Tir Jeller.

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9. Jahrgang.

Schaldemokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republif.

Unsere Maifeiern.

Nachtragsbericht.

Gestern erhielten wir noch Maifcicvberichte aus folgenden Streifen und Bezirken:

Samstag, 4. Mai 1929.

habta.

Nikolsburg . Am Vorabend veranstalteten die versammlung am Ringplass sprach Genosse Ka­Jugendlichen eine Theateraufführung, nachher einen Fadelzug durch die Stadt. In der gutbesuchten Fest versammlung sprach Genosse Urbanet.

Kreis Troppau .

Bezugs Bebingungen: Bei Zaftellung ins Haus oder bei Bezug durch die Post:

monatlich.... 16.­vierteljährlich halbjährig

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48.­

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96.­

ganzjährig.

192.­

Addftellung von Manu tripten erfolgt nur bel Cin fendung der Refourmarfen.

Grigeint mit Ausnahme des Montag täglich früh.

Nr. 105.

Arbeiterblut ist ihnen billig...

Nentitschein. Der gewaltige Festzug der deut Kreis Sternberg. Am 1. Mai und am folgenden Lage sind schen Arbeiterschaft vereinigte sich mit dem Demon­Kreis Karlsbad . dem dem in den Straßen von Berlin Menschen getötet Mährisch- Schönberg . An der gewaltigen Sundstrationszug der tschechischen Genossen. Vor Graslih. An der Stundgebung auf dem Markt gebung, die imposanter war als die der letzten zehn Abmarsch gab es eine längere Auseinandersetzung worden. Ob mit der Zahl der dreizehn gemel play und ant Demonstrationszug beteiligten sich mehr Jahre, beteiligten sich deutsche und tschechische Ge­unserer Vertrauensmänner mit den Polizei deten Loten die Reihe der Opfer abgeschlossen als 6000 Arbeiter und Arbeiterinnen. nossen gemeinsam. Die deutsche Festrede auf dem organen, die den Mitmarsch der Kinder ist, weiß man nicht, denn von den Schwerver­Außerdem waren weit über 1000 Kinder mitge. Warktplatz hielt Genosse Häusler, vor den tsche anscheinend mit Gewalt verhindern wollten. leßien ringen noch einzelne mit dem Tode. kommen. Die Maifeier war übrigens durch prächtige chischen Genossen sprach Genosse Hose! aus Prag. Auf dem Stadtplass hielt Genosse Dr. Viktor Wer immer die Menschen waren, die ihr Le­Borfeiern in Graslitz , Eibenberg, Rothau , Marthan- An beiden Bersammlungen nahmen 6000 Berversammlung der Kommunisten beteiligten sich ein wert. Es ist Arbeiterblut, das geflossen Saas die Festrede.- An der Manifestations ben verloren haben, ihre Tötung ist beklagens­sen und Schönau eingeleitet. Die Beteiligung war fonen teil, an der gewaltigen Kinderversammlung der Kommunisten beteiligten sich ein wesentlich größer als im Vorjahr. Das maifeier mehr als 1000 Stinder. paar Dußend Lente. Referat erstattete unter stürmtischem Beifall Abgeord. Fulnet. Der Festzug war bedentend größer als ist und es sind Proletarier, deren Zei neter Genosse& a 3. Die Hakenkreuzler bat­Goldenstein. Die Maifeier der Genossen aus in den vorausgegangenen Jahren. In der Fest chen in den Totenkammern hingestredt liegen. tert sich zu ihrer Waifeier in ein Gasthaus verkrochen. Währisch Altſtadt und Goldenſtein nahm einen herr versammlung, die durch Leistungen der Turner und Was den Tod dieser Menschen so sinnlos Die Sommunisten, im Vorjahr noch halb so lichen Verlauf. Diese Gebirgsorte stellten 1000 Sänger verschönert wurde, hielt Genosse Nitsch macht, das ist, daß sie nicht im Stampfe start wie wir, zählten diesmal kaum ein Drittel. Personen zur Kundgebung, in der Genosse mann die Festrede. Unsere Veranstaltung zeigte gegen den Kapitalismus, nicht im Ihre ganze Demonstration bestand in Häßlichen Aus- munist en beteiligten sich 500 Personen. Rasch referierte. An der Maifeier der som den Aufstieg unserer Organisation auch in diesem Kampfe für irgendein Ziel im Befreiungs­fällen gegen die Sozialdemokratic. Gebiete. Die nationalsozial. Feier hingegen fampfe des Proletariats gefallen sind, sondern Freudenthal. Die Demonstrationsversammlung zeigte den Abstieg dieser Bewegung. Die Kom in dem von den Kommunisten entfejjelten fand am Marktplay statt. Bor 2000 Arbeitern munisten wagten es in diesem Jahre überhaupt Bruderkampfe zwischen den Lagern der Kreis Bodenbach- Auffig- Warnsdorf und Arbeiterinnen sprach Genosse Schönfelder nicht mehr, eine eigene Feier zu veranstalten. Schluckenau. Im Festzug marschierten über Botenwald. Auch hier tross aller kommunisti­Klein- Mohrau. Derselbe Redner sprach hier 300 Personen. Das Referat hielt Genosse Bruno vor 400 Personen eine für diesen Ort unge- Maifcier. Die feftrede des Genossen Nitsch- pegangen sind, haben gelerni: heilig und wert schen Spaltungsarbeit wiederum eine sehr gelungene Grund aus Tetschen . Das Festprogramm besteit wöhnlich starke Beteiligung. mann löste reichen Beifall aus Auch in Boten ligung fand am Vorabend ein Fadelzug mit Mujik Bärn. Seit Jahren zum erfienmal wieder wald hatten die kommunisten zum erstenmal statt, nach dessen Beendigung Senator Genosse cine Straßendemonstration am 1. Mai. In der Fest auf eine eigene Maifeier verzichtet. Reng eine Ansprache am Marktplass hielt.

