Freitag, 28. Dezember 1928.

Conrad Ferdinand Meyer.*) fultureller Beziehung begleitet wurden. Und liebessil die Zeichnung bis ins Einzelne, volftes

Ornoffen!

Saffet

Crite 0.

Genoffinnen!

feine Betriebsverfammlung, feine Gewerkschaftsversammlung. feine Geneyenschaftsversammlung, feine Wählerversammlung. Teine Frauenversammlung, feine volitiche Bersammlung, Veine Berfammlung od. Sigung einer proleta rischen Organisation vorübergehen, ohne für die

dalen Mächte. Die tiefen Veränderungen der cut- folter Zufriedenheit ſetin Beffstunt verteidigte und fwaft unto the deftigkeit ab, thre Salopetit gefelt fozialdemokratische Parteipreſſe

langt.

doch war er ganz ein Stino der bürgerlichen Gefelle Verständnis für die Gefühle, die der menschlichen Die Zeit, in der Conrad Ferdinand Meyer  , der shaft, deren Wachstum das seine gewesen war, ganz Seefe eigen sind, lassen sie uns lieb werden. Die größte deutsche   Erzähler neben Theodor Storm   und ein Charakter, der in der Arbeiterbewegung die betrübe Gegenwart, der sie entstammen, ist an ihnen Gottfried Seller geboren wurde und aufwuchs, ift ginnende Statastrophe der menschlichen Kultur er vorübergegangen. Darum entbehren sie ein wenig bezeichnet durch die Herrschaft der fendalen Re- blidte. So erschloß er sich vor seiner Zeit und ver- die Frische, die Lebendigkeit. Aber ihr Wert wird attion in mittleren Europa  . Während die Länder enfte sich in die vergangene Beriode bürgerlicher nicht dadurch herabgemindert, daß diese Kunst um des Westens, Frankreich   und England, bereits feit Größe, in die Renaissance und Reformation, deren ihrer selbst willen gepflegt wurde. angem die Fesseln mittelalterlicher Geistes- und reichen Glanz er ohne Schatten fah. Dem matten In vielen caratteristischen Wesenszügen gleiche Wirtschaftsformen abgetan hatten, lastete auf deut- Krämergeist der Gegenwart stellte er den alle Set- C. F. Mener feinen großen Zeitgenossen, deffen schem Boden noch mit voller Wucht das Wetternichten sprengenden Tatendrang der Vergangenheit ge- Steilung in der deutschen Geistesgeschichte auch die sche Systent, welches geistige Regungen ebenso er- genüber. Den fleinen Sorgen bürgerlichen Alltagsfeine ist: Friedrich Nietzsche  . Vor allem anderen stidte wie das politische Freiheitsstreben der Vöiter. lebens die großen bewegenden Motive vergangener ist ihr Verhältnis zur Zeit das gleiche. Sie lehnent, Aber eben damals erschöpfte sich die Kraft der feat- stürmischer Tage. Dem Birger feiner Zeit, der in fchroff und unversöhnlich, die fapitalistische Gesell­geißeind, schen Wirtschaft, die sich langsam der Maschinerie in oberflächlichem Genuß in Scheinfunst und fader ihre Hohlheit brandmarkened. Aber als Kinder einer bemächtigte und den Fabrikbetrieb einzuführen be Sentimentalität schwelgte, den Kämpfer der Renais geit, welche die Epoche unaushaltsamen bürgerlichen gann, drängten zu nener Gestaltung des staatlichen fance, der einer Welt von Feinden gegenüber glän- Aufstieges war, sehen sie für die Gesellschaft als Lebens. In der Revolution von 1848 bäumte fid) big seine Idee bewahrte, nach neuen Lebensformen Ganzes feine Rettung. Nur der Einzelne, der im das Bürgertum zu entschiedenem Handeln auf, von rang und der wahren Kunst anhing. Begensage zu seiner ganzen Zeit und Umwelt han­der Arbeiterklasse unterstüßt, bejiegte es endgültig den Feudalismus, um sich sofort mit dem nieder die eigene glanzvolle Vergangenheit vor Augen fith- Attags zu erheben vermochte, findet den Weg aus Meyers Novellen sollen dem Bürgertum der Zeit delt, sich über den armseligen Serdenmenschen des geworfenen Gegner gegen den proletarischen Bun- ren, den Geist des faustisch ringenden Uebermenschen den Niederungen der Gegenwart. Nietzsche und desgenossen zu wenden: die kapitaliſtiſche Form wieder erstehen lassen. Von seinen zwei Versdichtun Weyer sind die Verfünder des Evangeliums des nenschlichen Gemeinlebens war zum Durchbruch gegen, Suliens legte Tage" und Engelberg  ", zeigt Individualismus. besonders die erstere bezeichnendes Gepräge. Alt ist Die Gesellschaftsfritif, welche ihr Erbe antrat, Bedeutete das Revolutionsjahr politisch den Be­ginn der Beherrschung des