ette 2.

Dienstag, 19. März 1929.

Zusammenfaffung aller proletarischer Kräfte zum gemeinsamen Abwehrkampf gegen die Bourgeoisie,

stärkste deutsche Partei und besetzen ein Drit-] Brinn, Ostrau , Oberleutensdorf.| Marichtempo werden wir in nicht allzuferner tel aller deutschen Mandate. Für Oberleutens Egerum, nur zu nennen, was sichtbare Zeit auch die Selbstverwaltung der Gemeinden dorf, wo unsere Bewegung unter der Dauer- Etappen feit den Gemeindewahlen von 1927 zurüderobern und die freien Gemeinden fol frise des Braunkohlenbergbaus leidet, ist der darstellt sind Siege des roten Gemeinde- len dann, dem reaktionären Geheul zum Troßz, gegen den Bürgerblod in diesem Staate in der alt­Fortschritt ein erfreulicher Erfolg. sozialismus, des Gedankens der sozialen Ver- rote Gemeinden, Bellen des So bewährten sozialdemokratischen Partei faafft. Ver- rote Drei Jahre hindurch hat der Bürgerblod burd) waltung gewesen. Auf diesem Wege, in diesem zialismus werden! seine geseggeberische Tätigkeit in fozialer, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht dem Proletariat begün stigt durch die verbrecherische Taktik der Kommuni ften, ungemein großen Schaden zugefügt. Die Arbei terklasse, die Zeuge dieser Tragödie war, ist jetzt auf dem Wege der Genesung, sie schafft die Grundlagen für einen erfolgreichen Kampf gegen die Bourgeoific und für den Aufstieg der eigenen Klasse. Bisher

Zeigt sich in dem wachsenden Zustrom der Wähler zur Sozialdemokratie schon eine stete Bewegung und eine richtige Beurteilung der durch sind

Vace burg die arbettende Bevölkerung, to Zusammenfassung der Zusammenfaffung der proletarischen Kräfte.

Zum Kampf gegen den Bürgerblod.

die Verhältnisse des bürgerlichen La­gers noch unflar genug und Eger wie Ober­leutensdorf beweisen, daß es ein Sraftzen= trum im Bürgertum nicht gibt. In Gine Rebe des Gen. Nießner auf der Brünner Kreiskonferenz. Eger und Oberleutensdorf schreitet der 3er. Auf der Sonntag abgehaltenen Partei- wird sich auch die Tatsache, daß der Papst mit ihm haben wir uns immer nur an den Erfolgen unserer fall der deutschnationalen Parteil Reichskonferenz in Brünn hielt Gen. Nieß paftiert, nicht verkleinern, eher wird sie die Abfall- ausländischen Bruderparteien erfreuen tönnen. Nun fort, in Eger trop einer schweren und bezeich- ner eine Rede, in der er u. a. ausführte. bewegung stärken Die Arbeiterklasse hat alles andere dürfen wir es mit Genugtuung aussprechen: Es nenden Niederlage der Rosche Safka- Die politischen und sozialen Verhältnisse in denn Neigung, die durch den Fascismus geschaffene geht auch bei uns vorwärts! Wir haben Partei, die fast die Hälfte ihrer Stimmen unserem Lande stellen ein getreues Spiegelbild der Ruhe und Ordnung", wie sie Mussolini durch das die frohe Gewißheit, daß wir schon in der nächsten vom Dezember trotz größerer Wählerzahl wie fozialen und politischen Erscheinungen in der Welt- blutige Abwürgen der proletarischen Bewegung ge Beit das stolze Banner des Sozialismus ein Stüd vorwärts tragen werden! der verloren hat. In bürgerlichen Lager fangen politik dar. Eine Betrachtung der weltpolitischen schaffen hat, als die Erlösung anzusehen! Aber die Rückentwicklung zum Absolutismus ist die Nationalsozialisten zum Teil Ereignisse der Gegenwart lehrt uns, daß vier Gr noch nicht abgeſchloſſen, auf, was Deutschnationale und in Eger vor scheinungen das politische Leben in ganz Europa aufs tiefste beeinflussen: allem auch Christlichsoziale verlieren. In Oberleutensdorf dagegen verlieren die Na­tionalsozialisten 130 Stimmen und ein Man­dat, daneben aber auch die Nationalpartei zwei Mandate und fast 300 Stimmen, während die