ten bie Stulturorganisationen. Unter großer Betoi­

Nigdorf. Die Beteiligung an der Maifeier für das Hainspacher Gebiet war weit stärker als im Bor­jahr. Mehr als 700 Personen nahmen an der Ver­sammlung im größten Saale des Ortes teil. Die rede hielt Genosse Hladik aus Gablons. Das übrige

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Der Putsch der Kommunisten.

Arbeiterflajie.

Wir, die wir in die Schule Viktor Adlers voll ist das Arbeiterleben! Nie dürfen Ar­beiterleben leichtfertig aufs Spiel gejezt wer den, nie darf Arbeiterblut zwecklos vergossen werben! In erregten Zeiten, wo es hart auf hart geht, wo die Machiklassen es darauf an gelegt haben und wo wichtige Errungenschaften der Arbeitertlajje bedroht sind, war mitunter der Einfaß von Menschenleben unvermeidlich, aber Straßenschlachten mit der Bolizei waren.

Zeitprogramm bestritten größtenteils die Niederein Polizei belagert Neukölln . Der Kampf von der KPD. organisiert.- Halb- da sie leicht dazu dienen können, die Reaktion

siedler sozialdemokratischen Jugendlichen.

Kreis Landskron.

Srba, in deutscher Sprache Genosse Tremel. Der kommunistische Zug bestand nur aus einem fleinen Säuflein.

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wüchsige Burschen als Kadre der Putschisten.

Von 300.000 Metallarbeitern Streifen 1200!

zu stärken, niemals das normale Stampfmit tel der Arbeiterschaft. dic. seit sie im Besize

