Dienstag, 12. März 1929.
Billroth- Gedenkmünzen. Anläßlich der Jahr- f hundertfeier des Geburtstages des berühmten Chi rurgen Billroth wird in Desterreich eine ZweiSchilling Münze für das Jahr 1929 mit dem Bildis Billroths geprägt werden und voraussichtlich Witte April in Verkehr fommen.
Straßenhygiene im Mittelalter.
Kulturhistorische Studie von H. Wagner.
Seite 5.
auf 1016 Rilogramm, während sie sich bei der Braunkohle von 2188 auf 2029 Kilogramm ver minderte.( Zprávy veřejné služby technické"- Nachrichten des öffentlichen technischen Dienstes,
Wenn wir Menschen der Gegenwart unseres sich in der Mitte halten, wenn er nicht diesen ab- Seft Nr. 4.) Straßen in den Städten sauber zusammenräumen scheulichen Begießungen ausgesetz: soin wollte.. sehen, so halten wir das für so selbstverständlich, In der Mitte der Gasse aber floß eine dunkle stindaß wir weiter darüber gar nimmer nachdenken; lende Schlammflur. Wehe den Kleidern, die mit
Kolonial- Kultur. In Bandjermasin bei Soerabaja( Niederländisch= Indien) ließ ein niederländischer Leutnant einen Die Kohlenaus- und Einfuhr der Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1928. 3angsarbeiter, weil er feine eldflasche genommen werden, so pflegen es die Leute auch und wenn größere Verbesserungen an Straßen vor dieser widerlichen Masse in Berührung fomen! borzeitig ausgetrunken batte, so lange Nach dem im Heft Nr. 4 der amtlichen Zeitan den großen Zehen aufhängen, bis er starb. ganz natürlich zu finden, daß dies von der Gebeim Regen die Bewohner gratis mit den merk- richten des öffentlichen technischen Dienstes vom Außerdem gab es tur offene Dachrinnen, die schrift Zprávy veřejné služby technické"( Nach Der Leutnant wurde strafweise vermeinde geschicht, höchstens, daß sich einer über die würdigsten Wasserfünften versorgten und das himm Settionschef des Ministeriums für öffentliche Arfett. Das Ganze nennt man europäische Zivili- großen Kosten Gedanken macht, oder brummt, weil lische Waß ringsherum auf die Straßent spien. Und beiten Ing. und JUDr. Fischer veröffentlich sation in den Kolonien. es gerade ein wenig unbequemer zum Gehen ist... wenn es tüchtig geregnet hatte, so war der Ueber- ten Artikel stellte sich im vorigen Jahre die Heufchreden verhindern eine Ausstellung. Die Aber an das, wie gut wir es jetzt haben, und daß gang über die Straße einfach unmöglich. Es gibt Steinkohlenausfuhr aus der Tschechoslowakischen Geuschreckenplage, unter der zur Zeit die britische unsere Straßen, auch wenn sie einmal nicht gans ein reizendes Bild von Watteau, das uns zeigt, wie Republik auf 1,695.209 Tonnen. Die Ausfuhr an Kenia Kolonie( Britisch Ostafrika ) leidet, hat in Ordnung sind, doch noch tausendmal besser ge- eine Art Dienstmänner die vornehmen Damen in Braunkohle betrug 3,019.783 Tonnen, an Steindie Regierung in die Zwangslage versetzt, den Bau bolten sind, als dies im Mittelalter der Fall war ihren zarten Schuhchen über diese verwahrloften fohlenkots 786.007 Tonnen, an Grudekoks 94 ber in Nairobi geplanten öffentlichen Gebäude ein daran denken die Wenigsten. zustellen. Auch die Kenia Fruchtausstellung" mußte Als König Philippe August von Frankreich Straßenübergänge auf dem Rücken hinübertragen. Tonnen und an Briketts 151.325 Tonnen. Insgeschlossen werden, da die Heuschrecken alle land anno 1185 in seiner guten und getreuen Residens cinom entsetzlichen Zustande waren, ist klar; es gab Braunkohlenvroduktion. Eingeführt wurden in Daß auch die Brummen in diesen Städten in gesamt wurden demnach ausgeführt 11.17 Prozent der Steinkohlenproduktion und 14.58 Prozent der wirtschaftlichen Erzeugnisse vernichtet haben. Die stadt Paris eines Tages an einem seiner Valaſt viele, in die sich die benachbarten Senfgruben entFelder sind vollständig fahl gefressen, der angerichtete fenster