ter anderem ersehen, daß keine der nationalen

Die ungeheure Verschärfung der Klaffengegen sätze, die wachsende Unsicherheit, die Abkehr der Bourgeoisie von der Demokratie und schließlich das stetige und unaushaltsam fortschreitende Wiedererstarken der Arbeiterklasse.

Keine Sprachprüfungen für Zivil­ingenieure und Dolmetsche.

in allen Ländern sind Bestrebungen im Gange, die Methoden Mussolinis, die Italien zur Ruhe, aber zu Prag , 18. März. Das Oberste Verwaltungs­der des Friedhofs, geführt haben, anzuwenden. In gericht hat heute eine Reihe von Erkenntnissen Jugoslawien ist erst vor furzem durch einen publiziert, durch die mehrere Entscheidungen des Gewaltstreich der Offizierskamarilla die letzte demo- uſtiz- und des Arbeitsministeriums als un­fratische Tünche beseitigt worden und auch in Bogejeblich aufgehoben werden. Sie betreffen Christlichsozialen aus diesem Verlust der natio- Diese Erscheinungen sind allen Bändern gemein- len soll nun durch einschneidende Verfassungs. Beschwerden von deutschen Gerichtsdolmetschen nalen Bürgerparteien Nußen ziehen und ihre sam und bilden die Grundursache für alle heutigen änderung der letzte Reſt des Parlamentarismus be- und deutschen Zivilingenieuren, die von den zu Position halten können. Daraus mag man un- politischen, sozialen und ökonomischen Verhältnisse. ſeitigt und die ganze Staatsgewalt dem Militärdit: ſtändigen Ministerien im Vorjahr plöblich auf Der Kapitalismus ist aus dem Weltkrieg aufs tator Pilsudski ausgeliefert werden. Aehnliche Begefordert wurden, die in der Sprachenverordnung Bürgerparteien wirklich die Schwungkraft be- schwerste erschüttert hervorgegangen. Das Streben strebungen sind gleichfalls in Deutschland zu verzeich vorgesehene Prüfung aus der Staats: sitzt, den Kampf gegen die Aktivisten zu füh des in feinen Grundfesten wankenden Kapitalismus nen, wo das Bürgertum durch Schaffung fünstlicher sprache abzulegen, weil sie als Organe der ren, daß sich im Gegenteil diese stellenweife ging nun dahin, seine Stonfolidierung in den Jahren Schwierigkeiten bei der Regierungsbildung die At Republit" im Sinne des Artikels 2, Absatz 3, noch durch Zulauf aus den nationalen Reihen führen. Aber die breiten Maſſen, die vorher all ihre Staate liebäugelt mit diesen Methoden! Der famen oder die Prüfung nicht bestanden, wurden nach dem Weltfrieg so schnell als möglich durchzu- mosphäre für einen Staatsstreich schaffen will. Aber auch das Bürgertum in diesem die Betroffenen der Aufforderung nicht nach­der Sprachenverordnung anzusehen seien. Wenn janieren können. Nicht vergessen soll werden, Soffnungen auf die Demokratie gesetzt hatten, von eigentliche Grund, weshalb das Bürgertum diefes fie ihrer Funktion kurzerhand enthoben; nicht daß in Eger, wo die Arbeiterschaft den gro- denen große Teile die zwangsläufige Entwicklung zen Erfolg heimbringt, die Kommunist en verkannten, waren enttäuscht und fielen vielfach der Staates nicht offen einem tschechischen Fascismus sie ihrer Funktion kurzerhand enthoben; nicht fehlen, in Oberleutensdorf dagegen die scheinraditalen Ideologie von rechts und links zum huldigt, besteht darin, daß die Bourgeoisie sich im einmal ein Aufschub der Prüfungen wurde zu­Opfer, nicht ahnend, daß sie damit unter diesen nur Stommunisten mit einem Mandat an dem pro­Bürgerblod ein Machtinstrument geschaffen, gestanden. die Position der kapitalistischen Klasse stärken. Wäh- mit dem es die Arbeiterklasse niederhalten zu können Jetarischen Gewinn partizipieren, diesen aber die Position der kapitalistischen Klasse stärken. Wäh auch verkleinern und weniger augenfällig ma- ein felbstverständlicher Grundsatz war, daß rend in den Reihen der Sozialdemokratie es immer vermeint. Die großen Reden von der Krise des Parlamentarismus", von einer besseren Form des chen. Da in Oberleutensdorf nun eine Mehr­Parlamentarismus" sind nichts anderes, als der Ausdruck der Angst vor der Arbeiterklasse. Der Bür heit aus deutschen und tschechischen Sozialde. motraten, Sommunisten und tschechischen Na- stellten die Kommunisten eine neue Theorie auf und fen, hat durch die Verwaltungsreform die ganze Ver­gerblod hat sich eine Art falten Fascismus geschaf, tionalsozialisten besteht( 2016) wird man fanden, daß die Arbeiterklasse am stärksten sei, amwaltung dem Bürokratismus ausgeliefert und so sehr bald erfahren, wie kommunistische Erfolge schnellsten zum Ziele lomme, wenn sie uneinig ist. sich auf die Kommunalpolitik auszuwirken ver- Diesen weltgeschichtlichen Irrtum mußte die Arbei­mögen! terschaft teuer bezahlen.