Das von den Stommunisten am Spätabend beiter gewillt sind, sich für die Verbrecherbande politischer Rechte ist, gelernt hat, gegen die des 1. Mai in Berlin heraufbeschworene Blutver- zu opfern. Positionen des Kapitalismus mit viel wirt Landstron. Die Maifeier war, obzwar diesmal gießen ist in den Nachtstunden keineswegs abge­eine eigene Feier in Böhm. Triban stattfand, stärker schlossen worden. Die Stämpfe dauerten an, die jameren Mitteln anzurennen, als es Stämpfe besucht als in allen Vorjahren. Außer dem Demon- Aktionen" der Kommunisten füllten auch den sind, die der Polizei geliefert werden. Eine strationszug wurde ein eigener Zug der Kinder durch Donnerstag aus. Nichts zeigt deutlicher, wer die verantwortungsvolle Arbeiterpartei darf nicht die Stadt geführt. Am Festplatz referierte Genosse blutigen Ereignisse verschuldet hat und warum sie mit dem Leben der Profetarier, die die Füh= Dr. Hans Pol a ch in deutscher und ein Genosse aus entfesselt wurden als die Tatsache, daß der Putsch Berlin , 3. Mai.( Eigenbericht.) rung ihrer Geschide ihr anvertraut haben, ha Pardubit in tschechischer Sprache. nach dem 1. Mai fortgesezt wird. Nicht um Es ist nunmehr anzunehmen, daß der tom- jardieren. Die Sozialdemokratie hai steis die­Wildenschwert. Der Demonstrationszug der die Freiheit der Straße am 1. Mai ging es den munistische Putsch nunmehr jeßt sein Ende iem menschlichen und ſittlichen Gebot entspre tschechischen und deutschen sozialdemokratischen Bar Kommunisten, sondern um möglichst blutige erreicht hat. Allerdings hat er bisher siebzehn chend gehandelt und sie ist dabei groß und fei war bedeutend stärker als im Vorjahr. Am Wa- Straßenfämpfe, um die Radikalisierung der Ar- Todesopfer gefordert; dazu kommen etwa 110 mächtig geworden, hat allen Versuchen der jachtplatz referierte in tschechischer Sprache Geroffe beiterschaft durch sinnloses Parolen und Gegen Schwerverletzte, die in den Berliner Kranten- Bourgeoisie, die Arbeiterklasse in ihr früheres parolen, durch Panikstimmung und wilde Putsche. häusern liegen. Die Anzahl der Leichverleßten Hörigkeitsverhältnis zurüd zuwerfen. wirksam Das Ergebnis fönnte, wenn die Polizei in dentist auch nicht annähernd zu ermitteln. Stampfe unterliegt, freilich nur die fascistische geiroẞt. Noch mehr, sie allein ist es gewe­Auch der von den Kommunisten angekündigte fen, die der Arbeiterklasse Staatsbürgerrechte Dittatur sein. Böhm.- Trübau. Zum erstenmal beteiligten jich Generalstreit ist fläglich zusammenſen, Die Kommunisten haben den Wedding, eine gebrochen. In der ganzen Berliner Metall- und Schutz ihrer Arbeitskraft in bereits nicht hier an der Maifeier der tschechischen Genossen auch Borstadt Berlins , die neben starken profetarischen industrie mit ihren etwa 300.000 Arbeitern haben geringem Maße zu erfämpfen vermochte. Hätte unsere deutschen Genossen, ungefähr 300 an der Schichten auch Tausende von Lumpenproletariern ganze 1200 Mann der kommunistischen Parole der Bolschewismus die Arbeiterbewegung nicht Zahl. Nach dem tschechischen Redner, Genossen und die Stoßtrupps der Berliner Verbrecherwelt Gefolgschaft geleistet. Nur in einigen Zigaretten- gespalten, so würden ihr die Kampfmethoden Lauschmann, sprach am Sportplatz der tschechi birgt, zu einer Festung umgewandelt. Sie ichen Arbeiterturner Genosse Lange aus Zwittau . opfern weiter im Stampfe mit der Polizei ganz übergehend von einem Teil der Belegschaft ein meren Schuß gewähren, als es das scheinrevo­Sie fabriken und auf mehreren Baustellen wurde vor der Sozialdemokratie einen schnfach wirkja­ivedlos, finnlos Menschen ben in der Verteidi- Demonstrationsstreit veranstaltet. Sogar in den lutionäre Getue der Kommunisten zu tun Arcis Mics. gung dieser Position. Berufen, in denen die Kommunisten die Ober- imstande ist. Ihren Butsch versuchen sie nun zwar durch hand haben, wie bei den Schuhmachern und Zim­Stantau. Bor 1500 Arbeitern und Ar Streiks in den großen Betrieben zu stüßen, merern, merkt man nicht das geringste von einem Der Befreiungstamps des Proletariats beiterinnen, in deren Demonstrationszug vier Mu- aber wie jeder politische Streit, den nicht die Streit. Im Reich sicht es für die kommunistische mag mitunter dennoch Opfer erfordern, ſie fiffapellen marschierten, referierte der tschechische Wasse der organisierten Arbeiter, den