stand und hinaussah, fuhren einige Wagen leerten! Es ist uns heutigen gänzlich unbegreiflich. Steinkohle und 67,264 Tonnen Braunkohle, die Tschechoslowakische Republik 2,423.927 Tonnen Schaden ein unabsehbarer. vorbei, wühlen den Straßenschmutz auf, und es ent- daß die Menschen von damals solche Zustände ruhig 30.872 Tonnen Briketts, 15.655 Tonnen Anthra Eine antarktische Insel für Norwegen besetzt. wickelte sich ein derartiger Gestant, daß der König ertrugen, ja sich sogar wehrten, wenn die Behörden zit und 264.324 Tonnen Nots. Die Norwegia Expedition, die zurzeit Untersuchun- ohnmächtig wurde. Nun befahl er, etliche Straßen allmählich anfingen, durch Gesetze dem Uebel zu gen über den Walfischfang in den antarktischen Ge- zu pflastern. Lange dauerte es aber noch, bis wirk steuern, wie es die Pariser 1780 machten, als ihnen wässern betreibt, hat die Insel„ Peter I " für Nor- lich Reinlichkeit zu herrschen begann; man warf ein- das Ausleeren der Nachtgeschirre aus den Fenstern Neueinteilung der Gewerbeinspektionswegen in Besitz genommen und das die Insel um fach allen Unrat auf die Straßen, von wo er dann verboten wurde! gebende Seegebiet Roald Amundsen - Meer genannt. in Karren abgeholt und auf den Marktplatz gefahren wurde Damals hatten die vielen umber Daß unter diesen Umständen jeder Fall einer streifenden Hunde, Katzen und Eulen wirklich eine Infektionskrankheit sich zu einer Epidemic auswachsen mußte, iſt fiar. Es ist kein Wunder, daß nübliche janitäre Tätigkeit als Aasbefeitiger zu verdie Seuchen, wie Peit. Cholera, Typhus, die euro Die Forderungen der Eisenbahner. richten! Erst 1531 mußten die Pariser in ihren Häufern Aborte und Senkgruben anlegen. In Self päischen Städter nicht bloß dezimierten, sondern Zur Begründung der Forderungen der Eisen- in Tirol diente die Straße noch im 17. Sabihundert nicht mit Stumpf und Stiel onsgerottet haben! bahnangestellten bringt das Fachblatt„ Der Eisen- zu diesem Zwecke. Und als Stater Friedrich IV. Damals hatten die Bakterien gute Beiten. bahner", Aussig , folgende beachtenswerte Aus- die chrbare freie Reichsstadt Reutlingen besuchte, i st Es war natürlich überall so. Itt allen dent führungen:„ Wenn es zu einer Abänderung der er am 28. August 1485 um ein Haar im schen Städten durften die Bewohner Schweine halneuen Besoldungsreform kommt, die eine Ver- Straßenschmus versunken! ten, jie gingen auf der Gaffe herum, und ihre befferung der gegenwärtigen Bestimmungen be- Fortschritt war es schon, daß 1490 der Magi- Ställe waren fogar in der Vorderfront der Säufer. Aufsichtsbezirke wurde jedoch geändert. Das fritdeutet, dann wäre eigentlich sonst nichts getan, als strat von Nürnberg verordnete, daß täg. In Berlin z. B. wurde das Halten der Schweine here Gewerbeinspektorat in Teschen wurde aufgeein Unrecht beseitigt, welches man den Eiſen- lich ein Stnecht die toten Naßen, Hunde, Hühner, in den Stadshäusern erst 1681 verboten, nachdem laffen und deffen Gebiet dem Juspektorat in bahnern durch die Bestimmungen des Gesetzes Schweine und Ratten zu sammeln und vor das Tor ein Jahrzehnt früher ein Erlaß herausgefommen Mährisch Oftrau angegliedert: ähnlich sind die Nr. 103-26 und durch die Bestimmungen der Regierungsverordnung Nr. 15-1927 zufügte. Soll zu bringen habe. Dieser Beschluß begeisterte jogar war. nach dem jeder Bauer, der nach Berlin fuhr, Wirkungskreise einiger mährischer Aufsichtsin der wirtschaftlichen Lage der Eisenbahnbedienbei der Heimkehr einen Wegen voll Mist mit hinbezirke abgeändert worden. Neu errichtet wurde das Gewerbeinspektorat in Mährisch- Schönberg. teien nicht eine vollständige Verelendung einausnehmen mußte... treten, dann muß sobald wie möglich eine Verbefferung ihrer Bezüge erfolgen, die nach den Bestimmungen des vorgenannten Gesetzes
Volkswirtschaft.
