Einzelp

Redaktion un Prag , I., e

De

Celepho Sagesret.. 26795, 31469. atrebattion: 2679

-

Boftichedam n

Inferate werde au Lar billigft berechnet Be öftere Einschaltunge Preis nachlap

9. Jahrgang.

Soz: Ademokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Immer wieder Heimwehrterror!

Wien , 4. Feber.( Eigenbericht.) In Gloggnis fand gestern nachmittag eine ſozial­demokratische Versammlung statt, in der der so­zialdemokratische Landtagsabgeordnete Pichler über die Lügen des Heimatbundes sprechen sollte. Tie Heimwehren hatten aus weiter Umgebung fich aus Steiermar? etwa 400 bewaffnete Heimat bündler in Automobilen hingeschafft, die das Ver­jammlungslokal beseßten, so daß die Masse der Arbeiter gar nicht in den Saal fommen fonnte. Tann stürzten sie sich mit Schlagringen und Gummifnütteln auf die Arbeiter, rissen den Re­ferenten von der Tribüne und schlugen auf ihn ein, so daß er erheblich verlegt nach der Ber jammlung in das Spital gebracht werden mußte, 25 Arbeiter und Arbeiterinnen erlitten leichtere Berlegungen. Schließlich aber gelang es den Ars beitern doch, die Heimwehren, obwohl diese mit Waffen versehen waren, aus der Versammlung hinauszuwerfen. Die Erreguns der Arbeiter schaft ist sehr groß und es findes heute abend im ganzen Gebiet Protest versammlun gen statt, so in Wiener- Neustadt , Gloggniß und Ternis, in denen die Abgeordneten Eldersch und Dr. Deutsch sprechen. Außerdem haben die So zialdemokraten im niederösterreichischen Landtag cinen Dringlichkeitsantrag eingebracht, worin fie strenge Untersuchung verlangen. Die christlichso ziale großdeutsche Mehrheit des Landtages hat aber den Dringlichkeitsantrag abgelehnt.

Dienstag, 5. Feber 1929.

Wo ist Troßzli?

Auf dem Schwarzen Meer im Sturm vermißt?

London , 4. Feber. Aus Konstantinopel wird über den Sturm im Schwarzch Mac berichtet: Es ist nicht bekannt, wo sich das Schiff befindet, in dem Troẞti von Rußland nach der Türkei reist.

Einer von den Blättern veröffentlichten Agenturmeldung aus Konstantinopel zufolge, wird das Sowjetregierungsschiff t ras ny flott", das ein 712 Tonnen- Boot ist und in dem Troßti nach der Türkei fuhr, als vermit bezeichnet. Die Ufer des Schwarzen Meeres sind mit Wradstücken besät.

Neue Unruhen in Spanien .

-

Militärischer Aufruhr in Valencia . Nähtlicher Ministerrat in Madrid . Valencia ( Oftspanien), 3. Feber.( Ha vas.) Ein Teil der hiesigen Garnison hat sich empört. Den ersten Meldungen zufolge scheint Situation recht ernst zu sein.

In Madrid fursieren Gerüche, daß ein höherer Djjizier mit einem Teil der Garnison den gefangengehaltenen lonservativen Führer Sanches Guerra zu befreien versuchte. Die aus den benachbarten Garnisonen akquirierten Militärabteilungen hätten jedoch die Aufrührer entwaffnet. Es sei zu einem kurzen Blut bergießen gelommen.

Gestern nachts wurden alle mili ärischen Chefs der Matriter Garnison zu einer gemein­samen Beratung einberufen, in der sie über den Ausstand in Valencia informiert wurden und dem König den Treucid erneuerten.

Bezugs- Bedingungen: Bel Juftellung ms Haus oder bel Bezug durch die Best: Ke 16.

monatlich.

vierteljährlich... 48.­

halbjährig

ganzjährig.

98. 192.­

Radftellung von Manu ftripten erfolgt nur bel Cin fenbung der Retourmarlen

Gricheint mit Ausnahme bes Montag alle

Nr. 31.

Drohender Anschlag

gegen die Mieter.

