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Br. 299. 15. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 22. Dezember 1898.

Weihnachtsbescheerungen für arme Kinder

berathen und zu beschließen. Bei den Besprechungen, welche unter Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Norwegen  . find bekanntlich in häufigen Fällen ein Zweig jenes Wohlthätigkeits: den Korbmachern bezüglich des Fischer gepflogen worden sind, hat sports, welchen Damen und Herren aus wohlhabenden Kreisen fulti- man aus dem Vorleben dieses Patrons einige Fälle ans Tageslicht Die norwegischen Arbeiter feierten am 17. Dezember das viren, um mit ihrem guten Herzen" und ihrer milden Hand" vor gefördert, die wir als Ergänzung des Charakterbildes, welches wir fünfzigjährige Jubiläum der Gründung ihres anderen Leuten zu brilliren. In den verschiedenen Stadtgegenden schon früher von dem Schüßling der" Post" und Urheber der be­ersten politischen Arbeitervereins. Die damalige Be- bestehen Vereine und Komitees, theils mit firchlicher Tendenz, theils tannten Lügenbroschüren gegeben haben, hier folgen lassen. wegung verdankte ihr Entstehen dem Studenten Marcus ohne religiösen Anstrich, die sich die Aufgabe gestellt haben, Kindern, Sturze Zeit, nachdem Fischer die Strafe, welche er wegen Meffer Thrane. Thrane, am 14. Oftober 1817 in Christiania   geboren, denen zu Hause kein Christbaum angezündet und kein Festgeschent stecherei erhalten hat, abgesessen und das Gefängniß verlassen hatte, mußte infolge ungenügender Geldmittel sein Studium aufgeben gereicht wird, eine Weihnachtsfreude zu bereiten." Einige Wochen starb sein Bruder, der, während der Messerheld in Plößensee saß, und fich dem Handel widmen. Er ging dann auf vor dem Feſt wird dann der Klingelbeutel in Bewegung gesetzt und beffen Familie nach Kräften unterstügt hatte, im Krankenhause. mehrere Jahre nach Deutschland   und Frankreich  . 1839 kehrte milde Gaben für die Zwede der Bescheerung eingesammelt. Fischer hatte nun nichts Eiligeres zu thun, als das Sterbegeld von er zurück und nahm seine Studien wieder auf, konnte So lange noch die heutige Wirthschaftsordnung besteht, die es der Orts- Krankenkasse der Korbmacher  , deren Mitglied der Verstorbene fie aber abermals nicht zu Ende führen. Er widmete sich nun mit sich bringt, daß ein großer Theil unserer Mitmenschen trok war, zu erheben. Er bestellte auch bei einen Leichenbestattungs­redaktioneller Thätigkeit und dem Stundengeben. harter, angestrengter Arbeit nur ein fümmerliches Dasein Unternehmer Sarg, Leichenwagen, und was sonst zu einem an Am 17. Dezember 1848 gründete er den norwegischen fristen, sich aber niemals auch nur die geringste Lebens- ständigen Begräbniß gehört, vertröstete den Unternehmer aber unter Arbeiterverein. Wie sehr die Sache zeitgemäß war, beweist, freude bereiten können, so lange fann man es gewiß als ein gutes falschen Vorspiegelungen mit der Bezahlung bis nach erfolgter Be­daß schon nach einem halben Jahre 24 Vereine mit 2550 Mitgliedern Wert bezeichnen, wenn Leute, die es dazu haben, am Weihnachtsabend erdigung. Der Unternehmer mag wohl noch im letzten Augenblick bestanden, Ende 1850 gab es 216 Vereine mit 17 828 Mitgliedern auch jenen armen Geschöpfen eine Freude bereiten wollen, in denen über die Persönlichkeit des Fischer unterrichtet worden sein, er ließ und im Jahre 1851 bereits gegen 30 000 organisirte Arbeiter. 