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9. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen   sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowatischen Republit.

Die merikanische Revolution.

Mexiko  , 9. März. Die Regierung gab be rannt, daß eine Armee, die die stärkste megifa­nische Wehrmacht seit dem Jahre 1915 darstellt, marschbereit sei. Der frühere Präsident Calles ift von Jrapuato im Staate Guanajuato   nach Merito abgereift, um das Kommando über die Arntee zu übernehmen. General Almazen hat nach einem unbedeutenden Zusammenstoß mit ten Aufständischen Saltillo  , die Hauptstadt des Staa­tes Coahuila   erreicht.

El Paso  ( Texas  ), 9, März.( Reuter). Gestern abends lüchteten nach Uebergabe der gegenüber der Stadt El Paso   an der mexikanischen Seite des Flusses Rio Grande   liegende Stadt Juarez 500 Soldaten der merikanischen Regierungstrup­pen in die Stadt El Paſo  , wo sie interniert wur­den, Ihren Frauen und Kindern wurde seitens der amerikanischen Behörden gestattet, die Inter nierung mit ihnen zu teilen.

Ein gestern im Garten seines Vaters in El Paso   spieleres kleines Mädchen wurde

Sonntag, 10. März 1929.

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Nr. 60.

Das fommunistische Spaltungsverbrechen im Der Tag der Frauen. Arbeiter- Turn- und Sportverband.

Aufruf des Bundesvorstandes an die Arbeiteröffentlichkeit. verband in der Tschechoslowakischen Republik" hinweg. Der Arbetter- Turn- und Sport[ allen gegen zwei Stimmen gedeckt wurden, war bis jetzt eine der wenigen großen Arbeiter­organisationen, die den Spaltungsversuchen der Kommunisten standgehalten hat.

In überheblicher Weise ging der Kreis seine eigenen Wege.

Eine organisatorische und technische Entwid. Ausgeschiedenen Vereinen wurden die Bundes­lung, die alle Arbeiter mit Freude erfüllen mußte, marken weiter zugestellt, der Streis deckte ganz schuf einen stolzen Verband proletarischer Kultur- offen die Disziplinlosigkeit dieser Vereine. bestrebungen. Die Vertreter des Streifes ergingen sich auf den Bezirkstagen in niedrigen Beschimpfungen der ozialdemokratischen Bundesmitgliedschaft und des Bundesvorstandes.

Obwohl seit vielen Jahren die kommunisti­fchen Fraktionsmacher bestrebt waren, bei jeder Gelegenheit die Einheit des Bundes zu bedrohen, hat es der Bundesvorstand doch ver­standen, in den schwierigsten Zeiten die Einheit des Bundes zu erhalten. durch ein verirrtes mexikanisches Geschoß ge- Es war wahrlich nicht die Schuld der Kommu tötet. Es ist dies der erste Todesfall auf ameniften, wenn die Einheit des Bundes solange be­rifanischem Gebiete, während der Revolution in stand. Bei jeder Gelegenheit versuchten die Mexiko  . tommunistischen Hintermänner, den Verband in die Spaltung zu hetzen und nahmen jede Ge­Polens ,, Minderheitenschutz" vor dem legenheit wahr, um durch Nichtbefolgung von Völkerbund  . Beschlüssen oder durch maklose Seßereien den Bund ihren arbeiterfeindlichen Plänen dienstbar zu machen.

Von Fanny Blatny  .

Dieselbe hohe und festliche Bedeutung, die der 1. Mai für die gesamte internationale Ar­beiterbewegung besitzt, nimmt der Frauentag im Gefühlsbereich der proletarischen Frauenbewe gung ein. Er ist ein Festtag und Kampfestag zugleich. Festtag, weil wir dreifach gepeinigten Sflaven der kapitalistischen   Gesellschaftsord­nung, uns wenigstens einmal im Jahre von chen wollen, weil wir an einem Tage im Jahre, den Mühen und Sorgen des Alltags freima­den wir uns selber erkämpft haben, das Vorge­fühl des höchsten Glüds, das stolzeste Gefühl der Freiheit genießen wollen. Ein Kampfes tag deswegen, weil wir nur das Vorgefühl des großen Glüds der Befreiung genießen tönnen. Denn soviel wir uns schon erkämpft haben, so­Der Kreisturntaa des vierten Kreises jedoch viel leichter wir es schon heben gegen die Gene­sette den Disziplinlosigkeiten die Krone auf. rationen, die vor uns gelebt und celitten haben, Bundes Stellung genommen und Beschlüiffe ge- des Reiches der Freiheit, das keine Unterdrüt­Ganz offen wurde gegen die Beichlüsse des so find wir noch lange nicht an der Schwelle faßt, die eine Befolgung der Bundesvorstands- tung mehr fennt, angelangt. Noch sind wir ge= beschlüsse nicht mehr ermöglichen. zwungen, in der kapitalistischen   Gesellschafts­Der wegen Beschimpfung des Bundesvorstandes ordnung zu leben, die die Totfeindin aller ausgeschlossene Otto Bener wurde, wie zum Hohn Werftätigen ist. Noch ist um uns Jammer. Not auf die Mehrheit des Bundes, zum Kreisobmann- und Elend, die uns besonders in zaghaften stellvertreter gewählt.