Die Bemühungen um Flotimachung der Regierungstoalition find in vollem Gange. Flottmachung der Bürgertoalition, das beber­tet neue Gefahren für die wirt­schaftlichen und sozialen Interesa sen berarbeitenden Bevölkerung. Die nächsten Opfer sollen die Sonfumen ten und die Mieter sein, denen neue Schröpfköpfe aufgesetzt werden sollen. Einige der Regierungsparteien haben wohl in der lez­ten Zeit keine Lust gezeigt, den Agrariern die verlangten Viehzölle zu apportieren, aber das geschah nur in der Bestürzung, die sich ihrer nach dem Ausfall der Wahlen vom 2. Dezem ber bemächtigt hatte und infolge der Ungewiß­heit, ob sie nicht schon in nächster Zeit gezwun­gen sein werden, den Wählern Rechenschaft ab­zulegen. Urplößlich haben in den letzten zwei Wochen die deutschen Christlichsozia­len ihr fürsorgliches Herz entbedt und haben Forderungen" aufgestellt, deren Zusammen stellung deinem Sozialisten besser gelingen tönnte weil sie von diesen, na, fagen wir ,, entlehnt" waren. Diese Forderungen hätten Madrid . 3. Feber. Nach einer zweiftün- Sechzehntel der Blätter der Regierung für den nie das Licht der Welt erblidt, wenn die Christ. Gemeindewahlen in Desterreich. tigen Unterredung mit dem König ert.ärte Ge- Abtrud amtlicher haltamtlicher Kundlichsozialen von den Agrariern die Zusage er­Wien, 4. Feber.( Eigenbericht.) In Borneral Primo de Rivera Pressevertretern gegen gebungen der Regierung freilafsen muk. halten hätten, daß sie nicht weiter darauf hin­General Primo de Rivera erklärte ferner, arbeiten werden, eine vorzeitige Auflösung des arlberg haben gestern die Gemeinderatswahlen tie Armee und die Marine unterzeichnet hat, ins- daß sich unter den vom König unterzeichneten Barlamentes und Ausschreibung von Neuwah über, daß der Herrscher einige Delete beteffend ha- befondere mit welchem eine besondere ben in diesem Lande, obwohl bort wenig du len zu erzevingen. Die jejuridisch schlauen Kleri­Indu ſtrie ist, einen ansehnlichen Erfolg erzielt. errichtet falen wollten nicht dem von den Agrariern ge­Die Sozialdemokraten fandidierten in 31 Gentein- nern untersteht und in der ein Militärauditor torischen Maßnahmen forderten Sauptpunkten des nächsten Arbeits­programmes der Regierungstooliiion, zustim men, wenn sie nicht gleichzeitig die Gewißheis erlangten, daß sie nicht fobald gezwungen fein werden, ihre Zustimmung zu dem agrarischen

--

Alle militärischen Garnisonen in Spanien werden in den Kasernen streng bewacht und die Zensur wird strenser als bisher durch geführt werden. Auch unter den Marinemann­schaften sei in ten leßten Tagen eine erhebliche Erregung beobachtet worden.

*

Umfallende Vollmachten für de Rivera.

stattgefunden. Die Sozialdemokraten Gericin Don von interimistischen Getreten auch ein Detret befindet, mit welchem

Ministerpang ung die

Sicherung

der Ruhe und der Ordnung im Lande erteilt wird. Hohe D'fiziere verhaftet.

--

den und eroberten 42 Mandate, während sie nur 4 Mandate verloren. Bedeutsam sind die Erfolge den Vorsitz führen wird. Zweck dieser Maß in den größeren Orten, so in Bregen, wo die nahme ist, daß eine engere Fühlungnahme zwi Sozialdemokraten 4 Mandate gewonnen haben, hen bee Polizei und den Behörden der Militär­Auch in einigen kleineren Gemeinden, wo sie zum iustiz geschaffen werde. Ein anderes Dekret, das der König hente Paris , 4. Feber. Journal" meldet aus erstenmal kandidiert haben, haben die Sozialdemo fraten eine ganze Reihe von Mandaten erobert. unterzeichnet hat, betrift tie Bestimmung, daß Madrid : General Castro Girona ist von dem zur Aushungerungsplan vor der Wählerschaft zu Die Christlichiozialen haben in den meisten Orten patriotische Einheiten" in allen ipa- Wiederherstellung der Ordnung nach Valencia verantworten, denn auf den Stumpfsinn ihrer nischen Städten zur Informierung" der Re- jenisandien General Sanjurjo abgesetzt wor- Anhänger, der früher sich als eine höchst achi­Mandate verloren, auch die Deutſchnationalen gierung und zur Ausübung der Aufsicht in Ver- den. Er wurde im Auto nach Madrid geschafft bare und tragbare Stüße für sie erwies, können haben sehr schlecht abgeschnitten. wendung kommen werden. Durch ein weiteres und ins Militärgefängnis gebracht. Gestern wur- sie sich nach den Erfahrungen des 2. Dezember Detret wird die Presse angewiesen. daß sie ein den noch andere höhere Offiziere festgenommen. nicht verlassen. So rückten denn die wirtschaft­

*

Bodenreform und Haager Schieds ericht.