Staates durch die Bour- feine Kraft find wie chedent, wed) angesichts des ben bereits die Hoffnung auf neuen Vormarsch: das der große Kämpfer Hutten geworden, aber sein Mut, fügte zu dem verneinenden Ablehnen des Bestehen geoisie, so war es andererseits der Wendepunkt ut nahenden Todes lebt in ihm der unbändige Geist Proletariat hielt der Welt des Bürgertums das literarischem Verfall. Der Kampf gegen eine Welt, aufrührerischer Jugend. Die Richterin" und Bild der sozialistischen   Gesellschaft entgegen, dem deren Einrichtungen finnlos geworden sind, gegen" Gustav Adolfs Page" malen tüne Seldentaten mener vollkommen verständnislos gegenüber steht. ein System, das der Zeit nicht mehr zu genügen von Frauen, die die Grenzen verachten, welche ihre ber in feiner ausgesprochen fritischen Einstellung ſcheint, hatte den Dichtern des aufsteigenden Bür Zeit ihnen zieht. Die Hochzeit des Mönch" sum fapitalistischen Menschen, ſeinem Geist und gertums reichen Stoff geboten. Aus ihm gestaltete Heine feine das Bestehende so fein ironisierende Ge- das Leiden eines Stnaven" schildern mit wunder seiner Welt, ist Meyer wie Nietzsche   ein Vorläufer Seine feine das Bestehende so fein ironisierende Gebarer Kunst die Qualen zweier Menschen, die moderner Gesellschaftsauffajjung gewesen. Und wenn dichte, Guglow seine fraftvollen Romane, Laube ers von der Umwelt zu verbaßztem Tun gezwungen wer- er auch nicht an die Neugestaltung des menschlichen oberte der rebellierenden Klasse die Bühne. Hebbel  , ben. Vom gleichen Geifte des Individualismus find zusammenlebens durch das Proletariat glaubte, so dessen Lebenswert die gesellschaftliche Uebergangs auch die anderen Erzählungen alle getragen: Das hat er doch eine andere, bessere Gesellschaftsordnung periode, in der er lebte, den Stempel aufbrudt, Amulet  , Der Schutz von der Stanzel, Der Heilige, ersehen, denn schuf in dem Aleide vergangener Zeiten das Pro- Plantus im Nonnenkloster, die Versicherung des blent feiner Gegenwart: den Widerstreit zweier escara, Angela Borgia und fein einziger Roman, Mächte, in dem die jüngere sich behauptet. Das sie Geschichte des großen Schweizers Jürg Jenatsch.  änderte sich nun. Das Bürgertum sah seine Haupta Sorgfame Schilderung des Schauplages und der forderungen erfüllt, nichts stand seiner freien Ente widlung mehr im Wege, die bestehende Weltordnung Seit, feelischer Regungen feinster Sorte, einzig­schien als die beste aller Zeiten. Die Quelle, ausartige Stilfunft, alles wirft hier zusammen und macht Meyer zu den überragenden Erzähler, der der die Anregungen der großen Dichtverke in den er ist. Auch seine Gedichte sind von ähnlichem Wesen vergangenen Jahrzehnten geflossen waren, versiegte. Das deutsche   Geiftesleben fiel der Berflachung an- nie feine Novelfen. Mujikalisch ist ihre Sprache, heim. Gustav Freytags trodene Professorenromane, Marlitts verlogen- fade Weibergeschichten, Offenbachs Operetten beherrschten das literarische Leben dieser Tage. Die Gartenlaube" war das führende Blatt. In dieser geistigen Lage befand sich das deutsche  Bolf, als Conrad Ferdinand Meyers langfamt gereiftes Talent sich zu betätigen begann. 1825 in einem angesehenen Züricher   Patrizierhaus geboren, empfing er die ersten Eindrücke von der Welt unter der liebevollen Obhut einer geistreichen und sorg­famen Mutter. Sie erschloß ihm die Kenntnis der franzöfifchen Sprache und machte ihn so die Schätze französischer Geiftigkeit zugänglich, ein Umstand, der deshalb von größter Bedeutung ist, weil das wirt schaftlich weiter fortgeschrittene Frankreich   dem Auf­wachsenden ein anderes Bild bürgerlicher Weltorb nung zeigte als das zeitgenössische Deutschland  . Die frühen Mannesjahre verbrachte er denn auch in der westlichen Schweiz   oder in Paris  , wo große Stunft werfe vergangener Jahrhunderte ihn veranlaßten, sich der Malerei zuzuwenden. Italien   burchreifend fühlte er das dichterische Können machivoll in fich. So schwankte er, ohne eigentlichen Beruf, bald rechtswissenschaftliche, bald geschichtliche Studien be treibenb, zwischen bildender und literarischer Aunft hin und her, bis er sich, nahezu fünfzigjährig, für die Dichtung entschloß.