Der Bundesvorstand hat immer noch zuge sehen, und eine Lösung im Interesse der Einheit des Bundes erwartet.  

Genf, 8. März. Die Verhandlungen über die Die Statuten des Kreises wurden in vor- Stunden, denen im Laufe der Zeit niemand beiden noch offen stehenden Beschwerden des Im vorigen Jahr mußte der Bundesvorstand soralicher Weise geändert, denn man wollte ja völlig entgehen kann, so sehr angreifen, daß wir Deutschen Volksbundes in Oberschlesien   gegen im zweiten Turnbezirk des vierten Streises scharf auf alle Fälle aus dem Bund heraus. daran faft zugrundezugehen scheinen. Darum die Verhaftung seines Geschäftsführers Ulit und eingreifen, weil durch die Schlamperei fommuni Der Kreisturntag des vierten Kreises war gilt es am Frauentage vor allem, das alte Ge­gegen die von der polnischen Regierung angeord itifcher Funktionäre die Gefahr organisatorischer im ganzen ein Schulbeispiel wüster Verhebung löbnis, im Kampfe auszuharren, den heiligen nete Nachprüfung der Sprachen- Ertiärung für Berriffenheit bestand. Der zweite Turnbezirk, das und beispiellofer Beschimpfungen. die Einschulung in die deutschen   Minderheiten Rumburg- Warnsdorfer- Gebiet wur. Auf Grund dieser Brovokationen des vierten winkt, zu erneuern. Es gilt vor allem, in jeder Schwur, nimmer zu ruhen, bis der Sieg uns schulen sind heute gegen 23% Uhr noch in vollem de aus dem vierten Kreis herausgenommen u. dem Streises und seiner Sintermänner ist es dem einzelnen Frau das höchste und schönste Gefühl, Gange. Generalsekretär Sir Eric Drummond   fünften Kreis zugeteilt. Rugleich mußte, um eine Bundesvorstand nicht mehr möglich, ruhig suzu das Menschen tennen, das Gefühl Stämpfer für und Untergeneralsekretär Sugimura, der Leiter territoriale Geschlossenheit zu erhalten, auch der sehen. Er hat daher in seiner Sigung vom eine bessere Welt zu sein, zum Lodern zu der politischen Abteilung des Bölkerbundsekreta- erste Turnbezirf, Gebiet B.- Leipa, mitgenom- 8. Mär; d. 3. beschlossen, riats, weilen feit 22 Uhr am Sitz der deutschen   men werden. bringen. Delegation beim Reichsminister Dr. Stresemann.

Denn fämpfen müssen wir ohne Unterlaß. Das ist unser Schicksal, unsere Bestimmung, der wir nicht entgehen fönnen. Viel haben wir ja in unserem johrzehntelangen Stamps schon er reicht. So fönnen wir auch heuer die zehnjährige Wiederkehr des Tages, der uns das Frauen­

