Samstag, 6. April 1929.

Jeder Wohnungslose ein renitenter oder gewalttätiger Mensch!

Die Hausbefizer von Zeplik- Schönau fla'fifizieren die Meter. - Jeder ,, ordentliche Mensch hat Wohnung gefunden. Nur renitente und gewalttätige Menschen haben keine Unterkunft.

In der Sigung der Stadtvertretung Teplitz­Schönau vom 15. März wurde der Beschluß ge­faßt, daß nach dem§ 8 des Gesetzes vom 11. Juli 1928, Slg. Nr. 118, die Eigentümer der Häuser verpflichtet sind, jede freiwerdende Wohnung oder die Vermietung einer freien Wohnung der Stadt gemeinde anzuzeigen. Dieser Beschluß wurde auf Grund des seinerzeitigen vom deutschnationalen Bürgermeister Julius Hirsch in der Stadtrats fizung vom 9. November 1928 gestellten An trages gefaßt.

Der Antrag sollte damals den Beweis liefern, daß die Deutsche Nationalpartei mieter­freundlich ist, und wurde zu diesem Zwecke vor den Wahlen in die Bezirts- und Landesvers tretung eingebracht. Vor den Bezirkswahlen kam die Stadtvertretung nicht mehr dazu, über diesen Antrag der Deutschnationalen Beschluß zu fassen. Nach den Bezirkswahlen hatte das Interesse der Antragsteller an einem derartigen Beschluß start nachgelassen, und nachdem wiederholt der Versuch unternommen wurde, den Antrag auf die Tages­ordnung der Stadtvertretung zu bringen, gelang es erst am 15. März 1929, eine Entscheidung über ihn herbeizuführen.

Die Deutsche Wirtschaftspartei unter Füh rung Dr. Stradals und des Hausbesikerver­eines in Teplitz- Schönau haben im November 1928 in Zeitungsartikeln, Wahlaufrufen und Protesten versucht, den Antrag umzubringen. Alle ihre Versuche scheiterten und am 15. März wurde mit Mehrheit der Antrag des deutsch nationalen Bürgermeisters Hirsch zum Beschluß erhoben. Interessant war in dieser Sitzung, daß die Vertreter derselben Partei, deren Führer seinerzeit den Antrag gestellt hat, zum Teil für und zum Teil gegen den Antrag stimmten. Schon in der Situng erklärte Dr. Stradal, daß er gegen den Beschluß der Gemeindevertretung den Returs einbringen wird. Dieses Versprechen hat er tren gehalten und außerdem hat eine Anzahl von Vorstandsmitgliedern des Deutschen Hausbesitzervereines dem Listenführer der Deut schen Nationalpartei zu den Bezirkswahlen, Dr. Rudolf Schubert in Tepliz- Schönau, die Vollmacht erteilt, gegen diesen Beschluß in ihrem Namen Returs bei der Bezirksbehörde einzu bringen. Herrn Dr. Schubert wurde auch noch eine Spezialvollmacht erteilt, die ihm berechtigt, in allen Rechtsmittelinstanzen und auch vor dem Verwaltungsgerichtshofe die Herren zu vertreten.

Die eingebrachte Berufung gegen den Be schluß der Gemeindevertretung stellt wohl alle bisher von den Hausbesitzern gemachten Ver­Höhnungen und Beschimpfungen der Mieter in den Schatten; was man sich in dieser Berufung Teistet, ist wohl das Unerhörteste und übersteigt alle zulässigen Grenzen der primitivsten Begriffe von Moral und Anstand. Wir wollen unseren Lesern den gesamten Inhalt dieser Berufung mitteilen, damit sie selbst beurteilen fönnen, welche Sprache die Vertreter der deutschen Hausbesizerschaft führen.

Die Berufung hat folgenden Wortlaut:

,, Gegen den Beschluß der Stadtvertretung zu Teplig Schönau vom 15. März 1929, womit gemäß § 8 des Gesetzes vom 11. Juli 1928. Sig. Nr. 118 beschlossen wurde, die Hausbesitzer bis 31. Dezem ber 1930 zu verpflichten, jedes Freiwerden und jede Vermietung von Wohnungen nnd anderen Räumlichkeiten anzuzeigen, erheben wir nachste hende Berufung:

Die Notwendigkeit des angefochtenen Be schlusses wurde in der Stadtvertretung und un Stadtrate damit begründet. daß die Gemeinde hiedurch in die Lage versetzt werde, von Woh nungslehrstehungen Stenninis zu erhalten, dann in die Lage- versetzt zu sein, bei der politischen)

Die spanische Straße.