Weg mit der Einheitsfront!

Die neueste tommunistische Parole.

auf dem Papier, die Stonsequenzen aus seiner Auffassung unverzüglich zu ziehen.

,, Dort, wo der Trennungsstrich zwischen uns und den sozialistischen Parteien noch nicht gezogen wurde, hat dies unverzüglich zu gc­fchehen."

lich Schwachen über Nacht zu Schüßlingen der Christlichsozialen auf, denen diese viel des Schönen und Guten versprachen, darunter auch eive Berbesserung" des Mieter­Ichutes! "

Wien, 4. Feber.( Eigenbericht.) In Eisen­ stadt , der Hauptstadt des Burgenlandes, haben gestern Gemeinderatswahlen stattgefunden, da die Bürgerlichen, um die Auflösung des Ge meinderates zu erzwingen, thre Mandate nieder gelegt hatten. Der Heeresminister hatte ihnen nämlich Wahlhilfe zugefagt, um den Sozialdemo Wir haben bereits darüber berichtet, daß in Erhöhung der Vich- und Fleischzölle, das ist Vorwärtstreibung und Steigerung der Teue­fraten die Mehrheit zu nehmen. Es wurde tur; der gegenwärtig in der kommunistisen Presse vor der Wahl die Abteilung der Wehrmacht, die geführten, zum Sterben langweiligen Distuffion rungswelle, und Abbau des Mieterschußes mit der Mehrheit nach bei der freigewerkschaftlichen auch die Frage der fommunistischen Tattik in den gleichzeitiger weiterer Erhöhung der Mietpreise, Militärverband organisiert ist, von Eisenstadt Gemeindestuben eine Rolle hielt. Es rat diese beiden Forderungen sind nach wie vor der wegbersetzt, und dafür aus einem benachbarten schon das Rude Pravo" in einem Leitartikel, den Ort eine der Mehrheit nach christlichsozialen Weifi wir seinerzeit zitiert Faben, erklärt, das Birsam So sagt er. Das heißt mit anderen Worien, wo Mittelpunti der Auseinandersetzungen zwischen tärabteilung nach Eisenstadt versetzt. Dadurd) gemengeben der Stommunisten mit den Sosial - er überhaupt noch ein gemeinsames Busammen, den Regierungsparteien. Die Koalition steht lang es den Christlichsozialen, den Sozialdemo- demokraten in Gemeinden und Bezirten müßte wirken von Sozialdemokraten und Stommunisten auf schwachen Füßen, aber es wäre verfehlt, ihr fraten ein Mondat abzunehmen, so daß ießt die ein Ende nehmen und eine Konferenz der fom- in irgend einer Arbeiterfrage gegeben hat, muß zuzumuten, daß sie dieses zweifache Attentat bürgerlichen Barteten von elf auf zwölf Mandate munistischen Stommunalpolitiker, die vor einiger fofort diesem Zusammenwirten ein Ende gemacht auf die Lebenshaltung der arbeitenden Waffen geftienen sind und die Sozialdemokraten von zwölf Beit in Brag stattgefunden hat, kai in einer werden und die Kommunisten müssen unbedingi, nicht zu vollbringen imftande wäre. Wenn dir auf elf Mandate gefallen find. Die Sozialdemo Resolution diefe Auffassung zur Richtschnur der was die Sozialdemokratie auch in der Gemeinde fchechischen Seleritalen und die deutschen Christ­fraten werden selbstverständlich wegen dieser kommunistischen Partei gemacht. In der Inter - tut, gegen unsere Partei vorgelen. Und um zu lichsozialen die Gewißheit erlangt haben wera Wahlbeeinflussung die Wahl anfechten. nationale" vom 3. Feber rüdt nun Herr Start zeigen, wie ernst es dem Herrn Hanzliček damit ben, daß nach der Gewährung dieser Geschenke Sanzličet, tommunistischer Gemeindevertre- ist, fügt er dem gleich eine Drohung bei. Gleich ter in Teplig Schönau, aus und begründet diese zeitig ist natürlich notwendig, daß alle gebrech für die Agrarier und Hausbesitzer das Porta­neue Taftit in einem Artikel, worin er sich mit Lichen" Kommunisten, die nicht verstehen und ment noch so lange beisammenbleibt, daß sie wünschenswerter Offenheit als ein Gegner der einsehen wollen, deß in der gegenwärtig politisch hoffen können, die Bevölkerung werde inzwi einheitlichen Aktionen der Arbeiterklaffe bekennt. und wirtschaftlich verschärften Situation die schen auch diesen Anschlag auf ihre Eristens Stursänderung