den vierten Kreis in seiner ickigen Form Nun begann eine maßlose, haßerfüllte als bundesorganisatorisches Gebilde auszu Hetze gegen den Bundesvorstand. lösen, die vierte Kreisleitung nicht mehr  Genf, 9. März. Unter Stimmenthaltung des anzuerkennen und alle jene Vereine zu deutschen   Ratsmitgliedes Reichsministers Dr. Von Seite der Kommunisten, die ja selbst alles sammeln die das Spaltunosmanöver des Stresemann   hat der Völlerbundsrat in seiner nur politisch aufziehen, wurde dem Bundesvor­vierten Kreses nicht mitmachen wollen. heutigen Schlußigung den von Adatschi( Javan) stand der Vorwurf gemacht, daß die Reorgani erstatteten Bericht über die Beschwerde des Deut- fierung nur aus politischen Gründen vor sich Für unseren Bund besteht also der vierte schen Volksbundes gegen die Verhaftung seines gehe. Es iſt des öfteren bewiesen worden. daß Kreis in feiner bisherigen Form nicht mehr. wahlrecht gebracht hat, feiern. Sicher ist das Geschäftsführers Uliß angenommen. Das deutsche das nicht der Fall ist, aber die Kommunisten Nach erfolgter Abrechnung und Deckung der Frauenwahlrecht nicht die ewige Seligkeit. Ratsmitglied hat sich vorbehalten, nach Erle- mußten die Gelegenheit benützen, um auch der Bundesverbindlichkeiten des Kreises, hört jeg- Aber vieles, was wir an Schutzgesetzen für die digung des Gerichtsverfahrens nötigenfalls auf Einheit des Arbeiter Turn- und Sportverban- licher Verkehr mit der vom letzten Kreisturntag Frauen zu verzeichnen haben, verdanken wir die Angelegenheit vor dem Völkerbundsrat zudes" einen schweren Stoß zu versetzen. eingefeßten Streisleitung und mit dem vierten unserem ununterbrochenen parlamentarischen rückzukommen, und begründete seine Stellung­Streis als solchen, auf. nahme mit einer Erklärung.

Unter Führung der vierten Kreis: Wir fühlen uns verpflichtet, der Arbeiter Kampf. Wenn manches von dem alten Schutt, leitung wurde in allen fommunistischen Vereinen eine großangelegte Aktion schaft diefe, durch die provokatorische Saltung des der uns jahrhundertelang bedrückt hat, wegge­Politischer Studentenstreit in Madrid  . gegen den Bundesvorstand unternommen. vierten Kreisturntages nötig gewordenen Maßäumt ist, so verdanken wir das neben unseren regel befanntzugeben und sie zu ersuchen, den außerparlamentarischen Aktionen unserem uner­Madrid, 9. März. Eine gestern abends aus. Der vierte Streis( Reichenberg  ) forderte di Arbeiter Turn- und Sportverband in feinem bittlichen Stampf auf dem Boden des Parlamen­gegebene halbamtliche Note besagt, daß Studen- reft zur Nichtbefolgung der Bundesvorstandsbe Kampfe um die Schlagfertigkeit seiner Organites. Eben dieses Bewußtsein, daß wir vieles ten extremer Richtungen gestern Unruhen und schlüsse auf. Die Verwarnungen des Bundes- Fation, zu unterſtüßen. schon erreicht haben, muß uns weiter anspor Stundgebungen unter der Studentenschaft hervor- vorstandes wurden nicht beachtet. Auf den Be­riefen, welche aber feinen ernſten Charafter tru- sirksturntagen der zwe: Bezirke tam es zu fchar Schluß mit den kommunistischen   nen, die Sämpferinnen zu bleiben. Die wir gewesen sind. gen. Einige Führer dieser Unruhen wurden pro- fen Auseinandersetzungen, welche die Ausscheidung Saben wir vieles erreicht, so gilt es un­visorisch verhaftet. Auf die Frage nach den Ur- von 22 Vereinen mit sich brachten. cleich mehr noch zu erkämpfen. Noch haben wir fachen ihres Vorgehens erklärten sie, sie hätten der vierten Kreisleitung war es damit aber der kapitalistischen   Gesellschaft viel zu wenig erwartet, daß die Studenten- Bewegung größere noch nicht genug. Sie setzte sich weiterhin über Ausdehnung annehmen und daß ihnen der die Beschlüffe des Bundesvorstandes, die später ür eine freie, starte Arbeiter= abgerungen, noch verläuft unser Leben allzu von der erweiterten Bundesvorstandssitzung mit Sturz der Regierung gelingen werde. jehr in Summer und Betrübnis. Noch kennt die ileberbürdung, die uns der Sapitalismus auf erlegt, feine Grenzen. Daß dies anders werde, Paris  

, 9. März. Wie das Journal" aus

Spaltercien!

Schluß mit der fommunistischen Fraktionsarbeit!