1849 entbehrungs- und sorgenvolles Leben sonst nie ein Strahl jener den schon in der Leichenhalle befindlichen Sarg wieder abholen, be­hatte Thrane auch ein Arbeitervereins- Blatt" begründet, das Ende sonnigen Fröhlichkeit fällt, die die Jugend der Kinder wohlhabender stellte den Leichenwagen ab, und als das Trauergefolge zur fest­1851 schon 6000-7000 Abonnenten zählte. Eltern vergoldet. Wäre es den Veranstaltern der Weihnachts  - gefeßten Stunde erschien, konnte die Beerdigung nicht stattfinden. Diese Arbeitervereine waren keine eigentlich sozialdemokratischen. bescheerungen für arme Kinder nur darum echte Fischer hatte sich bei dieser Gelegenheit natürlich nicht sehen lassen, Ihr Hauptprogramm bestand darin, allgemeines Stimmrecht, Auf­und rechte Weihnachtsfreude in den Hütten der Armuth er fümmerte sich auch weiter nicht um die Leiche seines Bruders, hebung des Kornzolls, sowie eine Reihe gefeßlicher Reformen im zu verbreiten, dann würden sie hingehen und das gesammelte verbrauchte das Sterbegeld für sich und die Beerdigung erfolgte dann Interesse der Arbeiterklasse zu verlangen. Diese Forderungen waren Geld oder aber die dafür angeschafften Geschenke den betreffenden auf Kosten der städtischen Armenkasse. damals in Norwegen   ganz neu und man begann ihrethalben gegen mehr in der eigenen Familie den Weihnachtstisch aufzubauen und Eltern einhändigen und es diesen überlassen, ihren Kindern nun­Thrane bald eine Verfolgung. 1850 reichten die Vereine eine Petition mit 12 800 Unterschriften an der Freude der Kleinen theilzunehmen. Aber bei einer solchen ein, die sogar beim König eine wohlwollende Aufnahme fand und Art der Gabenbertheilung würde ja die echte nicht wissen, der Regierung zur möglichsten Berücksichtigung überwiesen wurde. was die Linte thut. Die Veranstalter der Bescheerung In demselben Jahre wurde auch der erste Kongreß der hätten ja keine Gelegenheit, sich im weithin strahlenden Glanze Arbeiterverbände abgehalten. Es waren 105 Delegirte der Mildthätigkeit zu zeigen. Welchen Werth hat denn ein Aft der Wohlthätigkeit, wenn man sich nicht öffentlich Dant Der Storthing aber, der zu 2/3 aus Beamten und zu 1/3 aus und Anerkennung dafür abstatten lassen kann? Also öffentlich und der alten Bauernpartei bestand, die ebenfalls kein Verständniß für mit formaler Feierlichkeit muß die Bescheerung vor sich gehen. die Arbeiter hatte, begrub die Anträge der Arbeiter in einer Kom- Nicht am Weihnachtsabend, denn dann wollen ja die milden Geber mission. in der eigenen Familie reiche Geschenke austheilen und ent= Ein pfangen, sondern schon einige Tage vorher wird den arnien Kindern In einem öffentlichen Saal geht die Feierlichkeit vor sich.

