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9. Jahrgang.
Sozialdemokrat
Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.
Dienstag, 12. Feber 1929.
Glementarer Abwehrkampf gegen tommunistischen Parteistreif.
den
Die Zahl der Streifenden geht zurüd: Von 32.000 Zertilarbeitern des Bertragsgebietes streiten 4500.
Zusammenbruch des Streifputsches im Römerstädter Bezirk. Hömerstadt, 11. Feber.( Eigenbericht.) Auch i Römerstädter Gebiet, im Mittelpunkt der Sei im denindustrie in der. Tschechoslowakei haben die Stommunisten den Versuch gemacht, einen alig:-
Reichenberg, 11. Feber.( Eigenbericht.) hen vereinzelter Streiftrupps der fommunistischen Die Abgesandten des Politbüros der PC. bemi Partei Entrüstung, weil diese die Arbeiterschaft hen fich nun schon seit vorigem Donnerstag die vor den Betrieben durch brutalen Terror von der nordböhmischen Textilarbeiter für den vom Po- Arbeit abzuhalten versucht. litbüro dittierten Parteistreif zu gewinnen. Die Ergebnisse ihrer Anstrengungen find bea schämend gering. Nachdem in der Vorwoche fich nur die Arbeiterschaft einiger leiner und mittlerer Betriebe in den Streif treiben lich, feßten die Arrangeure alle Hoffnungen auf den ge=) ftrigen Montag in der Annahme, daß mit Wo theubeginn sich ein größerer Teil der Arbeiterschaft dem Streit anschließen werde. Nach den vor liegenden Meldungen ist diese Hoffnung auf der ganzen Linie gescheitert. Die Zahl der Streitenden war Montag geringer als am Samstag. Von 32.000 Textilarbei tern der Vertragsgebiete streitten Ende der Vora woche 4800, gestern 4500. Der Streit beschränkt sich vor allem auf kleinere und mittlere Betriebe
meinen Streit zu entfesseln. Am 6. Feber wur
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48.
96.
192.
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Grscheint mit Ausnahme bes Montag föglich it
Nr. 37.
den im ganzen Bezirk Taufende von Flugblättern Das Uebel der Zollpolitit.
in den Betrieben verbreitet, für den 7. Feber wurde in den großen Theatersaal eine Waffen Die Stimme eines Agrarpolitikers. versammlung mit der Tagesordnung„ Der neue Kurs und die neue Linie" abgehalten, für welche eine fieberhafte Agitation entfaltet wurde. So wie in den Flugblättern sollte in der Mas fenversammlung gefordert werden, daß die Arbei fer ohne Rüdficht auf ihre partcipolitische Einftellung und Zugehörigkeit zur gewerkschaftlichen Organisation ihre Funktionäre zwingen, in den Streit zu treten.
Nun geschah es für die Kommunisten im Römerstädter Gebiet zum erstenmal, daß die
Wieder einmal ertönt laut der bekannte, schon oft gehörte agrarische Ruf. Die Landwirtschaft ist in Gefahr, helft ihr durch Er höhung der Agrarzölle! Diesmal dreht es sich vor allem um die Erhöhung der Bich und Fleischzölle.
Ohne weiteres jei zugegeben, daß die heimische Vichproduktion, die einen Wert von 16.5 Millionen Kronen repräsentiert, und einer der wichtigsten Zweige unserer BoltsArbeiter fie vollständig im Stiche ließen, wirtschaft ist, sich in feiner günstigen Lage denn von den 1800 Menschen der Firma Schiel befindet. Der Abjag stockt und die Bichpreise A.-G. waren 19 und von den anderen Betrieben sind niedrig, von einer Rentabilität der Viehvier erschienen. Die Massenversammlung fand nicht statt und so zog das Dußend unentivegter sucht beim fleinen Produzenten fann nicht gut Bolschewifen in ihr Bereinsheim, um dort über die Rede sein. Aber die Lösung des Prodie neue Linie und den neuen Kurs eingehende blems ist weit komplizierter, als es fich die Agravier der alten Hohenblumnschen Schule Erörterungen zu pflegen. vorstellen. Die einfach- mechanische Erhöhung der Zölle als„ Alheilmittel"- dos dämmer: selbst eingefleischten Agrariern auf-- genügi nicht zur Hebung der Vichproduktion, bezm. zur Herbeiführung der Rentabilität. In der „ Deutschen Landpost" wurde in einem Ar
Der Vertrag zwischen zwischen Batitan und Mussolini perfett.