ein poetisches Gemüt zu einem Jubelgedicht. Und durchgeführt wurde, da ließ man ob des bedeut als 1666 eine allgemeine Straßenreinigung in Paris samen Ereignisses sogar zwei Medaillen prägen.
Noch dreißig Jahre später, unter der äußerlich nur annähernd 70 Prozent des Reallohnes, so glänzenden Regierung des Sonnenfönigs, warjen den die Eisenbahner im ehemaligen Defterdie guten Pariser einfach Schmutzwasser und Unrat reich im Jahre 1914 hatten, aller Art auf die Straße. Der Fußgänger mußte ausmachen. Im allgemeinen kann ausgesprochen Geldaushilfe gefordert wurde, so würden die bewerden, daß die Bezüge der Bediensteten der treffenden Bediensteten, wenn diese Forderung niederen Kategorien in bezug auf ihre Söhe sfan bewilligt wird, eigentlich sonst nichts erhalten, als dalös zu nennen sind. Ein besonderes Kapitel was ihnen auf Grund der vollbrachten mehr bildet dann noch die Entlohnung der Vertrags- leistungen mit vollem Recht gebührt." arbeiter, die von allen Begünstigungen ausge
Auslangen finden müssen.
fchloffen, mit ihrem unzureichenden Lohne das die Kohlenwirtschaft in der TschechoDabei darf, jedoch nicht außer acht gelassen flowakischen Republit im Jahre 1928. werden, daß infolge der abnormal ungünstigen Witterungsverhältnisse an den größten Teil des 93, diejenige von Braunkohle in 178 Betrieben. Die Förderung von Steinkohle erfolgte in Eisenbahnpersonals Anforderungen gestellt wur- Die ganzjährige Förderung betrug 15,171.403 den, die als übermenschlich bezeichnet werden Tonnen Steinkohle und 20,709.558 Tonnen fönnen.
Die gute alte Zeit, wie sie hin und wieder noch genannt wird sie war gar nicht gut, auch in punkto Straßenhygiene nicht. Es war eben damals in vielen Stüden so, wie es das alte Sprich wort ausdrüct:„ auswendig huv. inwendig pfuy!"
Vierteljahren auf 30 bis 42 Arbeitstage, jene an Braunfohle auf 29 bis 81 Arbeitstage.
ein günstiger. Durch Streifs wurden bei der Der Kohlen und Kolsabjay war im ganzen Steinkohlengewinnung 197.331 und bei der
Übler Mundgeruch
wirlt abstoßend. Säßlich gefärbte Zähne entstellen das jdjönste Antlig. Beide Schönheitsfehler werden oft schon burch einmaliges uten mit der herrlich erfrischenden Chlorodont- Zahnpaste beseiligt. Die Zähne erhalten don nach lurzem Gebrauch einen wundervollen Elfenbeinglanz, auch an den Seitenflädjen, bei gleichzeitiger Benutzung der dafür eigens konstruierten ChlorodontZai: nbürste mit gezahntem Boritenschnitt. Faulende Spelfereste in den Zahnzwischenräumen als Ursache des üblen Mundgeruchs werden gründlich damit beseitigt. Versuchen Sie es zunächst mit einer Tube zu 4 Kč, groke Tube 6 Kč. Chlorodont- Zahnbürsten für Damen 7 Kč( weide Borsten), für Herren 8 Kč( harte Borsten). Nur edyt in blau- wei grüner Originalpaduna mit der Aufschrift..Chlorodont". Ueberall zu haben.
bezirke.