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Bezirksverwaltung darauf zu bringen, daß solche

Wohnungen vermietet werden.

Albert Böhm, Paumeister, Rudolf 21nke, Eisenbahninspektor, Robert Nikolei, Uhrmacher, Franz Lorenz, Gastwirt, Edmund Ungar Konfektionär, Franz Ehrlich , Wäschereibesizer,

Karl Frant, Baumeister

Telegramme.

Seite S.

Santau von den Nationalisten

erobert.

Shanghai , 5. April. Die Nanking­Fran; Hammer, Photograph, alle Hausbesitzer Truppen haben Hankan eingenommen. Die in Teplitz Schönau. Kwangji Truppen zichen sich, fast ohne Wider­Interessant sind die Namen der Vorstands. stand zu leisten, zurück. Die Macht der Kwang mitglieder des Deutschen Hausbesitzervereines, Truppen scheint gebrochen. die den Rekurs eingebracht haben. Drei Bau­Hantan, 5. April. ( Reuter.) Die Lage hat Nach der Meinung der Refurrenten ist aber meister sind darunter, und ein Gemeindever der angefochtene Beschluß zur Erreichung diefes treter der Deutschen Nationalpartei, Herr Franz sich gestern abends wesentlich gebessert. Die im Zweckes überflüssig. weil infolge der geltenden Söhler. Wieviel Mitglieder der Deutschen Natio- Rückzuge befindlichen Wuhang- Truppen weichen Einhebungsvorschriften für die Mietzinsumlage nalpartei noch unterschrieben sind, können wir der Stadt Hankan aus und ziehen sich nach Norden in der Richtung auf die Stadt Honan ohnedies jeder Hausbesitzer verpflichtet ist, Verän im Augenblick nicht feststellen, aber wir glauben, derungen in den Mietverhältnissen anzuzeigen. daß noch einige der Unterfertiger der National zurück. Die Gemeinde ist daher bereits jest in der Lage, partei angehören. Zahlen werden genannt. sich über die Veränderungen am Wohnungsmarkte Nun zum Returs selbst. Nach der Auf­und über eventuelle Leerstehungen zu orientieren fassung der Hausherren ist in Teplitz- Schönau der heutigen Konferenz der englische, belgische, Paris , 5. April. Wie es heißt, teilten in und würde die Durchführung des angefochtenen soviel gebaut worden, daß jeder ordentliche" französische und italienische Hauptdelegierte bei der heutigen Konferenz der englische, belgische, Beschluffes nichts anderes als doppelte Arbeit und Mensch Wohnung gefunden hat und daß nur den Reperationsberatungen Dr. Schacht in einer jene Leute feine Wohnung haben, von denen

natürlich auch doppelte Kosten verursachen

Ganz abgesehen davon erscheint er in Teplitz Schönau nicht am Plage, weil infolge der starten Bautätigkeit im Gebiete der Stadtgemeinde und in deren nächster Umgebung hier gar feine Woh nungsnot herrscht,

bisher jeder ordentliche Mensch in Tepliß Woh nung gefunden hat und nur jene Leute ms. mentan keine Wohnung haben, von denen kei. nem Hausbesitzer zugemutet werden kann, daß