zugegen.

Die Besorgniß vor der Arbeiterbeivegung nahm zu. Demonstrationszug in Christiania   hatte die Machthaber besonders befcheert.

ausführen konnte, gegen Bewilligung einer anständigen Provision Bor Jahren hat Fischer einen Posten Arbeit, die er selber nicht einem Kollegen zugewiesen. Als dieser mit der Arbeit fertig und. zur Ablieferung bereit war, stellte sich Fischer ein, bot seine Hilfe beim Transport der Waare an, was auch angenommen wurde. Bei der Ablieferung ertheilte der Kunde dem Meister einen neuen Auf­trag, und legterer erklärte, er wolle den Preis für die soeben ge­lieferte Arbeit im Betrage von 48 M. erst nach Fertigstellung des neuen Postens erheben. Diesen Umstand wußte Fischer sich zum Nutzen zu machen. Noch ehe sein Kollege den neuen Auftrag aus­geführt hatte, ging Fischer mit einer gefälschten Quittung in das Komptoir des Kunden, gab sich als Geselle des Korbmachers aus und erhob die 48 Mart. Diefer gemeine Schwindel brachte dem Fischer eine Gefängnißstrafe wegen Betruges und Urkunden­fälschung ein. Die Entdeckung und Bestrafung dieser Schand­den Arbeitervereinen anzugehören. Der zweite Kongreß wurde daher 1851 bei verschlossenen stehen auf langer Tafel wohlgeordnet die Geschenke, welche den Opfer seines Betruges Rache zu nehmen. Er begab sich also eines Thüren abgehalten, was die Regierung benutzte, um mitten in der Kindern zugedacht sind: Warme Strümpfe und Jacken, Schuhe, sowie ichönen Tages gemeinschaftlich mit einem gleichgesinnten Stumpan in Nacht sämmtliche Arbeitervertreter von Christiania   verhaften zu andere recht nüßliche Gegenstände. Bei der Auswahl der Gaben die Werkstatt des betrogenen Kollegen, um diesen zu verprügeln. lassen und ihre Papiere mit Beschlag zu belegen, da auf dem Kongreß entscheidet ja nicht der Wunsch derjenigen, die man erfreuen will, Die Ausführung dieses niederträchtigen Planes gelang jedoch nicht. die Revolution geplant sei. Auch in der Provinz verfuhr man sondern der praktische Sinn der Geber. So willkommen derartige Fischer und sein Spießgeselle wurden unsanft an die Luft gesetzt, und in ähnlicher Weise, und selbst Storthings- Abgeordnete wurden, Geschenke auch den armen Eltern fein mögen, die ihren Kindern später wegen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs mit Ge­trok der gesetzlich ihnen gewährleisteten Unverleglichkeit. Diese nothwendigen Sachen nicht faufen tönnen, so wenig fängniß bestraft. verhaftet und verhört, ob sie mit den Arbeitervereinen in Verbindung find sie geeignet, den Kindern eine wahrhafte Freude zu Je weiter das Bild des Schüßlings der Herren v. Kardorff, ständen. bereiten, am allerwenigsten aber aber wird das bei dieser v. Stumm und Genossen vervollständigt wird, desto abstoßender er­Das Justizdepartement fetzte ganz ungefeßlich Art der öffentlichen eine Justiz Bescheerung der Fall sein. scheint es. Wenn anständige Handwerker Abschen