nicht die Aktion noch trüber aus. Nur in Hamburg und ohne Sinn und 3wed herauszubeschwö­Genoffe Tuppit aus Pilsen und unser Genosse Max Gewerkschaften tragen, ist auch dieser zu tläg im Ruhrgebiet haben sich mehrere tausend Mann ren, ist ein uns ühnbares Verbrechen. Schwandtner aus Mics. lichem Scheitern verurteilt. Es kann einem sogenannten Sympathieftreit für Berlin und gerade dies ist in Berlin ge­Tachau. An der Maifeier beiciligten sich gar keine Frage sein, daß die kommunistische At- angeschlossen. Voraussichtlich wird sich morgen schehen. Die Führer der Kommunisten ha­über 2000 Personen. Das Referat erstattete fion, wenn den Herrschaften in Moskau genug schon überhaupt niemand mehr um die fommu- ben ungeheuere Blutschuld auf sich geladen, Genosse Sala. An der kommunistischen Demon Blut geflossen sein wird, ohne die Spur eines nistischen Parolen timmern. denn sie haben ihre Anhänger nicht zur Er­stration beteiligten sich 120, an der Versammlung Erfolges zusammenbrechen wird. Ja die kommu­fämpfung eines sozialistischen Zieles vor die der Hakenkreuzler 20 Personen. Die Maifeier war nistischen Führer wüßten ja, wenn sie gefragt ein herrlicher Beweis für das Wiedererſtarten unfe- würden, welches iẞel der Streit und die Schieße lichen Stämpie in Neukölln macht bei Tanes­Berlin, 3. Mai. Der Schauplaß der nächt- Gewehre der Polizei geirieben, sondern um reien mit der Polizei haben, nicht zu sagen, was Tuschkan. Am Temonstrationszug, der die der sie wollen. Die Heze gegen die Sozialdemokratie anbruch einen wüsten Eindrud. Die Hermann mit dem vergosjenen" Arbeiterblut und den ist früheren Jahre übertraf, beteiligten sich 1500 Per Blut fließen, müssen Arbeiter für die PD. gesperrt, ebenso die Prinz Handicry- Straße und Reputation aufzufriſchen. Arbeiterleben, Ar­früheren Jahre übertraf, beteiligten fid) 1500 Bert ihnen Selbstzwed und, sie zu fördern, muß Straße ist durch die Barriladen auch weiterhin getöteten Menschen ihre schleißig gewordene sonen, darunter etiva 500 bis 600 tschechische Ge­die Ziethen- Straße. In der Prinz Handjery- beiterblut- es ist ihnen seit jeher billig nossen. Das Referat erstattete für unsere Partei Führer sterben. In den Jahren 1919, 1920, 1921, ja noch und der Steinmeh- Straße haben die Kommunisten gewesen Genosse Hilgarth, tschechisch ein Genosse aus Pilsen . Die Kommunisten hatten wohlgezählte 35/1923 fonnten die Kommunisten sich der frügeri Straße gelegt. Von den Häusern find Baugerüste Anhängern suchen die Kommunisten den Ein­die hohen alten Bäume gefällt und quer über die Vor ihren verheßien und fanatisierten Mitteldeutschland, von Hamburg aus die Revo- abgerissen und zum Barrikadenbau verwendet brud zu erwecken, daß sie das Recht auf die lution zu entfeffein und die Diktatur in Nord- worden. Auf den Baustellen der Untergrundbahn Straße, das als solches nicht im geringsten in Deutschland aufzurichten. Heute wissen sie, daß sie in der Hermann- Straße sind die Baubuden zer­höchstens die fascistische Dittatur in den schlagen und das Inventar, darunter die klei- Gefahr war, erkämpfen wollten. Das ist, wie Probiß. Bor ciner stattlichen Anzahl von Ar Sattel heben können. Wenn sie das nicht über- dung der Arbeiter entwendet. Die alles, was Moskaus Jünger arrangieren, beitern und Arbeiterinnen erstattete unter freiem haupt beabsichtigen, so riskieren sie es mindestens. Zeichnungen sind zerrissen. Auch das Hand- tombinieren und inszenieren, ein nichtsnusi­Simmel Genosse Lustig aus Znaim das Re- und dafür, für die Chance, die dem Fascismus wertzeug ist gestohlen worden, wie alles, aer Schwindel und Humbug. Die tommuni­geboten wird, müssen Arbeiter bluten; Arbeiter was nicht niet- und nagelfest war. In vielen stische Partei hat die Kämpfe mit der Polizei Frainersdorf. Nach einem stattlichen Festzuge sterben. Moskau wollte es so, Moskau hat be- Läden wurden die Schaufenster und Schaukästen und sie hat Arbeiterleichen zur politischen erstattete im Gasthause Stohl Genosse Wlassat fohlen, die Revolver gingen los. Es wird sich in zertrümmert und die Auslagen geplündert. In Fruftifizierung dringend gebraucht. Am. 1. den nächsten Tagen zeigen, ob die deutschen Ar­Fortseßung nuf Seite 2. Mai hätte es in jedem Falle Tote gege­

rer Bewegung.

Mann in ihrem Zuge.

ferat.

Kreis Brünu.

aus 3naim das Referat.