Inzwischen war aber die öfonomische Entwid Iung in Deutschland   nicht stehen geblieben. Immer machtvoller forderte das Stapital die Einigung der deutschen Länder. Die Zersplitterung des deutsch  sprachigen Gebietes, ein letztes Erbteil ans mittel. alterlicher Zeit, hemmte die Eroberung des Welt­marftes. Sie mußte verschwinden, sollte Deutschland  den Weststaaten als gleichwertiger Gegner entgegen treren fönnen. Sie wurde überwunden, indem fic, zuerst die nordischen, nach dem Kriege mit Frank reich aber alle deutschen Staaten unter Brenzens Führung zusammentaten. Diese Ereignisse haben in Beyer, wie er felbft bekannt hat, den Entschluß rei jen lassen, sich der Dichtung zu widmen. Aufgewach fen mit dem Stapitalismus, und darum durch und durch Bürger, wedte die Begeisternas für die Er Tangung der Einigkeit in ihm den Poeten.

Die stete Aufwärtsentwidlung des Kapitalis mus war aber notwendig begleitet vom steten Wachstum des Massenelends. Je mehr Zweige die Großindustrie ergriff, desto mehr Menenmaterial forderte sie. Die Landflucht löste breite bäuerliche Schichten von der Scholle und gab der Veckommen beit der Großstädte bildsame Objekte, In den Jubel Deutschlands   über Frankreichs   Bezwingung und die Bildung des eigenen Nationalstaates mischte sich die Furcht vor dem Proletariat, dessen Reihen Tag für Tag auschwollen, das in der Pariser Kommune   seine elementare Kraft offenbart hatte und schlecht über­einstimmte mit dem Weltbild, das die Marlitt und Wolff, die Freytag und Baumbach dem deutschen Bürgertum übermittelten. Mit seiner Größe bit. dete der Kapitalismus   seine ganze Halbheit, feinen gauzent Jammer aus, der von jeder auf Gegenjägen beruhenden Gesellschaftsform untrennbar ist.

So lernen wir Conrad Ferdinand Meyers Stellung in der Geistesgeschichte verstehen. Ein Mensch wie er fonnte unmöglich zum Dichter einer

Zeit werden, deren Errungenschaften auf materiel lem Gebiete von ungeahntem Niedergang in geistiger

... es ist ein ewiger Glaube, Daß der Schwache nicht zum Raube Jeder frechen Wordgebärde Werde fallen allezeit: Etwas wie Gerechtigkeit

Webt und wirft in Word und Grauen, Und ein Reich will sich erbauen, Das den Frieden incht der Erde.