Die Berquidung von religiösen und finanziellen Fragen .
Rom, 11. Feber. Von vatikanischer Seite gleich nach der Unterzeichnung wieder zu Bett be tikel Beginnende Selärung der Viehzollfrage"
und auch dort folgt nur ein Teil der Belegschaft wurde folgendes Nommuniquee veröffentlicht: gebent, da er über 38 Grad Fieber hat. der kommunistischen Streitparolen. Der Bor tvärts " vom Sonntag hat triumphierend berichtet, Heute, um 12 Uhr mittags, wurde im päpit - Rom, 11. Feber. Der„ Osservatore Romadaß am Samstag Mittag in dem Betriebe Ginzlichen Saale des apoftolischen Lateranpalastes ein no" gibt in einer längeren" Auslaffung zunächst leh in Maffersdorf eine Versammlung der Arbei Vertrag zwischen dem Heiligen Sinhle und Ita- cine Darstellung der Vorgeschichte der römischen Zwischengewinner und vom gemeinsamem Bu terschaft stattgefunden hat, in der einstimmig" lien unterzeichnet, mit dem die römische Frage Beschluß gefaßt worden sei. An dieser Versamm beigelegt und ein Kontordat zur Regelung der religiösen und lirchlichen Verhältnisse mit Ita lien abgeschlossen wird. Mit dem Vertrage zugleich wurde auch eine Finanzfonvention unterfertigt.
lung nahmen aber nur 25 Arbeiter von Ginzleh teil, während die übrigen Versamma lungsteilnehmer anderen Betrieben und Berufen augehörten. Der Vorwärts" meldet dann weiter, daß eine begeisterte Kampfftimmung geherrscht habe, die noch dadurch unterstüßt worden sei, daß einige Arbeiter aus bereits streifenden Betrieben
Bevollmächtigt waren Kardinalstaatsjefre
...
auch von der Erhöhung der Produktion, von der Herabseßung der Kosten durch Rationalis fierung, vom Schutz gegen die zahlreichen Frage. Seit Weihnachten 1922 hätten schon etwa fammenwirken der Landwirte und städtischen 200 vertrauliche Besprechungen stattgefunden; Verbraucher gesprochen, aber beileise nicht als von allem Anfang an aber bestand der Papst dar eigene Meinung hingeſtellt. auf, daß gleichzeitig mit den Verhandlung und Für die Agrarier bleibi die willtürliche dent eventuellen Abschluß des Abkommens ein Steigerung der sog. Schußzölle die Haupt= ontordat vifchen Stirche und Staat vor sa che, die anderen Probleme- planmäßige bereitet und vereinbart werde. Die erbünschte Regelung der Produktion, Schaffung einer Lösung wurde auf folgender Basis erzielt: Abfayzorganisation, Hebung des FleischverDer italienische Staat unterschreibt einen brauches und dengl. mehr werden kaum zur Kampflage Stellung nahmen. Der Verlauf är Gasparri und Ministerpräsiden. Bertrag, der das Garantiegeses auf erwähnt. Unsere im altagrarischen Gleise ein des heutigen Tages dürfte die Organisatoren folini. Bei der Unterzeichnung waren zugegen hebi sowie das Prinzip und die effettive and hertrabenden Landbündler, vom Minister Dr. des Parteistreits davon überzeugt haben, daß die Mgr. Borgongini- Duca, der Sekretär volle Macht und souveräne Jurisdiktion des Spina angefangen bis zum Abg. Böhm haben Belegschaft der Firma Ginzleh für diesen Streit der Stongregation für firdliche Angelegenheiten, Papstes in einem bestimmten Territorium, 92 bei der letzten Zollerhöhung( 1926) den Ag der communistischen Partei nicht das geringste der Unterstaatssetretär im Staatssekretariat naunt Citta del Vaticano , anerkennt. Verständnis hat. Von 2000 Arbeitern bei Bizzardo und der Advolat Bacelli als talien zahlt eine Summe auch für die früheren rarzöllen wahre Wunderdinge zugemutet. Der Ginzleh traten gestern sage und Rechtsbeistand des Heiligen Stuhles. Für Ita- firchlichen Provinzen und für den Verlust der erstere sagte, die erhöhten Zölle seien das einschreibe nur 150 in den Streit. Die lien waren anwesend: Juſtizminister Rocco, Stirchengüter. Es schließt ein Kontordal über die zige Mittel