Es ist flar. daß zur Durchführung des Be- teinem Hausbesitzer zugemutet werden fann, daß Beratung mit ihm insgesamt ihre Forderungen schluffes ein eigener Beamter engestellt werden er sie in ihre Wohnung aufnimmt", das heißt mit. Der franzöfifche Experte teilte bann in mizie daß Druckforten aufgelegt und Dienst- also, daß alle Mieter, die bis heute noch teine einer Privatunterredung mit Dr. Schacht den leistungen verrichtet werden müssen, die Geld Wohnung gefunden haben, solch schlechte Men- Standpunkt der französischen Regierung mit und toften, ohne daß dafür die erforderliche Bededung schen sind, daß man sie als Ausfäßige zu behan- ührte euch die mit der Angelegenheit zusammen aufhängenden Zahlen an. hier iſt, die aber auch nach dem Obgesagten nicht deln hat, und daß sie nicht das Recht haben, auf nottvendig sind weil sie nur doppelte Arbeit brin- die von den Herren Hausbesitzern mit allem Das Wetträften zur See. gen und der Zwed, den die Stadtgemeinde mit Komfort" in ihren alten Baraden ausgestatteten dem angefochtenen Beschlusse erreichen wollte, schon Wohnungen Anspruch zu erheben. Es ist eine Amerika im Begriffe, England zu überflügeln. auf Grund der derzeitigen Wohnungsevidenz be- faustdicke Lüge, daß im Gebiete der Stadt- London , 5. April. Daily Telegraph " treffend die Einhebung der Mietzinsumlage ge- gemeinde und in ihrer nächsten Umgebung soviel meldet, daß nach dem Budgetvoranschlage der Wohnungen gebaut wurden, daß jeder ordent- Vereinigten Staaten im Jahre 1929 30 72,5 schaffen werden kann. Es stellt sich daher der angefochtene Beschlußliche" Mensch eine Wohnung finden konnte. Sert Millionen Pfund Sterling( 11.9 Millionen K) als vollständig überflüssig dar. die Gemeinde Teplit- Schönau ihre Wohnhäuser für die amerilenische Flotte aufretrendet werden in der Leitmerizer Straße gebaut hat, wurden wird. Tiefe Summe ist um 16 Millionen Bund Säuser mit Wohnungen zum Vermieten nur in höher als die des Marinebudgets Englands. In ganz wenigen Fällen gebaut. Zum überwiegen- diesem Vetrage Fnd die mit dem Von der reven den Teil wurden Einfamilienhäuser der Ge- Kreuzer verbundenen Anslegen nicht inbes noffenfchaften errichtet oder Villen mit größeren griffen. Das Blatt fügt hinzu, daß die Vereinigten Wohnungen. Wohnungen mit einem Zimmer und Küche oder zwei Zimmern und Küche wur- Staaten mit der Durchführung den in ganz minimalem Ausmaße geschaffen, und Marineprogramms hinsichtlich der 10.000 Ton die Mieten sind so hoch, daß ein Arbeiter oder nen- Kreuzer die Priorität vor England mittlerer Beamter nicht in der Lage ist, den er fie bei sich aufnimmt. Mietzins zu erschwingen. Aber auch die Haus Die Geseße über den Mieterschutz und den besißer der alten Häuser verstehen es in Teplitz­Schönau, mit den leer gewordenen Wohnungen Räumungsauffchub geben den ordentlichen Mie Wucher zu treiben. Daß für eine Wohnung, be­tern einen derart ausgedehnten Schuß, daß sie ein stehend aus Zimmer und Küche, eine Ablöse von Die meritonischen Ber ute. momentanes Obdachloswerden niemals zu fürchten 1000 bis 2000 kronen und einen Mietzins von Megilo City, 5. April. ( Renter.) Amtlich haben. Mieter aber, die gegen die Bestimmungen 300 bis 400 Kronen monatlich zu zahlen ist, ge- wird mitgeteilt, daß die Aufständischen in dem hört nicht zu den Seltenheiten. Ob nun ein des Mieterschußgefeßes verstoßen, deswegen ge- Arbeiter mit einem Wochenlohn von 150 bis 200 500 Verwundete auf dem Kampfplane zurüd­zähen Kampf bei La Reforma 1000 Tote und Kündigt werden und dann auch nicht des Räu- Kronen in der Lage ist, monatlich einen Mietzins ließen. 300 ernster verlette Aufständische wurden mungsaufschubes teilhaftig werden, verdienen von 300 bis 400 Stronen zu bezahlen, das dürften ins Strankenhaus nach Moterey gebracht. Ueber die Herren, die den Rekurs unterschrieben haben, Es wird immer von der Gemeinde vollständig nicht beurteilen fönnen. Ob ein Beamter mit 2000 Rebellen wurden von den Regierungstrup­einem Monatsgehalt von 1000 bis 1500 kronen falsch behauptet, fie müsse für die Unterkunft fol- monatlich in der Lage ist, 300 bis 400 Kronen cher Obdachloser sorgen. Ein Standpunkt, der Mietzins zu bezahlen, wollen wir auch bezwei Bom Rundlunt vollständig verkehrt und im Geseze nicht begründet feln. Aber darnach fragen die Herren nicht. Ihre Empfehlenswertes aus den Programmen. ist, denn das Gesez legt der Gemeinde nur die Formel ist sehr einfach: Ordentliche Menschen" Verpflichtung zur Unterbringung von Delogic. rungsgütern anf.