Volkswirtschaft.

Werner Starf.

Die Lohnbewegung der Textilarbeiter.

Uebertritte vom J. A. B. zur Union der Zertilarbeiter.

Wie wir bereits berichtet haben, hat die font| munistische Textilarbeitergelverkschaft das Angebot der Unternehmer abgelehnt und die Auszahlung der Teuerungsaushilfe an die nordböhmischen Textilarbeiter dadurch verhindert. Diese Tattit der Sommunisten ist auf die Lage der Textilarbei­ter im ganzen Reiche nicht ohne Wirkung ge­Hieben.

Für das tschechisch- of- und mittel böhmische Gebiet wurde der Vertrag mit 1. Dezember 1928 gefündigt und Lohnforderungen gestellt. Die Unternehmer haben auf diese For Serungen der Arbeiterschaft mit einer Ablehnung der Zahnforderung geantwortet und erklärt, daß fie ihren ablehnenden Standpunkt Anfang Jänner 1929 mündlich begründen werden.

Die gleiche Haltung nahmen die Brünner Industriellen ein. Donnerstag, den 20. ds. M. fanden in Brünn  ( der Vertrag wurde mit 1. De ember gefündigt) Verhandlungen statt, bei wel. het die Forderungen der Arbeiterschaft von den Brünner Textilunternehmern schroff abgelehnt

wurden.

Jm Ascher Vertragsgebiet wurde die Seita digung des Lohnteiles ebenfalls mit 1. Dezember 1. J. vollzogen und die Unternehmer versuchen, die Entscheidung zu verschleppen, wahrscheinlich uni abzuwarten," was in Nordböhmen   geschicht. Nach.| dem nun in Nordböhmen   die Volfchewifen ben Unternehmern ein ganz annehmbares Weihnachts­geschent gemacht haben, indem sie durch ihre Nichtunterzeichnung des Lohnablommens ihnen die Möglichkeit gaben, die angebotenen 64 Stan denlöhne zurückzuziehen, werden wohl die Afcher Textilindustriellen mit Freude diese Nachricht jur Stenntnis genommen haben und von vornherein nichts mehr bewilligen wollen.

Es ist flar und deutlich zu ersehen, wenn wir die Ergebnisse der verschiedenen großen Vertrags gebiete an uns vorüberziehen lassen, daß

durch die Haltung der Bolschewilen in Nord­ böhmen   es ermöglicht wurde, daß alle Textil­industriellen der ganzen Republik   die Lohn­forderungen restlos ablehnen und auf ihrem starren ein" beharren.

Sätten die Bolschewifen es ermöglicht, daß für das ganze norbböhmische Gebiet fitr sirta 60.000 Tegillarbeiter die 64 Stundenlöhne ausgezahlt worden wären, dann wäre es wahrscheinlich mit Leichtigkeit auch in den übrigen Vertragsgebieten möglich gewesen, Lohnerhöhungen zu erhalten.

Was die Textilarbeiter jagen! Nachtlänge zur Ablehnung des Unter nehmerangebotes in der Textil. industrie.

intensivste Berbearbeit su leiften!

www

dere werfen den bolfchewistischen Funktionäven sie zahlen überhaupt keinen Beitrag mehr. ihre Mitgliedsbücher vor die Füße und erklären, Obzwar die Kommunisten in die Deffent­lichfeit hinauspofaunen, daß der ablehnende Be­hluß von ihrer gesamten Mitgliedſchaft einstim mig gefaßt wurde, sieht es dennoch in ihren Re ben troftios aus. Am besten beweist dies die Probeabstimmung bei der Fa. Johann Lic. bieg& Co. in Reichenberg  . Bei der B.- A.- Wahl im November 1928 wurden 1602 gültige Stimmen abgegeben. Sievon entfielen auf Die Standidatenliste der Union   804 Stimmen und auf die Bolschewifen 798 Stimmen. Bei der gegenwärtig durchgeführien probeweisent Abstimmung wurden von 1624 abgegebenen Stimmen nicht weniger als 1396 für die Taftif der Union   und nur 156 Stimmen für die ab­lehnende Taktik der Bolschewiten abge­geben. 72 Slimmzettel waren feer.