vor jeder Be­Kommission ein, die die Arbeitervereins- Sache untersuchen sollte. Von einer echten und rechten findlichen Freude, die sich rührung mit dem Patron empfinden, so ist das durchaus gerecht­Dieselbe brauchte dazu 3 Jahre(!) und verurtheilte dann im in lebhaftem oder gar ausgelassenem Jubel Luft macht, ist fertigt. Umſomehr mag er deshalb dem Schutze seiner derzeitigen. Sommer 1854 die Führer der Arbeiterpartei denn auch bei den Wohlthätigkeitsbescheerungen keine Rede. Schüchtern Protektoren von der Partei der" Post" empfohlen sein. 8-15 Jahren Strafarbeit, einige zu Gefängniß. und beklommen stehen die Kleinen da. Mit findlichem Instinkt fühlen Dann fam die Sache noch Gastwirthe- Junung, Magiftrat und Oberpräsident. Eine bor das höchste Gericht, sie es heraus falls es ihnen nicht in der feierlichen Ansprache des Angelegenheit, die namentlich in den Kreisen der Berliner   Gast­bor dem die Arbeiterführer in dem Advokaten Dunker Bereinsvorstandes gesagt wird- daß hier ein Akt der Wohlthätigkeit wirthen viel Staub aufgewirbelt hat, hat jetzt ihr Ende erreicht. einen glänzenden Fürsprecher hatten. Das Urtheil des an ihnen geübt wird, für den die hochherzigen Geber" den schul wie seinerzeit mitgetheilt wurde, hatte der Ehrenrath der Berliner  Höchstgerichtes war zwar milder, aber es wurden doch 122 Perdigen Dank erwarten. Das Drüdende der Armuth wird bei Gastwirthe- Jumuung das Mitglied Herrn Martin Herzberg, den der­fonen verurtheilt, darunter mehrere zu 1-9 Jahren solcher Gelegenheit den Kindern so deutlich vor Augen gebracht, zeitigen Bächter des bekannten Feuerstein'schen Lokals in der Alten Strafarbeit, audere zu einfacher fürzerer Gefängnißstrafe. daß eine freudige Stimmung nicht aufkommen kann. Mehrere, wie Thrane, hatten 4 Jahre in Untersuchungs- den Kindern, die davor bewahrt bleiben, unter solchen Um- Jakobstraße, wegen Beleidigung der Inmung und deren Vorstandes vom Besuch der Jumungs Versamm­haft gesessen, die ihnen nicht einmal bei der Strafe an- ständen und aus solchen Händen ihre Weihnachtsbescheerung auf fünfzehn Monate gerechnet wurde. Thrane wurde zu 4 Jahren Strafarbeit ver- entgegennehmen zu müssen! Das dürftigste Lichterbäumchen und das lungen ausgeschlossen. Herzberg appellirte gegen diese Maß­indeffen die Imnungsversammlung, die urtheilt. armseligste Geschent, von der Hand des sorgenden Vaters, der regelung liebenden Mutter aufgebaut, können helle Freude im Kinderherzen wandte sich Herzberg an die Gewerbe- Deputation des Magistrats zwei Sigungen die Entscheidung des Ehrenraths bestätigte. Nun erzeugen. Die öffentlichen Bescheerungen aber, die nichts weiter als die nächste Aufsichtsbehörde. Der Magistrat gab dem Gesuch find als Almosen an die armen Eltern, mögen wohl den Ver­anstaltern derselben Gelegenheit zu eitler Selbstbespiegelung geben, den Empfängern der Gaben machen sie gewiß keine rechte Freude.