Turn und Sportbewegung! Der Bundesvorstand Madrid  

meldet, haben die Hörer der Hochschulen des Arbeiter- Turn- und Sportverbandes in der 2 chechoslowakischen Republik  . baß es besser werde auf der Welt, das ist der in Madrid   gestern infolge emnes Appells des tiefe Sinn unseres Frauentoges. Streifausschusses ihres Vereins den Vorlesungen Und so gilt unser erstes Wort der vol­an der Universität nicht mehr beigewohnt. Einige Düsseldorf  , der vom Schwurgericht in Stoburg ihnen zugute, daß eine größere Anzahl von fom­len Gleichberechtigung. Niemals Professoren versuchten, trotzdem Vorlesungen ab im Juni vorigen Jahres zum Tode verurteilt munistischen Ortsvereinen sich ausdrücklich gegen zuhalten, die Studenten drangen jedoch mit Geworden war, zu lebenslänglichem Zuchthaus zu die kommunistische Zentrale und für die Sppo- fann uns die politische Gleichberechtigung, walt in die Hörsäle ein und suchten die Vorle begnadigen. Hein hatte in Gemeinschaft mit fition erflärt hat. In Thüringen   haben sich neben so sehr wir sie zu schäßen wissen, genügen. Was fungen zu stören. Es gelang it nen, auf dem Ge einem Stomplizen mehrere Postämter überfallen den Ortsgruppen in Weimar   und in Erfurth wir mehr nich brauchen, ist die geseil­bäude der medizinischen Fakultät die Staats- und ausgeraubt und auf seiner Flucht in   Jena auch die in Gotha  ,   Jena und Arnstadt  , sowie infchaftliche Gleichberechtigung, die Glerch­flagge herabzureißen und an ihrer und im fränkischen Walde zwei Beamte nieder einer größeren Anzahl von Landorten starke Mitstellung im Rechts- und Wirtschaftsleben. Noch Stelle für einen Augenblid eine geschossen. Außer Hein wurde auch der Knecht gliedermehrheiten der kommunistischen   Oppo immer hindern uns sinnlose Paragraphen, jene rote Fahne zu bissen. Die Polizei, welche Josef Straffer aus Gutenhofen, der ebenfails tion angeſchloſſen. Für diesen Sonntag iſt eie gefeßliche Stellung innerhals der Familie, vie in einem dichten Kordon sämtliche Hochschul zum Tode verurteilt war, zu lebenslänglichem Landeskonferenz der oppositionellen Kommuni­gebäude abgesperrt hatte, drang in die Räumlich Buchthaus begnadigt. leiten ein und verhaftete einige Studenten.

sten einberufen worden.

Zehn Tote bei einer Dampfteffel­Explosion.

uns, den Gebärerinnen des Lebens, gebührt, einzunehmer. Noch immer zwingt uns jener mörderische Blutparagraph, finnlos viel zu ge= Die Spaltung der   KPD. bären, auch wenn wir daran zugrunde gehen. Bayern   nimmt Kultur an. Berlin  , 9. März.( Eigenberich.) Die Ents Noch immer wird die Frau, auch wenn sie die­Berlin, 9. März.( Eigenbericht.) In der wicklung im tomm. Lager scheint in Mitteldeutsch Bukarest, 8. März. Bei einer Petroleum- selbe Arbeit leistet wie der Mann, viel schlech ersten Verhandlung des Kabinetts Müller wurde land dahm zu führen, daß sich dort in Zukunft der Antrag gestellt, keine Todesurteile mehr zu zwei kommunistische Parteien bilden werden. Die Bohrung in der Nähe der Ortschaft Moreni wur- ter entlohnt. Noch immer sind uns viele Ar­bollstrecken. Es fet deshalb notwendig geworden, von der thüringischen Bezirksleitung ausgeschloß den durch eine Dampftessel- Explosion neun Arbeitspläte verschlossen, nicht deshalb, weil wir weil die Todesstrafe in Deutschland   tatsächt denen Landtagsabgeordneten haben jetzt engere beiter und ein englischer Ingenieur getötet, sowie diese Arbeit etwa nur schlechter verrichten könn­noch nicht abreichafft ift. Set not die Fühlung aufgenommen mit ihren Schicksalsge mölf Arbeiter schwer verleßt. Der Material- en als der Mann, sondern nur deshalb, weil wir Frauen sind. Weil es in allen diesen Fra­dieſem Grinchen ſtattgegeben. Nach einachuden Sachfen, die unter der Führung Brandlers ſtehen. den beträgt zehn Millionen Lei. Die Petro- gen um die prinzipielle Stellung in der Geſell Beratungen befchloß der bayrische Ministerrat. Es wird versucht, ein Nez von Organisationen leumfelder gehören der rumänisch- amerikaniſchen schaft geht. ießen wir unsere Forderung nach den Posträuber Johann Anton Hein aus in Mitteldeutschland   zu schaffen. Dabei kommt Petroleumgesellschaft. der gesellschaftlichen Gleichberechtigung obenan.