Achulich sieht es unter der gefanten Textil arbeiterschaft Nordböhmens aus. Wenn jetzt die Bolichemifent in einen Artikel von Beitragsschent reden und sich an den Beitragsscheuen ihre Wut auslassen, so ist doch deutlich zu erkennen, wel. cher Stazenjammer bei den Bolschewifen herrscht. Aus einem Betriebe melden sich gleich 30 Arbeiter zum Uebertrift in die Union  . In vielen anderen Betrieben sind viele Uebertritie zur Union z verzeichnen.

Ein bolichewvistischer Vertrauensmann brachic es fogar fertig, sich beint Unternehmer zu be­schweren, weil man gegen ihn allzuscharf wegen der Ablehnung der Aushilfe losgegangen war. Er suchte Schuß beim Fabrikanten für das Mil­lionengefchent, welches die Bolschewifen den Tex­tilbaronen gemacht haben. Es ist begreiflich, daß ein derartiger Vertrauensmann bei einem Unter­einnehmer, der vielleicht Sunderttausende auszit jahlen gehabt hätte, geschützt wird.

Nun wirft sich die Frage auf, wie die Textil­arbeiter jetzt zu einer Lohnerhöhung kommen?

Was soll nun geschehen?

Von einem Arbeiterforrespondenten. Wie nach jedem Sturme die Ruhe wieder jest, so ist auch das wochenlange Indianergeheul der sich wie toll gebärdenden reformistischen Führer verhalli. Gar manchen Arbeitskollegen hat wäh rend dieser Zeit der Teufel Geld arg mitgespielt und manchen Groll in fein Innerstes gebracht. Aber wie des Morgens der Nebel weicht, so hat In einer Betriebsversammlung in Reichen auch hier die flare Erkenntnis eingesetzt, daß durch borg stellt ein Mitglied der Union   an den voi. diese schäbige Lohnzulage der Arbeiterschaft in feifcheivistischen Referenten die Anfrage, was nun ner Weise geholfen ist und daß sie nach wie vor am geschehen wird, nachdem die Unternehmer ihr Hungerbuche nagen muß. Beinahe wäre es den Angebot zurückgezogen haben. Er erhielt aber nur reformistischen Führern mit Hilfe von einer Un eine ausweichende Antwort. Ein schechischer Ge­menge von Flugblättern gelungen, das mit den werkschaftler stellte in derselben Versammlung die Unternehmern abgeschlossene Elendswerk der Argleiche Anfrage, diesem blieb jedoch der Referent beiterschaft aufgnoftrobieren und mancher zog schon die Antwort ganz schuldig. Die Bolicheiiken an dem von ihnen zurechtgestellten Starren. Wie wissen nun nicht, was geschehen soll. Sie fönnen der andere fielen auf unsere Genossen in einer Art den Arbeitern feine Auskunft geben und dennoch und Weise her, die sie sicher vor sich selbst nicht verwurde das Arbeitgeberangebot abgelehnt. antworten fönnen. Besonders rajend gebärdeten Mit der fadenscheinigen Ausrede, daß alle fich wie immer die Beitragsscheuen, die end Verträge gefündigt werden müssen und daß durch lich einen Grund gefunden zu haben glaubien, für die Kündigung fämlicher Verträge mehr erreich hr, die Interessen der Arbeiterschaft schädigendes werden fann, fönnen sie der Arbeiterschaft nicht Verhalten, über diesen jel offen ins Gesich: gesagt: fommen, weil man im eſtböhmischen Vertrags­Ihr seid durch Enere Beitragsschen die größten gebiet, am Brünner Tuchplatz und in Westböhmen Schädlinge Euerer Arbeitsbrüder; nicht nur daß sehr deutlich die Haltung der Arbeitgeber hr andere Kollegen die Kosten der Lohnverhand- erkennt. Die Bolschewifen haben den Unterneh hungen bezahlen laßt, sondern auch, weil Ihr mern durch ihre Haltung in der nordböhmischen bei Ausbruch eines Streifes als Judastnechte Lohnbewegung im Reichsmaßstabe den denilich Gueren Brüdern in den Rüden fallt! Wahrlich eine sten Fingerzeig gegeben, daß sie die Forderungen jebom kollegialem Verhalten hohnsprechende Ein- der Arbeiterschaft ablehnen fönnen, ohne zu Scha stellung."

