Samstag, 27. April 1929.
Die Zschesch schtleri'alen und die nationale Frane.
dortigen roten Gemeindeämtern gemacht und weiß beeilt, solche amtsmännischen Untorrektheiten wahrscheinlich zur Genüge, daß auf Auskünfte und Gesetzwidrigkeiten zu beschönigen und zu von solcher Seite überhaupt kein Berrechtfertigen, weil dabei gerade die Landbündler In den„ Lidové Listy" veröffentlicht der der Laß zu legen ist. Oder sollte etwa gar die so- ihren besonderen Nugen haben. Beschämend und tschechischfierifalen Partei angehörige Abgeord zialdemokratische Organisation als Auskunftsstelle beklagenswert ist, daß es immer noch hunt= nete Sadecký einen Aufsatz über das Verhält über landwirtschaftliche Gesuchssteller herangezo- derte Arbeiter gibt, die diese Zeitungen nis seiner Partei zu den Deutschen. Er geht da gen werden? Da würde man wohl den I üst er. lesen und abonnieren!" von aus, daß heute niemand mehr den Tschechischen Bod mitten in den Weingarten flerifalen vorwerfen werde, daß sie ihre Pflichten gegenüber der Nation nicht erfüllen. Einen Beweis dafür, daß die Klerikalen heute gute tschechische Batrioen find, findet bei genannte Autor in der Rede des Abgeordneten Sierhut, in der dieser gesagt hat, daß die deutsch - tschechische Koali tion auseinandergegangen wäre, went Srámet noch länger Ministervräsident geblieben wäre. Sadecký sagt dann weiter, daß an irgendein Ent gegenkommten der Tschechischklerikalen gegenüber Sen deutschen Regierungsvarteien nicht zu denken sei.„ Wir weisen die in der lekten Zeit von deut fchen Zeitungen gemachie Auffassung, als ob die Deutschen auf Grund irgendeiner Einladung und unter der Bedingung der Erfüllung irgendwelcher Wünsche, die ihnen bei der Gelegenheit gegeben wurden, in die Regierung gegangen wären, als unannehmbar zurüd. In diese Koalition sind alle an ihr beteiligten Parteien ohne Vorbehalte und ohne Bedingungen eingetreten. Also auch die deutschen Parteien."
Zum Schluß jagt der tschechischtleritale Abgeordnete, daß die Deutschen auch nicht auf den Ministerpräsidenten udržal hoffen sollen, denn die tschechischen Selerikalen werden auf der Wacht sein, wenn das Interesse der Nation auf dem Spiele steht.
Seite 3.
Die Maifestschrift 1929.
In Berfolg einer bewährten Tradition hat der Parteivorstand auch dieses Jahr wieder eine Maifeftfchrift herausgegeben, die fehr gut ausgefallen ist. Die 20 Seiten starfe Festschrift ente hält folgende Auffäße:
hineiniezen. Ueberdies glauben wir, daß„ Eine neue Krankheit" haben die Mittei sich der Herr Bezirkshauptmann von Tetschen wohl lungen des Deutschen Hauptverbandes entdeckt. nicht vorschreiben lassen wird, wen er mit seinem Sie terzeichnen nämlich das Streben der Arbei Robert Wiener: Vierzig Jahre 1. Mai": Vertrauen beehrt und wen nicht. Er muß wahr terschaft nach Erlangung einer Rente im Falle Josef Hofbauer:„ Nad zehn Jahren"; Favi scheinlich bis heute mit den landwirtschaftlichen des Alters oder der Invalidität als„ Renten Blatny: 3ehn Jahre Frauenbewegung"; Gift Bezirksverbänden die besten