erschreckt und man verbot allen in die Militärrollen Eingetragenen, unter einem großen, im Lichterglanz strahlenden Tannenbaum that brachte den Lumpen so in Wuth, daß er beschloß, an den

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zu

Solche Gewaltmaßregeln hat man damals im freien Norwegen  " gegen die Arbeiter angewandt, als sie wagten, gleiche Rechte zu fordern. Als Thrane 1859 aus dem Zuchthause herauskam, lebte er ein paar Jahre als Photograph in Christiania   und ging dann nach Amerika  , wo er als Redakteur und Literat thätig war und 1890 starb.

Auf dem Boden dieser ersten Bewegung hat die norwegische Arbeiterbewegung der neuesten Zeit ihren Ursprung.

Kommunales.

Des bevorstehenden Weihnachtsfestes wegen werden die städtischen Bureaus und Kaffen am nächsten Sonnabend bereits um 1 Uhr mittags geschlossen, mit Ausnahme des Zentral- Bureaus, das i zur Entgegennahme von wichtigen Sachen bis 4 Uhr nachmittags geöffnet bleibt.

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Wohl

an

in

um Aufhebung des Urtheils auch Folge und zwar, wie es in dem bezüglichen Schreiben hieß, aus formellen und materiellen Gründen. Gegen diese Entscheidung des Magistrats appellirte der Immungs­vorstand an den Oberpräsidenten Dr. von Achenbach, der nun das letzte Wort in dieser Angelegenheit gesprochen hat. Die Ents scheidung des Magistrats ist vom Oberpräsidenten aufgehoben, und der Beschluß des Ehrenrathes und der Innungsversammlung bes stätigt worden.

und man

Das Lehrlingswefen der Berliner   Jnnungen. Von den 67 Jnnungen, die Ende 1897 hier bestanden, hatten 61 mit zusammen 19 479 Mitgliedern( Meistern und Wittwen) 9549 Lehrlinge, das macht auf je 10 Mitglieder rund 5 Lehrlinge. In den einzelnen Inmungen war natürlich das Verhältniß der Lehr­Ein Zaut um fünftige Stadtverordneten- Mandate ist im lingszahl zur Mitgliederzahl verschieden, in manchen fleiner, in Stommunalfreisinn entbrannt. Es soll ein liberaler Kommunal­anderen größer, in mehreren sogar erheblich größer. Mehr Lehrverein des Westens gegründet werden zu dem altehrwürdigen Zweck, Bestätigung. Der Ober- Präsident von Berlin   hat die von der linge als Mitglieder( Wittwen mitgerechnet) fanden sich in den greisenhaften Liberalismus zu verjüngen. Die großen moralischen hiesigen Stadtverordneten- Versammlung getroffene Wiederwahl der Jumungen. Es famen nämlich auf je 10 Mitglieder: bei Verluste, die der freisinnige Mehrheitsflüngel durch die Abstimmungen Stadträthe Haad, Mamroth, Milenz, Schaefer, Selberg, Wagner, den Lacirern rund 11 Lehrlinge, bei den Bau-, Maurer- und Zimmer in der Frage der Elektrizitätswerke ze. erlitten hat, verursacht in einige Beklemmungen meistern 13-14, bei den Töpfern 14-15, bei den Schlossern rund freisinnigen Kreisen Dr. Weigert und gabel bestätigt. Hofft 18, bei den Feilenhauern 25, bei den Gelb, Kunst- und Metall- un, durch die nene Vereinsgründung den schiver niit gießern rund 86( wirkliche Zahlen: auf 59 Mitglieder 212 Lehrlinge), Sünden beladenen Liberalismus eine Art Galgenfrist, vielleicht bei den Buchdruckern 45-46( wirkliche Zahlen: auf 132 Mit gar ein nicht allzu ramponirtes und daher noch zum Wage= glieder 604 Lehrlinge), bei den Musifmeistern der Immung muth mit Worten bereites Publikum verschaffen zu können. Die Harmonia" 149( wirkliche Zahlen: auf 20 Mitglieder Geschichte flappt aber wieder zusammen, sobald die Herrschaften in 298 Lehrlinge!). So steht es um die Lehrlingsausbildung der Stadtverordneten- Versammlung dank der Trägheit des Philisters durch die Innungen! Die Aufwendungen der ihr Mandat wieder ganz gesichert glauben. Amüsant ist nur, daß Ein Prozeß, dessen finanzieller Werth mehrere hunderttausend Innungen für das Lehrlingswesen find bekanntlich mir sehr eine Anzahl Freisinnsblätter ernsthaft thut, als ob durch die an­Mart betragen dürfte, hat die Stadtgemeinde am 19. d. M. gegen gering. Von den 61 Innungen mit Lehrlingen hatten 54 aus gestrebte Gründung dem liberalen Gedanken wirklich heil erblühen den Fiskus endgiltig gewonnen. Die hiesige Polizei und Feuerwehr bem Lehrlingswesen eine Einnahme von zusammen 27 694 M.