Das tschechoslowakische Staatsgebiet wurde durch die Regierungsverordnung vom 28. Dezem ber 1928, Nr. 208 der Sammlung der Gesetze und Verordnungen, in 29 Aufsichtsbezirke der terri torialen Gewerbeinspektorate und in drei spezielle Inspektorate( zwei für Bauarbeiten in Prag und Brünn und eines für den Bau der Wasserstraßen in Prag ) eingeteilt. Die Gesamtanzahl der Auffichtsämter blieb im Vergleich mit den früheren Fahren dieselbe, der Wirkungsbereich einzelner
Devisenture.
100 bolländische Gulden 100 Meichsmart.. 100 Belgas
1 Bfund Sterling 100 Lire
1 Dollar
100 franzöfifche Franks 100 Dinar 100 Vengos. 100 volnische Bloth 100 Schilling
Ware
Geld 1851. 1355.800.02: 802.52%
468.20 469.20
648.45
650.45
163.51
164.11
176.37
177,17
88.72
33.82%
181.62%
132 08
59.14%
59.897
587.42
589.421
379'5
377.56 473.62 475.12
Gerichtssaal.
Gidet in militärischer Untersuchungshaft
Braunkohle. In den Kohlenbergwerken waren imt Prag , 11. März. Das Pressedepartement des Für Leistungen, die über die normalen vorigen Jahr insgesamt 94.420 Arbeiter beschäfDienstzeiten weit hinausgingen, erhielt das Ministeriums für Nationalverteidigung meldet: tigt, wovon 56.811 Arbeiter in den SteinkohlenZug- und Maschinenpersonal überhaupt feine Der Generalprokurator in Prag hat am 7. Wär; bergiverken und 37.609 Arbeiter in den Braun befondere Entschädigung. das Erhebungsverfahren beim Divisionsgericht in fohlenbergwerken arbeiteten. Die Produktion von Aber auch das Streckenpersonal, das infolge von Steinkohlenkoks belief sich auf 2,816.335 Tonnen, Prag gegen Oberleutnant Hugo Sidet, zugeteilt der Stanzici der tschechoslowakischen Legionen, wegen Verkehrsstörungen oft viele Ueberstunden leisten außerdem wurden 214.579 Tonnen Steinfohlen Verdachtes des Verbrechens des Betruges itad) mußte, erhielt für diese Mehrleistungen eine der- brifetts und 241.316 Tonnen Braunkohlenbriketts §§ 502, 505 eventuell des Verbrechens der Ver art geringe Entschädigung, von welcher viele Ar- erzeugt und 5450 Tonnen Braunkohlenkofs ge beiter taum die Mehrauslagen decken konnten, die wonnen. Die gesamte Kohlenförderung betrug Braunkohlengewinnung 436.283 Arbeitsschichten untreuung nach§ 477 Militärstrafgesetzbuch einihnen durch die Leistung dieser Mehrarbeit selbst im vorigen Jahre 35,880.961 Tonnen, also um verloren. Der durch diese Streits verursachte geleitet. Ueber den Beschuldigten wurde nach entstanden. Von einer entsprechenden Bezahlung 1,183.188 Tonnen mehr als im Jahre 1927. Verlust fann bei Steinkohle auf 155.810 Tonnen§ 176 und 171-2-3 Militärstrafgesetzbuch die der Mehrleistungen, die unter ganz abnormalen Der durchschnittliche Eigenverbrauch der und bei Braunkohle auf 896.037 Tonnen geschätzt untersuchungshaft verhängt. Der Wintungünstigen Verhältnissen geleistet werden muß Bergwerke betrug in den Steinkohlenbergwerten werden. fter für Volfsverteidigung ließ sich dieser Tage über