Erfahrungen gefam fuch t", wozu außerdem höhnisch hinzugefügt paul: Nie wieder Krieg": Anton Diett:„ Der melt haben, sonst wäre er wohl schon zu den So wird. dies jei eine neue Serankheit". Man muß Kampf um die wirtschaftliche Macht“: Anton zialdemokraten gegangen. Es ist daher ein Unfinu, intr über d'ese Unverfrorenheit des Unternehmer Schäfer:„ Zehn Jahre Gewerkschaftsbewegung"; den Vorgang des Herrn Bezirkshauptmannes als blattes staunen, das auf solche Art die sozialvoli Wenzel Horn:„ Stommt nach Starlsbad"; ferner ungefetzlich zu erklären. Wollen denn die Sozial tischen Bestrebungen der Arbeiterschaft herabsetzen Gedichte von Emil Franzel . Gerrit Engelke demokraten lieber die Begutachtung der Gendarmöchte. Es wäre wohl verdienstlicher, wenn das merie haben? Sind sie so große Gendarmeric- Unternehmerblatt sich um die Heilung einer und Karl en def. An die ersten Maifeiern freunde?" alten Strankheit" in den Reihen der Kapitalisten, erinnern eine Szene aus einem noch unveröffent Diese Presse also, der alle anständigen und die Profitsucht, bemühen würde. denn diese lichten Romane aus dem Nachlaß von Ferdinand wissenden Menschen im Bogen ausweichen, wagt Stranfheit schadet der Allgemeinheit bedeutend, Bezirkshauptmannes aus dem Jahre 1894, der im Sanuich und ein vertraulicher Grlaß des Feniker es, die„ roten" Gemeindeämter zu verdächtigen, während die paar Kronen. welche alte und in ihnen Ünverläßlichkeit vorzuniverfen, ohne auch valide Arbeiter von der Sozialversicherung er Faksimile wiedergegeben wird. Die Festschrift ziert nur die Spur eines Beweises anzugeben! Ja baiten können, ihnen foum einen jorgenfreien ein dreifärbiges Titelbild von Slama. Der Barole noch mehr, in perfider Weise wird da die Sozial- Lebensabend sichere. Der Sport und Sohn, den der Sozialistischen Arbeiter- Internationale entspre demokratie irgendwelcher Beziehungen zur Gen das Stapitalisterblatt über die Sozialversicherung cheid, sind die Bilder im Innern den Gedenken darmerie verdächtigt, natürlich in einer Art, die ausschüttet, ist aber der beste Beweis dafür, daß an den Weltkrieg gewidmet. Die reichhaltige Schrit leider nicht als flagbar erscheint! die Arbeiterschaft auf den richtigen Wege ist,- die weiteste Verbreitung verdient- ist zum Wenn wir recht unterrichtet sind, haben wenn sie den Kampf um die Verbesserung Preise von K 1.- bei allen Vertrauensfenten ober fürzlich auch die Landbündler bei der Re- der Sozialversicherung weiterführt, dabei der Zentralstelle für das Bildungswesen. Brag gierung einen Proteſt gegen die Wolfpresse mit die Arbeiterare se nach einem barten Leben II. Nekazane 18. n bein eingebracht. Wie ernst dieser Protest zu nehmen im Dienste der lavitolitischen Ausbeuter nicht ist, erhellt aus der Tatsache, daß Herr Wolf sich mehr betteln gehen müffent.
Budget- Abſtimmung in der Brünner Landesvertretung.
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Die Regierungsdeutschen zeigen wiederum ihr wahres Geficht. Unglaubliches Borgehen des Präsidiums.- Lärmizenen.