die Arbeiterklasse am stärksten und mächtigsten

ist, wenn sie einig ist,

die Demokratic zu einem Zerrbild erniedrigt. In dieser Situation ist die erfreuliche Tatsache festzustellen, daß

die Arbeiterklasse in allen Ländern erstarkt.

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Gegen die Entscheidung haben etwa 15 Zivil­ingenieure und Geometer sowie eine ganze Reihe von Gerichtsdolmetschen vor dem Obersten Ver waltungsgericht Beschwerde geführt. Das Oberfte Verwaltungsgericht hat nun allen diesen Be­fcheidungen als ungesetzlich aufgehoben. schwerden stattgegeben und die betreffenden Ent­

In der ausführlichen Begründung heißt es, daß weder Ziviltechnikern noch Gerichtsdolmet­schen der Charakter eines Organes der Revu­blit" zukomme, da diese Qualifikation die Eri stenz einer bestimmten örtlichen und sachlichen Kompetenz zum Handeln für den Staat erfordern würde, die aber durchaus nicht gegeben sei. In­

Das übereinstimmende Ergebnis aller Ge- Die Unruhe und Unsicherheit ist nach dem Strieg meindewahlen, die seit dem 2. Dezember statt- nicht beseitigt, sondern gesteigert worden. Die Frie gefunden haben, ist im tschechischen und im densverträge haben neues, vielfach größeres Unrecht Dentschen Gebiet Anwachen, Vormarsch, Festi- in die Welt geſetzt und neue Gefahren geschaffen. Das Verhängnis, das sich durch die Spaltung folgedessen könne man auch von den Beschwerde­Feſti- Troß Völlerbund und Locarno hat die Abrüstung der einheitlichen Front der Arbeiterklasse so lange gung der Sozialdemokratie. Die tschechischen teinen Schritt nach vorwärts getan. Im Gegenteil! auswirkte, ist im Schwinden. Diejenigen Teile des führern nicht fordern, daß sie sich der Prüfung Genossen überflügeln vielfach die Kommunisten Behn Jahre nach dem Kriege erleben wir in der Proletariates, die den radikalen Schlagworten erle- aus der Staatssprache unterziehen. und Nationalsozialisten, werden wieder zur ganzen Welt ein neues, ungeheuerliches Wett- gen sind, haben durch die Geschehnisse der lezten stärksten städtischen Partei, wir sind ganz un- rüsten und Europa befindet sich auf einem Pulver- Jahre und letzten Monate gelernt und die Erkennt. Bemerkenswert ist, daß diese als gesetzwidrig zweifelhaft in allen bedeutsamen Orten und faß, es gleicht einem Heerlager. Noch immer herr- nis, daß sie einem Phantom nachgejagt sind, greift erklärten Maßnahmen, die nur eine neue Schi im gesamten Staate die weitaus stärkste fchen irrfinnige Machtursupatoren, die darauf aus wieder Platz und führt sie vielleicht nicht