leinen Schuß des Gesezes.

Die Stadtgemeinde hat aljo gar nicht die Ver­pflichtung. solchen renitenten und gewalttätt

gen Menschen Unterkunft zu besorgen. Heute, wo die Zwangswirtschaft auf allen Gebieten abgebaut ist und nur noch betreffend den Hausbesitz im gewissen Maße fortbesteht, sind solche Beschlüsse wie der angefochtene, vollständig über­holt und unzeitgemäß.

erlangen werden. Wie das att weiter meldet, wird ouch die bisherige Anzahl von 867 Flug zeugen von den Vereinigten Staaten noch um weitere 273 neue Einheiten vermehrt werden.

pen gefangengenommen.

Sonntag.

Brag: 11.00 Orgel Matinée, 16 30-18.00( Benbung nad

( das heißt wohl bei ihnen zahlungsfähige Men­schen), bekommen Wohnungen. Jeder, der kein Brünn und Preßbura) Ronzert 18.00 Deutide Preffe. Geld hat oder dessen Einkommen nicht aus nachrichten, 18.05-18 35 Deutsche Sendung Nelly von Grafern, Konzertfängerin, Reichenberg . Grüblings ieder", reicht, um die von den Hausherren von Tepliß- 19.05 Schallplattenmufif. Brinn: 10 00 Symphonisches Ron Schönau verlangten Wuchermieten zu bezahlen.sert 12.00-13.00( Eendung nach Brag) Altbränner Blasmufit. 18.00-18.05 Deutige Breifenachrichten, 18.05 bis 18.85 Deutsche Senbung: Margot Stoba, Opern­ist ein renitenter und gewalttätiger Mensch. fängerin, Oswald Bruno, Opernfänger: Arien.

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- Lon Brüf

16.30 Streichorchestertouzert, 17.45-18 15 Orgelfonzert. Daventry : bon: 18.45-19.15 Bad: Stautate 61, 22.05 Alte Wufft. paare unter den deutschen Dichtern", 19.00 Boni Stientopy sum Sidtpielpala". 19.30 Arthur Doliticher: Besuch bei Mabatma Gandhi 21.00 Boltslieder ab und bei Rabindranath Tagore ( Biola). Rönigswusterhausen: 18.00-19.40 Blindfahrt m Kanada , 19.10-0.00 Nörper und Geift in alten Hellas, 21.00 Bolkslieder. Stuttgart : 19.45 Klavierabend. Leipzig : 15.00 Rigoletto". Oper von Berdi. 17.45 Biolinfonaten, 21.00 S lome". Drama von Ostar Wilde.- Breslau : 16 20 Seitere München : 18.50 uit. 19 30 Tiflis , das Tor des Sübens". Rammermufit, 19.35. Will Buschoff, Berlin , fieft Mörofe,

fel: 17.00, 18.30 und 20.15 Stonzerte. Berlin : 18 30 Brüder

Aus dieser Berufung werden die Arbeiter und Angestellten ersehen, welch Geistes die Haus­besitzer sind und daß es der Zusammenfassung aller Kräfte der Mieter bedarf, um diesen an­maßenden Forderungen der Hausbesiker wir Aus allen diesen Gründen stellen wir den Be- fungsvoll entgegenzutreten. rujungsantrag, die löbliche Bezirksbehörde wolle Wir hoffen aber gleichzeitig, daß die Bezirks­den angefochtenen Beschluß der Stadtvertretung behörde die Berufung ablehnt und dem Gesetze zu Teplitz- Schönau vom 15 März 1929 als im zu seinem Rechte verhilft, das darin besteht, daß Gefeße nicht begründet und mangels Bededung die Gemeindevertretung von den Hausbesitzern der mit demselben erforderlichen Auslagen auf­heben. die Meldungen leerstehender Wohnungen und die Vermietung von Wohnungen verlangen kann. Wir sind neugierig, ob die Wünsche der Haus­besitzer eine größere Geltung haben als das Geſetz.