Brünn , 26. April. ( Eigenbericht.) Nach drei-| Zu Beginn der heutigen Sigung teilte der einhalbtägigen Beratungen wurde heute nach Vorsivende mit, daß Genosse Heidrich mit mittag das mährisch schlesische Landesbudget mit Rüdsicht auf seine Designierung als Mitglied der großen Mehrheit von 48 gegen 10 Stimmen der schlesischen Kommission sein angenommen; gegen das Budget stimmten Mandat niedergelegt hat. Der anwesende die deutschen Sozialdemokraten und Mandatsnachfolger des Genossen Heidrich, Genosse die Deutsch nationalen. Die Abstimmung 3ischka aus Sternberg , leisiete hierauf die Anüber das Budget selbst war in wenigen Minuten gelobung und nahm gleich an den weiteren Beerledigt, längere Zeit nahm hingegen die Abratungen teil. immung über die gegen hundert
Landes, der den Verhandlungen höchstens als Zuhörer beiwohnen kann, sich in die Zeitung der Verhandlungen ein mifa mb fich erlaubt, ein Mitglied der Landesvertretung zu er mahnen. Gesetz und Geschäftsordnung fennen nur einen Vorsigenben und kein Vorsitzenden Colleorum. Es darf daher nur eine Perion jcweils die Verhandlungen der Sandesvertretung feiten.
Wir stellen daher den Anitag:
1. Die Verhandlungen von want an nich: mehr den ganzen Taa ununterbrochen fortzuführen, sondern eine Mittagspause ein falten.
2 Die Verhandlungen täglich spätestens nur 9 Uhr zu schließen.
8. Den Beamten, der sich in die Leihung der Verhandlungen ungefeßlich eingemischt hat, zit vigen.
Die Zuweisungen
Auch in Asch bämmert es. Im Karlsbader„ Volkswille" lesen wir: In den Ascher Textilbetrieben macht sich ein deutliches A brücken der Arbeiterschaft von den Kommunist en bemerkbar. In der letzten Zeit werden fast alle Tage Uebertritte von der kommunistischen Settion in die Union der Textilarbei ter gemeldet. Bemerkenswert ist dabei der Umstand, daß es sich meistens um solche Gewerk schaftsmitglieder handelt, die ihr Mitgliedsbuch in musterhafter Ordnung haben und schon jahre lang der Organisation angehören. Ja selbst der Nebertritt vereinzelter kommunistischer Funktionäre ist erfolgt. Wenn die Gewerkschafts- Vertrauensmänner fragen, warum die Uebertreten den von den Kommunisten weggehen und wieder jur Union kommen, so erhalten sie fast überall ungefähr folgende Antworten: Ich habe schon Abänderungs- und Resolutions- Als die Verhandlungen über das Kapitel lange diese Wirtschaft fatt gehabt. Seit der anträge ein, bei der der tschechischtlerifale Re- Schule und Kultur beute fortgesetzt wur Spaltung ist es immer schlechter geworden. Das ferent den deutschen Aktivisten sichtlich das harte dent, rafften sich die tschechischen Agrarier Dann fuhr Genosse Schuster fort: Von den ewige Geschimpfe auf die Union wächst einem Tos erleichtern wollte, die Anträge unserer Par- u einem Gewaltstreich auf. Obwohl in 253 Millionen Landessteuerr find nicht mehr als schon zum Salie heraus, wir Arbeiter haben da tei niederstimmen zu müssen. Er beantragte in die Redezeit nicht zu beschränken, brachte der tfche: find Zuschläge und Untlocen. Ser Obmännerfonferenz beschlossen worden war, brei Millionen wirkliche Landessteuern, alles anders nichts davon. Bei der Lohnbewegung war es den meisten Fällen, um die äußerst verlegenen chische Agrarier Stoupal einen Antrag auf betragen ungefähr 123 Millionen, wie Umtagen wieder so. Zuerst große Versprechungen und Attivifien vor Kampfabstimmungen zu bewahren, Schluß der Debatte ein, der unter großen betragen ungefähr 12 linen, etagen dann feine Streifunterstübung, wenn gestreift die Zuweisung der Anträge an die zuständigen nicht viel weniger. Der Referent berechnet die werden soll. Eine solche Gewertschaft fönnen Stommiffionen oder den Landesausschus, wofür är mszenen angenommen wurde. Unsere wir nicht brauchen. Wir haben aber auch