Doch nun zu dem Kapitel Was nun?" Schivere Gewitterivolken stehen drohend am Horizont. Die reformistischen Verbände haben ihre Waffen gefent: und vor dem Gegner fapituliert, Teile der Arbeiterschaft sind von ihnen gegen uns

gehetzt.

Ohne Hoffnungen auf andere Verbände ziehen wir in den Lohnkampf.

den zu kommen. Außerdem wäre eine Vertrags. fündigung in der gegenwärtigen Strifenzeit eine direkte Gefahr für die Arbeiterschaft, weil man dadurch den Unternehmern den Fingerzeig geben würde, daß sie Gegenforderungen stellen lönnen. Gin Stampf aller Textilarbeiter der Republif, wie ihn die Volfchewifen den Arbeitern gern fchmad haft machen möchten, wäre vollständig aussichts­los, in einer Zeit, in welcher die Textilindustrie sich in einem Serifenstadium befindet. Ein solcher Fast scheint es, als wenn sich alle gegen uus vecStampf, wenn auch im Reichsmaßstabe. fönnte nur schworen hätten. Aber darauf ist nur zu jagen: mit einer Niederlage der Arbeiterschaft enden. Viele Feinde, viel Ehre", und unsere Straft wird Was wollen mun die Moskowiter fun? Glauben sie, daß die Textilarbeiterschaft von ihren Phra­am Widerstande wachsen." Der oben angeführte Artikel beweist, in wesen und von ihren Parolen fait vird? Oder was cher Sadgasse sich die Bolschewiken befinden, und wollen sie sonst unternehmen? wohin sie sich durch den Befehl Mostaus haben treiben laffen müssen. Der Arbeiterforrespondent ruft aus: Viel Feinde, viel Ehr, unsere

Straft wird am Widerstand wachsen". Wie diese Straft wächst, helpist, die Stimmung der nord­böhmischen Arbeiterschaft.

90 Prozent der Textilarbeiter verurteilen die Volfchewtfen, weil sie sie um die einmalige Aushilfe gebracht haben

In ihrer Presse versuchen die Kommunisten der Loffentlichkeit sowie der Arbeiterschaft klar zu machen, daß die Ablehnung des Vettelbrockens einstimmig durch ihre Mitgliedschaft erfolgte. Die *) Am 28. November jährte sich der Todestag Wirklichkeit sieht in Nordböhmen   wesentlich anders C. F. Meyers zum 30. Male, da sein von der Majje aus! Um die Stimmung der Arbeiterschaft flar der Leser bisher wenig beachtetes Werf nun in bil- aufzuzeigen, wollen wir aus der boliche wist ligen Ausgaben zu Hunderttausenden verbreitet( che it Presse einmal einen furzen Artikel, wel­wird, mag eine fritische Würdigung des Dichterscher am 22. Dezember 1. J. erschien, zitieren. der bolschewiſtiſchen irregeführten Mitglieder Der Artikel lautet:

von Nuzen sein.

Ist es besser, daß den Unternehmern 10 bis 12 Millionen in der Tasche bleiben und dic

Arbeiter hungern und nichts erhalten?

Die Bolschewiſten ſollen hierauf Antvor: geben, Rede ſtehen, flar aussprechen, daß sie mit Absicht

die Arbeiterschaft in die Verelendung treiben wol­Ten, um sie für ihre Parolen gefügig zu machen. Die freien Gewerkschaften werden ihnen in diesen Fußstapfen nicht folgen, sondern sie wer den trotz der Ablehnung der Bolschervilen beir Stampf weiterführen und nicht cher ruhen, bis die Unternehmer die bereits zugesagte Aushilfe

und trotzdem in Zukunft keine Aussicht besteht, eine Lohnerhöhung zu erhalten. Ein großer Teil meldet sich bei der Union   an und tritt itber. An- auszahlen.