sofort, tanierung von Deutschen darstellen sollten, gerade vielleicht in Etappen, zur einzig revolutionären von jenen beiden Ministerien ausgingen, an deutsche Partei, die einzige starke Oppo- find, einen neuen Strieg zu entfachen. Das Bürgertum hat den Geschmad an der De- Partei, zur Sozialdemokratie zurüd. Die le- deren Spitze deutsche Minister stehen. Diese sition gegen den Bürgerblock. mokratie eingebüßt. Warum aber wendet sich das ten Ereignisse in der kommunistischen wollen eben immer gerade bei solchen Dingen Und noch etwas bestätigen die Gemeinde- Bürgertum gegen Demokratie, gegen Parlamentaris Partei, die einem Trümmerhaufen gleicht, auf noch pävstlicher als der Papst sein. Um so erfreu wahlen unserer Partei. Man hat in den letzten mus? Die Bourgeoisie, die gewohnt war, allein zu dem sich die verschiedenen Führergarnituren raufen, licher ist es, daß das Oberste Verwaltungsgericht Jahren gegen uns vor allem mit dem Schlag- herrschen, will sich in der Macht mit der Arbeiter werden zu der Klärung beitragen. Dieselben Leute, diesen überflüssigen Schikanen einmal ein Ende wort von der roten Mißwirtschaft" in den klasse, die durch die demokratischen Errungenschaften die Jahre hindurch mit dem Schlagwort Einheitsgemacht hat. Gemeinden gekämpft. Die Wählerschaft zeigt in starke Positionen errungen hat, nicht teilen. Deshalb front" für die weitere Schwächung der Arbeiter­wachsendem Maße gerade bei Gemeindewahlen, ist ihr die Demokratie und der Parlamentarismus laffe sorgten, sie sind nicht einmal imstande, in den in denen es nicht nur für oder gegen die Re- berhaßt und alle seine Sympathie hat es dem as eigenen Reihen diese Einheitsfront zu errichten. Daß cismus zugewendet, auf den es nun seine Hoff die Kommunisten durch ihre Tätigkeit nicht den In­gierung, sondern auch für oder gegen ein kom- nungen fetzt. Der symbolischeste Ausdruck dieser Be- tereffen der Arbeiterschaft sondern den Bestrebungen in unalpolitisches Programm zu strebungen des Bürgertums ist das Bündnis, das des mit dem Fascismus liebängelnden Bürgertums stimmen gilt, ihr Vertrauen zur roten sie katholische Kirche mit dem blutbefleckten Faj- dienen, das ist die Erkenntnis, die nun in den Gemeindepolitik. Karlsbad , Fi- cismus geschlossen hat. Den Abschen, den alle Köpfen der irregeführten Arbeiter playgreift und die schern, Jägerndorf , Wegstädtl , anständigen Menschen vor dem Fascismus haben, die Voraussetzungen für die

Die Flucht aus der Hölle.

Von Albert Londres . Neuer deutscher Verlag, Berlin . XVIII.