tent, fann somit gar keine Rede sein. Wenn des- 10.46 Prozent und in den Braunkohlenbergwer- Die vorjährige durchschnittliche Arbeitsleiden Vorfall eingehend informieren. Das Strafverhalb in dem von den Vertretern der Organisa- fen 8.64 Prozent. Die Vorräte an Steintohle stung pro Schichte und Kopf stieg im Vergleich fahren wird jezi mit größter Beschleunigung durchtionen überreichten Memorandum eine einmalige deckten den Eigenverbrauch in den einzelnen mit der Arbeitsleistung im Jahre 1913 von 760 geführt und das Ergebnis wird publiziert werden. [ von Traurigkeit als strafwürdige Miesmacherei den wollte. Zweis, dreimal passierte ihm das einem Tag, der Affe befam sogar Röckchen und Gleiche. Da hatte er es fatt, der Störenfried Fäckchen. Und der Leiermann? Nun, man tröstete Aeffchen und der Leiermann. ausgelegt worden fein, Dann kam die Zeit, wo der Krüppel andern zu sein. fich, als Kriegsinvalider bekam er doch seine Von Erna Büfing( Berlin ). Verlegten Platz machte. Es kam das endlose Er mietete sich eine Drehorgel und ging auf Rente. Wie gut es ihm ging, das sah man doch, Sterben des Serieges, es tamen Hunger und In die Höfe, um dort zu spielen. Ans Heiraten dachte er konnte sich sogar einen Affen halten. Irgend Im Weltkriege war er einer der ersten Ver- flation und für ihn noch im Besonderen der Tod er nicht, obwohl er eine Frau hätte bekommen ein hämischer Mensch tat diesen Ausspruch, und wundeten. Die Verletzung war schwer. Sein rech- der Mutter. Es war viel Leid für den Einzelnen, fönnen; denn es gibt Frauen, die immer denken, viele Leute, welche die Not misgünstig gemacht tes Bein wurde ihm abgenommen. Nach den wir aber der Einzelne schwamm mit in der Not der sicher ist sicher und denen eine verbürgte Rente, hatte, sie sprachen ihn nach. Der Strüppel jedoch ren Tagen der Schmerzen, der grauenvollen Fie- Allgemeinheit. selbst wenn sie an und für sich noch so klein ist, trennte sich nicht von dem Affen. Er troẞte seiner berträume, der Schüttelfröste nach den Narkosen Endlich kamen die normalen Verhältnisse. ein ungeheures Vermögen bedeutet und dann ganzen mißlaunigen Umwelt, er schloß sich fest und des dumpfen Hindämmerns nach den star- Nun hieß es für den einzelnen, sich einordnen. gibt es Frauen, die wollen durchaus etwas Apar- an das Tier. Er wollte von keinem Menschen fen Schlafmitteln, hatte er wieder Verlangen Der einzelne wurde nicht mehr so bedrückt von tes und wenn es ein Krüppel ist. Doch er blieb mehr etwas wissen. Nie tat er den Mund auf nach dem Leben. Er war ja noch so jung, er der allgemeinen Not, fie hatte sich aufgelöst in allein, er dachte an die Wohnungsnot und er zu einer erleichternden Aussprache. wußte ja eigentlich überhaupt noch gar nicht, was viele einzelne traurige Fälle. Durchkommen, Vor- dachte an seine Erfahrungen mit den Menschen. Der Affe war mit der Zeit böse geworden. wärtskonimen, festen Fuß fassen, das waren die Er hatte faum mehr Sehnsucht nach den Er haßte die fleinen Kinderhände, die ihn oft Im Krankenhaus wurde er verhätschelt, das Ziele, die für den Einzelnen Tagesinhalt wurden. Menschen, er hatte nur noch Verlangen nach fuiffen, er haßte die dünnen Kinderſtimmen. Er muß man sagen. Er war doch immerhin einer Die großen Betriebe wurden gezwungen, einem Lebewesen. Und da die Armut immer wollte weder gerufen, noch gestreichelt werden. der ersten Verwundeten, was zu bedenken ist, Schwerkriegsbeschädigte einzustellen. So fand wohltätig ist, wenn sie gerade nicht magenfrüm Er sprang die Kinder an, er biß. Bald mied man und er lag im Lazarett seiner Heimatstadt. auch unser Strüppel ein Unterkommen. Man mend hungert, kaufte er einer alten Frau einen