der Rettung und der zweite be übrigen 1800, darunter viele Mitglieder der Set Staatssekretär für Aeußeres Grandi und Beziehungen zwischen der Kirche und dem ita hauptete, sie würden den Zwischenhandel schä tion des J. A. V. lehnten energisch die Teilnahme Unterstaatssekretär im Ministerratspräsidium lienischen Staate ab. Der Heilige Stuhl erklärtigen. Natürlich ist nichts davon eingetroffen. an dem kommunistischen Streifputsch ab und ira- Giunta. zugleich endgültig die römische Frage für beige- Die Zölle sind eben fein Mittel zur wirk ten wie gewöhnlich ihre Arbeit an. Dasselbe fläglegt und anerkennt das italienische lichen Regelung und Hebung der Produktion liche Fiasko hat die kommunistische Partei in einer Reihe anderer Betriebe erlitten. Bei der Firma zwischen Batifan und Quirinal vollzog sich heute und Verfassung . Rom, 11. Feber. Das Ereignis der Aussöhnung seönigreich in seiner gegenwärtigen Gestalt fowie eines vernünftigen internationalen WaTeltscher u. Löwy in Röchlih, in der nach einer bei trübem, regnerischen Wetter, ohne daß die Stadt hohen renverkehrs. In seinem neuesten Lehrbuch Vorwärts"-Meldung glänzende Kampfftimmung Rom, die zum größten Teil davon noch keine Die finanziellen Bereinbarungen entspre Agrarpolitik" fagt der bekannte reichsdeutsche herrschen soll, haben die Arbeiter den kommunisti Ahnung hatte, daran teilgenommen hätte. Die Zeichen einer wenn auch nicht ganz angemessenen Prof. Dr. Friedrich Aeraboc( erschienen Zei- Entschädigung des Papstes für den 1928) im Kapitel„ Allgemeines über Nut schen Streitstrategen die beste Antwort erteilt: tungen durften erst heute nach dem Erscheinen des von 228 Beschäftigten sind nur 79 in den Streif getreten. Nicht besser ist es bei anderen Firmen: servatore Romano" die ersten Meldungen über Verlust der Kirchengüter und der alten zen und Schaden der Zölle" auf Seite 429: den Abschluß des Vertrages bringen. Die ausländi bei der Firma Kraus u. Hoffmann in Röchli ichen Zeitungen, die die Nachricht schon viel früher fichent von 480 Arbeitern 150 im Streif. Bei der brachten, wurden den Verkäufern förmlich aus den Firma Haurowiß in Röchliß streiten von 259 Be- Händen geriffen und waren im Nu vergriffen. Nur schäftigten 91, bei der Firma Kosmanos A- 0.500 bis 700 Personen waren auf dem Lateran 210 von 780, bei der Firma Hermann Müller Plage versammelt, um im Regen dem Schauspielteit" vollzogen. Dan berechnete so eine Summe, bon 501 Arbeitern 53, bei Altschuls Söhne von von Außen beizuwohnen. Eine große Menge von 402 Beschäftigten 70, bei Mautner, Friedland von 270 Arbeitern 48 und so weiter. Diese Ziffern beweisen, daß die Arbeiterschaft des nordböhmischen Textilgebietes das verwegene im Spiel des Politbüros mit den Existenzen zehn= taufender Textilarbeiterfamilien energisch a b= lehnt. Je mehr die kommunistische Partei die Arbeiterschaft zum Streit aufzuputschen versucht, Die erste Sigung. besto schärfer wird der elementare Ab= wehrkampf in den Betrieben gegen Paris, 11. Feber.( Eigenbericht.) Heute die NPC. Die scharfe Stimmung der Tertilar- nachmittags um 2 Uhr fand die Eröffnungsbeiterschaft gegen die Organisatoren dieses politia fißung der Expertenfommission statt. Sie begann fchen Streits tam auch in einer großen Ver- damit, daß man den Photographen und FilmDas Weiße Haus einverstanden. Schlimmer noch seien die Kämpfe um die trauensmännerversammlung der Union der Tex- leuten eine Viertelstunde lang gestattete, AufZölle im Inland, die sich notwendigerweise tilarbeiter am vergangenen Sonntag in Reichen nahmen diefes historischen Augenblids" zu Washington , 11. Feber. Nach einem vom um die Frage entwideln, welchem Gewerbe berg zum Ausdruck. Die Konferenz, an der 150 machen. Eine