Teplit- Schönau, am 29. März 1929. Hermann Schutt, Baumeister Fran; Söhler, Goldarbeiter, Dstar Krause, Malermeister,

Aft von Buccini.

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Andersen u. a. m., 21.00 Sawelter Angelica", Oper in einem 17.30 Richard Wagner auf der Schallplatte, 1925 Djamileb". Hamburg : 17.00 Nordische Matroienlieber. Langenberg: 16.30-18.00: Besperkonzert, per von Bizet . 19 10 Die Anekdote. Mönigsberg: 19.15 Auf den Spuren Rat Wien : Bintertons, 20.05 Bolkstümlicher Orchesterabend. 16.00 Frauen- Symphonie- Orchefter, 17.50 Herbert Enlenberg: aus eigenen Werfen, 18.40 Lappland , 1925 Stammermuji. Bern : 20.00-21.20 Rammermufit, 21.20-22.00 und 22.15--22 50 Konzerte. Stedholm: 20.45 Wagner Konzert. gram: 20.00 Opernübertragung. Warschau : 15.15 Warschauer" Phil harmonie.

herumgeführt, über den Hauptplatz von Granada [ Nachricht schicken wollen. Manche von ihnen nicht dagewesene Glückschancen, immer hat der schreitet mit echt spanischer Würde der Wasser- haben wohl einmal schreiben gelernt, aber in Verkäufer gerade nur mehr ein Los übrig. Er verkäufer, den Schlauch aus Bockshaut auf der einem Leben voll Arbeit nud Mühe und Plage hat nur noch ein Los, wenn du um drei Uhr Ob sie im Norden ist oder im Süden, ob der Schulter, als täme er geradewegs aus Tausend die Stunst wieder vergessen. Da geht man eben den Plas überschreitest und er hat gerade nur eifige Pyrenäenwind sie durchweht oder die Sonne und einer Nacht. An jeder zweiten Straßenecke zum Schreiber und läßt Pasquale oder Domingo das eine, wenn du um acht Uhr zurüdkehrst. Sizt Andalusiens darauf hinunterbrennt, ob sie den steht ein Horchada- Verfäufer( cine Horchada mitteilen, daß man noch am Leben ist und was du im Café bei deiner Schokolade( mit Zimt und glatten Asphalt der modernen Großstadt aufweist ist ein Erfrischungsgetränk und es gibt unzählige es sonst an wichtigen Tatsachen gibt. Das kostet, Nelken gewürzt, did wie ein Grießbrei, das Lieb oder das Stazzenkopf- Pflaster des" tastilianischen Gattungen davon), die Eisverkäufer sind nahezu wenn nicht allzuviel geschrieben werden muß, lingsgetränk der Spanier ) so streckt dir eine Hand Klein- Städtchens, cines haben die Straßen Spa- eine Landplage. Ueberdies werden churros( eine eine Peseta mit Briefpapier und Umschlag und Lose entgegen, verläßt du eine Gemäldesammlung niens gemeinsam: den Lärm. Er steht fast nic Art Bauernfrapfen) noch heiß, aus dem Fett, dauert ein paar Minuten. so lauert schon ein Losverkäufer auf dich, betrittst im richtigen Verhältnis zum Verkehr und ist zu verkauft, Haselnüsse, chufias( Erdnüsse), Oliven, Als weitere, traurige Besonderheit ist der du die ,, Excusados"( auch Vata" genannt, von meist eigentlich unbegreiflich. So ist in der be- Del in Schläuchen und Strügen, Hülsenfrüchte, sozusagen lizenzierte" Bettler Andalusiens zu Water Closett) so fragt die Hüterin, ob du nicht rühmten Calle de las Sierpes in Sevilla der Selebstoffe, Eisentram und durch die schmalen nennen. Strüppel, Lahme oder Blinde bekommen vielleicht für die gorda" Interesse hättest, und Wagenverkehr verboten. Troydem herrscht Gaffen der andalusischen Städte traben die Zie- einen behördlichen Erlaubnisschein, der ihnen sogar der Bänkelsänger unterbricht gelegentlich