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Nio im Schatten, ,, Sie fönnen sich denken, wie ich auf Rio de Janeiro

wartete! Die Reise dauerte dreizehn Tage. Sie lächeln? Doch, doch, ich sehe es, das ntachi Ihnen Spaß, daß ich mit Ungeduld die Stunde herbeisehne, in der ich wieder ins Ge­fängnis gestedt werde.

Die Systemisierungskommission

will bis Ende Juni fertig werden. Prag , 18. März.( Amtlich.) Am Montag, den 18. März trat die von der Regierung ein­gefeßie Kommission, die bei der Festsetzung der normalen Zahl der Arbeitskräfte in den Staats­

besser ab! Meine Schuhe lege ich quer unter den Kopf. So lege ich nich hin. Erste Nacht!

Zwei Deutsche , drei Spanier, fünf Portugie fen, ein Pole, fünf Brasilianer und ein Fran­zoje( ich), das ist der Stand beim Erwachen. Es lebe der Teufel!

( Der Fall Dieudonné!) Recordacoes da terra dos me, um zu sagen, daß er nichts daran ändern kann, mortos( Erinnerungen aus dem Land des Todes). daß ich hinein muß. Währenddessen ist der Poli Dieudonné victima da justicia dos homens. Une sist Nummer 29, der neben mir steht, zusehends caso de erro judiciario. Dieudonné ist unschuldig. Durch seine Mission gewachsen. Ich bin sicher, daß Was geht hier vor? Das frage ich mich. Ich er nicht hört, was gesprochen wird. Er ist taub habe nicht gepiepst, feit ich in Brasilien bin. Ich vor soviel Ruhm! habe nur Ruhe und Vergessen gesucht, und nun Der Minister lächelt mir zu und verabschie= werde ich Gegenstand größer Aktualität und det uns. Wir sind draußen. Der Polizist Nummer Schlagzeilen! 29 wischt sich den Schweiß ab. Unter allen ist einer, der einen furchtbaren Leider!" ich mnß Sie zur Zentrale führen. Serach macht: ein Indianer. Er steckt seine Kleider die franzöfifche Botschaft hat thre Auslieferung an das Ende eines Besenstiels und stedt sie in verlangt. Der Minister steht zwischen der öffent- Brand. Mit der einen Hand hält er den Besen, lichen Meinung hier und den Notwendigkeiten internationaler Regeln."

Faz Favor!" fagen ihre Stollegen, indem sie mich for ziehen wollen. Sie rufen inie zu: Sie sind unschuldig!".

ich

,, Danke, meine Herren, danke!" Alle wollen irgendeine Erklärung. ,, Meme Herren, ich muß Ihnen antworten, habe nichts zu erklären."

Der Eindruck, den Rio auf mich macht? Ohne den Polizist Nummer 29 wäre ich gar Es ist so schön, daß ich mir gar nicht vorstellen nicht mehr herausgekommen. Mein guter Freund fonnte, daß es an einem so schönen Orte Gemacht mich los. Ein Auto steht vor der Tür. Es fängnisse gibt. bringt uns fort. Herr Luiz Zignago, den Freund

Wir fahren in die Bucht ein. Der Polizist Nummer 29 zeigt seine Begei stevung durch Püffe, die er mir freundschaftlich in den Rücken versetzt.

Ein Boot kommt auf die Jiabera" zu; es bringt die Polizer.

und mich.

chef.

Um so schlimmer, Lerr Bitis." Wir sind in der Zentrale. Meine Freunde übergeben mich dem Polizei

Uns stehen Tränen in den Augen. Der Po­lizist Numinter 29 läßt mir alle seine Zigaretten da. Herr Luis verspricht, über mich zu wachen. Wir umarmen uns, es ist der Abschied!

mit der anderen grüßt er militärisch. Er schreit: ,, Vio Diabo!" Es lebe der Teufel! Er will meine Beitungen nehmen, um sie zu verbrennen. Ich verteidige sie. Er springt auf meine Schuhe, die ich wieder aufschnappe. Er ist nadt. Raten Sic mal, wer es ist? Febronio!"

