20 Jahre. An der bretonischen Küste bei Aubierne wohnte fic.

Warum Goneff gerade die Bemerkung machte? In dieser Stunde hätte ihn nichts an das Mäd­chen, an seine Gelöbnisse erinnert; nichts durfte in dieser Nacht ihr Bild heraufbefdivören

Nun hatte der Scherz des Stapitäns doch die Vergangenheit und Träume geweckt. Sollte ihn dieses Spiel quälen? Nein, er durfte nicht an Marie- Jeanne denken, wollte es nicht. er hatte kein Recht dazu. Pierre strich mit der Hand über feine Stirn, und wie wenn diese einfache Gebärde keine Erinnerungen verscheucht, ihn erfrischt hatte, pähte er nun doppelt aufmerksam hinaus in den Rebel.

Der weiße Nebel! Pierre glaubte, leise ange­

mächtigte sich seiner: am zehnten Mai des Vor­jahres hatten Pierre und Jeanne ihre Hände in­einandergelegt und sich verlobt. An diesem Abend jährte sich diese einzig bedeutsame Stunde.....

Der junge Mann fonnte nicht mehr dagegen ankämpfen. Er vertraute der Feinheit seines Ge­hörs, die jeder Ueberraschung wehrte, und schwelgte in seinem Traum.

Er sah sich drüben in Audierns, wanderte rasch am Strand entlang. Zu seiner Linken wiegte sich in ruhiger Bläne das Meer, und seine Wogen

verschäumten mit einem Geräusch, als wenn Seide

zerrisse. Inimer weiter rückten die niedrigen Häuser

seiner Rechten auseinander. Er schritt ans. Ueber eine flache Heide, wo Heden, zuweilen dürre Baumstämmchen ein bißchen Grün hervorzauberten. Der Himmel war gran und still. Der Schlag einer See- Lerche ließ sich vernehmen. Er schritt aus. Ein Hüttenbach erschien: stämmig, bieredig, dem Sturm des Meeres tropend; die hellen Flecke der Blumen­töpfe leuchteten wie Kerzen von den Fenstern her. und auf der Hausschwelle zeichnete sich eine zarte Silhouette ab: eine weiße Haube. Augen, trunken von weiten Horizonten. lachende Lippen, ein über dem Busen gekreuztes Schaltuch, schwarze Schürze, ein Kleid aus dunklem Tuch;- das war Marie­Jeanne.

Da sie Pierre bemerkte, beschleunigte er noch mehr seinen Schritt. Nach so vielen Monaten Ab­