unseres Kampfes ein Gebot der vergessen haben, werden sie ihre jüngst hervor. Cine peinliche Ueberraschung für Die Einheitsfront- Dufelei in den Gemeinte Stunde ist, über Bord gehen." geholten sozialen Forderungen" sofort wieder bie Tichechoslowakei. Also, tommunistische Gemeindevertreter, auf- fongsam einpaden und die Welt wird sie dann stuben," so sagt er ,,, wirkte lähmend auf un­Haag, 4. Feber. Der gemischte tschechoslo­gepaßt! Wenn beispielsweise die Sozialdemokra­sere Bewegung, nahm ihr jede Schwungeraft watisch- ungarische Gerichtshof hat in seiner heute fen in irgend einer Gemeinde einen Antrag stel- cast wieder knapp vor den nächsten Wahlen zu und fast allen Kampfgeist. Gesicht bekommen. publizierten Entscheidung vom 31. Jänner er len, der fich auf den Schutz der sozial Schwachen lärt, daß er zuständig sei, über die sich auf Da haben die Kommunisten jahrelang ihre bezieht, dann müßt ihr unter allen Umständen da- Belingt es also, die Koalitionsparteien Art. 250 ftüßenden Stlagen zu entscheiden, auf Atrionen mit dem Schlagwort der Einheitsfront gegen sein, müßt den Trennungsstrich gegenüber für ein weiteres Zusammenarbeiten zu gewin weiche sich die Kläger berufen, auch wenn diese bestritten und haben den Arbeitern einzureden der Sozialdemokratic recht scharf zieken und nen und die Beseitigung des Prälaten Sra­Klagen aus der Anwendung der Boden- versucht, daß sie die wärmsten Befürworter und wenn ihn nicht gegen den sozialdemokratischen mek vom Posten des stellvertretenden Minister­reform geschöpft sind. die eifrigsten Anhänger des einheitlichen Zusam- Antran stimmt, dann fliegt ihr hinaus! Man kann nur wünschen, daß die Kommu- präsidenten hat die Wahrscheinlichkeit vergrös Der tschechoslowakische Staatsvertreter Univ. nengehens der gesamten Arbeitertlaffe find und Prof. Dr. Hobz a hat an den Gerichtspräsiden haben die Sozialdemokraten immer wieder be- nisten mit diesen ihren Absichten wirklich ernst Bertso müssen sich Konsumenten und Mies ten ein Schreiben gerichtet, worin er ihm mit- fchuldigt, daß diese die Einheitsfront nicht wollen, machen, wenigstens werden die Arbeiter bis auf ter darauf gefaßt machen, daß es mit Voll teilt, daß die tschechoslowakische Regie- daß die Sozialdemokratie es fei, welche die Ber- den letzten Mann einfeken, daß es fich den dom- dampf gegen sie gehen wird. Was im besonde tung auf ihrem Standpunkt beharrt, einigung der Arbeiterklasse verhindere. Wie ehr- munisten nicht darum handelt. den Kampf gegen ren den Mietern zugedacht ist, das hat der daß der Gerichtshof in Bodenreformfragen un lich die Stommunisten es mit diefer jahrelang be- die Bourgeoisie zu führen, sondern daß sie ihren Bericht über eine Sigung des parlamentarischen uft än dia sei, und erklärte sich ermächtigt zu triebenen Attion gemeint haben, ersteht man aus einzigen. Daseinszwed darin erbliden, tubs der nationaldemokratischen Partei bes ertlären, daß die Regierung der Republik nie- der angeführten Aeußerung des Herrn Hanzliček, die Sozialdemokratie zu befämp Serrn Dr. Kramař gezeigt. In dieser Sizung mals einen anderen Standpunt ber sich sogar über die Einheitsfront luftig macht, fen. Die einzigen Erfolge, die sie in bere wurde nach einem Referat des Abgeordneten werde anerkennen noch annehmen. Tönnen indem er sie eine Einheitsfronts, usele" nenni meindes ebenso wie in der Staatspoli'it noa) er­und fest entschlossen sei, auch in Zukunft wie der arme Mann weiß aar nicht, daß er sich zielen können, find: Die Vereinheitlichung der Matoušet der Beschluß gefaßt, die Fora bisher die Geseße der Bodenreform zu beachten damit über die tommunistische Partei luftig Arbeiterbewegung, die auf dem Marsche ist, zu derung nach vollständiger Liquia dation des Mieterschußes zu erhea nud durchzuführen. macht. Herr Hanzličet ist auch bereit, wenigstens verzögern.

.

-

-