einen dann auch die deutschen Regierungsparteien stim Genoſſen überhäuften die deutschen Altivisten lagenbafis mit 62.5 Millionen, tatsächlich tit anderen Grund, wieder in die Union zurüdzu men mußten. Einigemal ist es den Herrschaften der Betrag, von dem das Land das Recht hätte, wegen dieser neuerlichen Preisgabe eines Stückes lehren. Wir wollen nicht indifferent werden, freilich nicht erspart geblieben, offen Farbe zu von Parlamentarismus mit zahlreichen Zwischen Umlagen eingeben, noch viel größer. Dagegen wir wollen bei einer Gewerkschaft sein, in welcher bekennen. So stimmten sie gegen die Forberechnet der Referent den Anteil des Landes an rufen. so daß sich schließlich nur ein einziger von die Arbeiter selbst entscheiden. Dittieren berung nach demokratisierung des den Aktivisten. der christlichsoziale Dr. infe, der Umsatzsteuer mit 90 Millionen, während im Staatevoranschlag für 1928 biefer Anteil mur mit lassen wir uns nicht." Landestulturrates und Landesgewerbe bereit fand. für diesen Abwürzungsantrag zu stimmen. Es wurden hierauf für das Kapitel 34 Millionen angefest ist! Wir müssen auch be! Ueber den Streit innerhalb der Stommuni- rates, fie stimmten geschlossen Agrarier und Schnultveien Generalredner pro und contra ge- diefer Gelegenheit darauf hinweisen, daß an diesent sten erklären diese Arbeiter ruhig: Die meisten Chriftlichsoziale gegen die Forderung wählt. Generalredner contra war Dr. San- fatastrophalen Zustand der Landesfinanzen das Arbeiter wissen noch gar nicht viel davon. Wir nach Einbeziehung der Land- und haben die Nase voll. Zuerst war Neurath unser Forstarbeiter in die Unfallvereich. Die Genossen Pipal und Schuster Gemeindefinanzgesen schuld ist, und i Herrgott, jetzt wieder soll er ein Lump sein, den icherung, sie stimmten gegen die Erbeantragten zu diesem Kavitel, die Höchitzahl der müffen auch von diefer Steffe immer wieder wieder. jeder Kommunist beschimpfen muß. Auch die höhung der Heilkostenbeträge auf die Schüler in einer Klaffe mit 40 festzusetzen, bei der helen, daß wir dieses verderbliche Gesek den deuts Ascher Oberfommunisten ziehen gegeneinander ursprüngliche Höhe, sie stimmien auch den An- Nationalversammlung für die Einführung der ichen Aktivisten zu verbanten haben! los, jeder will obenauf sein, jeder will recht trag unferer Fraktion auf Aufhebung des soge- Schulautonomie einzutreten und die u b haben, einer traut dem anderen nicht. Die, nannten„ Verpflegsfostendrittels" pentionen für Theater nach dem nawelche am besten auf die Union und die Sozial- nieder, das von den mährischen Gemeinden seit tionalen Schlüssel aufzuteilen. demokraten schimpfen können, die werden wohl Jahren als schwere Last empfunden wird. Der Vizepräsident Remes hat nun auch oben bleiben. Dagegen gibt es nur eins: Schluß Der Agrarier Dr. Langer fand sogar als ein von seinem Borbild subat die Einrichtung machen. Diesen Sauhaufen verlafziger von den Aktivisten den traurigen War, cines Ueberfeners für die deutsche Sprache über sen, dann ist Ruh!" gegen einen Antrag unserer Partei zu stimmen, nommen, obwohl er verfeki deutsch spricht. Um So sieht es jetzt bei den Kommunisten aus! in den verlangt wurde, der deutschen Landes- aber ja nicht in die Verlegenheit zu kommen, die So urteilen die Arbeiter, die vor furzer Zeit fommission für Kinderschuß und Jugendfürsorge verharte Sprache doch hin und wieder gebrauchen selbst noch bei den Kommunisten waren. in Mähren eine Subvention von 300.000 K jun müssen. ruft er die Redner bloß mit dem bewilligen. Unsere Genossen verfehlten nicht, den Namen auf. ohne die Tatsache bekannt zu geben, Aktivisten bei diesen Abstimmungen ihre vorher daß sie das Wort haben. gegangenen christlichen Versprechungen ins Gedächtnis zu rufen.
wird.