ohrenbetäubendes Getöse. Sogar in Elche, der gen und ühe, um verläßlich unverfälschte" gestattet, die öffentliche Mildtätigkeit anzurufen, feinen Vortrag, um dir Lose anzubieten. Dasenstadt, wo alle Welt Hanffandalen trägt Milch geradewegs in den Milchtopf der Käuferin und diesen Schein tragen sie in einer Art von Uebrigens ist diese Einladung meistens das ( Alpargates) und statt des Scharrens und Knar- zu liefern. Jeder dieser Händler hat natürlich Rahmen auf der Brust. Jedenfalls sind die be- einzige, was man von den Darbietungen des rens der Schritte nur ein Schlürfen vernehmbar feinen bestimmten Ruf, ie schriller desto lieber. hördlich zugelassenen Bettler noch ein Stückchen Sängers versteht, sogar wenn man sonst leidlich ist, sogar da saust und braust es durch die Straße, Wenn sich die bastischen Fischweiber ankündigen, elender und jammervoller als die anderen und gut spanisch kann. Troydem man also selten weiß, so daß man mit erhobener Stimme mit dem Beglaubt man, eine Lotomotive schreie um Hilfe, das will in Spanien schon etwas besagen. Er wovon das Lied erzählt, unterhält man sich aus­gleiter sprechen muß. Und da das allen so geht, und die Schuhputer begleiten das Gelärm durch schütternd die Zahl der bettelnden Blinden, gezeichnet. Das Mienenjpiel, die Gebärdensprache wird's dadurch nicht ruhiger. Will der Straßen- Slappern mit den Bürsten auf dem Puzkaften namentlich in Andalusien . Sie tappen sich in die ist so vortrefflich und lebendig, die Begleitmusik händler das Getöse beherrschen, so muß er sich und einey dumpfen: el limpia, el limpiabotas. Straßen- und Eisenbahnwagen hinein, sie fauern so ausgezeichnet, daß man keinen Augenblic zu einer Sonderleistung aufschwingen und das Eine besondere Gestalt der spanischen Straße mit ihrer Holzschale an jedem größeren Platz und innerlich unbeschäftigt bleibt. Wäre aber gar tut er denn auch redlich und nach besten Kräften. ist der Briefschreiber. Er hat seinen Platz in der Gruppen von sechs oder acht Blinden spielen nichts zu sehen und zu hören als das innige Ent­Sogar wenn man Sizilien fennt, hat einem Nähe von Märkten oder Fischhallen, wo regel- gemeinsam auf den Straßen heitere Weisen für süden aller Anwesenden( an dem der Vortra= der spanische Straßenhandel und Straßenbettel mäßig ein großer Zustrom von Frauen erfolgt, heitere Menschen. Blinde schieben sich mit ihren gende in erster Reihe beteiligt ist), so böte das noch Neues zu bieten. So ziemlich alles, was der fikt hinter einem Tischchen und wartet, bis eine Stöcken den Gehſteig entlang und bieten Lose allein schon genug der Anregung und des Ver­tägliche Bedarf erfordert, wird auf der Straße Seundschaft auf ihn zutritt. Das sind meist alte zum Verkauf, die einzigen wahren und wirklichen gnügens, um immer wieder hinzulaufen, wenn von Wanderhändlern feilgehalten. Obst und Ge- oder doch ältere Frauen, die irgendwelchen Glückslose für eine loteria gorda". man das Zirpen der Mandoline oder Geigen müse, Fische und Muscheln, Backwerk und Star- ultramarinos"( die nach Amerika ausgewan- Die große Lotterie" begleitet einen durch klänge hört. toffelspalten werden in Sörben und Handwagen berten) Söhnen, Schwiegerföhnen, Enkeln eine ganz Spanien . Immer bietet sie unerhörte, noch ( Schluß folgt.)