( Ge- könnte.. bemußen feit ca. 46 Jahren einen Telegraphen gemeinschaftlich. Die bühren für Einschreiben, Ausschreiben, Prüfungen 2c.) und machten 44 Gehälter der Beamten in der Zentral- Telegraphenstation des Polizei- für das Lehrlingswesen eine Ausgabe von zusammen 27 469 M.( Fach- im 2. Cornelius- Saale eine Ausstellung von Werken des verstorbenen In der National- Galerie wird am Donnerstag, den 22. d. W. präsidiums sind nun seit Errichtung jenes Telegraphen der Stadt- schulen, Lehrlingsprüfungen und Lehrlingsbriefe), ungerechnet den gemeinde vom Fiskus voll in Rechnung gestellt worden. Die Stadt- auf das Lehrlingswesen fallenden Antheil an den allgemeinen Ver­gemeinde hat aber nur die gesammten Kosten der Feuerwehr zu waltungskosten, der nicht festzustellen ist. Die Gesammtheit der Innungen tragen, während ihr von den Kosten der Orts- Bolizeiverwaltung bis hat also für das Lehrlingswesen, wenn von dem Antheil an den geht man, wie der Brest  . Gen.- Anz." berichtet, mit dem Gedanten Reform der Telegrammbestellung? Jin Reichs- Bostamt zum 1. April 1893 nur die sächlichen zur Last fielen. Da von den allgemeinen Berwaltungskosten abgesehen wird, nicht mir nichts geht man, wie der Bresl. Gen.- Anz." berichtet, mit dem Gedanken um, die Telegrammbestellung in den größeren Orten des Reiches jährlich rund 700 000 durch die Zentral- Telegraphenstation des beigesteuert, sondern dabei sogar noch etwas erübrigt um, die Telegrammbestellung in den größeren Orten des Reiches Bolizeipräsidiums bearbeiteten Depeschen nur ca. 16 pet. auf Depeschen Die höchsten Einnahmen aus dem Lehrlingswesen hatten: die Schloffer einer eingehenden Reform zu unterziehen. Man will größere für die Feuerwehr und die Kommunalverwaltung entfallen, fo 3860 m.( das ist mehr als die Hälfte der sich auf 7169 M. be- Schnelligkeit in der Zustellung der Telegramme herbeiführen und die zugleich verlangte die Stadtgemeinde, daß die Beamten jener Station laufenden gesammten Einnahmen dieser Innung!), die Tischler 3116 M., der jetzigen Art der als Staatsbeamte auf den Staatshaushaltsetat des Staates über die Buchdrucker 2510 M., die Maler 2239 M., die Tapezierer 2157 M., Bufstellung, welche bekanntlich gebührenfrei gebührenfrei erfolgt, herab­nommen würden und von der Stadt nur ein Beitrag zur Besoldung die Barbier, Friseur- und Perrückenmacher- Innung 1974 M. u. f. w.; Als Muster soll dem Vernehmen nach das derselben gefordert würde. Nachdem diefer Forderung mit dem die höchsten Ausgaben: die Bau-, Maurer- und Zimmermeister 2323 M., amerikanische System der sogenannten Zeitungsjungen 1. April 1892 entsprochen war, beansprucht die Stadtgemeinde nun- die Bäderinnung zu Berlin  " 1885 m., die Maler 1835 M., die dienen, jedoch mit dem Unterschied, daß an stelle der in Amerita mehr eine Entschädigung für die Vergangenheit. Der deswegen Tischler 1700 M., die Buchdrucker 1569 M., die Barbier, Friseur- verwendeten, meist noch schulpflichtigen Knaben bei uns Tele­entstandene Prozeß ist in allen Instanzen zu gunsten der Stadt ent- und Berrückenmacher- Inmung 1466 M. u. f. w. Von den 61 Immungen, Alter von 16 Jahren erreicht haben. Der Bestelldienst soll zentralisirt grammbesteller beschäftigt werden sollen, welche das strafmündige schieden worden. welche Lehrlinge beschäftigten, hatten 4 weder Einnahmen noch Aus­