Frechheit der Wolfpreffe.
Vor kurzem haben wir einer weiteren Oeffentlichkeit die emvörende Tatsache befannt- An einigen bezeichnenden Vorfällen des gegeben, daß der Bezirkshauptmann gestrigen und heutigen Tages fonnte man wieder von Tetschen in einem Erlaß die Stel ersehen, wie sich der Bürgerblod die Demokrati lungspflichtigen bei Ansuchen um Einrei- fierung der Verwaltung, die angeblich durch die hung in die Ersayreserve an ausschließlich land- Berwaltungsreform angebahnt wurde, vorstellt. bündlerische Organisationen ver- Die Budgetverhandlungen dauerten drei Tage wiesein Akt, der den Gesetz widerspricht und durch 12 und 13 Stunden täglich ununterbrochen die Arbeiterschaft erbittert, veil so landbünd- an. Man ging offenbar von der Ansicht aus, die lerischer Protektionswirtschaft, Willkür und bar oppositionellen Vertreter durch die teilicher Stellungnahme Tür und Tor geöffnet lange Sizungsdauer zu ermüden und sie durch Verlegung wichtiger Beratunasgegenstände in die Die Landesbehörde hat unseres Wis- späten Nachtſtunden zu verzichten auf das Wort fens bisher noch nichts getan, um den Tetschner zu bewegen. Als gestern nad 10 Uhr abends die Bezirkshauptmann auf seine geseblichen Pflichten Debatte über das stapitel Schulwesen beaufmerksam zu machen; sie hat es auch gar nicht ginnen sollte und es flar wurde, daß dieses wichnötig, denn die von Regierungsgeldern tige Stapitel durch gepeitscht werden sollte, unterhaltene Presse des Herrn Wolf bescheinigt protestierte Genosse Schuster erregt gegen die dem Tetschner Bezirkshauptmann, daß er ganz unerhörte Vorgangsweise. Der Vorsitzende ließ richtig gehandelt habe; und der Meinung des aber über einen geschäftsordnungsmäßigen An tadellosen Herrn Wolf wird doch kein Landes- trag auf Schluß der Debatte überhaupt funktionär zu widersprechen wagen! nicht abstimmen und schließlich erlaubte sich Um aber zu zeigen, mit welcher Dei auch einer der anwesenden Beamten, der Präsi stigkeit diese Presse arbeitet und wie sie durch dialchef der Landesbehörde Dr. Bumba, den Verdächtigungen und Beleidigungen Unrecht in Mitgliedern der Landesvertretung Belehrungen Recht zu verwandeln versucht, sei der Wolf- Utas zu erteilen und ihnen ex praesidio 3 pischenhier zitiert: rufe zu verbieren. Es blieb schließlich doch „ Bei wem sollte sich in dem vot angestri- nichts übrig, als die Sigung zu schließen, aber henen Tetschner und Beniner Bezirke die Empörung über dieses unglaubliche Vorgehen der Bezirkshauptmann eine halbwegs zu verder Bürokratie. das selbst über die weiten Belässige Auskunft über solche Grirchsteller fugnisse, die ihr die Verwaltungsreform eineinholen, als bei den landwirtschaftlichen V: bän räumt, weit hinausgeht, zitterte noch in einer den? Der Teichner Besikehauptmann hat wohr Erflärung unserer Fraktion nach, die scheinlich schlimme Erfahrungen bei den Genosse Schuster heute zur Berlesung brachte.