dieserhalb den Leiermann, aber er trennte sich Sein Lehrer fam persönlich und sagte zu ihm, nahm ihn nicht mit Freuden auf, o, nein, denn Affen ab. Der Sohn, der als Matrose fuhr, nicht von dem Affen. er. müsse stolz darauf sein, dem Vaterland dieses die Verhältnisse lagen so, daß für diese eine hatte das Aleffchen mitgebracht. Doch die Alte Beide wurden frant, beide husteten und der Opfer bringen zu dürfen. Die Frau Superinten Stelle sich hundert Bewerber meldeten, von war sehr ordnungsliebend und der Affe war sehr Winter war hart. Der Mann blieb nicht zu dent kam persönlich und brachte zwei Arme voll denen zehn Freunde im Betriebe hatten, die sie spielerisch. Die Alte wurde oft nicht fatt, sie aufe, in wahrer Verbiffenheit spielte er Tag für Liebesgaven, die der Frauenverein gesammelt gar zu gerne untergebracht hätten. Der Strüppel hatte es gelernt, ihren Magen zu beherrschen, Tag abgeleierte Schlager. Das Aeffchen frod) hatte, und sie sprach solch ermutigende Worte, also hatte das große Los gezogen. Er hatte die doch der Affe versorgte sich selbst, wenn sein Wa- dicht an ihn, es war nur noch ein feines, mit daß man zu guterlegt glauben mußte, nur für vielumworbene Stelle bekommen, und nicht ein- gen furrte, stahl er alles Freßbare und wußte dünnem Fell behangenes Gerippe. die Einbeinigen habe das Leben seine Schönheimal wegen seiner Fähigkeiten, sondern weil er es stets zu erreichen.
das Leben war.
Beide schleppten sich nur noch mühsam
ten reserviert. Gin Serr Fabrikdirektor fuhr mit Strippel war. Man sagte es nicht laut, eber Darum wechselte der Affe seinen Besitzer durchs Leben, beiden zerriß die stälte die Brust. den Verwundeten spazieren, ja, er zeigte sich mit indirekt war man ihm gram. Er stand den Ge- und kam zu dem Leiermann. Doch brachte der und eines Abends, als der Mann noch mit legibm im offenen Auto, da er insgeheim hoffte, funden, die arbeiten wollten, die arbeiten muß Affe ihm kein Glück. Seine Drehorgel war zwar ter Straft Wasser auf die Gasflamme gesezt hatte, diese patriotische Tat würde seinen Antrag auf ten, weil die Pflichten hatten, im Wege. Eine immer umlagert, aber der einzelne Musikfreu um etwas wärmenden Tee zu kochen, wurden Striegslieferungen unterstüßen. Wirklich, es füm Wand von Mißmut baute sich gegen ihn auf. Er dige fiel nun nicht mehr so auf, er fühlte sich beide von ganz besonders heftigen Sustenanfällen merten sich sehr viele Menschen um den Krüppel. klagte, da schalt man ihn übelnehmisch. Da ward nicht mehr verpflichtet und viele drückten sich und geschüttelt und sie starben beide in der gleichen Die Mutter zwar, die weinte insgeheim. In der er still und fraß allen Summer in sich hinein. gaben nichts, Wieder andere dachten nur an den Nacht, das heißt ihre Körper, denn ihre Seelen Deffentlichkeit freilich trug auch, sie guten Mut Darum fam er mit feinem Menschen in Füh Affen. Früher gaben sie dem Leiermann einen waren schon lange in dieser kleinlich keifenden zur Schau, denn bei der allgemein gehobenen lung. Zu guterlebt ging er freiwillig, weil er von Sechser, jett gaben sie dem Affen ein Stück Zuk- Welt des mißmutigen Alltags verendet. Stimmung würde ihr selbst der schwächste Schein der eigenen Verbitterung nicht aufgefressen wer- ter. Der Affe bekam mitunter zehn Spiegel an