Professors B. Vautier eröffnet werden.

jezen.

währte

bedeutenden Kosten

be­

gaben auf diesem Gebiete. Einen Zuschuß für ihre Lehrlinge Telegramm, werden. Jeder Bote erhält dann zur Bestellung mur eint

Auf einen Antrag der Abjazenten der Winsstraße beschäftigte brauchten nur 27 Immungen zu leisten, den höchsten die Bau, mehrere Telegramme zusammengestellt werden. während jetzt zu einem Bestellgang stets fich gestern die städtische Tiefbau- Deputation unter Vorsiz des Stadt- Maurer- und Zimmermeister mit 1580 M., die Gastwirthe mit mehrere Telegramme zusammengestellt werden. Die Ents raths Voigt mit der Frage der Regulirung dieser Straße zwischen 1140 m., die Droguisteu mit 1063.... 80 Jungen für den Bestellgang soll sich nach den jeweiligen örtlichen Verhält lohnung geschicht für das Stüd. Die Höhe des Betrages Marienburger und Christburgerstr. Die Deputation ist zwar nicht hatten dabei sogar einen Ueberschuß, den höchsten die Schlosser mit für den Bestellgang soll sich nach den jeweiligen örtlichen Verhält abgeneigt, den Gemeindebehörden die Regulirung dieser Straßen- 3165 M., die Tischler mit 1416 M., die Tapezirer mit 1047 M. u. f. 1. schäftigung den ortsüblichen Tagelohn erreicht. Der einzelne Bote w. iffen richten und so bemessen werden, daß der Bote bei voller Be nissen richten und so bemessen werden, daß der Bote bei voller Be ftrede zu empfehlen, wenn sich die Eigenthümer des Straßenlandes wirklich eine sehr einträgliche Lehrlings Aus gilt der Verwaltung gegenüber als selbständiger Unternehmer, er Ausschäftigung zur unentgeltlichen Abtretung desselben an die Stadtgemeinde bereit bildung! erklären. Da dieses nach den eingeleiteten Verhandlungen bislang nicht geschehen ist, so lehnte die Deputation den Antrag ab.

Lokales.

Arbeiter Bildungsschule. Heute Abend 8 1hr, in Behse's Restaurant, Annenftr. 16: Schluß- Vortrag in Gefegestunde. Die Theilnehmer wollen dies gefälligst beachten. Der Vortrag be­ginnt pünktlich um 8 Uhr. Der Vorstand.

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würde demnach nicht versicherungspflichtig sein. Die jetzt im Telegramm- Bestelldienst beschäftigten, etatsmäßigen Unterbeamten und Posthilfsboten würden bei der Einführung des beschriebenen Systems in den verantwortungsreicheren Stellen des Postdienstes Verwendung finden.

Vom Korbmacher Fischer, jenem bekannten Ehrenmann", der sich wegen seiner berufsmäßigen Verleumdung der Sozialdemo fratie der ganz besondern Gunst konservativer Parteihäupter und Breßorgane erfreut, wird augenblicklich in den Kreisen der Korb­macher Berlins   viel gesprochen. Für das Korbmachergewerbe ist bekannt- Mit dem 31. Dezember 1898 verjähren folgende Forde: lich die Errichtung einer Bwvangsinnung festgesezt, der alle selbständigen rungen: a) aus dem Jahre 1896: 1. der Fabrikunternehmer, Kauf­Storbmacher Berlins   anzugehören haben. Biele ehrenhafte Handwerks- lente, Strämer, Künstler und Handwerker für Waaren und Arbeiten, genossen, die bisher der Innung fern standen, können sich nicht mit dem sowie der Apotheker für Arzneimittel, jedoch mit Ausnahme solcher Gedanken befreunden, daß fie fünftig mit dem berüchtigten Fischer Forderungen, welche mit bezug auf den Gewerbebetrieb des zusammen in der Inmung figen, und diesem Burschen das Recht Empfängers entstanden find; 2. der Schul- und Erziehungsanstalten einräumen sollen, über das Wohl und Wehe des Handwerks mitzu aller Art für Unterricht. Erziehung und Unterhalt; 3. der Lehrer für