Febronio war in diesem Augenblid für Brasilien ; was Landru für Frankreich war. Die Berühmtheit des einen ist so groß wie die des Wir faufen ins Justizministerium. andern. Sie haben sie aber nicht auf dem glei Was will der Minister von mir. Identifizierung. Messungen, Büros, Treppen, chen Gebiet des Verbrechens gewonnen. Vandru Jetzt sind wir vor dem Gebäude. Eine schöne Gänge, Büros, Büros! Wartezelle. Eine Stunde arbeitete im Artikel Frauen, Febronio zog die Treppe, wahrhaftig! En riesenhafer Diener. Wie später: eine schöne Bescherung, Abteilung Senaben vor. Nachher ließ er sie in vornehm! Als Justizlokale habe ich bis jetzt nur So mache ich meinen ersten Spaziergang einem Kochtopf kochen, indem er behauptete, daß Das Boot ist für uns. Wir steigen aus. Gefängnisse gekannt. Es gibt auch Paläste! Mar- durch Rio de Janeiro . Er endet im Casa de himmlische Stimmen ihm dazu den Auftrag er Herr Luiz zuevst. Der Polizist Nummer 29, die morbüsten, Sessel, und dabei ist es nur das War- Detoncao, im Gefängnis. Schon wieder! teilt hätte. Die Zahl der bekannten Opfer be­Hand an seinem glänzenden Revolver, folgt tezimmer! Ich gehe eine Eisentreppe hinauf. Im ersten trägt sechs. Beim zehnten, behauptet er, hätte hinter mir, un mich besser zu beschützen. Vor- Der Riese kommt uns holen, stößt eine Tür Stock wird vor der Zelle 41 haltgemacht. Vier die neue Religion mit einem Schlage die Welt wärts! auf: der Minister erscheint. und eins macht fünf! Böse Zahl! Die Fünf hat erleuchtet. So wenigstens erklärte er mir mit Er sieht mich an, er sieht much sogar genau mir immer Unglück gebracht." Hilfe eines Dolmetschers, als ich auf den Spuren Straf! Sind Sie da!" fragt Herr Quiz an. Ich bleibe unbeweglich. Er scheint müde und Die Zelle ist zwanzig Quadratmeter groß. der Gefangenschaft von Dieudonné, das Ge­Los! da sind schon die Photographen, die sich nervös gleichzeitig. Er schiebt seinen Sessel etwas, Es sind siebzehn in ihr, die mich betrachten. Die fängnis von Rio aufsuchte. Worüber er sich be­dauerndl vermehren. Strat! Strat!" ur bequemer zu fizzen. Er beginnt eine ange Reichen haben Strohmatten und Decken. Jch fonders beklagte, war, daß man durch seine Ver­Ich werde in das Lokal der Scepolizei ge- Unterhaltung mit Herrn Bignago. Mein Kom- mache es wie die Armen: ich ziehe große Zeitun haftung die Zeichen des Allerhöchsten unter­stoßen. Journalisten erwarten mich dort und missar erzählt hm die Einzelheiten des Falles. gen aus der Tasche. Bierzg Seiten starte Zeitun- brochen habe!" springen auf mich zu. Der Minister hört zu, macht sich Notizen. Ich gen sind interessant im Gefängnis, wissen Sie!" verstehe soviel, daß Serr 3gnago meine Partei Es steht viel zu lesen dvin." ergre ft und darum bitet, daß man mich nicht ,, Nein, das ist es nicht. Man legt sie auf ins Gefängnis sperrt. Der Minister hebt die Ar- die Steinböden, das ist dick das hält die Stälte

Wir kommen zum Kai.

Sun?! Was habe ich denn getan? Sie zei gen mir zwanzig Zeitungen mit meinem Bild und über vier, fünf Spalten: O caso Dieudonné!

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Mit solchen Leuten hat man mich zusam mengesteckt," beginnt mein Flüchtling wieder. ( Fortsetzung folgt.)