Rum Mapitel Landessteuern nahm Genoise Schuster das Wort. Zunächst verlas er folgende Erffärung unserer Fraktion zu den neuen Ueber griffen der Bureautratie:
Die deutschen serialdemokratischen Mitglieder der währisch- schlesischen Landesvertretung erh ben den schärfsten Protest gegen die Art der Leitung der Berbandlungen durch das Präsidiunt. Ist es schon an sich unerhört, die Landesvertretung täglim 12 Stunden und mehr ununterbrochen verbandeln zu lassen und auf diese Art unter dem Schein. die größte Redefreiheit zu gewähren, die Vertreter derart ermüden zu wollen, daß sie ihre Pflicht. den Voranschlag zu zerglichern. nicht mehr nachkommen können, so muß es als eine vollkommere Mißachtung der Mitgiever der Landesvertretung erffärt werden, wenn es das Präsidium nicht einmal der Mühe wert, findet. Den Mitaliebern bekanntsugeben, wann die Sizung endlich unterbrochen werden soll.
Wir müssen es als eine Verlegung der Geschäftsordnung bezeichnen, wenn der Vorsivende über einen von einem Mitglied der Landesvertretung eingebracht Antrag auf Vertagung der Verhandluna nicht sofort im Sinne des§ 33 der Geschäftsordnung abstim men läßt.
Schließlich müssen wir es als ganz unge hörig bezeichnen, daß ein Beamier bas
Um Uhr nachmittags begann die Abstimmung über das Budget
und die Zusabanträge, die ungefähr eine Stunde dauerte. Dann beschloß die Landesvertretung, zur Deckung des Abganges des Anbestitionsvoranidblages eine Anleihe bei der mährischen Sypothekenbank anzufordern. Schließlich zog die Landesvertretung einen Antrag auf Zanierung der Landesfinanzen in Berghanolung. Die„ Sanierung" seen fia) die verfuchen einfach eine Reihe von Aufgaben, die das Mehrheitsparteien allerdings sehr einfach vor: sic Land zu erfüllen hat, an den Staat abzustoßen. Was zu diesem Sanierungsvorschlage von uns zu sagen ist, führte Genosse Schuster aus:
Auch wir sind der Ueberzeugung, daß es mit den Landesfinanzen nicht so weiter gehen Tann. Tropdem können wir den Wen, der uns hier vor in einzelnen Puntien den Anträgen des Landesgeschlagen wird, nicht mitgehen. Zwar können wir ausschusses beistimmen. Doch legen wir großen Wert auf die Feststellung, daß einzig und allein eine gesamte Aenderung unserer Steuerpolitik zur Sanierung der Finanzen führen kann. Unfere heutige Steuerpolitit ist auf die Abwälzung der orößten Lasten auf die Schultern des arbeitenden Volkes aufgebaut. Dies ist aus der großen Zahl der Umlagen, die durchwegs von indirekten Steuern bestritten werden. zu ersehen. Eine errit liche Sanierung der Landesfinansen ist nur möglich, menar die Suatment, die dem arbeitenden Bolt durth die Stenern entzogen werden. aus den Ein.
tünften der beiinerben Sokaisen ge wonnen werden zur Frace des Personalauf trorbes für die Lardesmitiefichulen erklärte Genosse Schuster daß man diese Froge nicht bloß; vom rešn finanziellen, sondern auch vom pädagogischen Standpuntt betrachten müſſe
Dann beschloß die Landesvertretung, für eine Investitionsanleihe des mährisch schlesischen Glettrizitätswertes in Mährisch- Ostrau die Haftung zu übernehmen. Die Sipuna wurde gegen% 9 Uhr auf Santstaa vertapt. doch wird die Landesver retung noch Montag und Dienstag zur Erledigung ihrer Tagesordnung zusammentrefer müssen.