Reihe von Refletioren warf cin Vertrauensmänner der Union teilnahmen, wen- scharfes Licht auf die vierzehn Experten, die um Staats- Departement in Washington ausgegebenen im Augenblicke die höchste Steigerung dete sich leidenschaftlich gegen die Führung der den hufeifenförmigen Tisch Platz genommen hat- Kommuniqué, erklärt die amerikanische Regierung. Der Preise feiner Erzeugnifie durch die Zöffe tommunistischen Partei, der sie mit Recht ein ge- ten, an dem der Präsidentenjit vorläufig unbe- daß sie kein Bedenten gegen die Annahme zugebilligt werden soll und wer, welches Gefährliches Spiel mit der Tertilarbeiterschaft vor- fcht blicb. Das Bublifum fchien nicht sonders des Borjißenden der Sachverständigen- Konferenz werbe dafür in erster Linie der Leidtragende warf. Mit größter Entschiedenheit lehnten die fich interessiert zu sein, denn nur vereinzelte zu durch Owen Young hat. Vertrauensmänner als Sprecher von tausenden schaner waren gefommen. Auch die Presse war organisierten Tertilarbeitern dicien Streifputsch nicht so start vertreten wie sonst bei ähnlichen ab, wobei sie mit besonderem Nachdruck darauf Gelegenheiten.
firchlichen Gebiete, die das Garantiegeses ancr fannt hatte und von denen der Papst einst die Mittel für seine geistlichen Bedürfnisse bezog. Indem Italien dies anerkannte, habe es einen Akt der Gerechtigkeit und Billigfapitalisiert auf Grund der Jahreszuwendungen Journalisten, Photographen und Kinooperateuren des Grantiegesetzes. Diese Summe wurde nun waren gleichfalls erschienen. vom Papst aufs tiefste herabgesetzt mit väterDie Unterzeichnung der drei Verträge erfolgte Lichen Gefühlen(!!), die auch vom italicjogenannten Konzil- Saale des Lateran- Palastes. nischen Staate vollkommen gewürdigt worden Staroinal Staatssekretär Casparri hat sich seient.
„.. Obenan steht hierbei die Erkennt nis, daß bei richtiger Abwägung der wirtschaft lichen Interessen der einzelnen kontrahierenden Staaten durch Zölle für dieselben nichts gewonnen werden kann. Ist das Interesse welches das eine Land an dom Export von Wa ren nach dem Lande feines Zollgegners hai, eben so groß wie das Interesse an der Behinderung der Einfuhr von dort, so ist für die beidersei tigen Volkswirtschaften gegenüber dem Freihandel nichts gewonnen, wenn ein Zollvertrag gemady: wird, dessen Zollsäße einen wirk lichen Interessenausgleich bedenten".
Dr. Aeraboe bemerft hiebei, daß neben Oeffentlichkeit gelangen. Wie verlautet, haben sich die Sachverständigen verpflichtet, absolu- dem Risiko der Uebervorteilung jete's Schweigen über die Beratungen zu beder Zoll die Gefahr einer späteren Aende. wahren. rung mit sich bringt, welche jede Stetigkeit der Produktionsbedingungen stört.
zu sein hat... Für die Gesamtwirtschaft kommt des alb, jagt Prof. Dr. Aerobuc, Zrozti nach Südfrankreich ? nichts heraus, weil es möglich ist. durch Zölle oder sonstige Mittel einer künstParis, 10. Feber. Die Blätter melben aus lichen Preiserhöhung materielle Güter Montpelier , daß Tropki auf Rat ſeiner Aerzte nach Südfrankreich übersiedeln will. Seuteichaffen. Eine Hebung des materielfeien Verhandlungen wegen der Miete einer Villa Len Güterbefizes kann nur durch MehrarKommunisten die Teilnahme an diesem Streit Wie man annimmt, werden über den Fort- bei Lamalou les Bains aufgenommen worden. beit. insbesondere geistice Arbeit, zur Ver berweigern. Unter den Mitgliedern der Sektion gang der Arbeiten der Sachverständigen, falls Troßti folle selbst die Schritte unternehmen, um besserung der Arbeitsmethoden und sachlichen des J. A. B. herrsche vor allem über das Vorge- überhaupt, dann nur spärliche Berichte in die die notwendigen Visa zu erhalten. Arbeitsmittel erfolgen. Zölle tönnen immer